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4.3 Die Adressierung<br />
Um bei einer Dateiübertragung zwischen 2 Rechnern<br />
eines größeren Netzes dafür zu sorgen, dass unbeteiligte<br />
Stationen diese Daten nicht empfangen und abspeichern<br />
brauchen, werden alle Pakete mit Absender- und Zieladresse<br />
versehen. Um eine aufwendige manuelle Vergabe<br />
dieser Adressen zu vermeiden, hat jedes Ethernet-Gerät<br />
eine weltweit einzigartige Adresse (MAC-Adresse oder<br />
auch Hardware-Adresse genannt). Das Adressierungssystem<br />
wurde mit 6-Byte-Adressen so gewählt, dass<br />
hochgerechnet für jeden Quadratmeter Landoberfläche<br />
der Erde 2 Adressen zur Verfügung stehen und der Vorrat<br />
so auf lange Zeit nicht erschöpft sein wird.<br />
Dieser Adressraum wird zur Hälfte für Stationsadressen<br />
verwendet (Unicast-Adressen) und beschreibt damit einen<br />
eindeutigen, einzelnen Empfänger im Netz. Das spielt, wie<br />
später beschrieben, beim Ethernet-Switching eine entscheidende<br />
Rolle. Die andere Hälfte wird zum Adressieren<br />
ganzer Gruppen (Multicast-Adressen) oder einfach aller<br />
Stationen (Broadcast-Adresse) verwendet.<br />
4.4 Verkabelung<br />
Es gab ursprünglich vier verschiedene Typen von Kabeln,<br />
um ein Ethernet-Netzwerk aufzubauen:<br />
– Thick Wire Coax<br />
– Thin Wire Coax oder auch BNC-Kabel oder „Cheaper-<br />
Net“ genannt<br />
– Cat.5 Twisted Pair oder einfach „Kupfer“ genannt<br />
– Glasfaser oder „Fiber“ genannt<br />
Bei all diesen Varianten gilt ein Grundsatz:<br />
Es dürfen keine Schleifen (Loops) geschaltet werden, da<br />
dadurch bereits bei der Übertragung eines einzigen Paketes<br />
dieses mit sich selbst „kollidiert" und unleserlich wird<br />
oder, wie beim Einsatz von Switches, Pakete einfach nur<br />
endlos im Kreise verschickt werden und das Netz schlagartig<br />
mit Vollast belegen.<br />
Wird dennoch aus Sicherheitsgründen (z.B. bei Kabelbruch)<br />
der gleichzeitige Betrieb mehrerer paralleler Verbindungen<br />
erwogen, gibt es dazu in hochwertigen Geräten<br />
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eine Reihe von spezielle Funktionen und Protokollen, um<br />
diese dann gewollten Schleifen (Loops) im Normalbetrieb<br />
zu unterdrücken.<br />
4.4.1 Thick Wire Coax<br />
Diese dicken, gelben Koaxial-Kabel findet man heute nur<br />
noch in relativ alten Netzwerkinstallationen. Bei Neuinstallationen<br />
werden sie nicht mehr eingesetzt.<br />
4.4.2 Thin Wire Coax mit BNC-Anschluss<br />
Auch die Thin Wire Coax Verkabelung wird heute kaum<br />
mehr eingesetzt, da der serienmäßig mitgelieferter<br />
Ethernetanschluss bei neuen Rechnern keinen BNC-<br />
Stecker mehr besitzt. Früher war diese Technik jedoch<br />
gerade für kleinere vernetzte Umgebungen attraktiv, da<br />
man neben einer entsprechenden Netzwerkkarte nur ein<br />
einfaches Koaxialkabel mit entsprechenden T-Stücken<br />
benötigt. An ein derartiges, bis zu 185 m langes und beidseitig<br />
terminiertes Coax-Segment können bis zu 30 Stationen<br />
angehängt werden. Mehrere dieser Segmente<br />
konnten mit sog. Repeatern verbunden werden. Der Nachteil<br />
an Coax-Netzen ist:<br />
Wenn ein Kabel beschädigt wird, sind alle Stationen an<br />
diesem Segment betroffen.<br />
4.4.3 Cat.5 Twisted Pair<br />
Diese Kabeltechnik stellt derzeit die Standardverdrahtung<br />
dar und besteht aus 4 jeweils verdrillten und voneinander<br />
geschirmten Leitungspaaren. Praktisch jeder neue Ethernet-Anschluss<br />
in Rechnern, Druckern, Telefonen etc. ist<br />
dafür ausgelegt. Zusammen mit dem verwendeten