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Richtig sitzen zahlt sich aus

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<strong>Richtig</strong> <strong>sitzen</strong> <strong>zahlt</strong> <strong>sich</strong> <strong>aus</strong><br />

von Majka Mitzel<br />

Die Folgen falscher Sitzhaltung am Arbeitsplatz sind für die eigene Gesundheit gravierend und verursachen<br />

hohe Kosten. Eine gezielte Prävention lohnt <strong>sich</strong> in jedem Fall. Die Stadtverwaltung Opfi kon macht es vor.<br />

Mehr und mehr Angestellte verrichten<br />

ihre Arbeit im Sitzen. Zählt man die Freizeit<br />

dazu, verbringt ein Büroangestellter<br />

durchschnittlich mehr als zehn Stunden<br />

täglich im Sitzen – und sitzt dabei meist<br />

nicht korrekt, was <strong>sich</strong> früher oder später<br />

negativ auf die Gesundheit <strong>aus</strong>wirkt.<br />

Denn eine fehlerhafte Sitzhaltung kann<br />

schmerzhafte Folgen nach <strong>sich</strong> ziehen:<br />

Rückenprobleme, Beschwerden an Muskulatur<br />

und Gelenken, Verspannungen in<br />

Schulter und Nacken, um nur die häufi gsten<br />

zu nennen. Dies hat ernst zu nehmende<br />

Auswirkungen auf die Wirtschaft:<br />

«Rückenschmerzen sind nicht nur das am<br />

weitesten verbreitete gesundheitliche<br />

Problem am Arbeitsplatz, sie führen auch<br />

am häufi gsten zu Arbeitsunfähigkeit und<br />

sind oft mit langen Ausfallzeiten verbunden<br />

», erklärt der diplomierte Ergotherapeut<br />

Matthias Emmenegger, Geschäfts-<br />

führer von Ergoplan, der Firmen in Sachen<br />

Ergonomie berät. Die Kosten, die<br />

durch Absenzen und der verminderten<br />

Produktivität aufgrund von Rücken- und<br />

Nackenschmerzen der Arbeitskräfte aller<br />

Berufe verursacht werden, belaufen <strong>sich</strong><br />

laut aktuellen Studien des Staatssekretariats<br />

für Wirtschaft (Seco) auf über 4 Milliarden<br />

Franken jährlich.<br />

Bei der Stadtverwaltung Opfikon ZH<br />

hat man dieses Problem erkannt.<br />

«Auch bei uns sind gesundheitliche<br />

Probleme durch das viele Sitzen leider<br />

nicht <strong>aus</strong>zuschliessen», so Ueli Boetschi.<br />

«Deshalb haben wir uns entschieden,<br />

vor allem präventiv tätig zu sein», fährt<br />

der stellvertretende Verwaltungsdirektor<br />

und Leiter des Projektes Arbeitsplatz<strong>sich</strong>erheit<br />

fort. «Jeder Mitarbeiter wurde<br />

von einem Spezialisten zu der optimalen<br />

Tipps für eine gesunde Haltung am Büroarbeitsplatz<br />

Bürostuhl einstellen<br />

• Stuhlhöhe: Füsse ganz auf den Bodenstellen, Ober- und Unterschenkel bilden<br />

einen rechten Winkel<br />

• Sitztiefe: mindestens 5 cm Distanz zwischen Stuhlkante und Kniekehle<br />

• Schaukelmechanismus: Die Rückenlehne deblockieren, so dass sie <strong>sich</strong> nach hinten<br />

bewegen lässt, Widerstand dem Körpergewicht anpassen<br />

Pult anpassen<br />

• Höhe: Unterarme liegen auf der Tischplatte, Ober- und Unterarme bilden dabei<br />

einen rechten Winkel, Schulter- und Nackenmuskulatur ist entspannt<br />

• Beinfreiheit: Oberschenkel dürfen nicht eingeklemmt sein<br />

Bildschirm positionieren<br />

• Position: Gerade vor den Körper stellen, Blickrichtung sollte parallel zum Fenster gehen;<br />

darauf achten, dass das Licht hell genug und gleichmässig ist, es darf nicht blenden<br />

oder spiegeln<br />

• Höhe: Oberkante des Bildschirms maximal auf Augenhöhe<br />

• Sehdistanz: 60–80 cm (entspricht etwa einer Armlänge) zwischen Augen und Bildschirm<br />

M<strong>aus</strong> und Tastatur platzieren<br />

• Abstand: 15–20 cm zur Pultkante<br />

• Platzierung M<strong>aus</strong>: auf Höhe der Tastatur<br />

• Platzierung Tastatur: liegt gerade und fl ach vor dem Körper, Handgelenke sollten<br />

nicht abknicken<br />

Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz GESUNDHEIT<br />

Einrichtung seines Arbeitsplatzes und der<br />

richtigen Sitzhaltung beraten», betont er.<br />

Die Stadtverwaltung Opfi kon engagiert <strong>sich</strong><br />

bereits seit mehreren Jahren für gesunde<br />

Arbeitsplätze – wohlwissend, dass ein<br />

Grossteil der Mitarbeitenden einen wesentlichen<br />

Teil der Arbeit im Sitzen erledigt. Im<br />

vergangenen Jahr haben alle Büromitarbei-<br />

Ueli Boetschi hat bei der<br />

Stadtverwaltung Opfi kon alle<br />

Arbeitsplätze prüfen lassen<br />

© Zeljko Gataric<br />

SKR 2/10 67


GESUNDHEIT Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz<br />

«Auch mal locker durchhängen»<br />

Wie können wir unseren Rücken am Arbeitsplatz<br />

ent lasten?<br />

Wichtig ist, dass man die Position häufig<br />

wechselt, immer wieder mal aufsteht<br />

und <strong>sich</strong> bewegt. Zudem sollte die<br />

Sitzhaltung regelmässig korrigiert werden:<br />

Den Kopf hoch halten, den Rücken<br />

gerade – das trainiert die Rückenmuskulatur.<br />

Und natürlich sollte der Arbeitsplatz<br />

ergonomisch eingerichtet und angepasst<br />

sein.<br />

Früher hiess es, man solle kerzengerade<br />

am Pult <strong>sitzen</strong> ...<br />

68 SKR 2/10<br />

© Daniel Ammann<br />

Dr. Beat Gründler,<br />

Leiter des medizinischen<br />

Dienstes der AXA<br />

Winterthur in St.Gallen<br />

Vital und aktiv bis ins hohe Alter<br />

Neu im Sortiment:<br />

Bewegungsgeräte<br />

OTTO WOLF KUNSTHARZBAU AG<br />

Eichistrasse 3<br />

CH-6055 Alpnach Dorf<br />

Telefon: 041 670 19 82<br />

www.kunstharzbau.ch<br />

Nein, zwischendurch kann man auch ruhig<br />

mal ganz locker «durchhängen» und<br />

<strong>sich</strong> auf dem Stuhl nach hinten lehnen,<br />

das entlastet die Wirbelsäule.<br />

Was sind erste Anzeichen für eine sitzbedingte<br />

Krankheit?<br />

Neben Schmerzen in Schultern und Armen<br />

sind das vor allem abendliche Rückenbeschwerden,<br />

die am Wochenende<br />

oder in den Ferien plötzlich verschwinden.<br />

Wo können <strong>sich</strong> Firmenchefs Rat holen,<br />

wenn sie die Arbeitsplätze optimieren<br />

wollen?<br />

KMU-Kunden können <strong>sich</strong> einfach an<br />

uns wenden. Wir beraten Arbeitgeber<br />

bei der Lokalisierung der Probleme und<br />

unterstützen sie, indem wir ihnen bei<br />

Bedarf Spezialisten vermitteln, die ihnen<br />

bei der nachhaltigen Umgestaltung ihrer<br />

Arbeitsplätze helfen.<br />

Die playfit GmbH verfolgt das<br />

Ziel, ältere Menschen in Bewegung<br />

zu bringen. playfi t ® Geräte<br />

bieten ein schonendes und ganzheitliches<br />

Trainingsprogramm<br />

unter freiem Himmel, das auch<br />

noch Spass macht. Auf verblüffend<br />

einfache und spielerische<br />

Weise können Kreislauf, Beweglichkeit<br />

und Koordination gestärkt<br />

werden. Darüber hin<strong>aus</strong><br />

fördern playfi t ® Geräte Kontaktmöglichkeiten<br />

für Jung und Alt.<br />

Hier kann man <strong>sich</strong> unkompliziert<br />

treffen und über die gemeinsame<br />

Nutzung der Geräte leicht<br />

tenden an einem Theoriekurs «Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz» teilgenommen, an dem<br />

es unter anderem um richtiges Sitzen ging.<br />

Anschliessend richtete ein Ergonom jeden<br />

einzelnen Arbeitsplatz zusammen mit den<br />

Mitarbeitern gemäss ergonomischen Kriterien<br />

ein. Daneben erschienen in der Personalzeitschrift<br />

immer wieder Artikel rund<br />

um das Thema Gesundheitsförderung. Die<br />

Reaktionen seien durchwegs positiv gewesen,<br />

hält Boetschi fest.<br />

Das Engagement hat <strong>sich</strong> gelohnt<br />

Heute ist die Mehrheit der rund 80 Arbeitsplätze<br />

bei der Stadtverwaltung mit neuen,<br />

ergonomischen Büromöbeln <strong>aus</strong>gestattet.<br />

Insgesamt 85’000 Franken liess <strong>sich</strong> die<br />

Verwaltung das Programm seit 2007 kosten<br />

– eine Summe, die gut investiert ist,<br />

konnte die Zahl der krankheitsbedingten<br />

Arbeits<strong>aus</strong>fälle doch in der jüngsten Vergangenheit<br />

bereits verringert und die Prämie<br />

für die Krankentaggeld- und Unfallver<strong>sich</strong>erung<br />

bei der AXA Winterthur damit<br />

konstant niedrig gehalten werden.<br />

Artikel erschienen im KMU-Kundenmagazin<br />

«Meine Firma» und reproduziert mit freundlicher<br />

Unterstützung der AXA Winterthur.<br />

Mehr Lebensqualität<br />

durch sanfte Bewegung im Freien<br />

ins Gespräch kommen. playfit ®<br />

Geräte sind <strong>aus</strong> Edelstahl hergestellt<br />

und stehen für Qualität,<br />

Sicherheit, Langlebigkeit und Ästhetik.<br />

Alle Geräte sind vom TÜV<br />

zertifi ziert. Ein playfi t parcours ® ,<br />

der als gemeinsames Projekt mit<br />

der terz Stiftung konzipiert wird,<br />

defi niert <strong>sich</strong> nicht alleine als Fitnessplatz<br />

für alle Altersgruppen,<br />

sondern als Platz der Bewegung<br />

und intergenerativen Kommunikation,<br />

der gezielt die Selbständigkeit<br />

und Lebensfreude älterer<br />

Menschen fördert.<br />

www.playfi t.eu


Ein bewegtes Leben mit 60plus<br />

von Eva Hollosi<br />

Es ist wichtig die Altersgruppe 60plus<br />

in der Gesundheitsförderung und Prävention<br />

zu berück<strong>sich</strong>tigen. Der Kanton<br />

Basel-Stadt arbeitet, im Sinne einer<br />

ganzheitlichen Alterspolitik, eng mit den<br />

Seniorenorganisationen zusammen. Das<br />

Gesundheitsdepartement Basel-Stadt<br />

hat mit den Seniorenorganisationen<br />

Leitlinien erarbeitet, um der wachsenden<br />

Bedeutung der «Dritten Generation» die<br />

nötige Aufmerksamkeit zu schenken<br />

(siehe Kasten).<br />

Der Regierungsrat des Kantons Basel-<br />

Stadt will mit diesen Leitlinien das Bewusstsein<br />

in der Verwaltung und in der<br />

Öffentlichkeit für die Anliegen der Senioren<br />

schärfen und die Mitwirkung dieser<br />

Generation im öffentlichen Leben stärken.<br />

Die Alterspolitik des Kantons Basel-<br />

Stadt basiert auf den Grundannahmen,<br />

dass ältere Menschen über vielfältige<br />

Kompetenzen, Erfahrungen und Ressourcen<br />

verfügen. Die Lebensphase «Alter»<br />

umspannt heute mehrere Jahrzehnte,<br />

vergleichbar mit der Familienphase. Zudem<br />

sind ältere Menschen aufgrund von<br />

Herkunft, Geschlecht, Gesundheit sowie<br />

Bildung und berufl icher Tätigkeit eine sehr<br />

heterogene Gruppe. Diese Tatsache bedingt<br />

eine differenzierte Betrachtung des<br />

Alters. Und Alter ist nicht mit Krankheit<br />

und nicht mit Armut gleichzusetzen. Dem<br />

Erhalt und der Förderung der Lebensqualität<br />

kommt heute eine grosse Bedeutung<br />

zu. Ziel der Leitlinien zur Seniorenpolitik<br />

ist es, Anliegen der älteren Bevölkerungsgruppe<br />

zu berück<strong>sich</strong>tigen und deren<br />

Eigen initiative, Selbsthilfe, Selbstverantwortung<br />

und Engagement von staatlicher<br />

Seite zu fördern. Die kantonale Verwaltung<br />

bietet dabei den Seniorenorganisationen<br />

Unterstützung. Dabei soll die<br />

Seniorenpolitik soweit als möglich auch<br />

mit der kantonalen Familienpolitik vernetzt<br />

werden.<br />

Gesundheitsförderung im Alter GESUNDHEIT<br />

Wir werden immer älter in der Schweiz, sind leistungsfähiger und das nicht selten bis ins hohe Alter. Das Bild<br />

des Alters hat <strong>sich</strong> geändert und so auch die An<strong>sich</strong>t über Gesundheitsförderung und Prävention im Alter.<br />

«Die Leitlinien haben einen<br />

wichtigen Einfl uss auf die<br />

Gesundheitsförderung und<br />

Präventionsbemühungen<br />

des Kantons»<br />

Wo früher vor allem in die Kinder und Jugendlichen<br />

investiert wurde, werden zunehmend<br />

auch für die ältere Generation<br />

Präventionsangebote geschaffen. Es ist<br />

für die Gesellschaft von Vorteil, wenn die<br />

ältere Generation so lang wie möglich<br />

selbständig und leistungsfähig bleibt. Dabei<br />

spielen die chronischen Erkrankungen,<br />

welche im Alter häufi g anzutreffen sind,<br />

und Unfälle eine Rolle. Denn neben der<br />

Prävention von chronischen Erkrankungen<br />

ist auch die Verhütung von Unfällen<br />

im Alter wichtig, wenn es um den Erhalt<br />

der Lebensqualität geht.<br />

Gemäss der Schweizerischen Gesundheitsbefragung<br />

ist im Jahr 2007 ein Viertel der<br />

Schweizer über 65 Jahre mindestens einmal<br />

gestürzt. Sturzunfälle stellen nicht nur<br />

wegen der meist hohen Behandlungskosten<br />

ein besonderes Problem dar, sondern<br />

auch, weil die Lebensqualität der Betroffenen<br />

durch Unfallfolgen stark beeinträchtigt<br />

werden kann. Zu körperlichen Verletzungen<br />

und Beschwerden kommt die Angst<br />

vor einem erneuten Sturz hinzu. Durch<br />

diese Angst werden die eigene Freiheit und<br />

die Lebensqualität beeinträchtigt. Nicht<br />

selten meiden Betroffene ihre Wohnung<br />

oder ihr H<strong>aus</strong> zu verlassen. Es ist wichtig<br />

Sturzunfälle näher zu betrachten und auch<br />

deren Ursachen zu kennen, nur so kann<br />

eine geeignete Prävention stattfi nden.<br />

Ziel der Seniorenpolitik ist es, Anliegen der<br />

älteren Bevölkerungsgruppe zu berück<strong>sich</strong>tigen<br />

und deren Eigeninitiative, Selbsthilfe, Selbstverantwortung<br />

und Engagement von staatlicher<br />

Seite zu fördern<br />

SKR 2/10 69


GESUNDHEIT Gesundheitsförderung im Alter<br />

Ursachen von Stürzen<br />

Häufi g wird angenommen, dass ein Sturz<br />

durch äussere Einfl üsse, wie zum Beispiel<br />

eine Teppichkante oder ein Gegenstand<br />

am Boden verursacht wird. Meistens ist<br />

dies jedoch nur der Anlass, die Ursache<br />

findet <strong>sich</strong> häufig bei der körperlichen<br />

Verfassung von älteren Menschen. Denn<br />

die Muskulatur, deren Reaktionsfähigkeit<br />

und der Gleichgewichtssinn nehmen mit<br />

dem Alter ab. Vor allem, wenn man einen<br />

eher passiven Lebensstil pflegt.<br />

Lange nahm man an, dies sei von der Natur<br />

so gegeben und gehöre zum Alter.<br />

Studien konnten schliesslich beweisen,<br />

dass auch ältere Menschen immer noch<br />

sehr gut trainierbar sind. Man konnte sogar<br />

über 80-jährige, welche wegen Muskelschwund<br />

im Rollstuhl sassen, wieder<br />

gehfähig machen. Ein aktiver Lebensstil<br />

kann diesen Alterungsprozess verzögern<br />

oder sogar zu einem gewissen Teil verhindern.<br />

Denn nur etwa die Hälfte der<br />

Kraftminderung hängt mit dem Alter zusammen,<br />

die andere Hälfte ist auf den<br />

eigenen Lebensstil zurückzuführen. Die<br />

Devise heisst «Use it or lose it».<br />

Nicht wenige Personen über 60 Jahren,<br />

welche seit Jahrzehnten keinen Sport<br />

mehr <strong>aus</strong>üben, denken, dass es zu spät ist<br />

noch mit einem körperlichen Training zu<br />

beginnen. Hier muss ein Umdenken stattfi<br />

nden, denn es lohnt <strong>sich</strong> immer etwas<br />

für die Lebensqualität zu tun, egal wie alt<br />

man ist.<br />

Da der Körper das ganze Leben lang trainierbar<br />

bleibt, ist es nie zu spät, etwas für<br />

die Gesundheit zu tun. Ideal ist ein Gleichgewichtstraining<br />

in Kombination mit einem<br />

Krafttraining. Es hat <strong>sich</strong> gezeigt,<br />

dass körperliches Training das Risiko von<br />

Stürzen um bis zu 50 % senken kann. Mit<br />

alltäglicher Bewegung, wie z. B. 30 Minuten<br />

Gehen, wird die körperliche Fitness<br />

aufrechterhalten, eine Basis gebildet. Ziel<br />

ist es, mit körperlicher Aktivität die Muskelkraft<br />

und das Gleichgewicht zu steigern<br />

und somit die Lebensqualität zu<br />

verbessern. Zudem kann durch regelmässiges<br />

Training das Vertrauen in den<br />

eigenen Körper nach einem Sturz wieder<br />

gewonnen und so die Angst vor einem<br />

erneuten Sturz gesenkt werden. Auch<br />

kann man beim Sporttreiben soziale Kontakte<br />

pfl egen oder neue Menschen kennenlernen.<br />

Am Anfang braucht es vielleicht<br />

Überwindung um zum Beispiel in<br />

einen Pilateskurs oder ins Krafttraining zu<br />

gehen. Aber es wird <strong>sich</strong> lohnen.<br />

70 SKR 2/10<br />

Es braucht drei Ebenen in der Präventionsarbeit<br />

um die Sturzprophylaxe anzugehen:<br />

Sensibilisierung, Angebote zur<br />

persönlichen Umsetzung und Angebote<br />

für die breite Bevölkerung.<br />

Das Programm in Basel<br />

Im Jahr 2008 trafen <strong>sich</strong> erstmals Vertreter<br />

der Gesundheitsförderung Basel-<br />

Stadt, der Spitex, der Pro-Senectute und<br />

der Seniorenorganisationen. In dieser<br />

Arbeitsgruppe wurde ein Konzept zur Gesundheitsförderung<br />

im Seniorenalter<br />

erarbeitet. Als erstes Schwerpunktthema<br />

wählte die Gruppe die Sturzprophylaxe.<br />

Das Programm zum Thema Sturzprophylaxe<br />

startete im Mai 2009 mit der Zeitschrift<br />

«Bâlance», welche über Gesund-<br />

heit und Bewegung im Alter informiert.<br />

Das Ziel dieser Zeitschrift war es, auf die<br />

Themen Stürze und Trainierbarkeit im<br />

Alter aufmerksam zu machen. Nach der<br />

Sensibilisierungskampagne folgten publikumsnahe<br />

Vorträge von Prof. Dr. Kressig,<br />

Chefarzt für Geriatrie am Universitäts-<br />

Spital Basel. Bei diesen Veranstaltungen<br />

wurde den anwesenden Personen nahegelegt,<br />

wie wichtig Bewegung und die<br />

richtige Ernährung im Alter ist. Die Teilnehmenden<br />

kamen im Anschluss an den<br />

Vortrag in den Genuss einer Lektion Tai<br />

Chi oder Jaques Dalcroze. Gerade die<br />

Jaques Dalcroze Rhythmik fand grossen<br />

Anklang bei den Anwesenden. Bei der<br />

Jaques Dalcroze Rhythmik muss man<br />

gleichzeitig auf die Musik hören, im Rhythmus<br />

bleiben und <strong>sich</strong> dazu bewegen, des-<br />

Der Kanton Basel-Stadt, in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Riehen und Bettingen<br />

und den Seniorenorganisationen,<br />

1. strebt an, eine auf die Zielgruppe spezifi sch zugeschnittene, aktive Gesundheitsförderung<br />

mit den Schwerpunkten Bewegung, Krafttraining, Ernährung<br />

sowie psychische Gesundheit zu initiieren;<br />

2. setzt <strong>sich</strong> dafür ein, dass bei neuen, grossen Wohnbauten an die spezifi schen<br />

Wohnbedürfnisse älterer Menschen gedacht und ein Teil der Überbauung für<br />

neue Wohnformen mit Serviceangeboten geplant und realisiert wird;<br />

3. hilft mit, neue Tätigkeitsfelder für Senioren zu entwickeln. Er fördert:<br />

• ehrenamtliches Engagement,<br />

• Freiwilligenarbeit mit Anerkennungsbeiträgen,<br />

• Projekte für gegenseitige Hilfe (z. B. Sozialzeit-T<strong>aus</strong>chbörsen),<br />

• kleinere kommerzielle Aktionen und Unternehmungen sowie<br />

• Kontakte zwischen Jung und Alt;<br />

4. fördert bei den Seniorinnen und Senioren die Nutzung neuerer Technologien,<br />

insbesondere die PC- und Internetnutzung;<br />

5. stellt die für das Alter relevanten Informationen auf einer Informations-Plattform<br />

(Website) zur Verfügung;<br />

6. verankert hindernisfreie Zugänglichkeit als ein wichtiges Handlungsziel in Gebäudearchitektur,<br />

Stadtplanung, Strassenbau und in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

und fördert Begegnungsmöglichkeiten für Jung und Alt;<br />

7. fördert die Sicherheit älterer Menschen durch zielgerichtete Informationen<br />

und Aktionen sowie durch direkte Kontakte;<br />

8. fördert die Betreuung und die Pfl ege von Hochbetagten durch Familienangehörige<br />

bzw. durch das soziale Netz, indem er die Betreuenden und ihre Familien<br />

durch geeignete Massnahmen unterstützt und entlastet.<br />

9. informiert in Migranten-Organisationen über die vielfältigen Angebote und<br />

Tätigkeitsfelder im Seniorenbereich;<br />

10. bezieht die ältere Generation als eine wesentliche gesellschaftliche Bevölkerungsgruppe<br />

in seine Entscheidungsprozesse mit in. Als Gesprächs- und Kontaktforum<br />

zwischen Regierungsrat und Verwaltung einerseits und den Seniorenorganisationen<br />

andererseits dient das «Seniorenforum Basel-Stadt». Seine<br />

Strukturen, sein Bekanntheits- und Wirkungsgrad werden ständig gepfl egt.


halb ist diese Form von Training sehr<br />

nützlich um vor Stürzen zu schützen. Nebenbei<br />

macht Tanzen Spass und der soziale<br />

Kontakt wird gefördert, da man immer<br />

wieder andere Tanzpartner hat. Der<br />

Einblick in diese Tanzform hat den Teilnehmenden<br />

so gut gefallen, dass das Quartierzentrum<br />

im Hirzbrunnen in Basel als<br />

erster Treffpunkt Jaques Dalcroze Rhyth-<br />

Infos zu Kursen<br />

Akzent Forum Kurszentrum<br />

www.akzent-forum.ch<br />

Gsünder Basel<br />

www.gsuenderbasel.ch<br />

Pro Senectute beider Basel<br />

www.bs-pro-senectute.ch<br />

Innovage<br />

www.innovage.ch<br />

Seniorenforum Basel-Stadt<br />

www.seniorenbasel.ch<br />

mik regelmässig anbieten wird. Mit dem<br />

Label Café Bâlance wird im Hirzbrunnen<br />

ein Ort der Begegnung geschaffen, der<br />

für alle offen steht.<br />

Mit öffentlichen Auftritten soll die breite<br />

Bevölkerung erreicht werden. An der Muba<br />

2010 konnten ältere, wie auch jüngere<br />

Personen ihre Gleichgewichtsfähigkeit auf<br />

Weitere Informationen zum Thema<br />

Gesundheitsdepartement Basel-Stadt<br />

Gesundheitsförderung und Prävention<br />

St. Alban-Vorstadt 19<br />

+41 61 267 45 20<br />

g-p@bs.ch<br />

www.gesundheitsdienste.bs.ch<br />

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Gesundheitsförderung im Alter GESUNDHEIT<br />

Es ist nie zu spät, etwas für die Gesundheit<br />

zu tun. Ideal ist ein Gleichgewichtstraining<br />

in Kombination mit einem Krafttraining<br />

«Es geht nicht nur um die<br />

Gesundheit eines Einzelnen<br />

sondern auch darum,<br />

Menschen verschiedenen<br />

Alters zusammenzuführen»<br />

einer Messplatte prüfen. Besonders Anklang<br />

fand auch der Bewegungsparcours,<br />

bei welcher man über verschiedene wackelige<br />

und weiche Unterlagen gehen<br />

musste. Zusätzlich erhielten die Besucher<br />

praktisches Informationsmaterial in Form<br />

einer Broschüre. Beim Stand vom Sportamt<br />

Baselland konnte man Outdoor Fitnessgeräte<br />

testen. Während der Ausstellung<br />

wurde eine Befragung zu beiden<br />

Ständen durchgeführt. Die Befragung ergab,<br />

dass die Personen die Themen Bewegung<br />

im Alter und Sturzprophylaxe<br />

wichtig und interessant finden. Zudem<br />

würde die Mehrheit der Personen (83%)<br />

Outdoor Fitnessgeräte im öffentlichen<br />

Raum begrüssen und auch nutzen (86%) 1 .<br />

Deshalb plant man in Basel-Stadt solche<br />

Geräte in Parks oder neben Spielplätzen zu<br />

installieren. So könnte ein Generationen<br />

übergreifendes Bewegen erreicht werden.<br />

Denn hier geht es nicht nur um die Gesundheit<br />

eines einzelnen sondern auch<br />

darum, Menschen verschiedenen Alters<br />

zusammenzuführen.<br />

1 Es wurden 482 Personen an der Muba befragt.<br />

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SKR 2/10 71


ÖFFENTLICHER RAUM<br />

Standortmarketing<br />

Standortmarketing und<br />

Wirtschaftsförderung<br />

durch Stadtentwicklung<br />

von Lucia Uebersax<br />

Die dritte Stadtwohnkampagne der Fachstelle Stadtwohnen, die im letzten Herbst gestartet ist, wirbt mit<br />

dem Slogan «Wer in Basel wohnt, hat mehr davon.» Die fünf Schlüsselwörter Kultur, Power, Klima, Familie<br />

und Freizeit stehen dabei im Zentrum, mit welchen der Kanton Basel-Stadt gezielt auf die Stärken des Wohnens<br />

in der Stadt aufmerksam machen will. Die Kampagne richtet <strong>sich</strong> an Stadtbewohner, potenzielle Zuzüger<br />

und Rückkehrende und kostet den Kanton rund 70’000 Franken.<br />

Immer mehr Menschen suchen die Vorteile<br />

der Stadt und entscheiden <strong>sich</strong> für<br />

eine Niederlassung inmitten des Geschehens:<br />

Kurze Wege für Arbeit und Freizeit,<br />

Restaurants und Cafés und Läden sowie<br />

ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot<br />

werden als Vorteile erachtet. Doch auch<br />

das gute Angebot des öffentlichen Verkehrs<br />

sowie eine fl ächendeckende Versorgung<br />

mit Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen<br />

sprechen für ein zeitgemässes<br />

urbanes Wohnen.<br />

Stadtwohnen liegt im Trend<br />

Stadtwohnen ist attraktiv und beliebt. So<br />

beliebt sogar, dass die Nachfrage nach<br />

Wohnraum in Basel-Stadt das Angebot<br />

gar überstieg in den vergangenen Jahren.<br />

Dies führte dazu, dass viele <strong>aus</strong> der Stadt<br />

in die naheliegenden Agglomerationen<br />

<strong>aus</strong>wichen und die Stadt nun versucht ist,<br />

attraktiven Wohnraum für die verschiedensten<br />

Bedürfnissen zu schaffen, um die<br />

Einwohnerzahl zu halten und die abwandernde<br />

Bevölkerung zurück zu gewinnen.<br />

72 SKR 2/10<br />

Dazu müssen Potenziale im Bestand genutzt,<br />

Arealentwicklungen vorangetrieben<br />

sowie Siedlungsgebietserweiterungen und<br />

Umzonungen innerhalb des Siedlungsgebiets<br />

vorgenommen werden.<br />

In den vergangenen Jahren wurden bereits<br />

zahlreiche Stadtwohnprojekte vorangetrieben<br />

und realisiert. So soll beispielsweise<br />

mit dem bereits 2001 gestarteten Schwerpunktthema<br />

«Logis Bâle» innerhalb von<br />

zehn Jahren 5’000 neue Wohnungen geschaffen<br />

werden, um als attraktiver Wohnort<br />

zu glänzen und die abwandernde Bevölkerung<br />

zurückzuerobern. Rund 800<br />

Wohnungen sind derzeit noch im Bau.<br />

Basel hat Power<br />

Die aktuelle Stadtwohnkampagne baut<br />

auf den fünf Schlüsselbegriffen: Kultur, Power,<br />

Familie, Freizeit und Klima. Die fünf<br />

Kernbotschaften stehen alle in einem Zusammenhang<br />

– nämlich: Basel hat Power.<br />

Denn wer hier wohnt, tut etwas für die<br />

Umwelt, profi tiert unmittelbar von einem<br />

grossen Kultur-, und qualitativ hoch stehenden<br />

Freizeitangebot für die gesamte<br />

Familie. «Die Kampagne will zeigen, dass in<br />

den Städten das Angebot an Kultur, an gesellschaftlicher<br />

Energie, Familienunterstützung<br />

und Freizeitanlagen dichter ist als in<br />

der äusseren Agglomeration und dass das<br />

meiste zu Fuss oder mit dem Velo erledigt<br />

werden kann», erklärt Thomas Kessler, Leiter<br />

der Abteilung Stadtentwicklung Basel-<br />

Stadt. Ziel der Fachstelle Stadtwohnen ist<br />

es, vielfältige, moderne und attraktive<br />

Wohnmöglichkeiten in Basel anzubieten.<br />

Dies soll erreicht werden, indem Wohnungen<br />

gebaut, erneuert und zusammengelegt<br />

werden. Die Fachstelle will das Wohnen<br />

in Basel vor allem fördern, indem sie<br />

Investoren zu Neubauten anregt und Privateigentümer<br />

zu Sanierungen motiviert.<br />

Sie tut dies, indem sie über Investitionsmöglichkeiten<br />

in Basel informiert, Beratungen<br />

finanziert und alljährliche Investorengespräche<br />

führt. Für Thomas Kessler<br />

ist klar: «Basel soll durch gute Kundenpfl<br />

ege als attraktiver Wohn- und Investitionsort<br />

wahrgenommen werden.»<br />

© Silvie H<strong>aus</strong>er


«Der kleine Stadtstaat<br />

muss durch Leistung überzeugen»<br />

Der Kanton Basel-Stadt kämpft als Stadt-Kanton mit ganz besonderen Eigenschaften: Auf wenigen Quadratkilometern ist der<br />

Kanton eingeklemmt zwischen Deutschland, Frankreich und Basel-Landschaft. Kein Hinterland, keine Möglichkeit zum Ausgleich<br />

und zur Ausdehnung. Die SKR wollte von Thomas Kessler, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung wissen, wie der Kanton dennoch<br />

die Wirtschaftsentwicklung vorantreibt und die abwandernde Bevölkerung zurückgewinnen will.<br />

SKR: Herr Kessler, Sie sind seit rund einem Jahr Leiter der Kantons-<br />

und Stadtentwicklung Basel-Stadt. Was haben Sie in Ihrem ersten<br />

Amtsjahr konkret erreicht?<br />

In der neuen Abteilung haben wir Fachleute <strong>aus</strong> vier Departementen<br />

sowie <strong>aus</strong> der Privatwirtschaft zusammengezogen, um die Stadtentwicklung<br />

auf allen Ebenen direkt zu verknüpfen. Das geht von der<br />

Strategieplanung und den Städtevergleichen über die interdepartementale<br />

Koordination, die Gewinnung von Investoren, die Umsetzung<br />

von Quartierprojekten vor Ort und die Unterstützung der Freiwilligenarbeit<br />

bis hin zur Vereinfachung des Bewilligungswesens. Die strategische<br />

Arbeit wird also täglich mit den Leistungen vor Ort und der<br />

Wahrnehmung durch die Bevölkerung und Kunden abgeglichen und<br />

justiert; in der Verwaltung ergänzen wir diese Optimierung regelmässig<br />

mit der Sicht aller sieben Departemente und von <strong>aus</strong>senstehenden<br />

Experten. Im Sinne der neu aufgestellten Verwaltung mit einem<br />

koordinierenden Präsidialdepartement und sechs Fachdepartementen<br />

stimmen wir alle Grossprojekte schon in der ersten Planungsphase<br />

interdepartemental ab. Der kleine Stadtstaat muss durch Leistung<br />

überzeugen und dafür seine Kräfte bündeln, effi zient handeln und die<br />

Wirkung steigern. Für diesen Auftrag konnten die neue Abteilung mit<br />

den drei Fachstellen Grundlagen und Strategien, Stadtteilentwicklung<br />

und Stadtwohnen und die Kooperation mit allen Fachdepartementen<br />

bereits im ersten Jahr erfolgreich aufgebaut und die Abläufe eingespielt<br />

werden. Inzwischen wird auch in der Öffentlichkeit der Nutzen<br />

dieser systematischen Zusammenarbeit gut verstanden.<br />

Zur Person<br />

Thomas Kessler, mult. dipl. ing. agr.,<br />

ist seit 1. Januar 2009 Leiter der Kantons-<br />

und Stadtentwicklung mit den<br />

drei Fachstellen Grundlagen und<br />

Strategien, Stadtteilentwicklung und<br />

Stadtwohnen im Präsidialdepartement<br />

des Kantons Basel-Stadt,<br />

Leiter der kantonalen Legislaturplan-Konferenz<br />

, der Projektleitung<br />

Stadtteilentwicklung und der Fachkonferenz<br />

Stadtwohnen/Logis Bâle.<br />

Alle Informationen zur Kantonsund<br />

Stadtentwicklung Basel-Stadt<br />

fi nden <strong>sich</strong> unter:<br />

www.entwicklung.bs.ch<br />

ÖFFENTLICHER RAUM<br />

Standortmarketing<br />

Interview von Lucia Uebersax<br />

SKR: Städte stehen vermehrt unter einem verschärften Wettbewerbsdruck.<br />

Um auf dem «Markt» bestehen zu können, bedarf es<br />

einer Stadtentwicklungsplanung, die die Attraktivität als Wohn- und<br />

Lebensraum, als Fremdenverkehrsort und als Betriebsstandort fördert.<br />

Mit welchen Massnahmen wird dies getan?<br />

Wichtig ist die breite Information und Diskussion, damit die Einzelmassnahmen<br />

fürs Stadtwohnen, den Tourismus und die Ansiedlung<br />

neuer Unternehmen mit Blick auf die nächste Generation im Gesamtzusammenhang<br />

gesehen werden und nicht an momentanen<br />

Partikularinteressen scheitern. Vermeintliche Zielkonfl ikte können in<br />

einer langfristigen Gesamt<strong>sich</strong>t gelöst werden; attraktive Wohnungen<br />

und einen gepfl egten Lebensraum braucht es genau so wie<br />

Gastfreundschaft und gute Beschilderung wie auch eine starke<br />

Wirtschaft, die den Wohlstand stützt. Da inzwischen die ganze<br />

Schweiz verstädtert und <strong>sich</strong> zu einer zusammenhängenden 8-Millionen-Metropole<br />

entwickelt, mit der S-Bahn SBB und den drei Zentren<br />

Zürich, Basel und Genf, muss neben dem Wettbewerb stets<br />

auch das Landeswohl berück<strong>sich</strong>tigt werden. Es liegt im Interesse<br />

des ganzen Landes und des Umweltschutzes, dass der wachsende<br />

Wohnraumbedarf in den Zentren aufgefangen wird und nicht noch<br />

die letzten Wiesen mit Einfamilienhäuschen überbaut werden. Die<br />

Modernisierung von unattraktiven Billigbauten und der Bau neuer<br />

Wohnungen in den Zentren sind also nicht nur im Wettbewerb um<br />

Zuzüger wichtig, sondern auch <strong>aus</strong> übergeordneten ökologischen<br />

und raumplanerischen Gründen. Ebenso muss die Wertschöpfung in<br />

«Wenn wir mit den nationalen alen<br />

und regionalen Rahmenbedingungen<br />

gegenüber den en<br />

Konkurrenzstandorten Öresund, esund,<br />

Boston,Shanghai oder Singapur gapur<br />

mithalten können, darf man an<br />

optimistisch sein»<br />

Thomas Kessler, Leiter der Abteilung<br />

Stadtentwicklung Basel-Stadt<br />

SKR 2/10 73


ÖFFENTLICHER RAUM<br />

Standortmarketing<br />

den Zentren durch gute Rahmenbedingungen gehalten und gesteigert<br />

werden, damit die Finanzierung der Zentrumsleistungen und<br />

Transferleistungen an die Landkantone weiterhin möglich sind. Und<br />

schliesslich werden die so genannten Soft-Faktoren immer wichtiger:<br />

Freundlichkeit, Sauberkeit, gepfl egte öffentliche Räume und ein<br />

attraktives Kulturangebot sind als Standortthemen ebenso wichtig<br />

wie die Steuerbelastung. Derzeit erarbeiten wir für die Regierung<br />

eine Strategie Stadtwohnen und Vorschläge für eine allfällige Revision<br />

der einschlägigen Gesetze, um das Stadtwohnen noch stärker<br />

fördern zu können. Die Unternehmen werden demnächst steuerlich<br />

weiter entlastet und für die generelle Attraktivität der Stadt wird<br />

das Projekt WELCOME umgesetzt, das die drei Bereiche Gastfreundschaft,<br />

Navigation (Fussgängerführung, Beschilderung) und Sauberkeit<br />

miteinander verbindet und so möglichst viel Wirkung erzeugen<br />

will. Zielgruppe sind Gäste und Neuzuzüger.<br />

«Freundlichkeit, Sauberkeit, gepfl egte<br />

öffentliche Räume und ein attraktives<br />

Kulturangebot sind als Standortthemen<br />

ebenso wichtig wie die Steuerbelastung»<br />

SKR: Die aktuelle Stadtwohnkampagne baut auf den fünf Schlüsselbegriffen:<br />

Kultur, Power, Familie, Freizeit und Klima. Was wird bei<br />

der Gestaltung des öffentlichen Raums unternommen, damit <strong>sich</strong><br />

Familien zu H<strong>aus</strong>e fühlen und von einem breiten Freizeitangebot<br />

profi tieren können?<br />

Die Kampagne will zeigen, dass in den Städten das Angebot an Kultur,<br />

an gesellschaftlicher Energie, Familienunterstützung und Freizeitanlagen<br />

dichter ist als in der äusseren Agglomeration und dass<br />

das meiste zu Fuss oder mit dem Velo erledigt werden kann. Für die<br />

Gestaltung des öffentlichen Raums werden all diese Aspekte berück<strong>sich</strong>tigt,<br />

noch ergänzt mit Aspekten der Sicherheit und dem<br />

Unterhalt. Das Projekt «Auf Augenhöhe 1.20 Meter» für eine kinderfreundliche<br />

Stadtentwicklung ist dafür wegweisend. Die Entwicklung<br />

der öffentlichen Räume <strong>aus</strong> Kinder<strong>sich</strong>t ergibt auch für<br />

Senioren und alle physisch Benachteiligten, aber auch für die Gesamtbevölkerung<br />

gute Resultate. Beispielhaft ist die Umgestaltung<br />

der Claramatte, einst ein von Autos umstellter Unort oft illegaler<br />

Tätigkeiten, heute eine familienfreundliche Freizeitanlage mit «Kinder-Tankstelle»,<br />

offener Sicht rundum, neuen Familien-Wohnungen<br />

am Rande und einem Parkh<strong>aus</strong> im Untergrund.<br />

SKR: Das Thema Wohnen in Basel ist einer der neun Schwerpunkte<br />

der Tätigkeiten des Regierungsrates des Kantons Basel-Stadt in den<br />

Jahren 2009 bis 2013. Mit dem Schwerpunktprogramm «Logis<br />

Bâle», das bereits 2001 gestartet ist, sollen innerhalb von 10 Jahren<br />

5’000 neue Wohnungen geschaffen werden, um gut betuchte Steuerzahler<br />

zurückzugewinnen. Welche Anstrengungen werden in Basel<br />

sonst noch zur Wohnbauförderung respektive zur Rückgewinnung<br />

der abwandernden Bevölkerung unternommen?<br />

Die Beratung, Kampagnen und Investorengespräche werden weitergeführt<br />

und ergänzt mit neuen Kooperationen sowie mit der<br />

bereits erwähnten Strategie Stadtwohnen und allfälligen Gesetzesanpassungen.<br />

Die Kooperationen betreffen neben den Mieter-<br />

74 SKR 2/10<br />

organisationen und Genossenschaften vermehrt auch Gewerbe-<br />

und Bankenkreise, die wir auch für Sponsoring gewinnen wollen. In<br />

der Strategie wird die Regierung Ende 2010 zu rund zehn Themenfeldern<br />

Stellung nehmen und dar<strong>aus</strong> konkrete Fördermassnahmen<br />

ableiten, die auch über Planungs-, Reglements- und Finanzfragen<br />

hin<strong>aus</strong> gehen. Danach wird politisch entschieden, ob allenfalls Gesetzesanpassungen<br />

erfolgen; die Fachstelle Stadtwohnen erarbeitet<br />

bereits die Entscheidungsgrundlagen dazu. Sehr wichtig ist schliesslich<br />

der Kontakt zu allen Interessenverbänden und Engagierten; der<br />

persönliche Kontakt ist oft entscheidender als Regelfragen. Basel<br />

soll durch gute Kundenpfl ege als attraktiver Wohn- und Investitionsort<br />

wahrgenommen werden.<br />

SKR: Wo sehen Sie als Leiter der Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung<br />

ange<strong>sich</strong>ts des engen Raumes noch Chancen für die Wirtschaftsentwicklung<br />

im Kanton Basel-Stadt und was tun Sie dafür?<br />

Das Wirtschafts-, Sozial- und Umweltdepartement (WSU) führt die<br />

bisherige Kundenpfl ege und Unterstützung engagiert weiter, wie in<br />

anderen Städten stehen dabei neben den Grossunternehmen und<br />

ansässigen KMU die Jungunternehmen, Kreativwirtschaftler und<br />

generell Innovationen im Vordergrund. In kleinem Raum gibt es<br />

quali tatives Wachstum durch Exzellenz, für die Produktion ist das<br />

Umland bestens geeignet. Der Wirtschaftsraum umfasst eine trinationale<br />

Region mit fast 1’000’000 Einwohnern, Basel als Zentrum<br />

kann als Denk- und Forschungsplatz durch<strong>aus</strong> noch wachsen,<br />

auch physisch in die Höhe, wie aktuelle Bau-Projekte zeigen. Wenn<br />

wir mit den nationalen und regionalen Rahmenbedingungen gegenüber<br />

den Konkurrenz-Standorten Öresund, Boston, Shanghai<br />

oder Singapur mithalten können, darf man optimistisch sein.Hier<br />

ist neben der Kantons- und Stadtentwicklung vor allem die nationale<br />

Politik gefordert, die unternehmerische Freiheit muss gross sein,<br />

unser Wohlstand hängt von dieser Wettbewerbssituation ab. Basel<br />

investiert derzeit viel in den Ausbau der Hochschulen, um die Forschung<br />

zu stützen und gute Fachkräfte anbieten zu können.<br />

SKR: Was bedeutet für Sie eine zukunftsfähige Stadtentwicklung?<br />

Unter Stadtentwicklung versteht die Lehrmeinung den realen Veränderungsprozess<br />

im urbanen Raum und zweitens die politische<br />

Planung und Steuerung. Da in der realen Entwicklung die Wechselwirkungen<br />

komplex und politisch nur bedingt steuerbar sind, verknüpft<br />

eine zukunftsfähige Stadtentwicklung lang-, mittel- und<br />

kurzfristige Sichtweisen. Sie schafft so Plattformen zur Verbesserung<br />

der Zusammenarbeit, stimmt bestehende Planungsprozesse<br />

aufeinander ab und zeigt politikfeldübergreifende Zusammenhänge<br />

«vor Ort» ganz konkret auf. So trägt sie wirksam dazu bei, dass die<br />

inhaltlichen Ziele, wie sie in der Kantonsverfassung und Gesetzgebung<br />

sowie im Legislaturplan 2009–13 vorgegeben sind, erreicht<br />

werden. Damit dies gut funktioniert, ist – wie bereits gesagt –<br />

wichtige Informations- und Partizipationsarbeit zu leisten. Damit<br />

kann Vertrauen aufgebaut und die kurz<strong>sich</strong>tige Ego-Sicht mit einem<br />

Blick auf die nächsten Generationen überwunden werden. Dieser<br />

Schritt zur Gesamt<strong>sich</strong>t auf einer langen Zeitachse ist <strong>aus</strong> menschlichen<br />

Gründen die grösste Her<strong>aus</strong>forderung!<br />

SKR: Herr Kessler, wir danken Ihnen bestens für dieses Gespräch.


Gemeinsam die Lebensqualität<br />

in Quartieren fördern<br />

von Emanuel Müller<br />

Seit gut zehn Jahren kennt man in der Schweiz Quartierentwicklung als Praxis von Stadtteilaufwertungen und<br />

entsprechende Projekte fi nden <strong>sich</strong> heute in grossen, mittelgrossen und kleinen Städten landauf und landab. Mit<br />

dem Bundes-Programm «Projet urbain» erhält das Thema zudem politisches Gewicht auf der nationalen Ebene.<br />

Objektiv ist die Ausgangslage oft ähnlich: eine Konzentration benachteiligter Bevölkerungsgruppen, heutigen<br />

Bedürfnissen nicht mehr genügende oder einen hohen Erneuerungsbedarf aufweisende Wohnbauten, unfreundliche<br />

und unwirtliche Aussenräume, die nicht nur in einem schlechten Image kumulieren, sondern auch in einer<br />

stark beeinträchtigen Lebensqualität. Bei aller Ähnlichkeit ist die jeweilige lokale Ausgangslage für Verbesserungen<br />

genau zu analysieren. Erst auf dieser Grundlage kann Quartierentwicklung in einem interdisziplinären<br />

und partizipativen Prozess versuchen, möglichst alle wichtigen Akteure für ein Engagement zu gewinnen.<br />

Prof. Emanuel Müller, Hochschule Luzern<br />

«Ist der Ruf erst ruiniert …»<br />

oder die Schwierigkeit mit<br />

dem schlechten Image<br />

Weil der historische Weinmarkt in der<br />

Altstadt von Luzern baulich saniert wird,<br />

musste für den dort stattfindenden<br />

Handwerksmarkt ein alternativer Standort<br />

auf Zeit gefunden werden. Der Leiter<br />

Stadtraum Rico de Bona zauberte einen<br />

überraschenden Vorschlag <strong>aus</strong> dem Hut:<br />

Die Lindenstrasse auf dem ehemaligen<br />

Gemeindegebiet von Littau, seit anfangs<br />

Jahr fusionierter Teil der Stadt Luzern.<br />

Daraufhin gab es geharnischte Reaktionen:<br />

«Alles was recht ist, aber das ist<br />

doch kein Standort für einen Markt, der<br />

Touristen anlockt» war noch die moderateste<br />

Stimme eines Marktfahrers, die in<br />

einem <strong>aus</strong>führlichen Artikel in der Neuen<br />

Luzerner Zeitung im März publiziert<br />

wurde. Gar als «skandalösen Vorschlag»<br />

qualifi zierte der Präsident des Vereins Luzerner<br />

Handwerkermarkt den Vorschlag.<br />

«Diese berüchtigte Quartierstrasse als<br />

Variante vorzuschlagen, widerspiegelt das<br />

Unvermögen und die Inkompetenz dieser<br />

Behörde.» Und der Kommentar zum Artikel<br />

bläst ins gleiche Horn.<br />

«Die Idee tönt geradezu abstrus: Der beliebte<br />

Handwerkermarkt soll für ein Jahr<br />

vom Weinmarkt an die Lindenstrasse zügeln,<br />

in ein Quartier, in das <strong>sich</strong> kaum ein<br />

Einheimischer, geschweige denn ein Tourist<br />

verirrt.» Trotz einem stark beachteten<br />

Ziel von BaBeL ist die Aufwertung<br />

des Quartiers unter Beibehaltung<br />

des heutigen Charakters<br />

ÖFFENTLICHER RAUM<br />

Quartierentwicklung<br />

Fernsehbeitrag, trotz gelungenem Quartierfest:<br />

in Luzern scheint die Lindenstrasse<br />

unbekanntes oder gemiedenes Terrain<br />

zu sein. Unter solchen Vor<strong>aus</strong>setzungen<br />

hat das Kompetenzzentrum Regional-<br />

und Stadtentwicklung der Hochschule Luzern<br />

– Soziale Arbeit den Auftrag der Stadt<br />

Luzern erhalten, mehr über dieses Gebiet<br />

in Erfahrung zu bringen und Vorschläge<br />

und Szenarien zu entwickeln, wie es aufgewertet<br />

werden kann.<br />

Der Bearbeitungsperimeter wurde festgelegt<br />

und über die Lindenstrasse hin<strong>aus</strong><br />

auf die Fluhmühle <strong>aus</strong>geweitet. In diesem<br />

© Marcel Zürcher<br />

SKR 2/10 75


ÖFFENTLICHER RAUM<br />

Quartierentwicklung<br />

Baselstrasse: Enorme Verkehrsbelastung, sanierungsbedürftige Häuser<br />

und ein hoher Ausländeranteil – das Quartier rund um die Baselstrasse<br />

hat mit einem schlechten Image zu kämpfen<br />

Gebiet leben 2072 Personen, was knapp<br />

einem Achtel der Bevölkerung von Littau<br />

entspricht. Mit 75 Prozent ist der Ausländeranteil<br />

sehr hoch und umfasst 54<br />

Nationalitäten. Im Vergleich dazu: Die<br />

Ausländeranteile in Littau und Luzern betragen<br />

36 Prozent, respektive 19 Prozent.<br />

Die Lindenstrasse-Fluhmühle ist ein relativ<br />

junges Quartier: es dominieren die jungen<br />

und mittleren Altersgruppen. Knapp ein<br />

Viertel der Wohnbevölkerung sind Kinder<br />

und Jugendliche unter 18 Jahren. 75 Prozent<br />

der Quartierbevölkerung ist jünger als<br />

45 Jahre. Knapp 5 Prozent der Bewohnerschaft<br />

ist älter als 65 Jahre, womit das<br />

Quartier ein Gegenbild zum allgemeinen<br />

Überalterungsprozess darstellt. Der hohe<br />

Ausländeranteil und der hohe Anteil an<br />

junger Wohnbevölkerung sind typisch für<br />

sogenannte Quartiere mit Erneuerungsbedarf.<br />

Nebst der vom Auftraggeber ins<br />

Zentrum gestellten «städtebaulichen»<br />

Aufwertung rückten hier die Belange von<br />

Kindern und Jugendlichen im Quartier in<br />

den Fokus des Projektes. Der Perimeter<br />

wurde aufgrund der Begehung und der<br />

soziodemographischen Daten in zwei Sozialräume<br />

aufgeteilt.<br />

Präsenz vor Ort:<br />

zum Beispiel ein Quartierbüro<br />

Mario Störkle ist im Projekt Lindenstrasse-Fluhmühle<br />

als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

tätig. Wenn er jeweils um 16 Uhr<br />

im Quartierbüro in der Lindenstrasse auftaucht,<br />

wird er schon von einer Schar Kindern<br />

erwartet. Die haben das anfangs<br />

Jahr eröffnete Quartierbüro schnell für<br />

<strong>sich</strong> entdeckt und «angeeignet».<br />

76 SKR 2/10<br />

© Hochschule Luzern (HSLU) © Rolf Notter<br />

Das Quartierbüro – die Räume wurden<br />

von einem Immobilienbesitzer zum Preis<br />

der Nebenkosten zur Verfügung gestellt<br />

– ist Ausdruck des Willens, mit dem Projekt<br />

vor Ort präsent und erkennbar zu<br />

sein. Das Interesse der Kinder zeigte auch<br />

auf, dass solche Aufenthaltsmöglichkeiten<br />

für sie einem Bedürfnis entsprechen.<br />

Gleichzeitig wird damit der lokalen Quartierbevölkerung<br />

eine – mindestens vorübergehende<br />

– Kontaktmöglichkeit mit<br />

dem Projektteam der Hochschule Luzern<br />

angeboten. Das Quartierbüro soll bis Juni<br />

bestehen bleiben.<br />

Zudem geht es nach der Erhebung der<br />

«harten» Daten in der jetzigen zweiten<br />

Phase auch darum, weitere Eindrücke vor<br />

Ort zu gewinnen. Begehungen, Kontakte<br />

mit der Bevölkerung, Befragungen der<br />

Liegenschaftsbesitzer und des lokalen<br />

Gewerbes sollen das erst grobkörnige Bild<br />

zunehmend verfeinern und verdichten.<br />

Unterschiede in den<br />

Aussen- und Innen<strong>sich</strong>ten<br />

Mit Präsenz vor Ort und der Erhebung<br />

weiterer Daten können grobkörnige Bilder<br />

zwar korrigiert und differenziert werden.<br />

Doch Images von Quartieren, vor<br />

allem negativ geprägte, sind hartnäckig<br />

und sie wirken oft ebenso negativ auf die<br />

Quartieröffentlichkeit zurück. Distanzierung<br />

und Hoffnungslosigkeit können<br />

eine Folge davon sein. Und das negative<br />

Image ist nicht nur eine Form der Stigmatisierung,<br />

es führt zusätzlich zu einer<br />

Abwertung der Bewohnerschaft durch<br />

die Öffentlichkeit.<br />

Pulsierendes kulturelles Leben: Ein grosses Potenzial für eine gelungene<br />

Quartierentwicklung<br />

Doch der schlechte Ruf hat leider oft auch<br />

seine realen Hintergründe. So ist in der<br />

Lindenstrasse – Fluhmühle die Lärmbelastung<br />

sehr hoch, die Aussenräume sind<br />

schmucklos und unwirtlich, Spiel- und<br />

Aufenthaltsorte sind nicht nur Mangelware,<br />

das Wenige, das vorhanden ist, ist<br />

auch noch von mangelnder Qualität. Im<br />

Kindergarten sind 100 Prozent fremdsprachige<br />

Kinder.<br />

Für viele hier lebende Menschen ist der Ort<br />

wohl weniger ein Wunschraum, als vielmehr<br />

ein Zwangsraum, beispielsweise<br />

aufgrund günstiger oder für sie erschwinglicher<br />

Mietzinse. An der Lindenstrasse sind<br />

es wenige – und auch nicht organisierte –<br />

Stimmen, die gegen öffentlich vorgenommene<br />

negative Zuschreibungen Einspruch<br />

erheben.<br />

Ganz anders im Quartier Langäcker in<br />

Spreitenbach (AG). Hier erhielt der Gemeindeammann<br />

dicke und dezidierte Post,<br />

nachdem das Quartier in den Zei tungen<br />

aufgrund der Teilnahme am Programm<br />

«Projet urbain» als «Problemquartier»<br />

bezeichnet worden ist. Fast geschlossen<br />

protestierten die Stockwerkeigen tümern.<br />

Insbesondere wurden Aussagen über die<br />

Konzentration einkommensschwacher<br />

Bewohnern als provozierend empfunden<br />

und Aussagen über unzeitgemässe Wohnungsgrundrisse<br />

als anmassend kritisiert.<br />

Nach der Kritik dann die Zustimmung. So<br />

befürworten die Stockwerkeigentümern<br />

des Langäckerquartiers eine Steigerung<br />

der Lebensqualität sowohl in baulicher als<br />

auch zwischenmenschlicher Hin<strong>sich</strong>t. Bemühungen<br />

dafür, so die Briefeschreiber,


hätten sensibel und demokratisch zu erfolgen.<br />

Zwei sehr unterschiedliche Quartiere,<br />

beide zwar mit einem schlechten Image,<br />

aber doch sehr unterschiedlichen Vor<strong>aus</strong>setzungen.<br />

Während das Langäcker reines<br />

Wohnquartier ist, zählt die Lindenstrasse<br />

– Fluhmühle 20 Kleingewerbe-<br />

Betriebe, die wenigstens zum Teil die<br />

Kundschaft im Quartier fi nden. Als Stakeholder<br />

spielen sie beim Quartierentwicklungsprojekt<br />

eine wichtige Rolle und sind<br />

sowohl für die Lebensqualität im Quartier<br />

aber auch für eine eventuelle Verbesserung<br />

des Images wichtig.<br />

Partizipation ist unumgänglich<br />

Möglichst alle Stakeholders aber auch alle<br />

politische Parteien sind vertreten, wenn<br />

der Lenkungs<strong>aus</strong>schuss des Projektes Solothurn<br />

West, präsidiert vom Stadtpräsidenten<br />

und Nationalrat Kurt Fluri tagt.<br />

Alle wichtigen Geschäfte werden hier besprochen.<br />

Platz haben auch Fragen und<br />

Einwände, auf die in einer durch Offenheit<br />

geprägten Diskussionskultur eingegangen<br />

wird. So erstaunt es denn auch<br />

nicht, dass bisher alle Anliegen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Projektteam der<br />

Hochschule Luzern – Soziale Arbeit im<br />

Zur Person<br />

Solothurner Gemeinderat fast einstimmig<br />

verabschiedet werden konnten.<br />

Neben dem Lenkungs<strong>aus</strong>schuss wurde<br />

von Beginn weg die Bevölkerung ins Projekt<br />

miteinbezogen. Beteiligung ist ein<br />

Schlüssel für erfolgreiche Quartierentwicklungsprojekte.<br />

Nicht zu unrecht wird dabei<br />

zunehmend die grundsätzliche Haltung<br />

und Bereitschaft und weniger die Methode<br />

ins Zentrum gestellt. Methoden können<br />

jedoch auch ein wichtiger Schlüssel sein,<br />

um Interesse bei der Bevölkerung zu wecken<br />

und sie möglichst früh mit ihren Fähigkeiten<br />

und Ressourcen miteinzubezie-<br />

Nationaler Kongress<br />

«10 Jahre Quartierentwicklung: Blick zurück – Blick nach vorn»<br />

Der Kongress beleuchtete neben einer nationalen Standortbestimmung auch die internationale<br />

Entwicklung im Bereich Stadt- und Quartierentwicklung. Er ermöglichte Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />

und inhaltlichen Refl exion der Quartierentwicklung, ihrer gesellschaftlichen<br />

Verortung und damit der Vertiefung relevanter Themen wie Segregation, Partizipation,<br />

lokale Ökonomie und Nachhaltigkeit der Quartierentwicklung.<br />

Alle Referate und Präsentationen fi nden Sie unter:<br />

http://www.hslu.ch/s-sozialearbeit-quartierentwicklung<br />

Professor Emanuel Müller ist Verantwortlicher für das Kompetenzzentrum Regional- und<br />

Stadtentwicklung der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. Das Kompetenzzentrum war und<br />

ist erfolgreich an mehreren Quartierentwicklungsprojekten beteiligt:<br />

Zukunft Fluhmühle – Lindenstrasse Luzern (2010)<br />

Nachhaltige Quartierentwicklung Solothurn West (2007–2010)<br />

Nachhaltige Quartierentwicklung Winterthur Töss (2007–2008)<br />

Läbigs Lingeriz. Quartierentwicklung und Integration in Grenchen (2006–2007)<br />

BaBeL: Nachhaltige Quartierentwicklung Basel-Bernstrasse, Luzern (2002–2007)<br />

Quartierentwicklung im Prozess – Kappelerhof Baden, Meierhof Baden (2003–2004/2005–2006)<br />

Mehr Informationen zu den Projekten fi nden sie unter:<br />

www.hslu.ch/sozialearbeit/s-forschung-entwicklung/s-rus.htm<br />

Solothurn West, Kick off Veranstaltung:<br />

Frühzeitige und regelmässige Information<br />

der Betroffenen fördert das Engagement.<br />

© Hochschule Luzern (HSLU)<br />

ÖFFENTLICHER RAUM<br />

Quartierentwicklung<br />

hen. So haben <strong>sich</strong> partizipative Analysemethoden<br />

in vielen Quartierentwicklungsprojekten<br />

bewährt. Dabei werden zum<br />

Beispiel auch interessierte Bewohnern für<br />

Interviews geschult und eingesetzt. Solche<br />

Vorgehensweisen erbringen nicht nur Daten<br />

und Eindrücke, sie führen Menschen<br />

zusammen, die <strong>sich</strong> bisher nicht kannten,<br />

stärken bestehende Netzwerke und erweitern<br />

sie. Bewohner des Quartiers erforschen<br />

scheinbar Bekanntes, entdecken<br />

Neues und erwerben als Befragende<br />

gleichzeitig neue Kompetenzen.<br />

Quartierentwicklung<br />

braucht Zeit und Geduld<br />

Quartierentwicklung ist kein kurzfristiges<br />

Unternehmen. Es braucht den sprichwörtlich<br />

langen Schnauf. Erfolgreiche Quartierentwicklungsprojekte<br />

haben eine Laufzeit<br />

von vier bis fünf Jahren. Vor allem sogenannte<br />

Top down Projekte – von Politik<br />

und Verwaltung initiierte Quartierentwicklungen<br />

– brauchen Zeit, um Vertrauen<br />

zwischen Politik und Verwaltung sowie der<br />

Quartierbevölkerung aufzubauen. Nötig<br />

sind auch gemeinsame Lernprozesse: So<br />

ist für die Verwaltung die Ergebnisoffenheit<br />

von Projekten oft eine grosse Hürde<br />

und andererseits möchten auch Quartierbewohnern<br />

oft möglichst schnell Ergebnisse<br />

sehen. Es hat <strong>sich</strong> bewährt, als<br />

notwendig erachtete Veränderungen als<br />

B<strong>aus</strong>teine zu planen und auch dafür zu<br />

sorgen, dass in Teilbereichen auch kurzfristige<br />

Ziele und Erfolge angepeilt werden.<br />

Und da Projekte zeitlich beschränkt sind,<br />

geht es auch darum, auf eine über das<br />

Ende des Projektes hin<strong>aus</strong>wirkende defi -<br />

nitive Struktur und Trägerschaft hinzuarbeiten<br />

und eine solche zu installieren.<br />

Diese Form der «Verstetigung» bietet Gewähr,<br />

dass auch langfristig erreichbare<br />

Ziele angestrebt werden können.<br />

SKR 2/10 77


PUBLIREPORTAGE<br />

Stadtmobiliar-Kollektion ZETATIELLE<br />

Rechter Winkel, gerade Linien, hartes Material – die uns umgebenden Formen sind häufi<br />

g kühl. Dabei kann ein verspielter Hauch hier und da gar nicht schaden.<br />

Zum Start in die Saison 2010 präsentiert die E. Ziegler Metallbearbeitung AG eine neue<br />

Stadt mobiliar-Kollektion. Der Spezialist für Stahlleichtbau und Aussenanlagen bietet die<br />

Kollektion exklusiv an. Florales Design verleiht eine Spur von Lebendigkeit und entgegnet<br />

dem Trend zum Einheitslook. Die Kollektion ZETATIELLE bietet fantastische Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und setzt Akzente. Ob Abfallbehälter, Anlehnbügel, Sitzbank oder Pfl anzbehälter<br />

- die Elemente verbinden Extravaganz mit klaren Formen. Senkrechte Linien<br />

sind gerade gehalten, waagerechte Linien hingegen sind geschwungen. Die verspielte<br />

Eleganz zeigt <strong>sich</strong> im Detail.<br />

Neue Möglichkeiten zur Freiraumgestaltung<br />

Der Werkstoff Stahlblech bietet mit den modernen Methoden von Fräs- und Lasertechnik<br />

eine Fülle von Möglichkeiten. So werden bei ZETATIELLE romantische Elemente in den<br />

gewohnt klaren Rahmen impliziert. Stilisierte Blütenmotive werden von geraden Fronten


getragen. Hier sitzt der richtige Schwung an entscheidender Stelle. Das Spiel von harten<br />

und weichen Formen setzt <strong>sich</strong> in der Material-Kombination fort.<br />

Hochwertige Hölzer lockern das Arrangement und bringen den Stahl in ein freundliches<br />

Gesamtbild. Die neue Romantik hat nichts von Schnörkel und Rüsche. Sie ist solide Handwerkskunst<br />

mit Willen zur Klarheit und Modernität. Das romantische Freiraumambiente<br />

wird zum Ankerpunkt in einem bewegten Umfeld.<br />

Als Hersteller und Lieferant von Überdachungen und Stadtmöblierung umfasst das Portfolio<br />

der ZIEGLER AG alles zur Aussenanlagengestaltung. Ob Wartehalle, Pavillon, Parkbank,<br />

Abfallbehälter oder Fahrradständer die ZIEGLER AG ist ein kompetenter Partner, von der<br />

Fertigung bis zur Montage.<br />

Investitionen ermöglichen Innovationen. 2010 fertigt die E. Ziegler Metallbearbeitung AG<br />

mit neuen Technologien. Hochwertige Materialien und eine effektive Produktion erlauben<br />

neue, krea tive Designs. Seit März ist das neue Handbuch erhältlich, darin werden<br />

weitere Produktinnova tionen vorgestellt.<br />

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SKR 2/10 79


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von Florian Brack<br />

In unseren dicht besiedelten Städten haben attraktive Grünfl ächen einen bedeutenden Einfl uss auf die Lebens-<br />

und Wohnqualität der Einwohner. Der steigende Wunsch nach naturnahen Flächen mit hohem Erlebniswert<br />

auf der einen Seite und Sparmassnahmen im öffentlichen H<strong>aus</strong>halt auf der anderen Seite verlangen nach<br />

neuen Konzepten für die Grünfl ächengestaltung und deren Pfl ege. Besonders im Umgang mit Staudenpfl anzungen<br />

sind Gartenbauämter, Landschaftsarchitekten und Gärtner aufgefordert umzudenken und neue Wege<br />

zu gehen. Die Forschungstätigkeit am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Hochschule Wädenswil<br />

setzt <strong>sich</strong> hier ein und entwickelt sinnvolle und praxistaugliche Staudenmischungen für das öffentliche<br />

Grün. Zum heutigen Zeitpunkt sind dies Silbersommer, Sommernachtstraum, Pink Paradise und Indian Summer,<br />

welche als marktreife Produkte erfolgreich gehandelt werden.<br />

Florian Brack, Dipl. Ing. HTL Gartenbau,<br />

Dozent im Studiengang Umweltingenieurwesen<br />

und Leitung Fachstelle Grünfl ächenmanagement,<br />

Zürcher Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften, Wädenswil,<br />

www.iunr.zhaw.ch/gruenfl aechenmanagement<br />

In den 90er Jahren begannen in Deutschland<br />

und in England Versuche mit so genannten<br />

Zufallsbepfl anzungen und extensiven<br />

Staudenmischpflanzungen. Diese<br />

Denkansätze wurden in der Folge unter anderem<br />

auch von der Hochschule Wädenswil<br />

aufgegriffen und weitergeführt. Die prägende<br />

wissenschaftliche Grundlage bildete<br />

dabei das Lebensstrategie-System von<br />

FREY/LÖTSCH, welche die Stauden gemäss<br />

ihren Ausbreitungsstrategien in Pendler,<br />

Besiedler und Ausdauernde einordnet. Das<br />

Prinzip der Wädenswil Versuche ist: Die Planer<br />

initiieren, die Natur organisiert, die<br />

Gärtner moderieren. Dar<strong>aus</strong> ergeben <strong>sich</strong><br />

spannende Fragestellungen wie zum Beispiel:<br />

Gibt es in einer initiierten Pfl anzengemeinschaft<br />

so etwas wie eine dynami-<br />

80 SKR 2/10<br />

sche, <strong>sich</strong> selbst regulierende Stabilität, wie<br />

wir es von Wiesen kennen? Welche Faktoren<br />

fördern oder hemmen die Sukzession?<br />

Welche Rolle spielt dabei der Standort?<br />

Welche Konsequenzen ergeben <strong>sich</strong> dar<strong>aus</strong><br />

für die Pfl egemassnahmen? Die Auszeichnung<br />

der Forschungsarbeit mit dem Schulthess<br />

Gartenpreis im Jahr 2008 ist eine Motivationsspritze,<br />

solchen Fragestellungen<br />

noch weiter auf den Grund zu gehen. Dieser<br />

Artikel stellt den Stand der Forschungsarbeiten<br />

dar und zeigt sowohl Chancen wie<br />

auch Risiken solcher Pfl anzsysteme auf.<br />

Bepfl anzungsstrategie und Ziele<br />

In Zusammenarbeit mit deutschen Fachhochschulen<br />

und dem Arbeitskreis Pfl anzenverwendung<br />

des Bundes deutscher<br />

Staudengärtner wurden standortspezifi -<br />

sche Staudenmischungen entwickelt, welche<br />

in Deutschland und in der Schweiz in<br />

verschiedenen Städten <strong>aus</strong>testet wurden.<br />

Silbersommer<br />

im öffentlichen Grün<br />

Bei der Arten<strong>aus</strong>wahl wurden u. a. folgende<br />

Kriterien berück<strong>sich</strong>tigt:<br />

• Standortansprüche: Verwendung von<br />

Pfl anzen des Lebensbereiches Freifl äche<br />

oder angrenzender Lebensbereiche<br />

• Wuchseigenschaften: Strukturenvielfalt<br />

durch Mischung unterschiedlicher<br />

Lebensformen und Geselligkeitsstufen<br />

• Lebensdauer der Pfl anzen: Kombination<br />

von lang und kurzlebigen<br />

Stauden (Förderung von Sukzession<br />

und Dynamik innerhalb der Pfl anzung)<br />

• Herkunft der Pfl anzen: Einbezug von<br />

Wildstauden und Verwendung bisher<br />

wenig erprobter Arten und Sorten<br />

Bei der Bepfl anzung werden die Stauden in<br />

Leitstauden, Begleitstauden, Bodendecker<br />

und Pendler unterschieden und unter Be-


ück<strong>sich</strong>tigung ihrer charakteristischen<br />

Wuchseigenschaften in der Fläche angeordnet<br />

(d. h. Leitstauden und Begleitstauden<br />

eher mittig in der Fläche, Bodendecker<br />

eher am Rand und Pendler zum Auffüllen<br />

von Lücken).<br />

Forschungskriterien<br />

Schwerpunkte der Forschung bildeten dabei<br />

folgende Kriterien:<br />

• Ästhetischer Wert<br />

• Pfl egeaufwand<br />

• Dauerhaftigkeit und dynamische<br />

Stabilität der Pfl anzungen<br />

• Ökologischer Nutzen<br />

Chancen und Risiken<br />

von Staudenmischpfl anzungen<br />

Akzeptanz in Bevölkerung<br />

Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist gemäss<br />

Umfragen sehr hoch. Mit bis zu 90% zeigt<br />

<strong>sich</strong> die Akzeptanz der Flächen bei der Bevölkerung<br />

als sehr hoch und spiegelt den<br />

Bedarf nach attraktiven naturnahen Grünfl<br />

ächen in der Stadt wieder. Allerdings tritt<br />

der Wunsch nach grösserer Farbenvielfalt<br />

vor allem im Frühjahr deutlich hervor. Dies<br />

geht <strong>aus</strong> Bevölkerungsumfragen, welche<br />

das Forschungsteam durchführte hervor.<br />

Spannend sind auch die Ergebnisse einer<br />

breit angelegten Umfrage des Forschungsprojekts<br />

Biodivercity, wo anhand von computergenerierten<br />

Fotos, die einen städtischen<br />

Grünraum in verschiedenen Gestaltungsvarianten<br />

zeigen, untersucht wurde,<br />

welche Variante bevorzugt wird. Es wurden<br />

dabei komplex strukturierte, abwechslungsreiche<br />

und naturnahe Grünräume bevorzugt.<br />

Nach Wildwuchs und Unordnung<br />

Integrierte Pfl anzsysteme:<br />

Pink Paradise und Indian Summer<br />

durfte es jedoch nicht <strong>aus</strong>sehen. Die Wädenswiler<br />

Staudenmischpfl anzungen zeichnen<br />

ein ästhetisches Bild, welches diese Kriterien<br />

erfüllen. Abgestimmte Farbharmonien,<br />

ein natürliches und strukturreiches<br />

Bild unterstützen den Wunsch nach vielfältigen<br />

Bepfl anzungen im öffentlichen Grün.<br />

Nicht überall ist jedoch mit dem angemessenen<br />

Verständnis und Respekt gegenüber<br />

den Pfl anzfl ächen von Seiten der Bevölkerung<br />

zu rechnen. Hundekot und andere<br />

Abfälle in der Fläche sind dafür ein deutliches<br />

Zeichen. An exponierten Standorten<br />

kommt es auch zu Schäden durch Witterungseinflüsse<br />

wie z. B. Ausfälle durch<br />

Schneelast oder Salzschäden oder Überfahren<br />

der Flächen von PWs.<br />

Staudenmischpfl anzungen und Ökologie<br />

Aus ökologischer Sicht, lässt <strong>sich</strong> der Vorteil<br />

vor allem in der Verwendung von<br />

Stauden mit Wildstaudencharakter und in<br />

der Art und Weise der Pfl ege darstellen.<br />

Durch eine Reduktion der Pfl egeeingriffe<br />

und durch das Stehenlassen der Pflanzstruktur<br />

über das Winterhalbjahr, ergibt<br />

<strong>sich</strong> ein Vorteil für die Fauna. Staudenmischpfl<br />

anzungen tragen grundsätzlich zu<br />

einer vielfältigen Pfl anzenwelt bei. Systematische<br />

ökologische Untersuchungen zu<br />

Vorkommen und Verbreitung von Arten<br />

auf den Flächen, wurden im Rahmen der<br />

Forschungsprojekte nicht durchgeführt.<br />

Stauden und Pfl ege<br />

Die Pflegeintensität kann bei optimaler<br />

Bodenvorbereitung und plangemässer<br />

Umsetzung des Pfl anzkonzepts stark reduziert<br />

werden. Extensive Pfl anzsysteme<br />

ergeben bei fachlicher und zeitgerechter<br />

Pfl ege einen jährlichen Pfl egeaufwand von<br />

durchschnittlich 10 Minuten pro Jahr und<br />

Quadratmeter. Intensive herkömmliche<br />

ÖFFENTLICHER RAUM<br />

Grünfl ächenmanagement<br />

Staudenpflanzungen und Wechselfloor<br />

ergeben mindestens den dreifachen Aufwand.<br />

Die Pfl ege von extensiven Staudenmischpfl<br />

anzungen erfordert jedoch besondere<br />

Sensibilität und Kenntnisse. Dabei<br />

sind die Motivation und das Interesse des<br />

Pfl egepersonals von entscheidender Bedeutung<br />

für den Erfolg des Gesamtkonzeptes,<br />

denn sie legen fest, in welchem<br />

Umfang z. B. kurzlebige Arten <strong>sich</strong> <strong>aus</strong>breiten<br />

dürfen, wann und wie Schnittmassen<br />

durchgeführt werden sollen und<br />

welche Pfl anzen als Gerüst für den Winteraspekt<br />

stehen bleiben. Bei mangelnder<br />

Sorgfalt im Pfl egebereich kann es deshalb<br />

mancherorts zu Problemen hin<strong>sich</strong>tlich<br />

der Ästhetik der Flächen kommen.<br />

Deshalb an dieser Stelle eine Zusammenfassung<br />

der wichtigsten Pfl egeschritte,<br />

welche möglichst langlebige Staudenmischpfl<br />

anzungen ergeben:<br />

• In der Anwachsphase (d. h. in den<br />

ersten 2–3 Monaten) müssen die<br />

Pfl anzungen den Bedürfnissen entsprechend<br />

gegossen werden. Später<br />

soll nur in Ausnahmesituationen<br />

zusätzlich gewässert werden.<br />

• Die Bodenprobe ergab für sämtliche<br />

Flächen eine gute bis sehr gute<br />

Nährstoffversorgung, weshalb auf<br />

sämtliche Düngergaben verzichtet<br />

werden kann.<br />

• Das Schnittgut sollte nach jedem<br />

Pfl egegang abgeführt werden.<br />

• Stauden, die durch ihren Fruchtstand/<br />

ihre Struktur der Pfl anzung einen<br />

spezifi schen Charakter geben, sie somit<br />

ordnen, so genannte «Gerüstbildner»,<br />

sollen erst im zeitigen Frühjahr,<br />

respektive bei unattraktivem Aussehen<br />

zurückgeschnitten werden. Diese<br />

SKR 2/10 81


ÖFFENTLICHER RAUM Grünfl ächenmanagement<br />

abgestorbenen Pfl anzenteile und die<br />

winter- resp. immergrünen Pfl anzen<br />

ergeben ein mischungstypisches Bild<br />

während der Vegetationsruhe.<br />

• Im ersten Standjahr soll die Bodenbedeckung<br />

möglichst schnell durch die<br />

Einsaaten erreicht werden. Deshalb ist<br />

es wichtig, dass beim ersten Jätdurchgang<br />

behutsam vorgegangen wird,<br />

das heisst, dass nur <strong>sich</strong>er erkennbare<br />

Unkräuter entfernt werden sollen.<br />

• Bei den Pfl egedurchgängen soll nicht<br />

gehackt werden. Einerseits würde dies die<br />

Einsaat beeinträchtigen, andererseits soll<br />

die Bodenoberfl äche so wenig wie möglich<br />

gestört werden, um nicht im Boden<br />

vorhandenen Unkrautsamen an die<br />

Oberfl äche und zum Keimen zu bringen.<br />

• Wurzelunkräuter mit Wurzelstecher<br />

entfernen.<br />

Ausblick<br />

Integrierte Pfl anzsysteme bewähren <strong>sich</strong><br />

im öffentlichen Grün sehr gut. Sie entsprechen<br />

einem gesellschaftlichen Bedürfnis<br />

und stellen eine kulturelle Bereicherung dar.<br />

Kompakt<br />

und robust<br />

Zeit- und<br />

kräfteschonende Funktionen<br />

Sie stützen <strong>sich</strong> auf fundierte pfl anzensoziologische<br />

Erkenntnisse ab und eröffnen<br />

dadurch Möglichkeiten, naturnahe Bilder in<br />

Städte zu projizieren. Das Forschungsteam<br />

des Instituts für Umwelt und Natürliche<br />

Ressourcen ist bestrebt, in weiteren Forschungsprojekten,<br />

neue Mischungen mit<br />

neuen Aspekten zu entwickeln und vor<br />

allem auch an bisher noch wenig untersuchten<br />

Standorten, wie zum Beispiel Wurzelraum<br />

von Stadtbäumen an schattigen<br />

Lagen <strong>aus</strong>zutesten. Staudenmischpflanzungen<br />

sollen jedoch nicht die Vielfalt an<br />

verschiedenen Bepflanzungstypen einschränken.<br />

Wechselfl orrabatten, Wiesen,<br />

Ruderalfl ächen, Strauchbepfl anzungen und<br />

andere Begrünungsformen haben genau so<br />

ihre Berechtigung und tragen zu attraktiven<br />

Freiräumen im urbanen Raum bei.<br />

Spezialgeräte für die<br />

professionelle Landschaftspflege.<br />

Unsere Spezialprodukte sind insbesondere für Garten- und Landschaftsbauunternehmen, Gemeinden, Subunternehmer und<br />

Vermietfirmen mit besonders hohen Anforderungen an Betriebs<strong>sich</strong>erheit und Verschleissfestigkeit entwickelt worden. Es<br />

sind kompakte, robuste Geräte, <strong>aus</strong>gestattet mit leistungsstarken und zuverlässigen Motoren mit zeit- und kräfteschonenden<br />

Funktionen.<br />

Forschungsteam Pfl anzenverwendung<br />

am Institut für Umwelt und Natürliche<br />

Ressourcen:<br />

• Jean Bernard Bächtiger,<br />

Institutsleiter IUNR<br />

• Doris T<strong>aus</strong>endpfund,<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

• Martina Föhn,<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

• Evelyn Trachsel,<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

• Axel Heinrich,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

Fachstelle Grünfl ächenmanagement<br />

Besitzer und Bewirtschafter von öffentlichen oder privaten Liegenschaften fi nden<br />

in der Fachstelle Grünfl ächenmanagement einen verlässlichen Partner in der<br />

nachhaltigen Entwicklung ihrer Freiräume. Einen speziellen Fokus legt die Fachstelle<br />

Grünfl ächenmanagement auf die ökonomische Analyse von Grünfl ächen<br />

über den gesamten Lebenszyklus. Jährlich führt Sie eine Fachtagung zum Thema<br />

Grünfl ächenmanagement mit rund 200 Teilnehmenden durch.<br />

Leistungsstark<br />

und zuverlässig<br />

Sektor 4.6<br />

Stand 830<br />

www.husqvarna.ch ›<br />

Husqvarna Schweiz AG, Industriestrasse 10, 5506 Mägenwil<br />

Tel. 062 887 37 00, Fax 062 887 37 11, info@husqvarna.ch


Im Lindhof 8 • CH-8617 Mönchaltorf / Zürich<br />

Telefon 044 948 24 24 • Fax 044 948 09 00 • info@rug-ag.ch<br />

Clean City –<br />

Unterfl ur-Abfallsammelbehälter<br />

Ihre Vorteile<br />

• grosses Fassungsvermögen,<br />

dadurch weniger Leerungen<br />

• keine überquellenden Abfallkübel<br />

• kein wegfl iegender Abfall bei Wind<br />

• keine Abfallverzettelung durch Tiere<br />

• keine Geruchsbelästigung<br />

• viel geringere Umlagerung von Wespen<br />

• Abfall in Behältern kann nicht<br />

angezündet werden<br />

• einfacher Einbau<br />

8<br />

4<br />

eine saubere Sache<br />

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PUBLIREPORTAGE<br />

Eine saubere Sache – Clean City<br />

Unterfl ur-Abfallsammelbehälter<br />

und Standabfallbehälter<br />

Clean City Unterfl ur-Abfallsammelbehälter bestehen <strong>aus</strong><br />

einem nicht <strong>sich</strong>tbaren, verzinkten, im Boden versenkten<br />

Behälter mit einem Fassungsvermögen von 300, 600 oder<br />

1000 Litern sowie <strong>aus</strong> einem <strong>sich</strong>tbaren Tubus <strong>aus</strong> gebürstetem<br />

Edelstahl. Der Abfall wird über einen mit der Umgebung<br />

niveaugleichen Absaugschacht abgesaugt. Der Einbau<br />

ist einfach zu bewerkstelligen und dauert pro Behälter<br />

ca. 3 bis 5 Stunden. Die Oberfläche kann <strong>aus</strong> Asphalt,<br />

Pfl ästerung, Kies, Ansaat etc. bestehen. Bei Bedarf sind die<br />

Tuben auch <strong>aus</strong> anderen Materialien oder in anderen Formen<br />

lieferbar. Wir sind Ihr Partner für die ganze Schweiz<br />

und freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.<br />

Mit unserem Kehricht-Sauger sind alle herkömmlichen<br />

Abfall- und Grüngutbehälter leerbar. Dank der Saugvorrichtung<br />

kann das Fahrzeug auch für das Absaugen<br />

von Abfall bei Festanlässen oder für das Entfernen von<br />

Laub im Herbst eingesetzt werden. So sind sehr grosse<br />

Volumen aufnehmbar, welche ohne die sonst notwendige<br />

Zwischendeponie direkt zum Endabladeplatz geführt werden.<br />

Dies ermöglicht ein effi zientes und umweltfreundliches<br />

Arbeiten.<br />

Die Produktepalette Clean City der Firma rund ums grün ag<br />

umfasst aber auch Standabfallbehälter von 35, 60 und 110<br />

Liter Fassungsvermögen sowie Stand- und Wandascher.<br />

Die Standabfallbehälter und die Ascher sind sowohl für Indoor<br />

und Outdoor bestens geeignet.<br />

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ein in der Schweiz hergestelltes Qualitätsprodukt.<br />

Besuchen Sie uns an der öga – Sektor 10.6 / Stand 540<br />

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SKR 2/10 83


Herr Bundesrat Leuenberger: Derzeit sind Sie sehr oft unterwegs<br />

in Sachen Energieversorgung und Klimaschutz, aber teils mit<br />

wenig konkreten Ergebnissen auf internationaler Ebene. Woran<br />

liegt’s?<br />

Beim UNO-Klimagipfel in Kopenhagen hätte ich mir auch rechtlich<br />

bindende Ziele gewünscht. Aber immerhin haben jene Länder,<br />

die mehr als 90 Prozent der Treibh<strong>aus</strong>gase <strong>aus</strong>stossen, konkrete<br />

Absenkungen in Aus<strong>sich</strong>t gestellt. Diese Bekenntnisse sind<br />

nicht zu unterschätzen. Klimapolitik ist zu einem grossen Teil<br />

Wirtschaftspolitik, wie die Konkurrenz zwischen den USA und<br />

China zeigt. Da wird heftigst um Einfl uss und Vorteile gerungen.<br />

Aber die Weichen werden derzeit überall richtig gestellt. So habe<br />

ich Mitte Januar in Sevilla mit den EU-Energieministern einen<br />

neuen Aktionsplan diskutiert, in welchem sowohl konkrete Ziele<br />

und Massnahmen zu Energieeffi zienz und erneuerbaren Energien<br />

als auch zum Ausbau der Energieinfrastrukturen festgelegt<br />

werden.<br />

Wie erleben sie die Rolle der Schweiz in diesen internationalen<br />

Diskussionen?<br />

Unsere internationalen Diskussionspartner schätzen unsere Mitarbeit<br />

sehr, insbesondere die Beiträge der Schweizer Forschung<br />

und Wirtschaft. Das muss im Inland immer wieder betont werden.<br />

Unsere Wirtschaft hat das Potenzial, mit ihren Spitzentechnologien<br />

im Energie- und Umweltbereich die zukünftigen<br />

Märkte der Nachhaltigkeit zu erschliessen. Hinzu kommt: Wenn<br />

wir in Technologien mit erneuerbaren Energien investieren,<br />

schaffen wir neue und hochwertige Arbeitsplätze und reduzieren<br />

unsere Abhängigkeit von den endlichen fossilen Energieträgern<br />

Öl und Gas. Das kommt uns allen zugute.<br />

Der heutige Energiemix der Schweiz ist immer noch von fossilen<br />

Energien dominiert: zwei Drittel unseres Energieverbrauchs<br />

decken wir mit Erdöl und Erdgas, Strom <strong>aus</strong> verschiedenen Quellen<br />

deckt rund ¼ des Energiebedarfs und die Restenergie stammt<br />

<strong>aus</strong> Abfällen, Holz und anderen erneuerbaren Quellen. Ein zukunftsfähiger<br />

Mix?<br />

Von heute auf morgen ist eine totale Wende hin zu erneuerbaren<br />

Energien nicht möglich. Aber sie kann mit verbindlichen<br />

Regeln für alle gelingen. Ein Beispiel: Heute sind Null- oder sogar<br />

Plusenergiehäuser möglich. Die Politik kann diesen Stand der<br />

84 SKR 2/10<br />

UMWELT Energie / Powertage<br />

«Es braucht Kraftwerke<br />

und Übertragungsnetze»<br />

Interview von Marianne Zünd<br />

Vom 1. bis 3. Juni 2010 fi nden in der Messe Zürich bereits zum vierten Mal die «Powertage» statt. Im Hinblick<br />

auf diese Fach<strong>aus</strong>stellung, die <strong>sich</strong> als Pfl ichttermin der Schweizer Stromwirtschaft etabliert hat, äussert <strong>sich</strong><br />

Bundesrat Moritz Leuenberger im energeia-Interview* zur Stromzukunft der Schweiz, zur Strommarktliberalisierung,<br />

zum Ausbau der Infrastrukturen und zur künftigen Rolle unseres Landes in Europa.<br />

Technik als Standard gesetzlich festlegen. Und irgendwann kann<br />

<strong>sich</strong> vielleicht niemand mehr vorstellen, dass es je Häuser gab,<br />

die man mit Öl heizen musste.<br />

Der Anteil des Stroms am Gesamtenergieverbrauch wächst: Weil<br />

die Bevölkerungszahl steigt, weil die Wirtschaft hoffentlich bald<br />

wieder wächst, weil immer mehr Geräte in unserem Alltag Einzug<br />

halten, aber auch weil wir fossile Energien durch Strom ersetzen.<br />

z.B. Ölheizungen mit Wärmepumpen oder Benzinautos<br />

durch Elektrofahrzeuge. Wie soll dieser zusätzliche Strombedarf<br />

gedeckt werden?<br />

«L’Europe se construit par ses infrastructures,<br />

das gilt auch für den Strom. Wir können<br />

auch in Zukunft eine wichtige Rolle als<br />

Drehscheibe spielen, wenn wir den Anschluss<br />

beim politischen und technischen Aufbau<br />

der neuen Infrastrukturen nicht verpassen.»<br />

Wir müssen die Stromeffi zienz steigern und die Verschwendung,<br />

z.B. Standby-Verluste oder stromfressende Billigst-Elektrogeräte,<br />

vollständig unterbinden. Wir verbieten daher die hungrigsten<br />

Stromfresser. Der Bundesrat ist aber dennoch der Überzeugung,<br />

dass wir zumindest in den nächsten Jahrzehnten Grosskraftwerke<br />

brauchen. Nun müssen wir dafür die Rahmenbedingungen<br />

festlegen. Es darf nicht sein, dass wir neue Kernkraftwerke auf<br />

Vorrat bauen und uns dann wieder jahrzehntelang auf diesem<br />

Polster <strong>aus</strong>ruhen, zumal die Entsorgung der radioaktiven Abfälle<br />

noch immer nicht endgültig gelöst ist. Die Schweiz würde dadurch<br />

die Energiewende in Europa und der Welt verschlafen. Ausserdem:<br />

Stromversorgung heisst nicht nur genügend Kraftwerke,<br />

sondern auch genügend Übertragungsnetze. Unser Land<br />

ist keine Insel und wir profi tieren von der Vernetzung mit Europa<br />

- wirtschaftlich und versorgungstechnisch.<br />

Stichwort Europa: Wie sehen sie die Rolle der Schweiz im Strom-<br />

Europa der Zukunft?<br />

«L’Europe se construit par ses infrastructures»: Das gilt auch für<br />

den Strom. In Europa wächst immer mehr ein zentral organisierter<br />

Strommarkt heran. So hat die EU letztes Jahr ein weiteres<br />

Massnahmenpaket zur Weiterentwicklung ihres Energie-


«Es darf nicht sein, dass wir neue<br />

Kern kraftwerke auf Vorrat bauen<br />

und uns dann wieder jahrzehntelang<br />

auf diesem Polster <strong>aus</strong>ruhen»<br />

Bundesrat Moritz Leuenberger<br />

binnenmarkts verabschiedet. Bei den derzeit laufenden Verhandlungen<br />

über ein bilaterales Stromabkommen signalisiert<br />

uns die EU, dass sie die Schweiz bei diesem Aufbruch dabei haben<br />

möchte. Wir können auch in Zukunft eine wichtige Rolle als<br />

Drehscheibe spielen, wenn wir den Anschluss beim politischen<br />

und technischen Aufbau der neuen Infrastrukturen nicht verpassen.<br />

Nur wenn wir hier mit dabei sind, kann die Schweizer<br />

Wasserkraft die schwankende Stromproduktion <strong>aus</strong> den europäischen<br />

Wind- oder Solaranlagen <strong>aus</strong>gleichen.<br />

Die Energieinfrastruktur in der Schweiz ist am Anschlag und einem<br />

weiteren Anstieg des Stromverbrauchs auf Dauer nicht<br />

gewachsen. So kommt der notwendige Ausbau des Hochspannungsnetzes<br />

nur langsam voran, weil gegen jedes Projekt zahlreiche<br />

Einsprachen eingehen. Was ist ihre Antwort auf diese<br />

Situation?<br />

Tatsächlich ist es so, dass jeder Meter Hochspannungsleitung<br />

auf Widerstand stösst. Wir haben es mit einem klassischen Interessenkonfl<br />

ikt zu tun: Niemand will ein Blackout, also müsste<br />

dafür das Netz <strong>aus</strong>gebaut werden, aber das gerät in Konfl ikt mit<br />

dem Landschaftsschutz. Bei einigen Projekten wird bereits Jahrzehnte<br />

über die Linienführung gestritten. Wir testen derzeit ein<br />

neues Beurteilungsschema, mit welchem Freileitungen und im<br />

Boden verlegte Kabel möglichst objektiv miteinander verglichen<br />

werden können.<br />

Ein neues Phänomen ist der teils massive Widerstand gegen<br />

„grüne“ Kraftwerke wie Windenergieanlagen oder Kleinwasserkraftwerke.<br />

Wir gehen Sie damit um?<br />

Es gibt bei allen Infrastrukturbauten einen Zielkonfl ikt zwischen<br />

Ästhetik und dem Schutz von Mensch und Natur sowie dem<br />

Wunsch nach Stromproduktion. Wenn alle Beteiligten konstruktiv<br />

aufeinander zu gehen, fi nden <strong>sich</strong> meist gute Lösungen.<br />

Am Ende sehen nämlich alle ein, dass das starrköpfi ge Bekämpfen<br />

jeglicher einheimischer erneuerbarer Anlagen den Import<br />

von <strong>aus</strong>ländischem Atom-, Kohle- oder Gasstrom begünstigt,<br />

woran ja niemand interessiert sein kann. Daher sollten wir un-<br />

Energie / Powertage UMWELT<br />

seren Blick auch über das Solardach oder das Wasserkraftwerk,<br />

das zum Bau ansteht, hin<strong>aus</strong> richten.<br />

Was antworten Sie den Kritikern denen das Bewilligungsverfahren<br />

für neue Kernkraftwerke nicht schnell genug geht?<br />

Das Bewilligungsverfahren wird von meinem Departement so<br />

schnell wie nur irgend möglich vorangetrieben. Wir haben ein<br />

Kernenergiegesetz, das die Verfahren sehr detailliert festlegt.<br />

Dieses Gesetz wurde in jahrelangen Diskussionen erarbeitet. Das<br />

Gesetz sieht <strong>aus</strong>reichend Zeit für die Prüfung der Gesuche und<br />

die Mitwirkung der Kantone vor.<br />

Seit über einem Jahr ist der Schweizer Strommarkt für die Grosskunden<br />

geöffnet. Doch die Preise sind seither nicht gesunken,<br />

sondern gestiegen. Sind Sie überrascht?<br />

Gleichzeitig mit der Marktöffnung erliessen wir Vorschriften für<br />

Reservehaltung, um Blackouts zu vermeiden. Zudem wird der<br />

Strom europaweit knapp. Beides führt zu Verteuerungen. Es ist<br />

kein Naturgesetz, dass die Liberalisierung per se tiefere Preise<br />

bringt. Sie bedeutet bloss, dass <strong>sich</strong> auf einem freien Markt die<br />

Preise nach Angebot und Nachfrage bilden können. Die Preise<br />

können also durch<strong>aus</strong> auch steigen. In der Schweiz wird die<br />

Strommarktöffnung durch verschiedene Phänomene überlagert,<br />

die nicht nur uns, sondern ganz Europa betreffen. Zum<br />

einen liegt das Stromangebot in der Schweiz nur noch wenig<br />

über der Nachfrage. In einigen europäischen Ländern übersteigt<br />

die Nachfrage das Angebot sogar deutlich. Knappe Güter werden<br />

teurer. Zweitens stehen Ersatz- und Ausbauinvestitionen in<br />

Kraftwerke und Netze an. Auch das verteuert das Angebot.<br />

Schliesslich setzen <strong>sich</strong> die Regierungen in ganz Europa für den<br />

Ausbau des grünen Stroms ein, was ebenfalls nicht zum Nulltarif<br />

zu haben ist. Das Ausmass der Preiserhöhungen war aber<br />

so gross, dass Bundesrat und der Regulator, die Elektrizitätskommission,<br />

korrigierend eingreifen mussten.<br />

* Interview erschienen in «energeia 2/10» und reproduziert mit der<br />

freundlichen Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE)<br />

SKR 2/10 85


Wer stellt an den Powertagen <strong>aus</strong>?<br />

Firmen präsentieren Produkte und Dienstleistungen<br />

auf folgenden Bereichen:<br />

• Erzeugung<br />

• Übertragung<br />

• Verteilung<br />

• Handel und Vertrieb<br />

• Engineering<br />

• Energiedienstleistungen<br />

Wer besucht die Powertage?<br />

Die Powertage sind die ideale Plattform<br />

um <strong>sich</strong> über Angebot, Markttrends und<br />

wichtige regulatorische Entwicklungen im<br />

Umfeld der Energiewirtschaft und der Politik<br />

zu informieren. Erwartet werden Besucher<br />

<strong>aus</strong> folgenden Funktionen:<br />

86 SKR 2/10<br />

UMWELT<br />

Energie / Powertage<br />

Der Branchentreffpunkt<br />

der Schweizer Stromwirtschaft<br />

Bereits zum vierten Mal fi nden die Powertage in der Messe Zürich statt. Die Veranstaltung bietet eine einzigartige<br />

Branchenplattform für die Bereiche Erzeugung, Übertragung, Verteilung, Handel und Vertrieb, Engineering<br />

und Energiedienstleistungen.<br />

• STROMVERSORGUNGSUNTERNEHMEN/<br />

GROSSABNEHMER<br />

- Geschäfts- und Unternehmensleitung<br />

- Energieverantwortliche von Gemeinden<br />

- Entscheidungsträger und Projektleiter<br />

von Investitionsprojekten<br />

- Facility und Asset Managers<br />

- Leitende Mitarbeiter <strong>aus</strong><br />

Handel und Vertrieb<br />

- Einkauf und Beschaffung<br />

- Planer und Ingenieure<br />

• AUS DEN BRANCHEN:<br />

- Energieerzeugung, -übertragung<br />

und -verteilung<br />

- Stromhandel und -vertrieb<br />

- Grossabnehmer <strong>aus</strong> der Industrie<br />

- Dienstleistungen und Behörden<br />

- Forschung, Entwicklung und Planung<br />

Forumsprogramm<br />

Am Vormittag fi nden jeweils hochwertige<br />

Fachreferate statt. Es werden Spezialisten<br />

<strong>aus</strong> der Energiewirtschaft, den Bundesbehörden<br />

und der Politik erwartet. Das Powertage-Fachforum<br />

wird durch das Bundesamt<br />

für Energie, BFE, unterstützt.<br />

Der erste Tag steht wiederum ganz im<br />

Zeichen der Romandie. Alle Fachreferate<br />

werden auf Französisch mit simultaner<br />

Übersetzung auf Deutsch vorgetragen.<br />

«Wenn wir nicht nur auf die<br />

Einzelteile, sondern aufs Ganze<br />

schauen und nicht nur an heute,<br />

sondern auch an morgen denken,<br />

dann können wir in aller Ruhe<br />

feststellen: Die Zukunft ist elektrisch.<br />

Dieser Ausspruch stammt nicht von<br />

Alpiq. Er ist trotzdem wahr.<br />

Die Powertage 2010 zeigen, wie<br />

<strong>sich</strong> Komfort, Klimaschutz und<br />

Wirtschaftswachstum bei intelligenter<br />

Anwendung verbinden lassen.<br />

Dank der Schlüssel technologie Strom.<br />

Es führt kein Weg an ihr vorbei.»<br />

Hans E. Schweickardt, VR-Präsident,<br />

Alpiq Holding SA


• DIENSTAG, 1. JUNI 2010:<br />

TAGESTHEMA PRAXIS UND INNOVATION<br />

IN ÜBERTRAGUNG UND VERTEILUNG;<br />

JOURNÉE ROMANDE<br />

Tagungsleitung: Dr. Nadia Nibbio,<br />

Leiterin R&D, Romande Energie SA.<br />

Patronat: ETG/Electrosuisse<br />

Die Vortragsthemen:<br />

- Smart Grids in der Schweiz und<br />

in der Welt: Die Technologie<br />

Dr. Cherry Yuen, Head of Research<br />

Group Utility Solutions,<br />

ABB Switzerland Ltd.<br />

- Smart-Technologies: neue Aus<strong>sich</strong>ten<br />

Dr. Alain Schenk, Leiter Betrieb Netze,<br />

BKW FMB Energie AG<br />

- Smart Metering – Basis für Smard Grid<br />

Lösungen<br />

Andreas Brun, Sales + Marketing,<br />

Landis & Gyr AG<br />

- Verteilnetze und dezentrale Energieerzeugung<br />

Philippe Chollet, MS/NS-Planer,<br />

Romande Energie SA<br />

• MITTWOCH, 2. JUNI 2010:<br />

TAGESTHEMA STROMZUKUNFT<br />

SCHWEIZ<br />

Tagungsleitung: Toni Bucher,<br />

Leiter Public Affairs. Patronat: VSE<br />

Die Vortragsthemen:<br />

- Stromzukunft Schweiz<br />

– der Mix bringt’s!<br />

Josef A. Dürr, Direktor, Verband<br />

Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen<br />

(VSE)<br />

- Der Weg zu einer smarten<br />

Energiewirtschaft<br />

Dr. Walter Steinmann, Direktor,<br />

Bundesamt für Energie (BFE)<br />

- Das Schweizer Übertragungsnetz:<br />

Der Schlüssel für eine starke Stromwirtschaft<br />

in der Schweiz und Europa<br />

Pierre-Alain Graf, CEO, swissgrid<br />

- Technische Optionen für die<br />

individuelle Mobilität der Zukunft<br />

Prof. Dr. Lino Guzzella,<br />

Institut für dynamische Systeme und<br />

Regelungstechnik, ETH Zürich<br />

• DONNERSTAG, 3. JUNI 2010:<br />

TAGESTHEMA STRATEGIEN<br />

UND TECHNOLOGIEN IN DER<br />

STROMPRODUKTION<br />

Tagungsleitung: Dr. Walter Hauenstein,<br />

Direktor SWV, Patronat: SWV<br />

Die Vortragsthemen:<br />

- Zukunft der Kleinwasserkraft<br />

Gerhard Danioth, Geschäftsführer,<br />

Alpiq Ecopower AG<br />

- Wie weiter mit der Erdwärmenutzung<br />

nach dem Ereignis in Basel?<br />

Willy Gehrer, Präsident, Electrosuisse<br />

Energie / Powertage<br />

UMWELT<br />

- Chancen der Biomasse in der<br />

Stromversorgung der Schweiz<br />

Bernard C. Fenner, CEO,<br />

Axpo Kompogas AG<br />

- Wie stark bläst der Wind<br />

in der Schweiz?<br />

Franz Bürgi, CEO, Sol-E Suisse AG<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Fachvorträgen erhalten Sie unter:<br />

www.powertage.ch/forum<br />

Veranstaltungsdatum Dienstag, 1. bis Donnerstag, 3. Juni 2010<br />

Veranstaltungsort: Messe Zürich<br />

Öffnungszeiten Powertage-Forum, Halle 7<br />

Türöffnung/Registration ab 08.00 Uhr<br />

Referate am Dienstag, 10.15–12.35 Uhr<br />

Referate am Mittwoch u. Donnerstag, 09.00–11.45 Uhr<br />

Ausstellung, Hallen 5 und 6<br />

Dienstag und Mittwoch, 11.00–18.00 Uhr<br />

Donnerstag, 11.00–17.00 Uhr<br />

Eintrittspreise,<br />

Forumseintritt: CHF 70.–<br />

inkl. MwSt.<br />

(inkl. Forumsdokumentation, Mittagslunch,<br />

Snacks, Getränke und Ausstellungseintritt)<br />

Anmeldung unter www.powertage.ch/shop<br />

Ausstellungseintritt ab 11.00 Uhr:<br />

(inkl. Mittagslunch, Snacks und Getränke)<br />

CHF 50.–<br />

Ausstellungseintritt ab 13.30 Uhr:<br />

(inkl. Snacks und Getränke)<br />

Bitte lösen Sie die Eintritte für die Ausstellung<br />

direkt vor Ort an der Tageskasse<br />

CHF 25.–<br />

Bereits angemeldete<br />

Aussteller:<br />

www.powertage.ch/<strong>aus</strong>stellerliste<br />

Aktuelle Hallenpläne: www.powertage.ch/hallenplan<br />

SKR 2/10 87


Für lokale Energieversorgungsunternehmen<br />

(EVU) lässt <strong>sich</strong> die Stromlieferung,<br />

als neues Geschäftsfeld nebst dem traditionellen<br />

Verteilnetzbetrieb, im Wesentlichen<br />

in die beiden Bereiche Verkauf und<br />

Beschaffung unterteilen. Während im<br />

Hinblick auf die Marktöffnung im Verkauf<br />

bereits viele Aktivitäten erkennbar sind,<br />

bleibt die Beschaffung ein bislang wenig<br />

behandeltes Feld.<br />

Beschaffung als wesentlicher<br />

Bestandteil der Aufgabe<br />

Eine zentrale Erkenntnis ist, dass es einen<br />

starken Zusammenhang zwischen den<br />

Endkundenprodukten und den Beschaffungsmöglichkeiten<br />

gibt. Und genau darin<br />

liegt auch das Wertschöpfungspotential<br />

für Energieverteiler. Das lokale Energiewerk<br />

ist in Zukunft also nicht mehr bloss<br />

Lieferant, sondern immer häufiger der<br />

moderne Energiepartner. Diese Verschiebung<br />

verlangt von den EVUs ein neues Bewusstsein<br />

und eine stetige Weiterentwicklung.<br />

Für den traditionellen Energieverteiler<br />

bedeutet dies, dass er – quasi<br />

«upstream» – in Richtung Handel und Erzeugung<br />

wachsen sollte. Zwei Bereiche,<br />

die aufgrund ihrer Komplexität und aufgrund<br />

des hohen Ressourcen- und Finanzbedarfs<br />

vorzugsweise in Kooperation <strong>aus</strong>gelagert<br />

werden. Im Sinne der Abhängigkeiten<br />

zwischen Beschaffung und Verkauf<br />

bedarf es zwischen diesen beiden Bereichen<br />

einer engen und transparenten<br />

Kommunikation. Nur so können <strong>sich</strong> beide<br />

Bereiche nachhaltig und erfolgreich auf<br />

ihre Kernaufgaben konzentrieren und so<br />

gleichzeitig den nachhaltigen Unternehmenserfolg<br />

<strong>sich</strong>ern.<br />

Beschaffung in Kooperation<br />

Die moderne Beschaffung im liberalisierten<br />

Umfeld bedient <strong>sich</strong> des Grossmarkts,<br />

ist strukturiert, begrenzt Risiken oder lässt<br />

88 SKR 2/10<br />

UMWELT Energie / Powertage<br />

Energiebeschaffung im EW<br />

– Strategie und Umsetzung<br />

Die Energielieferung ist ein kundenorientiertes Dienstleistungsgeschäft. Neben dem Energieverkauf wird die<br />

Energiebeschaffung zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Für lokal tätige Energieverteiler bedeutet dies, dass sie<br />

in Handel und Erzeugung tätig werden müssen. Am erfolgreichsten tun sie dies im Rahmen einer Kooperation.<br />

Energielieferung im EW: Verlängerte Wertschöpfung. (Quelle: Trianel Suisse AG)<br />

diese gar nicht erst entstehen, wird mittels<br />

Portfoliomanagement überwacht und<br />

<strong>sich</strong>ert nachhaltig günstige Preise. Damit<br />

verbunden sind vielfältige Aufgaben und<br />

ein erhöhter Bedarf an spezialisiertem<br />

Fachwissen und komplexer Infrastruktur.<br />

Als EVU müssen wir uns etwas einfallen<br />

lassen, wenn wir das Geschäftsfeld Energielieferung<br />

belegen und uns nicht auf den<br />

reinen Verteilnetzbetrieb reduzieren lassen<br />

wollen. Entgegen kommt uns, dass gerade<br />

GuD-Anlage Hamm-Uentrop,<br />

realisiert als Partnerwerk unter<br />

der Führung der Trianel GmbH<br />

(Quelle: Trianel GmbH)<br />

die Beschaffung, bestehend <strong>aus</strong> Handel<br />

und Erzeugung ein enormes Synergiepotenzial<br />

bietet und dass dieses Potential<br />

dank erfahrener Kooperationen auch bereits<br />

verfügbar ist.<br />

Beschaffung im Rahmen<br />

«Kraftwerk für Stadtwerk»<br />

Strom selbst zu produzieren, statt vollständig<br />

am Markt einzukaufen, bringt den


Stadtwerken Flexibilität, führt zu mehr<br />

Unabhängigkeit und mindert Beschaffungsrisiken.<br />

Für die meisten Energieverteiler<br />

ist dies aber Neuland. Unabhängig<br />

davon, welche Art von Kraftwerk wir wo<br />

realisieren wollen, der weit<strong>aus</strong> grösste Teil<br />

der schweizerischen Energieverteiler dürfte<br />

kaum die Möglichkeit haben, eine wirtschaftlich<br />

sinnvolle Anlagengrösse im Alleingang<br />

zu realisieren. Somit drängt <strong>sich</strong><br />

auch hier ein Beteiligungsmodell auf: Mehrere<br />

Werke realisieren gemeinsam ein<br />

Kraftwerksprojekt, ohne dabei auf Eigenständigkeit<br />

oder Unabhängigkeit verzichten<br />

zu müssen. Kraftwerksbetrieb im Rahmen<br />

von Partneransätzen ist eine Form,<br />

die in der Schweiz Tradition hat. Doch leider<br />

war der Kreis der partizipierenden EVU<br />

bisher auf die ganz grossen Unternehmen<br />

begrenzt. Heute ist dies anders: dank erprobter<br />

Kooperationsmodelle eröffnen<br />

<strong>sich</strong> für lokale EVU neue Chancen und<br />

Möglichkeiten.<br />

Beschaffung fordert<br />

die strategische Ebene<br />

EVUs, die langfristig selber Strom an Kunden<br />

verkaufen wollen, sollten <strong>sich</strong> also in<br />

den beiden vorgelagerten Wertschöp-<br />

fungsstufen Handel und Produktion engagieren.<br />

Dies erfordert unternehmerische<br />

Entscheide sowie eine professionelle Umsetzung.<br />

Dabei bildet eine zukunftsweisende<br />

Unternehmensstrategie die Basis.<br />

Schliesslich ist jedes Unternehmen seinen<br />

Eigentümern verpfl ichtet, was insbesondere<br />

im öffentlichen Umfeld der Strom-<br />

und Gasversorgung bedeutend ist. Den<br />

schweizerischen EVUs stehen markterprobte<br />

und erfahrene Kooperationsmodelle<br />

zur Verfügung. Damit kann auf langjährige<br />

Praxiserfahrung abgestützt und<br />

das unternehmerische Risiko erheblich reduziert<br />

werden. Genau diese Erfolgsmo-<br />

Energie / Powertage UMWELT<br />

delle <strong>aus</strong> liberalisierten Märkten sollten<br />

uns in der Schweiz Mut machen. Sie bieten<br />

hervorragende Chancen, um die Initiative<br />

auch in den für viele EVUs noch neuen Bereichen<br />

Energieproduktion und -handel zu<br />

ergreifen und so die Zukunft aktiv und positiv<br />

zu gestalten.<br />

Starkes Netzwerk für starke Energieverteiler<br />

Trianel Suisse AG ist das Netzwerk für unabhängige<br />

schweizerische Energieverteiler. Unser Fokus ist die<br />

Energiebeschaffung. Wir erbringen im Auftrag eigenständiger<br />

Energieverteiler erprobte Leistungen von der Erzeugung über<br />

den Handel bis zu Energielogistik und Vertriebssupport.<br />

Interessiert? Die aktuellen Aktionäre und Partner der<br />

Trianel Suisse freuen <strong>sich</strong> unternehmerisch denkende und<br />

eigenständige Energieverteiler in ihrem Kreis zu begrüssen.<br />

Kontaktieren Sie uns und wir erläutern Ihnen gerne<br />

unsere Kooperationsmöglichkeiten.<br />

Auch grosse Gasspeicheranlagen, wie hier in Epe,<br />

lassen <strong>sich</strong> als Partneranlagen betreiben (Quelle: Trianel GmbH)<br />

Trianel Suisse AG<br />

Bechburgstrasse 1<br />

CH-4500 Solothurn<br />

Tel. 032 621 06 60<br />

Fax 032 621 06 61<br />

kontakt@trianel.ch<br />

www.trianel.ch<br />

Bechburgstrasse 1, CH - 4500 Solothurn<br />

T +41 32 621 06 60<br />

www.trianel.ch<br />

kontakt@trianel.ch<br />

SKR 2/10 89


Ein bekanntes Szenario: Staub und Dreck<br />

lassen <strong>sich</strong> auf offenen Kontakten nieder.<br />

Zusätzlich lässt Feuchtigkeit die Gefahr<br />

eines Kurzschlusses in Schaltschränken<br />

und Trafostationen rapide ansteigen. Entsteht<br />

ein Lichtbogen, ist die Anlage innert<br />

Sekundenbruchteilen zerstört. Was <strong>sich</strong> so<br />

nüchtern liest, ist in Realität eine Situation<br />

mit gravierenden ökonomischen Folgekosten<br />

und Imageproblemen: Produktions-<br />

oder Leistungs<strong>aus</strong>fall, verminderte<br />

Lieferbereitschaft, unzufriedene Kunden.<br />

Präventive Reinigung<br />

heisst das Zauberwort<br />

Damit der beschriebene Fall nicht eintreten<br />

kann, ist vor<strong>aus</strong>schauendes Handeln<br />

notwendig. Das haben einige technische<br />

Betriebe erkannt und schwören für die<br />

Reinigung von Verteilerkästen auf das<br />

System der Trockeneisreinigung. Die Vorteile<br />

liegen auf der Hand: kein Versorgungsunterbruch<br />

während der Reinigung,<br />

Verhinderung von Kurzschlüssen und Verlängerung<br />

der Lebensdauer.<br />

Reinigen unter Spannung<br />

Mit electroclean steht ein Partner bereit,<br />

der solche regelmässigen Reinigungsarbeiten<br />

im Niederspannungsbereich bis 1000 V<br />

90 SKR 2/10<br />

UMWELT Energie / Powertage<br />

Reinigen mit Trockeneis<br />

– alles andere als heisse Luft<br />

Eingesetzt zur Präventivreinigung von Verteilerkästen, für Unterhaltsreinigung von Strassentunnels oder bei<br />

Bauendreinigung von Schaltschränken: Die Rede ist vom System des Trockeneisreinigens. Mit dieser berührungslosen<br />

und schonenden Methode ist es möglich, elektrische Komponenten bis 1000 V unter Spannung zu<br />

reinigen. Und das ohne Stillstandszeiten oder Produktions<strong>aus</strong>fall.<br />

ohne Abschalten des Stromes durchführen<br />

kann. Ein Team von Spezialisten für<br />

das Reinigen mit Trockeneis von Anlagen<br />

und elektrischen Komponenten unter<br />

Strom – Reinigungsprofi s, die durch ihre<br />

Kompetenz für die Sicherheit und Qualität<br />

der Reinigungsarbeiten garantieren können.<br />

Dadurch lassen <strong>sich</strong> nicht nur die Risiken<br />

minimieren, sondern vor allem auch<br />

die zukünftigen Investitionen.<br />

Die Vorteile auf einen Blick<br />

• Für die Reinigung müssen die<br />

Maschinen, Industrieanlagen und<br />

Objekte nicht mehr abgeschaltet<br />

oder demontiert werden. Dadurch<br />

können die Stillstands- und Wartezeiten<br />

massiv reduziert werden oder<br />

fallen sogar ganz weg. Die Kosten für<br />

den Produktions<strong>aus</strong>fall verringern <strong>sich</strong><br />

auf ein Minimum.<br />

• Das Reinigungsmittel muss nicht<br />

mehr zeitaufwendig und kostspielig<br />

entsorgt werden. Das freigesetzte<br />

Kohlenstoffdioxid entweicht in<br />

natürlicher Form und löst <strong>sich</strong><br />

in der Umgebungsluft auf.<br />

Dadurch reduziert <strong>sich</strong> auch<br />

die Abfallmenge deutlich.<br />

• Das Reinigungsverfahren ist äusserst<br />

materialschonend. Durch dieses nicht<br />

abrasive Verfahren können selbst<br />

empfi ndliche Materialien wie Gummi<br />

oder Kunststoffe gereinigt werden.<br />

Die Lebensdauer verlängert <strong>sich</strong><br />

damit erheblich und Kosten<br />

können eingespart werden.<br />

Gebündelte Kompetenz<br />

Aufgrund der überzeugenden Vorteile der<br />

Trockeneisreinigung und der Erfahrung der<br />

Crew hat der Verband Electrosuisse entschieden,<br />

electroclean als Partner für diese<br />

Art von Reinigungsarbeiten zu empfehlen.<br />

Damit haben <strong>sich</strong> zwei Unternehmen gefunden,<br />

die dasselbe Ziel verfolgen: Unterstützung<br />

der in der Elektrotechnik tätigen<br />

Unternehmungen, um die Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit im Umgang mit elektrischen<br />

Anlagen zu verbessern.<br />

Unterhaltsreinigung in Tunnels<br />

Auch die öffentliche Hand hat die Vorteile<br />

des Trockeneisverfahrens entdeckt. So ist<br />

es für die Reinigung der Signalisation in<br />

Strassentunnels im Einsatz. Durch das trockene<br />

Reinigungsverfahren entfällt nämlich<br />

das Waschen und anschliessende<br />

Trocknen der Elemente. Noch zentraler ist<br />

aber der Vorteil, dass die Signalisationselemente<br />

nicht demontiert werden müssen<br />

und dadurch massiv Kosten eingespart<br />

werden können.


Bauendreinigungen<br />

von Schaltschränken<br />

Zahlreich sind auch die Anwendungen des<br />

wirtschaftlichen Verfahrens bei der Bauendreinigung<br />

von Schaltschränken, die<br />

durch den Bauprozess mit Staub und<br />

Schmutz bedeckt worden sind. Kurzschlüsse<br />

werden durch das Reinigen mit<br />

Trockeneis verhindert. Der grosse Vorteil<br />

liegt aber in der Geschwindigkeit des Prozesses,<br />

und dass die Versorgung nicht unterbrochen<br />

werden muss.<br />

Safety fi rst<br />

für Menschen und Anlagen<br />

Für einen <strong>sich</strong>eren Umgang mit Reinigen<br />

unter Strom braucht es entsprechendes<br />

Know-how. Zentraler B<strong>aus</strong>tein bildet das<br />

zusammen mit Electrosuisse <strong>aus</strong>gearbeitete<br />

Sicherheitskonzept für Mensch<br />

und Anlage. Das Ziel: Schutz von sämtlichen<br />

am Reinigungsprozess beteiligten<br />

Personen und Verhinderung von Anlagebeschädigungen<br />

– mit dem Fokus, die<br />

Sicherheit für alle Beteiligten und die zu<br />

reinigende Anlage auf höchstem Niveau<br />

garantieren zu können.<br />

Trockeneisreinigung – materialschonend,<br />

berührungslos und trocken<br />

Die Trockeneisreinigung, ein neuartiges<br />

Verfahren zur schonenden und effi zienten<br />

Reinigung von Oberfl ächen, fi ndet in der<br />

Industrie immer mehr Anhänger.<br />

Zu den klassischen Anwendungen gehört<br />

das Reinigen von elektrischen Bauteilen,<br />

da Kohlendioxid nicht elektrisch leitet; des<br />

Weiteren die Reinigung von Maschinen,<br />

Produktionsanlagen und -strassen, Gussformen<br />

und verschiedenen Werkzeugen.<br />

Mit Hilfe von Druckluft werden <strong>aus</strong> einer<br />

Strahlpistole Trockeneisgranulate (ca.<br />

3 mm grosse Pellets) mit einer Geschwin-<br />

Energie / Powertage UMWELT<br />

digkeit von bis zu 300 m/s auf die zu reinigenden<br />

Werkstücke und Maschinen geschossen.<br />

Beim Auftreffen der Pellets auf<br />

die Oberfl äche kommt es zu einer plötzlichen<br />

Abkühlung und Versprödung der Verunreinigung.<br />

Durch die unterschiedlichen<br />

Ausdehnungskoeffi zienten von Verunreinigungen<br />

und Trägermaterial entstehen an<br />

der Grenzschicht mechanische Spannungen.<br />

Die Folge davon sind Rissbildungen in<br />

der Verunreinigungsschicht. Der Sublimationseffekt<br />

basiert auf dem speziellen Verhalten<br />

von Kohlendioxid. Beim Auftreffen<br />

sublimieren die Pellets, d. h. sie wechseln<br />

direkt vom festen in den gasförmigen Aggregatszustand.<br />

Damit verbunden ist eine<br />

schlagartige, etwa 700-fache Volumenvergrösserung.<br />

Als Folge dieses Effektes<br />

wird die Verunreinigung regelrecht abgesprengt.<br />

Durch die kinetische Energie der<br />

Pellets wird die Verunreinigung zusätzlich<br />

auch noch mechanisch abgetragen.<br />

electroclean ag<br />

Hubstrasse 56<br />

CH-9500 Will<br />

Tel. 071 913 90 25<br />

Fax 071 913 90 20<br />

info@electroclean.ch<br />

www.electroclean.ch


Südafrika, 11. Juli 2010. In Johannesburg<br />

steigt das Finale der Fussballweltmeisterschaft.<br />

Es kommt zum entscheidenden<br />

Elfmeter in der zweiten Halbzeit. Millionen<br />

von Fans verfolgen im Fernsehen das<br />

Endspiel. Plötzlich werden die Bildschirme<br />

schwarz, die Lichter gehen <strong>aus</strong>. Wegen<br />

nicht vorhergesehener zu starker Winde,<br />

schalten <strong>sich</strong> die Energiefarmen in der<br />

deutschen Nordsee plötzlich ab. Das europäische<br />

Verbundnetz kann diesen Ausfall<br />

nicht <strong>aus</strong>gleichen. In Sekundenbruchteilen<br />

<strong>sitzen</strong> zunächst die Fussballfans in<br />

ganz Europa im Dunkeln.<br />

Ein Horrorszenario, das einem Science-<br />

Fiction-Roman entnommen scheint?<br />

Nein, wie bereits im November 2006<br />

deutlich wurde, als eine Grossstörung die<br />

Stromversorgung von über zehn Millionen<br />

Europäern unterbrach. Die Basis für die<br />

heutigen Stromnetze in der Schweiz zum<br />

Beispiel wurde zum grossen Teil Ende der<br />

sechziger Jahre gelegt. Auch im Gegensatz<br />

zu anderen Branchen haben <strong>sich</strong> die<br />

technologischen Grundlagen kaum geändert.<br />

Die Anforderungen an die Energiewirtschaft<br />

sind aber heute ganz andere<br />

– und dieser Trend hält unvermindert an.<br />

Die Strominfrastruktur wird <strong>sich</strong> in den<br />

kommenden Jahren komplett verändern<br />

– nicht nur für die Energieversorger selbst,<br />

sondern auch für die einzelnen Verbraucher.<br />

Wind und Sonne<br />

– Chance und Problem zugleich<br />

Die Schweiz ist seit Jahrzehnten mit ihrer<br />

Wasserkraft Spitzenreiter in der Nutzung<br />

von erneuerbaren Energiequellen. Bei unseren<br />

Nachbarn werden in andere Quellen<br />

investiert – Spanien in Solaranlagen,<br />

92 SKR 2/10<br />

UMWELT Energie / Powertage<br />

Smart Grids<br />

– Stromnetze werden schlau<br />

Beim Klimaschutz liegt einer der zentralen Her<strong>aus</strong>forderungen darin, die schwankende Stromnachfrage und<br />

das noch viel stärker schwankende Angebot in intelligenten Netzen, sogenannten «Smart Grids», ständig <strong>aus</strong>zugleichen.<br />

Denn Wind und Sonne sind Energiequellen, die zwar reichlich, aber unstet sprudeln. Grossanlagen<br />

wie Windfarmen werden an entlegenen Standorten platziert sein, zusätzlich wird es eine riesige Zahl dezentraler<br />

Erzeugungsanlagen geben. Möglich wird dies nur durch die Verwendung von Echtzeitdaten und den<br />

Einsatz hochleistungsfähiger Informationstechnik und Automationssysteme. ABB ist bestens positioniert, um<br />

diese Entwicklung mitzugestalten.<br />

Deutschland in Wind. Mit konkreten Zielen:<br />

Bis zum Jahr 2020 soll der Strombedarf<br />

zum Beispiel in Deutschland zu 30<br />

Prozent durch erneuerbare Energiequellen<br />

gedeckt sein, derzeit sind es nur etwa<br />

15 Prozent. Die installierte Leistung der<br />

deutschen Windenergieparks soll <strong>sich</strong> in<br />

den nächsten Jahren von derzeit rund<br />

24’000 Megawatt (MW) mehr als verdoppeln.<br />

In Spanien werden dafür grosse<br />

Solaranlagen gebaut. Ebenfalls auf Sonnenkraft<br />

setzt das Projekt Desertec: In<br />

zahlreichen Solarkraftwerken in der Sahara<br />

soll elektrische Energie für die Versorgung<br />

von Europa gewonnen werden.<br />

So sauber Wind und Sonne aber auch sind,<br />

so schwer kalkulierbar ist ihre «Lieferzuverlässigkeit».<br />

Bei Flaute und trübem<br />

Wetter sind konventionelle Stromerzeuger<br />

<strong>sich</strong>erer, bei starkem Wind und blauem<br />

Himmel drücken Windgeneratoren und<br />

Photovoltaikanlagen dagegen riesige<br />

Mengen an Strom ins Netz. Zudem speisen<br />

immer mehr kleinere und kleinste Anbieter<br />

ihre regenerativen «Stromernten»<br />

ins Netz ein. Wie gross diese Ernte <strong>aus</strong>fällt<br />

und wann und wo sie genau stattfi ndet,<br />

weiss der Betreiber allerdings nicht. Das<br />

Netz der Zukunft muss also in der Lage<br />

sein, diese Schwankungen und mit ihnen<br />

den neuen Energiefl uss in beiden Richtungen<br />

zuverlässig zu verarbeiten.<br />

Nicht unbedingt einfacher wird die Situation<br />

durch die Liberalisierung des Strommarkts,<br />

der in Europa zu einem umfangreichen<br />

Energiehandel mit nur schwer<br />

kalkulierbaren Lastfl üssen führt. Energieversorger<br />

und ihre Zulieferer stehen damit<br />

vor ganz neuen Her<strong>aus</strong>forderungen.<br />

Ihr Ziel: die Schwankungen bei Einspeisung<br />

und Verbrauch <strong>aus</strong>zugleichen, und<br />

zwar auf zwei Seiten: durch Verfahren der<br />

automatischen Netzsteuerung auf der<br />

einen und durch finanzielle Anreize für<br />

den Verbrauch auf der anderen. Auf der<br />

Anbieterseite sind daher äusserst anpassungsfähige<br />

Netzführungssysteme mit<br />

einer <strong>sich</strong>eren Echtzeitkommunikation<br />

gefordert, die aktuellste Daten zur Leistung<br />

der Netzinstallation, zum Lastfl uss<br />

und zur Nachfrage bereitstellt. Das Anreizsystem<br />

für den Verbraucher wird ähnlich<br />

<strong>aus</strong>sehen wie das etwa bei Fluggesellschaften:<br />

Auf stark frequentierten Strecken<br />

und zu Hauptreisezeiten sind die<br />

Preise höher, in Nebenzeiten dagegen locken<br />

Sondertarife. Über die Weihnachtszeit<br />

2009 waren gar negativer Strompreise<br />

auf dem Spotmarkt der Leibziger<br />

EEX Strombörse über mehrere Stunden<br />

zu verzeichnen.<br />

Elektroautos als Stromspeicher?<br />

Ist viel Energie im Netz, bieten die Versorger<br />

den Strom also günstig an, bei Engpässen<br />

dagegen verlangen sie höhere<br />

Preise. Mit einer intelligenten Kommunikations-<br />

und IT-Technik könnte der Verbraucher<br />

diese Mengen- und Preisschwankungen<br />

für <strong>sich</strong> nutzen: Entweder er bekommt<br />

über das Smart Grid eine Information,<br />

dass Strom gerade besonders<br />

billig ist. In diesem Fall kann er darüber<br />

entscheiden, ob er ein energieintensives<br />

Gerät einschalten möchte oder nicht.<br />

Oder das Gerät – eine Waschmaschine<br />

beispielsweise – setzt <strong>sich</strong> dank intelligenter<br />

Technik bei einem bestimmten Strompreis<br />

gleich selbst in Gang. Damit dies<br />

funktioniert, müssen Stromerzeuger,<br />

Netzbetreiber und Verbraucher durch den<br />

Aust<strong>aus</strong>ch von Echtzeitdaten viel enger<br />

miteinander vernetzt werden als bisher.


Das Stromnetz heute: Zentrale Stromerzeuger<br />

speisen die Energie in das Netz ein, das sie zum<br />

Verbraucher transportiert.<br />

Ganz neue Her<strong>aus</strong>forderungen warten auf<br />

die Stromwirtschaft aber auch mit der<br />

Frage, was mit dem überschüssigen Energieangebot<br />

passieren soll – wenn <strong>sich</strong> trotz<br />

niedrigster Preise also kein Abnehmer fi ndet.<br />

Eine Möglichkeit könnte es sein, diese<br />

Energie in den Batterien von Elektroautos<br />

zu speichern. Visionärer Quatsch? Nein. Bis<br />

zum Jahr 2020 ist mit der verstärkten<br />

Markteinführung von Fahrzeugen zu rechnen,<br />

die von einem Elektromotor angetrieben<br />

werden und ihre Energie <strong>aus</strong> einer<br />

leistungsfähigen Batterie beziehen. Im<br />

Gegenzug könnten diese Stromspeicher,<br />

sofern das Auto nicht gebraucht wird, bei<br />

Spitzenlastbedarf auch wieder Energie ins<br />

Netz einspeisen.<br />

ABB bestens dafür aufgestellt<br />

Noch sind die Batteriepuffer und mit ihnen<br />

die Smart Grids eine Vision – eine jedoch,<br />

die vermutlich schon in wenigen Jahren<br />

Wirklichkeit wird. Smart Grids werden<br />

keine Revolution sein, vielmehr werden die<br />

gewachsenen und bewährten Systeme<br />

Schritt für Schritt zu Netzwerken weiterentwickelt.<br />

Mit ihrem breiten Spektrum<br />

an Netzführungs- und Automatisierungssystemen,<br />

an primärtechnischen Komponenten<br />

für die Netze und dem Wissen<br />

über die Funktionsweise der elektrischen<br />

Energieversorgungssysteme kommt ABB<br />

eine hervorgehobene Stellung bei der Entwicklung<br />

von Smart Grids zu.<br />

Viele der hierfür benötigten Produkte und<br />

Systeme sind bereits heute im Einsatz.<br />

Smart Grids: Es gibt zentrale und dezentrale<br />

Stromerzeuger. Der Lastfl uss ist multidirektional.<br />

Die Betriebsplanung erfolgt in Echtzeit.<br />

Systeme etwa zur Überwachung, Steuerung<br />

und Datenerfassung. Systeme für<br />

die Überwachung der Stromübertragung<br />

über grössere Entfernungen (WAMS,<br />

Wide Area Monitoring Systems). Oder fl exible<br />

Drehstrom-Übertragungssysteme<br />

(Flexible Alternating Current Transmission<br />

Systems, FACTS). Neben weiteren, sehr<br />

komplexen Technologien werden diese bewährten<br />

Lösungen künftig Teil von Smart<br />

Grids sein. Dies gilt auch für Systeme für<br />

die Hochspannungs-Gleichstromübertragung,<br />

die den Windstrom von den Küsten<br />

verlustarm über grosse Entfernungen in<br />

die energiehungrigen Ballungszentren<br />

transportieren. ABB ist weltweit einer der<br />

wichtigsten Know-how-Träger auf diesem<br />

Gebiet.<br />

Das Stromnetz<br />

wächst ins H<strong>aus</strong> hinein<br />

Mit entscheidend für den Erfolg der<br />

Smart Grids wird aber auch sein, wie gut<br />

der Informationsfluss vom Stromverbraucher<br />

zum Stromerzeuger gestaltet<br />

ist. Intelligente, elektronische Stromzähler,<br />

spielen dabei eine wichtige Rolle. Zwischen<br />

den Stromabnehmern in Gebäuden<br />

und den Energieversorgern gab es<br />

bisher keine Kommunikationsverbindung.<br />

Elektronische H<strong>aus</strong>haltszähler, wie sie<br />

ABB im Angebot hat und die heute bereits<br />

in vielen Pilotprojekten eingesetzt<br />

werden, schliessen diese Lücke. Sie informieren<br />

den Energieversorger in Echtzeit<br />

über den aktuellen Stromverbrauch. Der<br />

Verbraucher profitiert, indem er aktiv<br />

Energie / Powertage UMWELT<br />

nicht nur Billigtarife nutzen kann. Er kann<br />

auch jederzeit sehen, welche Geräte wieviel<br />

Energie verbrauchen und diese «Energiefresser»<br />

<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen.<br />

Elektronische Stromzähler sind quasi «Türöffner»<br />

für zahlreiche Produkte des Konzerns<br />

im Bereich der intelligenten Gebäudeautomatisierung:<br />

für ABB-Produkte wie<br />

den europäischen Installationsbus EIB oder<br />

KNX-Geräte, die umfangreiche Betriebsdaten<br />

erfassen oder ganze Beleuchtungssysteme<br />

steuern. Moderne Anzeigesysteme<br />

visualisieren die Daten in Echtzeit.<br />

Mit dieser Transparenz will ABB beim Verbraucher<br />

ein Umdenken erreichen, um<br />

Energie zu sparen – und zwar ohne Komfortverzicht.<br />

Durch den Einsatz moderner<br />

Installationstechnik lassen <strong>sich</strong> in Gebäuden<br />

bis zu 40 Prozent Energie einsparen:<br />

mit Dimmern und Dämmerungsschaltern<br />

beispielsweise, mit der automatischen<br />

Steuerung von Beleuchtung und Beschattung<br />

oder mit der raumgenauen Regelung<br />

der Temperatur.<br />

Die Smart Grids werden in nicht allzu ferner<br />

Zukunft kommen. Für die Schweiz als<br />

Drehscheibe des europäischen Stromnetzes<br />

wird das Auswirkungen haben – sei es<br />

durch mehr regenerative Energiequellen<br />

oder sei es durch einen verstärkten Aust<strong>aus</strong>ch<br />

von Energie <strong>aus</strong> anderen Ländern.<br />

2014 ist wieder Fussballweltmeisterschaft.<br />

Auch wenn dann rund um die<br />

Windparks auf der Nordsee Windstärke<br />

12 herrscht, werden die Stromnetze aller<br />

Vor<strong>aus</strong><strong>sich</strong>t nach stabil sein.<br />

ABB stellt an den Powertagen vom 1. bis 3.<br />

Juni 2010 in der Messe Zürich <strong>aus</strong> (Halle 5,<br />

Stand E31).<br />

Weitere Informationen:<br />

Andrew Paice<br />

Abteilungsleiter<br />

Forschungszentrum ABB Schweiz<br />

Segelhofstrasse 1K<br />

CH-5400 Baden<br />

Andrew.d.paice@ch.abb.com<br />

SKR 2/10 93


«Für die Stadtverwaltung ist moderne<br />

Technologie entscheidend. Gerade bei der<br />

Polizei können Sekunden von hoher Wichtigkeit<br />

sein. Da müssen die Kommunikationsmittel<br />

einwandfrei funktionieren und<br />

die Wahrscheinlichkeit einer Störung möglichst<br />

auf null reduziert werden», so der<br />

Projektleiter Roger Munt wyler vom Fachbereich<br />

IT & TelCom der Alpiq InTec in Olten.<br />

Die Kommunikationslösungen der<br />

Stadtverwaltung waren bereits zehn bis<br />

zwölf Jahre alt und wurden von Alpiq InTec<br />

im April 2010 komplett ersetzt. Das heisst,<br />

es wurde eine neue ganzheitliche Kommunikationslösung<br />

für alle sechs Direktionen<br />

und 45 Abteilungen eingerichtet. Die<br />

komplexe Struktur der Stadtverwaltung<br />

war dabei eine besondere Her<strong>aus</strong>forderung.<br />

Darum setzen Alpiq InTec und die<br />

Stadtverwaltung auf die modernen und<br />

innovativen Aastra IntelliGate Kommu-<br />

94 SKR 2/10<br />

UMWELT Energie / Powertage<br />

Alpiq InTec installiert intelligente<br />

Kommunikationslösung für<br />

die Stadtverwaltung Olten<br />

Die Stadt Olten beauftragte Alpiq InTec, eine moderne Kommunikationslösung für die Stadtverwaltung einzurichten.<br />

Das Projekt wurde im April 2010 erfolgreich umgesetzt. Zudem wartet und installierte Alpiq InTec die<br />

IT-Infrastruktur für die städtischen Schulen in Olten.<br />

nikationslösungen. Aastra entwickelt und<br />

vertreibt leistungsstarke Systeme und Anwendungen<br />

<strong>aus</strong> dem Kommunikations-<br />

und CTI-Umfeld.<br />

Vorhandene Potentiale <strong>aus</strong>schöpfen<br />

Ein zentraler Bestandteil der Aastra-Lösung<br />

ist die PC-Unterstützung. Dabei wird<br />

die Telefonie bei den Vermittlern und<br />

Usern über den Desktop abgewickelt; das<br />

hat verschiedene Vorteile: Auf dem System<br />

ist der Zustand der einzelnen Teilnehmer<br />

sofort er<strong>sich</strong>tlich und man sieht auf<br />

den ersten Blick, ob ein Teilnehmer am<br />

Telefon besetzt oder an einer Besprechung<br />

ist, da die Outlook Exchange Anbindung<br />

realisiert wurde. Das System beinhaltet<br />

aber noch weitere Features, wie beispielsweise<br />

einen Faxserver, der es ermöglicht,<br />

Faxe nun direkt vom PC <strong>aus</strong> zu senden.<br />

Kleine Dinge, die aber in der Summe hohe<br />

Zeiteinsparungen einbringen und Ressourcen<br />

freilegen.<br />

Praktische Lösung für die Stadt<br />

Ein weiterer Teil des Projektes war es, eine<br />

Etage der Verwaltung mit einem sogenannten<br />

DECT-Telefonie-System <strong>aus</strong>zurüsten,<br />

welches eine praktische Alarmserverlösung<br />

für die Mobiltelefone beinhaltet.<br />

Das ist besonders für die Stadtpolizei, aber<br />

auch für andere Ämter interessant (Bedrohung,<br />

Mobilität). Technische Alarme<br />

können auf den Handys wie auch auf den<br />

Festapparaten angezeigt werden. Wenn<br />

<strong>sich</strong> signifikante Änderungen in der Gebäudetechnik<br />

ereignen, zum Beispiel veränderte<br />

Lüftungs- oder Heizungsdaten,<br />

wird der neue Status sofort auf dem Mobiltelefon<br />

der zuständigen Person angezeigt.<br />

So kann schnell reagiert werden,<br />

und die Gefahr von System<strong>aus</strong>fällen reduziert<br />

<strong>sich</strong> praktisch auf null.<br />

Alpiq InTec bringt Schulen ans Netz<br />

In der Regel beherrscht heute der Enkel<br />

den Umgang mit Informatik und IT besser<br />

als der Grossvater. Trotzdem ist es gerade<br />

für die Jungen wichtig, den richtigen Umgang<br />

mit Informatik und Netzwerken<br />

kontrolliert und professionell zu lernen.<br />

Vor<strong>aus</strong>setzung dafür ist, dass die Schulen<br />

über eine entsprechende technische Infrastruktur<br />

verfügen. Im Jahr 2004 erhielt<br />

Alpiq InTec über eine öffentliche Ausschreibung<br />

den Auftrag der Stadt Olten, die<br />

Vernetzung aller städtischen Schulen vorzunehmen.<br />

Das Ziel war, eine moderne<br />

Infrastruktur für die Lehrerschaft und die<br />

Moderne Lösungen<br />

– Techniker der Alpiq InTec


Das Stadth<strong>aus</strong> in Olten<br />

– intelligente Kommunikationslösung<br />

Partner<br />

Schüler bereit zu stellen. Ein umfangreiches<br />

und spannendes Projekt, mussten<br />

doch sieben Standorte mit insgesamt 16<br />

Gebäuden vernetzt werden und das in nur<br />

zwölf Wochen. «Der Zeitraum war eng<br />

bemessen», bestätigt Stefan Monbaron,<br />

Leiter von IT & TelCom, dem Fachbereich<br />

der Alpiq InTec für Informatik- und Kommunikationsdienstleistungen,<br />

und fährt<br />

fort: «Sämtliche sechs Schulhäuser und<br />

das Stadth<strong>aus</strong> mussten neu verkabelt<br />

werden».<br />

Geringer Wartungsaufwand<br />

für die Stadt<br />

Trotzdem konnten innerhalb der vorgegebenen<br />

Frist die notwendigen Glasfaser-<br />

und Kupferkabel verlegt und die rund 1800<br />

Schüler und 300 Lehrkräfte der Stadt Olten<br />

miteinander, und vor allem mit dem<br />

World Wide Web, vernetzt werden. «Wir<br />

wählten eine sternförmige Verkabelung<br />

der Schulhäuser mit dem Stadth<strong>aus</strong> über<br />

einen LWL WAN Backbone mit Gigabit<br />

Ethernet 1000BaseLX. Der Internet-Zugang<br />

wurde über das SAI-Netz der Swisscom<br />

realisiert. Zudem übernahmen wir<br />

die gesamten Wartungsaufgaben der<br />

Netzwerkkomponenten, was <strong>sich</strong> als ge-<br />

DER BRANCHENTREFFPUNKT<br />

DER SCHWEIZER STROMWIRTSCHAFT<br />

Erzeugung<br />

Übertragung<br />

Verteilung<br />

Handel und Vertrieb<br />

Engineering<br />

Energiedienstleistungen<br />

Energie / Powertage UMWELT<br />

eignete Lösung her<strong>aus</strong>stellte», so Stefan<br />

Monbaron. Dadurch ist der Wartungsaufwand<br />

der IT-Infrastruktur für die städtischen<br />

Schulen gering, ein Punkt, der für<br />

die Stadtverwaltung zentral war, da sie<br />

mit wenigen IT-Mitarbeitern <strong>aus</strong>kommen<br />

muss.<br />

Alpiq InTec AG<br />

– wir verstehen Gebäude<br />

Alpiq InTec ist in Gebäudetechnik und<br />

-management die Nr. 1 in der Schweiz.<br />

Das Unternehmen ist in allen Bereichen<br />

der Gebäudetechnik tätig und bietet die<br />

gesamte Dienstleistungspalette von Elektro<br />

über HLKKS, IT & TelCom, Security &<br />

Automation bis hin zum Technischen Facility<br />

Management (TFM) an. Im Bereich<br />

der Energieeffi zienz ist Alpiq EcoServices<br />

der kompetente Partner. Insgesamt 3’700<br />

Mitarbeitende an über 80 Standorten in<br />

der ganzen Schweiz erbringen massgeschneiderte<br />

Lösungen für ihre Kunden.<br />

Alpiq InTec AG<br />

www.alpiq-intec.ch<br />

AUSSTELLUNG UND FORUM<br />

1. bis 3. Juni 2010<br />

Messe Zürich<br />

www.powertage.ch


PUBLIREPORTAGE<br />

Mehrere t<strong>aus</strong>end Schweizer Familien nutzen<br />

mit SOLTOP Solarenergie für Warmwasser und Heizung<br />

Mit der Fläche von 1 m 2 Sonnenkollektor pro Person liefert z. B.<br />

das SOLTOP Solarsystem QUICKSOL 60–90% des Warmwassers.<br />

Bereits ab 10 m 2 Sonnenkollektoren pro EFH kann mit einem<br />

SOLTOP Kombispeicher STRATIVARI eine namhafte Reduktion der<br />

Gebäudeheizkosten erreicht werden. Die effi ziente Solartechnik<br />

und variable Grössen bei Kollektoren und Speichern erlauben im<br />

Ein- und Mehrfamilienh<strong>aus</strong> die ideale Lösung.<br />

Heiss statt lauwarm<br />

Bei SOLTOP Systemen wird bei direkter Sonnenstrahlung die Solarwärme<br />

unmittelbar im oberen heissen Teil des Boilers eingelagert<br />

und die Restwärme im untern Teil zur Vorwärmung genutzt.<br />

Durch die gute Schichtung haben Sie sofort warmes anstatt viel<br />

lauwarmes Wasser und sparen mehr Öl, Gas, Pellets oder Strom.<br />

Überhitzungsschutz<br />

Ist die gewünschte Maximaltemperatur ab Sonne erreicht, entleert<br />

<strong>sich</strong> der Kollektor automatisch. Das System funktioniert<br />

selbst bei Strom<strong>aus</strong>fall. Danach füllt <strong>sich</strong> das System selber wieder.<br />

Diese Technik bietet Schutz vor Überhitzung und wird von<br />

SOLTOP seit bald 20 Jahren eingesetzt. Sie können also ganz beruhigt<br />

in die Sommerferien.<br />

Solarthermie und Photovoltaik ideal kombiniert<br />

Wer sein ganzes Dach für die Nutzung der Sonne brauchen will<br />

ist gut damit beraten, einen dem Wärmebedarf entsprechen-<br />

96 SKR 2/10<br />

den Teil mit thermischen Kollektoren zu belegen und den Rest<br />

der Dachfl äche für die Solarstromproduktion zu verwenden.<br />

SOLTOP hat dazu ein ästhetisch und technisch hochwertiges Indachsystem<br />

entwickelt.<br />

SWISSMADE für jeden Fall<br />

Die Hochleistungskollektoren COBRA und die Solarsysteme für<br />

Heizung, Warmwasser und Schwimmbad werden im SOLTOP<br />

Werk in Elgg ZH hergestellt. SOLTOP bietet Systeme an für<br />

Warmwasser, Heizungsunterstützung, Schwimmbaderwärmung,<br />

Stromerzeugung (PV) und weitere Spezialanwendungen.<br />

Bei Beratung, Planung, Lieferung und Service bietet SOLTOP seinen<br />

Partnern professionelle Unterstützung.<br />

Begeisterte Kunden<br />

Laufend geführte Kundenbefragungen belegen die <strong>aus</strong>serordentlich<br />

grosse Zufriedenheit mit den SOLTOP Solaranlagen. Besonders<br />

beliebt sind die Leistungsfähigkeit, die hohe Qualität<br />

und die lange Lebensdauer sowie die Problemlosigkeit der Systeme.<br />

Bei SOLTOP Systemen ist die Funktionsgarantie inbegriffen.<br />

So macht Sonnenenergie Spass und Sinn.<br />

SOLTOP Schuppisser AG<br />

St. Gallerstrasse 5a<br />

CH-8353 Elgg ZH<br />

Die WindGate AG liefert individuelle<br />

Lösungen für eine nachhaltige<br />

Energieversorgung in den<br />

Bereichen Solarstrom, Solarthermie,<br />

Windkraft und H<strong>aus</strong>technik.<br />

Alle Systeme werden perfekt<br />

nach der topographischen Lage<br />

<strong>aus</strong>gerichtet und können auch<br />

effi zient kombiniert werden.<br />

Als Generalunternehmen beratet<br />

die WindGate AG nicht nur<br />

Tel. 052 364 00 77<br />

www.soltop.ch<br />

Unabhängig vom Energie-Markt,<br />

nachhaltig und CO2 neutral<br />

bei der Wahl des richtigen Produktes,<br />

auch die Planung, das<br />

Baueingabeverfahren sowie die<br />

Erstellung der Anlage werden<br />

von den Windgate Experten für<br />

erneuerbaren Energien erledigt.<br />

Zusätzlich begleitet die Wind-<br />

Gate AG die Projekte während<br />

der ganzen Lebensdauer der Anlage<br />

mit ihrem optionalen Wartungs-<br />

und Servicevertrag.<br />

Erster Solar & Wind Demonstrations-<br />

Park der Schweiz<br />

WindGate AG<br />

CH-8304 Wallisellen<br />

Tel. 044 830 90 30<br />

www.windgate.ch<br />

www.demopark.ch


Wärme und Strom von der Sonne:<br />

Ein zentraler Bestandteil unserer<br />

zukünftigen Energieversorgung<br />

von David Stickelberger<br />

Umbau unserer Energieversorgung:<br />

Die Jahrhundertaufgabe!<br />

Die Schweiz hängt zu über 80% von nichterneuerbaren,<br />

nichteinheimischen Energien<br />

ab. Dies sollte Anlass zu grosser Sorge<br />

sein, denn die Zeiten des billigen Erdöls<br />

sind wohl für immer vorbei. Heute neu<br />

entdeckte Ölfelder können den weltweit<br />

laufend wachsenden Bedarf nur noch für<br />

wenige Monate decken, und dies zu immer<br />

höheren Kosten. Der «oil peak», also<br />

der Zeitpunkt der maximalen Förderung,<br />

liegt möglicherweise bereits hinter uns.<br />

Auch ein «gas peak» scheint nicht mehr<br />

weit entfernt zu sein. Und für einen massiven<br />

Ausbau der Atomkraft reichen die<br />

leicht zugänglichen Uranreserven auch<br />

nicht. Kriegerische Konfl ikte um den Zugriff<br />

auf diese knapper werdenden Ressourcen<br />

sind vorprogrammiert.<br />

Auch wenn nach dem kläglichen Ergebnis<br />

des Kopenhagener Gipfels der Klimawandel<br />

<strong>aus</strong> den Schlagzeilen verschwunden<br />

ist, so bleibt dies ein weiterer dringender<br />

Grund, unsere Abhängigkeit von fossilen<br />

Energien zu reduzieren. Gerade in der<br />

Schweiz sind die Alarmzeichen der globalen<br />

Erwärmung besonders deutlich: Die<br />

Durchschnittstemperatur stieg in den<br />

letzten hundert Jahren um 2 Grad Celsius,<br />

und eine weitere starke Erwärmung<br />

hätte besonders im Alpengebiet verheerende<br />

Folgen.<br />

Wir haben es in der Hand, Engpässe bei<br />

der Energieversorgung und katastrophale<br />

Klimaveränderungen zu verhindern. Bis zur<br />

Jahrhundertmitte können wir den Anteil<br />

der erneuerbaren Energien in der Schweiz<br />

auf 80% steigern, später ist sogar eine<br />

Vollversorgung möglich. Solarenergie wird<br />

Solarenergie UMWELT<br />

In den nächsten Jahrzehnten steht die Schweiz vor der Aufgabe, ihre grosse Abhängigkeit von nichterneuerbaren<br />

Energien zu reduzieren. Strom und Wärme von der Sonne bieten dafür ein grosses Potenzial. Um dieses<br />

zu nutzen, braucht es einen Anschub seitens der öffentlichen Hand, doch leider ist hierzu der politische Wille<br />

noch mangelhaft. Gemeinden haben jedoch viele Möglichkeiten, Bauherren die Realisierung ihrer Solarprojekte<br />

zu erleichtern.<br />

damit zu einer der wichtigen Standbeine<br />

der Energieversorgung.<br />

Energie von der Sonne im Überfl uss<br />

Die Sonne beliefert die Erde in einer<br />

Stunde mit soviel Energie, wie wir während<br />

eines ganzen Jahres verbrauchen.<br />

Auf die Fläche der Schweiz fällt jährlich<br />

220-mal mehr Sonnenenergie, als wir in<br />

der gleichen Zeit verbrauchen. Bisher haben<br />

wir uns diese Energie vor allem indirekt,<br />

in Form von Wasserkraft oder Biomasse,<br />

nutzbar gemacht. Die direkte<br />

Nutzung von Wärme und Strom <strong>aus</strong> der<br />

Sonne steht hingegen erst am Anfang.<br />

Strom von der Sonne:<br />

Unterschätzte Potenziale<br />

Die Gewinnung von Strom mittels Photovoltaik-Modulen<br />

gilt als eine der Schlüsseltechnologien<br />

der zukünftigen Energieversorgung.<br />

Im Gegensatz zu Ländern mit<br />

grossen Landreserven steht in der Schweiz<br />

die Nutzung auf Gebäuden im Vordergrund.<br />

Berechnungen der internationalen<br />

Energieagentur IEA zeigen, dass allein auf<br />

bestehenden Gebäuden etwa 30 Prozent<br />

des heutigen Strombedarfs mit Solarmodulen<br />

erzeugt werden könnten. Dazu<br />

kommen weitere nutzbare Flächen im<br />

überbauten Raum, wie etwa Lärmschutzwälle<br />

oder Parkplatzüberdachungen.<br />

Das Solarpreis-prämierte Mehrfamilienh<strong>aus</strong><br />

«Kraftwerk B» in Bennau SZ produziert mehr<br />

Wärme und Strom als es benötigt, dank<br />

Photovoltaik-Modulen auf dem Dach und<br />

Sonnenkollektoren an der Fassade.<br />

Die sorgfältige Gestaltung ermöglicht eine<br />

harmonische Nachbarschaft zur denkmalgeschützten<br />

Kirche. (Bild: grabarchitekten.ch)<br />

SKR 2/10 97


PUBLIREPORTAGE<br />

Schon bald werden Solarkollektoren und Solarmodule auf<br />

einem H<strong>aus</strong>dach ein alltägliches Bild in jedem Schweizer<br />

Dorf sein, denn Warmwasser und Strom sollen nachhaltig<br />

und umweltfreundlich produziert werden.<br />

Die Holinger Solar AG in Bubendorf bietet Produkte und<br />

Dienstleistungen rund um Sonne, Energie und Umwelt<br />

an. Im Mittelpunkt stehen besonders<br />

• Solarstromanlagen für Netzeinspeisung<br />

sowie für autonomen Batteriebetrieb<br />

• Thermische Solaranlagen für Brauchwarmwasser,<br />

Heizungsunterstützung sowie Schwimmbadbeheizung<br />

• Pellet- und Holzfeuerungen als Ergänzung<br />

zu einer thermischen Solaranlage<br />

• Regenwassernutzung für Garten und H<strong>aus</strong>halt<br />

Langjährige Installationspraxis und grosse Erfahrung ermöglichen<br />

ökonomische und ästhetisch überzeugende<br />

Anlagen. Die Holinger Solar berät auch, wenn es um Fragen<br />

der Förderbeiträge von Bund und Kantonen geht.<br />

98 SKR 2/10<br />

Ob Sonne oder Regen –<br />

bei HOLINGER SOLAR in Bubendorf<br />

findet man garantiert das <strong>Richtig</strong>e<br />

Solarstromanlage in Riehen Nachhaltige Regenwassernutzung<br />

Weitere Informationen:<br />

HOLINGER SOLAR AG | Wattwerkstrasse 1 | 4416 Bubendorf | 061 936 90 90 | www.holinger-solar.ch


Auf der Sportanlage Juchhof produziert die<br />

Stadt Zürich das warme Wasser mit Sonnenkollektoren.<br />

(Bild: Solarpreis 2008)<br />

Zurzeit liefert Solarstrom weniger als 0.1<br />

Prozent des Schweizer Strombedarfs. In<br />

Bayern hingegen sind es bereits 3 Prozent,<br />

über ganz Deutschland gesehen ist<br />

es 1 Prozent. Auch Spanien hat die 3-Prozent-Hürde<br />

überschritten. Grund für diesen<br />

Vorsprung ist der politische Wille zur<br />

Förderung dieser Schlüsseltechnologie,<br />

der in Deutschland auch den Regierungswechsel<br />

überstand. Das Förderinstrument<br />

ist das gleiche wie in der Schweiz,<br />

nämlich die kostendeckende Einspeisevergütung<br />

(KEV). Die Anlagenbetreiber erhalten<br />

für jede ins Netz eingespiesene<br />

Kilowattstunde Strom <strong>aus</strong> erneuerbaren<br />

Energien während einer bestimmten Periode<br />

einen im Vor<strong>aus</strong> festgelegten Betrag,<br />

der durch einen Aufschlag auf den<br />

Strompreis fi nanziert wird.<br />

Schweiz im Hintertreffen<br />

In der Schweiz ist dieser Aufschlag, im<br />

Gegensatz zu Deutschland, auf 0.6 Rappen<br />

pro Kilowattstunde limitiert. Diese<br />

Mittel sind zurzeit aufgebraucht. Rund<br />

5000 geplante Photovoltaik-Anlagen mit<br />

einer Leistung von 150 Megawatt wurden<br />

auf eine Warteliste gesetzt – ein Investitionsvolumen<br />

von rund einer Milliarde<br />

Franken liegt brach! Das Parlament<br />

hat jedoch eine Anhebung des Deckels<br />

auf 0.9 Rappen pro Kilowattstunde beschlossen,<br />

womit ab 2011 die Warteliste<br />

abgebaut werden kann.<br />

«Solarenergie wird zu einer<br />

der wichtigen Standbeine<br />

der Energieversorgung»<br />

Mit ihrer zögerlichen Förderpolitik gerät die<br />

Schweiz ins Hintertreffen gegenüber der<br />

weltweit boomenden Entwicklung. Trotz<br />

Wirtschaftskrise wuchs 2009 die weltweit<br />

installierte Photovoltaik-Leistung um 6.4<br />

Gigawatt auf über 20 Gigawatt – das bisher<br />

höchste jährliche Wachstum. Allein in<br />

Deutschland wurden rund 3000 Megawatt<br />

(MW) installiert, das sind pro Einwohner<br />

15-mal mehr als in der Schweiz (ca.<br />

22 MW). Weitere Wachstumsmärkte in<br />

Europa sind etwa Italien (700 MW), Tschechien<br />

(411 MW), Belgien (292 MW) und<br />

Frankreich (285 MW). Ausserhalb Europas<br />

gehören Japan (485 MW) und die USA (475<br />

MW) zu den Spitzen reitern, aber auch<br />

Schwellenländer wie Indien, China und Bra-<br />

silien wollen die Photovoltaik in den nächsten<br />

Jahren massiv vorantreiben. Für 2010<br />

erwartet der europäische Photovoltaik-<br />

Verband EPIA ein weltweites Wachstum<br />

von über 40%.<br />

Rasante Preissenkung<br />

Eine Förderung der Photovoltaik braucht<br />

es vor<strong>aus</strong><strong>sich</strong>tlich nur noch während wenigen<br />

Jahren: Solarstrom wurde im Verlauf<br />

des Jahres 2009 um rund 25 Prozent billiger,<br />

und auch für die kommenden Jahre<br />

ist mit jährlichen Preissenkungen von 10<br />

Prozent zu rechnen. Gleichzeitig steigen<br />

die Kosten für konventionellen Strom. In<br />

Deutschland wird deshalb Solarstrom vom<br />

eigenen Dach für den H<strong>aus</strong>besitzer bereits<br />

ab 2013 günstiger sein als Strom von der<br />

Steckdose. In Südeuropa wird dies noch<br />

früher der Fall sein, in der Schweiz hingegen,<br />

aufgrund der immer noch tiefen<br />

Strompreise, einige Jahre später.<br />

Das rasche Marktwachstum und der Preisdruck<br />

fördern die Innovation. Zwar sind<br />

noch immer Solarmodule <strong>aus</strong> kristallinem<br />

Silizium marktführend, aber daneben<br />

kommen immer mehr Dünnschicht-Module<br />

<strong>aus</strong> amorphem Silizium, Kupfer-Indium-Diselenid<br />

(CIS) und Cadmium-Tellurid<br />

(CdTe) zum Einsatz. Architekten haben<br />

damit eine immer grössere Palette von<br />

Modulen zur Verfügung, die für die unterschiedlichsten<br />

Einsatzmöglichkeiten geeignet<br />

sind. Besonders ästhetisch sind<br />

dachintegrierte Photovoltaikanlagen, die<br />

nicht nur Strom produzieren, sondern<br />

Solarenergie UMWELT<br />

auch die normalen Funktionen der Dachhaut<br />

übernehmen. Schweizer Firmen be<strong>sitzen</strong><br />

in diesem Bereich hervorragende<br />

Kenntnisse, die vermehrt auch im Ausland<br />

gefragt sind.<br />

Die Schweizer Photovoltaik-Industrie ist<br />

inzwischen mit einem Jahresumsatz von<br />

rund 1.5 Milliarden Franken und mehreren<br />

T<strong>aus</strong>end Arbeitsplätzen eine ernst zu<br />

nehmende Grösse. Ihre Stärke liegt vor<br />

allem im Bereich der Zulieferung von Modulherstellern,<br />

und ange<strong>sich</strong>ts des schwachen<br />

Heimmarkts ist sie stark exportorientiert.<br />

Nun braucht es den politischen<br />

Willen, um vermehrt Einsatzmöglichkeiten<br />

im eigenen Land zu schaffen!<br />

Wärme von der Sonne,<br />

die nahe liegende Lösung<br />

Die Wärmeproduktion <strong>aus</strong> der Sonne wird<br />

in den Medien weniger wahrgenommen<br />

als die Photovoltaik, obwohl heute in der<br />

Schweiz bereits etwa jedes vierte neue<br />

Einfa milienh<strong>aus</strong> mit einer thermischen<br />

Solaranlage <strong>aus</strong>gerüstet wird. Das zentrale<br />

Element einer solchen Anlage bilden<br />

die nach der Sonne <strong>aus</strong>gerichteten Sonnenkollektoren,<br />

die von einer Flüssigkeit<br />

im geschlossenen Kreislauf durchfl ossen<br />

wird. Die dadurch aufgenommene Wärme<br />

wird an den Speicher abgegeben. Sie dient<br />

zur Erwärmung des Brauchwassers und<br />

zum Betreiben der Heizung. Zur Ergänzung<br />

der Sonnenwärme kann jede andere Wärmequelle<br />

eingesetzt werden, idealerweise<br />

Pellets, Holzschnitzel oder Erdwärme.<br />

SKR 2/10 99


Die Verkaufszahlen der Kollektoren steigen<br />

rasant, allein im vergangenen Jahr um<br />

rund 30 Prozent auf etwa 150’000 m 2 .<br />

Jeder Quadratmeter Sonnenkollektor erspart<br />

der Umwelt während ihrer Lebensdauer<br />

die Verbrennung von über 1000 Liter<br />

Heizöl respektive einen CO2-Ausstoss<br />

von 2600 kg. Solaranlagen leisten somit<br />

einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Seit Anfang 2010 gibt es in allen Kantonen<br />

der Schweiz namhafte Förderbeiträge für<br />

Sonnenkollektoren, vielerorts noch unterstützt<br />

durch kommunale Beiträge. Zudem<br />

kann die Investition in den meisten Kantonen<br />

von den Steuern abgezogen werden.<br />

100 SKR 2/10<br />

UMWELT Solarenergie<br />

Vorstellung Swissolar<br />

Die gängigsten Einsatzmöglichkeiten der<br />

Solarwärme lassen <strong>sich</strong> wie folgt umschreiben:<br />

• Warmwasser im Einfamilienh<strong>aus</strong>:<br />

4 bis 6 Quadratmeter Kollektorfl äche<br />

decken den Warmwasserbedarf einer<br />

vierköpfi gen Familie zu zwei Dritteln.<br />

• Kombisysteme für Warmwasser und<br />

Heizung: Mit einer Kollektorfl äche von 10<br />

bis 15 Quadratmetern kann im Einfamilienh<strong>aus</strong><br />

auch noch die Heizung unterstützt<br />

werden, wodurch gut ein Viertel<br />

des gesamten Wärmebedarfs gedeckt<br />

Der schweizerische Sonnenenergie-Fachverband Swissolar umfasst rund 220 Mitglieder<br />

<strong>aus</strong> sämtlichen Anwendungsbereichen der Solarenergie. Er ist Partner des<br />

Aktionsprogramms EnergieSchweiz und ist tätig in den Bereichen Kommunikation,<br />

Aus- und Weiterbildung, Qualitäts<strong>sich</strong>erung, Normenwesen und politische<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Alle wichtigen Anbieter von thermischen und photovoltaischen Solaranlagen unterstützen<br />

den Verband in der Kampagne «Energie von der Sonne». Jährliches<br />

Highlight sind die «Tage der Sonne», nächstes Mal vom 7. bis 14. Mai 2010. An<br />

über 150 Orten in der ganzen Schweiz steht die Solarenergie im Zentrum: H<strong>aus</strong>besitzer<br />

zeigen ihre Anlagen, Gemeinden laden zu Vorträgen ein, Schulen präsentieren<br />

ihre Projekte und Firmen stellen ihre Dienstleistungen vor. Alle Veranstaltungen<br />

sind zu fi nden unter www.tagedersonne.ch. Nicht nur in der Schweiz,<br />

sondern auch in weiteren 15 europäischen Ländern dreht <strong>sich</strong> in dieser Woche<br />

alles um die unerschöpfl iche, saubere Energiequelle (siehe www.solardays.eu).<br />

Swissolar, Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie:<br />

Umfassendes Webportal www.swissolar.ch mit<br />

Verzeichnis «Die Solarprofi s» und Solardach-Rechner<br />

Gratis-Infoline 0848 00 01 04<br />

Die Sankt Galler Stadtwerke installierten auf dem<br />

Dach der Sportanlage Gründenmoos eine Dünnschicht-<br />

Photovoltaikanlage von 56 kWp. Sie produziert pro<br />

Jahr rund 42’000 kWh. (Bild: Solarpreis 2009)<br />

wird. Der Solaranteil hängt wesentlich<br />

vom Zustand der Gebäudehülle ab.<br />

• Solarwärme im Mehrfamilienh<strong>aus</strong>: Gerade<br />

mal ein halber Quadratmeter<br />

Kollektorfl äche und ungefähr 80 Liter<br />

Speicher pro Bewohner reichen <strong>aus</strong>,<br />

um den Warmwasserbedarf zu 40 bis<br />

50 Prozent abzudecken.<br />

Kommunale Förderung<br />

der Solarenergie<br />

Geeignete Rahmenbedingungen auf<br />

kommunaler Ebene haben massgeblichen<br />

Einfl uss auf den Zubau von Solaranlagen.<br />

Dazu einige Stichworte:<br />

• Baubewilligungen: Keine Verbotszonen<br />

für Solaranlagen, grosszügige Bewilligungspraxis,<br />

Unterstützung der<br />

Bauherrschaften bei der Suche nach<br />

ästhetisch und technisch überzeugenden<br />

Lösungen.<br />

• Wasser- und Abwassergebühren: In<br />

vielen Gemeinden steigen nach dem<br />

Bau einer Solaranlage die Gebühren,<br />

da diese aufgrund des Gebäudever<strong>sich</strong>erungswertes<br />

berechnet werden.<br />

Auf solche Erhöhungen ist zu verzichten,<br />

oder, wo dies möglich ist, sollte<br />

auf die Gebäudekubatur als Berechnungsgrundlage<br />

gewechselt werden.<br />

• Vorbildfunktion: Mit dem Bau einer<br />

Kollektoranlage für das Duschwasser<br />

auf dem Turnhallengebäude oder einer<br />

Photovoltaikanlage auf dem Werkhof<br />

zeigt die Gemeinde, dass sie ihren<br />

Beitrag an eine nachhaltige Energieversorgung<br />

leisten möchte und kann<br />

damit private Bauherrschaften zur<br />

Nachahmung animieren.<br />

• Förderbeiträge: Immer mehr Gemeinden<br />

bezahlen Investitionsbeiträge an<br />

Solaranlagen und verstärken damit die<br />

Wirkung von kantonalen und eidgenössischen<br />

Fördermassnahmen.<br />

• Information: Die öffentliche Hand ist<br />

ein glaubwürdiger Absender für<br />

Informationen. Mit einem Informationsabend,<br />

einem Artikel in der<br />

Gemeindezeitung oder einem Tag der<br />

offenen Tür bei einer Solaranlage<br />

können Bauherrschaften motiviert<br />

werden. Eine besonders gute Gelegenheit<br />

dazu bieten die Tage der Sonne<br />

vom 7.–14. Mai 2010 (siehe Kasten).


Energie-Lösungen vom EFH<br />

bis zur Industrieanwendung<br />

Die B.energie AG setzt <strong>sich</strong> seit Jahren zum Ziel Heiztechnik, Komfort und Ökologie zu vereinen. Sie ist bestrebt,<br />

für Ihre Kunden massgeschneiderte und auf die individuellen Bedürfnisse <strong>aus</strong>gerichtete Lösungen zu<br />

fi nden vom EFH bis zur Industrieanwendung.<br />

Solarenergie – eine saubere Sache<br />

Im Solarbereich unterscheidet man primär zwischen Flachkollektoren<br />

und Vakuumröhren. Der leistungsstarke Grossfl<br />

ächenkollektor von TISUN ist schnell montiert und eignet<br />

<strong>sich</strong> bestens für Indach-, Aufdach- und Fassadenmontagen<br />

für Klein- oder Grossanlagen. Vakuumröhrenkollektoren sind<br />

die effi zienteste Lösung für Spezialandwendungen bei Wand-<br />

und Balkongeländermontagen oder liegend auf Flachdächern.<br />

Das Anwendungsgebiet umfasst Heizen wie Kühlen.<br />

Automatische Holz-Feuerungen<br />

Für Grossfeuerungsanlagen mit Leistungsgrössen von 48–450<br />

kW drängt <strong>sich</strong> beispielsweise der Hightech-Holzkessel von Lopper<br />

auf. Der Holzkessel Turner von Lopper bietet mit bis zu 450<br />

kW eine Leistung an, die bei Mehrfamilienhäusern, Überbauungen,<br />

Fernheizungen und öffentlichen Gebäuden optimal genutzt<br />

werden kann. Die bewährte Vorofentechnik gepaart mit der patentierten<br />

Rollrost-Technik garantiert eine äusserst staubarme<br />

und problemlose Verbrennung. Die perfekte Technik, um Pellets<br />

oder Hackschnitzel zu verbrennen, erreicht ebenso gute Emissionswerte<br />

wie Kleinpelletsfeuerungen.<br />

Effi ziente Wärmepumpen<br />

Im Bereich Wärmepumpen arbeitet B.energie AG mit der Firma<br />

Danfoss Wärmepumpen AG zusammen. Danfoss Wärmepumpen<br />

nutzen eine Technik, die äusserst effi zient, leise, sauber (emissionsfrei)<br />

und zudem wartungsarm ist.<br />

Vielfältige Kombinationen<br />

Sämtliche Solarlösungen von<br />

B.energie AG lassen <strong>sich</strong> mit jeder<br />

Art von Wärmeerzeugung<br />

kombinieren, ob Wärmepumpe,<br />

Holz, Gas, Öl oder Elektrowasserspeicherheizung.<br />

Holzkessel Turner<br />

von Lopper<br />

B.energie AG<br />

Kantonsstrasse 39a<br />

CH-6207 Nottwil<br />

Solarenergie UMWELT<br />

B.energie Ihr Fachmann für:<br />

� Solarsysteme TISUN für Warmwasser<br />

und Heizung vom EFH bis zur Industrie-<br />

anwendung<br />

� Wärmepumpen Danfoss<br />

Wasser/Wasser<br />

Sole/Wasser<br />

Luft/Wasser<br />

� Automatische Holzfeuerungen<br />

TiSUN<br />

Grossfl ächenkollektor<br />

Tel. 041 937 17 33<br />

Fax 041 937 27 33<br />

info@b-energie.ch<br />

www.b-energie.ch<br />

HEIZEN WILL<br />

GELERNT SEIN<br />

für Pellets und Hackschnitzel 8 - 450 kW<br />

Es können alle Heizsysteme mit den<br />

TISUN-Kollektoren und Schichtladespeicher<br />

Pro-Clean kombiniert werden.<br />

B.energie AG<br />

Kantonsstrasse 39a<br />

6207 Nottwil<br />

www.b-energie.ch<br />

Tel. 041 937 17 33<br />

SKR 2/10 101


Der erhöhte Strombedarf in der Mittagszeit,<br />

<strong>aus</strong>gelöst durch das gleichzeitige Kochen<br />

in H<strong>aus</strong>halten und Gastrobetrieben,<br />

ist bekannt als Mittagsspitze. Und genau<br />

hier liegt der Vorteil des Solarkraftwerks:<br />

Naturgemäss produziert es zur Mittagsspitze<br />

am meisten Strom. Im Gegensatz<br />

dazu werden Kraftwerke, die diese Spitzen<br />

abdecken, extra hochgefahren, weshalb<br />

diese Art der Stromproduktion teurer<br />

ist als der durchschnittliche Hochtarifstrom.<br />

Netznutzungsgebühr:<br />

50 Prozent der Stromkosten<br />

Das europäische Stromnetz kann man <strong>sich</strong><br />

als See mit Zu- und Abfl üssen vorstellen:<br />

Wenn ihn nur wenige Kraftwerke speisen,<br />

müssen die Kapazitäten für Zuleitungen<br />

und Stromtransport entsprechend gross<br />

sein, was <strong>sich</strong> direkt in den Strompreisen<br />

niederschlägt. Die Stromrechnung weist<br />

die Kosten für Stromproduktion und Netznutzungsgebühr<br />

separat <strong>aus</strong>. Ein Blick darauf<br />

zeigt, dass die Netznutzung rund die<br />

Hälfte der Gesamtkosten <strong>aus</strong>macht. Eine<br />

lokale Stromproduktion, zum Beispiel mit<br />

102 SKR 2/10<br />

UMWELT Solarenergie<br />

Mittagessen dank Solarkraft<br />

vom Schulh<strong>aus</strong>dach<br />

von Barbara Schaffner*, Dr. phys. ETH/MEST<br />

Die Mittagssonne kann einen beträchtlichen Anteil des Energiebedarfs abdecken, nicht nur in tropischen Regionen,<br />

sondern auch in der Schweiz: Über Mittag ist der Strombedarf erhöht, weil Kochherde und Backöfen<br />

in Betrieb sind – genau in dieser Zeit produziert ein Solarkraftwerk am meisten Strom.<br />

einem eigenen Solarkraftwerk, verringert<br />

die benötigten Transportkapazitäten.<br />

Kompetente Solarberater klären ab, ob es<br />

Sinn macht, den Strom <strong>aus</strong> dem Solarkraftwerk<br />

für den Eigenverbrauch zu nutzen,<br />

wodurch die Netznutzungsgebühr<br />

ganz eingespart werden kann. Manchmal<br />

ist es sogar vorteilhaft, überschüssigen<br />

Strom lokal zu speichern statt ins Netz<br />

einzuspeisen.<br />

Schulhäuser: warme Mahlzeiten<br />

dank eigenem Solarkraftwerk<br />

Wegen ihrer grossen freien Dachfl ächen<br />

eignen <strong>sich</strong> Schulhäuser besonders für die<br />

Installation eines Solarkraftwerks: Der Solarstrom<br />

fliesst einerseits direkt in die<br />

Mensa und bietet anderseits spannenden<br />

Unterrichtsstoff – warme Mahlzeiten dank<br />

Sonnenenergie vom Schulh<strong>aus</strong>dach! Der<br />

Mehrwert des Solarstroms kann für die<br />

Gemeindebevölkerung über eine Anzeigetafel<br />

greifbar gemacht werden, die in<br />

Echtzeit Stromproduktion und -verbrauch<br />

im Schulh<strong>aus</strong> anzeigt. So lernen nicht nur<br />

Schüler die Leistung von Solarkraft in den<br />

aktuellen Energiediskussionen selbst zu<br />

Vajra Foundation Nepal | www.sun-and-ice.de Kantonsschule Frauenfeld | energiebüro ® AG<br />

Klimaschützendes Kochen mit Solarenergie: mit Parabolspiegel nahe dem Äquator und<br />

mit einem Solarkraftwerk in unseren Breitengraden<br />

Kompetenzzentrum<br />

für Photovoltaik<br />

energiebüro ist das führende Schweizer<br />

Ingenieurunternehmen für Photovoltaik<br />

und seit 1996 auf gebäudebasierte<br />

Solarkraftwerke spezialisiert.<br />

Für seine Grossprojekte gewann energiebüro<br />

über ein Dutzend nationale<br />

und internationale Auszeichnungen,<br />

darunter den Europäischen Solarpreis<br />

für die grösste Stadionanlage der Welt<br />

(Stade de Suisse Wankdorf Bern). Im<br />

Mai veranstaltet energiebüro zwei unverbindliche<br />

Solarapéros für Gemeindevertreter<br />

und Fa cility Manager zum<br />

Thema «Solar Facility Engineering»:<br />

Infos und Anmeldung unter:<br />

www.energieburo.ch/solarapero<br />

beurteilen. Ein Solarkraftwerk ist also weit<br />

mehr als nur eine Stromproduktionsstätte:<br />

Es eignet <strong>sich</strong> für Schülerarbeiten<br />

oder Projektwochen und bietet der Gemeinde<br />

die Möglichkeit, ihr Engagement<br />

für eine nachhaltige Energiezukunft mit<br />

einem hohen Eigenversorgungsgrad unter<br />

Beweis zu stellen – und so eine Vorbildrolle<br />

zu übernehmen.<br />

* Barbara Schaffner ist Projektleiterin für<br />

Solarberatung bei energiebüro, der führenden<br />

Solaringenieurfi rma der Schweiz.<br />

Sie hat Physik und Energiewissenschaften<br />

studiert und in Medizinphysik promoviert.<br />

energiebüro ag<br />

Hafnerstrasse 60<br />

CH-8005 Zürich<br />

Tel. 043 444 69 10<br />

www.energiebüro.ch


Vision Energieautonomie<br />

«Heute beginnen,<br />

was 2050 sein wird»<br />

von Angel Sanchez<br />

Noch spielt die Stromversorgung bei der Entwicklungsplanung einer Gemeinde keine Rolle. Das ist ein Fehler.<br />

Wer im Jahr 2050 aber eine <strong>sich</strong>ere Energieversorgung will, muss heute aktiv werden. Das hat beispielsweise<br />

die Energiestadt St.Gallen realisiert. Auch für andere Gemeinden heisst das Ziel: Energieautonomie. Private<br />

H<strong>aus</strong>halte, Dörfer und ganze städtische Siedlungen können bald schon ihren eigenen Strom produzieren. Diese<br />

Entwicklung wird insbesondere die Raumplaner, Bauherren und Architekten fordern.<br />

Die Immo-Messe Schweiz in St.Gallen<br />

steht wirklich nicht unter Verdacht, ein<br />

Treffpunkt für grüne Gutmenschen zu<br />

sein. Ende März stand an der grössten<br />

Schweizer Fachmesse für Bauherrschaften<br />

das Thema Energieautonomie ganz<br />

oben auf der Interessenliste. Die Tagung<br />

«Energieautonomie: Der Weg zur <strong>sich</strong>eren<br />

Energieversorgung» stellt Energie-<br />

Konzepte für Gemeinden und Visionen<br />

für eine energieeffi ziente Architektur ins<br />

Zentrum. Architekten, Bauplanern und<br />

Behörden drängten <strong>sich</strong> in eine der voll<br />

besetzen Olma-Hallen und wollten her<strong>aus</strong>finden,<br />

wie eine nachhaltige Energieversorgung<br />

im Jahr 2050 <strong>aus</strong>sieht.<br />

Nämlich so: Kein Öl, keine Kohle, kein<br />

Atomstrom. Mit selbst erzeugten erneuerbaren<br />

Energien lässt <strong>sich</strong> der Strom- und<br />

Wärmebedarf von ganzen Kommunen be-<br />

reits heute decken. So schreibt der renommierte<br />

«Spiegel» zum Thema Energieautonomie:<br />

«Was lange utopisch erschien,<br />

ist heute längst technisch machbar.<br />

Entscheidend sind nur noch die Menschen,<br />

die die Technologien auch einsetzen.»<br />

Diese Aussage würde Dr. Peter Moser sofort<br />

unterschreiben. Der Naturwissenschaftler<br />

ist Projektleiter bei deENet. Zusammen<br />

mit der Universität Kassel und<br />

dem Deutschen Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktor<strong>sich</strong>erheit<br />

untersucht er die Entwicklungsperspektiven<br />

von Regionen, die zu 100 Prozent<br />

auf erneuerbare Energien setzen. Nach<br />

dem Klimagipfel in Kopenhagen müsse es<br />

nun Vorreiter geben, die einen ökologischen<br />

Lebensstil einschlagen. Nur wer?<br />

«Regionen und Städte», sagt Moser. «Sie<br />

werden in absehbarer Zeit in der Lage<br />

Fredy Brunner, Stadtrat St.Gallen,<br />

stellt ein wegweisendes<br />

Geothermie-Projekt vor<br />

Energie UMWELT<br />

sein, ihre eigene Energie vor Ort zu produzieren.»<br />

Wie Erhebungen im Rahmen<br />

des Projekts deENet gezeigt hätten, sind<br />

dafür die Potenziale vorhanden: «Es ist<br />

überhaupt kein Problem, <strong>sich</strong> mit erneuerbaren<br />

Energien zu versorgen.»<br />

R<strong>aus</strong> <strong>aus</strong> der Steinzeit<br />

Grosse Solarkraftwerke, vernetzte Windparks,<br />

Blockheizkraftwerke, Erdwärme,<br />

Wasserkraft: Mit solchen Projekten könne<br />

die Menschheit innerhalb der nächsten<br />

drei Jahrzehnte ganz auf fossile Energien<br />

sowie Atomstrom verzichten und trotzdem<br />

prosperieren. Vor<strong>aus</strong>gesetzt, den<br />

Energieversorgern gelingt der Schritt hin<strong>aus</strong><br />

<strong>aus</strong> der Steinzeit. Denn im Prinzip<br />

wirtschaften wir wie unsere Vorfahren im<br />

frühen Pleistozän: Wir nehmen einen<br />

Rohstoff und verbrennen ihn. Wenn die<br />

Ressource aufgebraucht ist, zieht man<br />

einfach weiter. Statt ein bisschen Holz verbrennen<br />

wir heute Kohle und Öl im grossen<br />

Stil. Nur kann der moderne Mensch<br />

heute nicht einfach weiter ziehen und<br />

neue Rohstoffl ager entdecken – die Reserven<br />

an fossilen Energien sind bald erschöpft.<br />

Will man diese Lücke mit erneuerbaren<br />

Energien füllen, muss jetzt gehandelt werden.<br />

Davon ist Peter Moser überzeugt. «In<br />

den nächsten 10 bis 15 Jahren muss man<br />

die Weichen für eine zukunftstaugliche Infrastruktur<br />

stellen», sagt der Wissenschaftler.<br />

Entscheidend für die Entwicklung<br />

von Regionen, die <strong>sich</strong> mit 100 Prozent erneuerbaren<br />

Energien versorgen wollen, ist<br />

gemäss deENet vor allem die dezentrale<br />

Energieerzeugung. Dafür sind die verschiedenen<br />

Potenziale von Wind, Biomasse,<br />

Sonne, Wasser und Erdwärme zu kombi-<br />

SKR 2/10 103


nieren. Doch damit alleine sind noch nicht<br />

alle Probleme gelöst. Es reicht nicht, sauberen<br />

Strom zu konsumieren. Längerfristig<br />

müssen der persönliche Verbrauch reduziert<br />

und die Energieeffi zienz gesteigert<br />

werden. «Das muss Hand in Hand gehen»,<br />

sagt Moser. Er wisse, dass die Bereitschaft<br />

zu Handeln gross sei. «Man will nicht abwarten,<br />

sondern etwas tun», fasst Moser<br />

die Voten <strong>aus</strong> den Regionen zusammen.<br />

Der Schweizer Trumpf<br />

Ist dies hierzulande überhaupt möglich?<br />

Die schweizerische Energiepolitik zielt mit<br />

der beschlossenen kostendeckenden Einspeisevergütung<br />

darauf ab, den Anteil des<br />

<strong>aus</strong> erneuerbaren Energien produzierten<br />

Stroms bis zum Jahr 2030 um 5400 GWh<br />

oder 10% des heutigen Schweizer Stromverbrauchs<br />

zu erhöhen. Heute (Statistik<br />

2007) stammen rund 55,6% der gesamten<br />

Schweizer Stromproduktion <strong>aus</strong> erneuerbaren<br />

Quellen, der Grossteil davon kommt<br />

<strong>aus</strong> Wasserkraftwerken.<br />

Mosers Vision der Energieautonomie kann<br />

<strong>sich</strong> nicht den Landesgrenzen beugen. «Es<br />

braucht grosse Verbundnetze», sagt er. So<br />

kann die Energie von einem Ende Europas<br />

ans andere geschickt werden – je nach<br />

dem, wo der Bedarf am grössten ist. Genau<br />

hier liegt ein grosses Plus für die<br />

Schweiz: Die helvetische Wasserkraft<br />

würde dann zum Zuge kommen, wenn in<br />

den Windparks der Nordsee Flaute<br />

herrscht oder wenn die grossen Solaranlagen<br />

unter der spanischen Sonne doch<br />

mal schlapp machen sollten. St<strong>aus</strong>een<br />

104 SKR 2/10<br />

UMWELT Energie<br />

Das Rath<strong>aus</strong> der Energiestadt St.Gallen:<br />

Die nachhaltige Ideen fi nden in der<br />

Bevölkerung grossen Rückhalt, wie<br />

mehrere Abstimmungen gezeigt haben.<br />

Helmut Krapmeier, Energieinstitut Vorarlberg,<br />

im Gespräch mit Stadtrat Fredy Brunner<br />

und Turbinen liefern permanent sauberen<br />

Storm und können jede witterungsbedingte<br />

Lücke überbrücken. Das Konzept<br />

dürfte funktionieren, zumal Elektrizität<br />

bereits heute von den Grosskonzernen<br />

mit hohen Profi ten quer durch Europa gejagt<br />

wird.<br />

Den Raum für die<br />

Energieversorgung planen<br />

Christian Huber von der Technischen Universität<br />

München brachte das Denken<br />

wieder auf kleinräumigere Ebenen. Der<br />

Architekt und Dozent widmet <strong>sich</strong> den<br />

raumplanerischen Her<strong>aus</strong>forderungen,<br />

welche die dezentrale Strom- oder Wärmeproduktion<br />

mit <strong>sich</strong> bringen wird. «Die<br />

Abkehr von fossilen Energien fi ndet nicht<br />

nur im Heizkessel im Keller statt, sondern<br />

manifestiert <strong>sich</strong> auch im Dorfbild», sagt<br />

Huber.<br />

Er plädiert dafür, dass die Energieversorgung<br />

ähnlich gehandhabt wird, wie die<br />

Raumplanung – beispielsweise mit einem<br />

Energierichtplan. So wird die räumliche<br />

Entwicklung von vornherein mit der Energieversorgung<br />

abgestimmt. Konkret:<br />

Schon beim Planen einer neuen Siedlung<br />

müssen Architekten und Bauherren daran<br />

denken, wie sie dieses Quartier mit Heizenergie<br />

und Strom versorgen wollen.<br />

Gelingt es einer Gemeinde oder Region,<br />

die vorhandenen erneuerbaren Energieressourcen<br />

auf die Energienachfrage abzustimmen,<br />

spart die einheimische Volkswirtschaft<br />

Kosten für Energieimporte und<br />

CO2-Abgaben und sorgt dafür, dass die<br />

Wertschöpfung in der Region bleibt. «Zu<br />

aller erst muss der Bedarf und das Potenzial<br />

abgeklärt werden», sagt Christian Huber.<br />

«Man baut auch nicht die Küche, bevor<br />

man den Grundriss des H<strong>aus</strong>es kennt.»<br />

Heute schon gibt es Häuser mit einer positiven<br />

Energiebilanz. Diese privaten Kraftwerke<br />

produzieren mit Solarstrom oder<br />

Erwärme mehr Energie, als die Bewohner<br />

verbrauchen. Eigenheime unterscheiden<br />

<strong>sich</strong> in Sachen Komfort und Design kaum<br />

von herkömmlichen Bauten. Die Frage ist,<br />

wo diese Häuser gebaut werden. «Ein Passivh<strong>aus</strong><br />

auf der grünen Wiese von dem<br />

man täglich 20 Kilometer zur Arbeit fahren<br />

muss, ist nicht das, was wir brauchen»,<br />

sagt Huber. Die Vorteile der Passivh<strong>aus</strong>-Technologie<br />

müssen seiner An<strong>sich</strong>t<br />

nach im städtischen Gebiet stärker zum<br />

Tragen kommen.


Strom teuerer – dank mehr Markt<br />

Allein schon <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Überlegungen<br />

müssen Gemeinden und Städte<br />

daran interessiert sein, ihren eigenen<br />

Strom – oder zumindest einen Teil davon<br />

– selbst erzeugen zu können. Denn Energie<br />

wird nicht billiger: Die Stromliberalisierung<br />

hat <strong>sich</strong> für H<strong>aus</strong>halte, Landwirte und<br />

Kleinbetriebe nicht gelohnt. Zu diesem<br />

Schluss kommt eine Studie des Preisüberwachers.<br />

Zwischen 2008 und 2009 stiegen<br />

die Strompreise je nach Kategorie um 2,8<br />

bis 12,5 Prozent. Die weitere Entwicklung<br />

ist ungewiss.<br />

Energiestadt geht vor<strong>aus</strong><br />

Die Energiestadt St.Gallen hat dies erkannt<br />

und beweist Innovationsgeist.<br />

Stadtrat Fredy Brunner stellte an der<br />

Immo-Messe die Strategie vor. Auf politischer<br />

Ebene gibt das bereits 2006 formulierte<br />

«Energiekonzept 2050 für die<br />

Stadt St.Gallen» die Marschrichtung vor.<br />

Die Energiestadt setzt auf ein vielversprechendes<br />

Geothermie-Projekt. In 4000<br />

Metern tiefe liegt – so die Prognosen –<br />

eine schier unerschöpfl iche Energiequelle.<br />

Das geplante Erdwärmekraftwerk liefert<br />

(vor<strong>aus</strong><strong>sich</strong>tlich) ab 2013 CO2-freie Energie.<br />

Das wegweisende Projekt bedingt<br />

eine Investition von insgesamt 150 Millionen<br />

Franken. Dennoch ist die Wirtschaftlichkeit<br />

gegeben: Heute kostet das Heizen<br />

die Bevölkerung und die Unternehmun-<br />

Weitere Infos zu den erwähnten<br />

Projekten<br />

www.deenet.org<br />

www.h<strong>aus</strong>technik.arch.tu-muenchen.de<br />

www.erdwaerme.stadt.sg.ch<br />

www.energiestadt.ch<br />

gen von St.Gallen über 120 Millionen Franken<br />

pro Jahr. Dabei werden 90 Prozent der<br />

Wärme <strong>aus</strong> Erdöl und Erdgas produziert.<br />

Das Geld für diese immer knapperen und<br />

teureren Energieträger fl iesst ins Ausland.<br />

Mit der Nutzung der Erdwärme hingegen<br />

bleibt das investierte Geld der regionalen<br />

Wirtschaft erhalten. Da so ein grosser Teil<br />

dieses Geldes in St.Gallen verbleibt, können<br />

das Erdwärme-Kraftwerk und die für<br />

die Wärmeverteilung notwendige Fernwärmeversorgung<br />

kostendeckend betrieben<br />

werden.<br />

Die Stromnetze denken mit<br />

Damit nicht genug. Neben der Geothermie<br />

sehen die St. Galler noch eine zweite<br />

Chance im Boden liegen. Die Stadtwerke<br />

verlegen derzeit ein neues Glasfaser-Netz.<br />

Flächendeckend werden darüber dereinst<br />

ultraschnelles Internet, Telefonie, TV oder<br />

andere Daten in unvorstellbarer Geschwin-<br />

Energie UMWELT<br />

digkeit übertragen. Davon wird auch die<br />

Energieversorgung profi tieren. Die Glasfasern<br />

bilden das Herzstück für ein so genanntes<br />

«Smart Grid». Dieses neue Netzwerk<br />

ist ein technologisches Wunderwerk,<br />

das selber mitdenkt, Elektroautos als rollende<br />

Batterien verwendet, Kühlschränke<br />

und Heizungen automatisch zur richtigen<br />

Zeit einschaltet und vor allem Strom spart.<br />

Bis zu 15 Prozent Energie soll ein digitalisiertes<br />

Netz sparen, heisst es im Newsletter<br />

des Bundesamtes für Energie.<br />

Natürlich ist das im Jahr 2010 noch Zukunftsmusik.<br />

Doch wer die Entwicklung der<br />

Computerbranche in den Neuzierjahre mitverfolgt<br />

hat weiss, wie rasant <strong>sich</strong> die Technologie<br />

entwickeln kann. Stadtrat Fredy<br />

Brunner hat es treffen formuliert: «Heute<br />

beginnen, was 2050 sein wird».<br />

© Bilder: Angel Sanchez<br />

Architekt Christian Huber<br />

plädiert für eine genaue<br />

Energieplanung: «Man baut auch<br />

nicht die Küche, bevor man<br />

den Grundriss des H<strong>aus</strong>es kennt.»<br />

SKR 2/10 105


Der nachwachsende Rohstoff Holz ist in<br />

der Schweiz reichlich vorhanden. Es wächst<br />

praktisch doppelt soviel Holz nach, wie jedes<br />

Jahr verbraucht wird. Der optimale<br />

Unterhalt des Waldes ist die Basis für eine<br />

nachhaltige Waldnutzung und die Verwendung<br />

des Holzes.<br />

Ökologisch wirtschaftliches Image<br />

Ökologie muss auch wirtschaftlich sein.<br />

Und, Pellets sind der ökologische Brennstoff<br />

der wirtschaftlich ist. Zudem überzeugend<br />

faszinierend, wie <strong>sich</strong> ein natürlicher, heimischer<br />

Brennstoff mit modernster Heiztechnik<br />

verbinden und automatisieren lässt.<br />

Eine Immobilie mit erneuerbarer Energie<br />

hat einen höheren Marktwert. Wer eine<br />

Liegenschaft ökologisch beheizt, handelt<br />

vorbildlich und gibt <strong>sich</strong> ein gutes Image.<br />

106 SKR 2/10<br />

UMWELT Energie<br />

Ökologische Verantwortung<br />

in der Gemeinde<br />

Wer mit Holz-Pellet heizt, übernimmt ökologische Verantwortung. Die fenaco-LANDI Gruppe beliefert seit<br />

über zehn Jahren Kommunen, Unternehmen, Wohnimmobilienbesitzer und H<strong>aus</strong>eigentümer mit dem Brennstoff<br />

Holz-Pellet, die <strong>sich</strong> für diese innovative und umweltschonenden Heiztechnologie entschieden haben.<br />

Und: die Zahl der Kunden nimmt ständig zu.<br />

Lokal verankert<br />

Für die fenaco-LANDI Gruppe sind Investitionen<br />

in nachhaltige Technologien in der<br />

Schweiz von zentraler Bedeutung. Dank<br />

der Nutzung des Waldes und dank der<br />

Verarbeitung des Rohstoffes Holz in Pellets<br />

– durch Arbeitskräfte in der Schweiz –<br />

bleibt die Wertschöpfung im Lande. Was<br />

für die fenaco-LANDI Gruppe gilt, müsste<br />

auch für Gemeinden von grosser Bedeutung<br />

sein.<br />

Einsatz in den eigenen Gebäuden<br />

Die fenaco-LANDI Gruppe geht mit dem<br />

guten Beispiel voran und setzt den<br />

Brennstoff Holzpellet bis heute in 25 eigenen<br />

Liegenschaften wie LANDI-Läden<br />

oder Betriebsgebäuden ein. Weil die Er-<br />

fahrungen gut sind, werden es immer<br />

mehr. Was für Privatkunden in grosser<br />

Zahl gut ist, stimmt also ebenso für die<br />

fenaco-LANDI Gruppe und müsste auch<br />

für immer mehr Gemeinden die Lösung<br />

sein. Anwender schonen die Umwelt, heizen<br />

CO2-neutral und bezahlen auf dem<br />

Brennstoff Holz-Pellet keine CO2-Abgabe.<br />

Umweltfreundlich von A- Z<br />

Die Konsequenz beginnt in der fenaco-<br />

LANDI Gruppe bereits in der Pelletproduktion.<br />

Die Werke unserer Produktionspartner<br />

stehen dort, wo der Rohstoff<br />

anfällt. Die Pellets werden primär mit betriebseigener<br />

Energie hergestellt. Lager<br />

zur Versorgungs<strong>sich</strong>erheit der Kunden<br />

stehen am Ort der Pelletproduktion und<br />

wo nötig in der Nähe der Kunden. Kurze<br />

Transportwege sind wichtig.<br />

Langjährige Erfahrung mit Pellets<br />

Die fenaco-LANDI Gruppe verkauft den<br />

Brennstoff Holz-Pellet seit rund zehn<br />

Jahren äusserst erfolgreich. Die Pellets<br />

werden lose frei H<strong>aus</strong> geliefert oder sind<br />

in den LANDI-Filialen gesackt erhältlich.<br />

Weitere Infos unter www.holz-pellet.com<br />

und Telefon 058 433 66 99<br />

fenaco-LANDI Gruppe<br />

Holz-Pellet<br />

Erlachstrasse 5<br />

CH-3001 Bern<br />

Gratisnummer 0800PELLET<br />

Tel. 058 433 66 99<br />

Fax 058 433 66 80<br />

holz-pellet@fenaco.com<br />

www.holz-pellet.com


Nachhaltige Entwicklung<br />

– Risiko oder Chance?<br />

von Prof. Gerhard Schneider, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Kantons Waadt<br />

Im Ernst & Young Business Risk Report 2009 «Die 10 grössten Unternehmensrisiken» rangieren mehr Risiken<br />

als je zuvor, die mit einer Nachhaltigen Entwicklung zusammenhängen, insbesondere steigende ökologische<br />

Anforderungen der Gesellschaft und Reputationsrisiken.<br />

Diese Entwicklung betrifft die Gemeinden,<br />

denn die Attraktivität einer Gemeinde<br />

wird in Zukunft auch von ihrem Image im<br />

Bereich der Nachhaltigen Entwicklung abhängen.<br />

Die von den Gemeinden umworbenen<br />

Bevölkerungsschichten mit einem<br />

höheren Bildungsabschluss (und höherem<br />

steuerbaren Einkommen) sind besonders<br />

sensibel für Umweltfragen oder soziale<br />

Fragen. Nachhaltig gebaute Stadtviertel,<br />

eine gute Anbindung an den öffentlichen<br />

Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten für biologisch<br />

erzeugte Lebensmittel, kulturelle<br />

Anlässe aber auch lärmarme Maschinen<br />

auf gemeindlichen B<strong>aus</strong>tellen oder der<br />

Verzicht auf die Verwendung von Tropenholz<br />

können für diesen Personenkreis eine<br />

Rolle bei der Auswahl der Wohngemeinde<br />

spielen.<br />

Öffentliche Beschaffung<br />

Auch bei der Beschaffung spielen die Verwaltungen<br />

eine wichtige Rolle – in der<br />

Schweiz gibt die öffentliche Hand hierfür<br />

30 Milliarden Franken pro Jahr <strong>aus</strong>, dies<br />

entspricht ca. 10% des BIP. Öffentliche Beschaffung<br />

geht weit über das Büromaterial<br />

hin<strong>aus</strong>: Es sind Gemeindeverwaltun-<br />

gen, die entscheiden, ob Tropenholz für<br />

den Bau von Kinderspielplätzen oder bei<br />

Parkbänken verwendet wird, ob die Pfl astersteine<br />

<strong>aus</strong> einem Steinbruch in Indien<br />

kommen, in dem Kinder am Presslufthammer<br />

stehen, oder ob für die Strassenbeleuchtung<br />

Leuchten eingesetzt werden,<br />

die in den Nachhimmel strahlen und Zugvögel<br />

oder Insekten bei der Orientierung<br />

stören. In den letzten Jahren hat auch die<br />

Rechtsprechung eine umweltfreundliche<br />

Vergabepraxis gestützt: gemäss verschiedenen<br />

Urteilen des Europäischen Gerichtshofs<br />

dürfen Umweltkriterien heute bei der<br />

Vergabe berück<strong>sich</strong>tigt werden.<br />

Wie konkret vorgehen?<br />

Der erste Schritt besteht darin, die Auswirkungen<br />

auf die Umwelt und im sozialen<br />

Bereich zu analysieren. Auf dieser<br />

Grundlage können Prioritäten gesetzt<br />

werden, um mit den verfügbaren fi nanziellen<br />

Mitteln eine möglichst grosse Wirkung<br />

zu erzielen.<br />

Die Weiterbildungsmöglichkeiten der<br />

HEIG-VD erlauben den Teilnehmenden, die<br />

Umwelt- und Nachhaltigkeitsperformance<br />

Aus- und Weiterbildung UMWELT<br />

ihrer Gemeinde zu evaluieren und Verbesserungen<br />

in kurzer Zeit zu realisieren.<br />

CAS «Manager in Nachhaltiger<br />

Unternehmensführung»<br />

Fach- und Führungskräfte werden in die<br />

Lage versetzt, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche<br />

Effi zienz in Strategie und Management<br />

zu integrieren, um die Umwelt-<br />

und Sozialperformance ihres Unternehmens<br />

oder ihrer Verwaltungseinheit<br />

zu evaluieren und zu verbessern.<br />

Info: www.management-durable.ch<br />

Ab 2011 wird diese praxisorientierte und<br />

effi ziente Weiterbildung in deutsch und<br />

französisch angeboten.<br />

Kurse in Umweltrecht<br />

für NichtjuristInnen<br />

Dieses einzigartige Kursangebot erlaubt<br />

NichtjuristInnen, die häufi g für Genehmigungsverfahren<br />

zuständig sind, das Umweltrecht<br />

(Lärmschutz, Luftreinhaltung,<br />

Schutz vor Elektrosmog, Naturschutz oder<br />

Waldschutz) korrekt umzusetzen.<br />

Info: www.management-durable.ch<br />

SKR 2/10 107


Markierfarben sowie Produkte<br />

für den Unterhalt von Friedhofund<br />

Parkanlagen agen<br />

Beratung und Verkauf<br />

für das Hygienemanagement<br />

• Desinfektion von Kisten,<br />

Töpfen, Werkzeugen, Stellfl ächen usw.<br />

• Unkrautvernichtung<br />

• Bekämpfung von Schnecken,<br />

Mäusen, Insekten<br />

• Düngung und Pfl ege von Sportplätzen,<br />

Rasenfl ächen, bepfl anzten Anlagen usw.<br />

108 SKR 2/10<br />

INTERTORESA AG<br />

Zweigniederlassung<br />

CH-4657 Dulliken<br />

Spraydosen mit<br />

Bodenmarkier- oder<br />

mit Schreibdüsen<br />

Anruf genügt !<br />

Wir beraten Sie gerne telefonisch<br />

oder vor Ort!<br />

Tel. 062 789 29 00<br />

Fax 062 789 29 01<br />

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Elektrisch betriebene Motorgeräte<br />

für den professionellen Einsatz<br />

Das Geheimnis gleich vorweg: mit<br />

der neuesten Ultra Lithium Batterie-Technologie<br />

hat die französische<br />

Firma Pellenc das bisher Unmögliche<br />

realisiert. Jetzt kann der<br />

Profi während eines ganzen Tages<br />

seine Motorsäge, seinen Hochentaster,<br />

seine Heckenschere oder<br />

seinen Freischneider mit derselben<br />

Batterie in Schwung halten. Dabei<br />

schnallt er <strong>sich</strong> die leichte Ultra Lithium<br />

Batterie mit einem ergonomischen<br />

Traggurt wie ein Sportrucksack<br />

bequem auf den Rücken<br />

und übrig bleibt in den Händen des<br />

Anwenders ein Leichtgewicht von<br />

Maschine. Was bisher lärmig und<br />

Benutzen Sie den Coupon auf Seite 131<br />

schlecht riechend die Umwelt belastete<br />

ist auf einmal kaum mehr<br />

hörbar und absolut abgasfrei.<br />

Plötzlich werden Arbeiten mit<br />

Motorgeräten in Stadt- und Dorfgebieten,<br />

auf Friedhöfen, Parks,<br />

Grünanlagen und Golfplätzen wieder<br />

zu jeder Zeit möglich. Was vor<br />

dem nächsten Tageseinsatz zu tun<br />

bleibt ist lediglich die Batterie über<br />

Nacht am Stromnetz aufzuladen.<br />

TAM AG<br />

Winkelstrasse 19<br />

CH-8637 Laupen<br />

Tel. 055 256 56 00<br />

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SKR lesen und Bescheid wissen.<br />

Auch morgen. Mit einem 2-Jahres-Abo<br />

zum Preis von 60 Franken !


Gartenträume. Traumgärten.<br />

Mit Bedacht angelegt und liebevoll gepfl<br />

egt – ein Garten ist viel mehr als nur<br />

eine Erweiterung des Wohn- und Lebensraums<br />

in die Natur: Eine Oase des Wohlbefindens<br />

und der Erholung. Ein unvergleichliches<br />

Stück Lebensqualität. Bei einem<br />

Privath<strong>aus</strong> gen<strong>aus</strong>o wie bei einem<br />

Firmensitz. Eine chinesische Weisheit gipfelt<br />

im Satz: Willst du ein Leben lang<br />

glücklich sein, so schaffe dir einen Garten.<br />

Wasser. Still und lebendig.<br />

Wasser ist Sinnbild für Leben. Es wirkt stimulierend<br />

und entspannend zugleich. Im<br />

Garten übt es auf Menschen einen magischen<br />

Reiz <strong>aus</strong> und verströmt wohltuende<br />

Ruhe. Im kristallklaren Wasser eines<br />

Schwimmteichs oder naturnahen Pools<br />

spiegeln <strong>sich</strong> der Himmel und die vom Wind<br />

bewegten Pfl anzen des Uferbereichs. Die<br />

Gedanken ordnen <strong>sich</strong>. Die Seele baumelt.<br />

Reines Badevergnügen.<br />

Reines Gewissen.<br />

Mit einem Swiss BioPool geniesst man ein<br />

erfrischendes Bad im Schwimmteich des<br />

eigenen Gartens ganz ohne schlechtes Gewissen<br />

– und ohne Chemie. Denn da werden<br />

Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

gross geschrieben. Der Energiebedarf ist<br />

im Vergleich zu konventionellen Schwimmteichen<br />

verschwindend klein: Statt mehr als<br />

1000 Franken betragen die Stromkosten<br />

weniger als 50 Franken pro Jahr.<br />

SwissBioPool. Umwälzend anders.<br />

Diese maximale Energieeffi zienz ist einem<br />

<strong>aus</strong>geklügelten Umwälzsystem zu verdanken.<br />

Während herkömmliche Pumpen einfach<br />

Wasser ansaugen und umwälzen,<br />

saugt die Luftheberpumpe des Swiss Bio-<br />

Pool-Systems Luft an, die durch ein Rohr<br />

ins Teichwasser abgegeben wird und dieses<br />

zum Zirkulieren bringt. Mit nur 30 Watt<br />

pro 100 m 3 . Das spart massiv Energie und<br />

schont damit Umwelt und Budget.<br />

Saubere Sache. Auch für Tiere.<br />

Zooplankton und andere Klein- und Kleinstlebewesen<br />

sind wichtig für das biologische<br />

Gleichgewicht in einem Teich. Bei einem<br />

Swiss BioPool reinigt ein separater kleiner<br />

Skimmerteich neben dem Badebereich das<br />

Wasser. Und er dient solchen Tieren auch<br />

als Lebensraum. Weil sie über die Skimmerklappe<br />

an der Oberfläche schonend<br />

eingesogen werden, überleben hier auch<br />

Tiere, die bei anderen Pumpensystemen<br />

getötet werden.<br />

Einfachster Unterhalt.<br />

Dank Tauchroboter.<br />

Bei einem SwissBioPool sind Aufwand und<br />

Kosten für Betrieb und Unterhalt minimal.<br />

Die periodische Reinigung des Beckenbodens<br />

besorgt ein Tauchroboter, der nach<br />

getaner Arbeit wieder in seiner «Garage»<br />

verschwindet. So spart man <strong>sich</strong> die ganze<br />

Arbeit. Und auch die Frischwasserkosten.<br />

Testsieger.<br />

Wissenschaftlich fundiert.<br />

Das <strong>aus</strong>gereifte Swiss BioPool-System<br />

wurde wissenschaftlich begleitet und setzt<br />

in jeder Hin<strong>sich</strong>t neue Massstäbe. In einer<br />

Studie der Fachstelle Ökotechnologie an der<br />

Zürcher Hochschule für Angewandte Wis-<br />

Nachhaltiges Bauen UMWELT<br />

Schwimmteiche & naturnahe Pools<br />

– Baden wie im eigenen See<br />

senschaften ZHAW geht es als zweifacher<br />

Testsieger hervor. Sowohl was die Energieeffi<br />

zienz als auch die Überlebensrate von<br />

Zooplankton betrifft. Die Berichte – u. a. des<br />

Wissenschaftlers Andreas Graber – sind auf<br />

www.unr.ch/schwimmteiche nachzulesen.<br />

Ein neuer Pool? Ein Swiss BioPool!<br />

Die Vorteile von Swiss BioPool sind so kristallklar<br />

wie ihr Wasser. Schwimmteiche und<br />

naturnahe Pools lassen <strong>sich</strong> praktisch beliebig<br />

konzipieren. Vom architektonisch konstruierten,<br />

beheizten Pool mit modernem<br />

Design und funktionaler Ästhetik bis zum<br />

organisch gestalteten Schwimmteich, z. B.<br />

nach den Kriterien von Feng Shui. So oder<br />

so mit hochwertigster, frost<strong>sich</strong>erer Technik.<br />

Und sogar mit integrierter Lecksuche.<br />

Umbau oder Ausbau? Kein Problem.<br />

Auch bestehende Pools können mit Swiss<br />

BioPool problemlos umgebaut und technisch<br />

aufgerüstet werden. Dank modularer<br />

Bauweise auch Schritt für Schritt.<br />

Genau so, wie es das Budget erlaubt.<br />

SwissBioPool GmbH<br />

Löwenberg 26<br />

CH-3280 Murten<br />

Tel. 079 415 00 84<br />

www.swissbiopool.com<br />

SKR 2/10 109


Was haben weggeworfene Bananenschalen,<br />

Gartenabfälle sowie Gülle und Mist<br />

gemeinsam? Sie alle sind Biomasse. Und<br />

sie enthalten alle gespeicherte Sonnenenergie.<br />

Durch die Anwendung bestimmter<br />

technologischer Verfahren kann diese<br />

Energie nutzbar gemacht werden. Eine<br />

dieser Methoden ist die anaerobe Vergärung<br />

von fester oder fl üssiger Biomasse.<br />

Dabei wird diese unter Ausschluss von Luft<br />

von Methanbakterien zu Biogas umgewandelt.<br />

Aus Abfall wird dadurch Strom,<br />

Wärme oder Treibstoff und als Nebenprodukt<br />

entsteht Dünger.<br />

Strom, Wärme und Treibstoff<br />

<strong>aus</strong> Abfall<br />

In der Schweiz existieren heute bereits<br />

über 100 Anlagen, die <strong>aus</strong> Biomasse-Resten<br />

wie Grüngut und Küchenabfällen (inkl.<br />

Speisereste) oder landwirtschaftlichen<br />

Reststoffen (Gülle, Mist, Ernterückstände)<br />

Biogas produzieren. Das Biogas wird meist<br />

direkt am Produktionsort in einem Blockheizkraftwerk<br />

zu Strom und Wärme umgewandelt<br />

oder aber aufbereitet, ins Gasnetz<br />

eingespeist und als Treibstoff verwendet.<br />

All diese Anlagen liefern heute<br />

rund 13’000 H<strong>aus</strong>halten Ökostrom, versorgen<br />

ca. 1’300 H<strong>aus</strong>halte mit Wärme<br />

und decken den Jahresbedarf von mehr als<br />

1’300 Autos, die mit klimaneutralem Biogas<br />

angetrieben werden.<br />

Vergärung als ökologisch und<br />

ökonomisch sinnvolle Lösung<br />

Es gibt viele Argumente, die für die Energieproduktion<br />

<strong>aus</strong> Biomasse sprechen. Der<br />

bestechendste Vorteil liegt darin, Energie<br />

<strong>aus</strong> Abfällen zu gewinnen. Biomasse-Abfälle<br />

sind also eine nachhaltige Ressource.<br />

Durch die Vergärung kann mehr Energie<br />

gewonnen werden als in herkömmlichen<br />

Kehrichtverbrennungsanlagen. Bei der<br />

110 SKR 2/10<br />

UMWELT Entsorgung<br />

Zeitgemässe Abfallwirtschaft<br />

ist Ressourcenwirtschaft<br />

Täglich wandern in Schweizer H<strong>aus</strong>halten etliche Küchenabfälle in den Kehrichtsack. Eine wertvolle Ressource<br />

für die Gewinnung von Energie und Kompost geht damit verloren. Denn würde man diese sogenannte Biomasse<br />

sinnvoll nutzen, könnte sie einen wichtigen Beitrag für die Schweizer Energieversorgung leisten. Insbesondere<br />

der Einsatz der Gemeinden zum Ausbau der Separatsammlung ist gefragt.<br />

Vergärung bleiben <strong>aus</strong>serdem die Nährstoffe<br />

erhalten und gelangen durch die<br />

Verwendung als nährstoffreiche Dünger<br />

zurück in den Stoffkreislauf.<br />

Potenzial verfügbarer<br />

Biomasse-Abfälle<br />

Fest steht: Weil die Vergärung von Biomasse<br />

ökonomisch wie auch ökologisch<br />

sinnvoll ist, nimmt auch die Anzahl Biogasanlagen<br />

in der Schweiz stetig zu. Dies<br />

hat jedoch eine steigende Nachfrage nach<br />

energiereichen Biomasse-Abfällen zur<br />

Folge. Tatsache ist, dass diese Abfälle nur<br />

beschränkt verfügbar sind – zum Beispiel,<br />

weil Küchenabfälle einfach ungenutzt in<br />

den Kehrichtsack wandern. 2006 fi elen allein<br />

in Schweizer H<strong>aus</strong>halten rund 1.6 Mio.<br />

Tonnen vergärbare Abfälle an. Davon landeten<br />

aber nur knapp 150’000 Tonnen in<br />

Biogasanlagen. Das Potenzial ist also bei<br />

weitem noch nicht <strong>aus</strong>geschöpft.<br />

Separatsammlung<br />

– die Gemeinden sind gefragt<br />

Um das in den Siedlungsabfällen verborgene<br />

Biomasse-Potenzial zu nutzen, sind<br />

die Gemeinden gefordert: Ihre Separatsammlung<br />

für Garten- und Küchenabfälle<br />

muss weiter <strong>aus</strong>gebaut werden.<br />

Dies ist keine Hexerei. Zentrale Erfolgsfaktoren<br />

sind ein einfacher Zugang zu<br />

den Sammelstellen sowie ein regelmässiger<br />

Abhol-Rhythmus der Biomasse-Abfälle,<br />

beispielsweise einmal pro Woche.<br />

Die Biomasse-Abfälle werden von Vorteil<br />

in geschlossenen Normbehältern gesammelt,<br />

so dass sie nicht nass werden und<br />

keine unerwünschten Gerüche entstehen.<br />

Bei Platzmangel sind auch unterirdische<br />

Sammelstellen denkbar. Bestehende<br />

Infrastrukturen wie beispielsweise<br />

öffentlich zugängliche Sammelplätze für<br />

Gartenabfälle können natürlich genutzt<br />

Pro Kopf fi elen 2006 rund 118 Kilogramm<br />

Bioabfälle an. Diese können über die Grüngutsammlung<br />

verwertet werden<br />

werden. Untersuchungen in verschiedenen<br />

Schweizer Gemeinden mit Separatsammlung<br />

haben gezeigt, dass so jedes<br />

Jahr zwischen 70 bis 130 Kilogramm<br />

Biomasse-Abfälle pro Einwohner für die<br />

energetische Nutzung verfügbar gemacht<br />

werden können. Dadurch leisten Gemeinden<br />

nicht nur einen wichtigen Beitrag zur<br />

Energieversorgung der Schweiz, sondern<br />

setzen <strong>sich</strong> auch aktiv für den Klimaschutz<br />

ein. Gerne unterstützt die Informationsstelle<br />

BiomassEnergie interessierte<br />

Gemeinden dabei.<br />

BiomassEnergie<br />

Ernst Basler + Partner AG<br />

Zollikerstrasse 65<br />

CH-8702 Zollikon<br />

Tel. 044 395 11 11<br />

Fax 044 395 12 34<br />

biomass@ebp.ch<br />

www.biomasseenergie.ch


Einsatz von Karton-Ballenpressen<br />

im Non-food Bereich<br />

Die Mitarbeiter der Firma OBI sparen Zeit dank dem Einsatz von Bramidan-Ballenpresse. Bevor die Presse in<br />

Funktion war wurden die Kartonabfälle in einem offenen Container im Freien zwischengelagert und anschliessend<br />

durch eine Entsorgungsfi rma entsorgt. Die jetzt eingesparte Zeit kann nun dem eigentlichen Verkauf und<br />

für die Kundenberatung eingesetzt werden.<br />

Der Testbetrieb war ein grosser Erfolg<br />

Die bekannte Detailverkaufskette war<br />

nach einem 3-monatigen Einsatz einer<br />

Ballenpresse über die Leistungsfähigkeit<br />

beim Pressen von Kartonabfall überzeugt.<br />

Anstatt Zeit und Geld für die Beseitigung<br />

von losem Abfall zu verlieren, können die<br />

fertigen, fest gepressten Ballen, jetzt der<br />

Papierindustrie verkauft werden.<br />

Die Vielseitigkeit und riesige Waren<strong>aus</strong>wahl<br />

auf den Regalen einer Verkaufskette<br />

wie OBI bedeuten automatisch viel Verpackungsmaterial<br />

bei der Warenannahme,<br />

insbesondere Karton, der viel Platz in Anspruch<br />

nimmt.<br />

Bis zum Einsatz der Presse wurde das gesamte<br />

Material im Container gesammelt. Mit der<br />

eingesetzten Kartonpresse werden<br />

Karton-Ballen gepresst.<br />

Platz- und Zeitersparnis<br />

als Nebeneffekt<br />

Bis zum Einsatz der Presse wurde der gesamte<br />

Abfall in Container gesammelt, die<br />

in drei Abteile unterteilt warten: Karton,<br />

Folien und Restmüll. Es wurden keine Pressen<br />

eingesetzt, um diese Materialberge/<br />

Wertstoffe zu pressen und es wurde sogar<br />

in Betracht gezogen, mehr Container zu<br />

installieren.<br />

Nachteile: mehr Platzbedarf für weitere<br />

Container; Mehrkosten für Platzmiete und<br />

Entsorgung. Zudem wurden von den Angestellten<br />

für die Beschickung der Container<br />

kleine Rollkarren benutzt, um die<br />

Abfälle im Laden einzusammeln, die dann<br />

anschliessend, <strong>aus</strong>serhalb in grössere Container<br />

umgeladen wurden. Die Distanz<br />

zwischen Verkaufsladen und Container im<br />

Freien war ziemlich gross mit dem Resultat,<br />

dass viel Zeit für diesen Transport und<br />

Umlad von den Angestellten benötigt<br />

wurde.<br />

Weitere wirtschaftliche Vorteile<br />

Mit der eingesetzten Kartonpresse Model<br />

X30 werden Karton-Ballen mit einem<br />

Gewicht von über 300 kg gepresst. Die<br />

Re cyclingindustrie, welche die den Wertstoffkreislauf<br />

zur Papierindustrie schliesst,<br />

vergütet bzw. be<strong>zahlt</strong> für die diese Gewichtsgrösse.<br />

Die Ballenpresse befindet<br />

<strong>sich</strong> wo der Wertstoff anfällt, die Wege<br />

sind kurz, die Logistik optimal.<br />

Durch die eingesetzte Kartonpresse ergibt <strong>sich</strong><br />

mehr Platz für die Lagerung und Handling der<br />

Produkte.<br />

Entsorgung UMWELT<br />

Vereinfachung der internen Logistik<br />

Besonders im Non-Food-Business ist es<br />

notwendig mit einer effizienten Abfall-<br />

Bewirtschaftung vertraut zu sein. Die<br />

enormen Quantitäten von Verpackungs-<br />

und Packmaterial bei angelieferter Ware<br />

benötigen einen gründlichen Check um bei<br />

der Verwertung und Entsorgung die meist<br />

beträchtlich vorhandene Kosteneinsparungen<br />

festzustellen und <strong>aus</strong>zuführen.<br />

Die eingesparte Zeit kann für den eigentlichen<br />

Verkauf und für die Kundenberatung eingesetzt<br />

werden.<br />

Wenn <strong>aus</strong> Kartonboxen, Weichplastik und<br />

andere rezyklierbare Abfälle festgepresste<br />

Ballen fabriziert werden, so erhöht dies<br />

den freien Raum im Lager. Es ergibt <strong>sich</strong><br />

mehr Platz für der Lagerung und Handling<br />

der Produkte, die in den Läden verkauft<br />

werden.<br />

entsorgungstechnik.ch ag<br />

Silbernstrasse 8<br />

CH-8953 Dietikon<br />

Tel. 044 746 46 56<br />

Fax 044 746 46 57<br />

www.entsorgungstechnik.ch<br />

SKR 2/10 111


PUBLIREPORTAGE<br />

Spitzenposition im Bereich Wasseraufbereitung<br />

Engagement in der Wasseraufbereitung<br />

Das Angebot ist einerseits auf den H<strong>aus</strong>technik-Sektor <strong>aus</strong>gerichtet<br />

und bietet nachhaltige Lösungen für Ein- wie auch für Mehrfamilienh<strong>aus</strong>besitzer.<br />

Zudem sind in öffentlichen Bauten und in Verwaltungs-<br />

und Bürogebäuden die entsprechenden Wasserqualitäten für die verschiedensten<br />

Anwendungen <strong>sich</strong>erzustellen. Ein weiterer Bereich, in<br />

welchem Wasser gemäss den verschiedensten Ansprüchen aufbereitet<br />

werden muss, stellt die Industrie sowie das Gewerbe dar. Auch<br />

dafür ist Die FILADOS AG mit optimalen und pragmatischen Lösungen<br />

präsent. Die FILADOS AG bietet in den genannten und weiteren<br />

Spezialbereichen, von der Beratung über die Planung bis hin zur Ausführung,<br />

zusammen mit ihrem konzessionierten Sanitär-Installateur,<br />

Gesamtlösungen in der Wasseraufbereitung an. Unabhängig davon,<br />

ob es <strong>sich</strong> um einen Feinfi lter und eine Compact-Wasserenthärtungsanlage<br />

für ein Einfamilienh<strong>aus</strong> oder um ein komplexes System für<br />

einen Produktionsprozess in industriellen Betrieben handelt.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Der nachhaltige Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen<br />

hat eine zentrale Rolle in FILADOS Unternehmen. FILADOS sieht<br />

es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an, den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit dem wertvollen Gut Trinkwasser durch ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen zu optimieren. Die Firma strebt im Sinne ihrer<br />

Kunden langfristige Lösungen an, so dass sie möglichst lange einen<br />

Nutzen <strong>aus</strong> der einst getätigten Investition erfahren. Mit einer üblicher-<br />

112 SKR 2/10<br />

weise zu erwartenden Produktlebenszeit zwischen 15 und 25 Jahren,<br />

in Verbindung mit der entsprechenden Pfl ege und Wartung der Geräte<br />

und Systeme, erreicht die FILADOS AG einen sehr guten Wert.<br />

Die ältesten Anlagen, welche seit deren Inbetriebsetzung immer noch<br />

absolut intakt und in Betrieb sind, weisen bereits ein Alter von 35<br />

Jahren auf. So kann es durch<strong>aus</strong> sein, dass mehrere Generationen von<br />

einer FILADOS-Wasseraufbereitungsanlage profi tieren können. Das<br />

ist gelebte Nachhaltigkeit.<br />

40 Jahre Erfahrung in der Wasseraufbereitung<br />

Die Erfahrung der FILADOS AG erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung<br />

der jeweiligen Aufgabenstellung von Beginn eines Projektes an. Dadurch<br />

wird <strong>sich</strong>ergestellt, dass die Lösungen, welche mit den FILADOS<br />

Produkten und Dienstleistungen erarbeitet werden, üblicherweise ein<br />

sehr hohes Mass an Nachhaltigkeit aufweisen. Die Kunden wissen,<br />

dass die Investitionskosten dafür auf den ersten Blick eventuell etwas<br />

höher sein können. Genauer und auf längere Frist betrachtet, weisen<br />

die FILADOS Gesamtlösungen jedoch meist ein für den Kunden deutlich<br />

optimiertes Kosten-/Nutzen-Verhältnis auf.<br />

Weitere Informationen:<br />

FILADOS AG<br />

Dürrenmattweg 15<br />

CH-4133 Pratteln<br />

Kostengünstige Wasserenthärtung<br />

Steigender Energiebedarf durch<br />

Verkalkung muss nicht sein.<br />

Nachhaltiger Schutz der H<strong>aus</strong>wasserinstallation<br />

vor Verkalkung<br />

ist ein wichtiges Thema. Durch die<br />

bewährten FILADOS®-Wasserenthärtungsanlagen<br />

bekommen<br />

Wasserinstallationen einen wirksamen<br />

und kostengünstigen Schutz.<br />

Tel. +41 (0)61 821 63 06<br />

Fax +41 (0)61 821 63 02<br />

info@fi lados.ch<br />

www.fi lados.ch<br />

Rostwasser? Weiches, kristallklares Trinkwasser<br />

Die in älteren Liegenschaften<br />

verwendeten Wasserleitungen<br />

<strong>aus</strong> Eisen- und<br />

Kupfer-Werkstoffen können,<br />

je nach Wasserzusammensetzung,<br />

über die Jahre an-<br />

gegriffen werden. Wer recht-<br />

zeitig handelt, kann ange-<br />

griffene Leitungen nachhal-<br />

tig kostengünstig schützen und so den Werterhalt<br />

der gesamten Liegenschaft positiv unterstützen.<br />

Fragen Sie unsere Fachleute.<br />

Legionellen?<br />

Legionellen sind Bakterien,<br />

die sowohl im Grundwasser<br />

als auch im Oberflächenwasser<br />

vorkommen. Sie besiedeln<br />

auch jegliche Form<br />

künstlicher Systeme wie<br />

h<strong>aus</strong>technische Anlagen, in<br />

die sie mit der Wasserzu- Legionella Pneumophila<br />

fuhr gelangen.<br />

Um eine Verbreitung der Bakterien zu verhindern,<br />

sollten in Alterswohnungen, Krankenhäusern,<br />

Alters- und Pflegeheimen, Hotels und Bädern<br />

Routine-Kontrollen der Wassersysteme auf Legionellen<br />

erfolgen. Auch in Lüftungs- und Klimaanlagen<br />

ist eine Überprüfung empfohlen.<br />

Fragen Sie unsere Fachleute.<br />

FILADOS AG<br />

4133 Pratteln<br />

Tel. 061 821 63 06<br />

www.filados.ch Ihre Profis für Wasseraufbereitung<br />

Filtration Entkeimung Dosierung Enthärtung


Dem Konzept einer Messe für das professionelle<br />

Real Estate Business bringt<br />

man von Anbieterseite grossen Goodwill<br />

entgegen. Mit der interdisziplinären Ausrichtung,<br />

der inhaltlichen Gewichtung<br />

von Investition und Finanzierung sowie<br />

dem Standort Zürich wird der realSite,<br />

der Fachmesse für Immobilien-Business<br />

und -Investment, Facility Management<br />

und Standortförderung, grosses Potenzial<br />

eingeräumt. Viele Anbieter begrüssen<br />

die Initiative der Veranstalterin Wigra<br />

Expo. Dies auch mit Blick auf die internationalen<br />

Grossveranstaltungen Expo<br />

Real und MIPIM, welche in jeder Hin<strong>sich</strong>t<br />

sehr aufwändig sind und den nationalen<br />

Markt nur am Rande berührt.<br />

Schweizer Markt im Zentrum<br />

Im Mittelpunkt der realSite steht der<br />

Schweizer Immobilienmarkt, der durch<br />

seine Stabilität auch international an<br />

Attraktivität gewinnt. Dem gegenüber<br />

FACILITY MANAGEMENT<br />

Vorschau RealSite und blue & green<br />

realSite – Die Fachmesse für das Immobilien-Business<br />

vom 15.–17. Juni 2010<br />

Die realSite auf Erfolgkurs<br />

Die realSite trifft ein essenzielles Bedürfnis des Marktes. In der Schweiz fehlt bisher die Messe für kommerzielle<br />

Liegenschaften und Projekte. Entsprechend haben namhafte Anbieter ihre Teilnahme bereits bestätigt, viele<br />

weitere beurteilen das Konzept positiv.<br />

stehen Rahmenbedingungen, welche für<br />

internationale und nationale Akteure<br />

komplex sind. Die Messe liefert einen<br />

Überblick über die Projekte, Objekte und<br />

Dienst- und Beratungsleistungen auf dem<br />

hiesigen Markt und vereinigt alle Aspekte<br />

des Real Estate Business unter einem<br />

Dach. Mit der parallelen Durchführung der<br />

blue&green, der Fachmesse für Nachhaltigkeit<br />

in der Immobilienwirtschaft,<br />

erhält ein zentrales Thema der Immobilienwirtschaft<br />

eine gewichtige Plattform.<br />

Finanzierung und Investition<br />

prägen die Diskussion<br />

Die interdisziplinäre Ausrichtung der real-<br />

Site fördert den Dialog zwischen den verschiedenen<br />

Marktteilnehmern und bildet<br />

den Stoff für spannende und kontroverse<br />

Diskussionen. Wurden die Bewirtschaftung<br />

oder das Facility Management bereits<br />

in der Projektentwicklung berück<strong>sich</strong>tigt?<br />

Unterstützt nachhaltiges Bauen die Ver-<br />

marktung und die Bewertung einer Liegenschaft?<br />

Rainer Artho, Leiter Fachmessen<br />

bei Wigra Expo, bringt es auf den<br />

Punkt: «Im Kern eines Projekts steht immer<br />

die Frage der Finanzierung und Investition.<br />

Deshalb werden wir diese Aspekte<br />

im Rahmen des Forums gewichten.»<br />

Mehr als eine Messe<br />

Die realSite verbindet die klassische Präsentation<br />

der Aussteller mit einem attraktiven<br />

Rahmenprogramm. Ein offenes<br />

Forum und Expertenbühnen bieten den<br />

nötigen Raum für den Knowhow-Transfer.<br />

Geplant sind <strong>aus</strong>serdem verschiedene<br />

Networking-Anlässe. Während drei Tagen<br />

wird die Messe Zürich zum Mittelpunkt<br />

der Schweizer Immobilienwirtschaft. Die<br />

realSite ist die effi ziente Plattform, um<br />

neue Kunden oder Partner zu gewinnen,<br />

bestehende Kontakte zu pflegen oder<br />

Objekte und Leistungen anzubieten. In<br />

einem sinnvollen Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

bietet die Fachmesse verschiedene<br />

Optionen, um die individuellen Ziele zu<br />

erreichen oder zu unterstützen.<br />

Weitere Informationen zur realSite fi nden<br />

Sie unter www.real-site.ch<br />

SKR 2/10 113


Wir planen und liefern<br />

Systemlösungen für Wasser-<br />

und Gasversorger.<br />

Umfassend und kompetent.<br />

Hawle Armaturen AG, Wasser- und Gasarmaturen<br />

8370 Sirnach, T +41 (0)71 969 44 22, www.hawle.ch<br />

Ein Unternehmen der hawle suisse


Professionelles<br />

Sensor-Lichtsystem<br />

Die ökonomische Ausleuchtung von grossen<br />

Räumen, Fluren und Treppenhäusern<br />

in weitläufigen Büro- und Geschäftsgebäuden<br />

stellt die Planer immer wieder vor<br />

Probleme. Mit dem STEINEL RS PRO System<br />

steht nun ein professionelles Produkt<br />

zur Verfügung, mit der <strong>sich</strong> auch komplexe<br />

Beleuchtungsaufgaben elegant, kostengünstig<br />

und effi zient lösen lassen.<br />

Der Sensorspezialist STEINEL präsentiert<br />

ein neues modulares Lichtsystem auf<br />

Basis modernster Hochfrequenzsensortechnologie.<br />

Grundelement des Systems<br />

ist eine HF-Sensorleuchte, die mit zwei<br />

Energiesparlampen nebst EVGs <strong>aus</strong>gestattet<br />

ist. Diese eigens für den Betrieb von<br />

sensorgesteuerten Leuchten entwickelten<br />

Vorschaltgeräte kompensieren die hohe<br />

Schalthäufi gkeit des Leuchtmittels durch<br />

einen intelligenten Warmstart. Auf diese<br />

Weise haben die Leuchtmittel auch bei<br />

hoher Schalthäufi gkeit die gleiche Lebensdauer<br />

wie bei Dauerbetrieb.<br />

Sämtliche Modelle können über Schaltleitungen<br />

sowohl untereinander als auch<br />

mit Slave-Versionen der Leuchten vernetzt<br />

werden. RS PRO 1000 / 2000 lassen<br />

<strong>sich</strong> mit einem Funkmodul zur bidirektionalen<br />

kabellosen Vernetzung mit weiteren<br />

RS PRO Leuchten aufrüsten.<br />

Weiterhin lassen <strong>sich</strong> optional erhältliche<br />

Orientierungslichtmodule in den Leuchten<br />

installieren. Diese Module sind mit 24<br />

LEDs bestückt und wahlweise auch mit<br />

integriertem Akku erhältlich.<br />

FACILITY MANAGEMENT<br />

Beleuchtung<br />

Die lichtsparende Automatikfunktion des RS<br />

PRO Systems basiert auf der neuesten<br />

Hochfrequenzsensortechnologie. Die Vorteile<br />

dieser speziell auf Innenräume zugeschnittenen<br />

Sensoren liegen in ihrer Temperaturunabhängigkeit,<br />

der präzisen, schnellen<br />

Bewegungserkennung, der lückenlosen<br />

360° Rundum-Erfassung und nicht zuletzt<br />

ihrer optischen Integrierbarkeit: Die HF-Sensoren<br />

sind von <strong>aus</strong>sen un<strong>sich</strong>tbar im Inneren<br />

der Leuchte untergebracht.<br />

puag ag<br />

oberebenestrasse 51<br />

CH-5620 bremgarten<br />

Tel.: 056 648 88 88<br />

Fax: 056 648 88 80<br />

info@puag.ch<br />

www.puag.ch<br />

SKR-REDAKTIONSNETZWERK / MITWIRKENDE IN DIESER AUSGABE<br />

Folgende Autoren haben in dieser Ausgabe interessante und aktuelle Informationen zu bestimmten Fachgebieten zu sammengetragen, damit Sie<br />

über die wichtigsten Entwicklungen informiert sind:<br />

Bruno Schaible 10<br />

Eidg. dipl. Organisator<br />

Gemeindereformer<br />

Amt für Gemeinden des Kantons St.Gallen<br />

bruno.schaible@sg.ch<br />

Dr. Roger W. Sonderegger 12<br />

Projektleiter für Public Corporate Governance<br />

an der Universität St. Gallen<br />

info@sonderegger-sonderegger.ch<br />

www.sonderegger-sonderegger.ch<br />

Stefan Grob 14<br />

Complecta GmbH<br />

Agentur für Text und Konzept<br />

www.complecta.ch<br />

Dr. Matthias Stürmer 28<br />

Verein Swiss Open Systems User Group/ ch/open<br />

matthias.stuermer@ch-open.ch<br />

www.ch-open.ch<br />

Martin Elmer 36<br />

Dipl. Informatik Ing. FH<br />

NDS Betriebswirtschaft<br />

leanux.ch AG<br />

martin.elmer@leanux.ch<br />

www.leanux.ch<br />

Majka Mitzel 67<br />

AXA Winterthur<br />

Redaktion «Meine Firma»<br />

majka.mitzel@axa-winterthur.ch<br />

www.axa-winterthur.ch<br />

Eva Hollosi 69<br />

M.Sc. Akad. Mitarbeiterin<br />

Eva.Hollosi@bs.ch<br />

www.gesundheitsdienste.bs.ch<br />

Prof. Dr. Emanuel Müller 75<br />

Verantwortlicher Kompetenzzentrum<br />

Regional- und Stadtentwicklung<br />

Hochschule Luzern<br />

emanuel.mueller@hslu.ch<br />

www.hslu.ch<br />

Florian Brack 80<br />

Dipl. Ing. HTL Gartenbau<br />

Leiter Fachstelle Grünfl ächenmanagement<br />

Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

fl orian.brack@zhaw.ch<br />

www.iunr.zhaw.ch/gruenfl aechenmanagement<br />

David Stickelberger 97<br />

Geschäftsleiter Swissolar<br />

Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie<br />

stickelberger@swissolar.ch<br />

www.swissolar.ch<br />

Angel Sanchez 103<br />

EnergieSchweiz für Gemeinden<br />

Scriptum Büro für Kommunikation<br />

angel.sanchez@scriptum.ch<br />

www.scriptum.ch<br />

Dr. Benedikt Koch 120<br />

Geschäftsführer Fachverband INFRA<br />

bkoch@infra-schweiz.ch<br />

www.infra-schweiz.ch<br />

Joachim Heldt 122<br />

Fachjournalist BR<br />

Chefredaktion GS1 network<br />

j.heldt@gs1.ch<br />

SKR 2/10 115


PUBLIREPORTAGE<br />

Wenn Schweine rennen<br />

und Hirnzellen brennen<br />

Dominik Gerber ist Projektleiter Technik bei der TRIBETON, CREABETON<br />

MATERIAUX AG in Müntschemier. Er hatte Ideen für einen Firmen<strong>aus</strong>fl ug,<br />

besprach diese mit den Reise- und Eventprofi s von «Erlebnis Schweiz» und<br />

übergab ihnen die Organisation und Durchführung des ganzen Events.<br />

Sein Fazit: «Einfach professionell! Und herrlich!»<br />

Etwas detaillierter schildert er den Tag so: «Voller gespannter Erwartung trafen <strong>sich</strong><br />

die Mitarbeiter unser Firma nachmittags auf einem Seeländer Bauernhof zu einem<br />

gemütlichen Apero. Ein ‹Sölirennen› eröffnete den aktiven Teil des Programmes.<br />

Dann ging es Schlag auf Schlag: Verschiedene Teams massen <strong>sich</strong> im Hufeisenwerfen,<br />

Schubkarrenrennen, Team-Skilaufen, Kuhmelken, Lassowerfen und vielem<br />

mehr. Alle diese meisterhaft begleiteten Spiele wurden mit zusätz lichen Denksportaufgaben<br />

zum Thema Bauernhof ergänzt. Die<br />

Zeit verfl og in Windeseile.<br />

116 SKR 2/10<br />

In gemütlicher und heimeliger Atmosphäre<br />

wurden die Mitarbeiter schliesslich mit perfekt<br />

zubereitetem Barbecue, erstklassigem Buffet<br />

und zuvorkommendem Service verwöhnt.<br />

Der krönende Abschluss war die Rangverkündigung<br />

der Bauernhofolympiade mit Bekanntgabe<br />

der weiterhin heiss diskutierten Denksportaufgaben.<br />

Schluss endlich gab es aber nur<br />

noch Gewinner und viele zufriedene Ge<strong>sich</strong>ter!<br />

Herzlichen Dank an ‹Erlebnis Schweiz› für<br />

diesen unvergesslichen Tag, der mir und<br />

dem ganzen Team in bester Erinnerung<br />

bleiben wird.»<br />

Outdoortrainings.ch<br />

steigert den Erfolg im Team<br />

Eine gute Zusammenarbeit im<br />

Team macht mehr Spass bei der<br />

Arbeit, steigert die Produktivität<br />

und die Qualität im Kundenservice.<br />

Der persönliche Beitrag an<br />

ein positives Arbeitsklima und<br />

der Wille zu Teamgeist sind Vor<strong>aus</strong>setzung.<br />

Es gilt offen zu sein<br />

und <strong>sich</strong> als Teamplayer zu verstehen.<br />

Ziel des Outdoortrainings ist es,<br />

den Mitarbeitern das Potenzial<br />

von guter Teamarbeit und die<br />

Konsequenzen von mangelnder<br />

Teamarbeit erlebbar zu machen.<br />

Ein Erlebnis hat zwar für <strong>sich</strong> einen<br />

Wert, damit es aber als Erfahrung<br />

in den berufl ichen Alltag<br />

transferiert werden kann, bedarf<br />

es einer gezielten Refl exion.<br />

Die Trainings fi nden in der ganzen<br />

Schweiz statt. Der ideale Ort<br />

ist ein Seminarhotel in der Natur.<br />

Outdoortrainings TOPAZ<br />

CH-9053 Teufen/Appenzell<br />

Tel 071 787 51 19<br />

info@outdoortrainings.ch<br />

Viele weitere Ideen und Angebote<br />

Die hier vorgestellte «Bauernhofolympiade» ist nur ein Beispiel von über<br />

hundert Möglichkeiten, Mitarbeitende, Kunden oder Gremien mit einem<br />

Erlebnis zu überraschen.<br />

Drei Beispiele:<br />

• Fahrt ins Stumpenland (Genuss pur: Ein Gourmet<strong>aus</strong>fl ug ins Wynental<br />

lohnt <strong>sich</strong> – nicht nur für Zigarrenliebhaber) Preis pro Person: CHF 65.–<br />

• Fussmassage am Appenzeller Barfussweg (Motto: Freiheit für Ihre<br />

Füsse, Fitness für Ihren Körper und Balsam für Ihre Seele). Preis pro<br />

Person: CHF 75.–<br />

• Heli hautnah («Bündner Herrschaft» <strong>aus</strong> der Vogelperspektive). Preis<br />

pro Person CHF 85.–<br />

Unsere Events und Angebote haben ein <strong>aus</strong>sergewöhnliches Preis-Leistungsverhältnis:<br />

Bereits ab CHF 55.– pro Person sind Sie dabei!<br />

Bestellen Sie den neuen Katalog!<br />

Der Katalog enthält Reise-Ideen/Events für jeden Geschmack, jedes<br />

Budget und jeden Charakter: Geniesser kommen ebenso auf ihre Kosten<br />

wie Spielernaturen und Kulturinteressierte. Für «Bewergungshungrige»<br />

gibt es ebenso Angebote wie für Menschen, die lieber das kontemplative<br />

«Sein» zelebrieren.<br />

Weitere Informationen auf<br />

www.erlebnis-schweiz.com oder Tel. 0844 833 899<br />

« Es gibt einfachere Wege<br />

unsere Fachzeitschrift<br />

zu abonnieren … »<br />

ABO-Bestellung<br />

… per Knopfdruck unter<br />

www.fachpresse.com<br />

... oder rufen Sie uns an:<br />

Tel. 061 205 03 80


Weiterbildung<br />

macht den Unterschied<br />

von Doris C. Oehninger, lic.oec.publ, ZHAW<br />

Ihr Wegbegleiter in der<br />

Weiterbildung – das Institut<br />

für Facility Management (IFM)<br />

Das IFM am Departement für Life Sciences<br />

und Facility Management der Zürcher Hochschule<br />

für Angewandte Wissenschaften ist<br />

in der Schweiz das einzige Hochschulinstitut<br />

mit einem umfassenden Leistungsauftrag<br />

in Facility Management. Die intensive Zusammenarbeit<br />

mit der Wirtschaft und<br />

öffentlichen Institutionen im Bereich der<br />

angewandten Forschung und Entwicklung<br />

fi nden Sie in der IFM-Lehre wieder. Neben<br />

dem Bachelor- und dem konsekutiven Masterstudiengang<br />

(ab Herbst 2011) bietet das<br />

IFM auch ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

an.<br />

Seit dem Start der Weiterbildungsstufe<br />

im Jahr 2000 hat das IFM 700 Studierende<br />

in ihren Weiterbildungsbestrebungen erfolgreich<br />

unterstützt. Dabei schlossen 41<br />

Frauen und 59 Männer mit einem Nachdiplom<br />

in Strategischem Facility Management,<br />

bzw. ab 2006 mit einem Master of<br />

Advanced Studies ZFH in Facility Management<br />

ab.<br />

Die Markenzeichen der IFM sind<br />

Flexibilität, Qualität und Praxisnähe<br />

Die Weiterbildung in Facility Management ist<br />

Institut für Facility Management - Weiterbildungsstufe<br />

Standort Zürich - Technoparkstrasse 1 - CH-8005 Zürich<br />

Telefon +41 58 934 51 00<br />

Zürcher Fachhochschule<br />

modular aufgebaut und berufsbegleitend.<br />

Die Studierenden wählen zwischen den<br />

Lehrgängen Certifi cate of Advanced Studies<br />

(CAS), Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />

und Master of Advanced Studies (MAS). Der<br />

Unterricht, im zentral gelegenen Technopark<br />

in Zürich, ist praxisnah gestaltet und wird<br />

kontinuierlich weiter entwickelt – auch dank<br />

der konstruktiven Feedbacks der Teilnehmenden.<br />

Aus den nachfolgend beschriebenen<br />

sechs Zertifi katslehrgängen können<br />

Interessenten ihre Weiterbildung individuell<br />

und bedarfsspezifi sch zusammenstellen.<br />

• Im CAS Leadership befassen Sie <strong>sich</strong><br />

mit allen Aspekten ganzheitlicher<br />

Führung mit spezifi schem Fokus<br />

auf das Facility Management.<br />

• Im CAS Ökonomie und Prozesse lernen<br />

Sie, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge<br />

zu erkennen und Prozess- und<br />

Qualitätsmanagement als Mittel zur<br />

Weiterentwicklung von Unternehmen<br />

und Dienstleistungen einzusetzen.<br />

• Im CAS Service Management vertiefen<br />

Sie Ihre Fachkenntnisse und erweitern<br />

Ihr Methodenrepertoire für Analysen,<br />

Optimierung der Kundenprozesse,<br />

Strategieumsetzung und Controlling<br />

aller Services und Supportbereiche im<br />

Hospitality Management.<br />

FACILITY MANAGEMENT<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

• Im CAS Immobilienökonomie werden<br />

sämtliche Phasen des Lebenszyklus<br />

von Immobilien behandelt; von der<br />

Projektentwicklung über die Erstellung<br />

bis hin zu Nutzung und Rückbau.<br />

• Im CAS Gebäudemanagement werden<br />

die fachlichen Grundlagen für einen<br />

kostenoptimierten und ökologischen<br />

Betrieb von Gebäuden vermittelt.<br />

• Im CAS Workplace Management<br />

betrachten Sie die aktuellen Konzepte<br />

der Bürogestaltung <strong>aus</strong> einer interdisziplinären<br />

Perspektive. Sie lernen die<br />

Einfl ussfaktoren auf die Leistung, die<br />

Zufriedenheit und die Gesundheit der<br />

Mitarbeitenden und auf das Image der<br />

Unternehmung kennen.<br />

Besuchen Sie das Institut für Facility Management<br />

in der Messe Zürich vom 15. bis<br />

17. Juni 2010 an der realSite oder an der<br />

nächsten Informationsveranstaltung vom<br />

Montag, 21. Juni 2010.<br />

Weiterführende Informationen unter<br />

www.ifm.zhaw.ch/weiterbildung.<br />

Seit 10 Jahren erfolgreich –<br />

Weiterbildung in Facility Management<br />

Weiterbildungsstudiengänge MAS, DAS, CAS<br />

im Technopark Zürich<br />

Nächste Informationsveranstaltungen<br />

Montag, 21. Juni, und Donnerstag, 23. September, 18-19 Uhr<br />

www.ifm.zhaw.ch/weiterbildung<br />

SKR 2/10 117


Zusammenfassung<br />

Sie dürfen stolz sein auf Ihre Organisation,<br />

wenn Sie im Vergleich mit den Besten<br />

im vordersten Viertel sind. Was zählt<br />

ist Effi zienz, das fl exible Befriedigen anstehender<br />

Kundenbedürfnisse, die Individualität<br />

der Mitarbeiter zulassen und<br />

nutzen sowie die Gefährdungen reduzieren<br />

respektive die Nothilfe der Mitarbeiter<br />

<strong>sich</strong>erstellen. Sind Sie bei den vorgenannten<br />

vier Zielen vorne dabei, haben<br />

Sie automatisch auch das fünfte Ziel, eine<br />

hohe Mitarbeiterzufriedenheit erreicht<br />

und können auf eine überdurchschnittliche<br />

Einsatzbereitschaft Ihrer Mitarbeitenden<br />

zählen. Es gibt zwei Sichten: Die<br />

Negativen sind überzeugt, dass es unmöglich<br />

ist, in allen 5 Punkten top zu<br />

sein, da <strong>sich</strong> diese gegenseitig negativ beeinflussen.<br />

Erfolgreiche Teams belegen<br />

das Gegenteil. Die Schlüssel zur Zielerreichung<br />

liegen im Wesentlichen bei der Arbeitsorganisation<br />

und dem optimalen<br />

Einsatz von modernen Hilfsmitteln. Sture<br />

Vorschriften gehören zu den grössten<br />

Motivations- und Leistungs-Killern. Auch<br />

wer über nicht zeitgemässe oder defekte<br />

Hilfsmittel verfügt, kann die fünf Ziele<br />

118 SKR 2/10<br />

SICHERHEIT Personenschutz<br />

Effizient und <strong>sich</strong>er! Teil 4<br />

Fokus: Alleinarbeit macht<br />

flexibel und spart Kosten<br />

von Christoph Krieg, Innovations- und Technologie-Berater<br />

Heckenschnitt ist meist Alleinarbeit<br />

gemäss VUV/SUVA<br />

nicht erreichen. Sie als Verantwortlicher<br />

oder Teamleiter verfügen über die wesentlichen<br />

Vor<strong>aus</strong>setzungen und können<br />

den vollen Erfolg einfach herbeiführen.<br />

Die Details erfahren Sie in diesem Beitrag.<br />

Nur mit motivierten Mitarbeitern<br />

können hohe Ziele erreicht werden<br />

Jede Arbeitsanweisung und jeder Artikel<br />

eines Reglements oder Gesetzes, an die<br />

<strong>sich</strong> ein Mitarbeiter oder Kunde halten<br />

muss, wird oft gerechtfertigt als unpassende<br />

Einschränkung empfunden. Widersprechen<br />

diese Regeln gar den aktuellen<br />

Kundenwünschen, so wird die Arbeit zur<br />

Last. Denn wird «Dienst nach Vorschrift»<br />

geleistet, können die vorgegebenen Ziele<br />

und auch die Kundenzufriedenheit nicht<br />

erreicht werden. In diesem Fall ernten Mitarbeitende<br />

weder bei den Kunden noch bei<br />

den Vorgesetzten Lorbeeren, sondern nur<br />

Kritik. Genau diese Kritik schlägt auf die<br />

Arbeitsmoral. Haben Sie es bemerkt?<br />

Diese Schraube dreht auf die falsche Seite,<br />

die angestrebten 5 Ziele liegen ferner denn<br />

je. Die Lösung ist einfach: Drehen Sie die<br />

Schraube auf die andere Seite! Wie? Die<br />

meisten Vorschriften und Arbeitsvorga-<br />

Beim Aufl aden des Schnittguts ist man effi zienter alleine …<br />

... aber wo wäre ein Nothelfer?<br />

ben, die Sie aufheben, übertragen dem<br />

Mitarbeitenden mehr Spielraum, aber<br />

auch mehr Verantwortung. Dies wird in<br />

den meisten Fällen als Erleichterung empfunden<br />

und steigert die Motivation und<br />

auch die Flexibilität.<br />

So erreicht Ihr Team<br />

4-mal Spitzenwerte<br />

Eine grössere Flexibilität bei der Arbeitszeit<br />

ist heute erwünscht. Ihre Mitarbeiter sind<br />

meist bereit, <strong>sich</strong> den aktuellen Gegebenheiten<br />

oder Kundenwünschen fl exibel anzupassen.<br />

Einzige Vor<strong>aus</strong>setzung ist, dass<br />

die Mitarbeitenden selber von Fall zu Fall in<br />

eigener Verantwortung entscheiden dürfen,<br />

ob und wann sie den Sondereinsatz<br />

leisten. Als Entgegenkommen muss eine<br />

fl exible und unbürokra tische Kompensation<br />

möglich sein. Im Werkhof und auch<br />

im Strassenunterhalt ist Einsatzbereitschaft<br />

viel wichtiger als die geplante Präsenzzeit.<br />

Arbeiten sind dann zu erledigen,<br />

wenn diese anfallen. Ob Schnee oder Reste<br />

der Sommerparty aufgeräumt werden<br />

müssen, der Zeitpunkt ist entscheidend.<br />

Häufi g ist es effi zienter, eine Arbeit noch<br />

am selben Tag zu verrichten, als diese erst


am folgenden Tag fertigzustellen. Fahrzeiten<br />

und Energie können eingespart werden.<br />

Es bedarf auch nicht immer des gesamten<br />

Teams. Wo konsequent moderne<br />

Maschinen und Hilfsmittel eingesetzt werden,<br />

wird vermehrt alleine gearbeitet, insbesondere<br />

in Randzeiten. Kleine B<strong>aus</strong>tellen,<br />

Pflege und Reinigungsarbeiten wie<br />

Rückschnitt von Strassenbord und Hecke,<br />

aber auch für das Auf- und Abladen von<br />

Schnittgut oder Bauhilfsmaterial wird vermehrt<br />

nur noch eine Person benötigt.<br />

Überlassen Sie diese Tätigkeiten bewusst<br />

den Maschinen und einzelnen Personen,<br />

wenn es nicht zwingend ein Team sein<br />

muss. Alle Mit arbeitenden können somit<br />

Häufi ge Fragen und deren Antworten<br />

1. Gibt es auch Notruftelefone, die über eine vollwertige Tastatur<br />

wie das normale Handy verfügen?<br />

Ja, es gibt eine Vielzahl von Herstellern und Modellen. Achten Sie auf das Gütesigel<br />

SOS24Aid, denn nur diese geprüften Geräte können bei Notruf SOS4Aid-144<br />

aufgeschaltet werden.<br />

2. Muss ein bei SOS24Aid-144 aufgeschaltetes Notrufhandy einer Person<br />

fi x zugeordnet werden?<br />

Nein, ein Notrufgerät kann von diversen Teammitgliedern, je nach Bedarf, als fl exibler<br />

Nothelfer mitgenommen werden.<br />

3. Kann das Notfallhandy in der gesamten Schweiz 24 Std. und<br />

an 365 Tagen eingesetzt werden?<br />

Ja, dank GPS ist der Notfallort ja immer bekannt und sie können auch z. B. in der<br />

Westschweiz jederzeit und sofort mit einem Nothelfer in deutscher Sprache sprechen.<br />

4. Gibt es SOS24Aid-144 auch für die Westschweiz und das Tessin?<br />

Ja, jedem Notrufhandy wird eine «Muttersprache» zugeordnet (D, F, I oder E)<br />

5. Kann das Notrufhandy auch auf die eigene Zentrale oder<br />

eigene Nummer aufgeschaltet werden?<br />

Ja, aber nur in den seltensten Fällen ist dies eine gute Lösung, weil meist weder die<br />

sofortige Beantwortung noch die erforderliche Nothilfekompetenz <strong>sich</strong>ergestellt ist.<br />

Auch besteht das Risiko, dass der Anruf auf einer Sprachbox landet oder, wenn nicht<br />

gesprochen wird (Totmannalarm), der Notfall nicht als solcher erkannt wird.<br />

6. Wer nimmt die Notrufe bei SOS24Aid-144 entgegen?<br />

Die <strong>aus</strong>gebildeten Rettungssanitäter der grössten öffentlichen 144-Notrufzentralen.<br />

Antworten zu weiteren Fragen fi nden Sie unter www.sos24Aid.ch oder<br />

senden Sie Ihre Frage per Mail an sos24aid@aidcomm.ch<br />

Personenschutz SICHERHEIT<br />

Diese Technologie und Organisation ist für Sie<br />

jederzeit und sofort einsatzbereit!<br />

So könnte<br />

Ihr persönlicher Nothelfer <strong>aus</strong>sehen<br />

die Arbeit selber einteilen und fühlen <strong>sich</strong><br />

dadurch freier. Doch was ist mit der Arbeits<strong>sich</strong>erheit?<br />

Mit SOS24Aid-144<br />

erreichen Sie auch das fünfte Ziel<br />

Auch das 5. Ziel ist heutzutage für Sie einfach<br />

erreichbar: Nutzen Sie die individuelle<br />

Dienstleitung SOS24Aid von Notruf 144 für<br />

die Sicherstellung der Nothilfe für Alleinarbeitende,<br />

so wie diese von der Bundesverordnung<br />

VUV oder der SUVA verlangt<br />

wird. Es braucht somit weder eine Absprache<br />

noch Rück<strong>sich</strong>tnahme auf Mitarbeitende,<br />

jeder kann seine Arbeit individuell<br />

und nach seinem Willen auch alleine<br />

beenden und auch beginnen, unabhängig<br />

vom Ort.<br />

Sie benötigen dazu keinerlei Installationen.<br />

Beschaffen Sie für wenige hundert Franken<br />

einfach ein handelsübliches SOS24Aidzertifi<br />

ziertes Notrufhandy mit Notruftaste<br />

und automatischem Sensor-Totmann-<br />

Alarm. Das Notrufgerät kann auch als normales<br />

Handy genutzt werden. Im Notfall<br />

wird sofort eine Verbindung zur Notrufzentrale<br />

144 erstellt und der integrierte<br />

GPS-Empfänger übermittelt den genauen<br />

Unfallort. Der hinterlegte individuelle Notfallplan<br />

bei SOS24Aid-144 ermöglicht die<br />

optimale und schnelle Hilfe.<br />

Aidcomm AG<br />

Pfad 1 A<br />

CH-6330 Cham<br />

Tel. 041 780 93 58<br />

www.aidcomm.ch<br />

SKR 2/10 119


Was können wir gegen<br />

Verzögerungen beim<br />

Planen und Bauen tun?<br />

von Benedikt Koch<br />

Dass Verkehrsinfrastrukturen lange brauchen,<br />

bis sie geplant und gebaut sind, ist<br />

in der Schweiz nichts Aussergewöhnliches.<br />

Von Einsprachen, Projektänderungen,<br />

Variantenstudien und Etappierungen<br />

sind nicht mehr nur Nationalstrassen,<br />

sondern auch kommunale Umfahrungsstrassen<br />

oder neue Tramlinien betroffen.<br />

Das zwingt die Gemeinden (wie auch die<br />

Kantone und der Bund), mögliche Verkehrsentwicklungen<br />

weit im Vor<strong>aus</strong> zu<br />

erkennen und Projekte früh zu lancieren.<br />

Rasche Ergebnisse gibt es heute auch bei<br />

dringend zu lösenden Verkehrsproblemen<br />

nicht mehr.<br />

Wir haben viel Verkehr<br />

– und es gibt noch mehr<br />

Über die langwierigen Prozesse bei der<br />

Realisierung von Verkehrsinfrastrukturprojekten<br />

beklagen <strong>sich</strong> heute die Pendler<br />

in überfüllten Zügen oder verstopften<br />

Strassen gen<strong>aus</strong>o wie Bewohner verkehrsgeplagter<br />

Orte und Quartiere. Aber<br />

auch Politikerinnen und Politiker sorgen<br />

<strong>sich</strong> wegen den Verzögerungen und Blockaden<br />

beim Infrastrukturbau um die<br />

wirtschaftliche Attraktivität ihrer Region.<br />

Derweil nimmt der Verkehr stetig zu: Gemäss<br />

Prognosen des Bundesamtes für<br />

Raumentwicklung ARE werden auf den<br />

Strassen innerhalb der nächsten 20 Jahre<br />

der Personenverkehr um 20% und der<br />

120 SKR 2/10<br />

VERKEHR Verkehrsinfrastruktur<br />

Die Schweiz lässt <strong>sich</strong> viel Zeit bei der Realisierung von Bauwerken, insbesondere bei Verkehrsinfrastrukturen.<br />

Unnötige Verzögerungen kosten den Bund, die Kantone wie auch die Gemeinden viel Geld, ohne dass jemand<br />

dafür einen Mehrwert erhält. Denn einfach nur blockieren und verhindern ist keine zukunftsweisende Strategie.<br />

An der Infra-Tagung vom 21. Januar 2010 wurde der Frage nachgegangen, ob Infrastrukturen auch schneller<br />

geplant und gebaut werden können.<br />

«Infrastrukturprojekte in der<br />

Schweiz müssen aufgrund<br />

der rasanten Verkehrsentwicklung<br />

in Zukunft rascher<br />

und unbürokratischer realisiert<br />

werden»<br />

Gütertransport um 35% zunehmen. Gar<br />

45% mehr Personen und sogar 85% mehr<br />

Güter sollen es bei der Schiene sein.<br />

Weniger Raum für<br />

Bauten und Einzelinteressen<br />

Auch die demographische und siedlungspolitische<br />

Entwicklung der letzten Jahrzehnte<br />

wirkte <strong>sich</strong> auf den Bau von Infrastrukturen<br />

<strong>aus</strong>. Die Bevölkerung wuchs<br />

von 4.7 Millionen im Jahr 1950 auf heute<br />

7.7 Millionen. Entsprechend hat die Siedlungsdichte<br />

im Schweizer Mittelland stark<br />

zugenommen. Interessenkonflikte sind<br />

bei einem Bauprojekt immer wahrscheinlicher.<br />

Der Kapazitäts<strong>aus</strong>bau von Verkehrsinfrastrukturen<br />

steht heute im<br />

Wettbewerb zu Ansprüchen bezüglich<br />

Umwelt-, Lärm- und Landschaftsschutz.<br />

Da liegt es auf der Hand, dass in angemessener<br />

Zeit einen Konsens über die<br />

richtige Linienführung zu fi nden, immer<br />

schwieriger wird.<br />

Die ideale Strasse gibt es nicht<br />

Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamtes<br />

für Strassen ASTRA, beschrieb an der<br />

Infra-Tagung 2010 die ideale Strasse wie<br />

folgt: «Eine ideale Strasse ist störungsfrei<br />

verfügbar, nicht wahrnehmbar, nicht<br />

hörbar, nicht riechbar, <strong>sich</strong>er und möglichst<br />

gratis.» Ansprüche, die niemals alle<br />

miteinander befriedigt werden können.<br />

Die Entscheidungsträger, seien dies Politikerinnen<br />

und Politiker oder Stimmbürgerinnen<br />

und Stimmbürger, müssen <strong>sich</strong><br />

deshalb für ein oder zwei dieser Kriterien<br />

entscheiden. In städtischen Gebieten sind<br />

gemäss Dieterle praktisch nur noch Tunnellösungen<br />

mehrheitsfähig. Strassen-<br />

und Schienenprojekte müssen deshalb<br />

mit überproportional hohen Kosten erstellt<br />

werden. Zugleich steigen die Anforderungen<br />

an die Mobilität und die Verfügbarkeit<br />

der Verkehrsinfrastrukturen.<br />

Die Her<strong>aus</strong>forderung ist gross, für den<br />

Verkehr in dicht besiedelten Gebieten<br />

mehrheitsfähige Lösungen zu fi nden.<br />

Ein langer Weg bis zur Bewilligung<br />

Beim Planungs- und Bewilligungsverfahren<br />

besteht Handlungsbedarf. Diese Meinung<br />

vertrat auch der Aargauer Regierungsrat<br />

und Baudirektor Peter C. Beyeler<br />

an der Infra-Tagung 2010. Demokratische<br />

Entscheidungsprozesse sind aufwändig<br />

und beanspruchen viel Zeit. Natürlich sei<br />

es wichtig, dass die Betroffenen in die<br />

Planung mit einbezogen würden, so Beyeler.<br />

Doch müsse es gelingen, die Einsprachen<br />

zu begrenzen respektive deren<br />

Behandlung zu beschleunigen. «Gerichtsverfahren<br />

dürfen pro Entscheidungsinstanz<br />

nicht Jahre in Anspruche nehmen»,<br />

stellte Peter C. Beyeler denn auch klar. Die<br />

Gesetze seien so anzupassen, dass es<br />

möglich ist, die aufschiebende Wirkung<br />

von Einsprachen und Beschwerden aufzuheben.<br />

Insbesondere dann, wenn ein Projekt<br />

insgesamt unbestritten ist und den<br />

Segen von Volk oder Parlament hat. «Das<br />

Bewilligungsverfahren für den Sechsspur<strong>aus</strong>bau<br />

der A1 zwischen Härkingen<br />

und der Verzweigung Wiggertal dauerte<br />

zehn Jahre, obwohl das bestehende Strassentrassee<br />

nur um etwas mehr als einen<br />

Meter verbreitet werden soll. Im Verlaufe<br />

dieser zehn Jahre nahm der Verkehr<br />

auf der A1 um 15% zu. Wer kann unter<br />

diesen Bedingungen die langen Verfahren<br />

in der heutigen Zeit noch verantworten?»,<br />

gab Regierungsrat Beyeler zu bedenken.


Das Drei-Kreise-Modell des politischen Entscheidungsprozesses<br />

Beschleunigungsmassnahmen<br />

sind unbeliebt<br />

Infrastrukturprojekte in der Schweiz müssen<br />

aufgrund der rasanten Verkehrsentwicklung<br />

in Zukunft rascher und unbürokratischer<br />

realisiert werden. Wie dies<br />

konkret zu erreichen ist, darüber scheiden<br />

<strong>sich</strong> je nach Staatsverständnis und politischer<br />

An<strong>sich</strong>t die Geister. Für klare und<br />

pointierte Standpunkte bekannt ist der<br />

Ökonom und Autor Beat Kappeler. An der<br />

Infra-Tagung 2010 fasste er seine Massnahmen<br />

zur Beschleunigung von Bauprojekten<br />

wie folgt zusammen:<br />

• Die Kantons- und Gemeindegrenzen<br />

sind an die <strong>sich</strong> veränderten Bedürfnisse<br />

von Städten, Agglomerationen<br />

und Gemeinden anzupassen.<br />

• Die Anzahl der Akteure in Kantons-,<br />

Städte- und Gemeindeverwaltungen<br />

sind zu reduzieren.<br />

• Es sind Zweckverbände über mehrere<br />

föderale Ebenen zu schaffen, welche<br />

mit den notwendigen Rechtssetzungskompetenzen<br />

und Volksrechten<br />

<strong>aus</strong>gestattet sind.<br />

• Bewilligungs- und Einsprachefristen<br />

sind parallel statt seriell anzusetzen.<br />

• Es sind Vorgaben für Behandlungsfristen<br />

für Gerichte einzuführen, bei deren<br />

Überschreiten ein Projekt automatisch<br />

als bewilligt gilt.<br />

• Einsprachemöglichkeiten im<br />

Verwaltungs- und Zivilprozessrecht<br />

sind massiv zu reduzieren.<br />

• Den Behörden und Verwaltungen ist<br />

mehr Handlungs- und Ermessensspielraum<br />

zu übertragen und gleichzeitige<br />

die Haftung des Staats und seiner<br />

Angestellten zu reduzieren.<br />

• Umwelt-, Verkehrs-, Natur-, Heimatschutz-<br />

und ähnliche Verbände dürfen<br />

nur zu Einsprachen zugelassen werden,<br />

wenn <strong>sich</strong> ihre persönlichen Mitglieder<br />

in einer Urabstimmung damit einverstanden<br />

erklärt haben.<br />

• Abbruch- und Rückbauregeln sind<br />

deutlich zu erleichtern.<br />

Werden auch nur schon einzelne dieser<br />

Massnahmen umgesetzt, würde dies zu<br />

einer signifi kanten Beschleunigung vieler<br />

Planungs- und Bewilligungsprozesse führen,<br />

gab <strong>sich</strong> Kappeler überzeugt. Dazu ist<br />

es aber enorme Anstrengungen und viel<br />

politische Überzeugungsarbeit nötig.<br />

Der Druck, allen gefallen zu müssen<br />

Solange <strong>sich</strong> in der Gesetzgebung nichts<br />

ändert, verlangen die unterschiedlichen<br />

Konstellationen bei Infrastrukturprojekten<br />

auch weiterhin massgeschneiderte politische<br />

Lösungen. Je grösser ein Bauvorhaben<br />

ist und je mehr Personen davon direkt<br />

oder indirekt betroffen sind, desto grösser<br />

ist der potenzielle Widerstand. Sparprogramme<br />

der öffentlichen Hand, getrübte<br />

wirtschaftliche Aus<strong>sich</strong>ten oder alternative<br />

Investitionswünsche verringern die<br />

Überlebenschancen eines Projekts zusätzlich.<br />

Gibt es ein Rezept, womit ein Projekt<br />

mehrheitsfähig werden kann? Eine Antwort<br />

liefert das Drei-Kreise-Modell des politischen<br />

Entscheidungsprozesses.<br />

Verkehrsinfrastruktur VERKEHR<br />

Zu spät<br />

Auf einem Perron des Hauptbahnhofes<br />

Zürich verkauft ein älterer Herr heisse<br />

Marroni und kühle Getränke. Gerade als<br />

der Schnellzug abfährt, kommt ein junger,<br />

gut gekleideter Banker auf den Perron<br />

gerannt. Völlig <strong>aus</strong>ser Atem bleibt er<br />

vor dem Marronistand stehen: «Blöd, ich<br />

bin nicht schnell genug gelaufen.» Der<br />

ältere Mann lächelt sanft: «Vielleicht sind<br />

Sie nur zu spät gestartet.»<br />

In Anlehnung an: Jürgen Fuchs, Das Märchenbuch<br />

für Manager, Deutscher Taschenbuch<br />

Verlag<br />

«Beim Planungs- und<br />

Bewilligungsverfahren<br />

besteht Handlungsbedarf»<br />

Decken <strong>sich</strong> bei Infrastrukturprojekten die<br />

Kreise der Nutzniesser, Kostenträger und<br />

Entscheider weitgehend, ist ein Projekt<br />

mehrheitsfähig. Es kann relativ rasch realisiert<br />

werden (Fall 1). Weisen die drei Kreise<br />

wie im Fall 2 nur eine geringe Schnittmenge<br />

auf, stehen die politischen Chancen<br />

für das Investitionsvorhaben schlecht. Es<br />

ist eine grosse Opposition zu erwarten.<br />

Zum Erfolg führen in diesem Fall nur solche<br />

Massnahmen, welche die drei Kreise wieder<br />

näher zusammenrücken lassen. Dies<br />

kann zum Beispiel ein Projektänderung<br />

oder eine Kompensationsleistung an die<br />

Projektgegner sein. Die Erfahrung zeigt,<br />

dass solche Massnahmen das eigentliche<br />

Projekt verteuern und damit die knappen<br />

finanziellen Ressourcen der öffentlichen<br />

Hand belasten. Die Frage, ob mit einem<br />

gut vorbereiteten, auf die Bedürfnisse von<br />

Nutzer und Kostenträger abgestimmten<br />

Projekt letzten Endes Geld und Zeit gespart<br />

werden kann, dürfte <strong>sich</strong> somit erübrigen.<br />

Hartnäckigkeit, Mut und Kraft<br />

Verkehrsinfrastrukturen bauen war nie<br />

einfach und wird es nie sein. Technisch<br />

nicht, fi nanziell nicht und politisch nicht.<br />

Was es braucht, sind ein grosses Mass an<br />

Weit<strong>sich</strong>t, das Verständnis für lokale und<br />

regionale Gegebenheiten und eine Portion<br />

Geduld. Und vor allem die Hartnäckigkeit,<br />

den Mut und die Kraft von engagierten<br />

Persönlichkeiten, welche die Projekte vorantreiben.<br />

Nicht zum eigenen Nutzen,<br />

sondern <strong>aus</strong> Überzeugung, damit für die<br />

nächsten Generationen eine sinnvolle Investition<br />

zu realisieren.<br />

SKR 2/10 121


Umweltbewusste Transportalternative<br />

gegen den Verkehrskollaps<br />

Drunter statt drüber<br />

von Joachim Heldt<br />

Der Verkehr auf den Schweizer Strassen<br />

hat <strong>sich</strong> zwischen 1960 und 2004 verfünffacht.<br />

Zwischen 2000 und 2030 ist mit<br />

einer weiteren Zunahme von 15 bis 30<br />

Prozent zu rechnen. Das Verkehrswachstum<br />

führt vermehrt zu St<strong>aus</strong>, vor allem<br />

in den Agglomerationen.<br />

Es staut <strong>sich</strong> und staut <strong>sich</strong><br />

Rund 6,5 Millionen Fahrzeuge fahren täglich<br />

auf den Schweizer Strassen. Davon<br />

stehen die Insassen jährlich während 33<br />

Millionen Stunden im Stau. Der stehende<br />

Verkehr verursacht so einen volkswirtschaftlichen<br />

Schaden in Höhe von 1,2 Milliarden<br />

Franken. 62 Prozent der St<strong>aus</strong><br />

sind Folge der Verkehrsüberlastung.<br />

St<strong>aus</strong> wird es weiterhin auf den Schweizer<br />

Strassen geben. Trotz der Engpassbeseitigungsprojekte<br />

rechnen die Behörden damit,<br />

dass im Jahr 2020 das Nationalstrassennetz<br />

auf rund 340 Kilometer oder knapp 18 Prozent<br />

regelmässig überlastet sein wird.<br />

Zur Beseitigung der Engpässe auf dem<br />

Schweizer Strassennetz hat das Parlament<br />

im Rahmen des Infrastrukturfonds<br />

für die nächsten 20 Jahren insgesamt 5.5<br />

Milliarden Franken freigegeben. Eigentlich<br />

standen Projekte in Höhe von 17.3 Milliarden<br />

Franken an. Für die Behebung der<br />

gravierendsten Engpässe stehen 1.36 Milliarden<br />

zur Verfügung.<br />

Und wer meint, dass die Schweiz bezüglich<br />

CO2-Ausstoss gut dasteht, der irrt <strong>sich</strong> gewaltig.<br />

Die Schweiz steht im Vergleich der<br />

CO2-Emissionen von Personenkraftwagen<br />

mit 200 Gramm CO2 pro Kilometer europaweit<br />

an erster Stelle. Bundesrat Moritz<br />

Leuenberger spielte mit seiner Aussage<br />

«In der Schweiz zirkulieren die einsamsten<br />

Fahrer in den durstigsten Autos» auf den<br />

122 SKR 2/10<br />

VERKEHR Verkehrsinfrastruktur<br />

In Zukunft müssen wir auf den Schweizer Strassen mit St<strong>aus</strong> leben, denn der Verkehrsweg Strasse hat seine<br />

Leistungsgrenze erreicht. Neue Lösungen sollen den drohenden Kollaps abwenden. CargoTube ist eine mögliche<br />

Alternative für den Güterverkehr im Untergrund.<br />

Einpersonenprivatverkehr in der Schweiz<br />

an. So rät denn auch die Energie-Agentur<br />

IEA der Schweiz, den CO2-Ausstoss pro Kilometer<br />

festzulegen, das Benzin und den<br />

Diesel zu verteuern, die Motorfahrzeugsteuern<br />

zu erhöhen und, und, und.<br />

Ballungsgebiete stark belastet<br />

Die Verkehrsüberlastung macht <strong>sich</strong> vor<br />

allem in den Ballungsgebieten bemerkbar.<br />

Die Agglomeration Zürich bleibt der<br />

St<strong>aus</strong>chwerpunkt in der Schweiz schlecht-<br />

hin. Auf dem Abschnitt Nordumfahrung<br />

Zürich – Winterthur haben <strong>sich</strong> die jährlichen<br />

St<strong>aus</strong>tunden auf 2794 Stunden erhöht.<br />

2008 staute <strong>sich</strong> der Verkehr rund<br />

um Zürich an 278 Tagen, also durchschnittlich<br />

an jedem Werktag. Auch auf<br />

den Nationalstrassen rund um die Ballungsgebiete<br />

Basel, Bern, L<strong>aus</strong>anne und<br />

Genf bilden <strong>sich</strong> regelmässig Pendler st<strong>aus</strong>.<br />

In den Agglomerationsgebieten herrscht<br />

auf Grund der Wirtschaftsstruktur und<br />

der Bevölkerungsdichte eine grosse<br />

Nachfrage an Transportdienstleistungen.<br />

Die Menschen müssen<br />

mit Gütern<br />

des täglichen Bedarfs versorgt werden, und<br />

die ansässigen Firmen verlangen Transportdienst<br />

leistungen mit hoher Qualität und<br />

Zuverlässigkeit. Erschwerend kommt hinzu,<br />

dass die Belieferung der Innerstadtgeschäfte<br />

zusehends zeitkritischer wird. Zwar verfügen<br />

die Gebiete über gut <strong>aus</strong>gebaute Verkehrsflächen,<br />

trotzdem kann die Verkehrsinfrastruktur<br />

in den Ballungszentren den steigernden<br />

Mobilitätsanforderungen nur<br />

schlecht oder gar nicht nachkommen.<br />

Die Güterstrasse im Untergrund<br />

Durch die steigende Mobilität der Menschen,<br />

gepaart mit der Globalisierung des<br />

Handels, wird es zum Verkehrskollaps auf<br />

den Schweizer Strassen kommen. Um der<br />

wachsenden Verkehrsbelastung entgegenzuwirken,<br />

braucht es Massnahmen.<br />

Wer in Stosszeiten unterwegs ist, der soll<br />

mehr zahlen, egal ob Autofahrer oder<br />

Zugreisende, so will es Bundesrat Moritz<br />

Leuenberger. Ob diese Massnahmen ei-<br />

© iStock


nen Beitrag zur Bewältigung des Güterverkehrs<br />

auf den Strassen oder Schienen<br />

leisten, sei dahin gestellt.<br />

Eine denkbare Alternative wäre ein unterirdisches<br />

Tunnelsystem für die Gütertransporte<br />

durch die Schweiz. Mit CargoTube existiert<br />

ein innovativer Konzeptentwurf, mit<br />

dem Güter auf unterirdischen Verkehrswegen<br />

schnell, zuverlässig und zeitgenau transportiert<br />

werden können. Nein, das ist keine<br />

Utopie oder gar eine Vision von Spinnern.<br />

Der Gütertunnel hat eine lange Tradition<br />

und aufgrund neuer Bautechnik können<br />

heute Gütertunnel als zusätzliche Verkehrsträger<br />

kostengünstig realisiert werden.<br />

Bereits 1906 wurde in Chicago ein über<br />

100 Kilometer langes Tunnelsystem für<br />

den Transport von Kohle realisiert. Und<br />

noch bis vor sechs Jahren transportierte<br />

die London Post Offi ce Railway Company<br />

über ein 37 Kilometer langes unterirdisches<br />

Transportsystem ihre Postsäcke von<br />

den Postsammelstellen zur Zentrale.<br />

CargoTube als Transportalternative<br />

Das eigentliche Herzstück von CargoTube<br />

sind die unterirdischen Tunnel für den kontinuierlichen<br />

Transport von Paletten, erklärt<br />

uns ein Vertreter der CargoTube<br />

GmbH. Der Transport der Einheiten erfolgt<br />

auf unbemannten, autonomen Transportfahrzeugen.<br />

Die selbstfahrenden Transportmobile<br />

bewegen <strong>sich</strong> mit einer konstanten<br />

Geschwindigkeit und einem vorgegebenen<br />

Minimal-Abstand in getrennter<br />

Richtung.<br />

Die Fahrzeuge können eine oder mehrere<br />

Paletten transportieren. Da es <strong>sich</strong> um<br />

normierte Paletten (Euro-Paletten) handelt<br />

wird lediglich ein Tunnelquerschnitt<br />

von 4 bis 5 Meter benötigt. Alles, was auf<br />

einer oder mehreren Euro-Paletten platz<br />

hat, kann folgedessen CargoTube transportieren.<br />

Das sind Konsum- und Investitionsgüter,<br />

Nahrungs- und Genussmittel,<br />

Maschinenbauteile, Pakete und Expresssendungen,<br />

Sammel- und Stückgüter und<br />

vieles mehr.<br />

Der geplante Tunnel soll die grossen Logistik-<br />

und Verteilzentren direkt miteinander<br />

verbinden. Die dazwischen<br />

liegenden Produktionsstätten und<br />

Verbrauchermärkte können über einen<br />

Direkt anschluss eingebunden<br />

werden. An den Zielstationen werden<br />

die Transportfahrzeuge automatisch<br />

entladen. Die Be- und Entlade-<br />

stationen können den Kundenbedürfnissen<br />

angepasst werden. So ist eine direkte Anbindung<br />

an bestehende Hochregallager<br />

möglich ebenso wie der Weitertransport<br />

mittels Fördertechnik.<br />

Damit die Rückverfolgung der Einheiten<br />

gewährleistet werden kann, wird jede<br />

Palette mit einer GS1 1 Transportetikette<br />

oder einem RFID-Transponder <strong>aus</strong>gestattet.<br />

Durch den Transponder enthalten Datenträger<br />

alle relevanten Informationen,<br />

die für den Transport notwendig sind, wie<br />

beispielsweise Zielort, Empfänger, Gewicht,<br />

Anzahl der enthaltenen Einheiten.<br />

Durch die eindeutige, serielle Numerierung<br />

wird die sofortige Lokalisierung und die<br />

Rückverfolgbarkeit der Transporteinheiten<br />

über ein über geordnetes System gewährleistet.<br />

Zukunftsszenario oder bald Realität?<br />

Damit das Konzept der geplanten Gütertunnelröhre<br />

auch umgesetzt werden kann,<br />

wurde die CargoTube GmbH gegründet.<br />

Das Engineering Unternehmen erarbeitet<br />

das Konzept für die unterirdische Güterstrasse,<br />

legt die Normierung der Transportfahrzeuge<br />

fest und stellt die Interoperabilität<br />

der Teilstrecken <strong>sich</strong>er. Zur Zeit<br />

wird mit Hochdruck am Machbarkeitsnachweis<br />

gearbeitet.<br />

Das Konzept der CargoTube ist breit abgestützt.<br />

Dienstleistungsanbieter wie SBB,<br />

Post, Transportunternehmen, Spediteure<br />

und Grossverteiler die in Zukunft eigene<br />

CargoTube Fahrzeugfl otten be<strong>sitzen</strong> oder<br />

anmieten, wirken ebenso mit, wie Transportfahrzeug-Hersteller,Infrastrukturbetreiber<br />

und Erbauer. So ist <strong>sich</strong>ergestellt,<br />

dass das Projekt «CargoTube» auch den<br />

Bedürfnissen der Wirtschaft und Industrie<br />

entspricht und auf einer realistischen<br />

Grundlage aufbaut.<br />

Die Bedürfnisse der künftigen Benutzer<br />

bestimmen das Detailkonzept, und beim<br />

Tunnelbau sowie beim Betrieb wird <strong>aus</strong>schliesslich<br />

auf bewährte Technik abgestellt.<br />

Dies wird dadurch erreicht, dass auf<br />

jedem Teilgebiet Firmen mitarbeiten, die<br />

auf ihrem Gebiet führend sind und über<br />

langjährige Erfahrungen verfügen.<br />

Die unterirdischen Transportröhren werden<br />

mit Tunnelbohrmaschinen und Tüb-<br />

1 GS1 Schweiz ist der Kompetenzpartner für die<br />

Mitglieder zur Förderung effi zienter Standards,<br />

Logistik, Prozessen, Methoden und Kooperationen.<br />

Verkehrsinfrastruktur VERKEHR<br />

bing<strong>aus</strong>bau erstellt. Oben bleibt alles ohne<br />

Einschränkungen in Bewegung, während<br />

im Untergrund eine neue Infrastruktur<br />

entsteht. Der Vortrieb erfolgt computergesteuert<br />

auf den Zentimeter genau. Mit<br />

dem heutigen Stand der Technik kann eine<br />

Tunnelröhre mit 4 bis 5 Meter Durchmesser<br />

und einem Kilometer Länge je nach<br />

Geologie in einem Monat realisiert werden.<br />

Die Kosten dafür werden heute auf<br />

10 bis 20 Millionen Franken geschätzt. Für<br />

einen Kilometer Autobahnneubau, vierspurig<br />

mit Pannenstreifen, wird laut Bundesamt<br />

für Strassen (ASTRA) ein Betrag<br />

von 80 bis 150 Millionen veranschlagt.<br />

Die positiven Rückmeldungen <strong>aus</strong> Wirtschaft<br />

und Industrie bestärken die Initianten,<br />

auf dem richtigen Weg zu sein.<br />

Namhafte Unternehmen und Grossverteiler<br />

haben ihre Mitarbeit zuge<strong>sich</strong>ert oder<br />

arbeiten bereits in einzelnen Teilprojekten<br />

mit und sorgen so für die Projektakzeptanz.<br />

Die Realisierungschancen beurteilen<br />

die Initianten als gut. Für die Verlegung von<br />

Tunnel- und Fahrleitungsröhren sind keine<br />

langwierigen Genehmigungsverfahren<br />

notwendig, wie dies beim Bau resp. Ausbau<br />

von Autobahnen erforderlich wäre.<br />

Kooperation und Finanzierung<br />

Ob der Betrieb von CargoTube rentabel sein<br />

wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.<br />

Die Initianten, Benutzer, Experten, Verwaltung<br />

und die Politik müssen multidisziplinär<br />

und eng zusammenarbeiten. Verlässliche<br />

Anforderungen wie Mengengerüste<br />

und Projektionen müssen vorliegen, und<br />

von Anfang an muss ein kosten- und fi nanzierungsbewusstes<br />

Design verfolgt werden.<br />

In der Finanzierung sieht die CargoTube<br />

GmbH die grösste Her<strong>aus</strong>forderung. Eine<br />

breit abgestützte, gemischt öffentlich-privatwirtschaftliche<br />

Finanzierung steht im<br />

Vordergrund. Ob und wie das Modell PPP<br />

(Public-Private-Partnership) Schweiz zum<br />

Tragen kommen könnte, wird abgeklärt.<br />

Neue oder breitere Strassen sind keine Lösungen<br />

für die Verkehrsprobleme: sie verlagern<br />

nur den Verkehr oder wecken neue<br />

Mobilitätsbedürfnisse. Eine zukunftsorientierte<br />

Verkehrspolitik sollte alle Möglichkeiten<br />

einer Verkehrsverminderung <strong>aus</strong>schöpfen<br />

und nach neuen, phantasievollen, asphaltfreien<br />

und CO2-armen Wegen suchen.<br />

Das Projekt CargoTube ist nicht nur wegen<br />

seiner CO2 Einsparung attraktiv, sondern ist<br />

eine interessante Transportalternative und<br />

trägt zur Entlastung der Nationalstrassen<br />

und der Bundeskasse bei.<br />

SKR 2/10 123


Das eigene Auto bleibt das beliebteste<br />

Verkehrsmittel der Schweiz. Der Verkehr<br />

ist aber auch für nahezu die Hälfte der<br />

Kohlendioxid-Belastung (CO2) im Land verantwortlich.<br />

Am saubersten schneiden<br />

Erdgas-Autos ab. Sie verursachen um über<br />

20% Prozent niedrigere CO2-Emissionen als<br />

Benzin- und über 10% weniger CO2 als Dieselfahrzeuge<br />

und tragen am geringsten<br />

zur Ozonbildung bei. Auch geben sie keinen<br />

Russ und Feinstaub an die Umwelt ab.<br />

Dem in der Schweiz als Treibstoff verkauften<br />

Erdgas werden rund 20% Biogas beigemischt.<br />

Das CO2-neutrale Biogas erhöht<br />

die Umweltvorteile von Erdgas als Treibstoff<br />

nochmals wesentlich.<br />

Erdgas/Biogas in der<br />

Auto-Umweltliste immer besser<br />

Die in der Schweiz verfügbaren Personenwagen<br />

– mehr als 1’500 Modelle der gebräuchlichsten<br />

Marken – werden jedes Jahr<br />

vom Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) bewertet.<br />

Nach einem bewährten und objektiven<br />

System werden für verschiedene Umweltkriterien<br />

Punkte vergeben, die dann zur<br />

Gesamtpunktezahl und Bewertung führen.<br />

In der Ausgabe 2010 der Auto-Umweltliste<br />

des VCS (www.autoumweltliste.ch) ist Erdgas/Biogas<br />

als Treibstoff erneut gesamthaft<br />

klarer Sieger. Unter den zehn Besten<br />

(Top-Ten) aller Klassen sind fünf Erdgas/<br />

Biogas-Modelle. In den einzelnen Bewertungsklassen<br />

dominieren Erdgas/Biogas-<br />

Fahrzeuge die Wertungen teilweise massiv:<br />

Sieger ist Erdgas/Biogas in den Klassen<br />

Kleinwagen (Fiat Punto Evo Natural Power),<br />

Mittelklasse (VW Passat EcoFuel), Mini-Van<br />

(Fiat Qubo Natural Power) und Familien-<br />

Van (VW Touran 1.4 TSI EcoFuel).<br />

124 SKR 2/10<br />

VERKEHR Flottenmanagement / Energieeffi zienz<br />

Mit Erdgas/Biogas umweltschonend<br />

und günstig fahren<br />

von: Daniel Bächtold, PR-Leiter VSG<br />

Abgase <strong>aus</strong> dem Strassenverkehr belasten die Umwelt immer mehr und gefährden unsere Gesundheit. Doch<br />

die wenigsten wollen auf die individuelle Freiheit der Mobilität und somit auf ihr Auto verzichten. Erdgas/Biogas<br />

bietet die zurzeit klimaschonendste Technologie bei serienmässigen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.<br />

Durch das Beimischen von Biogas wird die bereits sehr gute CO2-Bilanz von Erdgas-Fahrzeugen noch weiter<br />

verbessert. Die nun von Volkswagen, Opel und Fiat lancierten Erdgas-Turbomotoren sind noch sparsamer und<br />

effi zienter. Das Angebot an serienmässigen Erdgas-Fahrzeugen nimmt laufend zu, Lücken im bestehenden<br />

Tankstellennetz werden geschlossen.<br />

Ein Drittel aller 80 Top-Ten-Modelle<br />

fahren mit Erdgas/Biogas<br />

Rund ein Drittel der 80 Klassenbesten-<br />

Positionen wird von Modellen mit Erd gas/<br />

Biogas-Antrieb besetzt. Zum Vergleich:<br />

Hybridmodelle sind mit lediglich 4 Fahrzeugen<br />

vertreten, Flüssiggasmodelle<br />

(LPG) mit einem Fahrzeug. In der Kategorie<br />

der Familien-Vans erscheint das<br />

erste Modell ohne Erdgas/Biogas-Antrieb<br />

erst auf Platz 8, die ersten sieben Plätze<br />

belegen Fahrzeuge mit Erdgas/Biogas. In<br />

der Kategorie der Kleinwagen sind 3 der<br />

ersten 5 Positionen durch Erdgas-Fahrzeuge<br />

besetzt.<br />

Messungen der EMPA zeigen, dass man mit Erdgas umweltschonender fährt.<br />

Wer Erdgas/Biogas tankt, schont die Umwelt und fährt günstiger.


Fahrzeug-Angebot<br />

wird laufend erweitert<br />

Anfänglich waren es vor allem Serienfahrzeuge<br />

für Benzin, welche für den Betrieb<br />

mit Erdgas und Biogas umgerüstet<br />

wurden. Inzwischen bieten Opel, Fiat, VW<br />

und Mercedes in der Schweiz eine breite<br />

Palette von Fahrzeugen an, die speziell<br />

für den optimalen Betrieb mit Erdgas/<br />

Biogas entwickelt und produziert werden.<br />

Weitere Hersteller bieten eine breite Palette<br />

von Personenwagen, Lieferwagen<br />

und Kleinbussen an. Da lässt <strong>sich</strong> leicht<br />

für verschiedenste Bedürfnisse das richtige<br />

Auto fi nden.<br />

Hohe Sicherheitsstandards<br />

Die Gastanks entsprechen höchsten Sicherheitsstandards<br />

und werden meist im<br />

Fahrzeugboden ohne Platzeinschränkungen<br />

untergebracht. Sie verfügen über Sicherheitsvorrichtungen,<br />

die ein Bersten<br />

selbst bei Bränden und schweren Kollisionen<br />

verunmöglichen. Ein Crashtest von<br />

TCS und ADAC hat gezeigt, dass Erdgas-<br />

Fahrzeuge ebenso <strong>sich</strong>er sind wie Fahrzeuge<br />

mit herkömmlichen Treibstoffen.<br />

Auch das Betanken ist so einfach wie mit<br />

www.erdgasfahren.ch<br />

Flottenmanagement / Energieeffi zienz VERKEHR<br />

Benzin. Tunnels und Tiefgaragen dürfen<br />

ohne Einschränkungen mit Erd- und Biogas-Fahrzeugen<br />

befahren werden.<br />

9’000 Erdgas-Autos<br />

2009 sind in der Schweiz und im Fürstentum<br />

Liechtenstein rund 1’740 mit Erdgas/<br />

Biogas betriebene Autos verkauft worden.<br />

Der Bestand erhöhte <strong>sich</strong> damit auf rund<br />

9’000 Fahrzeuge (ca. 6’500 PW, 2000<br />

leichte Nutzfahrzeuge und Kleinbusse, 166<br />

Busse und 57 schwere Nutzfahrzeuge).<br />

Insgesamt stehen ihnen 120 Erdgas/Biogas-Tankstellen<br />

zur Verfügung. In verschiedenen<br />

Schweizer Kantonen ist die Reduktion<br />

der Motorfahrzeug-Steuer für umweltschonende<br />

Fahrzeuge bereits in Kraft<br />

oder wird noch geprüft. Zudem gewähren<br />

verschiedene Ver<strong>sich</strong>erer Rabatte.<br />

Günstiger als Benzin und Diesel<br />

Die Abhängigkeit der Benzin- und Dieselpreise<br />

von politischen Ereignissen und Spekulationen<br />

wirkt <strong>sich</strong> in steten Preisanpassungen<br />

<strong>aus</strong>. Wesentlich stabiler und erst<br />

noch günstiger sind die Preise für Erdgas/<br />

Biogas an der Zapfsäule. Im Durchschnitt<br />

liegt er etwa bei Fr. 1.60/Kilogramm. Auf<br />

Benzin umgerechnet (1kg Erdgas/Biogas =<br />

1.47l Benzin) ergibt dies einen Literpreis<br />

von leicht über einem Franken. Der Preisvorteil<br />

gegenüber Benzin und Diesel beträgt<br />

somit heute im Schweizer Durchschnitt<br />

um die 30%. Gasversorger gewähren<br />

zudem noch Förderbeiträge an die<br />

Anschaffung eines Erdgas-Fahrzeugs.<br />

Durch all diese Vorteile werden die Aufpreise<br />

für ein Erdgas-Fahrzeug, welche in<br />

etwa mit denjenigen von Dieselfahrzeugen<br />

vergleichbar sind, in der Regel bei einer<br />

Fahrleistung von rund 15’000 km pro Jahr<br />

in 2–3 Jahren wieder wettgemacht.<br />

Getankt wurden 2009 in der Schweiz insgesamt<br />

rund 12,7 Millionen Kilogramm<br />

Erdgas und Biogas. Dies entspricht nahezu<br />

19 Millionen Liter Benzin und ist gegenüber<br />

dem Vorjahr eine Steigerung um<br />

rund 28%. Der Anteil an Biogas belief <strong>sich</strong><br />

auf ca. 20%.<br />

Gasmobil AG<br />

Untertalweg 32<br />

Postfach 360<br />

CH-4144 Arlesheim<br />

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sondern auch günstiger als Benzin.<br />

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SKR 2/10 125


PUBLIREPORTAGE<br />

Autogas in der Schweiz<br />

Umweltbewusst und günstig unterwegs<br />

Wann alles begann<br />

1956 kam das erste Sonntagsfahrverbot in der CH. Ein fi ndiger<br />

Garagist <strong>aus</strong> Sitten, entwickelte ein System, um mit Propangas<br />

trotzdem am Sonntag zu fahren. 1999 hat Herr Otto Lieb die Materie<br />

AUTOGAS / LPG neue aufgegriffen und eine Marktanalyse und<br />

eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Das Ergebnis zeigte, es ist<br />

machbar und das Bedürfnis der Bevölkerung ist da. Nach einigen<br />

Jahren der Abklärungen mit Bund und Behörden hatte <strong>sich</strong> Herr<br />

Lieb entschlossen, im 2005, die Firma Autogas-Suisse ins Leben zu<br />

rufen. Inzwischen bietet die Firma 176 Anlagen für Umbauten an.<br />

Somit ist Autogas-Suisse der grösste Importeur in der CH.<br />

Autogas-Suisse schult und zertifi ziert (internes Zertifi kate) interessierte<br />

Werkstätten zu Umrüstbetrieben. Das Händlernetz ist<br />

auf 42 Werkstätten in der CH angewachsen. Im 2006 begann eine<br />

Zusammenarbeit mit dem Importeur von LADA in der Schweiz.<br />

LADA bietet seit diesem Zeitpunkt die ganze Modelpalette mit<br />

der Option AUTOGAS / LPG an. Seit 2009 ist die Firma Gasimplant<br />

GmbH der neue offi zielle Importeur von LADA in der CH. Seit 2008<br />

ist Gasimplant GmbH ein Partnerbetrieb und der Stützpunkthändler<br />

von Autogas-Suisse für Bern.<br />

Vertrauen Sie nur den Profi s<br />

In der Schweiz werden Umbauten seit einigen Jahren angeboten.<br />

Alle Umbauten werden nach den gesetzlichen Richtlinien<br />

angeboten, verbaut und zugelassen. Wir sind in der Lage, sämtliche<br />

Benzinfahrzeuge umzubauen. Ob es <strong>sich</strong> um einen Oldtimer,<br />

Youngtimer oder ein modernes Fahrzeug handelt. Ausnahmen<br />

sind direkteingespritzte Motoren (FSI,GDI usw). Hier arbeiten alle<br />

Anlagen Hersteller mit Hochdruck daran, auch solche Fahrzeuge<br />

anzubieten.<br />

Was man sieht<br />

In der Regel wird versucht, so un<strong>sich</strong>tbar wie möglich die Anlage<br />

einzubauen. Einzig eine kleine Gas-Niveau-Anzeige im Innenraum<br />

ist <strong>sich</strong>tbar. Diese fungiert zugleich auch als Schalter zum<br />

manuellen umschalten, wenn gewünscht<br />

Wie funktioniert die Anlage<br />

Bei allen modernen Autos arbeitet die Gasanlage vollautomatisch,<br />

kann aber auch manuell umgeschaltet werden.<br />

126 SKR 2/10<br />

Warum wird Autogas auch als Flüssiggas bezeichnet?<br />

Mischungen <strong>aus</strong> Propan- und Butangas können bereits bei<br />

niedrigem Druck verfl üssigt werden. Deshalb kann, im Gegensatz<br />

zu Erdgas, grosse Energiemengen auf kleinem Raum im Fahrzeug<br />

gespeichert werden. Ein Flüssiggasfahrzeug hat deshalb, bei gleicher<br />

Tankgrösse, eine bis zu dreifache Reichweite im Vergleich zu<br />

einem Erdgasfahrzeug.<br />

Was ist der Unterschied zwischen Erdgas und Flüssiggas?<br />

Erdgas ist Methangas und Flüssiggas ist eine Mischung <strong>aus</strong><br />

Propan- und Butangas. Erdgas wird mit einem Druck von 200–<br />

250 bar gasförmig gespeichert. Flüssiggas wird, in fl üssiger Form<br />

(ca. 4–8bar) im Fahrzeug gespeichert. Flüssiggas kennt man am<br />

besten als Camping- / Grillgas oder aber Feuerzeug Gas.<br />

Ökobonus<br />

Im Ausland kostet Autogas mindestens die Hälfte gegenüber<br />

Benzin. Hier zu Lande kann man Fahrzeugsteuern sparen (kantonal<br />

geregelt) und einige Ver<strong>sich</strong>erungen geben Ökorabatte. Nebst<br />

all den Einsparungen gibt es ein gutes Gefühl, wenn man bis zu<br />

30% weniger CO ² und bis zu 80% weniger CO abgibt.<br />

Tankstellen Netz<br />

Zum heutigen Zeitpunkt gibt es immerhin schon 39 Tankstellen<br />

in der Schweiz. Dies war nicht immer so. 2006 gab es lediglich<br />

9 funktionierende Autogas Tankstellen. Im Vergleich dazu Italien<br />

mit über 30’000 Tankstellen.<br />

Gasimplant GmbH<br />

Umrüstbetrieb / Stützpunkt<br />

der Autogas-Suisse<br />

Tel. +41 31 911 00 01<br />

Fax +41 31 911 55 89<br />

www.gasimplant.ch<br />

info@autogas-installationen.ch<br />

Autogas-Suisse<br />

Importeur Autogas Anlagen<br />

Tel. +41 31 756 05 20<br />

Fax +41 31 756 05 20<br />

www.autogas-suisse.com<br />

www.autogas-suisse.com/shop<br />

info@autogas-suisse.com


Flächendeckender Ausbau<br />

des Autogas-Tankstellennetzes<br />

Autogas ist günstiger und vor allem umweltschonender als Benzin oder Diesel. Dennoch gibt es in der Schweiz<br />

erst 37 Autogastankstellen, während im nahen Ausland das Geschäft mit der Butan-Propan-Mischung boomt.<br />

Dies soll <strong>sich</strong> ändern: Die Vitogaz AG und ihre Partner bauen in der Schweiz ein <strong>aus</strong>geprägtes Autogas-Tankstellennetz.<br />

Bis 2011 entstehen 110 Autogastankstellen.<br />

Autogas, auch LPG (Liquefid Petroleum<br />

Gas) genannt, wird seit Jahrzehnten als<br />

emissionsarmer und kostengünstiger<br />

Treibstoff eingesetzt – dies mit einer gegenüber<br />

Benzin und Diesel vorteilhaften<br />

CO2-Bilanz. «Das Interesse an Autogas in<br />

der Schweiz ist ungebrochen», so Marc van<br />

der Spek, CEO der Vitogaz Switzerland AG.<br />

Ca. 2‘000 Fahrzeuge werden momentan in<br />

der Schweiz mit Flüssiggas betrieben.<br />

Trotzdem ist die Schweiz im Vergleich zu<br />

anderen Ländern noch in den Anfängen.<br />

Flächendeckendes<br />

Autogas-Tankstellennetz<br />

Die Reduktion der Mineralölsteuer auf<br />

Autogas sowie die unkomplizierte Nachrüstung<br />

vieler Benzinfahrzeuge sprechen<br />

für Autogas. «Nicht nur die Preise, sondern<br />

auch der Umweltgedanke spielt bei<br />

vielen Autofahrern eine wichtige Rolle»,<br />

erklärt Marc van der Spek. Bisher hat vor<br />

allem die noch dürftige Anzahl an Autogastankstellen<br />

den Durchbruch in der<br />

Schweiz gebremst. Zurzeit gibt es gerade<br />

mal 37 Autogastankstellen. Zum Vergleich:<br />

In Deutschland sind bereits weit<br />

über 5’000 Autogaszapfsäulen vorhanden.<br />

Dies soll <strong>sich</strong> nun ändern. «Der Energiemix<br />

im Automobilbereich wird in Zukunft<br />

immer wichtiger und da gehört<br />

Autogas einfach mit dazu», erklärt Patrick<br />

Suppiger, Pressesprecher der Vitogaz<br />

Switzerland AG. Ziel der Firmenstrategie<br />

sei es bis 2011 110 Autogastankstellen<br />

zu bauen. «Und bis in rund zwei bis drei<br />

Jahren soll in der Schweiz ein flächendeckendes<br />

Netz entstehen», so Suppiger<br />

weiter.<br />

Umrüstung so einfach wie nie<br />

«Die Autogastechnik steht für die nachträgliche<br />

Umstellung von Benzinfahr zeugen<br />

ebenso zur Verfügung wie für Neuwagen»,<br />

erklärt Günther Klaiber von EcoEngines,<br />

einer Umrüstfi rma <strong>aus</strong> Deutschland. Wichtig<br />

dabei sei, dass die Umrüstsätze der ECE-<br />

R115 Norm entsprächen. «Diese Fahrzeuge<br />

werden ohne Probleme von Strassenverkehrsämtern<br />

akzeptiert», so Klaiber. Fast<br />

jedes gängige Benziner-Modell kann für den<br />

Autogas-Betrieb umgerüstet werden. Eine<br />

Umrüstung des Fahrzeugs kostet zwischen<br />

3’500 bis 4’000 Franken. Da Autogas sau-<br />

Sauber – sparsam – komfortabel<br />

Mit Autogas/LPG unterwegs: Wie weit komme ich mit 100 Franken (Peugeot 308)<br />

Autogas/LPG (Annahme CHF –.98/ Liter) 1460 km<br />

Diesel (Annahme CHF 1.57/Liter) 1300km<br />

Benzin (Annahme CHF 1.42/Liter) 1000km<br />

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Mehr Informationen und Anmeldung unter www.autogas24.ch oder Tel. 058 458 75 55<br />

ber verbrennt, wird der Motor geschont<br />

und hat entsprechend eine äquivalente<br />

Lebensdauer wie ein Benzinfahrzeug.<br />

Entlastung des Portemonnaies<br />

Die Benzin- und Dieselpreise steigen zurzeit<br />

wieder und könnten schon bald das<br />

Niveau des Rekordpreises im Sommer<br />

2008 erreichen. Gerade darum ist Autogas<br />

für viele Schweizer eine spannende Alternative.<br />

Ein Liter Autogas kostet derzeit<br />

rund 0.99 Franken. Zwar liegt der Verbrauch<br />

im Vergleich zu Benzin ein wenig<br />

höher, doch dank des tieferen Preises wird<br />

mit Autogas trotz Mehrverbrauch ökonomisch<br />

sinnvoller gefahren.<br />

Vitogaz Switzerland AG<br />

A Bugeon<br />

CH-2087 Cornaux<br />

Tel. 058 458 75 55<br />

Fax 058 458 75 61<br />

www.vitogaz.ch<br />

SKR 2/10 127


PUBLIREPORTAGE<br />

Für optimale Befestigungstechnik<br />

Bandimex bietet eine universelle und wirtschaftlich einsetzbare<br />

Lösung für verschiedenste Anwendungsbereiche wie beispielsweise<br />

Befestigung von Verkehrsschildern, Schlaucheinbindungen<br />

und vielem mehr. Ihre Ansprechpartner in der Schweiz für Bandimex-Befestigungstechnik<br />

fi nden Sie bei der FILADOS AG.<br />

Das Bandimex-Angebot bietet ein weitreichendes Sortiment an<br />

Bändern, Schlaufen und L Clips in den richtigen Grössen, Schellen<br />

mit verschiedenen Bandbreiten und Standarddurchmessern sowie<br />

einem umfassenden Angebot an Schilderhaltern für die individuellen<br />

Anwendungen. Für die einfache Montage stehen die<br />

passenden Werkzeuge bereit. Zu diesem Kernprogramm stehen<br />

Produkte wie Schlauchreparaturrohre, Schlauchkupplungen,<br />

Rohrreparaturdichtungen, Schneckengewindeschellen oder Endlos-Schneckenschraubenschellen<br />

im breiten Angebot.<br />

Diese Angebots-Palette im Befestigungsbereich ist einerseits optimal<br />

auf den Bereich öffentliche Bauten und den Verwaltungsbereich<br />

mit deren verschiedensten Anwendungen <strong>aus</strong>gerichtet. Auf<br />

der anderen Seite fi nden <strong>sich</strong> Anwendungen für die Industrie und<br />

das Gewerbe. Die FILADOS AG bietet mit Bandimex eine äusserst<br />

einfach anwendbare, bedienerfreundliche Lösung in der Befestigungstechnik<br />

an. Durch die Hochwertigkeit der verwendeten<br />

Materialen <strong>sich</strong>ert <strong>sich</strong> der Anwender bei der Wahl der Bandimex-<br />

Produkte eine nachhaltige Befestigung.<br />

Unabhängig davon, ob es <strong>sich</strong> um die Montage von Strassenschildern<br />

oder komplexe Anwendungen im Produktionsprozess eines<br />

Betriebes handelt, mit den vielfältigen Bandimex-Produkten werden<br />

überzeugende Lösungen angeboten. Ein gut sortiertes und rationell<br />

geführtes Lager an Vormaterial und Fertigprodukten sowie<br />

ein motiviertes Team von qualifizierten Mitarbeitern bilden die<br />

Grundlage für schnelle und zuverlässige Belieferung der Kunden <strong>aus</strong><br />

verschiedensten Anwendungsgebieten. Durch die Spezialisierung<br />

von Bandimex auf den Bereich Befestigungstechnik resultiert neben<br />

den anwendungsspezifi schen Vorteilen in Beratung und Applikation<br />

vor allem ein sehr gutes Preis-/Leistungs- und Lieferverhältnis.<br />

Bandimex, eine Befestigung, die hält, was Sie verspricht.<br />

Kurze Lieferzeiten sowie einfache Bestellung ermöglichen es dem<br />

Kunden, auch kurzfristige Problemlösungen zu fi nden. In diesem<br />

Sinne wird mit der Website www.bandimex.ch ab Mitte Mai eine<br />

weitere Möglichkeit für den Interneteinkauf und Information/Beratung<br />

aufgeschaltet.<br />

Weitere Informationen<br />

BANDIMEX in der Schweiz bei<br />

FILADOS AG<br />

Dürrenmattweg 15<br />

CH-4133 Pratteln<br />

Tel. +41 (0)61 821 63 06<br />

Fax +41 (0)61 821 63 02<br />

info@fi lados.ch<br />

www.fi lados.ch<br />

www.bandimex.ch<br />

Wir halten fest.<br />

Unsere Befestigungssysteme bieten eine universell und wirtschaftlich einsetzbare Lösung<br />

für verschiedenste Anwendungsbereiche wie beispielsweise die Befestigung<br />

von Verkehrsschildern, Schlaucheinbindungen und vielem mehr.<br />

Die sorgfältige Auswahl optimaler Werkstoffe, ihre Bearbeitung<br />

auf modernsten Maschinen und kritische Prüfverfahren<br />

<strong>sich</strong>ern den hohen Qualitätsstandard unserer Produkte.<br />

Befestigung mit System<br />

FILADOS AG � Dürrenmattweg 15 � CH-4133 Pratteln<br />

Tel.: 061 821 63 06 � info@filados.ch � www.filados.ch<br />

Besuchen Sie unsere neue Website (ab Mitte Mai): www.bandimex.ch


Nutzfahrzeug- und Fahrzeugbaucenter<br />

Safenwil<br />

Das Carrosseriewerk in Safenwil<br />

passt <strong>sich</strong> den ständig ändernden<br />

Markt- und Gesetzgegebenheiten<br />

an. In Zusammenarbeit mit den<br />

Importeuren wurde beispielsweise<br />

beim Mitsubishi L200 die<br />

Anhängelast auf 3500 kg erhöht,<br />

sowie unabhängig davon die Vorderachslast<br />

aufgelastet für den<br />

Anbau eines Schneepfl uges. Beim<br />

Land Rover Defender wurde<br />

durch einen eigens konstruierten<br />

Dachlastenträger die Dachlast auf<br />

300 kg Ladegut erhöht. Dies im<br />

Speziellen für die in Elektrizitätswerken<br />

eingesetzten Fahrzeuge.<br />

Eine weitere Entwicklung des<br />

Nutzfahrzeug- und Fahrzeugbaucenters<br />

sind die Aufl astungen der<br />

Anhängelast des Land Rover Defender<br />

oder Toyota Land Cruiser<br />

V8 auf 6 Tonnen in Verbindung<br />

mit einer Druckluftbremsanlage.<br />

Land Rover Defender<br />

mit EW Träger<br />

Das Carrosseriewerk Safenwil hat<br />

<strong>sich</strong> hierzulande durch seine über<br />

50-jährige Erfahrung und seine<br />

top Qualität einen Namen als<br />

Spezialist für hochwertige, individuelle<br />

Lösungen gemacht. Darüber<br />

hin<strong>aus</strong> ist es bekannt für<br />

sein faires Preis-/Leistungsverhältnis<br />

und seine Termingenauigkeit.<br />

Mitsubishi L200 mit<br />

Schneepfl ug<br />

Emil Frey AG<br />

Nutzfahrzeug- und Fahrzeugbaucenter<br />

Industrie Nord<br />

CH-5745 Safenwil<br />

Tel. 062 788 88 88<br />

Fax 062 788 83 50<br />

www.carrosseriewerk.ch<br />

Nur bei Hörmann HÖCHSTE KRATZFESTIGKEIT<br />

Feuerwehrwache Langenfeld<br />

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grösste Auswahl an Industrietorsystemen.<br />

Sie finden bei uns alle wichtigen Bauarten<br />

in zahlreichen Varianten. Dazu intelligente<br />

Lösungen wie die kratzfeste DURATEC-<br />

Kunststoff-Verglasung für Sectionaltore<br />

oder Schlupftüren ohne Stolperschwelle –<br />

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Hörmann Schweiz AG, Nordringstrasse 14,<br />

4702 Oensingen, 0848 HOERMANN<br />

0848 463 762, info@hoermann.ch<br />

SKR 2/10 129


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