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Tinnitustherapierecherche - Deutsche Tinnitus Liga eV

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<strong><strong>Tinnitus</strong>therapierecherche</strong><br />

Bzgl. der „modernen Ansätze“ wäre insgesamt natürlich kritisch zu bemerken, dass,<br />

wenn die beteiligten Zentren immer „höher“, „kognitiver“ und „affektbezogener“ angenommen<br />

werden, die Physiologie zugunsten der Psychologie immer mehr in den Hintergrund<br />

treten würde - ...<br />

Ich empfehle, das „Diathese-Stress-Modell“ für den chron. <strong>Tinnitus</strong> mit aufzunehmen.<br />

Wir arbeiten seit 5-6 J. damit und finden das Modell sehr hilfreich bei Diagnose, Behandlung,<br />

Therapie und Begutachtung von <strong>Tinnitus</strong>. Eine Kurzformulierung lautet: Im Rahmen<br />

dieses Modells wird <strong>Tinnitus</strong> als das stressende Ereignis betrachtet, die Vulnerabilität<br />

ergibt sich gleichermaßen als mögliches Defizit bei Coping-Fähigkeiten und/oder der<br />

Neigung zu depressiven Reaktionen und/oder um die gleichen Bewältigungsressourcen<br />

konkurrierende Belastungen !<br />

Details hierzu siehe: Jäger et. al. (2004, Literaturzusammenstellung):<br />

U. a. heißt es hierin: Gerade wegen des komplizierten funktionalen Zusammenhangs zwischen<br />

einem <strong>Tinnitus</strong> und möglichen anderen Belastungen … ist die Konzeptionalisierung einheitlicher<br />

und wirksamer Therapieprogramme schwierig. Aktuell sind die meisten Behandlungsmodelle ...<br />

zumeist von einem eklektischen Pragmatismus geprägt.<br />

Kommentar K. Bake:<br />

Aus meiner Sicht gibt es da noch einige Fragezeichen, die ich kurzeitig leider nicht mehr klären<br />

konnte. Nur soviel als Hinweis: Gerade im Zusammenspiel von Neurophysiologie und Psychologie<br />

erwarte ich in den nächsten Jahren entscheidende Fortschritte für eine effektivere Behandlung<br />

von <strong>Tinnitus</strong>. Ich werde Dr. Jäger demnächst besuchen, um die offenen Fragen auszudiskutieren.<br />

13.12 Danksagung an die Wissenschaftler<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Wissenschaftlern herzlich bedanken, die meine <strong>Tinnitus</strong>recherche<br />

mit Literaturbeschaffung, Anregungen und kritischen Kommentaren unterstützt<br />

haben. Die Zusammenarbeit war manchmal schwierig, insbesondere wenn es um konkrete Forschungsergebnisse<br />

und Forschungstrends ging. Umso mehr freue ich mich, wenn neben den<br />

teilweise sehr komplexen <strong>Tinnitus</strong>-Studien trotzdem die Zeit gefunden wurde, meine nervigen<br />

Fragen zu beantworten und zu kommentieren.<br />

14 Kommentare und Anregungen aus dem <strong>Tinnitus</strong>-<br />

Emailforum<br />

Einige Anregungen habe ich in meine Recherche eingearbeitet.<br />

Eine Reihe von Fragen bezogen sich auf folgende Punkte:<br />

14.1 <strong>Tinnitus</strong> und Hörgeräte:<br />

Die mangelnde Effektivität von Rauschgeneratoren habe ich ausführlich in Kap. 5.5 TRT behandelt.<br />

Zum Thema <strong>Tinnitus</strong> und Hörgeräte habe ich keine eigenen Recherchen durchgeführt.<br />

P. Andresen schreibt hierzu:<br />

Für mich fehlt eine gute Hörgeräteversorgung bzw. Hörstrategien: Wo komme ich mit<br />

den Einschränkungen noch klar, wo sind meine Grenzen, hallige (schallreflektierende)<br />

Umgebung u. ä.<br />

Nach 10 J. <strong>Tinnitus</strong> trage ich jetzt voll digitale Hörgeräte, das ist ein Segen für meine Ohren/<br />

Wahrnehmung. Der <strong>Tinnitus</strong> tritt in den Hintergrund d und bleibt bis zum Einschlafen<br />

leise.<br />

Ich bin skeptisch in Bezug auf Noiser bzw. Rauschgeneratoren. Ich sehe die Gefahr,<br />

dass in der Wahrnehmung ein blinder Fleck programmiert wird. Zahnärzte haben im<br />

<strong><strong>Tinnitus</strong>therapierecherche</strong> Seite 34 von 39

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