KURZNACHRICHTEN · KURZNACHRICHTEN · KURZNACHRICHT

Da chronische Erkrankungen, wie Diabetes
und Herzschwäche eine lebenslange
Therapie benötigen und mit potenziell
schwerwiegenden Folgeerkrankungen
verbunden sein können, sind diese in entwickelten
Ländern nicht nur für die meisten
Todesfälle, sondern auch für einen
Grossteil der Kosten in den jeweiligen Gesundheitssystemen
verantwortlich. In der
Vorsorge bzw. Behandlung von PatientInnen
mit chronischen Krankheiten liegt ein
enormes Optimierungspotenzial, welches
sowohl zur Verbesserung der Situation
der Betroffenen, aber auch zur Reduktion
der volkswirtschaftlichen Kosten beitragen
kann. Im Grunde braucht es einen
geschlossenen Regelkreis, in dem der Gesundheitszustand
der PatientInnen laufend
überprüft und gegebenenfalls die
Therapie angepasst werden kann.
Die AIT ExpertInnen arbeiten eng mit Medizinern
zusammen und entwickelten so
ein medizinisches Telemonitoring System
mit der Zielsetzung, einen sogenannten
«Closed Loop Healthcare» Prozess der
nächsten Generation zu schaffen. Auf
diese Weise wird erstmals die Kluft in der
Behandlungskette zwischen PatientInnen,
Doktor und Betreuungspersonal überwunden.
AIT Telemonitoring Technologie im
praktischen Einsatz
Die Vorteile des Telemonitorings hat eine
hochwertige klinische Studie des AIT und
der Medizinischen Universität Graz erbracht.
120 HerzschwächepatientInnen in
acht österreichischen Krankenhäusern
waren darin eingebunden. Sie wurde im
«Journal of Medical Internet Research»
publiziert (www.jmir.org). Der direkte Vergleich
ergab, dass in der Gruppe von PatientInnen
mit telemedizinischer Betreuung
– im Gegensatz zur Vergleichsgruppe
50 SKR 1/11
E-HEALTH Telemonitoring
Innovatives Management chronischer
Erkrankungen durch Methoden
und Technologien des AIT
ExpertInnen des AIT haben ein innovatives IKT-System entwickelt, das auf einer absolut sicheren Internetplattform
basiert und über mobile NFC-Endgeräte (Near Field Communication) kommuniziert. Der daraus entstandene
grosse Mehrwert im Management von chronischen Erkrankungen wurde im Rahmen der grössten Healthcare-Messe
im mittleren Osten – der Arab Health 2011 – präsentiert.
ohne Telemonitoring – nur die halbe Anzahl
von Krankenhausaufenthalten notwendig
war. Die verbleibenden Aufenthalte
fi elen um ein Drittel kürzer aus.
Darüber hinaus fi ndet ein umfassendes
proof-of-concept Projekt statt, das von
der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen
und Bergbau (VAEB) ausgeschrieben
wurde. Der grosse Mehrwert, den dieses
Projekt medizinischem Betreuungspersonal
und PatientInnen ermöglicht, wurde
bereits durch die hohe Akzeptanzrate in
der Nutzung der Technologie durch die
Anwender bewiesen.
In diesem «Closed Loop Healthcare» Prozess
wird die Gesundheit des Patienten
laufend überwacht und, wenn notwendig,
die Behandlung entsprechend angepasst.
Telemonitoring, basierend auf modernsten
M2M-Technologien, ermöglicht diesen
«Closed Loop Healthcare», der die Grundlage
für das Gesundheitssystem der nächsten
Generation darstellt, denn damit stehen
PatientInnen und BetreuerInnen zu-
künftig ständig miteinander in Kontakt –
und nehmen aktiv Verbindung auf, wenn
sie darauf hingewiesen werden. Für ÄrztInnen
bedeuten diese eine Erleichterung – sie
können die Entstehung kritischer Zustände
bei ihren PatientInnen frühzeitig erkennen
und Gegenmassnahmen anordnen, wodurch
sich die Betreuungsmöglichkeit für
ihre PatientInnen erheblich verbessert. Für
die PatientInnen bedeuten sie zusätzliche
Sicherheit in ihrem Alltag, so werden ihnen
etwa dadurch Wege in die Ordination oder
ins Spital zur stationären Betreuung erspart,
was wiederum zur Senkung der Kosten
für die stationäre Betreuung in Spitälern
führt. Aber wichtiger, das Risiko einer
Verschlechterung ihres Gesundheitszustands
kann durch eine auf diese Weise
rascher ermöglichte Diagnose und medizinische
Massnahmen verringert werden.
So ist es nachvollziehbar, dass vor allem
Menschen mit chronischen Herzproblemen
oder auch DiabetikerInnen durch telemedizinische
Beobachtungsmöglichkeiten in
ihren Lebensvollzügen ideal unterstützt
werden können.