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LAN-LEITFADEN - SMC

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diesen besonderen Umständen sind beide Seiten in der<br />

Lage, auf den so genannten Full-Duplex Betrieb umzuschalten,<br />

was bedeutet, dass die betreffenden Stationen<br />

gleichzeitig senden und empfangen können. Die theoretische<br />

Bandbreite wird damit verdoppelt.<br />

7.3 Vereinfachtes Netzwerkdesign<br />

Auch wenn man womöglich geneigt ist, auf diesen zusätzlichen<br />

Leistungszuwachs zu verzichten, so hat der Full-<br />

Duplex Betrieb in der Praxis einen weiteren wichtigen Vorteil:<br />

Die Regeln für das Netzwerkdesign werden<br />

wesentlich einfacher und schnelle Netze mit Gigabit<br />

Ethernet (1000 Mbit/s) sind sogar nur noch auf diese<br />

Weise realisierbar. Bei der Bemessung erlaubter Leitungslängen<br />

und bei der Kaskadierung mehrerer Switches zählt<br />

in diesem Fall nur noch die Signaldämpfung und nicht<br />

mehr, wie bei Hubs, die Signallaufzeit (in der Collision<br />

Domain). Moderne Switching-Komponenten unterstützen<br />

aus diesen Gründen nicht nur verschiedene Geschwindigkeiten<br />

pro Port (z.B. 10/100 Mbit/s oder 10/100/1000<br />

Mbit/s), sondern neben Half-Duplex auch den Full-Duplex<br />

Betrieb. Beide Funktionen werden zwischen den Nachbar-<br />

Stationen auf die jeweils günstigste Betriebsart ausgehandelt<br />

(Auto-Negotiation).<br />

Bei der Kaskadierung mehrerer Switches wird die Verbindung<br />

somit mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit und<br />

im Full-Duplex Modus betrieben. Wenn dazu Kupferports<br />

eingesetzt werden, müssen entweder ein so genanntes<br />

Cross-Over-Kabel verwendet werden oder zumindest eine<br />

Seite unterstützt Auto MDI/MDI-X.<br />

In der Praxis bedeutet das:<br />

– Endgeräte können unabhängig von der Portgeschwindigkeit<br />

immer mit Kupferleitungen (Cat.5<br />

Qualität) von bis zu 100 m Gesamtlänge angeschlossen<br />

werden. Das gilt für 10 Mbit/s, 100 Mbit/s und 1000<br />

Mbit/s Ports.<br />

16<br />

– Innerhalb eines lokalen Netzwerkes können beliebig<br />

viele Switches kaskadiert werden und somit der Radius<br />

des Netzwerkes bei Bedarf entsprechend vergrößert<br />

werden.<br />

– Für Distanzen über mehr als 100 m zwischen 2 Switches<br />

empfiehlt sich der Einsatz von Glasfaserleitungen.<br />

Hier können, je nach Fiberport bis zu mehrere Kilometer<br />

überbrückt werden.<br />

Wichtig bei der Kombination eines Switches mit mehreren<br />

Hubs:<br />

Bei vorhandenen Hubs für den Anschluss von PCs kann<br />

man einen Switch als zentrale Komponente zur Verbindung<br />

mehrerer Hubs einsetzen. Hier gelten zwar weiterhin<br />

die in den vorherigen Kapiteln beschriebenen Ethernet<br />

Konfigurationsregeln für Repeater (Längenbeschränkung,<br />

max. Anzahl von Hubs in Serie), jedoch endet der Geltungsbereich<br />

jeweils am Port des zentralen Switches. Die<br />

Verbindung zwischen Hub und Switch benötigt ebenfalls<br />

das Auskreuzen von Sende- und Empfangsleitungen<br />

(Cross-Over Leitung oder Auto MDI/MDI-X), die Portgeschwindigkeit<br />

entspricht der des Hubs (10 oder 100<br />

Mbit/s), außerdem ist der Half-Duplex Modus notwendig.<br />

Solange jede einzelne Collision Domain in sich richtig konfiguriert<br />

ist, können auf diese Weise beliebig viele Netzwerke<br />

über Switches zusammengefasst werden.<br />

Durch die Funktion Auto MDI/MDI-X kann ein Switch automatisch<br />

erkennen, ob an einem Port ein Endsystem oder<br />

ein anderer Switch angeschlossen ist. Im zweiten Falle<br />

werden automatisch die Sende- und Empfangskabel ausgekreuzt<br />

und man benötigt keine speziellen Cross-Over-<br />

Kabel.<br />

Auto-Negotiation ist ein Signalisierungsverfahren, das<br />

zwei benachbarten Netzwerkstationen, die über einen<br />

Kupferanschluss miteinander verbunden sind, erlaubt,<br />

den optimalen Betrieb der Ethernet Netzwerkverbindung<br />

auszuhandeln (10 Mbit/s, 100 Mbit/s oder 1000 Mbit/s,<br />

Half-Duplex oder Full-Duplex Modus).

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