04.10.2012 Aufrufe

Richtig sitzen zahlt sich aus

Richtig sitzen zahlt sich aus

Richtig sitzen zahlt sich aus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Was haben weggeworfene Bananenschalen,<br />

Gartenabfälle sowie Gülle und Mist<br />

gemeinsam? Sie alle sind Biomasse. Und<br />

sie enthalten alle gespeicherte Sonnenenergie.<br />

Durch die Anwendung bestimmter<br />

technologischer Verfahren kann diese<br />

Energie nutzbar gemacht werden. Eine<br />

dieser Methoden ist die anaerobe Vergärung<br />

von fester oder fl üssiger Biomasse.<br />

Dabei wird diese unter Ausschluss von Luft<br />

von Methanbakterien zu Biogas umgewandelt.<br />

Aus Abfall wird dadurch Strom,<br />

Wärme oder Treibstoff und als Nebenprodukt<br />

entsteht Dünger.<br />

Strom, Wärme und Treibstoff<br />

<strong>aus</strong> Abfall<br />

In der Schweiz existieren heute bereits<br />

über 100 Anlagen, die <strong>aus</strong> Biomasse-Resten<br />

wie Grüngut und Küchenabfällen (inkl.<br />

Speisereste) oder landwirtschaftlichen<br />

Reststoffen (Gülle, Mist, Ernterückstände)<br />

Biogas produzieren. Das Biogas wird meist<br />

direkt am Produktionsort in einem Blockheizkraftwerk<br />

zu Strom und Wärme umgewandelt<br />

oder aber aufbereitet, ins Gasnetz<br />

eingespeist und als Treibstoff verwendet.<br />

All diese Anlagen liefern heute<br />

rund 13’000 H<strong>aus</strong>halten Ökostrom, versorgen<br />

ca. 1’300 H<strong>aus</strong>halte mit Wärme<br />

und decken den Jahresbedarf von mehr als<br />

1’300 Autos, die mit klimaneutralem Biogas<br />

angetrieben werden.<br />

Vergärung als ökologisch und<br />

ökonomisch sinnvolle Lösung<br />

Es gibt viele Argumente, die für die Energieproduktion<br />

<strong>aus</strong> Biomasse sprechen. Der<br />

bestechendste Vorteil liegt darin, Energie<br />

<strong>aus</strong> Abfällen zu gewinnen. Biomasse-Abfälle<br />

sind also eine nachhaltige Ressource.<br />

Durch die Vergärung kann mehr Energie<br />

gewonnen werden als in herkömmlichen<br />

Kehrichtverbrennungsanlagen. Bei der<br />

110 SKR 2/10<br />

UMWELT Entsorgung<br />

Zeitgemässe Abfallwirtschaft<br />

ist Ressourcenwirtschaft<br />

Täglich wandern in Schweizer H<strong>aus</strong>halten etliche Küchenabfälle in den Kehrichtsack. Eine wertvolle Ressource<br />

für die Gewinnung von Energie und Kompost geht damit verloren. Denn würde man diese sogenannte Biomasse<br />

sinnvoll nutzen, könnte sie einen wichtigen Beitrag für die Schweizer Energieversorgung leisten. Insbesondere<br />

der Einsatz der Gemeinden zum Ausbau der Separatsammlung ist gefragt.<br />

Vergärung bleiben <strong>aus</strong>serdem die Nährstoffe<br />

erhalten und gelangen durch die<br />

Verwendung als nährstoffreiche Dünger<br />

zurück in den Stoffkreislauf.<br />

Potenzial verfügbarer<br />

Biomasse-Abfälle<br />

Fest steht: Weil die Vergärung von Biomasse<br />

ökonomisch wie auch ökologisch<br />

sinnvoll ist, nimmt auch die Anzahl Biogasanlagen<br />

in der Schweiz stetig zu. Dies<br />

hat jedoch eine steigende Nachfrage nach<br />

energiereichen Biomasse-Abfällen zur<br />

Folge. Tatsache ist, dass diese Abfälle nur<br />

beschränkt verfügbar sind – zum Beispiel,<br />

weil Küchenabfälle einfach ungenutzt in<br />

den Kehrichtsack wandern. 2006 fi elen allein<br />

in Schweizer H<strong>aus</strong>halten rund 1.6 Mio.<br />

Tonnen vergärbare Abfälle an. Davon landeten<br />

aber nur knapp 150’000 Tonnen in<br />

Biogasanlagen. Das Potenzial ist also bei<br />

weitem noch nicht <strong>aus</strong>geschöpft.<br />

Separatsammlung<br />

– die Gemeinden sind gefragt<br />

Um das in den Siedlungsabfällen verborgene<br />

Biomasse-Potenzial zu nutzen, sind<br />

die Gemeinden gefordert: Ihre Separatsammlung<br />

für Garten- und Küchenabfälle<br />

muss weiter <strong>aus</strong>gebaut werden.<br />

Dies ist keine Hexerei. Zentrale Erfolgsfaktoren<br />

sind ein einfacher Zugang zu<br />

den Sammelstellen sowie ein regelmässiger<br />

Abhol-Rhythmus der Biomasse-Abfälle,<br />

beispielsweise einmal pro Woche.<br />

Die Biomasse-Abfälle werden von Vorteil<br />

in geschlossenen Normbehältern gesammelt,<br />

so dass sie nicht nass werden und<br />

keine unerwünschten Gerüche entstehen.<br />

Bei Platzmangel sind auch unterirdische<br />

Sammelstellen denkbar. Bestehende<br />

Infrastrukturen wie beispielsweise<br />

öffentlich zugängliche Sammelplätze für<br />

Gartenabfälle können natürlich genutzt<br />

Pro Kopf fi elen 2006 rund 118 Kilogramm<br />

Bioabfälle an. Diese können über die Grüngutsammlung<br />

verwertet werden<br />

werden. Untersuchungen in verschiedenen<br />

Schweizer Gemeinden mit Separatsammlung<br />

haben gezeigt, dass so jedes<br />

Jahr zwischen 70 bis 130 Kilogramm<br />

Biomasse-Abfälle pro Einwohner für die<br />

energetische Nutzung verfügbar gemacht<br />

werden können. Dadurch leisten Gemeinden<br />

nicht nur einen wichtigen Beitrag zur<br />

Energieversorgung der Schweiz, sondern<br />

setzen <strong>sich</strong> auch aktiv für den Klimaschutz<br />

ein. Gerne unterstützt die Informationsstelle<br />

BiomassEnergie interessierte<br />

Gemeinden dabei.<br />

BiomassEnergie<br />

Ernst Basler + Partner AG<br />

Zollikerstrasse 65<br />

CH-8702 Zollikon<br />

Tel. 044 395 11 11<br />

Fax 044 395 12 34<br />

biomass@ebp.ch<br />

www.biomasseenergie.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!