Richtig sitzen zahlt sich aus
Richtig sitzen zahlt sich aus
Richtig sitzen zahlt sich aus
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<strong>Richtig</strong> <strong>sitzen</strong> <strong>zahlt</strong> <strong>sich</strong> <strong>aus</strong><br />
von Majka Mitzel<br />
Die Folgen falscher Sitzhaltung am Arbeitsplatz sind für die eigene Gesundheit gravierend und verursachen<br />
hohe Kosten. Eine gezielte Prävention lohnt <strong>sich</strong> in jedem Fall. Die Stadtverwaltung Opfi kon macht es vor.<br />
Mehr und mehr Angestellte verrichten<br />
ihre Arbeit im Sitzen. Zählt man die Freizeit<br />
dazu, verbringt ein Büroangestellter<br />
durchschnittlich mehr als zehn Stunden<br />
täglich im Sitzen – und sitzt dabei meist<br />
nicht korrekt, was <strong>sich</strong> früher oder später<br />
negativ auf die Gesundheit <strong>aus</strong>wirkt.<br />
Denn eine fehlerhafte Sitzhaltung kann<br />
schmerzhafte Folgen nach <strong>sich</strong> ziehen:<br />
Rückenprobleme, Beschwerden an Muskulatur<br />
und Gelenken, Verspannungen in<br />
Schulter und Nacken, um nur die häufi gsten<br />
zu nennen. Dies hat ernst zu nehmende<br />
Auswirkungen auf die Wirtschaft:<br />
«Rückenschmerzen sind nicht nur das am<br />
weitesten verbreitete gesundheitliche<br />
Problem am Arbeitsplatz, sie führen auch<br />
am häufi gsten zu Arbeitsunfähigkeit und<br />
sind oft mit langen Ausfallzeiten verbunden<br />
», erklärt der diplomierte Ergotherapeut<br />
Matthias Emmenegger, Geschäfts-<br />
führer von Ergoplan, der Firmen in Sachen<br />
Ergonomie berät. Die Kosten, die<br />
durch Absenzen und der verminderten<br />
Produktivität aufgrund von Rücken- und<br />
Nackenschmerzen der Arbeitskräfte aller<br />
Berufe verursacht werden, belaufen <strong>sich</strong><br />
laut aktuellen Studien des Staatssekretariats<br />
für Wirtschaft (Seco) auf über 4 Milliarden<br />
Franken jährlich.<br />
Bei der Stadtverwaltung Opfikon ZH<br />
hat man dieses Problem erkannt.<br />
«Auch bei uns sind gesundheitliche<br />
Probleme durch das viele Sitzen leider<br />
nicht <strong>aus</strong>zuschliessen», so Ueli Boetschi.<br />
«Deshalb haben wir uns entschieden,<br />
vor allem präventiv tätig zu sein», fährt<br />
der stellvertretende Verwaltungsdirektor<br />
und Leiter des Projektes Arbeitsplatz<strong>sich</strong>erheit<br />
fort. «Jeder Mitarbeiter wurde<br />
von einem Spezialisten zu der optimalen<br />
Tipps für eine gesunde Haltung am Büroarbeitsplatz<br />
Bürostuhl einstellen<br />
• Stuhlhöhe: Füsse ganz auf den Bodenstellen, Ober- und Unterschenkel bilden<br />
einen rechten Winkel<br />
• Sitztiefe: mindestens 5 cm Distanz zwischen Stuhlkante und Kniekehle<br />
• Schaukelmechanismus: Die Rückenlehne deblockieren, so dass sie <strong>sich</strong> nach hinten<br />
bewegen lässt, Widerstand dem Körpergewicht anpassen<br />
Pult anpassen<br />
• Höhe: Unterarme liegen auf der Tischplatte, Ober- und Unterarme bilden dabei<br />
einen rechten Winkel, Schulter- und Nackenmuskulatur ist entspannt<br />
• Beinfreiheit: Oberschenkel dürfen nicht eingeklemmt sein<br />
Bildschirm positionieren<br />
• Position: Gerade vor den Körper stellen, Blickrichtung sollte parallel zum Fenster gehen;<br />
darauf achten, dass das Licht hell genug und gleichmässig ist, es darf nicht blenden<br />
oder spiegeln<br />
• Höhe: Oberkante des Bildschirms maximal auf Augenhöhe<br />
• Sehdistanz: 60–80 cm (entspricht etwa einer Armlänge) zwischen Augen und Bildschirm<br />
M<strong>aus</strong> und Tastatur platzieren<br />
• Abstand: 15–20 cm zur Pultkante<br />
• Platzierung M<strong>aus</strong>: auf Höhe der Tastatur<br />
• Platzierung Tastatur: liegt gerade und fl ach vor dem Körper, Handgelenke sollten<br />
nicht abknicken<br />
Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz GESUNDHEIT<br />
Einrichtung seines Arbeitsplatzes und der<br />
richtigen Sitzhaltung beraten», betont er.<br />
Die Stadtverwaltung Opfi kon engagiert <strong>sich</strong><br />
bereits seit mehreren Jahren für gesunde<br />
Arbeitsplätze – wohlwissend, dass ein<br />
Grossteil der Mitarbeitenden einen wesentlichen<br />
Teil der Arbeit im Sitzen erledigt. Im<br />
vergangenen Jahr haben alle Büromitarbei-<br />
Ueli Boetschi hat bei der<br />
Stadtverwaltung Opfi kon alle<br />
Arbeitsplätze prüfen lassen<br />
© Zeljko Gataric<br />
SKR 2/10 67
GESUNDHEIT Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz<br />
«Auch mal locker durchhängen»<br />
Wie können wir unseren Rücken am Arbeitsplatz<br />
ent lasten?<br />
Wichtig ist, dass man die Position häufig<br />
wechselt, immer wieder mal aufsteht<br />
und <strong>sich</strong> bewegt. Zudem sollte die<br />
Sitzhaltung regelmässig korrigiert werden:<br />
Den Kopf hoch halten, den Rücken<br />
gerade – das trainiert die Rückenmuskulatur.<br />
Und natürlich sollte der Arbeitsplatz<br />
ergonomisch eingerichtet und angepasst<br />
sein.<br />
Früher hiess es, man solle kerzengerade<br />
am Pult <strong>sitzen</strong> ...<br />
68 SKR 2/10<br />
© Daniel Ammann<br />
Dr. Beat Gründler,<br />
Leiter des medizinischen<br />
Dienstes der AXA<br />
Winterthur in St.Gallen<br />
Vital und aktiv bis ins hohe Alter<br />
Neu im Sortiment:<br />
Bewegungsgeräte<br />
OTTO WOLF KUNSTHARZBAU AG<br />
Eichistrasse 3<br />
CH-6055 Alpnach Dorf<br />
Telefon: 041 670 19 82<br />
www.kunstharzbau.ch<br />
Nein, zwischendurch kann man auch ruhig<br />
mal ganz locker «durchhängen» und<br />
<strong>sich</strong> auf dem Stuhl nach hinten lehnen,<br />
das entlastet die Wirbelsäule.<br />
Was sind erste Anzeichen für eine sitzbedingte<br />
Krankheit?<br />
Neben Schmerzen in Schultern und Armen<br />
sind das vor allem abendliche Rückenbeschwerden,<br />
die am Wochenende<br />
oder in den Ferien plötzlich verschwinden.<br />
Wo können <strong>sich</strong> Firmenchefs Rat holen,<br />
wenn sie die Arbeitsplätze optimieren<br />
wollen?<br />
KMU-Kunden können <strong>sich</strong> einfach an<br />
uns wenden. Wir beraten Arbeitgeber<br />
bei der Lokalisierung der Probleme und<br />
unterstützen sie, indem wir ihnen bei<br />
Bedarf Spezialisten vermitteln, die ihnen<br />
bei der nachhaltigen Umgestaltung ihrer<br />
Arbeitsplätze helfen.<br />
Die playfit GmbH verfolgt das<br />
Ziel, ältere Menschen in Bewegung<br />
zu bringen. playfi t ® Geräte<br />
bieten ein schonendes und ganzheitliches<br />
Trainingsprogramm<br />
unter freiem Himmel, das auch<br />
noch Spass macht. Auf verblüffend<br />
einfache und spielerische<br />
Weise können Kreislauf, Beweglichkeit<br />
und Koordination gestärkt<br />
werden. Darüber hin<strong>aus</strong><br />
fördern playfi t ® Geräte Kontaktmöglichkeiten<br />
für Jung und Alt.<br />
Hier kann man <strong>sich</strong> unkompliziert<br />
treffen und über die gemeinsame<br />
Nutzung der Geräte leicht<br />
tenden an einem Theoriekurs «Gesundheit<br />
am Arbeitsplatz» teilgenommen, an dem<br />
es unter anderem um richtiges Sitzen ging.<br />
Anschliessend richtete ein Ergonom jeden<br />
einzelnen Arbeitsplatz zusammen mit den<br />
Mitarbeitern gemäss ergonomischen Kriterien<br />
ein. Daneben erschienen in der Personalzeitschrift<br />
immer wieder Artikel rund<br />
um das Thema Gesundheitsförderung. Die<br />
Reaktionen seien durchwegs positiv gewesen,<br />
hält Boetschi fest.<br />
Das Engagement hat <strong>sich</strong> gelohnt<br />
Heute ist die Mehrheit der rund 80 Arbeitsplätze<br />
bei der Stadtverwaltung mit neuen,<br />
ergonomischen Büromöbeln <strong>aus</strong>gestattet.<br />
Insgesamt 85’000 Franken liess <strong>sich</strong> die<br />
Verwaltung das Programm seit 2007 kosten<br />
– eine Summe, die gut investiert ist,<br />
konnte die Zahl der krankheitsbedingten<br />
Arbeits<strong>aus</strong>fälle doch in der jüngsten Vergangenheit<br />
bereits verringert und die Prämie<br />
für die Krankentaggeld- und Unfallver<strong>sich</strong>erung<br />
bei der AXA Winterthur damit<br />
konstant niedrig gehalten werden.<br />
Artikel erschienen im KMU-Kundenmagazin<br />
«Meine Firma» und reproduziert mit freundlicher<br />
Unterstützung der AXA Winterthur.<br />
Mehr Lebensqualität<br />
durch sanfte Bewegung im Freien<br />
ins Gespräch kommen. playfit ®<br />
Geräte sind <strong>aus</strong> Edelstahl hergestellt<br />
und stehen für Qualität,<br />
Sicherheit, Langlebigkeit und Ästhetik.<br />
Alle Geräte sind vom TÜV<br />
zertifi ziert. Ein playfi t parcours ® ,<br />
der als gemeinsames Projekt mit<br />
der terz Stiftung konzipiert wird,<br />
defi niert <strong>sich</strong> nicht alleine als Fitnessplatz<br />
für alle Altersgruppen,<br />
sondern als Platz der Bewegung<br />
und intergenerativen Kommunikation,<br />
der gezielt die Selbständigkeit<br />
und Lebensfreude älterer<br />
Menschen fördert.<br />
www.playfi t.eu
Ein bewegtes Leben mit 60plus<br />
von Eva Hollosi<br />
Es ist wichtig die Altersgruppe 60plus<br />
in der Gesundheitsförderung und Prävention<br />
zu berück<strong>sich</strong>tigen. Der Kanton<br />
Basel-Stadt arbeitet, im Sinne einer<br />
ganzheitlichen Alterspolitik, eng mit den<br />
Seniorenorganisationen zusammen. Das<br />
Gesundheitsdepartement Basel-Stadt<br />
hat mit den Seniorenorganisationen<br />
Leitlinien erarbeitet, um der wachsenden<br />
Bedeutung der «Dritten Generation» die<br />
nötige Aufmerksamkeit zu schenken<br />
(siehe Kasten).<br />
Der Regierungsrat des Kantons Basel-<br />
Stadt will mit diesen Leitlinien das Bewusstsein<br />
in der Verwaltung und in der<br />
Öffentlichkeit für die Anliegen der Senioren<br />
schärfen und die Mitwirkung dieser<br />
Generation im öffentlichen Leben stärken.<br />
Die Alterspolitik des Kantons Basel-<br />
Stadt basiert auf den Grundannahmen,<br />
dass ältere Menschen über vielfältige<br />
Kompetenzen, Erfahrungen und Ressourcen<br />
verfügen. Die Lebensphase «Alter»<br />
umspannt heute mehrere Jahrzehnte,<br />
vergleichbar mit der Familienphase. Zudem<br />
sind ältere Menschen aufgrund von<br />
Herkunft, Geschlecht, Gesundheit sowie<br />
Bildung und berufl icher Tätigkeit eine sehr<br />
heterogene Gruppe. Diese Tatsache bedingt<br />
eine differenzierte Betrachtung des<br />
Alters. Und Alter ist nicht mit Krankheit<br />
und nicht mit Armut gleichzusetzen. Dem<br />
Erhalt und der Förderung der Lebensqualität<br />
kommt heute eine grosse Bedeutung<br />
zu. Ziel der Leitlinien zur Seniorenpolitik<br />
ist es, Anliegen der älteren Bevölkerungsgruppe<br />
zu berück<strong>sich</strong>tigen und deren<br />
Eigen initiative, Selbsthilfe, Selbstverantwortung<br />
und Engagement von staatlicher<br />
Seite zu fördern. Die kantonale Verwaltung<br />
bietet dabei den Seniorenorganisationen<br />
Unterstützung. Dabei soll die<br />
Seniorenpolitik soweit als möglich auch<br />
mit der kantonalen Familienpolitik vernetzt<br />
werden.<br />
Gesundheitsförderung im Alter GESUNDHEIT<br />
Wir werden immer älter in der Schweiz, sind leistungsfähiger und das nicht selten bis ins hohe Alter. Das Bild<br />
des Alters hat <strong>sich</strong> geändert und so auch die An<strong>sich</strong>t über Gesundheitsförderung und Prävention im Alter.<br />
«Die Leitlinien haben einen<br />
wichtigen Einfl uss auf die<br />
Gesundheitsförderung und<br />
Präventionsbemühungen<br />
des Kantons»<br />
Wo früher vor allem in die Kinder und Jugendlichen<br />
investiert wurde, werden zunehmend<br />
auch für die ältere Generation<br />
Präventionsangebote geschaffen. Es ist<br />
für die Gesellschaft von Vorteil, wenn die<br />
ältere Generation so lang wie möglich<br />
selbständig und leistungsfähig bleibt. Dabei<br />
spielen die chronischen Erkrankungen,<br />
welche im Alter häufi g anzutreffen sind,<br />
und Unfälle eine Rolle. Denn neben der<br />
Prävention von chronischen Erkrankungen<br />
ist auch die Verhütung von Unfällen<br />
im Alter wichtig, wenn es um den Erhalt<br />
der Lebensqualität geht.<br />
Gemäss der Schweizerischen Gesundheitsbefragung<br />
ist im Jahr 2007 ein Viertel der<br />
Schweizer über 65 Jahre mindestens einmal<br />
gestürzt. Sturzunfälle stellen nicht nur<br />
wegen der meist hohen Behandlungskosten<br />
ein besonderes Problem dar, sondern<br />
auch, weil die Lebensqualität der Betroffenen<br />
durch Unfallfolgen stark beeinträchtigt<br />
werden kann. Zu körperlichen Verletzungen<br />
und Beschwerden kommt die Angst<br />
vor einem erneuten Sturz hinzu. Durch<br />
diese Angst werden die eigene Freiheit und<br />
die Lebensqualität beeinträchtigt. Nicht<br />
selten meiden Betroffene ihre Wohnung<br />
oder ihr H<strong>aus</strong> zu verlassen. Es ist wichtig<br />
Sturzunfälle näher zu betrachten und auch<br />
deren Ursachen zu kennen, nur so kann<br />
eine geeignete Prävention stattfi nden.<br />
Ziel der Seniorenpolitik ist es, Anliegen der<br />
älteren Bevölkerungsgruppe zu berück<strong>sich</strong>tigen<br />
und deren Eigeninitiative, Selbsthilfe, Selbstverantwortung<br />
und Engagement von staatlicher<br />
Seite zu fördern<br />
SKR 2/10 69
GESUNDHEIT Gesundheitsförderung im Alter<br />
Ursachen von Stürzen<br />
Häufi g wird angenommen, dass ein Sturz<br />
durch äussere Einfl üsse, wie zum Beispiel<br />
eine Teppichkante oder ein Gegenstand<br />
am Boden verursacht wird. Meistens ist<br />
dies jedoch nur der Anlass, die Ursache<br />
findet <strong>sich</strong> häufig bei der körperlichen<br />
Verfassung von älteren Menschen. Denn<br />
die Muskulatur, deren Reaktionsfähigkeit<br />
und der Gleichgewichtssinn nehmen mit<br />
dem Alter ab. Vor allem, wenn man einen<br />
eher passiven Lebensstil pflegt.<br />
Lange nahm man an, dies sei von der Natur<br />
so gegeben und gehöre zum Alter.<br />
Studien konnten schliesslich beweisen,<br />
dass auch ältere Menschen immer noch<br />
sehr gut trainierbar sind. Man konnte sogar<br />
über 80-jährige, welche wegen Muskelschwund<br />
im Rollstuhl sassen, wieder<br />
gehfähig machen. Ein aktiver Lebensstil<br />
kann diesen Alterungsprozess verzögern<br />
oder sogar zu einem gewissen Teil verhindern.<br />
Denn nur etwa die Hälfte der<br />
Kraftminderung hängt mit dem Alter zusammen,<br />
die andere Hälfte ist auf den<br />
eigenen Lebensstil zurückzuführen. Die<br />
Devise heisst «Use it or lose it».<br />
Nicht wenige Personen über 60 Jahren,<br />
welche seit Jahrzehnten keinen Sport<br />
mehr <strong>aus</strong>üben, denken, dass es zu spät ist<br />
noch mit einem körperlichen Training zu<br />
beginnen. Hier muss ein Umdenken stattfi<br />
nden, denn es lohnt <strong>sich</strong> immer etwas<br />
für die Lebensqualität zu tun, egal wie alt<br />
man ist.<br />
Da der Körper das ganze Leben lang trainierbar<br />
bleibt, ist es nie zu spät, etwas für<br />
die Gesundheit zu tun. Ideal ist ein Gleichgewichtstraining<br />
in Kombination mit einem<br />
Krafttraining. Es hat <strong>sich</strong> gezeigt,<br />
dass körperliches Training das Risiko von<br />
Stürzen um bis zu 50 % senken kann. Mit<br />
alltäglicher Bewegung, wie z. B. 30 Minuten<br />
Gehen, wird die körperliche Fitness<br />
aufrechterhalten, eine Basis gebildet. Ziel<br />
ist es, mit körperlicher Aktivität die Muskelkraft<br />
und das Gleichgewicht zu steigern<br />
und somit die Lebensqualität zu<br />
verbessern. Zudem kann durch regelmässiges<br />
Training das Vertrauen in den<br />
eigenen Körper nach einem Sturz wieder<br />
gewonnen und so die Angst vor einem<br />
erneuten Sturz gesenkt werden. Auch<br />
kann man beim Sporttreiben soziale Kontakte<br />
pfl egen oder neue Menschen kennenlernen.<br />
Am Anfang braucht es vielleicht<br />
Überwindung um zum Beispiel in<br />
einen Pilateskurs oder ins Krafttraining zu<br />
gehen. Aber es wird <strong>sich</strong> lohnen.<br />
70 SKR 2/10<br />
Es braucht drei Ebenen in der Präventionsarbeit<br />
um die Sturzprophylaxe anzugehen:<br />
Sensibilisierung, Angebote zur<br />
persönlichen Umsetzung und Angebote<br />
für die breite Bevölkerung.<br />
Das Programm in Basel<br />
Im Jahr 2008 trafen <strong>sich</strong> erstmals Vertreter<br />
der Gesundheitsförderung Basel-<br />
Stadt, der Spitex, der Pro-Senectute und<br />
der Seniorenorganisationen. In dieser<br />
Arbeitsgruppe wurde ein Konzept zur Gesundheitsförderung<br />
im Seniorenalter<br />
erarbeitet. Als erstes Schwerpunktthema<br />
wählte die Gruppe die Sturzprophylaxe.<br />
Das Programm zum Thema Sturzprophylaxe<br />
startete im Mai 2009 mit der Zeitschrift<br />
«Bâlance», welche über Gesund-<br />
heit und Bewegung im Alter informiert.<br />
Das Ziel dieser Zeitschrift war es, auf die<br />
Themen Stürze und Trainierbarkeit im<br />
Alter aufmerksam zu machen. Nach der<br />
Sensibilisierungskampagne folgten publikumsnahe<br />
Vorträge von Prof. Dr. Kressig,<br />
Chefarzt für Geriatrie am Universitäts-<br />
Spital Basel. Bei diesen Veranstaltungen<br />
wurde den anwesenden Personen nahegelegt,<br />
wie wichtig Bewegung und die<br />
richtige Ernährung im Alter ist. Die Teilnehmenden<br />
kamen im Anschluss an den<br />
Vortrag in den Genuss einer Lektion Tai<br />
Chi oder Jaques Dalcroze. Gerade die<br />
Jaques Dalcroze Rhythmik fand grossen<br />
Anklang bei den Anwesenden. Bei der<br />
Jaques Dalcroze Rhythmik muss man<br />
gleichzeitig auf die Musik hören, im Rhythmus<br />
bleiben und <strong>sich</strong> dazu bewegen, des-<br />
Der Kanton Basel-Stadt, in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Riehen und Bettingen<br />
und den Seniorenorganisationen,<br />
1. strebt an, eine auf die Zielgruppe spezifi sch zugeschnittene, aktive Gesundheitsförderung<br />
mit den Schwerpunkten Bewegung, Krafttraining, Ernährung<br />
sowie psychische Gesundheit zu initiieren;<br />
2. setzt <strong>sich</strong> dafür ein, dass bei neuen, grossen Wohnbauten an die spezifi schen<br />
Wohnbedürfnisse älterer Menschen gedacht und ein Teil der Überbauung für<br />
neue Wohnformen mit Serviceangeboten geplant und realisiert wird;<br />
3. hilft mit, neue Tätigkeitsfelder für Senioren zu entwickeln. Er fördert:<br />
• ehrenamtliches Engagement,<br />
• Freiwilligenarbeit mit Anerkennungsbeiträgen,<br />
• Projekte für gegenseitige Hilfe (z. B. Sozialzeit-T<strong>aus</strong>chbörsen),<br />
• kleinere kommerzielle Aktionen und Unternehmungen sowie<br />
• Kontakte zwischen Jung und Alt;<br />
4. fördert bei den Seniorinnen und Senioren die Nutzung neuerer Technologien,<br />
insbesondere die PC- und Internetnutzung;<br />
5. stellt die für das Alter relevanten Informationen auf einer Informations-Plattform<br />
(Website) zur Verfügung;<br />
6. verankert hindernisfreie Zugänglichkeit als ein wichtiges Handlungsziel in Gebäudearchitektur,<br />
Stadtplanung, Strassenbau und in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
und fördert Begegnungsmöglichkeiten für Jung und Alt;<br />
7. fördert die Sicherheit älterer Menschen durch zielgerichtete Informationen<br />
und Aktionen sowie durch direkte Kontakte;<br />
8. fördert die Betreuung und die Pfl ege von Hochbetagten durch Familienangehörige<br />
bzw. durch das soziale Netz, indem er die Betreuenden und ihre Familien<br />
durch geeignete Massnahmen unterstützt und entlastet.<br />
9. informiert in Migranten-Organisationen über die vielfältigen Angebote und<br />
Tätigkeitsfelder im Seniorenbereich;<br />
10. bezieht die ältere Generation als eine wesentliche gesellschaftliche Bevölkerungsgruppe<br />
in seine Entscheidungsprozesse mit in. Als Gesprächs- und Kontaktforum<br />
zwischen Regierungsrat und Verwaltung einerseits und den Seniorenorganisationen<br />
andererseits dient das «Seniorenforum Basel-Stadt». Seine<br />
Strukturen, sein Bekanntheits- und Wirkungsgrad werden ständig gepfl egt.
halb ist diese Form von Training sehr<br />
nützlich um vor Stürzen zu schützen. Nebenbei<br />
macht Tanzen Spass und der soziale<br />
Kontakt wird gefördert, da man immer<br />
wieder andere Tanzpartner hat. Der<br />
Einblick in diese Tanzform hat den Teilnehmenden<br />
so gut gefallen, dass das Quartierzentrum<br />
im Hirzbrunnen in Basel als<br />
erster Treffpunkt Jaques Dalcroze Rhyth-<br />
Infos zu Kursen<br />
Akzent Forum Kurszentrum<br />
www.akzent-forum.ch<br />
Gsünder Basel<br />
www.gsuenderbasel.ch<br />
Pro Senectute beider Basel<br />
www.bs-pro-senectute.ch<br />
Innovage<br />
www.innovage.ch<br />
Seniorenforum Basel-Stadt<br />
www.seniorenbasel.ch<br />
mik regelmässig anbieten wird. Mit dem<br />
Label Café Bâlance wird im Hirzbrunnen<br />
ein Ort der Begegnung geschaffen, der<br />
für alle offen steht.<br />
Mit öffentlichen Auftritten soll die breite<br />
Bevölkerung erreicht werden. An der Muba<br />
2010 konnten ältere, wie auch jüngere<br />
Personen ihre Gleichgewichtsfähigkeit auf<br />
Weitere Informationen zum Thema<br />
Gesundheitsdepartement Basel-Stadt<br />
Gesundheitsförderung und Prävention<br />
St. Alban-Vorstadt 19<br />
+41 61 267 45 20<br />
g-p@bs.ch<br />
www.gesundheitsdienste.bs.ch<br />
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Gesundheitsförderung im Alter GESUNDHEIT<br />
Es ist nie zu spät, etwas für die Gesundheit<br />
zu tun. Ideal ist ein Gleichgewichtstraining<br />
in Kombination mit einem Krafttraining<br />
«Es geht nicht nur um die<br />
Gesundheit eines Einzelnen<br />
sondern auch darum,<br />
Menschen verschiedenen<br />
Alters zusammenzuführen»<br />
einer Messplatte prüfen. Besonders Anklang<br />
fand auch der Bewegungsparcours,<br />
bei welcher man über verschiedene wackelige<br />
und weiche Unterlagen gehen<br />
musste. Zusätzlich erhielten die Besucher<br />
praktisches Informationsmaterial in Form<br />
einer Broschüre. Beim Stand vom Sportamt<br />
Baselland konnte man Outdoor Fitnessgeräte<br />
testen. Während der Ausstellung<br />
wurde eine Befragung zu beiden<br />
Ständen durchgeführt. Die Befragung ergab,<br />
dass die Personen die Themen Bewegung<br />
im Alter und Sturzprophylaxe<br />
wichtig und interessant finden. Zudem<br />
würde die Mehrheit der Personen (83%)<br />
Outdoor Fitnessgeräte im öffentlichen<br />
Raum begrüssen und auch nutzen (86%) 1 .<br />
Deshalb plant man in Basel-Stadt solche<br />
Geräte in Parks oder neben Spielplätzen zu<br />
installieren. So könnte ein Generationen<br />
übergreifendes Bewegen erreicht werden.<br />
Denn hier geht es nicht nur um die Gesundheit<br />
eines einzelnen sondern auch<br />
darum, Menschen verschiedenen Alters<br />
zusammenzuführen.<br />
1 Es wurden 482 Personen an der Muba befragt.<br />
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SKR 2/10 71
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Standortmarketing<br />
Standortmarketing und<br />
Wirtschaftsförderung<br />
durch Stadtentwicklung<br />
von Lucia Uebersax<br />
Die dritte Stadtwohnkampagne der Fachstelle Stadtwohnen, die im letzten Herbst gestartet ist, wirbt mit<br />
dem Slogan «Wer in Basel wohnt, hat mehr davon.» Die fünf Schlüsselwörter Kultur, Power, Klima, Familie<br />
und Freizeit stehen dabei im Zentrum, mit welchen der Kanton Basel-Stadt gezielt auf die Stärken des Wohnens<br />
in der Stadt aufmerksam machen will. Die Kampagne richtet <strong>sich</strong> an Stadtbewohner, potenzielle Zuzüger<br />
und Rückkehrende und kostet den Kanton rund 70’000 Franken.<br />
Immer mehr Menschen suchen die Vorteile<br />
der Stadt und entscheiden <strong>sich</strong> für<br />
eine Niederlassung inmitten des Geschehens:<br />
Kurze Wege für Arbeit und Freizeit,<br />
Restaurants und Cafés und Läden sowie<br />
ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot<br />
werden als Vorteile erachtet. Doch auch<br />
das gute Angebot des öffentlichen Verkehrs<br />
sowie eine fl ächendeckende Versorgung<br />
mit Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen<br />
sprechen für ein zeitgemässes<br />
urbanes Wohnen.<br />
Stadtwohnen liegt im Trend<br />
Stadtwohnen ist attraktiv und beliebt. So<br />
beliebt sogar, dass die Nachfrage nach<br />
Wohnraum in Basel-Stadt das Angebot<br />
gar überstieg in den vergangenen Jahren.<br />
Dies führte dazu, dass viele <strong>aus</strong> der Stadt<br />
in die naheliegenden Agglomerationen<br />
<strong>aus</strong>wichen und die Stadt nun versucht ist,<br />
attraktiven Wohnraum für die verschiedensten<br />
Bedürfnissen zu schaffen, um die<br />
Einwohnerzahl zu halten und die abwandernde<br />
Bevölkerung zurück zu gewinnen.<br />
72 SKR 2/10<br />
Dazu müssen Potenziale im Bestand genutzt,<br />
Arealentwicklungen vorangetrieben<br />
sowie Siedlungsgebietserweiterungen und<br />
Umzonungen innerhalb des Siedlungsgebiets<br />
vorgenommen werden.<br />
In den vergangenen Jahren wurden bereits<br />
zahlreiche Stadtwohnprojekte vorangetrieben<br />
und realisiert. So soll beispielsweise<br />
mit dem bereits 2001 gestarteten Schwerpunktthema<br />
«Logis Bâle» innerhalb von<br />
zehn Jahren 5’000 neue Wohnungen geschaffen<br />
werden, um als attraktiver Wohnort<br />
zu glänzen und die abwandernde Bevölkerung<br />
zurückzuerobern. Rund 800<br />
Wohnungen sind derzeit noch im Bau.<br />
Basel hat Power<br />
Die aktuelle Stadtwohnkampagne baut<br />
auf den fünf Schlüsselbegriffen: Kultur, Power,<br />
Familie, Freizeit und Klima. Die fünf<br />
Kernbotschaften stehen alle in einem Zusammenhang<br />
– nämlich: Basel hat Power.<br />
Denn wer hier wohnt, tut etwas für die<br />
Umwelt, profi tiert unmittelbar von einem<br />
grossen Kultur-, und qualitativ hoch stehenden<br />
Freizeitangebot für die gesamte<br />
Familie. «Die Kampagne will zeigen, dass in<br />
den Städten das Angebot an Kultur, an gesellschaftlicher<br />
Energie, Familienunterstützung<br />
und Freizeitanlagen dichter ist als in<br />
der äusseren Agglomeration und dass das<br />
meiste zu Fuss oder mit dem Velo erledigt<br />
werden kann», erklärt Thomas Kessler, Leiter<br />
der Abteilung Stadtentwicklung Basel-<br />
Stadt. Ziel der Fachstelle Stadtwohnen ist<br />
es, vielfältige, moderne und attraktive<br />
Wohnmöglichkeiten in Basel anzubieten.<br />
Dies soll erreicht werden, indem Wohnungen<br />
gebaut, erneuert und zusammengelegt<br />
werden. Die Fachstelle will das Wohnen<br />
in Basel vor allem fördern, indem sie<br />
Investoren zu Neubauten anregt und Privateigentümer<br />
zu Sanierungen motiviert.<br />
Sie tut dies, indem sie über Investitionsmöglichkeiten<br />
in Basel informiert, Beratungen<br />
finanziert und alljährliche Investorengespräche<br />
führt. Für Thomas Kessler<br />
ist klar: «Basel soll durch gute Kundenpfl<br />
ege als attraktiver Wohn- und Investitionsort<br />
wahrgenommen werden.»<br />
© Silvie H<strong>aus</strong>er
«Der kleine Stadtstaat<br />
muss durch Leistung überzeugen»<br />
Der Kanton Basel-Stadt kämpft als Stadt-Kanton mit ganz besonderen Eigenschaften: Auf wenigen Quadratkilometern ist der<br />
Kanton eingeklemmt zwischen Deutschland, Frankreich und Basel-Landschaft. Kein Hinterland, keine Möglichkeit zum Ausgleich<br />
und zur Ausdehnung. Die SKR wollte von Thomas Kessler, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung wissen, wie der Kanton dennoch<br />
die Wirtschaftsentwicklung vorantreibt und die abwandernde Bevölkerung zurückgewinnen will.<br />
SKR: Herr Kessler, Sie sind seit rund einem Jahr Leiter der Kantons-<br />
und Stadtentwicklung Basel-Stadt. Was haben Sie in Ihrem ersten<br />
Amtsjahr konkret erreicht?<br />
In der neuen Abteilung haben wir Fachleute <strong>aus</strong> vier Departementen<br />
sowie <strong>aus</strong> der Privatwirtschaft zusammengezogen, um die Stadtentwicklung<br />
auf allen Ebenen direkt zu verknüpfen. Das geht von der<br />
Strategieplanung und den Städtevergleichen über die interdepartementale<br />
Koordination, die Gewinnung von Investoren, die Umsetzung<br />
von Quartierprojekten vor Ort und die Unterstützung der Freiwilligenarbeit<br />
bis hin zur Vereinfachung des Bewilligungswesens. Die strategische<br />
Arbeit wird also täglich mit den Leistungen vor Ort und der<br />
Wahrnehmung durch die Bevölkerung und Kunden abgeglichen und<br />
justiert; in der Verwaltung ergänzen wir diese Optimierung regelmässig<br />
mit der Sicht aller sieben Departemente und von <strong>aus</strong>senstehenden<br />
Experten. Im Sinne der neu aufgestellten Verwaltung mit einem<br />
koordinierenden Präsidialdepartement und sechs Fachdepartementen<br />
stimmen wir alle Grossprojekte schon in der ersten Planungsphase<br />
interdepartemental ab. Der kleine Stadtstaat muss durch Leistung<br />
überzeugen und dafür seine Kräfte bündeln, effi zient handeln und die<br />
Wirkung steigern. Für diesen Auftrag konnten die neue Abteilung mit<br />
den drei Fachstellen Grundlagen und Strategien, Stadtteilentwicklung<br />
und Stadtwohnen und die Kooperation mit allen Fachdepartementen<br />
bereits im ersten Jahr erfolgreich aufgebaut und die Abläufe eingespielt<br />
werden. Inzwischen wird auch in der Öffentlichkeit der Nutzen<br />
dieser systematischen Zusammenarbeit gut verstanden.<br />
Zur Person<br />
Thomas Kessler, mult. dipl. ing. agr.,<br />
ist seit 1. Januar 2009 Leiter der Kantons-<br />
und Stadtentwicklung mit den<br />
drei Fachstellen Grundlagen und<br />
Strategien, Stadtteilentwicklung und<br />
Stadtwohnen im Präsidialdepartement<br />
des Kantons Basel-Stadt,<br />
Leiter der kantonalen Legislaturplan-Konferenz<br />
, der Projektleitung<br />
Stadtteilentwicklung und der Fachkonferenz<br />
Stadtwohnen/Logis Bâle.<br />
Alle Informationen zur Kantonsund<br />
Stadtentwicklung Basel-Stadt<br />
fi nden <strong>sich</strong> unter:<br />
www.entwicklung.bs.ch<br />
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Standortmarketing<br />
Interview von Lucia Uebersax<br />
SKR: Städte stehen vermehrt unter einem verschärften Wettbewerbsdruck.<br />
Um auf dem «Markt» bestehen zu können, bedarf es<br />
einer Stadtentwicklungsplanung, die die Attraktivität als Wohn- und<br />
Lebensraum, als Fremdenverkehrsort und als Betriebsstandort fördert.<br />
Mit welchen Massnahmen wird dies getan?<br />
Wichtig ist die breite Information und Diskussion, damit die Einzelmassnahmen<br />
fürs Stadtwohnen, den Tourismus und die Ansiedlung<br />
neuer Unternehmen mit Blick auf die nächste Generation im Gesamtzusammenhang<br />
gesehen werden und nicht an momentanen<br />
Partikularinteressen scheitern. Vermeintliche Zielkonfl ikte können in<br />
einer langfristigen Gesamt<strong>sich</strong>t gelöst werden; attraktive Wohnungen<br />
und einen gepfl egten Lebensraum braucht es genau so wie<br />
Gastfreundschaft und gute Beschilderung wie auch eine starke<br />
Wirtschaft, die den Wohlstand stützt. Da inzwischen die ganze<br />
Schweiz verstädtert und <strong>sich</strong> zu einer zusammenhängenden 8-Millionen-Metropole<br />
entwickelt, mit der S-Bahn SBB und den drei Zentren<br />
Zürich, Basel und Genf, muss neben dem Wettbewerb stets<br />
auch das Landeswohl berück<strong>sich</strong>tigt werden. Es liegt im Interesse<br />
des ganzen Landes und des Umweltschutzes, dass der wachsende<br />
Wohnraumbedarf in den Zentren aufgefangen wird und nicht noch<br />
die letzten Wiesen mit Einfamilienhäuschen überbaut werden. Die<br />
Modernisierung von unattraktiven Billigbauten und der Bau neuer<br />
Wohnungen in den Zentren sind also nicht nur im Wettbewerb um<br />
Zuzüger wichtig, sondern auch <strong>aus</strong> übergeordneten ökologischen<br />
und raumplanerischen Gründen. Ebenso muss die Wertschöpfung in<br />
«Wenn wir mit den nationalen alen<br />
und regionalen Rahmenbedingungen<br />
gegenüber den en<br />
Konkurrenzstandorten Öresund, esund,<br />
Boston,Shanghai oder Singapur gapur<br />
mithalten können, darf man an<br />
optimistisch sein»<br />
Thomas Kessler, Leiter der Abteilung<br />
Stadtentwicklung Basel-Stadt<br />
SKR 2/10 73
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Standortmarketing<br />
den Zentren durch gute Rahmenbedingungen gehalten und gesteigert<br />
werden, damit die Finanzierung der Zentrumsleistungen und<br />
Transferleistungen an die Landkantone weiterhin möglich sind. Und<br />
schliesslich werden die so genannten Soft-Faktoren immer wichtiger:<br />
Freundlichkeit, Sauberkeit, gepfl egte öffentliche Räume und ein<br />
attraktives Kulturangebot sind als Standortthemen ebenso wichtig<br />
wie die Steuerbelastung. Derzeit erarbeiten wir für die Regierung<br />
eine Strategie Stadtwohnen und Vorschläge für eine allfällige Revision<br />
der einschlägigen Gesetze, um das Stadtwohnen noch stärker<br />
fördern zu können. Die Unternehmen werden demnächst steuerlich<br />
weiter entlastet und für die generelle Attraktivität der Stadt wird<br />
das Projekt WELCOME umgesetzt, das die drei Bereiche Gastfreundschaft,<br />
Navigation (Fussgängerführung, Beschilderung) und Sauberkeit<br />
miteinander verbindet und so möglichst viel Wirkung erzeugen<br />
will. Zielgruppe sind Gäste und Neuzuzüger.<br />
«Freundlichkeit, Sauberkeit, gepfl egte<br />
öffentliche Räume und ein attraktives<br />
Kulturangebot sind als Standortthemen<br />
ebenso wichtig wie die Steuerbelastung»<br />
SKR: Die aktuelle Stadtwohnkampagne baut auf den fünf Schlüsselbegriffen:<br />
Kultur, Power, Familie, Freizeit und Klima. Was wird bei<br />
der Gestaltung des öffentlichen Raums unternommen, damit <strong>sich</strong><br />
Familien zu H<strong>aus</strong>e fühlen und von einem breiten Freizeitangebot<br />
profi tieren können?<br />
Die Kampagne will zeigen, dass in den Städten das Angebot an Kultur,<br />
an gesellschaftlicher Energie, Familienunterstützung und Freizeitanlagen<br />
dichter ist als in der äusseren Agglomeration und dass<br />
das meiste zu Fuss oder mit dem Velo erledigt werden kann. Für die<br />
Gestaltung des öffentlichen Raums werden all diese Aspekte berück<strong>sich</strong>tigt,<br />
noch ergänzt mit Aspekten der Sicherheit und dem<br />
Unterhalt. Das Projekt «Auf Augenhöhe 1.20 Meter» für eine kinderfreundliche<br />
Stadtentwicklung ist dafür wegweisend. Die Entwicklung<br />
der öffentlichen Räume <strong>aus</strong> Kinder<strong>sich</strong>t ergibt auch für<br />
Senioren und alle physisch Benachteiligten, aber auch für die Gesamtbevölkerung<br />
gute Resultate. Beispielhaft ist die Umgestaltung<br />
der Claramatte, einst ein von Autos umstellter Unort oft illegaler<br />
Tätigkeiten, heute eine familienfreundliche Freizeitanlage mit «Kinder-Tankstelle»,<br />
offener Sicht rundum, neuen Familien-Wohnungen<br />
am Rande und einem Parkh<strong>aus</strong> im Untergrund.<br />
SKR: Das Thema Wohnen in Basel ist einer der neun Schwerpunkte<br />
der Tätigkeiten des Regierungsrates des Kantons Basel-Stadt in den<br />
Jahren 2009 bis 2013. Mit dem Schwerpunktprogramm «Logis<br />
Bâle», das bereits 2001 gestartet ist, sollen innerhalb von 10 Jahren<br />
5’000 neue Wohnungen geschaffen werden, um gut betuchte Steuerzahler<br />
zurückzugewinnen. Welche Anstrengungen werden in Basel<br />
sonst noch zur Wohnbauförderung respektive zur Rückgewinnung<br />
der abwandernden Bevölkerung unternommen?<br />
Die Beratung, Kampagnen und Investorengespräche werden weitergeführt<br />
und ergänzt mit neuen Kooperationen sowie mit der<br />
bereits erwähnten Strategie Stadtwohnen und allfälligen Gesetzesanpassungen.<br />
Die Kooperationen betreffen neben den Mieter-<br />
74 SKR 2/10<br />
organisationen und Genossenschaften vermehrt auch Gewerbe-<br />
und Bankenkreise, die wir auch für Sponsoring gewinnen wollen. In<br />
der Strategie wird die Regierung Ende 2010 zu rund zehn Themenfeldern<br />
Stellung nehmen und dar<strong>aus</strong> konkrete Fördermassnahmen<br />
ableiten, die auch über Planungs-, Reglements- und Finanzfragen<br />
hin<strong>aus</strong> gehen. Danach wird politisch entschieden, ob allenfalls Gesetzesanpassungen<br />
erfolgen; die Fachstelle Stadtwohnen erarbeitet<br />
bereits die Entscheidungsgrundlagen dazu. Sehr wichtig ist schliesslich<br />
der Kontakt zu allen Interessenverbänden und Engagierten; der<br />
persönliche Kontakt ist oft entscheidender als Regelfragen. Basel<br />
soll durch gute Kundenpfl ege als attraktiver Wohn- und Investitionsort<br />
wahrgenommen werden.<br />
SKR: Wo sehen Sie als Leiter der Abteilung Kantons- und Stadtentwicklung<br />
ange<strong>sich</strong>ts des engen Raumes noch Chancen für die Wirtschaftsentwicklung<br />
im Kanton Basel-Stadt und was tun Sie dafür?<br />
Das Wirtschafts-, Sozial- und Umweltdepartement (WSU) führt die<br />
bisherige Kundenpfl ege und Unterstützung engagiert weiter, wie in<br />
anderen Städten stehen dabei neben den Grossunternehmen und<br />
ansässigen KMU die Jungunternehmen, Kreativwirtschaftler und<br />
generell Innovationen im Vordergrund. In kleinem Raum gibt es<br />
quali tatives Wachstum durch Exzellenz, für die Produktion ist das<br />
Umland bestens geeignet. Der Wirtschaftsraum umfasst eine trinationale<br />
Region mit fast 1’000’000 Einwohnern, Basel als Zentrum<br />
kann als Denk- und Forschungsplatz durch<strong>aus</strong> noch wachsen,<br />
auch physisch in die Höhe, wie aktuelle Bau-Projekte zeigen. Wenn<br />
wir mit den nationalen und regionalen Rahmenbedingungen gegenüber<br />
den Konkurrenz-Standorten Öresund, Boston, Shanghai<br />
oder Singapur mithalten können, darf man optimistisch sein.Hier<br />
ist neben der Kantons- und Stadtentwicklung vor allem die nationale<br />
Politik gefordert, die unternehmerische Freiheit muss gross sein,<br />
unser Wohlstand hängt von dieser Wettbewerbssituation ab. Basel<br />
investiert derzeit viel in den Ausbau der Hochschulen, um die Forschung<br />
zu stützen und gute Fachkräfte anbieten zu können.<br />
SKR: Was bedeutet für Sie eine zukunftsfähige Stadtentwicklung?<br />
Unter Stadtentwicklung versteht die Lehrmeinung den realen Veränderungsprozess<br />
im urbanen Raum und zweitens die politische<br />
Planung und Steuerung. Da in der realen Entwicklung die Wechselwirkungen<br />
komplex und politisch nur bedingt steuerbar sind, verknüpft<br />
eine zukunftsfähige Stadtentwicklung lang-, mittel- und<br />
kurzfristige Sichtweisen. Sie schafft so Plattformen zur Verbesserung<br />
der Zusammenarbeit, stimmt bestehende Planungsprozesse<br />
aufeinander ab und zeigt politikfeldübergreifende Zusammenhänge<br />
«vor Ort» ganz konkret auf. So trägt sie wirksam dazu bei, dass die<br />
inhaltlichen Ziele, wie sie in der Kantonsverfassung und Gesetzgebung<br />
sowie im Legislaturplan 2009–13 vorgegeben sind, erreicht<br />
werden. Damit dies gut funktioniert, ist – wie bereits gesagt –<br />
wichtige Informations- und Partizipationsarbeit zu leisten. Damit<br />
kann Vertrauen aufgebaut und die kurz<strong>sich</strong>tige Ego-Sicht mit einem<br />
Blick auf die nächsten Generationen überwunden werden. Dieser<br />
Schritt zur Gesamt<strong>sich</strong>t auf einer langen Zeitachse ist <strong>aus</strong> menschlichen<br />
Gründen die grösste Her<strong>aus</strong>forderung!<br />
SKR: Herr Kessler, wir danken Ihnen bestens für dieses Gespräch.
Gemeinsam die Lebensqualität<br />
in Quartieren fördern<br />
von Emanuel Müller<br />
Seit gut zehn Jahren kennt man in der Schweiz Quartierentwicklung als Praxis von Stadtteilaufwertungen und<br />
entsprechende Projekte fi nden <strong>sich</strong> heute in grossen, mittelgrossen und kleinen Städten landauf und landab. Mit<br />
dem Bundes-Programm «Projet urbain» erhält das Thema zudem politisches Gewicht auf der nationalen Ebene.<br />
Objektiv ist die Ausgangslage oft ähnlich: eine Konzentration benachteiligter Bevölkerungsgruppen, heutigen<br />
Bedürfnissen nicht mehr genügende oder einen hohen Erneuerungsbedarf aufweisende Wohnbauten, unfreundliche<br />
und unwirtliche Aussenräume, die nicht nur in einem schlechten Image kumulieren, sondern auch in einer<br />
stark beeinträchtigen Lebensqualität. Bei aller Ähnlichkeit ist die jeweilige lokale Ausgangslage für Verbesserungen<br />
genau zu analysieren. Erst auf dieser Grundlage kann Quartierentwicklung in einem interdisziplinären<br />
und partizipativen Prozess versuchen, möglichst alle wichtigen Akteure für ein Engagement zu gewinnen.<br />
Prof. Emanuel Müller, Hochschule Luzern<br />
«Ist der Ruf erst ruiniert …»<br />
oder die Schwierigkeit mit<br />
dem schlechten Image<br />
Weil der historische Weinmarkt in der<br />
Altstadt von Luzern baulich saniert wird,<br />
musste für den dort stattfindenden<br />
Handwerksmarkt ein alternativer Standort<br />
auf Zeit gefunden werden. Der Leiter<br />
Stadtraum Rico de Bona zauberte einen<br />
überraschenden Vorschlag <strong>aus</strong> dem Hut:<br />
Die Lindenstrasse auf dem ehemaligen<br />
Gemeindegebiet von Littau, seit anfangs<br />
Jahr fusionierter Teil der Stadt Luzern.<br />
Daraufhin gab es geharnischte Reaktionen:<br />
«Alles was recht ist, aber das ist<br />
doch kein Standort für einen Markt, der<br />
Touristen anlockt» war noch die moderateste<br />
Stimme eines Marktfahrers, die in<br />
einem <strong>aus</strong>führlichen Artikel in der Neuen<br />
Luzerner Zeitung im März publiziert<br />
wurde. Gar als «skandalösen Vorschlag»<br />
qualifi zierte der Präsident des Vereins Luzerner<br />
Handwerkermarkt den Vorschlag.<br />
«Diese berüchtigte Quartierstrasse als<br />
Variante vorzuschlagen, widerspiegelt das<br />
Unvermögen und die Inkompetenz dieser<br />
Behörde.» Und der Kommentar zum Artikel<br />
bläst ins gleiche Horn.<br />
«Die Idee tönt geradezu abstrus: Der beliebte<br />
Handwerkermarkt soll für ein Jahr<br />
vom Weinmarkt an die Lindenstrasse zügeln,<br />
in ein Quartier, in das <strong>sich</strong> kaum ein<br />
Einheimischer, geschweige denn ein Tourist<br />
verirrt.» Trotz einem stark beachteten<br />
Ziel von BaBeL ist die Aufwertung<br />
des Quartiers unter Beibehaltung<br />
des heutigen Charakters<br />
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Quartierentwicklung<br />
Fernsehbeitrag, trotz gelungenem Quartierfest:<br />
in Luzern scheint die Lindenstrasse<br />
unbekanntes oder gemiedenes Terrain<br />
zu sein. Unter solchen Vor<strong>aus</strong>setzungen<br />
hat das Kompetenzzentrum Regional-<br />
und Stadtentwicklung der Hochschule Luzern<br />
– Soziale Arbeit den Auftrag der Stadt<br />
Luzern erhalten, mehr über dieses Gebiet<br />
in Erfahrung zu bringen und Vorschläge<br />
und Szenarien zu entwickeln, wie es aufgewertet<br />
werden kann.<br />
Der Bearbeitungsperimeter wurde festgelegt<br />
und über die Lindenstrasse hin<strong>aus</strong><br />
auf die Fluhmühle <strong>aus</strong>geweitet. In diesem<br />
© Marcel Zürcher<br />
SKR 2/10 75
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Quartierentwicklung<br />
Baselstrasse: Enorme Verkehrsbelastung, sanierungsbedürftige Häuser<br />
und ein hoher Ausländeranteil – das Quartier rund um die Baselstrasse<br />
hat mit einem schlechten Image zu kämpfen<br />
Gebiet leben 2072 Personen, was knapp<br />
einem Achtel der Bevölkerung von Littau<br />
entspricht. Mit 75 Prozent ist der Ausländeranteil<br />
sehr hoch und umfasst 54<br />
Nationalitäten. Im Vergleich dazu: Die<br />
Ausländeranteile in Littau und Luzern betragen<br />
36 Prozent, respektive 19 Prozent.<br />
Die Lindenstrasse-Fluhmühle ist ein relativ<br />
junges Quartier: es dominieren die jungen<br />
und mittleren Altersgruppen. Knapp ein<br />
Viertel der Wohnbevölkerung sind Kinder<br />
und Jugendliche unter 18 Jahren. 75 Prozent<br />
der Quartierbevölkerung ist jünger als<br />
45 Jahre. Knapp 5 Prozent der Bewohnerschaft<br />
ist älter als 65 Jahre, womit das<br />
Quartier ein Gegenbild zum allgemeinen<br />
Überalterungsprozess darstellt. Der hohe<br />
Ausländeranteil und der hohe Anteil an<br />
junger Wohnbevölkerung sind typisch für<br />
sogenannte Quartiere mit Erneuerungsbedarf.<br />
Nebst der vom Auftraggeber ins<br />
Zentrum gestellten «städtebaulichen»<br />
Aufwertung rückten hier die Belange von<br />
Kindern und Jugendlichen im Quartier in<br />
den Fokus des Projektes. Der Perimeter<br />
wurde aufgrund der Begehung und der<br />
soziodemographischen Daten in zwei Sozialräume<br />
aufgeteilt.<br />
Präsenz vor Ort:<br />
zum Beispiel ein Quartierbüro<br />
Mario Störkle ist im Projekt Lindenstrasse-Fluhmühle<br />
als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
tätig. Wenn er jeweils um 16 Uhr<br />
im Quartierbüro in der Lindenstrasse auftaucht,<br />
wird er schon von einer Schar Kindern<br />
erwartet. Die haben das anfangs<br />
Jahr eröffnete Quartierbüro schnell für<br />
<strong>sich</strong> entdeckt und «angeeignet».<br />
76 SKR 2/10<br />
© Hochschule Luzern (HSLU) © Rolf Notter<br />
Das Quartierbüro – die Räume wurden<br />
von einem Immobilienbesitzer zum Preis<br />
der Nebenkosten zur Verfügung gestellt<br />
– ist Ausdruck des Willens, mit dem Projekt<br />
vor Ort präsent und erkennbar zu<br />
sein. Das Interesse der Kinder zeigte auch<br />
auf, dass solche Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
für sie einem Bedürfnis entsprechen.<br />
Gleichzeitig wird damit der lokalen Quartierbevölkerung<br />
eine – mindestens vorübergehende<br />
– Kontaktmöglichkeit mit<br />
dem Projektteam der Hochschule Luzern<br />
angeboten. Das Quartierbüro soll bis Juni<br />
bestehen bleiben.<br />
Zudem geht es nach der Erhebung der<br />
«harten» Daten in der jetzigen zweiten<br />
Phase auch darum, weitere Eindrücke vor<br />
Ort zu gewinnen. Begehungen, Kontakte<br />
mit der Bevölkerung, Befragungen der<br />
Liegenschaftsbesitzer und des lokalen<br />
Gewerbes sollen das erst grobkörnige Bild<br />
zunehmend verfeinern und verdichten.<br />
Unterschiede in den<br />
Aussen- und Innen<strong>sich</strong>ten<br />
Mit Präsenz vor Ort und der Erhebung<br />
weiterer Daten können grobkörnige Bilder<br />
zwar korrigiert und differenziert werden.<br />
Doch Images von Quartieren, vor<br />
allem negativ geprägte, sind hartnäckig<br />
und sie wirken oft ebenso negativ auf die<br />
Quartieröffentlichkeit zurück. Distanzierung<br />
und Hoffnungslosigkeit können<br />
eine Folge davon sein. Und das negative<br />
Image ist nicht nur eine Form der Stigmatisierung,<br />
es führt zusätzlich zu einer<br />
Abwertung der Bewohnerschaft durch<br />
die Öffentlichkeit.<br />
Pulsierendes kulturelles Leben: Ein grosses Potenzial für eine gelungene<br />
Quartierentwicklung<br />
Doch der schlechte Ruf hat leider oft auch<br />
seine realen Hintergründe. So ist in der<br />
Lindenstrasse – Fluhmühle die Lärmbelastung<br />
sehr hoch, die Aussenräume sind<br />
schmucklos und unwirtlich, Spiel- und<br />
Aufenthaltsorte sind nicht nur Mangelware,<br />
das Wenige, das vorhanden ist, ist<br />
auch noch von mangelnder Qualität. Im<br />
Kindergarten sind 100 Prozent fremdsprachige<br />
Kinder.<br />
Für viele hier lebende Menschen ist der Ort<br />
wohl weniger ein Wunschraum, als vielmehr<br />
ein Zwangsraum, beispielsweise<br />
aufgrund günstiger oder für sie erschwinglicher<br />
Mietzinse. An der Lindenstrasse sind<br />
es wenige – und auch nicht organisierte –<br />
Stimmen, die gegen öffentlich vorgenommene<br />
negative Zuschreibungen Einspruch<br />
erheben.<br />
Ganz anders im Quartier Langäcker in<br />
Spreitenbach (AG). Hier erhielt der Gemeindeammann<br />
dicke und dezidierte Post,<br />
nachdem das Quartier in den Zei tungen<br />
aufgrund der Teilnahme am Programm<br />
«Projet urbain» als «Problemquartier»<br />
bezeichnet worden ist. Fast geschlossen<br />
protestierten die Stockwerkeigen tümern.<br />
Insbesondere wurden Aussagen über die<br />
Konzentration einkommensschwacher<br />
Bewohnern als provozierend empfunden<br />
und Aussagen über unzeitgemässe Wohnungsgrundrisse<br />
als anmassend kritisiert.<br />
Nach der Kritik dann die Zustimmung. So<br />
befürworten die Stockwerkeigentümern<br />
des Langäckerquartiers eine Steigerung<br />
der Lebensqualität sowohl in baulicher als<br />
auch zwischenmenschlicher Hin<strong>sich</strong>t. Bemühungen<br />
dafür, so die Briefeschreiber,
hätten sensibel und demokratisch zu erfolgen.<br />
Zwei sehr unterschiedliche Quartiere,<br />
beide zwar mit einem schlechten Image,<br />
aber doch sehr unterschiedlichen Vor<strong>aus</strong>setzungen.<br />
Während das Langäcker reines<br />
Wohnquartier ist, zählt die Lindenstrasse<br />
– Fluhmühle 20 Kleingewerbe-<br />
Betriebe, die wenigstens zum Teil die<br />
Kundschaft im Quartier fi nden. Als Stakeholder<br />
spielen sie beim Quartierentwicklungsprojekt<br />
eine wichtige Rolle und sind<br />
sowohl für die Lebensqualität im Quartier<br />
aber auch für eine eventuelle Verbesserung<br />
des Images wichtig.<br />
Partizipation ist unumgänglich<br />
Möglichst alle Stakeholders aber auch alle<br />
politische Parteien sind vertreten, wenn<br />
der Lenkungs<strong>aus</strong>schuss des Projektes Solothurn<br />
West, präsidiert vom Stadtpräsidenten<br />
und Nationalrat Kurt Fluri tagt.<br />
Alle wichtigen Geschäfte werden hier besprochen.<br />
Platz haben auch Fragen und<br />
Einwände, auf die in einer durch Offenheit<br />
geprägten Diskussionskultur eingegangen<br />
wird. So erstaunt es denn auch<br />
nicht, dass bisher alle Anliegen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Projektteam der<br />
Hochschule Luzern – Soziale Arbeit im<br />
Zur Person<br />
Solothurner Gemeinderat fast einstimmig<br />
verabschiedet werden konnten.<br />
Neben dem Lenkungs<strong>aus</strong>schuss wurde<br />
von Beginn weg die Bevölkerung ins Projekt<br />
miteinbezogen. Beteiligung ist ein<br />
Schlüssel für erfolgreiche Quartierentwicklungsprojekte.<br />
Nicht zu unrecht wird dabei<br />
zunehmend die grundsätzliche Haltung<br />
und Bereitschaft und weniger die Methode<br />
ins Zentrum gestellt. Methoden können<br />
jedoch auch ein wichtiger Schlüssel sein,<br />
um Interesse bei der Bevölkerung zu wecken<br />
und sie möglichst früh mit ihren Fähigkeiten<br />
und Ressourcen miteinzubezie-<br />
Nationaler Kongress<br />
«10 Jahre Quartierentwicklung: Blick zurück – Blick nach vorn»<br />
Der Kongress beleuchtete neben einer nationalen Standortbestimmung auch die internationale<br />
Entwicklung im Bereich Stadt- und Quartierentwicklung. Er ermöglichte Erfahrungs<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>ch<br />
und inhaltlichen Refl exion der Quartierentwicklung, ihrer gesellschaftlichen<br />
Verortung und damit der Vertiefung relevanter Themen wie Segregation, Partizipation,<br />
lokale Ökonomie und Nachhaltigkeit der Quartierentwicklung.<br />
Alle Referate und Präsentationen fi nden Sie unter:<br />
http://www.hslu.ch/s-sozialearbeit-quartierentwicklung<br />
Professor Emanuel Müller ist Verantwortlicher für das Kompetenzzentrum Regional- und<br />
Stadtentwicklung der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. Das Kompetenzzentrum war und<br />
ist erfolgreich an mehreren Quartierentwicklungsprojekten beteiligt:<br />
Zukunft Fluhmühle – Lindenstrasse Luzern (2010)<br />
Nachhaltige Quartierentwicklung Solothurn West (2007–2010)<br />
Nachhaltige Quartierentwicklung Winterthur Töss (2007–2008)<br />
Läbigs Lingeriz. Quartierentwicklung und Integration in Grenchen (2006–2007)<br />
BaBeL: Nachhaltige Quartierentwicklung Basel-Bernstrasse, Luzern (2002–2007)<br />
Quartierentwicklung im Prozess – Kappelerhof Baden, Meierhof Baden (2003–2004/2005–2006)<br />
Mehr Informationen zu den Projekten fi nden sie unter:<br />
www.hslu.ch/sozialearbeit/s-forschung-entwicklung/s-rus.htm<br />
Solothurn West, Kick off Veranstaltung:<br />
Frühzeitige und regelmässige Information<br />
der Betroffenen fördert das Engagement.<br />
© Hochschule Luzern (HSLU)<br />
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Quartierentwicklung<br />
hen. So haben <strong>sich</strong> partizipative Analysemethoden<br />
in vielen Quartierentwicklungsprojekten<br />
bewährt. Dabei werden zum<br />
Beispiel auch interessierte Bewohnern für<br />
Interviews geschult und eingesetzt. Solche<br />
Vorgehensweisen erbringen nicht nur Daten<br />
und Eindrücke, sie führen Menschen<br />
zusammen, die <strong>sich</strong> bisher nicht kannten,<br />
stärken bestehende Netzwerke und erweitern<br />
sie. Bewohner des Quartiers erforschen<br />
scheinbar Bekanntes, entdecken<br />
Neues und erwerben als Befragende<br />
gleichzeitig neue Kompetenzen.<br />
Quartierentwicklung<br />
braucht Zeit und Geduld<br />
Quartierentwicklung ist kein kurzfristiges<br />
Unternehmen. Es braucht den sprichwörtlich<br />
langen Schnauf. Erfolgreiche Quartierentwicklungsprojekte<br />
haben eine Laufzeit<br />
von vier bis fünf Jahren. Vor allem sogenannte<br />
Top down Projekte – von Politik<br />
und Verwaltung initiierte Quartierentwicklungen<br />
– brauchen Zeit, um Vertrauen<br />
zwischen Politik und Verwaltung sowie der<br />
Quartierbevölkerung aufzubauen. Nötig<br />
sind auch gemeinsame Lernprozesse: So<br />
ist für die Verwaltung die Ergebnisoffenheit<br />
von Projekten oft eine grosse Hürde<br />
und andererseits möchten auch Quartierbewohnern<br />
oft möglichst schnell Ergebnisse<br />
sehen. Es hat <strong>sich</strong> bewährt, als<br />
notwendig erachtete Veränderungen als<br />
B<strong>aus</strong>teine zu planen und auch dafür zu<br />
sorgen, dass in Teilbereichen auch kurzfristige<br />
Ziele und Erfolge angepeilt werden.<br />
Und da Projekte zeitlich beschränkt sind,<br />
geht es auch darum, auf eine über das<br />
Ende des Projektes hin<strong>aus</strong>wirkende defi -<br />
nitive Struktur und Trägerschaft hinzuarbeiten<br />
und eine solche zu installieren.<br />
Diese Form der «Verstetigung» bietet Gewähr,<br />
dass auch langfristig erreichbare<br />
Ziele angestrebt werden können.<br />
SKR 2/10 77
PUBLIREPORTAGE<br />
Stadtmobiliar-Kollektion ZETATIELLE<br />
Rechter Winkel, gerade Linien, hartes Material – die uns umgebenden Formen sind häufi<br />
g kühl. Dabei kann ein verspielter Hauch hier und da gar nicht schaden.<br />
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Stadt mobiliar-Kollektion. Der Spezialist für Stahlleichtbau und Aussenanlagen bietet die<br />
Kollektion exklusiv an. Florales Design verleiht eine Spur von Lebendigkeit und entgegnet<br />
dem Trend zum Einheitslook. Die Kollektion ZETATIELLE bietet fantastische Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und setzt Akzente. Ob Abfallbehälter, Anlehnbügel, Sitzbank oder Pfl anzbehälter<br />
- die Elemente verbinden Extravaganz mit klaren Formen. Senkrechte Linien<br />
sind gerade gehalten, waagerechte Linien hingegen sind geschwungen. Die verspielte<br />
Eleganz zeigt <strong>sich</strong> im Detail.<br />
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SKR 2/10 79
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In unseren dicht besiedelten Städten haben attraktive Grünfl ächen einen bedeutenden Einfl uss auf die Lebens-<br />
und Wohnqualität der Einwohner. Der steigende Wunsch nach naturnahen Flächen mit hohem Erlebniswert<br />
auf der einen Seite und Sparmassnahmen im öffentlichen H<strong>aus</strong>halt auf der anderen Seite verlangen nach<br />
neuen Konzepten für die Grünfl ächengestaltung und deren Pfl ege. Besonders im Umgang mit Staudenpfl anzungen<br />
sind Gartenbauämter, Landschaftsarchitekten und Gärtner aufgefordert umzudenken und neue Wege<br />
zu gehen. Die Forschungstätigkeit am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Hochschule Wädenswil<br />
setzt <strong>sich</strong> hier ein und entwickelt sinnvolle und praxistaugliche Staudenmischungen für das öffentliche<br />
Grün. Zum heutigen Zeitpunkt sind dies Silbersommer, Sommernachtstraum, Pink Paradise und Indian Summer,<br />
welche als marktreife Produkte erfolgreich gehandelt werden.<br />
Florian Brack, Dipl. Ing. HTL Gartenbau,<br />
Dozent im Studiengang Umweltingenieurwesen<br />
und Leitung Fachstelle Grünfl ächenmanagement,<br />
Zürcher Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften, Wädenswil,<br />
www.iunr.zhaw.ch/gruenfl aechenmanagement<br />
In den 90er Jahren begannen in Deutschland<br />
und in England Versuche mit so genannten<br />
Zufallsbepfl anzungen und extensiven<br />
Staudenmischpflanzungen. Diese<br />
Denkansätze wurden in der Folge unter anderem<br />
auch von der Hochschule Wädenswil<br />
aufgegriffen und weitergeführt. Die prägende<br />
wissenschaftliche Grundlage bildete<br />
dabei das Lebensstrategie-System von<br />
FREY/LÖTSCH, welche die Stauden gemäss<br />
ihren Ausbreitungsstrategien in Pendler,<br />
Besiedler und Ausdauernde einordnet. Das<br />
Prinzip der Wädenswil Versuche ist: Die Planer<br />
initiieren, die Natur organisiert, die<br />
Gärtner moderieren. Dar<strong>aus</strong> ergeben <strong>sich</strong><br />
spannende Fragestellungen wie zum Beispiel:<br />
Gibt es in einer initiierten Pfl anzengemeinschaft<br />
so etwas wie eine dynami-<br />
80 SKR 2/10<br />
sche, <strong>sich</strong> selbst regulierende Stabilität, wie<br />
wir es von Wiesen kennen? Welche Faktoren<br />
fördern oder hemmen die Sukzession?<br />
Welche Rolle spielt dabei der Standort?<br />
Welche Konsequenzen ergeben <strong>sich</strong> dar<strong>aus</strong><br />
für die Pfl egemassnahmen? Die Auszeichnung<br />
der Forschungsarbeit mit dem Schulthess<br />
Gartenpreis im Jahr 2008 ist eine Motivationsspritze,<br />
solchen Fragestellungen<br />
noch weiter auf den Grund zu gehen. Dieser<br />
Artikel stellt den Stand der Forschungsarbeiten<br />
dar und zeigt sowohl Chancen wie<br />
auch Risiken solcher Pfl anzsysteme auf.<br />
Bepfl anzungsstrategie und Ziele<br />
In Zusammenarbeit mit deutschen Fachhochschulen<br />
und dem Arbeitskreis Pfl anzenverwendung<br />
des Bundes deutscher<br />
Staudengärtner wurden standortspezifi -<br />
sche Staudenmischungen entwickelt, welche<br />
in Deutschland und in der Schweiz in<br />
verschiedenen Städten <strong>aus</strong>testet wurden.<br />
Silbersommer<br />
im öffentlichen Grün<br />
Bei der Arten<strong>aus</strong>wahl wurden u. a. folgende<br />
Kriterien berück<strong>sich</strong>tigt:<br />
• Standortansprüche: Verwendung von<br />
Pfl anzen des Lebensbereiches Freifl äche<br />
oder angrenzender Lebensbereiche<br />
• Wuchseigenschaften: Strukturenvielfalt<br />
durch Mischung unterschiedlicher<br />
Lebensformen und Geselligkeitsstufen<br />
• Lebensdauer der Pfl anzen: Kombination<br />
von lang und kurzlebigen<br />
Stauden (Förderung von Sukzession<br />
und Dynamik innerhalb der Pfl anzung)<br />
• Herkunft der Pfl anzen: Einbezug von<br />
Wildstauden und Verwendung bisher<br />
wenig erprobter Arten und Sorten<br />
Bei der Bepfl anzung werden die Stauden in<br />
Leitstauden, Begleitstauden, Bodendecker<br />
und Pendler unterschieden und unter Be-
ück<strong>sich</strong>tigung ihrer charakteristischen<br />
Wuchseigenschaften in der Fläche angeordnet<br />
(d. h. Leitstauden und Begleitstauden<br />
eher mittig in der Fläche, Bodendecker<br />
eher am Rand und Pendler zum Auffüllen<br />
von Lücken).<br />
Forschungskriterien<br />
Schwerpunkte der Forschung bildeten dabei<br />
folgende Kriterien:<br />
• Ästhetischer Wert<br />
• Pfl egeaufwand<br />
• Dauerhaftigkeit und dynamische<br />
Stabilität der Pfl anzungen<br />
• Ökologischer Nutzen<br />
Chancen und Risiken<br />
von Staudenmischpfl anzungen<br />
Akzeptanz in Bevölkerung<br />
Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist gemäss<br />
Umfragen sehr hoch. Mit bis zu 90% zeigt<br />
<strong>sich</strong> die Akzeptanz der Flächen bei der Bevölkerung<br />
als sehr hoch und spiegelt den<br />
Bedarf nach attraktiven naturnahen Grünfl<br />
ächen in der Stadt wieder. Allerdings tritt<br />
der Wunsch nach grösserer Farbenvielfalt<br />
vor allem im Frühjahr deutlich hervor. Dies<br />
geht <strong>aus</strong> Bevölkerungsumfragen, welche<br />
das Forschungsteam durchführte hervor.<br />
Spannend sind auch die Ergebnisse einer<br />
breit angelegten Umfrage des Forschungsprojekts<br />
Biodivercity, wo anhand von computergenerierten<br />
Fotos, die einen städtischen<br />
Grünraum in verschiedenen Gestaltungsvarianten<br />
zeigen, untersucht wurde,<br />
welche Variante bevorzugt wird. Es wurden<br />
dabei komplex strukturierte, abwechslungsreiche<br />
und naturnahe Grünräume bevorzugt.<br />
Nach Wildwuchs und Unordnung<br />
Integrierte Pfl anzsysteme:<br />
Pink Paradise und Indian Summer<br />
durfte es jedoch nicht <strong>aus</strong>sehen. Die Wädenswiler<br />
Staudenmischpfl anzungen zeichnen<br />
ein ästhetisches Bild, welches diese Kriterien<br />
erfüllen. Abgestimmte Farbharmonien,<br />
ein natürliches und strukturreiches<br />
Bild unterstützen den Wunsch nach vielfältigen<br />
Bepfl anzungen im öffentlichen Grün.<br />
Nicht überall ist jedoch mit dem angemessenen<br />
Verständnis und Respekt gegenüber<br />
den Pfl anzfl ächen von Seiten der Bevölkerung<br />
zu rechnen. Hundekot und andere<br />
Abfälle in der Fläche sind dafür ein deutliches<br />
Zeichen. An exponierten Standorten<br />
kommt es auch zu Schäden durch Witterungseinflüsse<br />
wie z. B. Ausfälle durch<br />
Schneelast oder Salzschäden oder Überfahren<br />
der Flächen von PWs.<br />
Staudenmischpfl anzungen und Ökologie<br />
Aus ökologischer Sicht, lässt <strong>sich</strong> der Vorteil<br />
vor allem in der Verwendung von<br />
Stauden mit Wildstaudencharakter und in<br />
der Art und Weise der Pfl ege darstellen.<br />
Durch eine Reduktion der Pfl egeeingriffe<br />
und durch das Stehenlassen der Pflanzstruktur<br />
über das Winterhalbjahr, ergibt<br />
<strong>sich</strong> ein Vorteil für die Fauna. Staudenmischpfl<br />
anzungen tragen grundsätzlich zu<br />
einer vielfältigen Pfl anzenwelt bei. Systematische<br />
ökologische Untersuchungen zu<br />
Vorkommen und Verbreitung von Arten<br />
auf den Flächen, wurden im Rahmen der<br />
Forschungsprojekte nicht durchgeführt.<br />
Stauden und Pfl ege<br />
Die Pflegeintensität kann bei optimaler<br />
Bodenvorbereitung und plangemässer<br />
Umsetzung des Pfl anzkonzepts stark reduziert<br />
werden. Extensive Pfl anzsysteme<br />
ergeben bei fachlicher und zeitgerechter<br />
Pfl ege einen jährlichen Pfl egeaufwand von<br />
durchschnittlich 10 Minuten pro Jahr und<br />
Quadratmeter. Intensive herkömmliche<br />
ÖFFENTLICHER RAUM<br />
Grünfl ächenmanagement<br />
Staudenpflanzungen und Wechselfloor<br />
ergeben mindestens den dreifachen Aufwand.<br />
Die Pfl ege von extensiven Staudenmischpfl<br />
anzungen erfordert jedoch besondere<br />
Sensibilität und Kenntnisse. Dabei<br />
sind die Motivation und das Interesse des<br />
Pfl egepersonals von entscheidender Bedeutung<br />
für den Erfolg des Gesamtkonzeptes,<br />
denn sie legen fest, in welchem<br />
Umfang z. B. kurzlebige Arten <strong>sich</strong> <strong>aus</strong>breiten<br />
dürfen, wann und wie Schnittmassen<br />
durchgeführt werden sollen und<br />
welche Pfl anzen als Gerüst für den Winteraspekt<br />
stehen bleiben. Bei mangelnder<br />
Sorgfalt im Pfl egebereich kann es deshalb<br />
mancherorts zu Problemen hin<strong>sich</strong>tlich<br />
der Ästhetik der Flächen kommen.<br />
Deshalb an dieser Stelle eine Zusammenfassung<br />
der wichtigsten Pfl egeschritte,<br />
welche möglichst langlebige Staudenmischpfl<br />
anzungen ergeben:<br />
• In der Anwachsphase (d. h. in den<br />
ersten 2–3 Monaten) müssen die<br />
Pfl anzungen den Bedürfnissen entsprechend<br />
gegossen werden. Später<br />
soll nur in Ausnahmesituationen<br />
zusätzlich gewässert werden.<br />
• Die Bodenprobe ergab für sämtliche<br />
Flächen eine gute bis sehr gute<br />
Nährstoffversorgung, weshalb auf<br />
sämtliche Düngergaben verzichtet<br />
werden kann.<br />
• Das Schnittgut sollte nach jedem<br />
Pfl egegang abgeführt werden.<br />
• Stauden, die durch ihren Fruchtstand/<br />
ihre Struktur der Pfl anzung einen<br />
spezifi schen Charakter geben, sie somit<br />
ordnen, so genannte «Gerüstbildner»,<br />
sollen erst im zeitigen Frühjahr,<br />
respektive bei unattraktivem Aussehen<br />
zurückgeschnitten werden. Diese<br />
SKR 2/10 81
ÖFFENTLICHER RAUM Grünfl ächenmanagement<br />
abgestorbenen Pfl anzenteile und die<br />
winter- resp. immergrünen Pfl anzen<br />
ergeben ein mischungstypisches Bild<br />
während der Vegetationsruhe.<br />
• Im ersten Standjahr soll die Bodenbedeckung<br />
möglichst schnell durch die<br />
Einsaaten erreicht werden. Deshalb ist<br />
es wichtig, dass beim ersten Jätdurchgang<br />
behutsam vorgegangen wird,<br />
das heisst, dass nur <strong>sich</strong>er erkennbare<br />
Unkräuter entfernt werden sollen.<br />
• Bei den Pfl egedurchgängen soll nicht<br />
gehackt werden. Einerseits würde dies die<br />
Einsaat beeinträchtigen, andererseits soll<br />
die Bodenoberfl äche so wenig wie möglich<br />
gestört werden, um nicht im Boden<br />
vorhandenen Unkrautsamen an die<br />
Oberfl äche und zum Keimen zu bringen.<br />
• Wurzelunkräuter mit Wurzelstecher<br />
entfernen.<br />
Ausblick<br />
Integrierte Pfl anzsysteme bewähren <strong>sich</strong><br />
im öffentlichen Grün sehr gut. Sie entsprechen<br />
einem gesellschaftlichen Bedürfnis<br />
und stellen eine kulturelle Bereicherung dar.<br />
Kompakt<br />
und robust<br />
Zeit- und<br />
kräfteschonende Funktionen<br />
Sie stützen <strong>sich</strong> auf fundierte pfl anzensoziologische<br />
Erkenntnisse ab und eröffnen<br />
dadurch Möglichkeiten, naturnahe Bilder in<br />
Städte zu projizieren. Das Forschungsteam<br />
des Instituts für Umwelt und Natürliche<br />
Ressourcen ist bestrebt, in weiteren Forschungsprojekten,<br />
neue Mischungen mit<br />
neuen Aspekten zu entwickeln und vor<br />
allem auch an bisher noch wenig untersuchten<br />
Standorten, wie zum Beispiel Wurzelraum<br />
von Stadtbäumen an schattigen<br />
Lagen <strong>aus</strong>zutesten. Staudenmischpflanzungen<br />
sollen jedoch nicht die Vielfalt an<br />
verschiedenen Bepflanzungstypen einschränken.<br />
Wechselfl orrabatten, Wiesen,<br />
Ruderalfl ächen, Strauchbepfl anzungen und<br />
andere Begrünungsformen haben genau so<br />
ihre Berechtigung und tragen zu attraktiven<br />
Freiräumen im urbanen Raum bei.<br />
Spezialgeräte für die<br />
professionelle Landschaftspflege.<br />
Unsere Spezialprodukte sind insbesondere für Garten- und Landschaftsbauunternehmen, Gemeinden, Subunternehmer und<br />
Vermietfirmen mit besonders hohen Anforderungen an Betriebs<strong>sich</strong>erheit und Verschleissfestigkeit entwickelt worden. Es<br />
sind kompakte, robuste Geräte, <strong>aus</strong>gestattet mit leistungsstarken und zuverlässigen Motoren mit zeit- und kräfteschonenden<br />
Funktionen.<br />
Forschungsteam Pfl anzenverwendung<br />
am Institut für Umwelt und Natürliche<br />
Ressourcen:<br />
• Jean Bernard Bächtiger,<br />
Institutsleiter IUNR<br />
• Doris T<strong>aus</strong>endpfund,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
• Martina Föhn,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
• Evelyn Trachsel,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
• Axel Heinrich,<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Fachstelle Grünfl ächenmanagement<br />
Besitzer und Bewirtschafter von öffentlichen oder privaten Liegenschaften fi nden<br />
in der Fachstelle Grünfl ächenmanagement einen verlässlichen Partner in der<br />
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Grünfl ächenmanagement auf die ökonomische Analyse von Grünfl ächen<br />
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Edelstahl. Der Abfall wird über einen mit der Umgebung<br />
niveaugleichen Absaugschacht abgesaugt. Der Einbau<br />
ist einfach zu bewerkstelligen und dauert pro Behälter<br />
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kann das Fahrzeug auch für das Absaugen<br />
von Abfall bei Festanlässen oder für das Entfernen von<br />
Laub im Herbst eingesetzt werden. So sind sehr grosse<br />
Volumen aufnehmbar, welche ohne die sonst notwendige<br />
Zwischendeponie direkt zum Endabladeplatz geführt werden.<br />
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Arbeiten.<br />
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SKR 2/10 83
Herr Bundesrat Leuenberger: Derzeit sind Sie sehr oft unterwegs<br />
in Sachen Energieversorgung und Klimaschutz, aber teils mit<br />
wenig konkreten Ergebnissen auf internationaler Ebene. Woran<br />
liegt’s?<br />
Beim UNO-Klimagipfel in Kopenhagen hätte ich mir auch rechtlich<br />
bindende Ziele gewünscht. Aber immerhin haben jene Länder,<br />
die mehr als 90 Prozent der Treibh<strong>aus</strong>gase <strong>aus</strong>stossen, konkrete<br />
Absenkungen in Aus<strong>sich</strong>t gestellt. Diese Bekenntnisse sind<br />
nicht zu unterschätzen. Klimapolitik ist zu einem grossen Teil<br />
Wirtschaftspolitik, wie die Konkurrenz zwischen den USA und<br />
China zeigt. Da wird heftigst um Einfl uss und Vorteile gerungen.<br />
Aber die Weichen werden derzeit überall richtig gestellt. So habe<br />
ich Mitte Januar in Sevilla mit den EU-Energieministern einen<br />
neuen Aktionsplan diskutiert, in welchem sowohl konkrete Ziele<br />
und Massnahmen zu Energieeffi zienz und erneuerbaren Energien<br />
als auch zum Ausbau der Energieinfrastrukturen festgelegt<br />
werden.<br />
Wie erleben sie die Rolle der Schweiz in diesen internationalen<br />
Diskussionen?<br />
Unsere internationalen Diskussionspartner schätzen unsere Mitarbeit<br />
sehr, insbesondere die Beiträge der Schweizer Forschung<br />
und Wirtschaft. Das muss im Inland immer wieder betont werden.<br />
Unsere Wirtschaft hat das Potenzial, mit ihren Spitzentechnologien<br />
im Energie- und Umweltbereich die zukünftigen<br />
Märkte der Nachhaltigkeit zu erschliessen. Hinzu kommt: Wenn<br />
wir in Technologien mit erneuerbaren Energien investieren,<br />
schaffen wir neue und hochwertige Arbeitsplätze und reduzieren<br />
unsere Abhängigkeit von den endlichen fossilen Energieträgern<br />
Öl und Gas. Das kommt uns allen zugute.<br />
Der heutige Energiemix der Schweiz ist immer noch von fossilen<br />
Energien dominiert: zwei Drittel unseres Energieverbrauchs<br />
decken wir mit Erdöl und Erdgas, Strom <strong>aus</strong> verschiedenen Quellen<br />
deckt rund ¼ des Energiebedarfs und die Restenergie stammt<br />
<strong>aus</strong> Abfällen, Holz und anderen erneuerbaren Quellen. Ein zukunftsfähiger<br />
Mix?<br />
Von heute auf morgen ist eine totale Wende hin zu erneuerbaren<br />
Energien nicht möglich. Aber sie kann mit verbindlichen<br />
Regeln für alle gelingen. Ein Beispiel: Heute sind Null- oder sogar<br />
Plusenergiehäuser möglich. Die Politik kann diesen Stand der<br />
84 SKR 2/10<br />
UMWELT Energie / Powertage<br />
«Es braucht Kraftwerke<br />
und Übertragungsnetze»<br />
Interview von Marianne Zünd<br />
Vom 1. bis 3. Juni 2010 fi nden in der Messe Zürich bereits zum vierten Mal die «Powertage» statt. Im Hinblick<br />
auf diese Fach<strong>aus</strong>stellung, die <strong>sich</strong> als Pfl ichttermin der Schweizer Stromwirtschaft etabliert hat, äussert <strong>sich</strong><br />
Bundesrat Moritz Leuenberger im energeia-Interview* zur Stromzukunft der Schweiz, zur Strommarktliberalisierung,<br />
zum Ausbau der Infrastrukturen und zur künftigen Rolle unseres Landes in Europa.<br />
Technik als Standard gesetzlich festlegen. Und irgendwann kann<br />
<strong>sich</strong> vielleicht niemand mehr vorstellen, dass es je Häuser gab,<br />
die man mit Öl heizen musste.<br />
Der Anteil des Stroms am Gesamtenergieverbrauch wächst: Weil<br />
die Bevölkerungszahl steigt, weil die Wirtschaft hoffentlich bald<br />
wieder wächst, weil immer mehr Geräte in unserem Alltag Einzug<br />
halten, aber auch weil wir fossile Energien durch Strom ersetzen.<br />
z.B. Ölheizungen mit Wärmepumpen oder Benzinautos<br />
durch Elektrofahrzeuge. Wie soll dieser zusätzliche Strombedarf<br />
gedeckt werden?<br />
«L’Europe se construit par ses infrastructures,<br />
das gilt auch für den Strom. Wir können<br />
auch in Zukunft eine wichtige Rolle als<br />
Drehscheibe spielen, wenn wir den Anschluss<br />
beim politischen und technischen Aufbau<br />
der neuen Infrastrukturen nicht verpassen.»<br />
Wir müssen die Stromeffi zienz steigern und die Verschwendung,<br />
z.B. Standby-Verluste oder stromfressende Billigst-Elektrogeräte,<br />
vollständig unterbinden. Wir verbieten daher die hungrigsten<br />
Stromfresser. Der Bundesrat ist aber dennoch der Überzeugung,<br />
dass wir zumindest in den nächsten Jahrzehnten Grosskraftwerke<br />
brauchen. Nun müssen wir dafür die Rahmenbedingungen<br />
festlegen. Es darf nicht sein, dass wir neue Kernkraftwerke auf<br />
Vorrat bauen und uns dann wieder jahrzehntelang auf diesem<br />
Polster <strong>aus</strong>ruhen, zumal die Entsorgung der radioaktiven Abfälle<br />
noch immer nicht endgültig gelöst ist. Die Schweiz würde dadurch<br />
die Energiewende in Europa und der Welt verschlafen. Ausserdem:<br />
Stromversorgung heisst nicht nur genügend Kraftwerke,<br />
sondern auch genügend Übertragungsnetze. Unser Land<br />
ist keine Insel und wir profi tieren von der Vernetzung mit Europa<br />
- wirtschaftlich und versorgungstechnisch.<br />
Stichwort Europa: Wie sehen sie die Rolle der Schweiz im Strom-<br />
Europa der Zukunft?<br />
«L’Europe se construit par ses infrastructures»: Das gilt auch für<br />
den Strom. In Europa wächst immer mehr ein zentral organisierter<br />
Strommarkt heran. So hat die EU letztes Jahr ein weiteres<br />
Massnahmenpaket zur Weiterentwicklung ihres Energie-
«Es darf nicht sein, dass wir neue<br />
Kern kraftwerke auf Vorrat bauen<br />
und uns dann wieder jahrzehntelang<br />
auf diesem Polster <strong>aus</strong>ruhen»<br />
Bundesrat Moritz Leuenberger<br />
binnenmarkts verabschiedet. Bei den derzeit laufenden Verhandlungen<br />
über ein bilaterales Stromabkommen signalisiert<br />
uns die EU, dass sie die Schweiz bei diesem Aufbruch dabei haben<br />
möchte. Wir können auch in Zukunft eine wichtige Rolle als<br />
Drehscheibe spielen, wenn wir den Anschluss beim politischen<br />
und technischen Aufbau der neuen Infrastrukturen nicht verpassen.<br />
Nur wenn wir hier mit dabei sind, kann die Schweizer<br />
Wasserkraft die schwankende Stromproduktion <strong>aus</strong> den europäischen<br />
Wind- oder Solaranlagen <strong>aus</strong>gleichen.<br />
Die Energieinfrastruktur in der Schweiz ist am Anschlag und einem<br />
weiteren Anstieg des Stromverbrauchs auf Dauer nicht<br />
gewachsen. So kommt der notwendige Ausbau des Hochspannungsnetzes<br />
nur langsam voran, weil gegen jedes Projekt zahlreiche<br />
Einsprachen eingehen. Was ist ihre Antwort auf diese<br />
Situation?<br />
Tatsächlich ist es so, dass jeder Meter Hochspannungsleitung<br />
auf Widerstand stösst. Wir haben es mit einem klassischen Interessenkonfl<br />
ikt zu tun: Niemand will ein Blackout, also müsste<br />
dafür das Netz <strong>aus</strong>gebaut werden, aber das gerät in Konfl ikt mit<br />
dem Landschaftsschutz. Bei einigen Projekten wird bereits Jahrzehnte<br />
über die Linienführung gestritten. Wir testen derzeit ein<br />
neues Beurteilungsschema, mit welchem Freileitungen und im<br />
Boden verlegte Kabel möglichst objektiv miteinander verglichen<br />
werden können.<br />
Ein neues Phänomen ist der teils massive Widerstand gegen<br />
„grüne“ Kraftwerke wie Windenergieanlagen oder Kleinwasserkraftwerke.<br />
Wir gehen Sie damit um?<br />
Es gibt bei allen Infrastrukturbauten einen Zielkonfl ikt zwischen<br />
Ästhetik und dem Schutz von Mensch und Natur sowie dem<br />
Wunsch nach Stromproduktion. Wenn alle Beteiligten konstruktiv<br />
aufeinander zu gehen, fi nden <strong>sich</strong> meist gute Lösungen.<br />
Am Ende sehen nämlich alle ein, dass das starrköpfi ge Bekämpfen<br />
jeglicher einheimischer erneuerbarer Anlagen den Import<br />
von <strong>aus</strong>ländischem Atom-, Kohle- oder Gasstrom begünstigt,<br />
woran ja niemand interessiert sein kann. Daher sollten wir un-<br />
Energie / Powertage UMWELT<br />
seren Blick auch über das Solardach oder das Wasserkraftwerk,<br />
das zum Bau ansteht, hin<strong>aus</strong> richten.<br />
Was antworten Sie den Kritikern denen das Bewilligungsverfahren<br />
für neue Kernkraftwerke nicht schnell genug geht?<br />
Das Bewilligungsverfahren wird von meinem Departement so<br />
schnell wie nur irgend möglich vorangetrieben. Wir haben ein<br />
Kernenergiegesetz, das die Verfahren sehr detailliert festlegt.<br />
Dieses Gesetz wurde in jahrelangen Diskussionen erarbeitet. Das<br />
Gesetz sieht <strong>aus</strong>reichend Zeit für die Prüfung der Gesuche und<br />
die Mitwirkung der Kantone vor.<br />
Seit über einem Jahr ist der Schweizer Strommarkt für die Grosskunden<br />
geöffnet. Doch die Preise sind seither nicht gesunken,<br />
sondern gestiegen. Sind Sie überrascht?<br />
Gleichzeitig mit der Marktöffnung erliessen wir Vorschriften für<br />
Reservehaltung, um Blackouts zu vermeiden. Zudem wird der<br />
Strom europaweit knapp. Beides führt zu Verteuerungen. Es ist<br />
kein Naturgesetz, dass die Liberalisierung per se tiefere Preise<br />
bringt. Sie bedeutet bloss, dass <strong>sich</strong> auf einem freien Markt die<br />
Preise nach Angebot und Nachfrage bilden können. Die Preise<br />
können also durch<strong>aus</strong> auch steigen. In der Schweiz wird die<br />
Strommarktöffnung durch verschiedene Phänomene überlagert,<br />
die nicht nur uns, sondern ganz Europa betreffen. Zum<br />
einen liegt das Stromangebot in der Schweiz nur noch wenig<br />
über der Nachfrage. In einigen europäischen Ländern übersteigt<br />
die Nachfrage das Angebot sogar deutlich. Knappe Güter werden<br />
teurer. Zweitens stehen Ersatz- und Ausbauinvestitionen in<br />
Kraftwerke und Netze an. Auch das verteuert das Angebot.<br />
Schliesslich setzen <strong>sich</strong> die Regierungen in ganz Europa für den<br />
Ausbau des grünen Stroms ein, was ebenfalls nicht zum Nulltarif<br />
zu haben ist. Das Ausmass der Preiserhöhungen war aber<br />
so gross, dass Bundesrat und der Regulator, die Elektrizitätskommission,<br />
korrigierend eingreifen mussten.<br />
* Interview erschienen in «energeia 2/10» und reproduziert mit der<br />
freundlichen Unterstützung des Bundesamts für Energie (BFE)<br />
SKR 2/10 85
Wer stellt an den Powertagen <strong>aus</strong>?<br />
Firmen präsentieren Produkte und Dienstleistungen<br />
auf folgenden Bereichen:<br />
• Erzeugung<br />
• Übertragung<br />
• Verteilung<br />
• Handel und Vertrieb<br />
• Engineering<br />
• Energiedienstleistungen<br />
Wer besucht die Powertage?<br />
Die Powertage sind die ideale Plattform<br />
um <strong>sich</strong> über Angebot, Markttrends und<br />
wichtige regulatorische Entwicklungen im<br />
Umfeld der Energiewirtschaft und der Politik<br />
zu informieren. Erwartet werden Besucher<br />
<strong>aus</strong> folgenden Funktionen:<br />
86 SKR 2/10<br />
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Bereits zum vierten Mal fi nden die Powertage in der Messe Zürich statt. Die Veranstaltung bietet eine einzigartige<br />
Branchenplattform für die Bereiche Erzeugung, Übertragung, Verteilung, Handel und Vertrieb, Engineering<br />
und Energiedienstleistungen.<br />
• STROMVERSORGUNGSUNTERNEHMEN/<br />
GROSSABNEHMER<br />
- Geschäfts- und Unternehmensleitung<br />
- Energieverantwortliche von Gemeinden<br />
- Entscheidungsträger und Projektleiter<br />
von Investitionsprojekten<br />
- Facility und Asset Managers<br />
- Leitende Mitarbeiter <strong>aus</strong><br />
Handel und Vertrieb<br />
- Einkauf und Beschaffung<br />
- Planer und Ingenieure<br />
• AUS DEN BRANCHEN:<br />
- Energieerzeugung, -übertragung<br />
und -verteilung<br />
- Stromhandel und -vertrieb<br />
- Grossabnehmer <strong>aus</strong> der Industrie<br />
- Dienstleistungen und Behörden<br />
- Forschung, Entwicklung und Planung<br />
Forumsprogramm<br />
Am Vormittag fi nden jeweils hochwertige<br />
Fachreferate statt. Es werden Spezialisten<br />
<strong>aus</strong> der Energiewirtschaft, den Bundesbehörden<br />
und der Politik erwartet. Das Powertage-Fachforum<br />
wird durch das Bundesamt<br />
für Energie, BFE, unterstützt.<br />
Der erste Tag steht wiederum ganz im<br />
Zeichen der Romandie. Alle Fachreferate<br />
werden auf Französisch mit simultaner<br />
Übersetzung auf Deutsch vorgetragen.<br />
«Wenn wir nicht nur auf die<br />
Einzelteile, sondern aufs Ganze<br />
schauen und nicht nur an heute,<br />
sondern auch an morgen denken,<br />
dann können wir in aller Ruhe<br />
feststellen: Die Zukunft ist elektrisch.<br />
Dieser Ausspruch stammt nicht von<br />
Alpiq. Er ist trotzdem wahr.<br />
Die Powertage 2010 zeigen, wie<br />
<strong>sich</strong> Komfort, Klimaschutz und<br />
Wirtschaftswachstum bei intelligenter<br />
Anwendung verbinden lassen.<br />
Dank der Schlüssel technologie Strom.<br />
Es führt kein Weg an ihr vorbei.»<br />
Hans E. Schweickardt, VR-Präsident,<br />
Alpiq Holding SA
• DIENSTAG, 1. JUNI 2010:<br />
TAGESTHEMA PRAXIS UND INNOVATION<br />
IN ÜBERTRAGUNG UND VERTEILUNG;<br />
JOURNÉE ROMANDE<br />
Tagungsleitung: Dr. Nadia Nibbio,<br />
Leiterin R&D, Romande Energie SA.<br />
Patronat: ETG/Electrosuisse<br />
Die Vortragsthemen:<br />
- Smart Grids in der Schweiz und<br />
in der Welt: Die Technologie<br />
Dr. Cherry Yuen, Head of Research<br />
Group Utility Solutions,<br />
ABB Switzerland Ltd.<br />
- Smart-Technologies: neue Aus<strong>sich</strong>ten<br />
Dr. Alain Schenk, Leiter Betrieb Netze,<br />
BKW FMB Energie AG<br />
- Smart Metering – Basis für Smard Grid<br />
Lösungen<br />
Andreas Brun, Sales + Marketing,<br />
Landis & Gyr AG<br />
- Verteilnetze und dezentrale Energieerzeugung<br />
Philippe Chollet, MS/NS-Planer,<br />
Romande Energie SA<br />
• MITTWOCH, 2. JUNI 2010:<br />
TAGESTHEMA STROMZUKUNFT<br />
SCHWEIZ<br />
Tagungsleitung: Toni Bucher,<br />
Leiter Public Affairs. Patronat: VSE<br />
Die Vortragsthemen:<br />
- Stromzukunft Schweiz<br />
– der Mix bringt’s!<br />
Josef A. Dürr, Direktor, Verband<br />
Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen<br />
(VSE)<br />
- Der Weg zu einer smarten<br />
Energiewirtschaft<br />
Dr. Walter Steinmann, Direktor,<br />
Bundesamt für Energie (BFE)<br />
- Das Schweizer Übertragungsnetz:<br />
Der Schlüssel für eine starke Stromwirtschaft<br />
in der Schweiz und Europa<br />
Pierre-Alain Graf, CEO, swissgrid<br />
- Technische Optionen für die<br />
individuelle Mobilität der Zukunft<br />
Prof. Dr. Lino Guzzella,<br />
Institut für dynamische Systeme und<br />
Regelungstechnik, ETH Zürich<br />
• DONNERSTAG, 3. JUNI 2010:<br />
TAGESTHEMA STRATEGIEN<br />
UND TECHNOLOGIEN IN DER<br />
STROMPRODUKTION<br />
Tagungsleitung: Dr. Walter Hauenstein,<br />
Direktor SWV, Patronat: SWV<br />
Die Vortragsthemen:<br />
- Zukunft der Kleinwasserkraft<br />
Gerhard Danioth, Geschäftsführer,<br />
Alpiq Ecopower AG<br />
- Wie weiter mit der Erdwärmenutzung<br />
nach dem Ereignis in Basel?<br />
Willy Gehrer, Präsident, Electrosuisse<br />
Energie / Powertage<br />
UMWELT<br />
- Chancen der Biomasse in der<br />
Stromversorgung der Schweiz<br />
Bernard C. Fenner, CEO,<br />
Axpo Kompogas AG<br />
- Wie stark bläst der Wind<br />
in der Schweiz?<br />
Franz Bürgi, CEO, Sol-E Suisse AG<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Fachvorträgen erhalten Sie unter:<br />
www.powertage.ch/forum<br />
Veranstaltungsdatum Dienstag, 1. bis Donnerstag, 3. Juni 2010<br />
Veranstaltungsort: Messe Zürich<br />
Öffnungszeiten Powertage-Forum, Halle 7<br />
Türöffnung/Registration ab 08.00 Uhr<br />
Referate am Dienstag, 10.15–12.35 Uhr<br />
Referate am Mittwoch u. Donnerstag, 09.00–11.45 Uhr<br />
Ausstellung, Hallen 5 und 6<br />
Dienstag und Mittwoch, 11.00–18.00 Uhr<br />
Donnerstag, 11.00–17.00 Uhr<br />
Eintrittspreise,<br />
Forumseintritt: CHF 70.–<br />
inkl. MwSt.<br />
(inkl. Forumsdokumentation, Mittagslunch,<br />
Snacks, Getränke und Ausstellungseintritt)<br />
Anmeldung unter www.powertage.ch/shop<br />
Ausstellungseintritt ab 11.00 Uhr:<br />
(inkl. Mittagslunch, Snacks und Getränke)<br />
CHF 50.–<br />
Ausstellungseintritt ab 13.30 Uhr:<br />
(inkl. Snacks und Getränke)<br />
Bitte lösen Sie die Eintritte für die Ausstellung<br />
direkt vor Ort an der Tageskasse<br />
CHF 25.–<br />
Bereits angemeldete<br />
Aussteller:<br />
www.powertage.ch/<strong>aus</strong>stellerliste<br />
Aktuelle Hallenpläne: www.powertage.ch/hallenplan<br />
SKR 2/10 87
Für lokale Energieversorgungsunternehmen<br />
(EVU) lässt <strong>sich</strong> die Stromlieferung,<br />
als neues Geschäftsfeld nebst dem traditionellen<br />
Verteilnetzbetrieb, im Wesentlichen<br />
in die beiden Bereiche Verkauf und<br />
Beschaffung unterteilen. Während im<br />
Hinblick auf die Marktöffnung im Verkauf<br />
bereits viele Aktivitäten erkennbar sind,<br />
bleibt die Beschaffung ein bislang wenig<br />
behandeltes Feld.<br />
Beschaffung als wesentlicher<br />
Bestandteil der Aufgabe<br />
Eine zentrale Erkenntnis ist, dass es einen<br />
starken Zusammenhang zwischen den<br />
Endkundenprodukten und den Beschaffungsmöglichkeiten<br />
gibt. Und genau darin<br />
liegt auch das Wertschöpfungspotential<br />
für Energieverteiler. Das lokale Energiewerk<br />
ist in Zukunft also nicht mehr bloss<br />
Lieferant, sondern immer häufiger der<br />
moderne Energiepartner. Diese Verschiebung<br />
verlangt von den EVUs ein neues Bewusstsein<br />
und eine stetige Weiterentwicklung.<br />
Für den traditionellen Energieverteiler<br />
bedeutet dies, dass er – quasi<br />
«upstream» – in Richtung Handel und Erzeugung<br />
wachsen sollte. Zwei Bereiche,<br />
die aufgrund ihrer Komplexität und aufgrund<br />
des hohen Ressourcen- und Finanzbedarfs<br />
vorzugsweise in Kooperation <strong>aus</strong>gelagert<br />
werden. Im Sinne der Abhängigkeiten<br />
zwischen Beschaffung und Verkauf<br />
bedarf es zwischen diesen beiden Bereichen<br />
einer engen und transparenten<br />
Kommunikation. Nur so können <strong>sich</strong> beide<br />
Bereiche nachhaltig und erfolgreich auf<br />
ihre Kernaufgaben konzentrieren und so<br />
gleichzeitig den nachhaltigen Unternehmenserfolg<br />
<strong>sich</strong>ern.<br />
Beschaffung in Kooperation<br />
Die moderne Beschaffung im liberalisierten<br />
Umfeld bedient <strong>sich</strong> des Grossmarkts,<br />
ist strukturiert, begrenzt Risiken oder lässt<br />
88 SKR 2/10<br />
UMWELT Energie / Powertage<br />
Energiebeschaffung im EW<br />
– Strategie und Umsetzung<br />
Die Energielieferung ist ein kundenorientiertes Dienstleistungsgeschäft. Neben dem Energieverkauf wird die<br />
Energiebeschaffung zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Für lokal tätige Energieverteiler bedeutet dies, dass sie<br />
in Handel und Erzeugung tätig werden müssen. Am erfolgreichsten tun sie dies im Rahmen einer Kooperation.<br />
Energielieferung im EW: Verlängerte Wertschöpfung. (Quelle: Trianel Suisse AG)<br />
diese gar nicht erst entstehen, wird mittels<br />
Portfoliomanagement überwacht und<br />
<strong>sich</strong>ert nachhaltig günstige Preise. Damit<br />
verbunden sind vielfältige Aufgaben und<br />
ein erhöhter Bedarf an spezialisiertem<br />
Fachwissen und komplexer Infrastruktur.<br />
Als EVU müssen wir uns etwas einfallen<br />
lassen, wenn wir das Geschäftsfeld Energielieferung<br />
belegen und uns nicht auf den<br />
reinen Verteilnetzbetrieb reduzieren lassen<br />
wollen. Entgegen kommt uns, dass gerade<br />
GuD-Anlage Hamm-Uentrop,<br />
realisiert als Partnerwerk unter<br />
der Führung der Trianel GmbH<br />
(Quelle: Trianel GmbH)<br />
die Beschaffung, bestehend <strong>aus</strong> Handel<br />
und Erzeugung ein enormes Synergiepotenzial<br />
bietet und dass dieses Potential<br />
dank erfahrener Kooperationen auch bereits<br />
verfügbar ist.<br />
Beschaffung im Rahmen<br />
«Kraftwerk für Stadtwerk»<br />
Strom selbst zu produzieren, statt vollständig<br />
am Markt einzukaufen, bringt den
Stadtwerken Flexibilität, führt zu mehr<br />
Unabhängigkeit und mindert Beschaffungsrisiken.<br />
Für die meisten Energieverteiler<br />
ist dies aber Neuland. Unabhängig<br />
davon, welche Art von Kraftwerk wir wo<br />
realisieren wollen, der weit<strong>aus</strong> grösste Teil<br />
der schweizerischen Energieverteiler dürfte<br />
kaum die Möglichkeit haben, eine wirtschaftlich<br />
sinnvolle Anlagengrösse im Alleingang<br />
zu realisieren. Somit drängt <strong>sich</strong><br />
auch hier ein Beteiligungsmodell auf: Mehrere<br />
Werke realisieren gemeinsam ein<br />
Kraftwerksprojekt, ohne dabei auf Eigenständigkeit<br />
oder Unabhängigkeit verzichten<br />
zu müssen. Kraftwerksbetrieb im Rahmen<br />
von Partneransätzen ist eine Form,<br />
die in der Schweiz Tradition hat. Doch leider<br />
war der Kreis der partizipierenden EVU<br />
bisher auf die ganz grossen Unternehmen<br />
begrenzt. Heute ist dies anders: dank erprobter<br />
Kooperationsmodelle eröffnen<br />
<strong>sich</strong> für lokale EVU neue Chancen und<br />
Möglichkeiten.<br />
Beschaffung fordert<br />
die strategische Ebene<br />
EVUs, die langfristig selber Strom an Kunden<br />
verkaufen wollen, sollten <strong>sich</strong> also in<br />
den beiden vorgelagerten Wertschöp-<br />
fungsstufen Handel und Produktion engagieren.<br />
Dies erfordert unternehmerische<br />
Entscheide sowie eine professionelle Umsetzung.<br />
Dabei bildet eine zukunftsweisende<br />
Unternehmensstrategie die Basis.<br />
Schliesslich ist jedes Unternehmen seinen<br />
Eigentümern verpfl ichtet, was insbesondere<br />
im öffentlichen Umfeld der Strom-<br />
und Gasversorgung bedeutend ist. Den<br />
schweizerischen EVUs stehen markterprobte<br />
und erfahrene Kooperationsmodelle<br />
zur Verfügung. Damit kann auf langjährige<br />
Praxiserfahrung abgestützt und<br />
das unternehmerische Risiko erheblich reduziert<br />
werden. Genau diese Erfolgsmo-<br />
Energie / Powertage UMWELT<br />
delle <strong>aus</strong> liberalisierten Märkten sollten<br />
uns in der Schweiz Mut machen. Sie bieten<br />
hervorragende Chancen, um die Initiative<br />
auch in den für viele EVUs noch neuen Bereichen<br />
Energieproduktion und -handel zu<br />
ergreifen und so die Zukunft aktiv und positiv<br />
zu gestalten.<br />
Starkes Netzwerk für starke Energieverteiler<br />
Trianel Suisse AG ist das Netzwerk für unabhängige<br />
schweizerische Energieverteiler. Unser Fokus ist die<br />
Energiebeschaffung. Wir erbringen im Auftrag eigenständiger<br />
Energieverteiler erprobte Leistungen von der Erzeugung über<br />
den Handel bis zu Energielogistik und Vertriebssupport.<br />
Interessiert? Die aktuellen Aktionäre und Partner der<br />
Trianel Suisse freuen <strong>sich</strong> unternehmerisch denkende und<br />
eigenständige Energieverteiler in ihrem Kreis zu begrüssen.<br />
Kontaktieren Sie uns und wir erläutern Ihnen gerne<br />
unsere Kooperationsmöglichkeiten.<br />
Auch grosse Gasspeicheranlagen, wie hier in Epe,<br />
lassen <strong>sich</strong> als Partneranlagen betreiben (Quelle: Trianel GmbH)<br />
Trianel Suisse AG<br />
Bechburgstrasse 1<br />
CH-4500 Solothurn<br />
Tel. 032 621 06 60<br />
Fax 032 621 06 61<br />
kontakt@trianel.ch<br />
www.trianel.ch<br />
Bechburgstrasse 1, CH - 4500 Solothurn<br />
T +41 32 621 06 60<br />
www.trianel.ch<br />
kontakt@trianel.ch<br />
SKR 2/10 89
Ein bekanntes Szenario: Staub und Dreck<br />
lassen <strong>sich</strong> auf offenen Kontakten nieder.<br />
Zusätzlich lässt Feuchtigkeit die Gefahr<br />
eines Kurzschlusses in Schaltschränken<br />
und Trafostationen rapide ansteigen. Entsteht<br />
ein Lichtbogen, ist die Anlage innert<br />
Sekundenbruchteilen zerstört. Was <strong>sich</strong> so<br />
nüchtern liest, ist in Realität eine Situation<br />
mit gravierenden ökonomischen Folgekosten<br />
und Imageproblemen: Produktions-<br />
oder Leistungs<strong>aus</strong>fall, verminderte<br />
Lieferbereitschaft, unzufriedene Kunden.<br />
Präventive Reinigung<br />
heisst das Zauberwort<br />
Damit der beschriebene Fall nicht eintreten<br />
kann, ist vor<strong>aus</strong>schauendes Handeln<br />
notwendig. Das haben einige technische<br />
Betriebe erkannt und schwören für die<br />
Reinigung von Verteilerkästen auf das<br />
System der Trockeneisreinigung. Die Vorteile<br />
liegen auf der Hand: kein Versorgungsunterbruch<br />
während der Reinigung,<br />
Verhinderung von Kurzschlüssen und Verlängerung<br />
der Lebensdauer.<br />
Reinigen unter Spannung<br />
Mit electroclean steht ein Partner bereit,<br />
der solche regelmässigen Reinigungsarbeiten<br />
im Niederspannungsbereich bis 1000 V<br />
90 SKR 2/10<br />
UMWELT Energie / Powertage<br />
Reinigen mit Trockeneis<br />
– alles andere als heisse Luft<br />
Eingesetzt zur Präventivreinigung von Verteilerkästen, für Unterhaltsreinigung von Strassentunnels oder bei<br />
Bauendreinigung von Schaltschränken: Die Rede ist vom System des Trockeneisreinigens. Mit dieser berührungslosen<br />
und schonenden Methode ist es möglich, elektrische Komponenten bis 1000 V unter Spannung zu<br />
reinigen. Und das ohne Stillstandszeiten oder Produktions<strong>aus</strong>fall.<br />
ohne Abschalten des Stromes durchführen<br />
kann. Ein Team von Spezialisten für<br />
das Reinigen mit Trockeneis von Anlagen<br />
und elektrischen Komponenten unter<br />
Strom – Reinigungsprofi s, die durch ihre<br />
Kompetenz für die Sicherheit und Qualität<br />
der Reinigungsarbeiten garantieren können.<br />
Dadurch lassen <strong>sich</strong> nicht nur die Risiken<br />
minimieren, sondern vor allem auch<br />
die zukünftigen Investitionen.<br />
Die Vorteile auf einen Blick<br />
• Für die Reinigung müssen die<br />
Maschinen, Industrieanlagen und<br />
Objekte nicht mehr abgeschaltet<br />
oder demontiert werden. Dadurch<br />
können die Stillstands- und Wartezeiten<br />
massiv reduziert werden oder<br />
fallen sogar ganz weg. Die Kosten für<br />
den Produktions<strong>aus</strong>fall verringern <strong>sich</strong><br />
auf ein Minimum.<br />
• Das Reinigungsmittel muss nicht<br />
mehr zeitaufwendig und kostspielig<br />
entsorgt werden. Das freigesetzte<br />
Kohlenstoffdioxid entweicht in<br />
natürlicher Form und löst <strong>sich</strong><br />
in der Umgebungsluft auf.<br />
Dadurch reduziert <strong>sich</strong> auch<br />
die Abfallmenge deutlich.<br />
• Das Reinigungsverfahren ist äusserst<br />
materialschonend. Durch dieses nicht<br />
abrasive Verfahren können selbst<br />
empfi ndliche Materialien wie Gummi<br />
oder Kunststoffe gereinigt werden.<br />
Die Lebensdauer verlängert <strong>sich</strong><br />
damit erheblich und Kosten<br />
können eingespart werden.<br />
Gebündelte Kompetenz<br />
Aufgrund der überzeugenden Vorteile der<br />
Trockeneisreinigung und der Erfahrung der<br />
Crew hat der Verband Electrosuisse entschieden,<br />
electroclean als Partner für diese<br />
Art von Reinigungsarbeiten zu empfehlen.<br />
Damit haben <strong>sich</strong> zwei Unternehmen gefunden,<br />
die dasselbe Ziel verfolgen: Unterstützung<br />
der in der Elektrotechnik tätigen<br />
Unternehmungen, um die Sicherheit und<br />
Zuverlässigkeit im Umgang mit elektrischen<br />
Anlagen zu verbessern.<br />
Unterhaltsreinigung in Tunnels<br />
Auch die öffentliche Hand hat die Vorteile<br />
des Trockeneisverfahrens entdeckt. So ist<br />
es für die Reinigung der Signalisation in<br />
Strassentunnels im Einsatz. Durch das trockene<br />
Reinigungsverfahren entfällt nämlich<br />
das Waschen und anschliessende<br />
Trocknen der Elemente. Noch zentraler ist<br />
aber der Vorteil, dass die Signalisationselemente<br />
nicht demontiert werden müssen<br />
und dadurch massiv Kosten eingespart<br />
werden können.
Bauendreinigungen<br />
von Schaltschränken<br />
Zahlreich sind auch die Anwendungen des<br />
wirtschaftlichen Verfahrens bei der Bauendreinigung<br />
von Schaltschränken, die<br />
durch den Bauprozess mit Staub und<br />
Schmutz bedeckt worden sind. Kurzschlüsse<br />
werden durch das Reinigen mit<br />
Trockeneis verhindert. Der grosse Vorteil<br />
liegt aber in der Geschwindigkeit des Prozesses,<br />
und dass die Versorgung nicht unterbrochen<br />
werden muss.<br />
Safety fi rst<br />
für Menschen und Anlagen<br />
Für einen <strong>sich</strong>eren Umgang mit Reinigen<br />
unter Strom braucht es entsprechendes<br />
Know-how. Zentraler B<strong>aus</strong>tein bildet das<br />
zusammen mit Electrosuisse <strong>aus</strong>gearbeitete<br />
Sicherheitskonzept für Mensch<br />
und Anlage. Das Ziel: Schutz von sämtlichen<br />
am Reinigungsprozess beteiligten<br />
Personen und Verhinderung von Anlagebeschädigungen<br />
– mit dem Fokus, die<br />
Sicherheit für alle Beteiligten und die zu<br />
reinigende Anlage auf höchstem Niveau<br />
garantieren zu können.<br />
Trockeneisreinigung – materialschonend,<br />
berührungslos und trocken<br />
Die Trockeneisreinigung, ein neuartiges<br />
Verfahren zur schonenden und effi zienten<br />
Reinigung von Oberfl ächen, fi ndet in der<br />
Industrie immer mehr Anhänger.<br />
Zu den klassischen Anwendungen gehört<br />
das Reinigen von elektrischen Bauteilen,<br />
da Kohlendioxid nicht elektrisch leitet; des<br />
Weiteren die Reinigung von Maschinen,<br />
Produktionsanlagen und -strassen, Gussformen<br />
und verschiedenen Werkzeugen.<br />
Mit Hilfe von Druckluft werden <strong>aus</strong> einer<br />
Strahlpistole Trockeneisgranulate (ca.<br />
3 mm grosse Pellets) mit einer Geschwin-<br />
Energie / Powertage UMWELT<br />
digkeit von bis zu 300 m/s auf die zu reinigenden<br />
Werkstücke und Maschinen geschossen.<br />
Beim Auftreffen der Pellets auf<br />
die Oberfl äche kommt es zu einer plötzlichen<br />
Abkühlung und Versprödung der Verunreinigung.<br />
Durch die unterschiedlichen<br />
Ausdehnungskoeffi zienten von Verunreinigungen<br />
und Trägermaterial entstehen an<br />
der Grenzschicht mechanische Spannungen.<br />
Die Folge davon sind Rissbildungen in<br />
der Verunreinigungsschicht. Der Sublimationseffekt<br />
basiert auf dem speziellen Verhalten<br />
von Kohlendioxid. Beim Auftreffen<br />
sublimieren die Pellets, d. h. sie wechseln<br />
direkt vom festen in den gasförmigen Aggregatszustand.<br />
Damit verbunden ist eine<br />
schlagartige, etwa 700-fache Volumenvergrösserung.<br />
Als Folge dieses Effektes<br />
wird die Verunreinigung regelrecht abgesprengt.<br />
Durch die kinetische Energie der<br />
Pellets wird die Verunreinigung zusätzlich<br />
auch noch mechanisch abgetragen.<br />
electroclean ag<br />
Hubstrasse 56<br />
CH-9500 Will<br />
Tel. 071 913 90 25<br />
Fax 071 913 90 20<br />
info@electroclean.ch<br />
www.electroclean.ch
Südafrika, 11. Juli 2010. In Johannesburg<br />
steigt das Finale der Fussballweltmeisterschaft.<br />
Es kommt zum entscheidenden<br />
Elfmeter in der zweiten Halbzeit. Millionen<br />
von Fans verfolgen im Fernsehen das<br />
Endspiel. Plötzlich werden die Bildschirme<br />
schwarz, die Lichter gehen <strong>aus</strong>. Wegen<br />
nicht vorhergesehener zu starker Winde,<br />
schalten <strong>sich</strong> die Energiefarmen in der<br />
deutschen Nordsee plötzlich ab. Das europäische<br />
Verbundnetz kann diesen Ausfall<br />
nicht <strong>aus</strong>gleichen. In Sekundenbruchteilen<br />
<strong>sitzen</strong> zunächst die Fussballfans in<br />
ganz Europa im Dunkeln.<br />
Ein Horrorszenario, das einem Science-<br />
Fiction-Roman entnommen scheint?<br />
Nein, wie bereits im November 2006<br />
deutlich wurde, als eine Grossstörung die<br />
Stromversorgung von über zehn Millionen<br />
Europäern unterbrach. Die Basis für die<br />
heutigen Stromnetze in der Schweiz zum<br />
Beispiel wurde zum grossen Teil Ende der<br />
sechziger Jahre gelegt. Auch im Gegensatz<br />
zu anderen Branchen haben <strong>sich</strong> die<br />
technologischen Grundlagen kaum geändert.<br />
Die Anforderungen an die Energiewirtschaft<br />
sind aber heute ganz andere<br />
– und dieser Trend hält unvermindert an.<br />
Die Strominfrastruktur wird <strong>sich</strong> in den<br />
kommenden Jahren komplett verändern<br />
– nicht nur für die Energieversorger selbst,<br />
sondern auch für die einzelnen Verbraucher.<br />
Wind und Sonne<br />
– Chance und Problem zugleich<br />
Die Schweiz ist seit Jahrzehnten mit ihrer<br />
Wasserkraft Spitzenreiter in der Nutzung<br />
von erneuerbaren Energiequellen. Bei unseren<br />
Nachbarn werden in andere Quellen<br />
investiert – Spanien in Solaranlagen,<br />
92 SKR 2/10<br />
UMWELT Energie / Powertage<br />
Smart Grids<br />
– Stromnetze werden schlau<br />
Beim Klimaschutz liegt einer der zentralen Her<strong>aus</strong>forderungen darin, die schwankende Stromnachfrage und<br />
das noch viel stärker schwankende Angebot in intelligenten Netzen, sogenannten «Smart Grids», ständig <strong>aus</strong>zugleichen.<br />
Denn Wind und Sonne sind Energiequellen, die zwar reichlich, aber unstet sprudeln. Grossanlagen<br />
wie Windfarmen werden an entlegenen Standorten platziert sein, zusätzlich wird es eine riesige Zahl dezentraler<br />
Erzeugungsanlagen geben. Möglich wird dies nur durch die Verwendung von Echtzeitdaten und den<br />
Einsatz hochleistungsfähiger Informationstechnik und Automationssysteme. ABB ist bestens positioniert, um<br />
diese Entwicklung mitzugestalten.<br />
Deutschland in Wind. Mit konkreten Zielen:<br />
Bis zum Jahr 2020 soll der Strombedarf<br />
zum Beispiel in Deutschland zu 30<br />
Prozent durch erneuerbare Energiequellen<br />
gedeckt sein, derzeit sind es nur etwa<br />
15 Prozent. Die installierte Leistung der<br />
deutschen Windenergieparks soll <strong>sich</strong> in<br />
den nächsten Jahren von derzeit rund<br />
24’000 Megawatt (MW) mehr als verdoppeln.<br />
In Spanien werden dafür grosse<br />
Solaranlagen gebaut. Ebenfalls auf Sonnenkraft<br />
setzt das Projekt Desertec: In<br />
zahlreichen Solarkraftwerken in der Sahara<br />
soll elektrische Energie für die Versorgung<br />
von Europa gewonnen werden.<br />
So sauber Wind und Sonne aber auch sind,<br />
so schwer kalkulierbar ist ihre «Lieferzuverlässigkeit».<br />
Bei Flaute und trübem<br />
Wetter sind konventionelle Stromerzeuger<br />
<strong>sich</strong>erer, bei starkem Wind und blauem<br />
Himmel drücken Windgeneratoren und<br />
Photovoltaikanlagen dagegen riesige<br />
Mengen an Strom ins Netz. Zudem speisen<br />
immer mehr kleinere und kleinste Anbieter<br />
ihre regenerativen «Stromernten»<br />
ins Netz ein. Wie gross diese Ernte <strong>aus</strong>fällt<br />
und wann und wo sie genau stattfi ndet,<br />
weiss der Betreiber allerdings nicht. Das<br />
Netz der Zukunft muss also in der Lage<br />
sein, diese Schwankungen und mit ihnen<br />
den neuen Energiefl uss in beiden Richtungen<br />
zuverlässig zu verarbeiten.<br />
Nicht unbedingt einfacher wird die Situation<br />
durch die Liberalisierung des Strommarkts,<br />
der in Europa zu einem umfangreichen<br />
Energiehandel mit nur schwer<br />
kalkulierbaren Lastfl üssen führt. Energieversorger<br />
und ihre Zulieferer stehen damit<br />
vor ganz neuen Her<strong>aus</strong>forderungen.<br />
Ihr Ziel: die Schwankungen bei Einspeisung<br />
und Verbrauch <strong>aus</strong>zugleichen, und<br />
zwar auf zwei Seiten: durch Verfahren der<br />
automatischen Netzsteuerung auf der<br />
einen und durch finanzielle Anreize für<br />
den Verbrauch auf der anderen. Auf der<br />
Anbieterseite sind daher äusserst anpassungsfähige<br />
Netzführungssysteme mit<br />
einer <strong>sich</strong>eren Echtzeitkommunikation<br />
gefordert, die aktuellste Daten zur Leistung<br />
der Netzinstallation, zum Lastfl uss<br />
und zur Nachfrage bereitstellt. Das Anreizsystem<br />
für den Verbraucher wird ähnlich<br />
<strong>aus</strong>sehen wie das etwa bei Fluggesellschaften:<br />
Auf stark frequentierten Strecken<br />
und zu Hauptreisezeiten sind die<br />
Preise höher, in Nebenzeiten dagegen locken<br />
Sondertarife. Über die Weihnachtszeit<br />
2009 waren gar negativer Strompreise<br />
auf dem Spotmarkt der Leibziger<br />
EEX Strombörse über mehrere Stunden<br />
zu verzeichnen.<br />
Elektroautos als Stromspeicher?<br />
Ist viel Energie im Netz, bieten die Versorger<br />
den Strom also günstig an, bei Engpässen<br />
dagegen verlangen sie höhere<br />
Preise. Mit einer intelligenten Kommunikations-<br />
und IT-Technik könnte der Verbraucher<br />
diese Mengen- und Preisschwankungen<br />
für <strong>sich</strong> nutzen: Entweder er bekommt<br />
über das Smart Grid eine Information,<br />
dass Strom gerade besonders<br />
billig ist. In diesem Fall kann er darüber<br />
entscheiden, ob er ein energieintensives<br />
Gerät einschalten möchte oder nicht.<br />
Oder das Gerät – eine Waschmaschine<br />
beispielsweise – setzt <strong>sich</strong> dank intelligenter<br />
Technik bei einem bestimmten Strompreis<br />
gleich selbst in Gang. Damit dies<br />
funktioniert, müssen Stromerzeuger,<br />
Netzbetreiber und Verbraucher durch den<br />
Aust<strong>aus</strong>ch von Echtzeitdaten viel enger<br />
miteinander vernetzt werden als bisher.
Das Stromnetz heute: Zentrale Stromerzeuger<br />
speisen die Energie in das Netz ein, das sie zum<br />
Verbraucher transportiert.<br />
Ganz neue Her<strong>aus</strong>forderungen warten auf<br />
die Stromwirtschaft aber auch mit der<br />
Frage, was mit dem überschüssigen Energieangebot<br />
passieren soll – wenn <strong>sich</strong> trotz<br />
niedrigster Preise also kein Abnehmer fi ndet.<br />
Eine Möglichkeit könnte es sein, diese<br />
Energie in den Batterien von Elektroautos<br />
zu speichern. Visionärer Quatsch? Nein. Bis<br />
zum Jahr 2020 ist mit der verstärkten<br />
Markteinführung von Fahrzeugen zu rechnen,<br />
die von einem Elektromotor angetrieben<br />
werden und ihre Energie <strong>aus</strong> einer<br />
leistungsfähigen Batterie beziehen. Im<br />
Gegenzug könnten diese Stromspeicher,<br />
sofern das Auto nicht gebraucht wird, bei<br />
Spitzenlastbedarf auch wieder Energie ins<br />
Netz einspeisen.<br />
ABB bestens dafür aufgestellt<br />
Noch sind die Batteriepuffer und mit ihnen<br />
die Smart Grids eine Vision – eine jedoch,<br />
die vermutlich schon in wenigen Jahren<br />
Wirklichkeit wird. Smart Grids werden<br />
keine Revolution sein, vielmehr werden die<br />
gewachsenen und bewährten Systeme<br />
Schritt für Schritt zu Netzwerken weiterentwickelt.<br />
Mit ihrem breiten Spektrum<br />
an Netzführungs- und Automatisierungssystemen,<br />
an primärtechnischen Komponenten<br />
für die Netze und dem Wissen<br />
über die Funktionsweise der elektrischen<br />
Energieversorgungssysteme kommt ABB<br />
eine hervorgehobene Stellung bei der Entwicklung<br />
von Smart Grids zu.<br />
Viele der hierfür benötigten Produkte und<br />
Systeme sind bereits heute im Einsatz.<br />
Smart Grids: Es gibt zentrale und dezentrale<br />
Stromerzeuger. Der Lastfl uss ist multidirektional.<br />
Die Betriebsplanung erfolgt in Echtzeit.<br />
Systeme etwa zur Überwachung, Steuerung<br />
und Datenerfassung. Systeme für<br />
die Überwachung der Stromübertragung<br />
über grössere Entfernungen (WAMS,<br />
Wide Area Monitoring Systems). Oder fl exible<br />
Drehstrom-Übertragungssysteme<br />
(Flexible Alternating Current Transmission<br />
Systems, FACTS). Neben weiteren, sehr<br />
komplexen Technologien werden diese bewährten<br />
Lösungen künftig Teil von Smart<br />
Grids sein. Dies gilt auch für Systeme für<br />
die Hochspannungs-Gleichstromübertragung,<br />
die den Windstrom von den Küsten<br />
verlustarm über grosse Entfernungen in<br />
die energiehungrigen Ballungszentren<br />
transportieren. ABB ist weltweit einer der<br />
wichtigsten Know-how-Träger auf diesem<br />
Gebiet.<br />
Das Stromnetz<br />
wächst ins H<strong>aus</strong> hinein<br />
Mit entscheidend für den Erfolg der<br />
Smart Grids wird aber auch sein, wie gut<br />
der Informationsfluss vom Stromverbraucher<br />
zum Stromerzeuger gestaltet<br />
ist. Intelligente, elektronische Stromzähler,<br />
spielen dabei eine wichtige Rolle. Zwischen<br />
den Stromabnehmern in Gebäuden<br />
und den Energieversorgern gab es<br />
bisher keine Kommunikationsverbindung.<br />
Elektronische H<strong>aus</strong>haltszähler, wie sie<br />
ABB im Angebot hat und die heute bereits<br />
in vielen Pilotprojekten eingesetzt<br />
werden, schliessen diese Lücke. Sie informieren<br />
den Energieversorger in Echtzeit<br />
über den aktuellen Stromverbrauch. Der<br />
Verbraucher profitiert, indem er aktiv<br />
Energie / Powertage UMWELT<br />
nicht nur Billigtarife nutzen kann. Er kann<br />
auch jederzeit sehen, welche Geräte wieviel<br />
Energie verbrauchen und diese «Energiefresser»<br />
<strong>aus</strong>t<strong>aus</strong>chen.<br />
Elektronische Stromzähler sind quasi «Türöffner»<br />
für zahlreiche Produkte des Konzerns<br />
im Bereich der intelligenten Gebäudeautomatisierung:<br />
für ABB-Produkte wie<br />
den europäischen Installationsbus EIB oder<br />
KNX-Geräte, die umfangreiche Betriebsdaten<br />
erfassen oder ganze Beleuchtungssysteme<br />
steuern. Moderne Anzeigesysteme<br />
visualisieren die Daten in Echtzeit.<br />
Mit dieser Transparenz will ABB beim Verbraucher<br />
ein Umdenken erreichen, um<br />
Energie zu sparen – und zwar ohne Komfortverzicht.<br />
Durch den Einsatz moderner<br />
Installationstechnik lassen <strong>sich</strong> in Gebäuden<br />
bis zu 40 Prozent Energie einsparen:<br />
mit Dimmern und Dämmerungsschaltern<br />
beispielsweise, mit der automatischen<br />
Steuerung von Beleuchtung und Beschattung<br />
oder mit der raumgenauen Regelung<br />
der Temperatur.<br />
Die Smart Grids werden in nicht allzu ferner<br />
Zukunft kommen. Für die Schweiz als<br />
Drehscheibe des europäischen Stromnetzes<br />
wird das Auswirkungen haben – sei es<br />
durch mehr regenerative Energiequellen<br />
oder sei es durch einen verstärkten Aust<strong>aus</strong>ch<br />
von Energie <strong>aus</strong> anderen Ländern.<br />
2014 ist wieder Fussballweltmeisterschaft.<br />
Auch wenn dann rund um die<br />
Windparks auf der Nordsee Windstärke<br />
12 herrscht, werden die Stromnetze aller<br />
Vor<strong>aus</strong><strong>sich</strong>t nach stabil sein.<br />
ABB stellt an den Powertagen vom 1. bis 3.<br />
Juni 2010 in der Messe Zürich <strong>aus</strong> (Halle 5,<br />
Stand E31).<br />
Weitere Informationen:<br />
Andrew Paice<br />
Abteilungsleiter<br />
Forschungszentrum ABB Schweiz<br />
Segelhofstrasse 1K<br />
CH-5400 Baden<br />
Andrew.d.paice@ch.abb.com<br />
SKR 2/10 93
«Für die Stadtverwaltung ist moderne<br />
Technologie entscheidend. Gerade bei der<br />
Polizei können Sekunden von hoher Wichtigkeit<br />
sein. Da müssen die Kommunikationsmittel<br />
einwandfrei funktionieren und<br />
die Wahrscheinlichkeit einer Störung möglichst<br />
auf null reduziert werden», so der<br />
Projektleiter Roger Munt wyler vom Fachbereich<br />
IT & TelCom der Alpiq InTec in Olten.<br />
Die Kommunikationslösungen der<br />
Stadtverwaltung waren bereits zehn bis<br />
zwölf Jahre alt und wurden von Alpiq InTec<br />
im April 2010 komplett ersetzt. Das heisst,<br />
es wurde eine neue ganzheitliche Kommunikationslösung<br />
für alle sechs Direktionen<br />
und 45 Abteilungen eingerichtet. Die<br />
komplexe Struktur der Stadtverwaltung<br />
war dabei eine besondere Her<strong>aus</strong>forderung.<br />
Darum setzen Alpiq InTec und die<br />
Stadtverwaltung auf die modernen und<br />
innovativen Aastra IntelliGate Kommu-<br />
94 SKR 2/10<br />
UMWELT Energie / Powertage<br />
Alpiq InTec installiert intelligente<br />
Kommunikationslösung für<br />
die Stadtverwaltung Olten<br />
Die Stadt Olten beauftragte Alpiq InTec, eine moderne Kommunikationslösung für die Stadtverwaltung einzurichten.<br />
Das Projekt wurde im April 2010 erfolgreich umgesetzt. Zudem wartet und installierte Alpiq InTec die<br />
IT-Infrastruktur für die städtischen Schulen in Olten.<br />
nikationslösungen. Aastra entwickelt und<br />
vertreibt leistungsstarke Systeme und Anwendungen<br />
<strong>aus</strong> dem Kommunikations-<br />
und CTI-Umfeld.<br />
Vorhandene Potentiale <strong>aus</strong>schöpfen<br />
Ein zentraler Bestandteil der Aastra-Lösung<br />
ist die PC-Unterstützung. Dabei wird<br />
die Telefonie bei den Vermittlern und<br />
Usern über den Desktop abgewickelt; das<br />
hat verschiedene Vorteile: Auf dem System<br />
ist der Zustand der einzelnen Teilnehmer<br />
sofort er<strong>sich</strong>tlich und man sieht auf<br />
den ersten Blick, ob ein Teilnehmer am<br />
Telefon besetzt oder an einer Besprechung<br />
ist, da die Outlook Exchange Anbindung<br />
realisiert wurde. Das System beinhaltet<br />
aber noch weitere Features, wie beispielsweise<br />
einen Faxserver, der es ermöglicht,<br />
Faxe nun direkt vom PC <strong>aus</strong> zu senden.<br />
Kleine Dinge, die aber in der Summe hohe<br />
Zeiteinsparungen einbringen und Ressourcen<br />
freilegen.<br />
Praktische Lösung für die Stadt<br />
Ein weiterer Teil des Projektes war es, eine<br />
Etage der Verwaltung mit einem sogenannten<br />
DECT-Telefonie-System <strong>aus</strong>zurüsten,<br />
welches eine praktische Alarmserverlösung<br />
für die Mobiltelefone beinhaltet.<br />
Das ist besonders für die Stadtpolizei, aber<br />
auch für andere Ämter interessant (Bedrohung,<br />
Mobilität). Technische Alarme<br />
können auf den Handys wie auch auf den<br />
Festapparaten angezeigt werden. Wenn<br />
<strong>sich</strong> signifikante Änderungen in der Gebäudetechnik<br />
ereignen, zum Beispiel veränderte<br />
Lüftungs- oder Heizungsdaten,<br />
wird der neue Status sofort auf dem Mobiltelefon<br />
der zuständigen Person angezeigt.<br />
So kann schnell reagiert werden,<br />
und die Gefahr von System<strong>aus</strong>fällen reduziert<br />
<strong>sich</strong> praktisch auf null.<br />
Alpiq InTec bringt Schulen ans Netz<br />
In der Regel beherrscht heute der Enkel<br />
den Umgang mit Informatik und IT besser<br />
als der Grossvater. Trotzdem ist es gerade<br />
für die Jungen wichtig, den richtigen Umgang<br />
mit Informatik und Netzwerken<br />
kontrolliert und professionell zu lernen.<br />
Vor<strong>aus</strong>setzung dafür ist, dass die Schulen<br />
über eine entsprechende technische Infrastruktur<br />
verfügen. Im Jahr 2004 erhielt<br />
Alpiq InTec über eine öffentliche Ausschreibung<br />
den Auftrag der Stadt Olten, die<br />
Vernetzung aller städtischen Schulen vorzunehmen.<br />
Das Ziel war, eine moderne<br />
Infrastruktur für die Lehrerschaft und die<br />
Moderne Lösungen<br />
– Techniker der Alpiq InTec
Das Stadth<strong>aus</strong> in Olten<br />
– intelligente Kommunikationslösung<br />
Partner<br />
Schüler bereit zu stellen. Ein umfangreiches<br />
und spannendes Projekt, mussten<br />
doch sieben Standorte mit insgesamt 16<br />
Gebäuden vernetzt werden und das in nur<br />
zwölf Wochen. «Der Zeitraum war eng<br />
bemessen», bestätigt Stefan Monbaron,<br />
Leiter von IT & TelCom, dem Fachbereich<br />
der Alpiq InTec für Informatik- und Kommunikationsdienstleistungen,<br />
und fährt<br />
fort: «Sämtliche sechs Schulhäuser und<br />
das Stadth<strong>aus</strong> mussten neu verkabelt<br />
werden».<br />
Geringer Wartungsaufwand<br />
für die Stadt<br />
Trotzdem konnten innerhalb der vorgegebenen<br />
Frist die notwendigen Glasfaser-<br />
und Kupferkabel verlegt und die rund 1800<br />
Schüler und 300 Lehrkräfte der Stadt Olten<br />
miteinander, und vor allem mit dem<br />
World Wide Web, vernetzt werden. «Wir<br />
wählten eine sternförmige Verkabelung<br />
der Schulhäuser mit dem Stadth<strong>aus</strong> über<br />
einen LWL WAN Backbone mit Gigabit<br />
Ethernet 1000BaseLX. Der Internet-Zugang<br />
wurde über das SAI-Netz der Swisscom<br />
realisiert. Zudem übernahmen wir<br />
die gesamten Wartungsaufgaben der<br />
Netzwerkkomponenten, was <strong>sich</strong> als ge-<br />
DER BRANCHENTREFFPUNKT<br />
DER SCHWEIZER STROMWIRTSCHAFT<br />
Erzeugung<br />
Übertragung<br />
Verteilung<br />
Handel und Vertrieb<br />
Engineering<br />
Energiedienstleistungen<br />
Energie / Powertage UMWELT<br />
eignete Lösung her<strong>aus</strong>stellte», so Stefan<br />
Monbaron. Dadurch ist der Wartungsaufwand<br />
der IT-Infrastruktur für die städtischen<br />
Schulen gering, ein Punkt, der für<br />
die Stadtverwaltung zentral war, da sie<br />
mit wenigen IT-Mitarbeitern <strong>aus</strong>kommen<br />
muss.<br />
Alpiq InTec AG<br />
– wir verstehen Gebäude<br />
Alpiq InTec ist in Gebäudetechnik und<br />
-management die Nr. 1 in der Schweiz.<br />
Das Unternehmen ist in allen Bereichen<br />
der Gebäudetechnik tätig und bietet die<br />
gesamte Dienstleistungspalette von Elektro<br />
über HLKKS, IT & TelCom, Security &<br />
Automation bis hin zum Technischen Facility<br />
Management (TFM) an. Im Bereich<br />
der Energieeffi zienz ist Alpiq EcoServices<br />
der kompetente Partner. Insgesamt 3’700<br />
Mitarbeitende an über 80 Standorten in<br />
der ganzen Schweiz erbringen massgeschneiderte<br />
Lösungen für ihre Kunden.<br />
Alpiq InTec AG<br />
www.alpiq-intec.ch<br />
AUSSTELLUNG UND FORUM<br />
1. bis 3. Juni 2010<br />
Messe Zürich<br />
www.powertage.ch
PUBLIREPORTAGE<br />
Mehrere t<strong>aus</strong>end Schweizer Familien nutzen<br />
mit SOLTOP Solarenergie für Warmwasser und Heizung<br />
Mit der Fläche von 1 m 2 Sonnenkollektor pro Person liefert z. B.<br />
das SOLTOP Solarsystem QUICKSOL 60–90% des Warmwassers.<br />
Bereits ab 10 m 2 Sonnenkollektoren pro EFH kann mit einem<br />
SOLTOP Kombispeicher STRATIVARI eine namhafte Reduktion der<br />
Gebäudeheizkosten erreicht werden. Die effi ziente Solartechnik<br />
und variable Grössen bei Kollektoren und Speichern erlauben im<br />
Ein- und Mehrfamilienh<strong>aus</strong> die ideale Lösung.<br />
Heiss statt lauwarm<br />
Bei SOLTOP Systemen wird bei direkter Sonnenstrahlung die Solarwärme<br />
unmittelbar im oberen heissen Teil des Boilers eingelagert<br />
und die Restwärme im untern Teil zur Vorwärmung genutzt.<br />
Durch die gute Schichtung haben Sie sofort warmes anstatt viel<br />
lauwarmes Wasser und sparen mehr Öl, Gas, Pellets oder Strom.<br />
Überhitzungsschutz<br />
Ist die gewünschte Maximaltemperatur ab Sonne erreicht, entleert<br />
<strong>sich</strong> der Kollektor automatisch. Das System funktioniert<br />
selbst bei Strom<strong>aus</strong>fall. Danach füllt <strong>sich</strong> das System selber wieder.<br />
Diese Technik bietet Schutz vor Überhitzung und wird von<br />
SOLTOP seit bald 20 Jahren eingesetzt. Sie können also ganz beruhigt<br />
in die Sommerferien.<br />
Solarthermie und Photovoltaik ideal kombiniert<br />
Wer sein ganzes Dach für die Nutzung der Sonne brauchen will<br />
ist gut damit beraten, einen dem Wärmebedarf entsprechen-<br />
96 SKR 2/10<br />
den Teil mit thermischen Kollektoren zu belegen und den Rest<br />
der Dachfl äche für die Solarstromproduktion zu verwenden.<br />
SOLTOP hat dazu ein ästhetisch und technisch hochwertiges Indachsystem<br />
entwickelt.<br />
SWISSMADE für jeden Fall<br />
Die Hochleistungskollektoren COBRA und die Solarsysteme für<br />
Heizung, Warmwasser und Schwimmbad werden im SOLTOP<br />
Werk in Elgg ZH hergestellt. SOLTOP bietet Systeme an für<br />
Warmwasser, Heizungsunterstützung, Schwimmbaderwärmung,<br />
Stromerzeugung (PV) und weitere Spezialanwendungen.<br />
Bei Beratung, Planung, Lieferung und Service bietet SOLTOP seinen<br />
Partnern professionelle Unterstützung.<br />
Begeisterte Kunden<br />
Laufend geführte Kundenbefragungen belegen die <strong>aus</strong>serordentlich<br />
grosse Zufriedenheit mit den SOLTOP Solaranlagen. Besonders<br />
beliebt sind die Leistungsfähigkeit, die hohe Qualität<br />
und die lange Lebensdauer sowie die Problemlosigkeit der Systeme.<br />
Bei SOLTOP Systemen ist die Funktionsgarantie inbegriffen.<br />
So macht Sonnenenergie Spass und Sinn.<br />
SOLTOP Schuppisser AG<br />
St. Gallerstrasse 5a<br />
CH-8353 Elgg ZH<br />
Die WindGate AG liefert individuelle<br />
Lösungen für eine nachhaltige<br />
Energieversorgung in den<br />
Bereichen Solarstrom, Solarthermie,<br />
Windkraft und H<strong>aus</strong>technik.<br />
Alle Systeme werden perfekt<br />
nach der topographischen Lage<br />
<strong>aus</strong>gerichtet und können auch<br />
effi zient kombiniert werden.<br />
Als Generalunternehmen beratet<br />
die WindGate AG nicht nur<br />
Tel. 052 364 00 77<br />
www.soltop.ch<br />
Unabhängig vom Energie-Markt,<br />
nachhaltig und CO2 neutral<br />
bei der Wahl des richtigen Produktes,<br />
auch die Planung, das<br />
Baueingabeverfahren sowie die<br />
Erstellung der Anlage werden<br />
von den Windgate Experten für<br />
erneuerbaren Energien erledigt.<br />
Zusätzlich begleitet die Wind-<br />
Gate AG die Projekte während<br />
der ganzen Lebensdauer der Anlage<br />
mit ihrem optionalen Wartungs-<br />
und Servicevertrag.<br />
Erster Solar & Wind Demonstrations-<br />
Park der Schweiz<br />
WindGate AG<br />
CH-8304 Wallisellen<br />
Tel. 044 830 90 30<br />
www.windgate.ch<br />
www.demopark.ch
Wärme und Strom von der Sonne:<br />
Ein zentraler Bestandteil unserer<br />
zukünftigen Energieversorgung<br />
von David Stickelberger<br />
Umbau unserer Energieversorgung:<br />
Die Jahrhundertaufgabe!<br />
Die Schweiz hängt zu über 80% von nichterneuerbaren,<br />
nichteinheimischen Energien<br />
ab. Dies sollte Anlass zu grosser Sorge<br />
sein, denn die Zeiten des billigen Erdöls<br />
sind wohl für immer vorbei. Heute neu<br />
entdeckte Ölfelder können den weltweit<br />
laufend wachsenden Bedarf nur noch für<br />
wenige Monate decken, und dies zu immer<br />
höheren Kosten. Der «oil peak», also<br />
der Zeitpunkt der maximalen Förderung,<br />
liegt möglicherweise bereits hinter uns.<br />
Auch ein «gas peak» scheint nicht mehr<br />
weit entfernt zu sein. Und für einen massiven<br />
Ausbau der Atomkraft reichen die<br />
leicht zugänglichen Uranreserven auch<br />
nicht. Kriegerische Konfl ikte um den Zugriff<br />
auf diese knapper werdenden Ressourcen<br />
sind vorprogrammiert.<br />
Auch wenn nach dem kläglichen Ergebnis<br />
des Kopenhagener Gipfels der Klimawandel<br />
<strong>aus</strong> den Schlagzeilen verschwunden<br />
ist, so bleibt dies ein weiterer dringender<br />
Grund, unsere Abhängigkeit von fossilen<br />
Energien zu reduzieren. Gerade in der<br />
Schweiz sind die Alarmzeichen der globalen<br />
Erwärmung besonders deutlich: Die<br />
Durchschnittstemperatur stieg in den<br />
letzten hundert Jahren um 2 Grad Celsius,<br />
und eine weitere starke Erwärmung<br />
hätte besonders im Alpengebiet verheerende<br />
Folgen.<br />
Wir haben es in der Hand, Engpässe bei<br />
der Energieversorgung und katastrophale<br />
Klimaveränderungen zu verhindern. Bis zur<br />
Jahrhundertmitte können wir den Anteil<br />
der erneuerbaren Energien in der Schweiz<br />
auf 80% steigern, später ist sogar eine<br />
Vollversorgung möglich. Solarenergie wird<br />
Solarenergie UMWELT<br />
In den nächsten Jahrzehnten steht die Schweiz vor der Aufgabe, ihre grosse Abhängigkeit von nichterneuerbaren<br />
Energien zu reduzieren. Strom und Wärme von der Sonne bieten dafür ein grosses Potenzial. Um dieses<br />
zu nutzen, braucht es einen Anschub seitens der öffentlichen Hand, doch leider ist hierzu der politische Wille<br />
noch mangelhaft. Gemeinden haben jedoch viele Möglichkeiten, Bauherren die Realisierung ihrer Solarprojekte<br />
zu erleichtern.<br />
damit zu einer der wichtigen Standbeine<br />
der Energieversorgung.<br />
Energie von der Sonne im Überfl uss<br />
Die Sonne beliefert die Erde in einer<br />
Stunde mit soviel Energie, wie wir während<br />
eines ganzen Jahres verbrauchen.<br />
Auf die Fläche der Schweiz fällt jährlich<br />
220-mal mehr Sonnenenergie, als wir in<br />
der gleichen Zeit verbrauchen. Bisher haben<br />
wir uns diese Energie vor allem indirekt,<br />
in Form von Wasserkraft oder Biomasse,<br />
nutzbar gemacht. Die direkte<br />
Nutzung von Wärme und Strom <strong>aus</strong> der<br />
Sonne steht hingegen erst am Anfang.<br />
Strom von der Sonne:<br />
Unterschätzte Potenziale<br />
Die Gewinnung von Strom mittels Photovoltaik-Modulen<br />
gilt als eine der Schlüsseltechnologien<br />
der zukünftigen Energieversorgung.<br />
Im Gegensatz zu Ländern mit<br />
grossen Landreserven steht in der Schweiz<br />
die Nutzung auf Gebäuden im Vordergrund.<br />
Berechnungen der internationalen<br />
Energieagentur IEA zeigen, dass allein auf<br />
bestehenden Gebäuden etwa 30 Prozent<br />
des heutigen Strombedarfs mit Solarmodulen<br />
erzeugt werden könnten. Dazu<br />
kommen weitere nutzbare Flächen im<br />
überbauten Raum, wie etwa Lärmschutzwälle<br />
oder Parkplatzüberdachungen.<br />
Das Solarpreis-prämierte Mehrfamilienh<strong>aus</strong><br />
«Kraftwerk B» in Bennau SZ produziert mehr<br />
Wärme und Strom als es benötigt, dank<br />
Photovoltaik-Modulen auf dem Dach und<br />
Sonnenkollektoren an der Fassade.<br />
Die sorgfältige Gestaltung ermöglicht eine<br />
harmonische Nachbarschaft zur denkmalgeschützten<br />
Kirche. (Bild: grabarchitekten.ch)<br />
SKR 2/10 97
PUBLIREPORTAGE<br />
Schon bald werden Solarkollektoren und Solarmodule auf<br />
einem H<strong>aus</strong>dach ein alltägliches Bild in jedem Schweizer<br />
Dorf sein, denn Warmwasser und Strom sollen nachhaltig<br />
und umweltfreundlich produziert werden.<br />
Die Holinger Solar AG in Bubendorf bietet Produkte und<br />
Dienstleistungen rund um Sonne, Energie und Umwelt<br />
an. Im Mittelpunkt stehen besonders<br />
• Solarstromanlagen für Netzeinspeisung<br />
sowie für autonomen Batteriebetrieb<br />
• Thermische Solaranlagen für Brauchwarmwasser,<br />
Heizungsunterstützung sowie Schwimmbadbeheizung<br />
• Pellet- und Holzfeuerungen als Ergänzung<br />
zu einer thermischen Solaranlage<br />
• Regenwassernutzung für Garten und H<strong>aus</strong>halt<br />
Langjährige Installationspraxis und grosse Erfahrung ermöglichen<br />
ökonomische und ästhetisch überzeugende<br />
Anlagen. Die Holinger Solar berät auch, wenn es um Fragen<br />
der Förderbeiträge von Bund und Kantonen geht.<br />
98 SKR 2/10<br />
Ob Sonne oder Regen –<br />
bei HOLINGER SOLAR in Bubendorf<br />
findet man garantiert das <strong>Richtig</strong>e<br />
Solarstromanlage in Riehen Nachhaltige Regenwassernutzung<br />
Weitere Informationen:<br />
HOLINGER SOLAR AG | Wattwerkstrasse 1 | 4416 Bubendorf | 061 936 90 90 | www.holinger-solar.ch
Auf der Sportanlage Juchhof produziert die<br />
Stadt Zürich das warme Wasser mit Sonnenkollektoren.<br />
(Bild: Solarpreis 2008)<br />
Zurzeit liefert Solarstrom weniger als 0.1<br />
Prozent des Schweizer Strombedarfs. In<br />
Bayern hingegen sind es bereits 3 Prozent,<br />
über ganz Deutschland gesehen ist<br />
es 1 Prozent. Auch Spanien hat die 3-Prozent-Hürde<br />
überschritten. Grund für diesen<br />
Vorsprung ist der politische Wille zur<br />
Förderung dieser Schlüsseltechnologie,<br />
der in Deutschland auch den Regierungswechsel<br />
überstand. Das Förderinstrument<br />
ist das gleiche wie in der Schweiz,<br />
nämlich die kostendeckende Einspeisevergütung<br />
(KEV). Die Anlagenbetreiber erhalten<br />
für jede ins Netz eingespiesene<br />
Kilowattstunde Strom <strong>aus</strong> erneuerbaren<br />
Energien während einer bestimmten Periode<br />
einen im Vor<strong>aus</strong> festgelegten Betrag,<br />
der durch einen Aufschlag auf den<br />
Strompreis fi nanziert wird.<br />
Schweiz im Hintertreffen<br />
In der Schweiz ist dieser Aufschlag, im<br />
Gegensatz zu Deutschland, auf 0.6 Rappen<br />
pro Kilowattstunde limitiert. Diese<br />
Mittel sind zurzeit aufgebraucht. Rund<br />
5000 geplante Photovoltaik-Anlagen mit<br />
einer Leistung von 150 Megawatt wurden<br />
auf eine Warteliste gesetzt – ein Investitionsvolumen<br />
von rund einer Milliarde<br />
Franken liegt brach! Das Parlament<br />
hat jedoch eine Anhebung des Deckels<br />
auf 0.9 Rappen pro Kilowattstunde beschlossen,<br />
womit ab 2011 die Warteliste<br />
abgebaut werden kann.<br />
«Solarenergie wird zu einer<br />
der wichtigen Standbeine<br />
der Energieversorgung»<br />
Mit ihrer zögerlichen Förderpolitik gerät die<br />
Schweiz ins Hintertreffen gegenüber der<br />
weltweit boomenden Entwicklung. Trotz<br />
Wirtschaftskrise wuchs 2009 die weltweit<br />
installierte Photovoltaik-Leistung um 6.4<br />
Gigawatt auf über 20 Gigawatt – das bisher<br />
höchste jährliche Wachstum. Allein in<br />
Deutschland wurden rund 3000 Megawatt<br />
(MW) installiert, das sind pro Einwohner<br />
15-mal mehr als in der Schweiz (ca.<br />
22 MW). Weitere Wachstumsmärkte in<br />
Europa sind etwa Italien (700 MW), Tschechien<br />
(411 MW), Belgien (292 MW) und<br />
Frankreich (285 MW). Ausserhalb Europas<br />
gehören Japan (485 MW) und die USA (475<br />
MW) zu den Spitzen reitern, aber auch<br />
Schwellenländer wie Indien, China und Bra-<br />
silien wollen die Photovoltaik in den nächsten<br />
Jahren massiv vorantreiben. Für 2010<br />
erwartet der europäische Photovoltaik-<br />
Verband EPIA ein weltweites Wachstum<br />
von über 40%.<br />
Rasante Preissenkung<br />
Eine Förderung der Photovoltaik braucht<br />
es vor<strong>aus</strong><strong>sich</strong>tlich nur noch während wenigen<br />
Jahren: Solarstrom wurde im Verlauf<br />
des Jahres 2009 um rund 25 Prozent billiger,<br />
und auch für die kommenden Jahre<br />
ist mit jährlichen Preissenkungen von 10<br />
Prozent zu rechnen. Gleichzeitig steigen<br />
die Kosten für konventionellen Strom. In<br />
Deutschland wird deshalb Solarstrom vom<br />
eigenen Dach für den H<strong>aus</strong>besitzer bereits<br />
ab 2013 günstiger sein als Strom von der<br />
Steckdose. In Südeuropa wird dies noch<br />
früher der Fall sein, in der Schweiz hingegen,<br />
aufgrund der immer noch tiefen<br />
Strompreise, einige Jahre später.<br />
Das rasche Marktwachstum und der Preisdruck<br />
fördern die Innovation. Zwar sind<br />
noch immer Solarmodule <strong>aus</strong> kristallinem<br />
Silizium marktführend, aber daneben<br />
kommen immer mehr Dünnschicht-Module<br />
<strong>aus</strong> amorphem Silizium, Kupfer-Indium-Diselenid<br />
(CIS) und Cadmium-Tellurid<br />
(CdTe) zum Einsatz. Architekten haben<br />
damit eine immer grössere Palette von<br />
Modulen zur Verfügung, die für die unterschiedlichsten<br />
Einsatzmöglichkeiten geeignet<br />
sind. Besonders ästhetisch sind<br />
dachintegrierte Photovoltaikanlagen, die<br />
nicht nur Strom produzieren, sondern<br />
Solarenergie UMWELT<br />
auch die normalen Funktionen der Dachhaut<br />
übernehmen. Schweizer Firmen be<strong>sitzen</strong><br />
in diesem Bereich hervorragende<br />
Kenntnisse, die vermehrt auch im Ausland<br />
gefragt sind.<br />
Die Schweizer Photovoltaik-Industrie ist<br />
inzwischen mit einem Jahresumsatz von<br />
rund 1.5 Milliarden Franken und mehreren<br />
T<strong>aus</strong>end Arbeitsplätzen eine ernst zu<br />
nehmende Grösse. Ihre Stärke liegt vor<br />
allem im Bereich der Zulieferung von Modulherstellern,<br />
und ange<strong>sich</strong>ts des schwachen<br />
Heimmarkts ist sie stark exportorientiert.<br />
Nun braucht es den politischen<br />
Willen, um vermehrt Einsatzmöglichkeiten<br />
im eigenen Land zu schaffen!<br />
Wärme von der Sonne,<br />
die nahe liegende Lösung<br />
Die Wärmeproduktion <strong>aus</strong> der Sonne wird<br />
in den Medien weniger wahrgenommen<br />
als die Photovoltaik, obwohl heute in der<br />
Schweiz bereits etwa jedes vierte neue<br />
Einfa milienh<strong>aus</strong> mit einer thermischen<br />
Solaranlage <strong>aus</strong>gerüstet wird. Das zentrale<br />
Element einer solchen Anlage bilden<br />
die nach der Sonne <strong>aus</strong>gerichteten Sonnenkollektoren,<br />
die von einer Flüssigkeit<br />
im geschlossenen Kreislauf durchfl ossen<br />
wird. Die dadurch aufgenommene Wärme<br />
wird an den Speicher abgegeben. Sie dient<br />
zur Erwärmung des Brauchwassers und<br />
zum Betreiben der Heizung. Zur Ergänzung<br />
der Sonnenwärme kann jede andere Wärmequelle<br />
eingesetzt werden, idealerweise<br />
Pellets, Holzschnitzel oder Erdwärme.<br />
SKR 2/10 99
Die Verkaufszahlen der Kollektoren steigen<br />
rasant, allein im vergangenen Jahr um<br />
rund 30 Prozent auf etwa 150’000 m 2 .<br />
Jeder Quadratmeter Sonnenkollektor erspart<br />
der Umwelt während ihrer Lebensdauer<br />
die Verbrennung von über 1000 Liter<br />
Heizöl respektive einen CO2-Ausstoss<br />
von 2600 kg. Solaranlagen leisten somit<br />
einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Seit Anfang 2010 gibt es in allen Kantonen<br />
der Schweiz namhafte Förderbeiträge für<br />
Sonnenkollektoren, vielerorts noch unterstützt<br />
durch kommunale Beiträge. Zudem<br />
kann die Investition in den meisten Kantonen<br />
von den Steuern abgezogen werden.<br />
100 SKR 2/10<br />
UMWELT Solarenergie<br />
Vorstellung Swissolar<br />
Die gängigsten Einsatzmöglichkeiten der<br />
Solarwärme lassen <strong>sich</strong> wie folgt umschreiben:<br />
• Warmwasser im Einfamilienh<strong>aus</strong>:<br />
4 bis 6 Quadratmeter Kollektorfl äche<br />
decken den Warmwasserbedarf einer<br />
vierköpfi gen Familie zu zwei Dritteln.<br />
• Kombisysteme für Warmwasser und<br />
Heizung: Mit einer Kollektorfl äche von 10<br />
bis 15 Quadratmetern kann im Einfamilienh<strong>aus</strong><br />
auch noch die Heizung unterstützt<br />
werden, wodurch gut ein Viertel<br />
des gesamten Wärmebedarfs gedeckt<br />
Der schweizerische Sonnenenergie-Fachverband Swissolar umfasst rund 220 Mitglieder<br />
<strong>aus</strong> sämtlichen Anwendungsbereichen der Solarenergie. Er ist Partner des<br />
Aktionsprogramms EnergieSchweiz und ist tätig in den Bereichen Kommunikation,<br />
Aus- und Weiterbildung, Qualitäts<strong>sich</strong>erung, Normenwesen und politische<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Alle wichtigen Anbieter von thermischen und photovoltaischen Solaranlagen unterstützen<br />
den Verband in der Kampagne «Energie von der Sonne». Jährliches<br />
Highlight sind die «Tage der Sonne», nächstes Mal vom 7. bis 14. Mai 2010. An<br />
über 150 Orten in der ganzen Schweiz steht die Solarenergie im Zentrum: H<strong>aus</strong>besitzer<br />
zeigen ihre Anlagen, Gemeinden laden zu Vorträgen ein, Schulen präsentieren<br />
ihre Projekte und Firmen stellen ihre Dienstleistungen vor. Alle Veranstaltungen<br />
sind zu fi nden unter www.tagedersonne.ch. Nicht nur in der Schweiz,<br />
sondern auch in weiteren 15 europäischen Ländern dreht <strong>sich</strong> in dieser Woche<br />
alles um die unerschöpfl iche, saubere Energiequelle (siehe www.solardays.eu).<br />
Swissolar, Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie:<br />
Umfassendes Webportal www.swissolar.ch mit<br />
Verzeichnis «Die Solarprofi s» und Solardach-Rechner<br />
Gratis-Infoline 0848 00 01 04<br />
Die Sankt Galler Stadtwerke installierten auf dem<br />
Dach der Sportanlage Gründenmoos eine Dünnschicht-<br />
Photovoltaikanlage von 56 kWp. Sie produziert pro<br />
Jahr rund 42’000 kWh. (Bild: Solarpreis 2009)<br />
wird. Der Solaranteil hängt wesentlich<br />
vom Zustand der Gebäudehülle ab.<br />
• Solarwärme im Mehrfamilienh<strong>aus</strong>: Gerade<br />
mal ein halber Quadratmeter<br />
Kollektorfl äche und ungefähr 80 Liter<br />
Speicher pro Bewohner reichen <strong>aus</strong>,<br />
um den Warmwasserbedarf zu 40 bis<br />
50 Prozent abzudecken.<br />
Kommunale Förderung<br />
der Solarenergie<br />
Geeignete Rahmenbedingungen auf<br />
kommunaler Ebene haben massgeblichen<br />
Einfl uss auf den Zubau von Solaranlagen.<br />
Dazu einige Stichworte:<br />
• Baubewilligungen: Keine Verbotszonen<br />
für Solaranlagen, grosszügige Bewilligungspraxis,<br />
Unterstützung der<br />
Bauherrschaften bei der Suche nach<br />
ästhetisch und technisch überzeugenden<br />
Lösungen.<br />
• Wasser- und Abwassergebühren: In<br />
vielen Gemeinden steigen nach dem<br />
Bau einer Solaranlage die Gebühren,<br />
da diese aufgrund des Gebäudever<strong>sich</strong>erungswertes<br />
berechnet werden.<br />
Auf solche Erhöhungen ist zu verzichten,<br />
oder, wo dies möglich ist, sollte<br />
auf die Gebäudekubatur als Berechnungsgrundlage<br />
gewechselt werden.<br />
• Vorbildfunktion: Mit dem Bau einer<br />
Kollektoranlage für das Duschwasser<br />
auf dem Turnhallengebäude oder einer<br />
Photovoltaikanlage auf dem Werkhof<br />
zeigt die Gemeinde, dass sie ihren<br />
Beitrag an eine nachhaltige Energieversorgung<br />
leisten möchte und kann<br />
damit private Bauherrschaften zur<br />
Nachahmung animieren.<br />
• Förderbeiträge: Immer mehr Gemeinden<br />
bezahlen Investitionsbeiträge an<br />
Solaranlagen und verstärken damit die<br />
Wirkung von kantonalen und eidgenössischen<br />
Fördermassnahmen.<br />
• Information: Die öffentliche Hand ist<br />
ein glaubwürdiger Absender für<br />
Informationen. Mit einem Informationsabend,<br />
einem Artikel in der<br />
Gemeindezeitung oder einem Tag der<br />
offenen Tür bei einer Solaranlage<br />
können Bauherrschaften motiviert<br />
werden. Eine besonders gute Gelegenheit<br />
dazu bieten die Tage der Sonne<br />
vom 7.–14. Mai 2010 (siehe Kasten).
Energie-Lösungen vom EFH<br />
bis zur Industrieanwendung<br />
Die B.energie AG setzt <strong>sich</strong> seit Jahren zum Ziel Heiztechnik, Komfort und Ökologie zu vereinen. Sie ist bestrebt,<br />
für Ihre Kunden massgeschneiderte und auf die individuellen Bedürfnisse <strong>aus</strong>gerichtete Lösungen zu<br />
fi nden vom EFH bis zur Industrieanwendung.<br />
Solarenergie – eine saubere Sache<br />
Im Solarbereich unterscheidet man primär zwischen Flachkollektoren<br />
und Vakuumröhren. Der leistungsstarke Grossfl<br />
ächenkollektor von TISUN ist schnell montiert und eignet<br />
<strong>sich</strong> bestens für Indach-, Aufdach- und Fassadenmontagen<br />
für Klein- oder Grossanlagen. Vakuumröhrenkollektoren sind<br />
die effi zienteste Lösung für Spezialandwendungen bei Wand-<br />
und Balkongeländermontagen oder liegend auf Flachdächern.<br />
Das Anwendungsgebiet umfasst Heizen wie Kühlen.<br />
Automatische Holz-Feuerungen<br />
Für Grossfeuerungsanlagen mit Leistungsgrössen von 48–450<br />
kW drängt <strong>sich</strong> beispielsweise der Hightech-Holzkessel von Lopper<br />
auf. Der Holzkessel Turner von Lopper bietet mit bis zu 450<br />
kW eine Leistung an, die bei Mehrfamilienhäusern, Überbauungen,<br />
Fernheizungen und öffentlichen Gebäuden optimal genutzt<br />
werden kann. Die bewährte Vorofentechnik gepaart mit der patentierten<br />
Rollrost-Technik garantiert eine äusserst staubarme<br />
und problemlose Verbrennung. Die perfekte Technik, um Pellets<br />
oder Hackschnitzel zu verbrennen, erreicht ebenso gute Emissionswerte<br />
wie Kleinpelletsfeuerungen.<br />
Effi ziente Wärmepumpen<br />
Im Bereich Wärmepumpen arbeitet B.energie AG mit der Firma<br />
Danfoss Wärmepumpen AG zusammen. Danfoss Wärmepumpen<br />
nutzen eine Technik, die äusserst effi zient, leise, sauber (emissionsfrei)<br />
und zudem wartungsarm ist.<br />
Vielfältige Kombinationen<br />
Sämtliche Solarlösungen von<br />
B.energie AG lassen <strong>sich</strong> mit jeder<br />
Art von Wärmeerzeugung<br />
kombinieren, ob Wärmepumpe,<br />
Holz, Gas, Öl oder Elektrowasserspeicherheizung.<br />
Holzkessel Turner<br />
von Lopper<br />
B.energie AG<br />
Kantonsstrasse 39a<br />
CH-6207 Nottwil<br />
Solarenergie UMWELT<br />
B.energie Ihr Fachmann für:<br />
� Solarsysteme TISUN für Warmwasser<br />
und Heizung vom EFH bis zur Industrie-<br />
anwendung<br />
� Wärmepumpen Danfoss<br />
Wasser/Wasser<br />
Sole/Wasser<br />
Luft/Wasser<br />
� Automatische Holzfeuerungen<br />
TiSUN<br />
Grossfl ächenkollektor<br />
Tel. 041 937 17 33<br />
Fax 041 937 27 33<br />
info@b-energie.ch<br />
www.b-energie.ch<br />
HEIZEN WILL<br />
GELERNT SEIN<br />
für Pellets und Hackschnitzel 8 - 450 kW<br />
Es können alle Heizsysteme mit den<br />
TISUN-Kollektoren und Schichtladespeicher<br />
Pro-Clean kombiniert werden.<br />
B.energie AG<br />
Kantonsstrasse 39a<br />
6207 Nottwil<br />
www.b-energie.ch<br />
Tel. 041 937 17 33<br />
SKR 2/10 101
Der erhöhte Strombedarf in der Mittagszeit,<br />
<strong>aus</strong>gelöst durch das gleichzeitige Kochen<br />
in H<strong>aus</strong>halten und Gastrobetrieben,<br />
ist bekannt als Mittagsspitze. Und genau<br />
hier liegt der Vorteil des Solarkraftwerks:<br />
Naturgemäss produziert es zur Mittagsspitze<br />
am meisten Strom. Im Gegensatz<br />
dazu werden Kraftwerke, die diese Spitzen<br />
abdecken, extra hochgefahren, weshalb<br />
diese Art der Stromproduktion teurer<br />
ist als der durchschnittliche Hochtarifstrom.<br />
Netznutzungsgebühr:<br />
50 Prozent der Stromkosten<br />
Das europäische Stromnetz kann man <strong>sich</strong><br />
als See mit Zu- und Abfl üssen vorstellen:<br />
Wenn ihn nur wenige Kraftwerke speisen,<br />
müssen die Kapazitäten für Zuleitungen<br />
und Stromtransport entsprechend gross<br />
sein, was <strong>sich</strong> direkt in den Strompreisen<br />
niederschlägt. Die Stromrechnung weist<br />
die Kosten für Stromproduktion und Netznutzungsgebühr<br />
separat <strong>aus</strong>. Ein Blick darauf<br />
zeigt, dass die Netznutzung rund die<br />
Hälfte der Gesamtkosten <strong>aus</strong>macht. Eine<br />
lokale Stromproduktion, zum Beispiel mit<br />
102 SKR 2/10<br />
UMWELT Solarenergie<br />
Mittagessen dank Solarkraft<br />
vom Schulh<strong>aus</strong>dach<br />
von Barbara Schaffner*, Dr. phys. ETH/MEST<br />
Die Mittagssonne kann einen beträchtlichen Anteil des Energiebedarfs abdecken, nicht nur in tropischen Regionen,<br />
sondern auch in der Schweiz: Über Mittag ist der Strombedarf erhöht, weil Kochherde und Backöfen<br />
in Betrieb sind – genau in dieser Zeit produziert ein Solarkraftwerk am meisten Strom.<br />
einem eigenen Solarkraftwerk, verringert<br />
die benötigten Transportkapazitäten.<br />
Kompetente Solarberater klären ab, ob es<br />
Sinn macht, den Strom <strong>aus</strong> dem Solarkraftwerk<br />
für den Eigenverbrauch zu nutzen,<br />
wodurch die Netznutzungsgebühr<br />
ganz eingespart werden kann. Manchmal<br />
ist es sogar vorteilhaft, überschüssigen<br />
Strom lokal zu speichern statt ins Netz<br />
einzuspeisen.<br />
Schulhäuser: warme Mahlzeiten<br />
dank eigenem Solarkraftwerk<br />
Wegen ihrer grossen freien Dachfl ächen<br />
eignen <strong>sich</strong> Schulhäuser besonders für die<br />
Installation eines Solarkraftwerks: Der Solarstrom<br />
fliesst einerseits direkt in die<br />
Mensa und bietet anderseits spannenden<br />
Unterrichtsstoff – warme Mahlzeiten dank<br />
Sonnenenergie vom Schulh<strong>aus</strong>dach! Der<br />
Mehrwert des Solarstroms kann für die<br />
Gemeindebevölkerung über eine Anzeigetafel<br />
greifbar gemacht werden, die in<br />
Echtzeit Stromproduktion und -verbrauch<br />
im Schulh<strong>aus</strong> anzeigt. So lernen nicht nur<br />
Schüler die Leistung von Solarkraft in den<br />
aktuellen Energiediskussionen selbst zu<br />
Vajra Foundation Nepal | www.sun-and-ice.de Kantonsschule Frauenfeld | energiebüro ® AG<br />
Klimaschützendes Kochen mit Solarenergie: mit Parabolspiegel nahe dem Äquator und<br />
mit einem Solarkraftwerk in unseren Breitengraden<br />
Kompetenzzentrum<br />
für Photovoltaik<br />
energiebüro ist das führende Schweizer<br />
Ingenieurunternehmen für Photovoltaik<br />
und seit 1996 auf gebäudebasierte<br />
Solarkraftwerke spezialisiert.<br />
Für seine Grossprojekte gewann energiebüro<br />
über ein Dutzend nationale<br />
und internationale Auszeichnungen,<br />
darunter den Europäischen Solarpreis<br />
für die grösste Stadionanlage der Welt<br />
(Stade de Suisse Wankdorf Bern). Im<br />
Mai veranstaltet energiebüro zwei unverbindliche<br />
Solarapéros für Gemeindevertreter<br />
und Fa cility Manager zum<br />
Thema «Solar Facility Engineering»:<br />
Infos und Anmeldung unter:<br />
www.energieburo.ch/solarapero<br />
beurteilen. Ein Solarkraftwerk ist also weit<br />
mehr als nur eine Stromproduktionsstätte:<br />
Es eignet <strong>sich</strong> für Schülerarbeiten<br />
oder Projektwochen und bietet der Gemeinde<br />
die Möglichkeit, ihr Engagement<br />
für eine nachhaltige Energiezukunft mit<br />
einem hohen Eigenversorgungsgrad unter<br />
Beweis zu stellen – und so eine Vorbildrolle<br />
zu übernehmen.<br />
* Barbara Schaffner ist Projektleiterin für<br />
Solarberatung bei energiebüro, der führenden<br />
Solaringenieurfi rma der Schweiz.<br />
Sie hat Physik und Energiewissenschaften<br />
studiert und in Medizinphysik promoviert.<br />
energiebüro ag<br />
Hafnerstrasse 60<br />
CH-8005 Zürich<br />
Tel. 043 444 69 10<br />
www.energiebüro.ch
Vision Energieautonomie<br />
«Heute beginnen,<br />
was 2050 sein wird»<br />
von Angel Sanchez<br />
Noch spielt die Stromversorgung bei der Entwicklungsplanung einer Gemeinde keine Rolle. Das ist ein Fehler.<br />
Wer im Jahr 2050 aber eine <strong>sich</strong>ere Energieversorgung will, muss heute aktiv werden. Das hat beispielsweise<br />
die Energiestadt St.Gallen realisiert. Auch für andere Gemeinden heisst das Ziel: Energieautonomie. Private<br />
H<strong>aus</strong>halte, Dörfer und ganze städtische Siedlungen können bald schon ihren eigenen Strom produzieren. Diese<br />
Entwicklung wird insbesondere die Raumplaner, Bauherren und Architekten fordern.<br />
Die Immo-Messe Schweiz in St.Gallen<br />
steht wirklich nicht unter Verdacht, ein<br />
Treffpunkt für grüne Gutmenschen zu<br />
sein. Ende März stand an der grössten<br />
Schweizer Fachmesse für Bauherrschaften<br />
das Thema Energieautonomie ganz<br />
oben auf der Interessenliste. Die Tagung<br />
«Energieautonomie: Der Weg zur <strong>sich</strong>eren<br />
Energieversorgung» stellt Energie-<br />
Konzepte für Gemeinden und Visionen<br />
für eine energieeffi ziente Architektur ins<br />
Zentrum. Architekten, Bauplanern und<br />
Behörden drängten <strong>sich</strong> in eine der voll<br />
besetzen Olma-Hallen und wollten her<strong>aus</strong>finden,<br />
wie eine nachhaltige Energieversorgung<br />
im Jahr 2050 <strong>aus</strong>sieht.<br />
Nämlich so: Kein Öl, keine Kohle, kein<br />
Atomstrom. Mit selbst erzeugten erneuerbaren<br />
Energien lässt <strong>sich</strong> der Strom- und<br />
Wärmebedarf von ganzen Kommunen be-<br />
reits heute decken. So schreibt der renommierte<br />
«Spiegel» zum Thema Energieautonomie:<br />
«Was lange utopisch erschien,<br />
ist heute längst technisch machbar.<br />
Entscheidend sind nur noch die Menschen,<br />
die die Technologien auch einsetzen.»<br />
Diese Aussage würde Dr. Peter Moser sofort<br />
unterschreiben. Der Naturwissenschaftler<br />
ist Projektleiter bei deENet. Zusammen<br />
mit der Universität Kassel und<br />
dem Deutschen Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktor<strong>sich</strong>erheit<br />
untersucht er die Entwicklungsperspektiven<br />
von Regionen, die zu 100 Prozent<br />
auf erneuerbare Energien setzen. Nach<br />
dem Klimagipfel in Kopenhagen müsse es<br />
nun Vorreiter geben, die einen ökologischen<br />
Lebensstil einschlagen. Nur wer?<br />
«Regionen und Städte», sagt Moser. «Sie<br />
werden in absehbarer Zeit in der Lage<br />
Fredy Brunner, Stadtrat St.Gallen,<br />
stellt ein wegweisendes<br />
Geothermie-Projekt vor<br />
Energie UMWELT<br />
sein, ihre eigene Energie vor Ort zu produzieren.»<br />
Wie Erhebungen im Rahmen<br />
des Projekts deENet gezeigt hätten, sind<br />
dafür die Potenziale vorhanden: «Es ist<br />
überhaupt kein Problem, <strong>sich</strong> mit erneuerbaren<br />
Energien zu versorgen.»<br />
R<strong>aus</strong> <strong>aus</strong> der Steinzeit<br />
Grosse Solarkraftwerke, vernetzte Windparks,<br />
Blockheizkraftwerke, Erdwärme,<br />
Wasserkraft: Mit solchen Projekten könne<br />
die Menschheit innerhalb der nächsten<br />
drei Jahrzehnte ganz auf fossile Energien<br />
sowie Atomstrom verzichten und trotzdem<br />
prosperieren. Vor<strong>aus</strong>gesetzt, den<br />
Energieversorgern gelingt der Schritt hin<strong>aus</strong><br />
<strong>aus</strong> der Steinzeit. Denn im Prinzip<br />
wirtschaften wir wie unsere Vorfahren im<br />
frühen Pleistozän: Wir nehmen einen<br />
Rohstoff und verbrennen ihn. Wenn die<br />
Ressource aufgebraucht ist, zieht man<br />
einfach weiter. Statt ein bisschen Holz verbrennen<br />
wir heute Kohle und Öl im grossen<br />
Stil. Nur kann der moderne Mensch<br />
heute nicht einfach weiter ziehen und<br />
neue Rohstoffl ager entdecken – die Reserven<br />
an fossilen Energien sind bald erschöpft.<br />
Will man diese Lücke mit erneuerbaren<br />
Energien füllen, muss jetzt gehandelt werden.<br />
Davon ist Peter Moser überzeugt. «In<br />
den nächsten 10 bis 15 Jahren muss man<br />
die Weichen für eine zukunftstaugliche Infrastruktur<br />
stellen», sagt der Wissenschaftler.<br />
Entscheidend für die Entwicklung<br />
von Regionen, die <strong>sich</strong> mit 100 Prozent erneuerbaren<br />
Energien versorgen wollen, ist<br />
gemäss deENet vor allem die dezentrale<br />
Energieerzeugung. Dafür sind die verschiedenen<br />
Potenziale von Wind, Biomasse,<br />
Sonne, Wasser und Erdwärme zu kombi-<br />
SKR 2/10 103
nieren. Doch damit alleine sind noch nicht<br />
alle Probleme gelöst. Es reicht nicht, sauberen<br />
Strom zu konsumieren. Längerfristig<br />
müssen der persönliche Verbrauch reduziert<br />
und die Energieeffi zienz gesteigert<br />
werden. «Das muss Hand in Hand gehen»,<br />
sagt Moser. Er wisse, dass die Bereitschaft<br />
zu Handeln gross sei. «Man will nicht abwarten,<br />
sondern etwas tun», fasst Moser<br />
die Voten <strong>aus</strong> den Regionen zusammen.<br />
Der Schweizer Trumpf<br />
Ist dies hierzulande überhaupt möglich?<br />
Die schweizerische Energiepolitik zielt mit<br />
der beschlossenen kostendeckenden Einspeisevergütung<br />
darauf ab, den Anteil des<br />
<strong>aus</strong> erneuerbaren Energien produzierten<br />
Stroms bis zum Jahr 2030 um 5400 GWh<br />
oder 10% des heutigen Schweizer Stromverbrauchs<br />
zu erhöhen. Heute (Statistik<br />
2007) stammen rund 55,6% der gesamten<br />
Schweizer Stromproduktion <strong>aus</strong> erneuerbaren<br />
Quellen, der Grossteil davon kommt<br />
<strong>aus</strong> Wasserkraftwerken.<br />
Mosers Vision der Energieautonomie kann<br />
<strong>sich</strong> nicht den Landesgrenzen beugen. «Es<br />
braucht grosse Verbundnetze», sagt er. So<br />
kann die Energie von einem Ende Europas<br />
ans andere geschickt werden – je nach<br />
dem, wo der Bedarf am grössten ist. Genau<br />
hier liegt ein grosses Plus für die<br />
Schweiz: Die helvetische Wasserkraft<br />
würde dann zum Zuge kommen, wenn in<br />
den Windparks der Nordsee Flaute<br />
herrscht oder wenn die grossen Solaranlagen<br />
unter der spanischen Sonne doch<br />
mal schlapp machen sollten. St<strong>aus</strong>een<br />
104 SKR 2/10<br />
UMWELT Energie<br />
Das Rath<strong>aus</strong> der Energiestadt St.Gallen:<br />
Die nachhaltige Ideen fi nden in der<br />
Bevölkerung grossen Rückhalt, wie<br />
mehrere Abstimmungen gezeigt haben.<br />
Helmut Krapmeier, Energieinstitut Vorarlberg,<br />
im Gespräch mit Stadtrat Fredy Brunner<br />
und Turbinen liefern permanent sauberen<br />
Storm und können jede witterungsbedingte<br />
Lücke überbrücken. Das Konzept<br />
dürfte funktionieren, zumal Elektrizität<br />
bereits heute von den Grosskonzernen<br />
mit hohen Profi ten quer durch Europa gejagt<br />
wird.<br />
Den Raum für die<br />
Energieversorgung planen<br />
Christian Huber von der Technischen Universität<br />
München brachte das Denken<br />
wieder auf kleinräumigere Ebenen. Der<br />
Architekt und Dozent widmet <strong>sich</strong> den<br />
raumplanerischen Her<strong>aus</strong>forderungen,<br />
welche die dezentrale Strom- oder Wärmeproduktion<br />
mit <strong>sich</strong> bringen wird. «Die<br />
Abkehr von fossilen Energien fi ndet nicht<br />
nur im Heizkessel im Keller statt, sondern<br />
manifestiert <strong>sich</strong> auch im Dorfbild», sagt<br />
Huber.<br />
Er plädiert dafür, dass die Energieversorgung<br />
ähnlich gehandhabt wird, wie die<br />
Raumplanung – beispielsweise mit einem<br />
Energierichtplan. So wird die räumliche<br />
Entwicklung von vornherein mit der Energieversorgung<br />
abgestimmt. Konkret:<br />
Schon beim Planen einer neuen Siedlung<br />
müssen Architekten und Bauherren daran<br />
denken, wie sie dieses Quartier mit Heizenergie<br />
und Strom versorgen wollen.<br />
Gelingt es einer Gemeinde oder Region,<br />
die vorhandenen erneuerbaren Energieressourcen<br />
auf die Energienachfrage abzustimmen,<br />
spart die einheimische Volkswirtschaft<br />
Kosten für Energieimporte und<br />
CO2-Abgaben und sorgt dafür, dass die<br />
Wertschöpfung in der Region bleibt. «Zu<br />
aller erst muss der Bedarf und das Potenzial<br />
abgeklärt werden», sagt Christian Huber.<br />
«Man baut auch nicht die Küche, bevor<br />
man den Grundriss des H<strong>aus</strong>es kennt.»<br />
Heute schon gibt es Häuser mit einer positiven<br />
Energiebilanz. Diese privaten Kraftwerke<br />
produzieren mit Solarstrom oder<br />
Erwärme mehr Energie, als die Bewohner<br />
verbrauchen. Eigenheime unterscheiden<br />
<strong>sich</strong> in Sachen Komfort und Design kaum<br />
von herkömmlichen Bauten. Die Frage ist,<br />
wo diese Häuser gebaut werden. «Ein Passivh<strong>aus</strong><br />
auf der grünen Wiese von dem<br />
man täglich 20 Kilometer zur Arbeit fahren<br />
muss, ist nicht das, was wir brauchen»,<br />
sagt Huber. Die Vorteile der Passivh<strong>aus</strong>-Technologie<br />
müssen seiner An<strong>sich</strong>t<br />
nach im städtischen Gebiet stärker zum<br />
Tragen kommen.
Strom teuerer – dank mehr Markt<br />
Allein schon <strong>aus</strong> wirtschaftlichen Überlegungen<br />
müssen Gemeinden und Städte<br />
daran interessiert sein, ihren eigenen<br />
Strom – oder zumindest einen Teil davon<br />
– selbst erzeugen zu können. Denn Energie<br />
wird nicht billiger: Die Stromliberalisierung<br />
hat <strong>sich</strong> für H<strong>aus</strong>halte, Landwirte und<br />
Kleinbetriebe nicht gelohnt. Zu diesem<br />
Schluss kommt eine Studie des Preisüberwachers.<br />
Zwischen 2008 und 2009 stiegen<br />
die Strompreise je nach Kategorie um 2,8<br />
bis 12,5 Prozent. Die weitere Entwicklung<br />
ist ungewiss.<br />
Energiestadt geht vor<strong>aus</strong><br />
Die Energiestadt St.Gallen hat dies erkannt<br />
und beweist Innovationsgeist.<br />
Stadtrat Fredy Brunner stellte an der<br />
Immo-Messe die Strategie vor. Auf politischer<br />
Ebene gibt das bereits 2006 formulierte<br />
«Energiekonzept 2050 für die<br />
Stadt St.Gallen» die Marschrichtung vor.<br />
Die Energiestadt setzt auf ein vielversprechendes<br />
Geothermie-Projekt. In 4000<br />
Metern tiefe liegt – so die Prognosen –<br />
eine schier unerschöpfl iche Energiequelle.<br />
Das geplante Erdwärmekraftwerk liefert<br />
(vor<strong>aus</strong><strong>sich</strong>tlich) ab 2013 CO2-freie Energie.<br />
Das wegweisende Projekt bedingt<br />
eine Investition von insgesamt 150 Millionen<br />
Franken. Dennoch ist die Wirtschaftlichkeit<br />
gegeben: Heute kostet das Heizen<br />
die Bevölkerung und die Unternehmun-<br />
Weitere Infos zu den erwähnten<br />
Projekten<br />
www.deenet.org<br />
www.h<strong>aus</strong>technik.arch.tu-muenchen.de<br />
www.erdwaerme.stadt.sg.ch<br />
www.energiestadt.ch<br />
gen von St.Gallen über 120 Millionen Franken<br />
pro Jahr. Dabei werden 90 Prozent der<br />
Wärme <strong>aus</strong> Erdöl und Erdgas produziert.<br />
Das Geld für diese immer knapperen und<br />
teureren Energieträger fl iesst ins Ausland.<br />
Mit der Nutzung der Erdwärme hingegen<br />
bleibt das investierte Geld der regionalen<br />
Wirtschaft erhalten. Da so ein grosser Teil<br />
dieses Geldes in St.Gallen verbleibt, können<br />
das Erdwärme-Kraftwerk und die für<br />
die Wärmeverteilung notwendige Fernwärmeversorgung<br />
kostendeckend betrieben<br />
werden.<br />
Die Stromnetze denken mit<br />
Damit nicht genug. Neben der Geothermie<br />
sehen die St. Galler noch eine zweite<br />
Chance im Boden liegen. Die Stadtwerke<br />
verlegen derzeit ein neues Glasfaser-Netz.<br />
Flächendeckend werden darüber dereinst<br />
ultraschnelles Internet, Telefonie, TV oder<br />
andere Daten in unvorstellbarer Geschwin-<br />
Energie UMWELT<br />
digkeit übertragen. Davon wird auch die<br />
Energieversorgung profi tieren. Die Glasfasern<br />
bilden das Herzstück für ein so genanntes<br />
«Smart Grid». Dieses neue Netzwerk<br />
ist ein technologisches Wunderwerk,<br />
das selber mitdenkt, Elektroautos als rollende<br />
Batterien verwendet, Kühlschränke<br />
und Heizungen automatisch zur richtigen<br />
Zeit einschaltet und vor allem Strom spart.<br />
Bis zu 15 Prozent Energie soll ein digitalisiertes<br />
Netz sparen, heisst es im Newsletter<br />
des Bundesamtes für Energie.<br />
Natürlich ist das im Jahr 2010 noch Zukunftsmusik.<br />
Doch wer die Entwicklung der<br />
Computerbranche in den Neuzierjahre mitverfolgt<br />
hat weiss, wie rasant <strong>sich</strong> die Technologie<br />
entwickeln kann. Stadtrat Fredy<br />
Brunner hat es treffen formuliert: «Heute<br />
beginnen, was 2050 sein wird».<br />
© Bilder: Angel Sanchez<br />
Architekt Christian Huber<br />
plädiert für eine genaue<br />
Energieplanung: «Man baut auch<br />
nicht die Küche, bevor man<br />
den Grundriss des H<strong>aus</strong>es kennt.»<br />
SKR 2/10 105
Der nachwachsende Rohstoff Holz ist in<br />
der Schweiz reichlich vorhanden. Es wächst<br />
praktisch doppelt soviel Holz nach, wie jedes<br />
Jahr verbraucht wird. Der optimale<br />
Unterhalt des Waldes ist die Basis für eine<br />
nachhaltige Waldnutzung und die Verwendung<br />
des Holzes.<br />
Ökologisch wirtschaftliches Image<br />
Ökologie muss auch wirtschaftlich sein.<br />
Und, Pellets sind der ökologische Brennstoff<br />
der wirtschaftlich ist. Zudem überzeugend<br />
faszinierend, wie <strong>sich</strong> ein natürlicher, heimischer<br />
Brennstoff mit modernster Heiztechnik<br />
verbinden und automatisieren lässt.<br />
Eine Immobilie mit erneuerbarer Energie<br />
hat einen höheren Marktwert. Wer eine<br />
Liegenschaft ökologisch beheizt, handelt<br />
vorbildlich und gibt <strong>sich</strong> ein gutes Image.<br />
106 SKR 2/10<br />
UMWELT Energie<br />
Ökologische Verantwortung<br />
in der Gemeinde<br />
Wer mit Holz-Pellet heizt, übernimmt ökologische Verantwortung. Die fenaco-LANDI Gruppe beliefert seit<br />
über zehn Jahren Kommunen, Unternehmen, Wohnimmobilienbesitzer und H<strong>aus</strong>eigentümer mit dem Brennstoff<br />
Holz-Pellet, die <strong>sich</strong> für diese innovative und umweltschonenden Heiztechnologie entschieden haben.<br />
Und: die Zahl der Kunden nimmt ständig zu.<br />
Lokal verankert<br />
Für die fenaco-LANDI Gruppe sind Investitionen<br />
in nachhaltige Technologien in der<br />
Schweiz von zentraler Bedeutung. Dank<br />
der Nutzung des Waldes und dank der<br />
Verarbeitung des Rohstoffes Holz in Pellets<br />
– durch Arbeitskräfte in der Schweiz –<br />
bleibt die Wertschöpfung im Lande. Was<br />
für die fenaco-LANDI Gruppe gilt, müsste<br />
auch für Gemeinden von grosser Bedeutung<br />
sein.<br />
Einsatz in den eigenen Gebäuden<br />
Die fenaco-LANDI Gruppe geht mit dem<br />
guten Beispiel voran und setzt den<br />
Brennstoff Holzpellet bis heute in 25 eigenen<br />
Liegenschaften wie LANDI-Läden<br />
oder Betriebsgebäuden ein. Weil die Er-<br />
fahrungen gut sind, werden es immer<br />
mehr. Was für Privatkunden in grosser<br />
Zahl gut ist, stimmt also ebenso für die<br />
fenaco-LANDI Gruppe und müsste auch<br />
für immer mehr Gemeinden die Lösung<br />
sein. Anwender schonen die Umwelt, heizen<br />
CO2-neutral und bezahlen auf dem<br />
Brennstoff Holz-Pellet keine CO2-Abgabe.<br />
Umweltfreundlich von A- Z<br />
Die Konsequenz beginnt in der fenaco-<br />
LANDI Gruppe bereits in der Pelletproduktion.<br />
Die Werke unserer Produktionspartner<br />
stehen dort, wo der Rohstoff<br />
anfällt. Die Pellets werden primär mit betriebseigener<br />
Energie hergestellt. Lager<br />
zur Versorgungs<strong>sich</strong>erheit der Kunden<br />
stehen am Ort der Pelletproduktion und<br />
wo nötig in der Nähe der Kunden. Kurze<br />
Transportwege sind wichtig.<br />
Langjährige Erfahrung mit Pellets<br />
Die fenaco-LANDI Gruppe verkauft den<br />
Brennstoff Holz-Pellet seit rund zehn<br />
Jahren äusserst erfolgreich. Die Pellets<br />
werden lose frei H<strong>aus</strong> geliefert oder sind<br />
in den LANDI-Filialen gesackt erhältlich.<br />
Weitere Infos unter www.holz-pellet.com<br />
und Telefon 058 433 66 99<br />
fenaco-LANDI Gruppe<br />
Holz-Pellet<br />
Erlachstrasse 5<br />
CH-3001 Bern<br />
Gratisnummer 0800PELLET<br />
Tel. 058 433 66 99<br />
Fax 058 433 66 80<br />
holz-pellet@fenaco.com<br />
www.holz-pellet.com
Nachhaltige Entwicklung<br />
– Risiko oder Chance?<br />
von Prof. Gerhard Schneider, Hochschule für Technik und Wirtschaft des Kantons Waadt<br />
Im Ernst & Young Business Risk Report 2009 «Die 10 grössten Unternehmensrisiken» rangieren mehr Risiken<br />
als je zuvor, die mit einer Nachhaltigen Entwicklung zusammenhängen, insbesondere steigende ökologische<br />
Anforderungen der Gesellschaft und Reputationsrisiken.<br />
Diese Entwicklung betrifft die Gemeinden,<br />
denn die Attraktivität einer Gemeinde<br />
wird in Zukunft auch von ihrem Image im<br />
Bereich der Nachhaltigen Entwicklung abhängen.<br />
Die von den Gemeinden umworbenen<br />
Bevölkerungsschichten mit einem<br />
höheren Bildungsabschluss (und höherem<br />
steuerbaren Einkommen) sind besonders<br />
sensibel für Umweltfragen oder soziale<br />
Fragen. Nachhaltig gebaute Stadtviertel,<br />
eine gute Anbindung an den öffentlichen<br />
Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten für biologisch<br />
erzeugte Lebensmittel, kulturelle<br />
Anlässe aber auch lärmarme Maschinen<br />
auf gemeindlichen B<strong>aus</strong>tellen oder der<br />
Verzicht auf die Verwendung von Tropenholz<br />
können für diesen Personenkreis eine<br />
Rolle bei der Auswahl der Wohngemeinde<br />
spielen.<br />
Öffentliche Beschaffung<br />
Auch bei der Beschaffung spielen die Verwaltungen<br />
eine wichtige Rolle – in der<br />
Schweiz gibt die öffentliche Hand hierfür<br />
30 Milliarden Franken pro Jahr <strong>aus</strong>, dies<br />
entspricht ca. 10% des BIP. Öffentliche Beschaffung<br />
geht weit über das Büromaterial<br />
hin<strong>aus</strong>: Es sind Gemeindeverwaltun-<br />
gen, die entscheiden, ob Tropenholz für<br />
den Bau von Kinderspielplätzen oder bei<br />
Parkbänken verwendet wird, ob die Pfl astersteine<br />
<strong>aus</strong> einem Steinbruch in Indien<br />
kommen, in dem Kinder am Presslufthammer<br />
stehen, oder ob für die Strassenbeleuchtung<br />
Leuchten eingesetzt werden,<br />
die in den Nachhimmel strahlen und Zugvögel<br />
oder Insekten bei der Orientierung<br />
stören. In den letzten Jahren hat auch die<br />
Rechtsprechung eine umweltfreundliche<br />
Vergabepraxis gestützt: gemäss verschiedenen<br />
Urteilen des Europäischen Gerichtshofs<br />
dürfen Umweltkriterien heute bei der<br />
Vergabe berück<strong>sich</strong>tigt werden.<br />
Wie konkret vorgehen?<br />
Der erste Schritt besteht darin, die Auswirkungen<br />
auf die Umwelt und im sozialen<br />
Bereich zu analysieren. Auf dieser<br />
Grundlage können Prioritäten gesetzt<br />
werden, um mit den verfügbaren fi nanziellen<br />
Mitteln eine möglichst grosse Wirkung<br />
zu erzielen.<br />
Die Weiterbildungsmöglichkeiten der<br />
HEIG-VD erlauben den Teilnehmenden, die<br />
Umwelt- und Nachhaltigkeitsperformance<br />
Aus- und Weiterbildung UMWELT<br />
ihrer Gemeinde zu evaluieren und Verbesserungen<br />
in kurzer Zeit zu realisieren.<br />
CAS «Manager in Nachhaltiger<br />
Unternehmensführung»<br />
Fach- und Führungskräfte werden in die<br />
Lage versetzt, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche<br />
Effi zienz in Strategie und Management<br />
zu integrieren, um die Umwelt-<br />
und Sozialperformance ihres Unternehmens<br />
oder ihrer Verwaltungseinheit<br />
zu evaluieren und zu verbessern.<br />
Info: www.management-durable.ch<br />
Ab 2011 wird diese praxisorientierte und<br />
effi ziente Weiterbildung in deutsch und<br />
französisch angeboten.<br />
Kurse in Umweltrecht<br />
für NichtjuristInnen<br />
Dieses einzigartige Kursangebot erlaubt<br />
NichtjuristInnen, die häufi g für Genehmigungsverfahren<br />
zuständig sind, das Umweltrecht<br />
(Lärmschutz, Luftreinhaltung,<br />
Schutz vor Elektrosmog, Naturschutz oder<br />
Waldschutz) korrekt umzusetzen.<br />
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SKR 2/10 107
Markierfarben sowie Produkte<br />
für den Unterhalt von Friedhofund<br />
Parkanlagen agen<br />
Beratung und Verkauf<br />
für das Hygienemanagement<br />
• Desinfektion von Kisten,<br />
Töpfen, Werkzeugen, Stellfl ächen usw.<br />
• Unkrautvernichtung<br />
• Bekämpfung von Schnecken,<br />
Mäusen, Insekten<br />
• Düngung und Pfl ege von Sportplätzen,<br />
Rasenfl ächen, bepfl anzten Anlagen usw.<br />
108 SKR 2/10<br />
INTERTORESA AG<br />
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Das Geheimnis gleich vorweg: mit<br />
der neuesten Ultra Lithium Batterie-Technologie<br />
hat die französische<br />
Firma Pellenc das bisher Unmögliche<br />
realisiert. Jetzt kann der<br />
Profi während eines ganzen Tages<br />
seine Motorsäge, seinen Hochentaster,<br />
seine Heckenschere oder<br />
seinen Freischneider mit derselben<br />
Batterie in Schwung halten. Dabei<br />
schnallt er <strong>sich</strong> die leichte Ultra Lithium<br />
Batterie mit einem ergonomischen<br />
Traggurt wie ein Sportrucksack<br />
bequem auf den Rücken<br />
und übrig bleibt in den Händen des<br />
Anwenders ein Leichtgewicht von<br />
Maschine. Was bisher lärmig und<br />
Benutzen Sie den Coupon auf Seite 131<br />
schlecht riechend die Umwelt belastete<br />
ist auf einmal kaum mehr<br />
hörbar und absolut abgasfrei.<br />
Plötzlich werden Arbeiten mit<br />
Motorgeräten in Stadt- und Dorfgebieten,<br />
auf Friedhöfen, Parks,<br />
Grünanlagen und Golfplätzen wieder<br />
zu jeder Zeit möglich. Was vor<br />
dem nächsten Tageseinsatz zu tun<br />
bleibt ist lediglich die Batterie über<br />
Nacht am Stromnetz aufzuladen.<br />
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Gartenträume. Traumgärten.<br />
Mit Bedacht angelegt und liebevoll gepfl<br />
egt – ein Garten ist viel mehr als nur<br />
eine Erweiterung des Wohn- und Lebensraums<br />
in die Natur: Eine Oase des Wohlbefindens<br />
und der Erholung. Ein unvergleichliches<br />
Stück Lebensqualität. Bei einem<br />
Privath<strong>aus</strong> gen<strong>aus</strong>o wie bei einem<br />
Firmensitz. Eine chinesische Weisheit gipfelt<br />
im Satz: Willst du ein Leben lang<br />
glücklich sein, so schaffe dir einen Garten.<br />
Wasser. Still und lebendig.<br />
Wasser ist Sinnbild für Leben. Es wirkt stimulierend<br />
und entspannend zugleich. Im<br />
Garten übt es auf Menschen einen magischen<br />
Reiz <strong>aus</strong> und verströmt wohltuende<br />
Ruhe. Im kristallklaren Wasser eines<br />
Schwimmteichs oder naturnahen Pools<br />
spiegeln <strong>sich</strong> der Himmel und die vom Wind<br />
bewegten Pfl anzen des Uferbereichs. Die<br />
Gedanken ordnen <strong>sich</strong>. Die Seele baumelt.<br />
Reines Badevergnügen.<br />
Reines Gewissen.<br />
Mit einem Swiss BioPool geniesst man ein<br />
erfrischendes Bad im Schwimmteich des<br />
eigenen Gartens ganz ohne schlechtes Gewissen<br />
– und ohne Chemie. Denn da werden<br />
Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />
gross geschrieben. Der Energiebedarf ist<br />
im Vergleich zu konventionellen Schwimmteichen<br />
verschwindend klein: Statt mehr als<br />
1000 Franken betragen die Stromkosten<br />
weniger als 50 Franken pro Jahr.<br />
SwissBioPool. Umwälzend anders.<br />
Diese maximale Energieeffi zienz ist einem<br />
<strong>aus</strong>geklügelten Umwälzsystem zu verdanken.<br />
Während herkömmliche Pumpen einfach<br />
Wasser ansaugen und umwälzen,<br />
saugt die Luftheberpumpe des Swiss Bio-<br />
Pool-Systems Luft an, die durch ein Rohr<br />
ins Teichwasser abgegeben wird und dieses<br />
zum Zirkulieren bringt. Mit nur 30 Watt<br />
pro 100 m 3 . Das spart massiv Energie und<br />
schont damit Umwelt und Budget.<br />
Saubere Sache. Auch für Tiere.<br />
Zooplankton und andere Klein- und Kleinstlebewesen<br />
sind wichtig für das biologische<br />
Gleichgewicht in einem Teich. Bei einem<br />
Swiss BioPool reinigt ein separater kleiner<br />
Skimmerteich neben dem Badebereich das<br />
Wasser. Und er dient solchen Tieren auch<br />
als Lebensraum. Weil sie über die Skimmerklappe<br />
an der Oberfläche schonend<br />
eingesogen werden, überleben hier auch<br />
Tiere, die bei anderen Pumpensystemen<br />
getötet werden.<br />
Einfachster Unterhalt.<br />
Dank Tauchroboter.<br />
Bei einem SwissBioPool sind Aufwand und<br />
Kosten für Betrieb und Unterhalt minimal.<br />
Die periodische Reinigung des Beckenbodens<br />
besorgt ein Tauchroboter, der nach<br />
getaner Arbeit wieder in seiner «Garage»<br />
verschwindet. So spart man <strong>sich</strong> die ganze<br />
Arbeit. Und auch die Frischwasserkosten.<br />
Testsieger.<br />
Wissenschaftlich fundiert.<br />
Das <strong>aus</strong>gereifte Swiss BioPool-System<br />
wurde wissenschaftlich begleitet und setzt<br />
in jeder Hin<strong>sich</strong>t neue Massstäbe. In einer<br />
Studie der Fachstelle Ökotechnologie an der<br />
Zürcher Hochschule für Angewandte Wis-<br />
Nachhaltiges Bauen UMWELT<br />
Schwimmteiche & naturnahe Pools<br />
– Baden wie im eigenen See<br />
senschaften ZHAW geht es als zweifacher<br />
Testsieger hervor. Sowohl was die Energieeffi<br />
zienz als auch die Überlebensrate von<br />
Zooplankton betrifft. Die Berichte – u. a. des<br />
Wissenschaftlers Andreas Graber – sind auf<br />
www.unr.ch/schwimmteiche nachzulesen.<br />
Ein neuer Pool? Ein Swiss BioPool!<br />
Die Vorteile von Swiss BioPool sind so kristallklar<br />
wie ihr Wasser. Schwimmteiche und<br />
naturnahe Pools lassen <strong>sich</strong> praktisch beliebig<br />
konzipieren. Vom architektonisch konstruierten,<br />
beheizten Pool mit modernem<br />
Design und funktionaler Ästhetik bis zum<br />
organisch gestalteten Schwimmteich, z. B.<br />
nach den Kriterien von Feng Shui. So oder<br />
so mit hochwertigster, frost<strong>sich</strong>erer Technik.<br />
Und sogar mit integrierter Lecksuche.<br />
Umbau oder Ausbau? Kein Problem.<br />
Auch bestehende Pools können mit Swiss<br />
BioPool problemlos umgebaut und technisch<br />
aufgerüstet werden. Dank modularer<br />
Bauweise auch Schritt für Schritt.<br />
Genau so, wie es das Budget erlaubt.<br />
SwissBioPool GmbH<br />
Löwenberg 26<br />
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SKR 2/10 109
Was haben weggeworfene Bananenschalen,<br />
Gartenabfälle sowie Gülle und Mist<br />
gemeinsam? Sie alle sind Biomasse. Und<br />
sie enthalten alle gespeicherte Sonnenenergie.<br />
Durch die Anwendung bestimmter<br />
technologischer Verfahren kann diese<br />
Energie nutzbar gemacht werden. Eine<br />
dieser Methoden ist die anaerobe Vergärung<br />
von fester oder fl üssiger Biomasse.<br />
Dabei wird diese unter Ausschluss von Luft<br />
von Methanbakterien zu Biogas umgewandelt.<br />
Aus Abfall wird dadurch Strom,<br />
Wärme oder Treibstoff und als Nebenprodukt<br />
entsteht Dünger.<br />
Strom, Wärme und Treibstoff<br />
<strong>aus</strong> Abfall<br />
In der Schweiz existieren heute bereits<br />
über 100 Anlagen, die <strong>aus</strong> Biomasse-Resten<br />
wie Grüngut und Küchenabfällen (inkl.<br />
Speisereste) oder landwirtschaftlichen<br />
Reststoffen (Gülle, Mist, Ernterückstände)<br />
Biogas produzieren. Das Biogas wird meist<br />
direkt am Produktionsort in einem Blockheizkraftwerk<br />
zu Strom und Wärme umgewandelt<br />
oder aber aufbereitet, ins Gasnetz<br />
eingespeist und als Treibstoff verwendet.<br />
All diese Anlagen liefern heute<br />
rund 13’000 H<strong>aus</strong>halten Ökostrom, versorgen<br />
ca. 1’300 H<strong>aus</strong>halte mit Wärme<br />
und decken den Jahresbedarf von mehr als<br />
1’300 Autos, die mit klimaneutralem Biogas<br />
angetrieben werden.<br />
Vergärung als ökologisch und<br />
ökonomisch sinnvolle Lösung<br />
Es gibt viele Argumente, die für die Energieproduktion<br />
<strong>aus</strong> Biomasse sprechen. Der<br />
bestechendste Vorteil liegt darin, Energie<br />
<strong>aus</strong> Abfällen zu gewinnen. Biomasse-Abfälle<br />
sind also eine nachhaltige Ressource.<br />
Durch die Vergärung kann mehr Energie<br />
gewonnen werden als in herkömmlichen<br />
Kehrichtverbrennungsanlagen. Bei der<br />
110 SKR 2/10<br />
UMWELT Entsorgung<br />
Zeitgemässe Abfallwirtschaft<br />
ist Ressourcenwirtschaft<br />
Täglich wandern in Schweizer H<strong>aus</strong>halten etliche Küchenabfälle in den Kehrichtsack. Eine wertvolle Ressource<br />
für die Gewinnung von Energie und Kompost geht damit verloren. Denn würde man diese sogenannte Biomasse<br />
sinnvoll nutzen, könnte sie einen wichtigen Beitrag für die Schweizer Energieversorgung leisten. Insbesondere<br />
der Einsatz der Gemeinden zum Ausbau der Separatsammlung ist gefragt.<br />
Vergärung bleiben <strong>aus</strong>serdem die Nährstoffe<br />
erhalten und gelangen durch die<br />
Verwendung als nährstoffreiche Dünger<br />
zurück in den Stoffkreislauf.<br />
Potenzial verfügbarer<br />
Biomasse-Abfälle<br />
Fest steht: Weil die Vergärung von Biomasse<br />
ökonomisch wie auch ökologisch<br />
sinnvoll ist, nimmt auch die Anzahl Biogasanlagen<br />
in der Schweiz stetig zu. Dies<br />
hat jedoch eine steigende Nachfrage nach<br />
energiereichen Biomasse-Abfällen zur<br />
Folge. Tatsache ist, dass diese Abfälle nur<br />
beschränkt verfügbar sind – zum Beispiel,<br />
weil Küchenabfälle einfach ungenutzt in<br />
den Kehrichtsack wandern. 2006 fi elen allein<br />
in Schweizer H<strong>aus</strong>halten rund 1.6 Mio.<br />
Tonnen vergärbare Abfälle an. Davon landeten<br />
aber nur knapp 150’000 Tonnen in<br />
Biogasanlagen. Das Potenzial ist also bei<br />
weitem noch nicht <strong>aus</strong>geschöpft.<br />
Separatsammlung<br />
– die Gemeinden sind gefragt<br />
Um das in den Siedlungsabfällen verborgene<br />
Biomasse-Potenzial zu nutzen, sind<br />
die Gemeinden gefordert: Ihre Separatsammlung<br />
für Garten- und Küchenabfälle<br />
muss weiter <strong>aus</strong>gebaut werden.<br />
Dies ist keine Hexerei. Zentrale Erfolgsfaktoren<br />
sind ein einfacher Zugang zu<br />
den Sammelstellen sowie ein regelmässiger<br />
Abhol-Rhythmus der Biomasse-Abfälle,<br />
beispielsweise einmal pro Woche.<br />
Die Biomasse-Abfälle werden von Vorteil<br />
in geschlossenen Normbehältern gesammelt,<br />
so dass sie nicht nass werden und<br />
keine unerwünschten Gerüche entstehen.<br />
Bei Platzmangel sind auch unterirdische<br />
Sammelstellen denkbar. Bestehende<br />
Infrastrukturen wie beispielsweise<br />
öffentlich zugängliche Sammelplätze für<br />
Gartenabfälle können natürlich genutzt<br />
Pro Kopf fi elen 2006 rund 118 Kilogramm<br />
Bioabfälle an. Diese können über die Grüngutsammlung<br />
verwertet werden<br />
werden. Untersuchungen in verschiedenen<br />
Schweizer Gemeinden mit Separatsammlung<br />
haben gezeigt, dass so jedes<br />
Jahr zwischen 70 bis 130 Kilogramm<br />
Biomasse-Abfälle pro Einwohner für die<br />
energetische Nutzung verfügbar gemacht<br />
werden können. Dadurch leisten Gemeinden<br />
nicht nur einen wichtigen Beitrag zur<br />
Energieversorgung der Schweiz, sondern<br />
setzen <strong>sich</strong> auch aktiv für den Klimaschutz<br />
ein. Gerne unterstützt die Informationsstelle<br />
BiomassEnergie interessierte<br />
Gemeinden dabei.<br />
BiomassEnergie<br />
Ernst Basler + Partner AG<br />
Zollikerstrasse 65<br />
CH-8702 Zollikon<br />
Tel. 044 395 11 11<br />
Fax 044 395 12 34<br />
biomass@ebp.ch<br />
www.biomasseenergie.ch
Einsatz von Karton-Ballenpressen<br />
im Non-food Bereich<br />
Die Mitarbeiter der Firma OBI sparen Zeit dank dem Einsatz von Bramidan-Ballenpresse. Bevor die Presse in<br />
Funktion war wurden die Kartonabfälle in einem offenen Container im Freien zwischengelagert und anschliessend<br />
durch eine Entsorgungsfi rma entsorgt. Die jetzt eingesparte Zeit kann nun dem eigentlichen Verkauf und<br />
für die Kundenberatung eingesetzt werden.<br />
Der Testbetrieb war ein grosser Erfolg<br />
Die bekannte Detailverkaufskette war<br />
nach einem 3-monatigen Einsatz einer<br />
Ballenpresse über die Leistungsfähigkeit<br />
beim Pressen von Kartonabfall überzeugt.<br />
Anstatt Zeit und Geld für die Beseitigung<br />
von losem Abfall zu verlieren, können die<br />
fertigen, fest gepressten Ballen, jetzt der<br />
Papierindustrie verkauft werden.<br />
Die Vielseitigkeit und riesige Waren<strong>aus</strong>wahl<br />
auf den Regalen einer Verkaufskette<br />
wie OBI bedeuten automatisch viel Verpackungsmaterial<br />
bei der Warenannahme,<br />
insbesondere Karton, der viel Platz in Anspruch<br />
nimmt.<br />
Bis zum Einsatz der Presse wurde das gesamte<br />
Material im Container gesammelt. Mit der<br />
eingesetzten Kartonpresse werden<br />
Karton-Ballen gepresst.<br />
Platz- und Zeitersparnis<br />
als Nebeneffekt<br />
Bis zum Einsatz der Presse wurde der gesamte<br />
Abfall in Container gesammelt, die<br />
in drei Abteile unterteilt warten: Karton,<br />
Folien und Restmüll. Es wurden keine Pressen<br />
eingesetzt, um diese Materialberge/<br />
Wertstoffe zu pressen und es wurde sogar<br />
in Betracht gezogen, mehr Container zu<br />
installieren.<br />
Nachteile: mehr Platzbedarf für weitere<br />
Container; Mehrkosten für Platzmiete und<br />
Entsorgung. Zudem wurden von den Angestellten<br />
für die Beschickung der Container<br />
kleine Rollkarren benutzt, um die<br />
Abfälle im Laden einzusammeln, die dann<br />
anschliessend, <strong>aus</strong>serhalb in grössere Container<br />
umgeladen wurden. Die Distanz<br />
zwischen Verkaufsladen und Container im<br />
Freien war ziemlich gross mit dem Resultat,<br />
dass viel Zeit für diesen Transport und<br />
Umlad von den Angestellten benötigt<br />
wurde.<br />
Weitere wirtschaftliche Vorteile<br />
Mit der eingesetzten Kartonpresse Model<br />
X30 werden Karton-Ballen mit einem<br />
Gewicht von über 300 kg gepresst. Die<br />
Re cyclingindustrie, welche die den Wertstoffkreislauf<br />
zur Papierindustrie schliesst,<br />
vergütet bzw. be<strong>zahlt</strong> für die diese Gewichtsgrösse.<br />
Die Ballenpresse befindet<br />
<strong>sich</strong> wo der Wertstoff anfällt, die Wege<br />
sind kurz, die Logistik optimal.<br />
Durch die eingesetzte Kartonpresse ergibt <strong>sich</strong><br />
mehr Platz für die Lagerung und Handling der<br />
Produkte.<br />
Entsorgung UMWELT<br />
Vereinfachung der internen Logistik<br />
Besonders im Non-Food-Business ist es<br />
notwendig mit einer effizienten Abfall-<br />
Bewirtschaftung vertraut zu sein. Die<br />
enormen Quantitäten von Verpackungs-<br />
und Packmaterial bei angelieferter Ware<br />
benötigen einen gründlichen Check um bei<br />
der Verwertung und Entsorgung die meist<br />
beträchtlich vorhandene Kosteneinsparungen<br />
festzustellen und <strong>aus</strong>zuführen.<br />
Die eingesparte Zeit kann für den eigentlichen<br />
Verkauf und für die Kundenberatung eingesetzt<br />
werden.<br />
Wenn <strong>aus</strong> Kartonboxen, Weichplastik und<br />
andere rezyklierbare Abfälle festgepresste<br />
Ballen fabriziert werden, so erhöht dies<br />
den freien Raum im Lager. Es ergibt <strong>sich</strong><br />
mehr Platz für der Lagerung und Handling<br />
der Produkte, die in den Läden verkauft<br />
werden.<br />
entsorgungstechnik.ch ag<br />
Silbernstrasse 8<br />
CH-8953 Dietikon<br />
Tel. 044 746 46 56<br />
Fax 044 746 46 57<br />
www.entsorgungstechnik.ch<br />
SKR 2/10 111
PUBLIREPORTAGE<br />
Spitzenposition im Bereich Wasseraufbereitung<br />
Engagement in der Wasseraufbereitung<br />
Das Angebot ist einerseits auf den H<strong>aus</strong>technik-Sektor <strong>aus</strong>gerichtet<br />
und bietet nachhaltige Lösungen für Ein- wie auch für Mehrfamilienh<strong>aus</strong>besitzer.<br />
Zudem sind in öffentlichen Bauten und in Verwaltungs-<br />
und Bürogebäuden die entsprechenden Wasserqualitäten für die verschiedensten<br />
Anwendungen <strong>sich</strong>erzustellen. Ein weiterer Bereich, in<br />
welchem Wasser gemäss den verschiedensten Ansprüchen aufbereitet<br />
werden muss, stellt die Industrie sowie das Gewerbe dar. Auch<br />
dafür ist Die FILADOS AG mit optimalen und pragmatischen Lösungen<br />
präsent. Die FILADOS AG bietet in den genannten und weiteren<br />
Spezialbereichen, von der Beratung über die Planung bis hin zur Ausführung,<br />
zusammen mit ihrem konzessionierten Sanitär-Installateur,<br />
Gesamtlösungen in der Wasseraufbereitung an. Unabhängig davon,<br />
ob es <strong>sich</strong> um einen Feinfi lter und eine Compact-Wasserenthärtungsanlage<br />
für ein Einfamilienh<strong>aus</strong> oder um ein komplexes System für<br />
einen Produktionsprozess in industriellen Betrieben handelt.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Der nachhaltige Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen<br />
hat eine zentrale Rolle in FILADOS Unternehmen. FILADOS sieht<br />
es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben an, den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit dem wertvollen Gut Trinkwasser durch ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen zu optimieren. Die Firma strebt im Sinne ihrer<br />
Kunden langfristige Lösungen an, so dass sie möglichst lange einen<br />
Nutzen <strong>aus</strong> der einst getätigten Investition erfahren. Mit einer üblicher-<br />
112 SKR 2/10<br />
weise zu erwartenden Produktlebenszeit zwischen 15 und 25 Jahren,<br />
in Verbindung mit der entsprechenden Pfl ege und Wartung der Geräte<br />
und Systeme, erreicht die FILADOS AG einen sehr guten Wert.<br />
Die ältesten Anlagen, welche seit deren Inbetriebsetzung immer noch<br />
absolut intakt und in Betrieb sind, weisen bereits ein Alter von 35<br />
Jahren auf. So kann es durch<strong>aus</strong> sein, dass mehrere Generationen von<br />
einer FILADOS-Wasseraufbereitungsanlage profi tieren können. Das<br />
ist gelebte Nachhaltigkeit.<br />
40 Jahre Erfahrung in der Wasseraufbereitung<br />
Die Erfahrung der FILADOS AG erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung<br />
der jeweiligen Aufgabenstellung von Beginn eines Projektes an. Dadurch<br />
wird <strong>sich</strong>ergestellt, dass die Lösungen, welche mit den FILADOS<br />
Produkten und Dienstleistungen erarbeitet werden, üblicherweise ein<br />
sehr hohes Mass an Nachhaltigkeit aufweisen. Die Kunden wissen,<br />
dass die Investitionskosten dafür auf den ersten Blick eventuell etwas<br />
höher sein können. Genauer und auf längere Frist betrachtet, weisen<br />
die FILADOS Gesamtlösungen jedoch meist ein für den Kunden deutlich<br />
optimiertes Kosten-/Nutzen-Verhältnis auf.<br />
Weitere Informationen:<br />
FILADOS AG<br />
Dürrenmattweg 15<br />
CH-4133 Pratteln<br />
Kostengünstige Wasserenthärtung<br />
Steigender Energiebedarf durch<br />
Verkalkung muss nicht sein.<br />
Nachhaltiger Schutz der H<strong>aus</strong>wasserinstallation<br />
vor Verkalkung<br />
ist ein wichtiges Thema. Durch die<br />
bewährten FILADOS®-Wasserenthärtungsanlagen<br />
bekommen<br />
Wasserinstallationen einen wirksamen<br />
und kostengünstigen Schutz.<br />
Tel. +41 (0)61 821 63 06<br />
Fax +41 (0)61 821 63 02<br />
info@fi lados.ch<br />
www.fi lados.ch<br />
Rostwasser? Weiches, kristallklares Trinkwasser<br />
Die in älteren Liegenschaften<br />
verwendeten Wasserleitungen<br />
<strong>aus</strong> Eisen- und<br />
Kupfer-Werkstoffen können,<br />
je nach Wasserzusammensetzung,<br />
über die Jahre an-<br />
gegriffen werden. Wer recht-<br />
zeitig handelt, kann ange-<br />
griffene Leitungen nachhal-<br />
tig kostengünstig schützen und so den Werterhalt<br />
der gesamten Liegenschaft positiv unterstützen.<br />
Fragen Sie unsere Fachleute.<br />
Legionellen?<br />
Legionellen sind Bakterien,<br />
die sowohl im Grundwasser<br />
als auch im Oberflächenwasser<br />
vorkommen. Sie besiedeln<br />
auch jegliche Form<br />
künstlicher Systeme wie<br />
h<strong>aus</strong>technische Anlagen, in<br />
die sie mit der Wasserzu- Legionella Pneumophila<br />
fuhr gelangen.<br />
Um eine Verbreitung der Bakterien zu verhindern,<br />
sollten in Alterswohnungen, Krankenhäusern,<br />
Alters- und Pflegeheimen, Hotels und Bädern<br />
Routine-Kontrollen der Wassersysteme auf Legionellen<br />
erfolgen. Auch in Lüftungs- und Klimaanlagen<br />
ist eine Überprüfung empfohlen.<br />
Fragen Sie unsere Fachleute.<br />
FILADOS AG<br />
4133 Pratteln<br />
Tel. 061 821 63 06<br />
www.filados.ch Ihre Profis für Wasseraufbereitung<br />
Filtration Entkeimung Dosierung Enthärtung
Dem Konzept einer Messe für das professionelle<br />
Real Estate Business bringt<br />
man von Anbieterseite grossen Goodwill<br />
entgegen. Mit der interdisziplinären Ausrichtung,<br />
der inhaltlichen Gewichtung<br />
von Investition und Finanzierung sowie<br />
dem Standort Zürich wird der realSite,<br />
der Fachmesse für Immobilien-Business<br />
und -Investment, Facility Management<br />
und Standortförderung, grosses Potenzial<br />
eingeräumt. Viele Anbieter begrüssen<br />
die Initiative der Veranstalterin Wigra<br />
Expo. Dies auch mit Blick auf die internationalen<br />
Grossveranstaltungen Expo<br />
Real und MIPIM, welche in jeder Hin<strong>sich</strong>t<br />
sehr aufwändig sind und den nationalen<br />
Markt nur am Rande berührt.<br />
Schweizer Markt im Zentrum<br />
Im Mittelpunkt der realSite steht der<br />
Schweizer Immobilienmarkt, der durch<br />
seine Stabilität auch international an<br />
Attraktivität gewinnt. Dem gegenüber<br />
FACILITY MANAGEMENT<br />
Vorschau RealSite und blue & green<br />
realSite – Die Fachmesse für das Immobilien-Business<br />
vom 15.–17. Juni 2010<br />
Die realSite auf Erfolgkurs<br />
Die realSite trifft ein essenzielles Bedürfnis des Marktes. In der Schweiz fehlt bisher die Messe für kommerzielle<br />
Liegenschaften und Projekte. Entsprechend haben namhafte Anbieter ihre Teilnahme bereits bestätigt, viele<br />
weitere beurteilen das Konzept positiv.<br />
stehen Rahmenbedingungen, welche für<br />
internationale und nationale Akteure<br />
komplex sind. Die Messe liefert einen<br />
Überblick über die Projekte, Objekte und<br />
Dienst- und Beratungsleistungen auf dem<br />
hiesigen Markt und vereinigt alle Aspekte<br />
des Real Estate Business unter einem<br />
Dach. Mit der parallelen Durchführung der<br />
blue&green, der Fachmesse für Nachhaltigkeit<br />
in der Immobilienwirtschaft,<br />
erhält ein zentrales Thema der Immobilienwirtschaft<br />
eine gewichtige Plattform.<br />
Finanzierung und Investition<br />
prägen die Diskussion<br />
Die interdisziplinäre Ausrichtung der real-<br />
Site fördert den Dialog zwischen den verschiedenen<br />
Marktteilnehmern und bildet<br />
den Stoff für spannende und kontroverse<br />
Diskussionen. Wurden die Bewirtschaftung<br />
oder das Facility Management bereits<br />
in der Projektentwicklung berück<strong>sich</strong>tigt?<br />
Unterstützt nachhaltiges Bauen die Ver-<br />
marktung und die Bewertung einer Liegenschaft?<br />
Rainer Artho, Leiter Fachmessen<br />
bei Wigra Expo, bringt es auf den<br />
Punkt: «Im Kern eines Projekts steht immer<br />
die Frage der Finanzierung und Investition.<br />
Deshalb werden wir diese Aspekte<br />
im Rahmen des Forums gewichten.»<br />
Mehr als eine Messe<br />
Die realSite verbindet die klassische Präsentation<br />
der Aussteller mit einem attraktiven<br />
Rahmenprogramm. Ein offenes<br />
Forum und Expertenbühnen bieten den<br />
nötigen Raum für den Knowhow-Transfer.<br />
Geplant sind <strong>aus</strong>serdem verschiedene<br />
Networking-Anlässe. Während drei Tagen<br />
wird die Messe Zürich zum Mittelpunkt<br />
der Schweizer Immobilienwirtschaft. Die<br />
realSite ist die effi ziente Plattform, um<br />
neue Kunden oder Partner zu gewinnen,<br />
bestehende Kontakte zu pflegen oder<br />
Objekte und Leistungen anzubieten. In<br />
einem sinnvollen Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
bietet die Fachmesse verschiedene<br />
Optionen, um die individuellen Ziele zu<br />
erreichen oder zu unterstützen.<br />
Weitere Informationen zur realSite fi nden<br />
Sie unter www.real-site.ch<br />
SKR 2/10 113
Wir planen und liefern<br />
Systemlösungen für Wasser-<br />
und Gasversorger.<br />
Umfassend und kompetent.<br />
Hawle Armaturen AG, Wasser- und Gasarmaturen<br />
8370 Sirnach, T +41 (0)71 969 44 22, www.hawle.ch<br />
Ein Unternehmen der hawle suisse
Professionelles<br />
Sensor-Lichtsystem<br />
Die ökonomische Ausleuchtung von grossen<br />
Räumen, Fluren und Treppenhäusern<br />
in weitläufigen Büro- und Geschäftsgebäuden<br />
stellt die Planer immer wieder vor<br />
Probleme. Mit dem STEINEL RS PRO System<br />
steht nun ein professionelles Produkt<br />
zur Verfügung, mit der <strong>sich</strong> auch komplexe<br />
Beleuchtungsaufgaben elegant, kostengünstig<br />
und effi zient lösen lassen.<br />
Der Sensorspezialist STEINEL präsentiert<br />
ein neues modulares Lichtsystem auf<br />
Basis modernster Hochfrequenzsensortechnologie.<br />
Grundelement des Systems<br />
ist eine HF-Sensorleuchte, die mit zwei<br />
Energiesparlampen nebst EVGs <strong>aus</strong>gestattet<br />
ist. Diese eigens für den Betrieb von<br />
sensorgesteuerten Leuchten entwickelten<br />
Vorschaltgeräte kompensieren die hohe<br />
Schalthäufi gkeit des Leuchtmittels durch<br />
einen intelligenten Warmstart. Auf diese<br />
Weise haben die Leuchtmittel auch bei<br />
hoher Schalthäufi gkeit die gleiche Lebensdauer<br />
wie bei Dauerbetrieb.<br />
Sämtliche Modelle können über Schaltleitungen<br />
sowohl untereinander als auch<br />
mit Slave-Versionen der Leuchten vernetzt<br />
werden. RS PRO 1000 / 2000 lassen<br />
<strong>sich</strong> mit einem Funkmodul zur bidirektionalen<br />
kabellosen Vernetzung mit weiteren<br />
RS PRO Leuchten aufrüsten.<br />
Weiterhin lassen <strong>sich</strong> optional erhältliche<br />
Orientierungslichtmodule in den Leuchten<br />
installieren. Diese Module sind mit 24<br />
LEDs bestückt und wahlweise auch mit<br />
integriertem Akku erhältlich.<br />
FACILITY MANAGEMENT<br />
Beleuchtung<br />
Die lichtsparende Automatikfunktion des RS<br />
PRO Systems basiert auf der neuesten<br />
Hochfrequenzsensortechnologie. Die Vorteile<br />
dieser speziell auf Innenräume zugeschnittenen<br />
Sensoren liegen in ihrer Temperaturunabhängigkeit,<br />
der präzisen, schnellen<br />
Bewegungserkennung, der lückenlosen<br />
360° Rundum-Erfassung und nicht zuletzt<br />
ihrer optischen Integrierbarkeit: Die HF-Sensoren<br />
sind von <strong>aus</strong>sen un<strong>sich</strong>tbar im Inneren<br />
der Leuchte untergebracht.<br />
puag ag<br />
oberebenestrasse 51<br />
CH-5620 bremgarten<br />
Tel.: 056 648 88 88<br />
Fax: 056 648 88 80<br />
info@puag.ch<br />
www.puag.ch<br />
SKR-REDAKTIONSNETZWERK / MITWIRKENDE IN DIESER AUSGABE<br />
Folgende Autoren haben in dieser Ausgabe interessante und aktuelle Informationen zu bestimmten Fachgebieten zu sammengetragen, damit Sie<br />
über die wichtigsten Entwicklungen informiert sind:<br />
Bruno Schaible 10<br />
Eidg. dipl. Organisator<br />
Gemeindereformer<br />
Amt für Gemeinden des Kantons St.Gallen<br />
bruno.schaible@sg.ch<br />
Dr. Roger W. Sonderegger 12<br />
Projektleiter für Public Corporate Governance<br />
an der Universität St. Gallen<br />
info@sonderegger-sonderegger.ch<br />
www.sonderegger-sonderegger.ch<br />
Stefan Grob 14<br />
Complecta GmbH<br />
Agentur für Text und Konzept<br />
www.complecta.ch<br />
Dr. Matthias Stürmer 28<br />
Verein Swiss Open Systems User Group/ ch/open<br />
matthias.stuermer@ch-open.ch<br />
www.ch-open.ch<br />
Martin Elmer 36<br />
Dipl. Informatik Ing. FH<br />
NDS Betriebswirtschaft<br />
leanux.ch AG<br />
martin.elmer@leanux.ch<br />
www.leanux.ch<br />
Majka Mitzel 67<br />
AXA Winterthur<br />
Redaktion «Meine Firma»<br />
majka.mitzel@axa-winterthur.ch<br />
www.axa-winterthur.ch<br />
Eva Hollosi 69<br />
M.Sc. Akad. Mitarbeiterin<br />
Eva.Hollosi@bs.ch<br />
www.gesundheitsdienste.bs.ch<br />
Prof. Dr. Emanuel Müller 75<br />
Verantwortlicher Kompetenzzentrum<br />
Regional- und Stadtentwicklung<br />
Hochschule Luzern<br />
emanuel.mueller@hslu.ch<br />
www.hslu.ch<br />
Florian Brack 80<br />
Dipl. Ing. HTL Gartenbau<br />
Leiter Fachstelle Grünfl ächenmanagement<br />
Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
fl orian.brack@zhaw.ch<br />
www.iunr.zhaw.ch/gruenfl aechenmanagement<br />
David Stickelberger 97<br />
Geschäftsleiter Swissolar<br />
Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie<br />
stickelberger@swissolar.ch<br />
www.swissolar.ch<br />
Angel Sanchez 103<br />
EnergieSchweiz für Gemeinden<br />
Scriptum Büro für Kommunikation<br />
angel.sanchez@scriptum.ch<br />
www.scriptum.ch<br />
Dr. Benedikt Koch 120<br />
Geschäftsführer Fachverband INFRA<br />
bkoch@infra-schweiz.ch<br />
www.infra-schweiz.ch<br />
Joachim Heldt 122<br />
Fachjournalist BR<br />
Chefredaktion GS1 network<br />
j.heldt@gs1.ch<br />
SKR 2/10 115
PUBLIREPORTAGE<br />
Wenn Schweine rennen<br />
und Hirnzellen brennen<br />
Dominik Gerber ist Projektleiter Technik bei der TRIBETON, CREABETON<br />
MATERIAUX AG in Müntschemier. Er hatte Ideen für einen Firmen<strong>aus</strong>fl ug,<br />
besprach diese mit den Reise- und Eventprofi s von «Erlebnis Schweiz» und<br />
übergab ihnen die Organisation und Durchführung des ganzen Events.<br />
Sein Fazit: «Einfach professionell! Und herrlich!»<br />
Etwas detaillierter schildert er den Tag so: «Voller gespannter Erwartung trafen <strong>sich</strong><br />
die Mitarbeiter unser Firma nachmittags auf einem Seeländer Bauernhof zu einem<br />
gemütlichen Apero. Ein ‹Sölirennen› eröffnete den aktiven Teil des Programmes.<br />
Dann ging es Schlag auf Schlag: Verschiedene Teams massen <strong>sich</strong> im Hufeisenwerfen,<br />
Schubkarrenrennen, Team-Skilaufen, Kuhmelken, Lassowerfen und vielem<br />
mehr. Alle diese meisterhaft begleiteten Spiele wurden mit zusätz lichen Denksportaufgaben<br />
zum Thema Bauernhof ergänzt. Die<br />
Zeit verfl og in Windeseile.<br />
116 SKR 2/10<br />
In gemütlicher und heimeliger Atmosphäre<br />
wurden die Mitarbeiter schliesslich mit perfekt<br />
zubereitetem Barbecue, erstklassigem Buffet<br />
und zuvorkommendem Service verwöhnt.<br />
Der krönende Abschluss war die Rangverkündigung<br />
der Bauernhofolympiade mit Bekanntgabe<br />
der weiterhin heiss diskutierten Denksportaufgaben.<br />
Schluss endlich gab es aber nur<br />
noch Gewinner und viele zufriedene Ge<strong>sich</strong>ter!<br />
Herzlichen Dank an ‹Erlebnis Schweiz› für<br />
diesen unvergesslichen Tag, der mir und<br />
dem ganzen Team in bester Erinnerung<br />
bleiben wird.»<br />
Outdoortrainings.ch<br />
steigert den Erfolg im Team<br />
Eine gute Zusammenarbeit im<br />
Team macht mehr Spass bei der<br />
Arbeit, steigert die Produktivität<br />
und die Qualität im Kundenservice.<br />
Der persönliche Beitrag an<br />
ein positives Arbeitsklima und<br />
der Wille zu Teamgeist sind Vor<strong>aus</strong>setzung.<br />
Es gilt offen zu sein<br />
und <strong>sich</strong> als Teamplayer zu verstehen.<br />
Ziel des Outdoortrainings ist es,<br />
den Mitarbeitern das Potenzial<br />
von guter Teamarbeit und die<br />
Konsequenzen von mangelnder<br />
Teamarbeit erlebbar zu machen.<br />
Ein Erlebnis hat zwar für <strong>sich</strong> einen<br />
Wert, damit es aber als Erfahrung<br />
in den berufl ichen Alltag<br />
transferiert werden kann, bedarf<br />
es einer gezielten Refl exion.<br />
Die Trainings fi nden in der ganzen<br />
Schweiz statt. Der ideale Ort<br />
ist ein Seminarhotel in der Natur.<br />
Outdoortrainings TOPAZ<br />
CH-9053 Teufen/Appenzell<br />
Tel 071 787 51 19<br />
info@outdoortrainings.ch<br />
Viele weitere Ideen und Angebote<br />
Die hier vorgestellte «Bauernhofolympiade» ist nur ein Beispiel von über<br />
hundert Möglichkeiten, Mitarbeitende, Kunden oder Gremien mit einem<br />
Erlebnis zu überraschen.<br />
Drei Beispiele:<br />
• Fahrt ins Stumpenland (Genuss pur: Ein Gourmet<strong>aus</strong>fl ug ins Wynental<br />
lohnt <strong>sich</strong> – nicht nur für Zigarrenliebhaber) Preis pro Person: CHF 65.–<br />
• Fussmassage am Appenzeller Barfussweg (Motto: Freiheit für Ihre<br />
Füsse, Fitness für Ihren Körper und Balsam für Ihre Seele). Preis pro<br />
Person: CHF 75.–<br />
• Heli hautnah («Bündner Herrschaft» <strong>aus</strong> der Vogelperspektive). Preis<br />
pro Person CHF 85.–<br />
Unsere Events und Angebote haben ein <strong>aus</strong>sergewöhnliches Preis-Leistungsverhältnis:<br />
Bereits ab CHF 55.– pro Person sind Sie dabei!<br />
Bestellen Sie den neuen Katalog!<br />
Der Katalog enthält Reise-Ideen/Events für jeden Geschmack, jedes<br />
Budget und jeden Charakter: Geniesser kommen ebenso auf ihre Kosten<br />
wie Spielernaturen und Kulturinteressierte. Für «Bewergungshungrige»<br />
gibt es ebenso Angebote wie für Menschen, die lieber das kontemplative<br />
«Sein» zelebrieren.<br />
Weitere Informationen auf<br />
www.erlebnis-schweiz.com oder Tel. 0844 833 899<br />
« Es gibt einfachere Wege<br />
unsere Fachzeitschrift<br />
zu abonnieren … »<br />
ABO-Bestellung<br />
… per Knopfdruck unter<br />
www.fachpresse.com<br />
... oder rufen Sie uns an:<br />
Tel. 061 205 03 80
Weiterbildung<br />
macht den Unterschied<br />
von Doris C. Oehninger, lic.oec.publ, ZHAW<br />
Ihr Wegbegleiter in der<br />
Weiterbildung – das Institut<br />
für Facility Management (IFM)<br />
Das IFM am Departement für Life Sciences<br />
und Facility Management der Zürcher Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften ist<br />
in der Schweiz das einzige Hochschulinstitut<br />
mit einem umfassenden Leistungsauftrag<br />
in Facility Management. Die intensive Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschaft und<br />
öffentlichen Institutionen im Bereich der<br />
angewandten Forschung und Entwicklung<br />
fi nden Sie in der IFM-Lehre wieder. Neben<br />
dem Bachelor- und dem konsekutiven Masterstudiengang<br />
(ab Herbst 2011) bietet das<br />
IFM auch ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
an.<br />
Seit dem Start der Weiterbildungsstufe<br />
im Jahr 2000 hat das IFM 700 Studierende<br />
in ihren Weiterbildungsbestrebungen erfolgreich<br />
unterstützt. Dabei schlossen 41<br />
Frauen und 59 Männer mit einem Nachdiplom<br />
in Strategischem Facility Management,<br />
bzw. ab 2006 mit einem Master of<br />
Advanced Studies ZFH in Facility Management<br />
ab.<br />
Die Markenzeichen der IFM sind<br />
Flexibilität, Qualität und Praxisnähe<br />
Die Weiterbildung in Facility Management ist<br />
Institut für Facility Management - Weiterbildungsstufe<br />
Standort Zürich - Technoparkstrasse 1 - CH-8005 Zürich<br />
Telefon +41 58 934 51 00<br />
Zürcher Fachhochschule<br />
modular aufgebaut und berufsbegleitend.<br />
Die Studierenden wählen zwischen den<br />
Lehrgängen Certifi cate of Advanced Studies<br />
(CAS), Diploma of Advanced Studies (DAS)<br />
und Master of Advanced Studies (MAS). Der<br />
Unterricht, im zentral gelegenen Technopark<br />
in Zürich, ist praxisnah gestaltet und wird<br />
kontinuierlich weiter entwickelt – auch dank<br />
der konstruktiven Feedbacks der Teilnehmenden.<br />
Aus den nachfolgend beschriebenen<br />
sechs Zertifi katslehrgängen können<br />
Interessenten ihre Weiterbildung individuell<br />
und bedarfsspezifi sch zusammenstellen.<br />
• Im CAS Leadership befassen Sie <strong>sich</strong><br />
mit allen Aspekten ganzheitlicher<br />
Führung mit spezifi schem Fokus<br />
auf das Facility Management.<br />
• Im CAS Ökonomie und Prozesse lernen<br />
Sie, betriebswirtschaftliche Zusammenhänge<br />
zu erkennen und Prozess- und<br />
Qualitätsmanagement als Mittel zur<br />
Weiterentwicklung von Unternehmen<br />
und Dienstleistungen einzusetzen.<br />
• Im CAS Service Management vertiefen<br />
Sie Ihre Fachkenntnisse und erweitern<br />
Ihr Methodenrepertoire für Analysen,<br />
Optimierung der Kundenprozesse,<br />
Strategieumsetzung und Controlling<br />
aller Services und Supportbereiche im<br />
Hospitality Management.<br />
FACILITY MANAGEMENT<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
• Im CAS Immobilienökonomie werden<br />
sämtliche Phasen des Lebenszyklus<br />
von Immobilien behandelt; von der<br />
Projektentwicklung über die Erstellung<br />
bis hin zu Nutzung und Rückbau.<br />
• Im CAS Gebäudemanagement werden<br />
die fachlichen Grundlagen für einen<br />
kostenoptimierten und ökologischen<br />
Betrieb von Gebäuden vermittelt.<br />
• Im CAS Workplace Management<br />
betrachten Sie die aktuellen Konzepte<br />
der Bürogestaltung <strong>aus</strong> einer interdisziplinären<br />
Perspektive. Sie lernen die<br />
Einfl ussfaktoren auf die Leistung, die<br />
Zufriedenheit und die Gesundheit der<br />
Mitarbeitenden und auf das Image der<br />
Unternehmung kennen.<br />
Besuchen Sie das Institut für Facility Management<br />
in der Messe Zürich vom 15. bis<br />
17. Juni 2010 an der realSite oder an der<br />
nächsten Informationsveranstaltung vom<br />
Montag, 21. Juni 2010.<br />
Weiterführende Informationen unter<br />
www.ifm.zhaw.ch/weiterbildung.<br />
Seit 10 Jahren erfolgreich –<br />
Weiterbildung in Facility Management<br />
Weiterbildungsstudiengänge MAS, DAS, CAS<br />
im Technopark Zürich<br />
Nächste Informationsveranstaltungen<br />
Montag, 21. Juni, und Donnerstag, 23. September, 18-19 Uhr<br />
www.ifm.zhaw.ch/weiterbildung<br />
SKR 2/10 117
Zusammenfassung<br />
Sie dürfen stolz sein auf Ihre Organisation,<br />
wenn Sie im Vergleich mit den Besten<br />
im vordersten Viertel sind. Was zählt<br />
ist Effi zienz, das fl exible Befriedigen anstehender<br />
Kundenbedürfnisse, die Individualität<br />
der Mitarbeiter zulassen und<br />
nutzen sowie die Gefährdungen reduzieren<br />
respektive die Nothilfe der Mitarbeiter<br />
<strong>sich</strong>erstellen. Sind Sie bei den vorgenannten<br />
vier Zielen vorne dabei, haben<br />
Sie automatisch auch das fünfte Ziel, eine<br />
hohe Mitarbeiterzufriedenheit erreicht<br />
und können auf eine überdurchschnittliche<br />
Einsatzbereitschaft Ihrer Mitarbeitenden<br />
zählen. Es gibt zwei Sichten: Die<br />
Negativen sind überzeugt, dass es unmöglich<br />
ist, in allen 5 Punkten top zu<br />
sein, da <strong>sich</strong> diese gegenseitig negativ beeinflussen.<br />
Erfolgreiche Teams belegen<br />
das Gegenteil. Die Schlüssel zur Zielerreichung<br />
liegen im Wesentlichen bei der Arbeitsorganisation<br />
und dem optimalen<br />
Einsatz von modernen Hilfsmitteln. Sture<br />
Vorschriften gehören zu den grössten<br />
Motivations- und Leistungs-Killern. Auch<br />
wer über nicht zeitgemässe oder defekte<br />
Hilfsmittel verfügt, kann die fünf Ziele<br />
118 SKR 2/10<br />
SICHERHEIT Personenschutz<br />
Effizient und <strong>sich</strong>er! Teil 4<br />
Fokus: Alleinarbeit macht<br />
flexibel und spart Kosten<br />
von Christoph Krieg, Innovations- und Technologie-Berater<br />
Heckenschnitt ist meist Alleinarbeit<br />
gemäss VUV/SUVA<br />
nicht erreichen. Sie als Verantwortlicher<br />
oder Teamleiter verfügen über die wesentlichen<br />
Vor<strong>aus</strong>setzungen und können<br />
den vollen Erfolg einfach herbeiführen.<br />
Die Details erfahren Sie in diesem Beitrag.<br />
Nur mit motivierten Mitarbeitern<br />
können hohe Ziele erreicht werden<br />
Jede Arbeitsanweisung und jeder Artikel<br />
eines Reglements oder Gesetzes, an die<br />
<strong>sich</strong> ein Mitarbeiter oder Kunde halten<br />
muss, wird oft gerechtfertigt als unpassende<br />
Einschränkung empfunden. Widersprechen<br />
diese Regeln gar den aktuellen<br />
Kundenwünschen, so wird die Arbeit zur<br />
Last. Denn wird «Dienst nach Vorschrift»<br />
geleistet, können die vorgegebenen Ziele<br />
und auch die Kundenzufriedenheit nicht<br />
erreicht werden. In diesem Fall ernten Mitarbeitende<br />
weder bei den Kunden noch bei<br />
den Vorgesetzten Lorbeeren, sondern nur<br />
Kritik. Genau diese Kritik schlägt auf die<br />
Arbeitsmoral. Haben Sie es bemerkt?<br />
Diese Schraube dreht auf die falsche Seite,<br />
die angestrebten 5 Ziele liegen ferner denn<br />
je. Die Lösung ist einfach: Drehen Sie die<br />
Schraube auf die andere Seite! Wie? Die<br />
meisten Vorschriften und Arbeitsvorga-<br />
Beim Aufl aden des Schnittguts ist man effi zienter alleine …<br />
... aber wo wäre ein Nothelfer?<br />
ben, die Sie aufheben, übertragen dem<br />
Mitarbeitenden mehr Spielraum, aber<br />
auch mehr Verantwortung. Dies wird in<br />
den meisten Fällen als Erleichterung empfunden<br />
und steigert die Motivation und<br />
auch die Flexibilität.<br />
So erreicht Ihr Team<br />
4-mal Spitzenwerte<br />
Eine grössere Flexibilität bei der Arbeitszeit<br />
ist heute erwünscht. Ihre Mitarbeiter sind<br />
meist bereit, <strong>sich</strong> den aktuellen Gegebenheiten<br />
oder Kundenwünschen fl exibel anzupassen.<br />
Einzige Vor<strong>aus</strong>setzung ist, dass<br />
die Mitarbeitenden selber von Fall zu Fall in<br />
eigener Verantwortung entscheiden dürfen,<br />
ob und wann sie den Sondereinsatz<br />
leisten. Als Entgegenkommen muss eine<br />
fl exible und unbürokra tische Kompensation<br />
möglich sein. Im Werkhof und auch<br />
im Strassenunterhalt ist Einsatzbereitschaft<br />
viel wichtiger als die geplante Präsenzzeit.<br />
Arbeiten sind dann zu erledigen,<br />
wenn diese anfallen. Ob Schnee oder Reste<br />
der Sommerparty aufgeräumt werden<br />
müssen, der Zeitpunkt ist entscheidend.<br />
Häufi g ist es effi zienter, eine Arbeit noch<br />
am selben Tag zu verrichten, als diese erst
am folgenden Tag fertigzustellen. Fahrzeiten<br />
und Energie können eingespart werden.<br />
Es bedarf auch nicht immer des gesamten<br />
Teams. Wo konsequent moderne<br />
Maschinen und Hilfsmittel eingesetzt werden,<br />
wird vermehrt alleine gearbeitet, insbesondere<br />
in Randzeiten. Kleine B<strong>aus</strong>tellen,<br />
Pflege und Reinigungsarbeiten wie<br />
Rückschnitt von Strassenbord und Hecke,<br />
aber auch für das Auf- und Abladen von<br />
Schnittgut oder Bauhilfsmaterial wird vermehrt<br />
nur noch eine Person benötigt.<br />
Überlassen Sie diese Tätigkeiten bewusst<br />
den Maschinen und einzelnen Personen,<br />
wenn es nicht zwingend ein Team sein<br />
muss. Alle Mit arbeitenden können somit<br />
Häufi ge Fragen und deren Antworten<br />
1. Gibt es auch Notruftelefone, die über eine vollwertige Tastatur<br />
wie das normale Handy verfügen?<br />
Ja, es gibt eine Vielzahl von Herstellern und Modellen. Achten Sie auf das Gütesigel<br />
SOS24Aid, denn nur diese geprüften Geräte können bei Notruf SOS4Aid-144<br />
aufgeschaltet werden.<br />
2. Muss ein bei SOS24Aid-144 aufgeschaltetes Notrufhandy einer Person<br />
fi x zugeordnet werden?<br />
Nein, ein Notrufgerät kann von diversen Teammitgliedern, je nach Bedarf, als fl exibler<br />
Nothelfer mitgenommen werden.<br />
3. Kann das Notfallhandy in der gesamten Schweiz 24 Std. und<br />
an 365 Tagen eingesetzt werden?<br />
Ja, dank GPS ist der Notfallort ja immer bekannt und sie können auch z. B. in der<br />
Westschweiz jederzeit und sofort mit einem Nothelfer in deutscher Sprache sprechen.<br />
4. Gibt es SOS24Aid-144 auch für die Westschweiz und das Tessin?<br />
Ja, jedem Notrufhandy wird eine «Muttersprache» zugeordnet (D, F, I oder E)<br />
5. Kann das Notrufhandy auch auf die eigene Zentrale oder<br />
eigene Nummer aufgeschaltet werden?<br />
Ja, aber nur in den seltensten Fällen ist dies eine gute Lösung, weil meist weder die<br />
sofortige Beantwortung noch die erforderliche Nothilfekompetenz <strong>sich</strong>ergestellt ist.<br />
Auch besteht das Risiko, dass der Anruf auf einer Sprachbox landet oder, wenn nicht<br />
gesprochen wird (Totmannalarm), der Notfall nicht als solcher erkannt wird.<br />
6. Wer nimmt die Notrufe bei SOS24Aid-144 entgegen?<br />
Die <strong>aus</strong>gebildeten Rettungssanitäter der grössten öffentlichen 144-Notrufzentralen.<br />
Antworten zu weiteren Fragen fi nden Sie unter www.sos24Aid.ch oder<br />
senden Sie Ihre Frage per Mail an sos24aid@aidcomm.ch<br />
Personenschutz SICHERHEIT<br />
Diese Technologie und Organisation ist für Sie<br />
jederzeit und sofort einsatzbereit!<br />
So könnte<br />
Ihr persönlicher Nothelfer <strong>aus</strong>sehen<br />
die Arbeit selber einteilen und fühlen <strong>sich</strong><br />
dadurch freier. Doch was ist mit der Arbeits<strong>sich</strong>erheit?<br />
Mit SOS24Aid-144<br />
erreichen Sie auch das fünfte Ziel<br />
Auch das 5. Ziel ist heutzutage für Sie einfach<br />
erreichbar: Nutzen Sie die individuelle<br />
Dienstleitung SOS24Aid von Notruf 144 für<br />
die Sicherstellung der Nothilfe für Alleinarbeitende,<br />
so wie diese von der Bundesverordnung<br />
VUV oder der SUVA verlangt<br />
wird. Es braucht somit weder eine Absprache<br />
noch Rück<strong>sich</strong>tnahme auf Mitarbeitende,<br />
jeder kann seine Arbeit individuell<br />
und nach seinem Willen auch alleine<br />
beenden und auch beginnen, unabhängig<br />
vom Ort.<br />
Sie benötigen dazu keinerlei Installationen.<br />
Beschaffen Sie für wenige hundert Franken<br />
einfach ein handelsübliches SOS24Aidzertifi<br />
ziertes Notrufhandy mit Notruftaste<br />
und automatischem Sensor-Totmann-<br />
Alarm. Das Notrufgerät kann auch als normales<br />
Handy genutzt werden. Im Notfall<br />
wird sofort eine Verbindung zur Notrufzentrale<br />
144 erstellt und der integrierte<br />
GPS-Empfänger übermittelt den genauen<br />
Unfallort. Der hinterlegte individuelle Notfallplan<br />
bei SOS24Aid-144 ermöglicht die<br />
optimale und schnelle Hilfe.<br />
Aidcomm AG<br />
Pfad 1 A<br />
CH-6330 Cham<br />
Tel. 041 780 93 58<br />
www.aidcomm.ch<br />
SKR 2/10 119
Was können wir gegen<br />
Verzögerungen beim<br />
Planen und Bauen tun?<br />
von Benedikt Koch<br />
Dass Verkehrsinfrastrukturen lange brauchen,<br />
bis sie geplant und gebaut sind, ist<br />
in der Schweiz nichts Aussergewöhnliches.<br />
Von Einsprachen, Projektänderungen,<br />
Variantenstudien und Etappierungen<br />
sind nicht mehr nur Nationalstrassen,<br />
sondern auch kommunale Umfahrungsstrassen<br />
oder neue Tramlinien betroffen.<br />
Das zwingt die Gemeinden (wie auch die<br />
Kantone und der Bund), mögliche Verkehrsentwicklungen<br />
weit im Vor<strong>aus</strong> zu<br />
erkennen und Projekte früh zu lancieren.<br />
Rasche Ergebnisse gibt es heute auch bei<br />
dringend zu lösenden Verkehrsproblemen<br />
nicht mehr.<br />
Wir haben viel Verkehr<br />
– und es gibt noch mehr<br />
Über die langwierigen Prozesse bei der<br />
Realisierung von Verkehrsinfrastrukturprojekten<br />
beklagen <strong>sich</strong> heute die Pendler<br />
in überfüllten Zügen oder verstopften<br />
Strassen gen<strong>aus</strong>o wie Bewohner verkehrsgeplagter<br />
Orte und Quartiere. Aber<br />
auch Politikerinnen und Politiker sorgen<br />
<strong>sich</strong> wegen den Verzögerungen und Blockaden<br />
beim Infrastrukturbau um die<br />
wirtschaftliche Attraktivität ihrer Region.<br />
Derweil nimmt der Verkehr stetig zu: Gemäss<br />
Prognosen des Bundesamtes für<br />
Raumentwicklung ARE werden auf den<br />
Strassen innerhalb der nächsten 20 Jahre<br />
der Personenverkehr um 20% und der<br />
120 SKR 2/10<br />
VERKEHR Verkehrsinfrastruktur<br />
Die Schweiz lässt <strong>sich</strong> viel Zeit bei der Realisierung von Bauwerken, insbesondere bei Verkehrsinfrastrukturen.<br />
Unnötige Verzögerungen kosten den Bund, die Kantone wie auch die Gemeinden viel Geld, ohne dass jemand<br />
dafür einen Mehrwert erhält. Denn einfach nur blockieren und verhindern ist keine zukunftsweisende Strategie.<br />
An der Infra-Tagung vom 21. Januar 2010 wurde der Frage nachgegangen, ob Infrastrukturen auch schneller<br />
geplant und gebaut werden können.<br />
«Infrastrukturprojekte in der<br />
Schweiz müssen aufgrund<br />
der rasanten Verkehrsentwicklung<br />
in Zukunft rascher<br />
und unbürokratischer realisiert<br />
werden»<br />
Gütertransport um 35% zunehmen. Gar<br />
45% mehr Personen und sogar 85% mehr<br />
Güter sollen es bei der Schiene sein.<br />
Weniger Raum für<br />
Bauten und Einzelinteressen<br />
Auch die demographische und siedlungspolitische<br />
Entwicklung der letzten Jahrzehnte<br />
wirkte <strong>sich</strong> auf den Bau von Infrastrukturen<br />
<strong>aus</strong>. Die Bevölkerung wuchs<br />
von 4.7 Millionen im Jahr 1950 auf heute<br />
7.7 Millionen. Entsprechend hat die Siedlungsdichte<br />
im Schweizer Mittelland stark<br />
zugenommen. Interessenkonflikte sind<br />
bei einem Bauprojekt immer wahrscheinlicher.<br />
Der Kapazitäts<strong>aus</strong>bau von Verkehrsinfrastrukturen<br />
steht heute im<br />
Wettbewerb zu Ansprüchen bezüglich<br />
Umwelt-, Lärm- und Landschaftsschutz.<br />
Da liegt es auf der Hand, dass in angemessener<br />
Zeit einen Konsens über die<br />
richtige Linienführung zu fi nden, immer<br />
schwieriger wird.<br />
Die ideale Strasse gibt es nicht<br />
Rudolf Dieterle, Direktor des Bundesamtes<br />
für Strassen ASTRA, beschrieb an der<br />
Infra-Tagung 2010 die ideale Strasse wie<br />
folgt: «Eine ideale Strasse ist störungsfrei<br />
verfügbar, nicht wahrnehmbar, nicht<br />
hörbar, nicht riechbar, <strong>sich</strong>er und möglichst<br />
gratis.» Ansprüche, die niemals alle<br />
miteinander befriedigt werden können.<br />
Die Entscheidungsträger, seien dies Politikerinnen<br />
und Politiker oder Stimmbürgerinnen<br />
und Stimmbürger, müssen <strong>sich</strong><br />
deshalb für ein oder zwei dieser Kriterien<br />
entscheiden. In städtischen Gebieten sind<br />
gemäss Dieterle praktisch nur noch Tunnellösungen<br />
mehrheitsfähig. Strassen-<br />
und Schienenprojekte müssen deshalb<br />
mit überproportional hohen Kosten erstellt<br />
werden. Zugleich steigen die Anforderungen<br />
an die Mobilität und die Verfügbarkeit<br />
der Verkehrsinfrastrukturen.<br />
Die Her<strong>aus</strong>forderung ist gross, für den<br />
Verkehr in dicht besiedelten Gebieten<br />
mehrheitsfähige Lösungen zu fi nden.<br />
Ein langer Weg bis zur Bewilligung<br />
Beim Planungs- und Bewilligungsverfahren<br />
besteht Handlungsbedarf. Diese Meinung<br />
vertrat auch der Aargauer Regierungsrat<br />
und Baudirektor Peter C. Beyeler<br />
an der Infra-Tagung 2010. Demokratische<br />
Entscheidungsprozesse sind aufwändig<br />
und beanspruchen viel Zeit. Natürlich sei<br />
es wichtig, dass die Betroffenen in die<br />
Planung mit einbezogen würden, so Beyeler.<br />
Doch müsse es gelingen, die Einsprachen<br />
zu begrenzen respektive deren<br />
Behandlung zu beschleunigen. «Gerichtsverfahren<br />
dürfen pro Entscheidungsinstanz<br />
nicht Jahre in Anspruche nehmen»,<br />
stellte Peter C. Beyeler denn auch klar. Die<br />
Gesetze seien so anzupassen, dass es<br />
möglich ist, die aufschiebende Wirkung<br />
von Einsprachen und Beschwerden aufzuheben.<br />
Insbesondere dann, wenn ein Projekt<br />
insgesamt unbestritten ist und den<br />
Segen von Volk oder Parlament hat. «Das<br />
Bewilligungsverfahren für den Sechsspur<strong>aus</strong>bau<br />
der A1 zwischen Härkingen<br />
und der Verzweigung Wiggertal dauerte<br />
zehn Jahre, obwohl das bestehende Strassentrassee<br />
nur um etwas mehr als einen<br />
Meter verbreitet werden soll. Im Verlaufe<br />
dieser zehn Jahre nahm der Verkehr<br />
auf der A1 um 15% zu. Wer kann unter<br />
diesen Bedingungen die langen Verfahren<br />
in der heutigen Zeit noch verantworten?»,<br />
gab Regierungsrat Beyeler zu bedenken.
Das Drei-Kreise-Modell des politischen Entscheidungsprozesses<br />
Beschleunigungsmassnahmen<br />
sind unbeliebt<br />
Infrastrukturprojekte in der Schweiz müssen<br />
aufgrund der rasanten Verkehrsentwicklung<br />
in Zukunft rascher und unbürokratischer<br />
realisiert werden. Wie dies<br />
konkret zu erreichen ist, darüber scheiden<br />
<strong>sich</strong> je nach Staatsverständnis und politischer<br />
An<strong>sich</strong>t die Geister. Für klare und<br />
pointierte Standpunkte bekannt ist der<br />
Ökonom und Autor Beat Kappeler. An der<br />
Infra-Tagung 2010 fasste er seine Massnahmen<br />
zur Beschleunigung von Bauprojekten<br />
wie folgt zusammen:<br />
• Die Kantons- und Gemeindegrenzen<br />
sind an die <strong>sich</strong> veränderten Bedürfnisse<br />
von Städten, Agglomerationen<br />
und Gemeinden anzupassen.<br />
• Die Anzahl der Akteure in Kantons-,<br />
Städte- und Gemeindeverwaltungen<br />
sind zu reduzieren.<br />
• Es sind Zweckverbände über mehrere<br />
föderale Ebenen zu schaffen, welche<br />
mit den notwendigen Rechtssetzungskompetenzen<br />
und Volksrechten<br />
<strong>aus</strong>gestattet sind.<br />
• Bewilligungs- und Einsprachefristen<br />
sind parallel statt seriell anzusetzen.<br />
• Es sind Vorgaben für Behandlungsfristen<br />
für Gerichte einzuführen, bei deren<br />
Überschreiten ein Projekt automatisch<br />
als bewilligt gilt.<br />
• Einsprachemöglichkeiten im<br />
Verwaltungs- und Zivilprozessrecht<br />
sind massiv zu reduzieren.<br />
• Den Behörden und Verwaltungen ist<br />
mehr Handlungs- und Ermessensspielraum<br />
zu übertragen und gleichzeitige<br />
die Haftung des Staats und seiner<br />
Angestellten zu reduzieren.<br />
• Umwelt-, Verkehrs-, Natur-, Heimatschutz-<br />
und ähnliche Verbände dürfen<br />
nur zu Einsprachen zugelassen werden,<br />
wenn <strong>sich</strong> ihre persönlichen Mitglieder<br />
in einer Urabstimmung damit einverstanden<br />
erklärt haben.<br />
• Abbruch- und Rückbauregeln sind<br />
deutlich zu erleichtern.<br />
Werden auch nur schon einzelne dieser<br />
Massnahmen umgesetzt, würde dies zu<br />
einer signifi kanten Beschleunigung vieler<br />
Planungs- und Bewilligungsprozesse führen,<br />
gab <strong>sich</strong> Kappeler überzeugt. Dazu ist<br />
es aber enorme Anstrengungen und viel<br />
politische Überzeugungsarbeit nötig.<br />
Der Druck, allen gefallen zu müssen<br />
Solange <strong>sich</strong> in der Gesetzgebung nichts<br />
ändert, verlangen die unterschiedlichen<br />
Konstellationen bei Infrastrukturprojekten<br />
auch weiterhin massgeschneiderte politische<br />
Lösungen. Je grösser ein Bauvorhaben<br />
ist und je mehr Personen davon direkt<br />
oder indirekt betroffen sind, desto grösser<br />
ist der potenzielle Widerstand. Sparprogramme<br />
der öffentlichen Hand, getrübte<br />
wirtschaftliche Aus<strong>sich</strong>ten oder alternative<br />
Investitionswünsche verringern die<br />
Überlebenschancen eines Projekts zusätzlich.<br />
Gibt es ein Rezept, womit ein Projekt<br />
mehrheitsfähig werden kann? Eine Antwort<br />
liefert das Drei-Kreise-Modell des politischen<br />
Entscheidungsprozesses.<br />
Verkehrsinfrastruktur VERKEHR<br />
Zu spät<br />
Auf einem Perron des Hauptbahnhofes<br />
Zürich verkauft ein älterer Herr heisse<br />
Marroni und kühle Getränke. Gerade als<br />
der Schnellzug abfährt, kommt ein junger,<br />
gut gekleideter Banker auf den Perron<br />
gerannt. Völlig <strong>aus</strong>ser Atem bleibt er<br />
vor dem Marronistand stehen: «Blöd, ich<br />
bin nicht schnell genug gelaufen.» Der<br />
ältere Mann lächelt sanft: «Vielleicht sind<br />
Sie nur zu spät gestartet.»<br />
In Anlehnung an: Jürgen Fuchs, Das Märchenbuch<br />
für Manager, Deutscher Taschenbuch<br />
Verlag<br />
«Beim Planungs- und<br />
Bewilligungsverfahren<br />
besteht Handlungsbedarf»<br />
Decken <strong>sich</strong> bei Infrastrukturprojekten die<br />
Kreise der Nutzniesser, Kostenträger und<br />
Entscheider weitgehend, ist ein Projekt<br />
mehrheitsfähig. Es kann relativ rasch realisiert<br />
werden (Fall 1). Weisen die drei Kreise<br />
wie im Fall 2 nur eine geringe Schnittmenge<br />
auf, stehen die politischen Chancen<br />
für das Investitionsvorhaben schlecht. Es<br />
ist eine grosse Opposition zu erwarten.<br />
Zum Erfolg führen in diesem Fall nur solche<br />
Massnahmen, welche die drei Kreise wieder<br />
näher zusammenrücken lassen. Dies<br />
kann zum Beispiel ein Projektänderung<br />
oder eine Kompensationsleistung an die<br />
Projektgegner sein. Die Erfahrung zeigt,<br />
dass solche Massnahmen das eigentliche<br />
Projekt verteuern und damit die knappen<br />
finanziellen Ressourcen der öffentlichen<br />
Hand belasten. Die Frage, ob mit einem<br />
gut vorbereiteten, auf die Bedürfnisse von<br />
Nutzer und Kostenträger abgestimmten<br />
Projekt letzten Endes Geld und Zeit gespart<br />
werden kann, dürfte <strong>sich</strong> somit erübrigen.<br />
Hartnäckigkeit, Mut und Kraft<br />
Verkehrsinfrastrukturen bauen war nie<br />
einfach und wird es nie sein. Technisch<br />
nicht, fi nanziell nicht und politisch nicht.<br />
Was es braucht, sind ein grosses Mass an<br />
Weit<strong>sich</strong>t, das Verständnis für lokale und<br />
regionale Gegebenheiten und eine Portion<br />
Geduld. Und vor allem die Hartnäckigkeit,<br />
den Mut und die Kraft von engagierten<br />
Persönlichkeiten, welche die Projekte vorantreiben.<br />
Nicht zum eigenen Nutzen,<br />
sondern <strong>aus</strong> Überzeugung, damit für die<br />
nächsten Generationen eine sinnvolle Investition<br />
zu realisieren.<br />
SKR 2/10 121
Umweltbewusste Transportalternative<br />
gegen den Verkehrskollaps<br />
Drunter statt drüber<br />
von Joachim Heldt<br />
Der Verkehr auf den Schweizer Strassen<br />
hat <strong>sich</strong> zwischen 1960 und 2004 verfünffacht.<br />
Zwischen 2000 und 2030 ist mit<br />
einer weiteren Zunahme von 15 bis 30<br />
Prozent zu rechnen. Das Verkehrswachstum<br />
führt vermehrt zu St<strong>aus</strong>, vor allem<br />
in den Agglomerationen.<br />
Es staut <strong>sich</strong> und staut <strong>sich</strong><br />
Rund 6,5 Millionen Fahrzeuge fahren täglich<br />
auf den Schweizer Strassen. Davon<br />
stehen die Insassen jährlich während 33<br />
Millionen Stunden im Stau. Der stehende<br />
Verkehr verursacht so einen volkswirtschaftlichen<br />
Schaden in Höhe von 1,2 Milliarden<br />
Franken. 62 Prozent der St<strong>aus</strong><br />
sind Folge der Verkehrsüberlastung.<br />
St<strong>aus</strong> wird es weiterhin auf den Schweizer<br />
Strassen geben. Trotz der Engpassbeseitigungsprojekte<br />
rechnen die Behörden damit,<br />
dass im Jahr 2020 das Nationalstrassennetz<br />
auf rund 340 Kilometer oder knapp 18 Prozent<br />
regelmässig überlastet sein wird.<br />
Zur Beseitigung der Engpässe auf dem<br />
Schweizer Strassennetz hat das Parlament<br />
im Rahmen des Infrastrukturfonds<br />
für die nächsten 20 Jahren insgesamt 5.5<br />
Milliarden Franken freigegeben. Eigentlich<br />
standen Projekte in Höhe von 17.3 Milliarden<br />
Franken an. Für die Behebung der<br />
gravierendsten Engpässe stehen 1.36 Milliarden<br />
zur Verfügung.<br />
Und wer meint, dass die Schweiz bezüglich<br />
CO2-Ausstoss gut dasteht, der irrt <strong>sich</strong> gewaltig.<br />
Die Schweiz steht im Vergleich der<br />
CO2-Emissionen von Personenkraftwagen<br />
mit 200 Gramm CO2 pro Kilometer europaweit<br />
an erster Stelle. Bundesrat Moritz<br />
Leuenberger spielte mit seiner Aussage<br />
«In der Schweiz zirkulieren die einsamsten<br />
Fahrer in den durstigsten Autos» auf den<br />
122 SKR 2/10<br />
VERKEHR Verkehrsinfrastruktur<br />
In Zukunft müssen wir auf den Schweizer Strassen mit St<strong>aus</strong> leben, denn der Verkehrsweg Strasse hat seine<br />
Leistungsgrenze erreicht. Neue Lösungen sollen den drohenden Kollaps abwenden. CargoTube ist eine mögliche<br />
Alternative für den Güterverkehr im Untergrund.<br />
Einpersonenprivatverkehr in der Schweiz<br />
an. So rät denn auch die Energie-Agentur<br />
IEA der Schweiz, den CO2-Ausstoss pro Kilometer<br />
festzulegen, das Benzin und den<br />
Diesel zu verteuern, die Motorfahrzeugsteuern<br />
zu erhöhen und, und, und.<br />
Ballungsgebiete stark belastet<br />
Die Verkehrsüberlastung macht <strong>sich</strong> vor<br />
allem in den Ballungsgebieten bemerkbar.<br />
Die Agglomeration Zürich bleibt der<br />
St<strong>aus</strong>chwerpunkt in der Schweiz schlecht-<br />
hin. Auf dem Abschnitt Nordumfahrung<br />
Zürich – Winterthur haben <strong>sich</strong> die jährlichen<br />
St<strong>aus</strong>tunden auf 2794 Stunden erhöht.<br />
2008 staute <strong>sich</strong> der Verkehr rund<br />
um Zürich an 278 Tagen, also durchschnittlich<br />
an jedem Werktag. Auch auf<br />
den Nationalstrassen rund um die Ballungsgebiete<br />
Basel, Bern, L<strong>aus</strong>anne und<br />
Genf bilden <strong>sich</strong> regelmässig Pendler st<strong>aus</strong>.<br />
In den Agglomerationsgebieten herrscht<br />
auf Grund der Wirtschaftsstruktur und<br />
der Bevölkerungsdichte eine grosse<br />
Nachfrage an Transportdienstleistungen.<br />
Die Menschen müssen<br />
mit Gütern<br />
des täglichen Bedarfs versorgt werden, und<br />
die ansässigen Firmen verlangen Transportdienst<br />
leistungen mit hoher Qualität und<br />
Zuverlässigkeit. Erschwerend kommt hinzu,<br />
dass die Belieferung der Innerstadtgeschäfte<br />
zusehends zeitkritischer wird. Zwar verfügen<br />
die Gebiete über gut <strong>aus</strong>gebaute Verkehrsflächen,<br />
trotzdem kann die Verkehrsinfrastruktur<br />
in den Ballungszentren den steigernden<br />
Mobilitätsanforderungen nur<br />
schlecht oder gar nicht nachkommen.<br />
Die Güterstrasse im Untergrund<br />
Durch die steigende Mobilität der Menschen,<br />
gepaart mit der Globalisierung des<br />
Handels, wird es zum Verkehrskollaps auf<br />
den Schweizer Strassen kommen. Um der<br />
wachsenden Verkehrsbelastung entgegenzuwirken,<br />
braucht es Massnahmen.<br />
Wer in Stosszeiten unterwegs ist, der soll<br />
mehr zahlen, egal ob Autofahrer oder<br />
Zugreisende, so will es Bundesrat Moritz<br />
Leuenberger. Ob diese Massnahmen ei-<br />
© iStock
nen Beitrag zur Bewältigung des Güterverkehrs<br />
auf den Strassen oder Schienen<br />
leisten, sei dahin gestellt.<br />
Eine denkbare Alternative wäre ein unterirdisches<br />
Tunnelsystem für die Gütertransporte<br />
durch die Schweiz. Mit CargoTube existiert<br />
ein innovativer Konzeptentwurf, mit<br />
dem Güter auf unterirdischen Verkehrswegen<br />
schnell, zuverlässig und zeitgenau transportiert<br />
werden können. Nein, das ist keine<br />
Utopie oder gar eine Vision von Spinnern.<br />
Der Gütertunnel hat eine lange Tradition<br />
und aufgrund neuer Bautechnik können<br />
heute Gütertunnel als zusätzliche Verkehrsträger<br />
kostengünstig realisiert werden.<br />
Bereits 1906 wurde in Chicago ein über<br />
100 Kilometer langes Tunnelsystem für<br />
den Transport von Kohle realisiert. Und<br />
noch bis vor sechs Jahren transportierte<br />
die London Post Offi ce Railway Company<br />
über ein 37 Kilometer langes unterirdisches<br />
Transportsystem ihre Postsäcke von<br />
den Postsammelstellen zur Zentrale.<br />
CargoTube als Transportalternative<br />
Das eigentliche Herzstück von CargoTube<br />
sind die unterirdischen Tunnel für den kontinuierlichen<br />
Transport von Paletten, erklärt<br />
uns ein Vertreter der CargoTube<br />
GmbH. Der Transport der Einheiten erfolgt<br />
auf unbemannten, autonomen Transportfahrzeugen.<br />
Die selbstfahrenden Transportmobile<br />
bewegen <strong>sich</strong> mit einer konstanten<br />
Geschwindigkeit und einem vorgegebenen<br />
Minimal-Abstand in getrennter<br />
Richtung.<br />
Die Fahrzeuge können eine oder mehrere<br />
Paletten transportieren. Da es <strong>sich</strong> um<br />
normierte Paletten (Euro-Paletten) handelt<br />
wird lediglich ein Tunnelquerschnitt<br />
von 4 bis 5 Meter benötigt. Alles, was auf<br />
einer oder mehreren Euro-Paletten platz<br />
hat, kann folgedessen CargoTube transportieren.<br />
Das sind Konsum- und Investitionsgüter,<br />
Nahrungs- und Genussmittel,<br />
Maschinenbauteile, Pakete und Expresssendungen,<br />
Sammel- und Stückgüter und<br />
vieles mehr.<br />
Der geplante Tunnel soll die grossen Logistik-<br />
und Verteilzentren direkt miteinander<br />
verbinden. Die dazwischen<br />
liegenden Produktionsstätten und<br />
Verbrauchermärkte können über einen<br />
Direkt anschluss eingebunden<br />
werden. An den Zielstationen werden<br />
die Transportfahrzeuge automatisch<br />
entladen. Die Be- und Entlade-<br />
stationen können den Kundenbedürfnissen<br />
angepasst werden. So ist eine direkte Anbindung<br />
an bestehende Hochregallager<br />
möglich ebenso wie der Weitertransport<br />
mittels Fördertechnik.<br />
Damit die Rückverfolgung der Einheiten<br />
gewährleistet werden kann, wird jede<br />
Palette mit einer GS1 1 Transportetikette<br />
oder einem RFID-Transponder <strong>aus</strong>gestattet.<br />
Durch den Transponder enthalten Datenträger<br />
alle relevanten Informationen,<br />
die für den Transport notwendig sind, wie<br />
beispielsweise Zielort, Empfänger, Gewicht,<br />
Anzahl der enthaltenen Einheiten.<br />
Durch die eindeutige, serielle Numerierung<br />
wird die sofortige Lokalisierung und die<br />
Rückverfolgbarkeit der Transporteinheiten<br />
über ein über geordnetes System gewährleistet.<br />
Zukunftsszenario oder bald Realität?<br />
Damit das Konzept der geplanten Gütertunnelröhre<br />
auch umgesetzt werden kann,<br />
wurde die CargoTube GmbH gegründet.<br />
Das Engineering Unternehmen erarbeitet<br />
das Konzept für die unterirdische Güterstrasse,<br />
legt die Normierung der Transportfahrzeuge<br />
fest und stellt die Interoperabilität<br />
der Teilstrecken <strong>sich</strong>er. Zur Zeit<br />
wird mit Hochdruck am Machbarkeitsnachweis<br />
gearbeitet.<br />
Das Konzept der CargoTube ist breit abgestützt.<br />
Dienstleistungsanbieter wie SBB,<br />
Post, Transportunternehmen, Spediteure<br />
und Grossverteiler die in Zukunft eigene<br />
CargoTube Fahrzeugfl otten be<strong>sitzen</strong> oder<br />
anmieten, wirken ebenso mit, wie Transportfahrzeug-Hersteller,Infrastrukturbetreiber<br />
und Erbauer. So ist <strong>sich</strong>ergestellt,<br />
dass das Projekt «CargoTube» auch den<br />
Bedürfnissen der Wirtschaft und Industrie<br />
entspricht und auf einer realistischen<br />
Grundlage aufbaut.<br />
Die Bedürfnisse der künftigen Benutzer<br />
bestimmen das Detailkonzept, und beim<br />
Tunnelbau sowie beim Betrieb wird <strong>aus</strong>schliesslich<br />
auf bewährte Technik abgestellt.<br />
Dies wird dadurch erreicht, dass auf<br />
jedem Teilgebiet Firmen mitarbeiten, die<br />
auf ihrem Gebiet führend sind und über<br />
langjährige Erfahrungen verfügen.<br />
Die unterirdischen Transportröhren werden<br />
mit Tunnelbohrmaschinen und Tüb-<br />
1 GS1 Schweiz ist der Kompetenzpartner für die<br />
Mitglieder zur Förderung effi zienter Standards,<br />
Logistik, Prozessen, Methoden und Kooperationen.<br />
Verkehrsinfrastruktur VERKEHR<br />
bing<strong>aus</strong>bau erstellt. Oben bleibt alles ohne<br />
Einschränkungen in Bewegung, während<br />
im Untergrund eine neue Infrastruktur<br />
entsteht. Der Vortrieb erfolgt computergesteuert<br />
auf den Zentimeter genau. Mit<br />
dem heutigen Stand der Technik kann eine<br />
Tunnelröhre mit 4 bis 5 Meter Durchmesser<br />
und einem Kilometer Länge je nach<br />
Geologie in einem Monat realisiert werden.<br />
Die Kosten dafür werden heute auf<br />
10 bis 20 Millionen Franken geschätzt. Für<br />
einen Kilometer Autobahnneubau, vierspurig<br />
mit Pannenstreifen, wird laut Bundesamt<br />
für Strassen (ASTRA) ein Betrag<br />
von 80 bis 150 Millionen veranschlagt.<br />
Die positiven Rückmeldungen <strong>aus</strong> Wirtschaft<br />
und Industrie bestärken die Initianten,<br />
auf dem richtigen Weg zu sein.<br />
Namhafte Unternehmen und Grossverteiler<br />
haben ihre Mitarbeit zuge<strong>sich</strong>ert oder<br />
arbeiten bereits in einzelnen Teilprojekten<br />
mit und sorgen so für die Projektakzeptanz.<br />
Die Realisierungschancen beurteilen<br />
die Initianten als gut. Für die Verlegung von<br />
Tunnel- und Fahrleitungsröhren sind keine<br />
langwierigen Genehmigungsverfahren<br />
notwendig, wie dies beim Bau resp. Ausbau<br />
von Autobahnen erforderlich wäre.<br />
Kooperation und Finanzierung<br />
Ob der Betrieb von CargoTube rentabel sein<br />
wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.<br />
Die Initianten, Benutzer, Experten, Verwaltung<br />
und die Politik müssen multidisziplinär<br />
und eng zusammenarbeiten. Verlässliche<br />
Anforderungen wie Mengengerüste<br />
und Projektionen müssen vorliegen, und<br />
von Anfang an muss ein kosten- und fi nanzierungsbewusstes<br />
Design verfolgt werden.<br />
In der Finanzierung sieht die CargoTube<br />
GmbH die grösste Her<strong>aus</strong>forderung. Eine<br />
breit abgestützte, gemischt öffentlich-privatwirtschaftliche<br />
Finanzierung steht im<br />
Vordergrund. Ob und wie das Modell PPP<br />
(Public-Private-Partnership) Schweiz zum<br />
Tragen kommen könnte, wird abgeklärt.<br />
Neue oder breitere Strassen sind keine Lösungen<br />
für die Verkehrsprobleme: sie verlagern<br />
nur den Verkehr oder wecken neue<br />
Mobilitätsbedürfnisse. Eine zukunftsorientierte<br />
Verkehrspolitik sollte alle Möglichkeiten<br />
einer Verkehrsverminderung <strong>aus</strong>schöpfen<br />
und nach neuen, phantasievollen, asphaltfreien<br />
und CO2-armen Wegen suchen.<br />
Das Projekt CargoTube ist nicht nur wegen<br />
seiner CO2 Einsparung attraktiv, sondern ist<br />
eine interessante Transportalternative und<br />
trägt zur Entlastung der Nationalstrassen<br />
und der Bundeskasse bei.<br />
SKR 2/10 123
Das eigene Auto bleibt das beliebteste<br />
Verkehrsmittel der Schweiz. Der Verkehr<br />
ist aber auch für nahezu die Hälfte der<br />
Kohlendioxid-Belastung (CO2) im Land verantwortlich.<br />
Am saubersten schneiden<br />
Erdgas-Autos ab. Sie verursachen um über<br />
20% Prozent niedrigere CO2-Emissionen als<br />
Benzin- und über 10% weniger CO2 als Dieselfahrzeuge<br />
und tragen am geringsten<br />
zur Ozonbildung bei. Auch geben sie keinen<br />
Russ und Feinstaub an die Umwelt ab.<br />
Dem in der Schweiz als Treibstoff verkauften<br />
Erdgas werden rund 20% Biogas beigemischt.<br />
Das CO2-neutrale Biogas erhöht<br />
die Umweltvorteile von Erdgas als Treibstoff<br />
nochmals wesentlich.<br />
Erdgas/Biogas in der<br />
Auto-Umweltliste immer besser<br />
Die in der Schweiz verfügbaren Personenwagen<br />
– mehr als 1’500 Modelle der gebräuchlichsten<br />
Marken – werden jedes Jahr<br />
vom Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) bewertet.<br />
Nach einem bewährten und objektiven<br />
System werden für verschiedene Umweltkriterien<br />
Punkte vergeben, die dann zur<br />
Gesamtpunktezahl und Bewertung führen.<br />
In der Ausgabe 2010 der Auto-Umweltliste<br />
des VCS (www.autoumweltliste.ch) ist Erdgas/Biogas<br />
als Treibstoff erneut gesamthaft<br />
klarer Sieger. Unter den zehn Besten<br />
(Top-Ten) aller Klassen sind fünf Erdgas/<br />
Biogas-Modelle. In den einzelnen Bewertungsklassen<br />
dominieren Erdgas/Biogas-<br />
Fahrzeuge die Wertungen teilweise massiv:<br />
Sieger ist Erdgas/Biogas in den Klassen<br />
Kleinwagen (Fiat Punto Evo Natural Power),<br />
Mittelklasse (VW Passat EcoFuel), Mini-Van<br />
(Fiat Qubo Natural Power) und Familien-<br />
Van (VW Touran 1.4 TSI EcoFuel).<br />
124 SKR 2/10<br />
VERKEHR Flottenmanagement / Energieeffi zienz<br />
Mit Erdgas/Biogas umweltschonend<br />
und günstig fahren<br />
von: Daniel Bächtold, PR-Leiter VSG<br />
Abgase <strong>aus</strong> dem Strassenverkehr belasten die Umwelt immer mehr und gefährden unsere Gesundheit. Doch<br />
die wenigsten wollen auf die individuelle Freiheit der Mobilität und somit auf ihr Auto verzichten. Erdgas/Biogas<br />
bietet die zurzeit klimaschonendste Technologie bei serienmässigen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.<br />
Durch das Beimischen von Biogas wird die bereits sehr gute CO2-Bilanz von Erdgas-Fahrzeugen noch weiter<br />
verbessert. Die nun von Volkswagen, Opel und Fiat lancierten Erdgas-Turbomotoren sind noch sparsamer und<br />
effi zienter. Das Angebot an serienmässigen Erdgas-Fahrzeugen nimmt laufend zu, Lücken im bestehenden<br />
Tankstellennetz werden geschlossen.<br />
Ein Drittel aller 80 Top-Ten-Modelle<br />
fahren mit Erdgas/Biogas<br />
Rund ein Drittel der 80 Klassenbesten-<br />
Positionen wird von Modellen mit Erd gas/<br />
Biogas-Antrieb besetzt. Zum Vergleich:<br />
Hybridmodelle sind mit lediglich 4 Fahrzeugen<br />
vertreten, Flüssiggasmodelle<br />
(LPG) mit einem Fahrzeug. In der Kategorie<br />
der Familien-Vans erscheint das<br />
erste Modell ohne Erdgas/Biogas-Antrieb<br />
erst auf Platz 8, die ersten sieben Plätze<br />
belegen Fahrzeuge mit Erdgas/Biogas. In<br />
der Kategorie der Kleinwagen sind 3 der<br />
ersten 5 Positionen durch Erdgas-Fahrzeuge<br />
besetzt.<br />
Messungen der EMPA zeigen, dass man mit Erdgas umweltschonender fährt.<br />
Wer Erdgas/Biogas tankt, schont die Umwelt und fährt günstiger.
Fahrzeug-Angebot<br />
wird laufend erweitert<br />
Anfänglich waren es vor allem Serienfahrzeuge<br />
für Benzin, welche für den Betrieb<br />
mit Erdgas und Biogas umgerüstet<br />
wurden. Inzwischen bieten Opel, Fiat, VW<br />
und Mercedes in der Schweiz eine breite<br />
Palette von Fahrzeugen an, die speziell<br />
für den optimalen Betrieb mit Erdgas/<br />
Biogas entwickelt und produziert werden.<br />
Weitere Hersteller bieten eine breite Palette<br />
von Personenwagen, Lieferwagen<br />
und Kleinbussen an. Da lässt <strong>sich</strong> leicht<br />
für verschiedenste Bedürfnisse das richtige<br />
Auto fi nden.<br />
Hohe Sicherheitsstandards<br />
Die Gastanks entsprechen höchsten Sicherheitsstandards<br />
und werden meist im<br />
Fahrzeugboden ohne Platzeinschränkungen<br />
untergebracht. Sie verfügen über Sicherheitsvorrichtungen,<br />
die ein Bersten<br />
selbst bei Bränden und schweren Kollisionen<br />
verunmöglichen. Ein Crashtest von<br />
TCS und ADAC hat gezeigt, dass Erdgas-<br />
Fahrzeuge ebenso <strong>sich</strong>er sind wie Fahrzeuge<br />
mit herkömmlichen Treibstoffen.<br />
Auch das Betanken ist so einfach wie mit<br />
www.erdgasfahren.ch<br />
Flottenmanagement / Energieeffi zienz VERKEHR<br />
Benzin. Tunnels und Tiefgaragen dürfen<br />
ohne Einschränkungen mit Erd- und Biogas-Fahrzeugen<br />
befahren werden.<br />
9’000 Erdgas-Autos<br />
2009 sind in der Schweiz und im Fürstentum<br />
Liechtenstein rund 1’740 mit Erdgas/<br />
Biogas betriebene Autos verkauft worden.<br />
Der Bestand erhöhte <strong>sich</strong> damit auf rund<br />
9’000 Fahrzeuge (ca. 6’500 PW, 2000<br />
leichte Nutzfahrzeuge und Kleinbusse, 166<br />
Busse und 57 schwere Nutzfahrzeuge).<br />
Insgesamt stehen ihnen 120 Erdgas/Biogas-Tankstellen<br />
zur Verfügung. In verschiedenen<br />
Schweizer Kantonen ist die Reduktion<br />
der Motorfahrzeug-Steuer für umweltschonende<br />
Fahrzeuge bereits in Kraft<br />
oder wird noch geprüft. Zudem gewähren<br />
verschiedene Ver<strong>sich</strong>erer Rabatte.<br />
Günstiger als Benzin und Diesel<br />
Die Abhängigkeit der Benzin- und Dieselpreise<br />
von politischen Ereignissen und Spekulationen<br />
wirkt <strong>sich</strong> in steten Preisanpassungen<br />
<strong>aus</strong>. Wesentlich stabiler und erst<br />
noch günstiger sind die Preise für Erdgas/<br />
Biogas an der Zapfsäule. Im Durchschnitt<br />
liegt er etwa bei Fr. 1.60/Kilogramm. Auf<br />
Benzin umgerechnet (1kg Erdgas/Biogas =<br />
1.47l Benzin) ergibt dies einen Literpreis<br />
von leicht über einem Franken. Der Preisvorteil<br />
gegenüber Benzin und Diesel beträgt<br />
somit heute im Schweizer Durchschnitt<br />
um die 30%. Gasversorger gewähren<br />
zudem noch Förderbeiträge an die<br />
Anschaffung eines Erdgas-Fahrzeugs.<br />
Durch all diese Vorteile werden die Aufpreise<br />
für ein Erdgas-Fahrzeug, welche in<br />
etwa mit denjenigen von Dieselfahrzeugen<br />
vergleichbar sind, in der Regel bei einer<br />
Fahrleistung von rund 15’000 km pro Jahr<br />
in 2–3 Jahren wieder wettgemacht.<br />
Getankt wurden 2009 in der Schweiz insgesamt<br />
rund 12,7 Millionen Kilogramm<br />
Erdgas und Biogas. Dies entspricht nahezu<br />
19 Millionen Liter Benzin und ist gegenüber<br />
dem Vorjahr eine Steigerung um<br />
rund 28%. Der Anteil an Biogas belief <strong>sich</strong><br />
auf ca. 20%.<br />
Gasmobil AG<br />
Untertalweg 32<br />
Postfach 360<br />
CH-4144 Arlesheim<br />
Tel. 061 706 33 00<br />
www.erdgas.ch<br />
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Freuen Sie <strong>sich</strong> doppelt:<br />
Erdgas-Biogas ist nicht nur umweltfreundlicher,<br />
sondern auch günstiger als Benzin.<br />
gasmobil ag, Untertalweg 32, Postfach 360, CH-4144 Arlesheim<br />
Tel. +41 61 706 33 00, Fax +41 61 706 33 99<br />
SKR 2/10 125
PUBLIREPORTAGE<br />
Autogas in der Schweiz<br />
Umweltbewusst und günstig unterwegs<br />
Wann alles begann<br />
1956 kam das erste Sonntagsfahrverbot in der CH. Ein fi ndiger<br />
Garagist <strong>aus</strong> Sitten, entwickelte ein System, um mit Propangas<br />
trotzdem am Sonntag zu fahren. 1999 hat Herr Otto Lieb die Materie<br />
AUTOGAS / LPG neue aufgegriffen und eine Marktanalyse und<br />
eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Das Ergebnis zeigte, es ist<br />
machbar und das Bedürfnis der Bevölkerung ist da. Nach einigen<br />
Jahren der Abklärungen mit Bund und Behörden hatte <strong>sich</strong> Herr<br />
Lieb entschlossen, im 2005, die Firma Autogas-Suisse ins Leben zu<br />
rufen. Inzwischen bietet die Firma 176 Anlagen für Umbauten an.<br />
Somit ist Autogas-Suisse der grösste Importeur in der CH.<br />
Autogas-Suisse schult und zertifi ziert (internes Zertifi kate) interessierte<br />
Werkstätten zu Umrüstbetrieben. Das Händlernetz ist<br />
auf 42 Werkstätten in der CH angewachsen. Im 2006 begann eine<br />
Zusammenarbeit mit dem Importeur von LADA in der Schweiz.<br />
LADA bietet seit diesem Zeitpunkt die ganze Modelpalette mit<br />
der Option AUTOGAS / LPG an. Seit 2009 ist die Firma Gasimplant<br />
GmbH der neue offi zielle Importeur von LADA in der CH. Seit 2008<br />
ist Gasimplant GmbH ein Partnerbetrieb und der Stützpunkthändler<br />
von Autogas-Suisse für Bern.<br />
Vertrauen Sie nur den Profi s<br />
In der Schweiz werden Umbauten seit einigen Jahren angeboten.<br />
Alle Umbauten werden nach den gesetzlichen Richtlinien<br />
angeboten, verbaut und zugelassen. Wir sind in der Lage, sämtliche<br />
Benzinfahrzeuge umzubauen. Ob es <strong>sich</strong> um einen Oldtimer,<br />
Youngtimer oder ein modernes Fahrzeug handelt. Ausnahmen<br />
sind direkteingespritzte Motoren (FSI,GDI usw). Hier arbeiten alle<br />
Anlagen Hersteller mit Hochdruck daran, auch solche Fahrzeuge<br />
anzubieten.<br />
Was man sieht<br />
In der Regel wird versucht, so un<strong>sich</strong>tbar wie möglich die Anlage<br />
einzubauen. Einzig eine kleine Gas-Niveau-Anzeige im Innenraum<br />
ist <strong>sich</strong>tbar. Diese fungiert zugleich auch als Schalter zum<br />
manuellen umschalten, wenn gewünscht<br />
Wie funktioniert die Anlage<br />
Bei allen modernen Autos arbeitet die Gasanlage vollautomatisch,<br />
kann aber auch manuell umgeschaltet werden.<br />
126 SKR 2/10<br />
Warum wird Autogas auch als Flüssiggas bezeichnet?<br />
Mischungen <strong>aus</strong> Propan- und Butangas können bereits bei<br />
niedrigem Druck verfl üssigt werden. Deshalb kann, im Gegensatz<br />
zu Erdgas, grosse Energiemengen auf kleinem Raum im Fahrzeug<br />
gespeichert werden. Ein Flüssiggasfahrzeug hat deshalb, bei gleicher<br />
Tankgrösse, eine bis zu dreifache Reichweite im Vergleich zu<br />
einem Erdgasfahrzeug.<br />
Was ist der Unterschied zwischen Erdgas und Flüssiggas?<br />
Erdgas ist Methangas und Flüssiggas ist eine Mischung <strong>aus</strong><br />
Propan- und Butangas. Erdgas wird mit einem Druck von 200–<br />
250 bar gasförmig gespeichert. Flüssiggas wird, in fl üssiger Form<br />
(ca. 4–8bar) im Fahrzeug gespeichert. Flüssiggas kennt man am<br />
besten als Camping- / Grillgas oder aber Feuerzeug Gas.<br />
Ökobonus<br />
Im Ausland kostet Autogas mindestens die Hälfte gegenüber<br />
Benzin. Hier zu Lande kann man Fahrzeugsteuern sparen (kantonal<br />
geregelt) und einige Ver<strong>sich</strong>erungen geben Ökorabatte. Nebst<br />
all den Einsparungen gibt es ein gutes Gefühl, wenn man bis zu<br />
30% weniger CO ² und bis zu 80% weniger CO abgibt.<br />
Tankstellen Netz<br />
Zum heutigen Zeitpunkt gibt es immerhin schon 39 Tankstellen<br />
in der Schweiz. Dies war nicht immer so. 2006 gab es lediglich<br />
9 funktionierende Autogas Tankstellen. Im Vergleich dazu Italien<br />
mit über 30’000 Tankstellen.<br />
Gasimplant GmbH<br />
Umrüstbetrieb / Stützpunkt<br />
der Autogas-Suisse<br />
Tel. +41 31 911 00 01<br />
Fax +41 31 911 55 89<br />
www.gasimplant.ch<br />
info@autogas-installationen.ch<br />
Autogas-Suisse<br />
Importeur Autogas Anlagen<br />
Tel. +41 31 756 05 20<br />
Fax +41 31 756 05 20<br />
www.autogas-suisse.com<br />
www.autogas-suisse.com/shop<br />
info@autogas-suisse.com
Flächendeckender Ausbau<br />
des Autogas-Tankstellennetzes<br />
Autogas ist günstiger und vor allem umweltschonender als Benzin oder Diesel. Dennoch gibt es in der Schweiz<br />
erst 37 Autogastankstellen, während im nahen Ausland das Geschäft mit der Butan-Propan-Mischung boomt.<br />
Dies soll <strong>sich</strong> ändern: Die Vitogaz AG und ihre Partner bauen in der Schweiz ein <strong>aus</strong>geprägtes Autogas-Tankstellennetz.<br />
Bis 2011 entstehen 110 Autogastankstellen.<br />
Autogas, auch LPG (Liquefid Petroleum<br />
Gas) genannt, wird seit Jahrzehnten als<br />
emissionsarmer und kostengünstiger<br />
Treibstoff eingesetzt – dies mit einer gegenüber<br />
Benzin und Diesel vorteilhaften<br />
CO2-Bilanz. «Das Interesse an Autogas in<br />
der Schweiz ist ungebrochen», so Marc van<br />
der Spek, CEO der Vitogaz Switzerland AG.<br />
Ca. 2‘000 Fahrzeuge werden momentan in<br />
der Schweiz mit Flüssiggas betrieben.<br />
Trotzdem ist die Schweiz im Vergleich zu<br />
anderen Ländern noch in den Anfängen.<br />
Flächendeckendes<br />
Autogas-Tankstellennetz<br />
Die Reduktion der Mineralölsteuer auf<br />
Autogas sowie die unkomplizierte Nachrüstung<br />
vieler Benzinfahrzeuge sprechen<br />
für Autogas. «Nicht nur die Preise, sondern<br />
auch der Umweltgedanke spielt bei<br />
vielen Autofahrern eine wichtige Rolle»,<br />
erklärt Marc van der Spek. Bisher hat vor<br />
allem die noch dürftige Anzahl an Autogastankstellen<br />
den Durchbruch in der<br />
Schweiz gebremst. Zurzeit gibt es gerade<br />
mal 37 Autogastankstellen. Zum Vergleich:<br />
In Deutschland sind bereits weit<br />
über 5’000 Autogaszapfsäulen vorhanden.<br />
Dies soll <strong>sich</strong> nun ändern. «Der Energiemix<br />
im Automobilbereich wird in Zukunft<br />
immer wichtiger und da gehört<br />
Autogas einfach mit dazu», erklärt Patrick<br />
Suppiger, Pressesprecher der Vitogaz<br />
Switzerland AG. Ziel der Firmenstrategie<br />
sei es bis 2011 110 Autogastankstellen<br />
zu bauen. «Und bis in rund zwei bis drei<br />
Jahren soll in der Schweiz ein flächendeckendes<br />
Netz entstehen», so Suppiger<br />
weiter.<br />
Umrüstung so einfach wie nie<br />
«Die Autogastechnik steht für die nachträgliche<br />
Umstellung von Benzinfahr zeugen<br />
ebenso zur Verfügung wie für Neuwagen»,<br />
erklärt Günther Klaiber von EcoEngines,<br />
einer Umrüstfi rma <strong>aus</strong> Deutschland. Wichtig<br />
dabei sei, dass die Umrüstsätze der ECE-<br />
R115 Norm entsprächen. «Diese Fahrzeuge<br />
werden ohne Probleme von Strassenverkehrsämtern<br />
akzeptiert», so Klaiber. Fast<br />
jedes gängige Benziner-Modell kann für den<br />
Autogas-Betrieb umgerüstet werden. Eine<br />
Umrüstung des Fahrzeugs kostet zwischen<br />
3’500 bis 4’000 Franken. Da Autogas sau-<br />
Sauber – sparsam – komfortabel<br />
Mit Autogas/LPG unterwegs: Wie weit komme ich mit 100 Franken (Peugeot 308)<br />
Autogas/LPG (Annahme CHF –.98/ Liter) 1460 km<br />
Diesel (Annahme CHF 1.57/Liter) 1300km<br />
Benzin (Annahme CHF 1.42/Liter) 1000km<br />
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Mehr Informationen und Anmeldung unter www.autogas24.ch oder Tel. 058 458 75 55<br />
ber verbrennt, wird der Motor geschont<br />
und hat entsprechend eine äquivalente<br />
Lebensdauer wie ein Benzinfahrzeug.<br />
Entlastung des Portemonnaies<br />
Die Benzin- und Dieselpreise steigen zurzeit<br />
wieder und könnten schon bald das<br />
Niveau des Rekordpreises im Sommer<br />
2008 erreichen. Gerade darum ist Autogas<br />
für viele Schweizer eine spannende Alternative.<br />
Ein Liter Autogas kostet derzeit<br />
rund 0.99 Franken. Zwar liegt der Verbrauch<br />
im Vergleich zu Benzin ein wenig<br />
höher, doch dank des tieferen Preises wird<br />
mit Autogas trotz Mehrverbrauch ökonomisch<br />
sinnvoller gefahren.<br />
Vitogaz Switzerland AG<br />
A Bugeon<br />
CH-2087 Cornaux<br />
Tel. 058 458 75 55<br />
Fax 058 458 75 61<br />
www.vitogaz.ch<br />
SKR 2/10 127
PUBLIREPORTAGE<br />
Für optimale Befestigungstechnik<br />
Bandimex bietet eine universelle und wirtschaftlich einsetzbare<br />
Lösung für verschiedenste Anwendungsbereiche wie beispielsweise<br />
Befestigung von Verkehrsschildern, Schlaucheinbindungen<br />
und vielem mehr. Ihre Ansprechpartner in der Schweiz für Bandimex-Befestigungstechnik<br />
fi nden Sie bei der FILADOS AG.<br />
Das Bandimex-Angebot bietet ein weitreichendes Sortiment an<br />
Bändern, Schlaufen und L Clips in den richtigen Grössen, Schellen<br />
mit verschiedenen Bandbreiten und Standarddurchmessern sowie<br />
einem umfassenden Angebot an Schilderhaltern für die individuellen<br />
Anwendungen. Für die einfache Montage stehen die<br />
passenden Werkzeuge bereit. Zu diesem Kernprogramm stehen<br />
Produkte wie Schlauchreparaturrohre, Schlauchkupplungen,<br />
Rohrreparaturdichtungen, Schneckengewindeschellen oder Endlos-Schneckenschraubenschellen<br />
im breiten Angebot.<br />
Diese Angebots-Palette im Befestigungsbereich ist einerseits optimal<br />
auf den Bereich öffentliche Bauten und den Verwaltungsbereich<br />
mit deren verschiedensten Anwendungen <strong>aus</strong>gerichtet. Auf<br />
der anderen Seite fi nden <strong>sich</strong> Anwendungen für die Industrie und<br />
das Gewerbe. Die FILADOS AG bietet mit Bandimex eine äusserst<br />
einfach anwendbare, bedienerfreundliche Lösung in der Befestigungstechnik<br />
an. Durch die Hochwertigkeit der verwendeten<br />
Materialen <strong>sich</strong>ert <strong>sich</strong> der Anwender bei der Wahl der Bandimex-<br />
Produkte eine nachhaltige Befestigung.<br />
Unabhängig davon, ob es <strong>sich</strong> um die Montage von Strassenschildern<br />
oder komplexe Anwendungen im Produktionsprozess eines<br />
Betriebes handelt, mit den vielfältigen Bandimex-Produkten werden<br />
überzeugende Lösungen angeboten. Ein gut sortiertes und rationell<br />
geführtes Lager an Vormaterial und Fertigprodukten sowie<br />
ein motiviertes Team von qualifizierten Mitarbeitern bilden die<br />
Grundlage für schnelle und zuverlässige Belieferung der Kunden <strong>aus</strong><br />
verschiedensten Anwendungsgebieten. Durch die Spezialisierung<br />
von Bandimex auf den Bereich Befestigungstechnik resultiert neben<br />
den anwendungsspezifi schen Vorteilen in Beratung und Applikation<br />
vor allem ein sehr gutes Preis-/Leistungs- und Lieferverhältnis.<br />
Bandimex, eine Befestigung, die hält, was Sie verspricht.<br />
Kurze Lieferzeiten sowie einfache Bestellung ermöglichen es dem<br />
Kunden, auch kurzfristige Problemlösungen zu fi nden. In diesem<br />
Sinne wird mit der Website www.bandimex.ch ab Mitte Mai eine<br />
weitere Möglichkeit für den Interneteinkauf und Information/Beratung<br />
aufgeschaltet.<br />
Weitere Informationen<br />
BANDIMEX in der Schweiz bei<br />
FILADOS AG<br />
Dürrenmattweg 15<br />
CH-4133 Pratteln<br />
Tel. +41 (0)61 821 63 06<br />
Fax +41 (0)61 821 63 02<br />
info@fi lados.ch<br />
www.fi lados.ch<br />
www.bandimex.ch<br />
Wir halten fest.<br />
Unsere Befestigungssysteme bieten eine universell und wirtschaftlich einsetzbare Lösung<br />
für verschiedenste Anwendungsbereiche wie beispielsweise die Befestigung<br />
von Verkehrsschildern, Schlaucheinbindungen und vielem mehr.<br />
Die sorgfältige Auswahl optimaler Werkstoffe, ihre Bearbeitung<br />
auf modernsten Maschinen und kritische Prüfverfahren<br />
<strong>sich</strong>ern den hohen Qualitätsstandard unserer Produkte.<br />
Befestigung mit System<br />
FILADOS AG � Dürrenmattweg 15 � CH-4133 Pratteln<br />
Tel.: 061 821 63 06 � info@filados.ch � www.filados.ch<br />
Besuchen Sie unsere neue Website (ab Mitte Mai): www.bandimex.ch
Nutzfahrzeug- und Fahrzeugbaucenter<br />
Safenwil<br />
Das Carrosseriewerk in Safenwil<br />
passt <strong>sich</strong> den ständig ändernden<br />
Markt- und Gesetzgegebenheiten<br />
an. In Zusammenarbeit mit den<br />
Importeuren wurde beispielsweise<br />
beim Mitsubishi L200 die<br />
Anhängelast auf 3500 kg erhöht,<br />
sowie unabhängig davon die Vorderachslast<br />
aufgelastet für den<br />
Anbau eines Schneepfl uges. Beim<br />
Land Rover Defender wurde<br />
durch einen eigens konstruierten<br />
Dachlastenträger die Dachlast auf<br />
300 kg Ladegut erhöht. Dies im<br />
Speziellen für die in Elektrizitätswerken<br />
eingesetzten Fahrzeuge.<br />
Eine weitere Entwicklung des<br />
Nutzfahrzeug- und Fahrzeugbaucenters<br />
sind die Aufl astungen der<br />
Anhängelast des Land Rover Defender<br />
oder Toyota Land Cruiser<br />
V8 auf 6 Tonnen in Verbindung<br />
mit einer Druckluftbremsanlage.<br />
Land Rover Defender<br />
mit EW Träger<br />
Das Carrosseriewerk Safenwil hat<br />
<strong>sich</strong> hierzulande durch seine über<br />
50-jährige Erfahrung und seine<br />
top Qualität einen Namen als<br />
Spezialist für hochwertige, individuelle<br />
Lösungen gemacht. Darüber<br />
hin<strong>aus</strong> ist es bekannt für<br />
sein faires Preis-/Leistungsverhältnis<br />
und seine Termingenauigkeit.<br />
Mitsubishi L200 mit<br />
Schneepfl ug<br />
Emil Frey AG<br />
Nutzfahrzeug- und Fahrzeugbaucenter<br />
Industrie Nord<br />
CH-5745 Safenwil<br />
Tel. 062 788 88 88<br />
Fax 062 788 83 50<br />
www.carrosseriewerk.ch<br />
Nur bei Hörmann HÖCHSTE KRATZFESTIGKEIT<br />
Feuerwehrwache Langenfeld<br />
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grösste Auswahl an Industrietorsystemen.<br />
Sie finden bei uns alle wichtigen Bauarten<br />
in zahlreichen Varianten. Dazu intelligente<br />
Lösungen wie die kratzfeste DURATEC-<br />
Kunststoff-Verglasung für Sectionaltore<br />
oder Schlupftüren ohne Stolperschwelle –<br />
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www.hoermann.ch<br />
Hörmann Schweiz AG, Nordringstrasse 14,<br />
4702 Oensingen, 0848 HOERMANN<br />
0848 463 762, info@hoermann.ch<br />
SKR 2/10 129
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