Fachabteilungen und Betten im Clinotel-Krankenhausverbund
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Liebe Mitarbeiter,<br />
nicht <strong>im</strong>mer wird be<strong>im</strong> Lesen des Namens ei-<br />
nes neuen Gesetzes gleich klar, was der Ge-<br />
setzgeber damit möchte. Eigentlich hört sich<br />
der Name „GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz“<br />
(GKV ist die Gesetzliche Krankenversicherung)<br />
zunächst einmal nicht negativ für Krankenhäuser<br />
an, geht es doch vermeintlich um<br />
die Stärkung des Wettbewerbes. Tatsächlich<br />
hat der Gesetzgeber in dieses am 28.03.2007<br />
in Kraft getretene Gesetz hineingeschrieben,<br />
dass die Krankenhäuser die Rechnungen an<br />
die gesetzlichen Krankenversicherungen pauschal<br />
um 0,5 Prozent kürzen müssen. Dieser<br />
auf den ersten Blick gering erscheinende Prozentsatz<br />
führt zu einem realen Abzug für das<br />
St. Clemens Hospital Sterkrade in Oberhausen<br />
in der unglaublichen D<strong>im</strong>ension von 150.000<br />
Euro. Das entspricht fast vier Stellen für Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Krankenpfleger.<br />
Ich halte diesen Sanierungsabzug „aus dem<br />
politischen Tollhaus“ für einen enteignungsgleichen<br />
<strong>und</strong> damit verfassungswidrigen Eingriff<br />
in das Vermögen der Krankenhäuser.<br />
Zudem w<strong>und</strong>ere ich mich darüber, dass so<br />
manche Krankenkasse viel Geld ausgibt für<br />
Mitgliederwerbeaktionen, die damit indirekt<br />
von den Krankenhäusern finanziert werden.<br />
Im Übrigen verweigert die Politik den Krankenhäusern<br />
seit zehn Jahren kostengerechte<br />
Budgetanpassungen. Dass das zu „Stellenplanausdünnungen“<br />
<strong>und</strong> zu nicht tragbaren<br />
„Arbeitsverdichtungen“ hauptsächlich in der<br />
Pflege führt, interessiert die Politik nicht. Die<br />
Negativauswirkungen müssen die Krankenhäuser<br />
„ausbaden“. Die gesetzlich auferlegten<br />
schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbe-<br />
dingungen treffen alle 2.139 Krankenhäuser in<br />
gleicher Weise. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
haben etliche Krankenhäuser<br />
so weit in wirtschaftliche Notlagen getrieben,<br />
dass sie ihren Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
vom Verzicht auf das Weihnachtsgeld bis<br />
hin zu zeitlich befristeten Gehaltsabsenkungen<br />
eniges abverlangen mussten. Da ist es nicht so<br />
einfach, die Ergebnisqualität der r<strong>und</strong> 17 Millionen<br />
jährlich in b<strong>und</strong>esdeutschen Krankenhäusern<br />
behandelten Patienten zu erhöhen.<br />
In diesem Qualitätswettbewerb um beste Behandlungsergebnisse<br />
sind wir gemeinsam mit<br />
unseren <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> CLINOTEL „befre<strong>und</strong>eten“<br />
Krankenhäusern unseren Wettbewerbern<br />
viele „Nasenlängen“ voraus:<br />
Ich denke bei den vielen <strong>im</strong> Verb<strong>und</strong> CLINO-<br />
TEL parallel laufenden Qualitätsprojekten an<br />
das vielversprechende Projekt „Qualitätssicherung<br />
mit Routinedaten“. Dabei geht es um<br />
die für jeden einzelnen Patienten verschlüsselten<br />
Hauptdiagnosen, die Nebendiagnosen,<br />
die Operationen <strong>und</strong> die vielen anderen verschlüsselten<br />
diagnostischen <strong>und</strong> therapeutischen<br />
Eingriffe. Das sind diejenigen Daten, die<br />
die Krankenhäuser für jeden einzelnen Patienten<br />
elektronisch an die Kostenträger übermitteln.<br />
Diese „Routinedaten“ werden genutzt,<br />
um die Behandlungsqualität der sich den CLI-<br />
NOTEL-Krankenhäusern anvertrauenden Patienten<br />
zu erhöhen. Ein solches Projekt kann<br />
ein einzelnes Krankenhaus aus eigener Kraft<br />
kaum aufbauen. Die derzeit 18 Krankenhäuser<br />
des CLINOTEL-Verb<strong>und</strong>es profitieren von<br />
dem Projekt der CLINOTEL-Geschäftsstelle zur<br />
„Qualitätssicherung mit Routinedaten“.<br />
Editorial<br />
Trotz Sanierungsbeitrag zukunftsfähig bleiben!<br />
In diesem Magazin lesen Sie einen Beitrag<br />
über unsere Chirurgie, wie diese Routinedaten<br />
intern zur weiteren Verbesserung der Patientenversorgung<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer internen Fallbesprechung<br />
(Morbiditäts- <strong>und</strong> Mortalitätskonferenz)<br />
umgesetzt werden. Dieses Projekt<br />
ist eine sinnvolle Investition, denn sie dient unmittelbar<br />
der Patientensicherheit <strong>und</strong> schafft<br />
Vertrauen in die Qualitätsfähigkeit unserer<br />
Einrichtungen.<br />
Mit Blick auf die sich verändernden gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen zum „Ges<strong>und</strong>heitsfonds“<br />
ist es denkbar, dass die gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen ab dem Jahr<br />
2009 diejenigen Krankenhäuser präferieren<br />
oder empfehlen werden, die eine hohe Behandlungsqualität<br />
beweisen können. Hoffentlich<br />
wird das dann durch angemessene Budgetsteigerungen<br />
„honoriert“.<br />
Herzliche Grüße aus Oberhausen<br />
Ihr Peter Tischmann<br />
Peter Tischmann<br />
Geschäftsführerer St. Clemens Hospitale Sterkrade<br />
CLINOTEL-Magazin 3