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22. Februar 2013 | Nr. 8 technik<br />

TASPO | 17<br />

Verkaufsgewächshäuser<br />

Bauten für Gartencenter im Blick<br />

Worauf bei Gesprächen an<br />

den IPM-Ständen der Firmen<br />

Plonka, Siedenburger und Rabensteiner<br />

hingewiesen wurde.<br />

Von Edwin Hanselmann<br />

Die Auftragslage sei derzeit recht gut.<br />

Anbieter von Verkaufsgewächshäusern<br />

sagten dies auf der IPM ziemlich unisono.<br />

Sie wiesen auch auf einige interessante<br />

Projekte hin. Technische Neuheiten<br />

machten an diesen Ständen dagegen<br />

nicht von sich reden.<br />

Nach guter Auslastung im Jahr 2011<br />

folgten ein eher mäßiges erstes Halbjahr<br />

2012 sowie deutliche Verbesserung im<br />

zweiten Halbjahr 2012: „Daher gehen<br />

wir mit großen Erwartungen ins Jahr<br />

2013“, sagt Thorsten Fojtzik. Der Eigentümer<br />

und Geschäftsführer der Plonka<br />

GmbH freut sich über einen hohen Auftragsbestand.<br />

Dies sei zum Teil darauf<br />

zurückzuführen, dass es bei einigen der<br />

schon im Jahr 2012 geplanten Bauvorhaben<br />

leichte Verzögerungen bei der Baugenehmigung<br />

gegeben habe.<br />

Fojtzik hob den Trend zu energieeffizienten<br />

Bauweisen hervor: „Wir sind<br />

mittlerweile bei Dreifachverglasung der<br />

Stehwände angekommen!“<br />

Bei Plonka machen die Bauten für<br />

Baumärkte den Löwenanteil, diejenigen<br />

für Gärtnereien etwa ein Drittel der Verkaufsgewächshaus-Projekte<br />

aus. Das Interesse<br />

der Gärtnerkunden und inhabergeführten<br />

Gartencenter an Verkaufsgewächshaus-Neubauten<br />

nimmt nach Angabe<br />

von Fojtzik zu. Etwa 15 bis 20 Prozent<br />

des Auftragsvolumens betreffen<br />

Stahlbauten für die Industrie.<br />

Verbesserungen beim Versand und<br />

bei der internen Logistik sind das Ziel<br />

einer eigenen größeren Investition: Im<br />

Jahr 2013 steht am Standort der Firma<br />

Plonka in Salzkotten der Bau einer neuen<br />

Logistikhalle an.<br />

Ammerlaan<br />

Rege Nachfrage in Deutschland<br />

Mit etwa 13 Hektar Neubaufläche habe<br />

man die Gewächshausbau-Aktivitäten in<br />

Deutschland gegenüber 2011 (neun Hektar)<br />

noch deutlich steigern können, hieß<br />

es am Stand des niederländischen Gewächshausherstellers<br />

Ammerlaan auf der<br />

IPM. Harald van Deest ist seit drei Jahren<br />

bei Ammerlaan Construction für den<br />

Vertrieb in Deutschland zuständig. Nach<br />

seiner Angabe war die Nachfrage in<br />

Deutschland das ganze Jahr über „sehr<br />

gut“. Deutlich zugenommen habe zugleich<br />

das Interesse an doppelten Energieschirmanlagen<br />

unter Einbeziehung<br />

Auf die Wärmedämmung kommt es an: neues Profil bei Siedenburger. Foto: Hanselmann<br />

des Tagesenergieschirmes aus hoch lichtdurchlässiger<br />

Folie. Bei Betrieben mit<br />

Anbau von wärmebedürftigen Gemüsekulturen<br />

wie Gurken, Tomaten, Paprika<br />

sei dies schon fast Standard. Etwa zwei<br />

Drittel der Gewächshaus-Neubauten von<br />

Ammerlaan Construction in Deutschland<br />

betrafen Projekte im Gemüsebau.<br />

Zu den Referenzprojekten zählt auch der<br />

Gartenbaubetrieb Fritz Boss in Nürnberg.<br />

Hierbei wurde eine fast zwei Hektar<br />

große Anlage (einschließlich Arbeitshalle,<br />

Kesselhaus ...) für den Anbau von Erdbeeren<br />

in Hängerinnen errichtet. (eh)<br />

Hoch, höher, am höchsten<br />

Mit sieben Metern<br />

Rinnenhöhe und mehr<br />

Der Trend zu immer höheren Venlo-Gewächshäusern<br />

ist ungebrochen. So ein<br />

Hinweis am IPM-Stand von Bom<br />

Greenhouses aus Naaldwijk. Bei mehreren<br />

Projekten seien sieben Meter Rinnenhöhe,<br />

in einem Fall sogar 7,20 Meter<br />

gewählt worden. Die großen Gewächshaushöhen<br />

seien verbunden mit einer<br />

verminderten Zahl von Lüftungsflügeln.<br />

Aus Gründen der Stabilität verwendet<br />

die Firma Bom Greenhouses bei Bauten<br />

ab sechs Meter Rinnenhöhe sogenannte<br />

Doppelstützen, also Bindern aus zwei<br />

Rohren. Diese sind 25 Zentimeter voneinander<br />

entfernt und haben extra Querverstrebungen.<br />

Verstärkt zum Einsatz komme außerdem<br />

das diffuse Glas (Haze-Faktor = 50<br />

Prozent). Es führe zu besserem Klima<br />

im Gewächshaus und signifikanten<br />

Mehrerträgen. Wie in diesem Zusam-<br />

menhang ebenfalls zu erfahren war, verwendet<br />

Bom häufig speziell gehärtetes<br />

und auf erhöhte Lichtdurchlässigkeit<br />

ausgerichtetes Glas aus Produktion in<br />

China.<br />

Während die Gewächshausschiffe<br />

nach wie vor meist vier Meter oder 4,80<br />

Meter breit sind und damit Gitterbinder<br />

von acht Meter oder 9,60 Meter verwendet<br />

werden, kommt bei den Binderabständen<br />

verstärkt die Fünf-Meter-Variante<br />

vor. Dies führt zur Verwendung von<br />

1,67 mal 2,12 Meter großen Scheiben.<br />

Generell sei die Nachfrage nach Gewächshaus-Neubauten<br />

in Holland weiterhin<br />

sehr verhalten. Gleiches gelte für<br />

Südeuropa. In Deutschland habe man<br />

im Jahr 2012 „mehrere schöne Gewächshausprojekte“<br />

realisiert. Viel gebaut<br />

werde in einigen osteuropäischen<br />

Ländern. (eh)<br />

In drei Segmente gegliedert<br />

„Eigentlich ganz positiv“ – so beantwortet<br />

Jens Riemer die Frage zur Verkaufsgewächshaus-Nachfrage<br />

2012. Der Geschäftsführer<br />

von Siedenburger Stahl-<br />

und Glasbau aus Rahden hob ebenfalls<br />

die Nachfragebelebung in der zweiten<br />

Jahreshälfte hervor.<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen<br />

deutschen Verkaufsgewächshaus-Anbietern<br />

hat Siedenburger ein eigenes Profilsystem.<br />

Hier gibt es jetzt eine Gliederung<br />

in drei Segmente:<br />

◼ unisoliert,<br />

◼ gut isoliert (Zweifachverglasung),<br />

◼ besonders gut isoliert (Dreifachverglasung,<br />

für Stehwände).<br />

Zum letzten Punkt wurde die neue Profilreihe<br />

Ecolite Plus anhand eines Modells<br />

vorgestellt. Laut einer Firmenmitteilung<br />

aus Rahden ermöglichen die verbesserte<br />

hochisolierte 400 Millimeter-<br />

Sandwichrinne und die 36 Millimeter-<br />

Dreifachverglasung einen gesamten U cw-<br />

Wert der Fassade von 1,0 W/m 2 K.<br />

Am Stand von Siedenburger wurden<br />

auch mehrere Projekte angesprochen.<br />

Genannt sei eine Anlage in Neumünster,<br />

wobei Photovoltaik-Dünnschichtmodule<br />

an den Stehwänden integriert sind.<br />

Temporärer Witterungsschutz<br />

Nur wenig Nachfrage im Frühjahr 2012,<br />

ab Sommer dann stark zunehmendes<br />

Interesse an Neubauten! Insgesamt sei<br />

die Bereitschaft, in neue Verkaufsanlagen<br />

zu investieren, nach wie vor sehr<br />

stark.<br />

Karl-Georg Bärlin, Geschäftsführer<br />

vom Schorndorfer und damit deutschen<br />

Standort des Südtiroler Gewächshausherstellers<br />

Rabensteiner (I-Brixen),<br />

merkte dies an. Mit Mehraufträgen in<br />

Deutschland und Österreich habe die<br />

aktuell geringe Nachfrage aus Italien<br />

mehr als ausgeglichen werden können.<br />

Einige Projekte gebe es auch in osteuropäischen<br />

Ländern.<br />

Das im Frühjahr 2012 von Rabensteiner<br />

introduzierte Modulo Azzuro-System<br />

wurde nach Angabe Bärlins in mehreren<br />

Projekten in die Praxis umgesetzt, beispielsweise<br />

in der Staudengärtnerei Gaissmayer<br />

in Illertissen. Das als „Klimahaus“<br />

titulierte Modulo Azzuro ist vor allem<br />

als temporärer Witterungsschutz in<br />

Baumschulen, Staudengärtnereien und<br />

Gartencentern konzipiert. Zur Bedachung<br />

dient das QLS abri-Gewebe von<br />

Svensson mit 85 Prozent Lichtdurchlässigkeit<br />

(78 Prozent bei bedecktem Himmel!).<br />

Das Dach lässt sich mit einem<br />

Schubstangensystem vollständig öffnen,<br />

und zwar von Binder zu Binder.<br />

Eines der interessantesten Gartencenter-Projekte<br />

Rabensteiners wird aktuell im<br />

Gartencenter George in Eschwege realisiert.<br />

Hier werden eine Breitschiffanlage<br />

aus dem Jahr 1999 und ein Venlo-Gewächshausblock<br />

aus dem Jahr 2006 um<br />

weitere Bauten ergänzt. Mit besonderen<br />

Portalen bekommt die Verkaufsanlage<br />

ein neues Erscheinungsbild und ein<br />

„neues gesamtheitliches Äußeres“.<br />

Hofläden zählen eigentlich nicht zum<br />

Tätigkeitsbereich Rabensteiners. Hingewiesen<br />

wurde aber auf die Planung eines<br />

Projektes im Remstal, wobei landwirtschaftlicher<br />

Hofladen und gärtnerischer<br />

Verkauf kombiniert werden. Mehr zu<br />

Verkaufsgewächshäusern in TASPO<br />

8/13.<br />

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