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der Praxis in ihn hineinregiert. Deshalb muß sich derienige, der<br />

diesen Posten annehmen will, zum Diener der Regierurg de- .<br />

gradieren lassen.<br />

das Beispiel, daß der Karamanlis-Freund Horn vom Regierungschef<br />

täglich angerufen wurde und sich ständig kritischen Bemerkungen<br />

ausgesetzt sah, wobei sogar häufig die Reihenfolge<br />

der Meldungen angegriffen wurde. Der Konflikt verschärfte<br />

Der griihische Rundfunk neh der ErneuerurB der Demokratie sich immer mehr. Der Generalsekretär der Karamanlis-Partei<br />

Nach dem politischen Wechsel im Juli 1974 mußte der obristenfreundliche<br />

Direktorenstab den Hut nehmen. Die Regierung<br />

Karamanlis setzte zunächst als Generaldirektor Dimitris Horn<br />

ein und als dessen Stellvertreter Pavlos Bakoiannis, der eine<br />

der bedeutendsten griechischen Schauspieler der Gegenwart,<br />

kam einfach ins Haus, gab Anweisungen an die zuständigen<br />

Redakteure, wie sie Sendungen zu schneiden hätten und eas<br />

sie aus den Reden der verschiedenen Politiker zeigen dürften,<br />

ohne sich um die Anwesenheit des Generaldirektors zu kümmern.<br />

der andere promovierter Politologe und Journalist, der 14<br />

Jahre lang in der Bundesrepublik gearbeitet hatte, davon die<br />

letzten 10 Jahre beim Baverischen Rundfunk. Als die beiden<br />

ihre Amter antraten, standen sie vor einem Chaos. Der Rundfunk<br />

war im wahrsten Sinn des Wortes von der Diktatur demo<br />

liert worden. Er hatte ein Def izit von etwa 350 Millionen<br />

Drachmen (730 Millionen Mark) bei einem Haushalt von einer<br />

Milliarde Drachmen. Über 1.500 Festangestellte mit Beamtenstatus,<br />

zum größten Teil mit verwaltungs- und technischen<br />

Aufgaben beschäftigt, schoben jede Verantwortung vor sich<br />

her. Die Sch lüsselpositio nen waren von Leuten besetzt, die<br />

nicht die notwendigen Oualitäten dazu besaßen, vorwiegend<br />

Militärs. Man versuchte, die Voraussetzungen für eine Reorganisation<br />

und Umstruktu rierung zu schaffen und gleichzeitig<br />

das Programm informativ zu gestalten. Den größten Wert legten<br />

die neuen Herren auf die Informationssendungen. Die Nachrichten<br />

wurden nach journalistischen Prinzipien ausgewählt<br />

und formuliert- Zum ersten Mal in der Geschichte des griechischen<br />

Rundfunks wurden stündlich im Hörfunk Nachrichten<br />

Als die Karamanlis-Partei am 17. November die Wahlen gewonnen<br />

hatte, wurde das Direktoriumsteam gefeuert. Neuer Gene<br />

raldirektor ist inzwischen der Diplomat und Generalsekretär<br />

im Au ßenministerium in der Diktaturzeit Angelos Vlachos;<br />

sein Stellvertreter ist der Theaterregisseur Alexis Solomos.<br />

Mit ihnen kehrten auch die Privatoroduzenten zurück.<br />

Das allgemeine Unbehagen, das dem Wechsel an der Spitze des<br />

Rundfunks folgte, versuchte die Regierung durch die Einladung<br />

des früheren BBC-Generaldirektors Sir Hugh-Green zu<br />

zerstreuen. Er kam Anfang 1975 nach Athen, fertigte einen<br />

Bericht über die Situation an und machte Vorschläge zur Lösung<br />

des Problems. Seine Schlußfolgeru ng: So wie der Rundfunk<br />

heute organisiert ist, sei er arbeitsunfähig, Um seiner<br />

Aufgabe gerecht zu werden, müsse die Unabhängigkeit gegenüber<br />

der Regierung gewährleistet werden. Green schlug vor,<br />

daß zur Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit des Rundfunks<br />

bei der Bevölkerung einige der zu rückgetretenen Mitarbeiter<br />

zurückkehren sollten.<br />

gesendet. Wie beschwerlich dies gewesen sein muß, zeigt allein Der Plan liegt noch immer in der Schublade.<br />

aaoaaaoaaoaaaaaaaaaaaoaoaaaaataooaoaaaaaaaomtaaaaaaaaoaaoaaaaaaa..aaeaaaoeaaaaaaaLaaao<br />

Wollen wir zurchen<br />

wie der deutsche Dienrl aus Frankreich zurpcrt ?<br />

Seltsame Dinge geschehen: Wenn ein Auslandsdienst dicht<br />

macht, gibt es Proteste. Da entdecken die DXer ihre Liebe zu<br />

Stationen, d ie sie fast nie gehört und noch weniger häufig angeschrieben<br />

haben.<br />

Diesmal könnten die DXer ihre Entrüstung etwas vorverlegen,<br />

ein ,,gutes Werk" tun.und überdies beweisen. daß sie noch zu<br />

etwas nütze sind.<br />

Das folgende Kommunique erreichte die ffedaktion von WWH:<br />

Der SNJ' zufolg sind die deutsch- und span isch sprach igen<br />

Sendungen von Radio France Internationale bedroht.<br />

Paris, 28. Oktober (AFP)<br />

Die Abteilung Radio France der Sektion SNJ-Audiovisuell ist<br />

in einem Kommunique der Ansicht, daß die Auslandssendungen<br />

auf Mittelwelle für Spanien und Deutschland (eine Stunde<br />

täglich in.ieder der beiden Sprachen) aus Budget-Gründen von<br />

der <strong>Auflösung</strong> bedroht sind.<br />

Der SNJ zufolge hat die Sendung auf spanisch ,,einen großen<br />

Hörerkreis, den die gegenwärtigen Ereignisse noch erweitert<br />

haben". Die Sendung auf deutsch finde ,,in allen deutschsprachigen<br />

Ländern ein sehr günstiges Echo".<br />

ln ihrem Kommunique erklärt die Gewerkschaft SNJ weiter:<br />

,,Vor einigen Monaten hatte das für Radio France zuständige<br />

Ministerium ins Auge gefaßt, das Außenministerium um eine<br />

Beteiligung von 9,5 Millionen Francs für die Ausstrahlung der<br />

Auslandssendungen anzugehen. Dem Budget von Radio F rance<br />

für 1976 lag diese Hypothese zugrunde. Die Verhandlungen<br />

blieben ledoch erfolglos, und so wurde Radio France diese<br />

Summe von den F unkgebühren-E innahmen abgezogen. Außerdem<br />

würden die Iür die Realisierung dieser Auslandssendungen<br />

vorgeschlagenen Gelder um 15 % unter dem tatsächlichen B€.<br />

darf liegen. Daher die Sedrohurg für die spanisch- und deutschsprachigen<br />

Sendungen"-<br />

Die SNJ erinnert daran, daß die Auslandssendungen des ORTF<br />

aus 18 Kurzwellensendu ngen in l8 Sprachen, und aus zwei<br />

Mittelwellensendunqen auf spanisch und deutsch bestanden<br />

hatten. Mit dem ORTF waren am l. Januar 1975 auch die 18<br />

Kurzwellensendungen aufgelöst, und durch ein einheitliches<br />

französisches Kurzwellenprogramm (mit Ausnahme einer einstündigen<br />

täglichen Sendung auf englisch) für Afrika und den<br />

Indischen Ozean ersetzt.<br />

Das Kommunique der SNJ schließt: ,,D ie Auf lösung der Sendungen<br />

auf spanisch und deutsch wäre umso unverständlicher,<br />

als die zuständigen Stellen gegenwärtig die Möglichkeit der<br />

Schaffung neuer Sendungän von Radio France Internationale<br />

untersuchen, um'eine bessere Darstellung der f ranzösischen<br />

Ansichten der Ereignisse' zu geben".<br />

* S N J : Syndicat Natioral des jot0nalisteq d.ie zahlzn- und einflu$-<br />

ma$ig grö$te der ftatlzösischen JoumalistengerDerhschafteL<br />

wwh 12/5

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