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8. Virtuelle lokale Netze (V<strong>LAN</strong>s)<br />
V<strong>LAN</strong>s sind eine Funktionalität, die meist nur bei „intelligenten“<br />
höherwertigen Switches gefunden werden kann.<br />
Um beurteilen zu können, ob man auf dieses zusätzliche<br />
Ausstattungsmerkmal Wert legen soll, wird die Funktionsweise<br />
und der damit verbundene Vorteil beim Netzbetrieb<br />
kurz erläutert.<br />
Mit der V<strong>LAN</strong>-Technik lassen sich die Ports eines Switches<br />
unterschiedlichen, völlig voneinander isolierten Netzwerken<br />
zuteilen. Das im Zusammenhang mit Switches beschriebene<br />
intelligente Weiterleiten von Paketen wird dadurch unterdrückt.<br />
Die Anzahl der realisierbaren V<strong>LAN</strong>s hängt von dem<br />
jeweiligen Gerät ab, das theoretische Limit ist 4095. Da<br />
zum Einrichten von V<strong>LAN</strong>s die Konfiguration des Switches<br />
geändert werden muss, ist diese Funktion nur bei so<br />
genannten managebaren Switches möglich.<br />
Der Einsatz von V<strong>LAN</strong>s hat dreierlei Nutzen:<br />
– Sicherheit: Das Netzwerk kann in mehrere voneinander<br />
getrennte Netze aufgeteilt werden. Somit ist mit einem<br />
einzigen Switch der voneinander isolierte Betrieb eines<br />
Verwaltungsnetzes und eines Schulungsnetzes möglich.<br />
– Eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung des Netzwerkes.<br />
So können in einer <strong>LAN</strong> Infrastruktur verschiedene<br />
Netze, z.B. auf IP Ebene effektiv nebeneinander betrieben<br />
werden.<br />
– Vermeidung von Leistungsverlusten bei großen Netzen<br />
bei einem hohen Anteil von Multicast- und Broadcast-<br />
Paketen. Diese Pakete leitet ein Switch ohne V<strong>LAN</strong>-Funktion<br />
an alle Ports weiter, was bedeutet, dass bei Störungen,<br />
bei bestimmten Anwendungen oder auch einfach bei<br />
großen Netzen mit vielen Stationen besonders die langsamen<br />
Ports mit 10 Mbit/s mit diesen „Postwurfsendungen<br />
an alle Haushalte“ stark belastet werden.<br />
Anwendungsbeispiele:<br />
Wie erwähnt, lassen sich auf einem Switch beispielsweise<br />
2 V<strong>LAN</strong>s einrichten, eines dieser Netze dient zur Verwaltung,<br />
das andere zur Schulung.<br />
Alternativ können natürlich auch zwei getrennte Switches<br />
verwendet werden.<br />
Ein gemeinsamer Server soll in beiden V<strong>LAN</strong>s erreichbar<br />
sein. Der Port, an welchem dieser Server angeschlossen ist,<br />
kann beiden V<strong>LAN</strong>s zugeordnet werden. Diese überlappen<br />
sich also am Serverport, ohne jedoch miteinander<br />
verbunden zu sein.<br />
Damit der angeschlossene Server auch unterscheiden kann,<br />
aus welchem V<strong>LAN</strong> die Anfrage kommt, kann der Switch die<br />
Pakete jeweils kennzeichnen, indem ein so genannter<br />
V<strong>LAN</strong>-Tag an einer bestimmten Stelle eingefügt wird. Der<br />
Server wird dann die Antwort ebenfalls mit diesem V<strong>LAN</strong>-<br />
Tag markieren, so dass der Switch diese Pakete in das richtige<br />
V<strong>LAN</strong> einspeisen kann, um danach diese Markierung<br />
wieder zu entfernen.<br />
Alternativ kann man den Server auch mit zwei Netzwerkkarten<br />
ausstatten.<br />
Das Verwaltungs- und Schulungsnetz soll an verschiedenen<br />
Stellen im Gebäude erreichbar sein. Dazu kann man mehrere<br />
Switches, an deren Ports diese beiden V<strong>LAN</strong>s konfiguriert<br />
sind, untereinander verbinden. Diese Verbindungen<br />
arbeiten, vergleichbar mit dem oben erwähnten Serverport,<br />
für beide V<strong>LAN</strong>s und markieren die Pakete zur Unterscheidung.<br />
Am Zielswitch angekommen, wird auch hier die Markierung<br />
wieder entfernt und an die Stationen des betreffenden<br />
V<strong>LAN</strong>s weitergeleitet.<br />
Alternativ können auch verschiedene getrennte Verbindungsleitungen<br />
verwendet werden.<br />
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