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KURZNACHRICHTEN · KURZNACHRICHTEN · KURZNACHRICHT

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ist die Ausgangslage klassisch: Der Bund<br />

bezahlt, aber der Vollzug liegt bei den<br />

Kantonen. Der Einfl uss des Bundes auf die<br />

Wirksamkeit und Effizienz der Arbeitsvermittlung<br />

ist daher beschränkt. Um<br />

Schaden für die Arbeitslosenversicherung<br />

abzuwenden und einen möglichst einheitlichen<br />

Vollzug zu gewährleisten, wurde<br />

in Zusammenarbeit mit den Kantonen<br />

ein Kennzahlen-Cockpit entwickelt. Dessen<br />

Herzstück sind vier Wirkungsindikatoren:<br />

Rasche Wiedereingliederung, Vermeidung<br />

von Langzeitarbeitslosigkeit,<br />

Vermeidung von Aussteuerung und die<br />

Vermeidung von Wiederanmeldungen.<br />

Sämtliche Kenn zahlen werden als Prozentwerte<br />

der Anzahl Stellensuchenden<br />

im betreffenden Kanton ausgewiesen,<br />

um die Grössenunterschiede der Kantone<br />

zu kompensieren. Mit einer fi xen Gewichtung<br />

wird aus diesen vier Kennzahlen ein<br />

Ranking erstellt, wobei gewisse Korrekturfaktoren<br />

entsprechend der Stellensuchendenstruktur<br />

im jeweiligen RAV –<br />

z. B. Ausländeranteil – zum Tragen kommen.<br />

Das Cockpit bietet eine Fülle von<br />

weiteren Informationen, etwa welche<br />

Art von Sanktionen wie oft ergriffen werden,<br />

wenn sich Stellensuchende nicht an<br />

Abmachungen oder Kontrollvorschriften<br />

Patronat<br />

Veranstalter<br />

FINANZEN Führungsinstrumente<br />

halten. Dabei konnte festgestellt werden,<br />

dass die Schärfe der ergriffenen Sanktionsmassnahmen<br />

wenig zum Erfolg beiträgt,<br />

die Häufigkeit von Massnahmen<br />

hingegen eine positive Wirkung bezüglich<br />

der Wirkungsindikatoren aufzeigt.<br />

Obwohl diese Kennzahlen sehr deutlich<br />

den Erfolg oder Misserfolg von bestimmten<br />

Praktiken in einzelnen Kantonen aufzeigen<br />

können, sind sie nicht ohne Weiteres<br />

in der Führungspraxis einzusetzen.<br />

Marc Gilgen, Leiter RAV im Amt für Wirtschaft<br />

des Kantons Bern und Absolvent<br />

des Studiengangs EMBA Public Management<br />

BFH, warnt ausdrücklich davor: Es<br />

ist zwar technisch möglich, die Wirkungsindikatoren<br />

auf einzelne Mitarbeitende<br />

herunterzubrechen, aber das ist so gut<br />

wie nie sinnvoll. Der Handlungsspielraum,<br />

den die Mitarbeitenden haben, um die<br />

Kennzahlen positiv zu beeinflussen ist<br />

nämlich nicht eindeutig definiert. Auf<br />

Stufe Kader sind die Kennzahlen natürlich<br />

im Auge zu behalten. Aber das Hauptaugenmerk<br />

müssen die Führungskräfte<br />

darauf lenken, gute Rahmenbedingungen<br />

für eine effektive und effi ziente Beratung<br />

zu schaffen. Damit meint er insbesondere<br />

eine der Aufgabe angemessene<br />

Die Immobilienmesse für<br />

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Da die Personalbestände der<br />

RAV laufend der Konjunktur entsprechend<br />

wachsen und schrumpfen, ist dies keine<br />

Selbstverständlichkeit. Zudem gehören zu<br />

den Rahmenbedingungen ein Führungsstil<br />

mit offener Kommunikation, eine<br />

konstruktive Feedbackkultur und eine<br />

hohe Arbeitsmotivation. Diesen letzten<br />

Faktor hält er als bestimmend für den<br />

Vermittlungserfolg. Ängstliches Schielen<br />

auf individuelle Wirkungsindikatoren oder<br />

Ranglisten ist für ihn wirkungslos oder<br />

gar kontraproduktiv.<br />

Fazit<br />

Der Umgang mit Kennzahlen ist durchaus<br />

anspruchsvoll. Grundkenntnissen im öffentlichen<br />

Rechnungswesen sind zwar<br />

nützlich, aber nicht hinreichend. Mit einer<br />

Ausbildung in höherer Mathematik und<br />

Statistik würde man aber über das Ziel<br />

hinaus schiessen. Erst ein praxisorientiertes<br />

Verständnis über Zusammenhänge<br />

zwischen Kennzahlen, Führungsverhalten<br />

und Verwaltungskultur lässt Führungskräfte<br />

jene Chancen nutzen, welche sich<br />

aus den gegebenen Rahmenbedingungen<br />

eröffnen.

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