TVP-Konzeption (PDF-Datei) - Sozialberatung Schwäbisch Gmünd eV
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5. Reflexion über unsere Arbeit<br />
Ein häufiges Vorurteil, das uns bei der Rechtfertigung unserer Arbeit (<strong>TVP</strong>)<br />
begegnet, ist: Im Gefängnis sind keine therapeutischen Interventionen oder gar<br />
Therapie möglich. Aufgrund unserer Erfahrungen muss dem widersprochen<br />
werden. Unserer Überzeugung nach sind die Möglichkeiten einer<br />
Verhaltensänderung (Drogenfreiheit) bei dieser Klientel unabhängig davon, ob<br />
sie sich „drin oder draußen“ aufhalten.<br />
Viel mehr geht es darum, ob es gelingt, bei der Klientel die Verantwortung für<br />
eigenes Handeln auch bei sich zu sehen und nach eigenen Anteilen für den<br />
(Drogen-) Lebensweg zu suchen. Es ist evident, dass dies unabhängig von der<br />
momentanen Lebenssituation geschehen kann. Einen guten Anfang können wir<br />
allemal leisten, vor allem finden wir es sinnvoll, diese Arbeit gerade im<br />
Gefängnis zu tun, denn „draußen“ haben die gängigen „Hilfen“ nicht (bis jetzt<br />
nicht) ausgereicht. Nicht selten hören wir von unseren Klientinnen, dass das<br />
Gefängnis ihnen das „Leben gerettet“ habe.<br />
Deswegen fängt für uns die Therapie unter dem „Schutz“ der Gitter an, und<br />
nicht erst an der Tür einer stationären Einrichtung. Daher sollen die Klientinnen<br />
so kurz wie möglich und so lange wie nötig bei uns verweilen. Es kommt<br />
nämlich nicht selten vor, dass unseren Klientinnen die Verweildauer von drei<br />
Monaten nicht ausreicht.<br />
Unsere Verantwortung sehen wir hauptsächlich darin, die Klientinnen<br />
ausreichend für eine stationäre Therapie vorzubereiten, dass sie nach<br />
Möglichkeit nicht zu schnell dem Suchtdruck erliegen.<br />
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