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Richtig sitzen zahlt sich aus

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ück<strong>sich</strong>tigung ihrer charakteristischen<br />

Wuchseigenschaften in der Fläche angeordnet<br />

(d. h. Leitstauden und Begleitstauden<br />

eher mittig in der Fläche, Bodendecker<br />

eher am Rand und Pendler zum Auffüllen<br />

von Lücken).<br />

Forschungskriterien<br />

Schwerpunkte der Forschung bildeten dabei<br />

folgende Kriterien:<br />

• Ästhetischer Wert<br />

• Pfl egeaufwand<br />

• Dauerhaftigkeit und dynamische<br />

Stabilität der Pfl anzungen<br />

• Ökologischer Nutzen<br />

Chancen und Risiken<br />

von Staudenmischpfl anzungen<br />

Akzeptanz in Bevölkerung<br />

Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist gemäss<br />

Umfragen sehr hoch. Mit bis zu 90% zeigt<br />

<strong>sich</strong> die Akzeptanz der Flächen bei der Bevölkerung<br />

als sehr hoch und spiegelt den<br />

Bedarf nach attraktiven naturnahen Grünfl<br />

ächen in der Stadt wieder. Allerdings tritt<br />

der Wunsch nach grösserer Farbenvielfalt<br />

vor allem im Frühjahr deutlich hervor. Dies<br />

geht <strong>aus</strong> Bevölkerungsumfragen, welche<br />

das Forschungsteam durchführte hervor.<br />

Spannend sind auch die Ergebnisse einer<br />

breit angelegten Umfrage des Forschungsprojekts<br />

Biodivercity, wo anhand von computergenerierten<br />

Fotos, die einen städtischen<br />

Grünraum in verschiedenen Gestaltungsvarianten<br />

zeigen, untersucht wurde,<br />

welche Variante bevorzugt wird. Es wurden<br />

dabei komplex strukturierte, abwechslungsreiche<br />

und naturnahe Grünräume bevorzugt.<br />

Nach Wildwuchs und Unordnung<br />

Integrierte Pfl anzsysteme:<br />

Pink Paradise und Indian Summer<br />

durfte es jedoch nicht <strong>aus</strong>sehen. Die Wädenswiler<br />

Staudenmischpfl anzungen zeichnen<br />

ein ästhetisches Bild, welches diese Kriterien<br />

erfüllen. Abgestimmte Farbharmonien,<br />

ein natürliches und strukturreiches<br />

Bild unterstützen den Wunsch nach vielfältigen<br />

Bepfl anzungen im öffentlichen Grün.<br />

Nicht überall ist jedoch mit dem angemessenen<br />

Verständnis und Respekt gegenüber<br />

den Pfl anzfl ächen von Seiten der Bevölkerung<br />

zu rechnen. Hundekot und andere<br />

Abfälle in der Fläche sind dafür ein deutliches<br />

Zeichen. An exponierten Standorten<br />

kommt es auch zu Schäden durch Witterungseinflüsse<br />

wie z. B. Ausfälle durch<br />

Schneelast oder Salzschäden oder Überfahren<br />

der Flächen von PWs.<br />

Staudenmischpfl anzungen und Ökologie<br />

Aus ökologischer Sicht, lässt <strong>sich</strong> der Vorteil<br />

vor allem in der Verwendung von<br />

Stauden mit Wildstaudencharakter und in<br />

der Art und Weise der Pfl ege darstellen.<br />

Durch eine Reduktion der Pfl egeeingriffe<br />

und durch das Stehenlassen der Pflanzstruktur<br />

über das Winterhalbjahr, ergibt<br />

<strong>sich</strong> ein Vorteil für die Fauna. Staudenmischpfl<br />

anzungen tragen grundsätzlich zu<br />

einer vielfältigen Pfl anzenwelt bei. Systematische<br />

ökologische Untersuchungen zu<br />

Vorkommen und Verbreitung von Arten<br />

auf den Flächen, wurden im Rahmen der<br />

Forschungsprojekte nicht durchgeführt.<br />

Stauden und Pfl ege<br />

Die Pflegeintensität kann bei optimaler<br />

Bodenvorbereitung und plangemässer<br />

Umsetzung des Pfl anzkonzepts stark reduziert<br />

werden. Extensive Pfl anzsysteme<br />

ergeben bei fachlicher und zeitgerechter<br />

Pfl ege einen jährlichen Pfl egeaufwand von<br />

durchschnittlich 10 Minuten pro Jahr und<br />

Quadratmeter. Intensive herkömmliche<br />

ÖFFENTLICHER RAUM<br />

Grünfl ächenmanagement<br />

Staudenpflanzungen und Wechselfloor<br />

ergeben mindestens den dreifachen Aufwand.<br />

Die Pfl ege von extensiven Staudenmischpfl<br />

anzungen erfordert jedoch besondere<br />

Sensibilität und Kenntnisse. Dabei<br />

sind die Motivation und das Interesse des<br />

Pfl egepersonals von entscheidender Bedeutung<br />

für den Erfolg des Gesamtkonzeptes,<br />

denn sie legen fest, in welchem<br />

Umfang z. B. kurzlebige Arten <strong>sich</strong> <strong>aus</strong>breiten<br />

dürfen, wann und wie Schnittmassen<br />

durchgeführt werden sollen und<br />

welche Pfl anzen als Gerüst für den Winteraspekt<br />

stehen bleiben. Bei mangelnder<br />

Sorgfalt im Pfl egebereich kann es deshalb<br />

mancherorts zu Problemen hin<strong>sich</strong>tlich<br />

der Ästhetik der Flächen kommen.<br />

Deshalb an dieser Stelle eine Zusammenfassung<br />

der wichtigsten Pfl egeschritte,<br />

welche möglichst langlebige Staudenmischpfl<br />

anzungen ergeben:<br />

• In der Anwachsphase (d. h. in den<br />

ersten 2–3 Monaten) müssen die<br />

Pfl anzungen den Bedürfnissen entsprechend<br />

gegossen werden. Später<br />

soll nur in Ausnahmesituationen<br />

zusätzlich gewässert werden.<br />

• Die Bodenprobe ergab für sämtliche<br />

Flächen eine gute bis sehr gute<br />

Nährstoffversorgung, weshalb auf<br />

sämtliche Düngergaben verzichtet<br />

werden kann.<br />

• Das Schnittgut sollte nach jedem<br />

Pfl egegang abgeführt werden.<br />

• Stauden, die durch ihren Fruchtstand/<br />

ihre Struktur der Pfl anzung einen<br />

spezifi schen Charakter geben, sie somit<br />

ordnen, so genannte «Gerüstbildner»,<br />

sollen erst im zeitigen Frühjahr,<br />

respektive bei unattraktivem Aussehen<br />

zurückgeschnitten werden. Diese<br />

SKR 2/10 81

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