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Ausführliche Dokumentation (PDF, 14,9 MB) - EMSP - TU Berlin

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TIGRIS Elektronik GmbH <strong>TU</strong>-<strong>Berlin</strong> Plasma-Lautsprecher BLACK CAT PLASMA<br />

Plasma-Hochtöner und Modulationsverstärker<br />

BLACK CAT PLASMA<br />

Abschlußdokumentation<br />

Von Henry Westphal und Sascha Laue<br />

16.05. 2007<br />

Seite 1


TIGRIS Elektronik GmbH <strong>TU</strong>-<strong>Berlin</strong> Plasma-Lautsprecher BLACK CAT PLASMA<br />

Die Einführung.<br />

Faszination Plasma-Schallwandlung.<br />

Die Schallwandlung findet ohne mechanisch bewegte Teile statt. Die Grenzfrequenz des Verfahrens<br />

liegt weit außerhalb des menschlichen Hörbereichs. Es ergibt sich eine brillante und räumlich<br />

definierte Hochtonwiedergabe. Durch die kugelförmige Rundum-Abstrahlung der Plasma-<br />

Schallwandlung ergibt sich eine hervorragende Ortbarkeit einzelner Details im Klangbild.<br />

Schallwandlung mit einer Plasma-Entladung<br />

Seite 2


TIGRIS Elektronik GmbH <strong>TU</strong>-<strong>Berlin</strong> Plasma-Lautsprecher BLACK CAT PLASMA<br />

Das übergeordnete Ziel dieser Entwicklung.<br />

Das Ziel ist es, die wiedergebene Musik noch lebendiger zu erleben und einzelne Details, im Sinne<br />

des besseren Verstehens der musikalischen Hintergründe, klarer heraushören zu können.<br />

Die konkreten technischen Ziele.<br />

Es soll ein praktisch im Heimbereich anwendbares Plasma-Hochtönersystem mit höchstmöglicher<br />

Wiedergabequalität entstehen. Das System soll zu bestehenden Anlagen hinzufügbar sein, ohne daß<br />

man an dieses etwas verändern muß.<br />

Es geht bei diesem Projekt darum, im Sinne einer Technologiestudie, das Potential des Plasma-<br />

Hochtöners auszuloten und darzustellen, es wurde bewußt auf eine kosten- und platzmäßige<br />

Optimierung verzichtet.<br />

Seite 3


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Der Ausgangspunkt.<br />

Im Sommersemester 2006 wurde in der LV „Mixed Signal Baugruppen“ ein einfacher Plasma-<br />

Hochtöner zur Demonstration dieses Prinzips der Schallwandlung gebaut. Das klangliche Potential<br />

erschien beachtlich. Die Klanggüte wurde jedoch durch die Einstrahlung von Hochfrequenz in die NF-<br />

Signalkette und verschiedene Schwachpunkte im an dieser Stelle verwendeten Modulationsverstärker<br />

begrenzt.<br />

Der erste Versuchsaufbau zur Plasma-Schallwandlung aus dem Sommersemester 2006<br />

Es existieren bereits verschiedene Selbstbauprojekte und auch einige kommerziell erhältliche<br />

Plasmahochtöner. Diese verwenden in den meisten Fällen einen Horntrichter zur verstärkten und<br />

gerichteten Schallabstrahlung. Oft mindert der räumlich kompakte Aufbau des Abschirmgehäuses<br />

die Güte des Schwingkreises. Die verwendeten Modulationsverstärker haben in vielen Fällen kein<br />

optimales Übertragungsverhalten. Die bisher üblichen Plasmahochtöner werden oftmals von der<br />

Endstufe, die auch die „normalen“ Lautsprecher treibt angeschlossen, womit sich die<br />

Übertragungsfehler beider Verstärker summieren.<br />

Kommerzieller Plasma-Hochtöner mit Horntrichter<br />

Seite 4


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Die Ideen.<br />

Der Plasma-Hochtöner wird in einem „geräumigen“, allseits schalldurchlässigen Faradayschen Käfig<br />

aus Gittermaterial untergebracht, womit sich dann durch kugelförmige Abstrahlung ein plastisches<br />

Klangerlebnis ergibt.<br />

Die Hochfrequenzleistung wird durch einen hochfrequenzgerechten Aufbau mit geringen Wirbel- und<br />

Blindstromverlusten erhöht, womit sich dann auch ohne Horntrichter eine ausrechende Lautstärke<br />

ergibt.<br />

Mittels einer sorgfältigen Schirmung und Filterung werden Klangverzerrungen durch die Demodulation<br />

von in die NF-Signalkette eingestrahlter Hochfrequenz vermieden.<br />

Der Modulationsverstärker besitzt eine sehr hohe obere Grenzfrequenz, einen geringen Klirrfaktor und<br />

eine hohe Aussteuerbarkeit, auch bei kapazitiver Last.<br />

Der Modulationsverstärker wird über einen Hochpaß parallel zum Eingang des „normalen“ Verstärkers<br />

für Tiefen und Mitten geschaltet.<br />

Seite 5


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Das Prinzip.<br />

Durch die Erregung eines aus einer Tesla-Coil aufgebauten Schwingkreises mit seiner Eigenfrequenz in<br />

der Größenordnung 20 MHz entsteht eine hochfrequente Hochspannung in der Größenordnung von<br />

10kV. Diese Spannung wird an eine spitze Elektrode gelegt. Die hohe Verschiebungsstromdichte führt<br />

zur Ionisation der Luft im Bereich der Spitze. Es bildet sich eine Plasmaflamme aus.<br />

Die Amplitudenmodulation des HF-Generators führt zu einer Variation der Flammengröße mit dem<br />

Audio-Signal. Die Änderung der Flammengröße führt zu Luftdruckschwankungen und damit zur<br />

Entstehung von Schallwellen.<br />

Da nur wenige Milligramm an Luft an der Bewegung beteiligt sind, ergibt sich ein praktisch<br />

trägheitsloses Verhalten, was zu einer sehr guten Hochtonwiedergabe führt. Bei einem<br />

konventionellen Lautsprecher muß dagegen eine schwere Membran bewegt werden, damit sich<br />

Schallwellen ausbilden können.<br />

Plasma-Entladung<br />

Seite 6


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Die Vorteile des Einsatzes von Elektronenröhren.<br />

Die im Hochfrequenzgenerator auftretenden Spannungen im kV-Bereich werden von<br />

Elektronenröhren mühelos beherrscht. Damit können aufwendige Schutzschaltungen ersatzlos<br />

entfallen. Elektronenröhren erlauben leistungslose Steuerung bei höchsten Eingangsimpedanzen. Der<br />

Steuereingang einer Elektronenröhre stellt lediglich eine Kapazität in der Größenordnung 5pF dar.<br />

Dadurch können zwischengeschaltete Treiberstufen entfallen. Damit ist eine elegante Realisierung<br />

des Plasmagenerators mit einer geringen Anzahl an Bauteilen möglich. Auch heute noch (2007)<br />

werden industrielle Plasmageneratoren immer noch teilweise mit Elektronenröhren hergestellt.<br />

Der Einsatz von Elektronenröhren im Modulationsverstärker führt zu exzellenten<br />

Übertragungseigenschaften bei gleichzeitig überschaubarem Schaltungsaufwand. Die<br />

Elektronenröhre zeigt bereits ohne Gegenkopplung ein weitgehend lineares Verhalten über eine<br />

weiten Aussteuerbereich. Die benötigten hohen Ausgangsspannungen können problemlos<br />

bereitgestellt werden.<br />

Elektronenröhren im Einsatz<br />

Seite 7


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Der Oszillatorteil und die Abschirmung.<br />

Die im Sommersemester 2006 bewährte Schaltung (zurückgehend auf U. Haumann, siehe<br />

www.plasmatweeter.de) wurde praktisch unverändert beibehalten, jedoch in einigen Details<br />

modifiziert. Der Oszillatorteil wurde vollständig abgeschirmt.<br />

Beim mechanischen Aufbau des Oszillatorteils wurde bewußt ein anderer Weg eingeschlagen, als<br />

man ihn bei den kommerziell erhältlichen Plasma-Hochtönern meist sieht: Das Abschirmgehäuse<br />

wurde so ausgeführt, daß eine Schallabstrahlung nach allen Seiten möglich ist. Die meisten<br />

kommerziell erhältlichen Plasma-Hochtöner nutzen dagegen einen den Schall richtenden Trichter.<br />

Zudem wurde das Gehäuse so ausgeführt, daß die Güte der Tesla-Coil nicht durch in ihrer Nähe<br />

befindliche Metallteile beeinträchtigt wird. Dies wird zum Einen durch eine großzügige Bemessung<br />

des Gehäuses aber auch durch eine Anordnung der Komponenten in zwei „Stockwerken“,<br />

entsprechend des Signalflusses, erreicht.<br />

Die Abmessungen des Gehäuses wurden so gewählt, daß die Gehäusewände nur so nahe an die<br />

Tesla-Coil herankommen, daß sich in dem durch es umschlossenen Bereiches 95% des von ihr<br />

erzeugten magnetischen Flusses befinden. Damit sollen ohmsche Verluste durch Induktion in das<br />

eine Kurzschlußwindung darstellende Gehäuse vermieden werden. Hierzu ist ein Radius von 10cm<br />

um die Spule von Metallwänden freizuhalten.<br />

Die die Abschirmung durchdringenden Leitungen wurden mit Durchführungskondensatoren durch<br />

diese hindurchgeführt.<br />

Anstelle der bisher verwendeten EL519 wird nun die PL519 verwendet, da deren geringerer Heizstrom<br />

(bei höherer Spannung) die Zuführung der Heizenergie durch das Anschlußkabel erleichtert. Es<br />

wurden zudem verschleißarme Spezialelektroden von Magnat anstelle der bisherigen Wolfram-<br />

Schweißelektroden verwendet. Eine Betriebsanzeige wurde hinzugefügt, die das Anschwingen des<br />

Oszillators und damit den richtigen Zeitpunkt für das manuelle Zünden der Plasmaflamme anzeigt.<br />

Der Kondensator C1 verhindert, daß die Anodengleichspannung auf die Tesla-Coil und damit die<br />

Elektrode gelangen kann. Da die Elektrode prinzipiell berührbar ist, darf an dieser Stelle keine<br />

lebensgefährliche Gleichspannung anstehen. Bei einem Kurzschluß zwischen Elektrode und dem<br />

kapazitiven Abgriff für die Mitkopplung verhindert C1 eine positive Gleichspannung am Steuergitter<br />

der Oszillatorröhre, die zu deren sofortiger Zerstörung führen würde. Ein derartiger Kurzschluß kann<br />

etwa durch eine Fehlleitung der Plasmaflamme in Folge von Luftzug auftreten. Der in der<br />

Originalschaltung vorgesehene Kondensator vor dem Steuergitter kann entfallen, da C1 ausreicht.<br />

Da C1 sicherheitsrelevant ist, wird hier ein HF-Leistungskondensator mit einer Nennspannung von<br />

mehreren kV eingesetzt.<br />

Die HF-Schwingung wird durch, kapazitiv gekoppelte, Rückführung der Spannung an der Elektrode<br />

auf das Steuergitter der Oszillatorröhre erregt. Damit ist die Oszillatorfrequenz immer gleich der<br />

Eigenfrequenz der Tesla-Coil, womit dann die Änderung dieser Eigenfrequenz durch die<br />

unterschiedliche Größe der Plasmaflamme bei verschiedenen Modulationsgraden durch den<br />

Oszillator nachvollzogen wird. Die Modulation erfolgt durch Variation der Schirmgitterspannung der<br />

Oszillatorröhre mit dem Audio-Signal. Mit steigender Schirmgitterspannung der Oszillatorröhre erhöht<br />

sich die Verstärkung der Oszillatorröhre, was dann zu einem Mehr an HF-Leistung führt. Die<br />

Oszillatorröhre wird mit 700V versorgt. Die Spannung an der Elektrode beträgt ca. 10 kV.<br />

Seite 8


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R1<br />

36K<br />

8<br />

1<br />

Tesla-<br />

Coil<br />

C1<br />

220pF<br />

PL519<br />

PL519<br />

5<br />

9<br />

L1<br />

15 Wdg<br />

4<br />

Der Schaltplan des Oszillatorteils<br />

Flammelektrode<br />

2<br />

7<br />

3<br />

6<br />

Fosz.<br />

ca. 21 MHz<br />

L2<br />

100uH 1A<br />

C3<br />

100pF<br />

R2<br />

22R<br />

C4<br />

100pF<br />

C2<br />

1nF<br />

40V / 0,3A<br />

HF-Anzeige<br />

1<br />

2<br />

+700V<br />

L3<br />

100uH 1A<br />

93V + 40Vss<br />

DS1<br />

28V/0.04A<br />

C5<br />

3nF/1kV<br />

<strong>TU</strong>SONIX<br />

4206-001LF<br />

C6<br />

470pF/400V<br />

C7<br />

1,5nF/200V<br />

<strong>TU</strong>SONIX<br />

4201-001<br />

C8<br />

1,5nF/200V<br />

<strong>TU</strong>SONIX<br />

4201-001<br />

J1<br />

MS 3102A-20-7P<br />

L1 ist auf einem keramischen Spulenkörper mit 63mm Durchmesser gewickelt. Damit ergibt sich eine<br />

Schwingfrequenz von ca. 20 MHz. Der Spulenkörper des zweiten Kanals hat einen geringeren<br />

Durchmesser, daher wurde die Windungszahl auf 21 erhöht, um ebenfalls ca. 20 MHz zu erhalten. Da<br />

keramische Spulenkörper in den benötigten Abmessungen praktisch nicht mehr als Neuware<br />

erhältlich ist, wurden die verwendeten Spulenkörper als Gebrauchtteile bei Ebay ersteigert.<br />

A<br />

M<br />

C<br />

D<br />

B<br />

G<br />

Seite 9


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Der Oszillatorteil mit geöffneter Abschirmung<br />

Seite 10


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Die Plasmaentladung<br />

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Die Abschirmung aus Gittermaterial<br />

Seite 12


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Die Filterung der die Abschirmung durchdringenden Leitungen mittels Durchführungskondensatoren<br />

Seite 13


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Der Parallelbetrieb und die Weichenbox.<br />

In der Mehrzahl der bekannten Plasmahochtöner-Systeme wird der Plasmahochtöner an den<br />

Ausgang des Endverstärkers angeschlossen, der auch die „konventionelle“ Lautsprecherbox treibt.<br />

Damit durchläuft das zum Plasma-Hochtöner gelangende Signal zwei hintereinandergeschaltete<br />

Verstärker, den „normalen“ Verstärker und den Modulationsverstärker. Das ist insofern nachteilig, da<br />

sich in diesem Fall die Übertragungsfehler beider Verstärker aufsummieren.<br />

Audio-Quelle<br />

Audio-Quelle<br />

Hochpaß<br />

Serienbetrieb und Parallelbetrieb von Plasma-Hochtöner und „normaler“ Lautsprecherbox<br />

Beim hier beschriebenen System werden der Modulationsverstärker und der „normale“ Verstärker<br />

parallel von der Audio-Signalquelle angesteuert.<br />

Der Plasma-Hochtöner wird über einen Hochpaß mit der Audio-Signalquelle verbunden. Damit<br />

werden zum Einen Übersteuerungen und Intermodulationen (Übertragungsfunktion HF-Leistung =><br />

Schalldruck ist nicht zwingend linear) durch die, im Musiksignal amplitudenmäßig dominierenden<br />

Bässe vermieden. Zum Anderen sorgt eine Grenzfrequenz dieses Hochpasses in der Größenordnung<br />

10 kHz dafür, daß mögliche Klirrprodukte 2. Ordnung schon an der Grenze des Hörbereichs liegen.<br />

Klirrprodukte zweiter Ordnung stören das Hörerlebnis nur wenig. Die störenden ungeradzahligen<br />

Klirrprodukte der dritten Ordnung und höher beginnen dagegen in der Region um 30 kHz, also weit<br />

außerhalb des Hörbereichs.<br />

Um eine möglichst geringe Phasenverszerrung zu erhalten wird ein Hochpaß erster Ordnung<br />

vorgesehen.<br />

Der Pegel des Plasma-Hochtöners ist mit einem Potentiometer einstellbar. Dieses Potentiometer<br />

entspricht in seiner Wirkungsweise dem Höhenregler eines traditionellen Klangregelnetzwerks.<br />

Seite <strong>14</strong>


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vom CD-Player<br />

vom CD-Player<br />

2<br />

2<br />

Der Schaltplan der Weichenbox<br />

1<br />

1<br />

850pF<br />

POT<br />

20K<br />

850pF<br />

POT<br />

20K<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

Zum<br />

Verstärker für<br />

Mitten / Tiefen<br />

zum<br />

Modulationsverstärker<br />

Zum<br />

Verstärker<br />

für Mitten /<br />

Tiefen<br />

zum<br />

Modulationsverstärker<br />

.<br />

Seite 15


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Die Ansicht der Weichenbox<br />

Es ist zu beachten, daß der Ausgangswiderstand der Weichenbox zum Plasma-Hochtöner hin in der<br />

Mittelstellung des Potentiometers 10 kOhm beträgt. Dieser bildet mit der Kapazität des<br />

Verbindungskabels zum Modulationsverstärker einen Tiefpaß. Wenn man 1m langes HF-Coaxkabel<br />

mit einer Kapazität von 60 pF/m (der kleinste erhältliche Wert) einsetzt, dann erhält man eine<br />

Grenzfrequenz dieses Tiefpasses von 260 kHz. Daher kann an dieser Stelle nur dieses Spezialkabel<br />

eingesetzt werden.<br />

Seite 16


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Der Modulationsverstärker und die Stromversorgung.<br />

Die Übersicht.<br />

Der Modulationsverstärker ist ein Operationsverstärker, dessen Signalweg vollständig in Röhrentechnik<br />

aufgebaut ist. Er besteht aus 4 Stufen, die alle vollsymmetrisch aufgebaut sind. Die Eingangs- und<br />

Treiberstufen sind als Differenzverstärkerstufen ausgeführt. Die Ausgangsstufe ist eine Push-Pull-<br />

Gegentaktendstufe.<br />

Da die ausgangsseitige Last des Modulationsverstärkers bekannt ist, 1nF parallel zu 3kOhm, konnte<br />

die Arbeitsweise der Push-Pull-Stufe mit einem Lastkompensationsglied optimiert werden.<br />

Auf der Folgeseite ist ein vereinfachtes Übersichtsschaltbild des Modulationsverstärkers dargestellt.<br />

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Push-Pull-Stufe als Stromverstärker<br />

als Spannungsverstärker<br />

Differenzverstärker<br />

3. Stufe<br />

2. Stufe<br />

1. Stufe<br />

+500V<br />

2 x 6SN7<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

6SN7<br />

ECC82<br />

ECC83/12AX7<br />

+EINGANG<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

+U_Bias_1<br />

Schirmgitter-<br />

Vorspannung<br />

AUSGANG<br />

+400V<br />

-120V<br />

+240V<br />

-120V<br />

Rl = 3K<br />

Cl = 1nF<br />

MITTELWERT<br />

SCHIRMGITTER<br />

+U_Bias_2<br />

Kabel- und Entstörkapazitäten<br />

+150V<br />

6SN7<br />

8 6<br />

ECC82<br />

8 6<br />

ECC83/12AX7<br />

1M<br />

7<br />

8 6<br />

Das vereinfachte Übersichtsschaltbild des Modulationsverstärkers<br />

+300V<br />

-120V<br />

1<br />

+150V<br />

2 x 6SN7<br />

-EINGANG<br />

2<br />

7<br />

7<br />

3<br />

Ccomp<br />

Rcomp<br />

GEGENK.<br />

Lastkompensation<br />

GEGENK.<br />

Seite 18


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Am abschließend optimierten Modulationsverstärker wurden die folgenden Werte gemessen:<br />

Ausgangsspannung (bis 50kHz / Clast = 1nF ) 130Vpp max.<br />

Kleinsignal-Bandbreite (-3dBu /20Vpp (Ausg) / Clast 1nF 8 Hz..300 kHz<br />

Klirrfaktor (60 Hz bis 20 kHz) < 0,02%<br />

Intermodulation (200Hz, 1Vpp / 5kHz(250mVpp, bis 2.Ordn.) 0,01%<br />

Differenztonfaktor (900 Hz, 1kHz, 1Vpp) 0,009%<br />

Signal-Rauschabstand (A-bewertet, Bezug 2Vpp Eingangssignal) -124 dBu<br />

Diese Messungen wurden teilweise mit einem Meßsystem DSCOPE II von PRISM durchgeführt.<br />

Der Modulationsverstärker und die Stromversorgung für diesen und den das Plasma erzeugenden<br />

Oszillator wurden für jeweils einen Kanal in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. Das<br />

„offene“ Design des Gehäuses macht die in ihm befindliche Technik vollständig sichtbar, sorgt aber<br />

trotzdem für einen Berührungsschutz. Die vergitterten Seitenwände gewährleisten eine ausreichende<br />

Wärmeabfuhr.<br />

Die Modulationsverstärker- und Netzteilbaugruppe eines Kanals<br />

Seite 19


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Draufsicht auf die Leiterplatte, deutlich sind die vier aufeinanderfolgenden Verstärkerstufen<br />

erkennbar.<br />

Seite 20


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Der Modulationsverstärker ist zum Schirmgitter der Oszillatorröhre hin AC-gekoppelt. Das hat den<br />

Vorteil, daß sich die Arbeitspunkte der Push-Pull-Ausgangsstufe und der Oszillatorröhre unabhängig<br />

voneinander einstellen lassen. Nachteilig ist dagegen, daß sich der mittlere Spannungspegel am<br />

Schirmgittter der Oszillatorröhre gerinfügig mit dem Signalpegel ändert. Da dieser Einfluß in seiner<br />

tatsächlichen Auswirkung auf das Übertragungsverhalten nicht sicher abgeschätzt werden konnte,<br />

wurde eine zweite Version des Verstärkers (Bestückungsvariante) entworfen, die mit einer DC-Kopplung<br />

zwischen Ausgangsstufe und Schirmgitter der Oszillatorröhre arbeitet. In der Praxis zeigte sich, daß die<br />

AC-Kopplung alle Ansprüche erfüllte, so daß die (als Bestückungsvariante in Schaltplan, Layout und<br />

Stückliste nach wie vor vorhandene) Möglichkeit der DC-Kopplung nicht mehr weiterverfolgt wurde.<br />

Daher ist sie in diesem Text auch nicht dokumentiert.<br />

Seite 21


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Der Detailentwurf.<br />

Die Entwurfsziele.<br />

Das Ausgangssignal eines CD-Players hat eine maximale Amplitude von 0,7V eff, entsprechend 2<br />

Vss. Der Verstärker soll in diesem Fall eine Spannung von 100 Vss abgeben. Damit wird eine<br />

Verstärkung von 50, bei wirksamer Gegenkopplung, benötigt.<br />

Der Verstärker soll, bei der tatsächlich vorhandenen externen kapazitiven Last von ca. 1nF eine<br />

Spannung von 100Vss bis in die Größenordnung 50 kHz unverzerrt abgeben können. Die –3dB<br />

Grenzfrequenz bei Kleinsignalaussteuerung soll mindestens 100 kHz betragen.<br />

Diese Anforderungen bedingen eine erhebliche Verstärkungsreserve. Es wird, der Erfahrung nach,<br />

eine Leerlaufverstärkung von mindestens 1000 bis 2000 benötigt (im einstelligen kHz-Bereich, ohne<br />

Berücksichtung von Tiefpässen im Signalweg)<br />

Weiterhin sollen, mittels eines hohen Gegenkopplungsgrads, ein geringer Klirrfaktor und geringe<br />

Intermodulations- und Differenztonfaktoren erzielt werden.<br />

Seite 22


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Die Eingangs- und die Treiberstufe.<br />

Es wird die bereits im Verstärker BLACK CAT 2 verwendete Eingangs- und Treiberstufe unverändert<br />

eingesetzt. Deren Details werden im Folgenden beschrieben:<br />

Die Eingangsstufe.<br />

Zunächst soll die theoretisch zu erwartende Verstärkung der Eingangsstufe berechnet werden.<br />

Uein<br />

ECC83/12AX7<br />

2<br />

3 1<br />

+240V<br />

-120V<br />

Prinzipschaltbild der Eingangsstufe<br />

8 6<br />

7<br />

ECC83/12AX7<br />

Eine direkte Bestimmung des Arbeitspunkts ist aufgrund der Vielzahl der vorhandenen Abhängigkeiten<br />

praktisch nicht möglich. Daher wurde die Methode des „intelligenten Ratens“ mit anschließender<br />

Proberechnung gewählt.<br />

Vereinfachend wird angenommen, daß beide Anodenwiderstände den Wert 100kOhm haben. Der<br />

Kathodenwiderstand hat den Wert 68 kOhm.<br />

Die Annahme einer Gitterspannung von –1V führte zum Erfolg. Mit der Annahme von Ug = 1V beträgt<br />

das Kathodenpotential Uk +1V. Die Spannung über dem Kathodenwiderstand ist dann 120V + 1V =<br />

121V. Da die Gitter beider Triodensysteme als an Masse liegend angenommen werden, kann,<br />

aufgrund der zuvor erfolgten Gleichsetzung der Werte beider Anodenwiderstände, von einer<br />

Symmetrie der Anordnung ausgegangen werden. Damit folgt, daß sich der den Kathodenwiderstand<br />

durchfließende Strom zu gleichen Teilen auf beide Triodensysteme aufteilt.<br />

Uaus<br />

Seite 23


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Ik = 121V / 68kO = 1,8 mA<br />

Ik = IA1 + IA2 mit IA1 = IA2<br />

IA1 = IA/2 = 0,9 mA = IA2<br />

UA1 = 240V – 100kO × 0,9mA = <strong>14</strong>0V = UA2<br />

Also ist der bestimmte Arbeitspunkt der beiden Trioden bei UA1 = UA2 = <strong>14</strong>2V und<br />

IA1 = IA2 = 0,98mA. Der Arbeitspunkt ist in der folgenden Kennlinie dargestellt.<br />

Kennlinienfeld ECC83 – Arbeitspunkt Eingangsstufe<br />

Die Annahme einer Gitterspannung von –1V ist somit mit den aus ihr errechneten Anodenströmen<br />

und Anodenspannungen mit einer für diese Abschätzung hinreichenden Genauigkeit konsistent.<br />

Nun soll die Leerlaufverstärkung (ohne Gegenkopplung) der Vorverstärkerstufe bestimmt werden.<br />

Dazu soll die bekannte Formel<br />

V = µ × RA / (Ri + RA)<br />

benutzt werden. RA ist dabei der Anodenwiderstand und kann direkt abgelesen werden. Der<br />

Anodenwiderstand beträgt 100kO. Der Faktor µ kann aus dem Datenblatt gewonnen werden. Dieser<br />

beträgt 100. Der Widerstand Ri ist der Innenwiderstand der Triode und kann aus dem Anstieg der<br />

Kennlinie im Arbeitspunkt bestimmt werden. In der folgenden Abbildung ist die Approximation des<br />

Anstieges dargestellt.<br />

Seite 24


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Kennlinienfeld ECC83 – Verstärkung Vorverstärker<br />

Es kann der Innenwiderstand annähernd aus der Steigung der in das Kennlinienfeld eingezeichneten<br />

Tangente bestimmt werden.<br />

Ri = 70V / 1mA = 70kO<br />

Aus den gewonnenen Werten kann nun die jeweils einzelne Verstärkung beider Triodensysteme<br />

bestimmt werden.<br />

V = 100 × 100kO / (70kO + 100kO) = 60<br />

Diese Verstärkung zwischen dem (differentiellen) Eingangssignal und dem (differentiellen)<br />

Ausgangssignal wirksam.<br />

Wenn man dagegen die Spannung eines einzelnen Ausgangs des Differenzverstärkers<br />

massebezogen nutzt, dann hat man die halbe Verstärkung, hier 30, zur Verfügung.<br />

Bei der praktisch ausgeführten Schaltung haben die beiden Anodenwiderstände jedoch<br />

unterschiedliche Werte. Dies liegt in der unsymmetrischen Ansteuerung der Stufe begründet, denn<br />

das zur Gegenkopplung verwendete Signal ist zwingend kleiner als das Eingangssignal.<br />

Um einen geringen Klirrfaktor, als auch einen geringen Differenztonfaktor und eine geringe<br />

Intermodulation zu erreichen ist eine absolut symmetrische Ansteuerung der Treiberstufe notwendig.<br />

Diese kann mit einem zwischen den „oberen Enden“ der Anodenwiderständen liegenden<br />

Potentiometer eingestellt werden.<br />

Seite 25


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Die Treiberstufe<br />

Die Treiberstufe wie die Vorverstärkerstufe als Differenzverstärker realisiert. Die nun folgende<br />

Bestimmung der Arbeitspunkte und der Verstärkung entspricht der bereits bei der Eingangsstufe<br />

angewandten Vorgehensweise. Die Treiberstufe ist in der folgenden Abbildung noch einmal<br />

dargestellt.<br />

Uein<br />

ECC82<br />

2<br />

3 1<br />

+300V<br />

-120V<br />

8 6<br />

7<br />

ECC82<br />

Der Wert der beiden Anodenwiderstände ist 68kOhm. Der Wert des Kathodenwiderstands ist 27<br />

kOhm.<br />

Der Arbeitspunkt wird, wie bereits bei der Eingangsstufe, mittels „intelligentem Raten“ bestimmt.<br />

Die willkürliche Annahme einer Gitterspannung von –7V ist, wie folgende Rechnung zeigt,<br />

gerechtfertigt.<br />

Aus der Annahme einer Gitterspannung von –7V folgt ein Potential beider Kathoden von + 7V.<br />

Daraus ergibt sich die folgende Rechnung:<br />

Ik = (120V + 7V) / 27kO = 4,7mA<br />

Ik = IA1 + IA2 mit IA1 = IA2<br />

IA1 = IA/2 = 2,35mA = IA2<br />

UA1 = 300V – 68kO × 2,35mA = <strong>14</strong>0V = UA2<br />

Damit ist der Arbeitspunkt durch die beiden Werte bestimmt. Um die dazugehörige Gitterspannung zu<br />

verifizieren, ist der Arbeitspunkt im Kennlinienfeld in der folgenden Abbildung dargestellt.<br />

Uaus<br />

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Kennlinienfeld ECC82 – Arbeitspunkt Treiberstufe<br />

Die der Rechnung zugrundeliegenden Annahme einer Gittervorspannung von –7V ist hinreichend<br />

genau bestätigt.<br />

Es soll nun die Verstärkung der Treiberstufe ermittelt werden. Die Formel zur Verstärkungsberechnung<br />

ist dieselbe wie bei der Vorverstärkerstufe:<br />

V = µ × RA / (Ri + RA)<br />

Der Anodenwiderstand hier beträgt 68kO. Der Faktor µ wird wiederum aus dem Datenblatt der<br />

ECC82 entnommen. Dieser beträgt bei der Triode vom Typ ECC82 17. Der Innenwiderstand Ri wird<br />

aus dem Anstieg der Kennlinie im Arbeitspunkt näherungsweise ermittelt.<br />

Die Approximation des Anstieges ist in der folgenden Abbildung graphisch dargestellt.<br />

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Kennlinienfeld ECC82 – Innenwiderstand Treiberstufe<br />

Es kann der folgende Innenwiderstand annähernd bestimmt werden, indem man die Steigung der<br />

Tangente anhand von ausgewählten Punkten bestimmt.<br />

Ri = 100V / 7mA = <strong>14</strong> kO<br />

Mit diesen Werten lässt sich nun die Verstärkung der Treiberstufe bestimmen.<br />

V = 17 × 68 kO / (<strong>14</strong> kO + 68 kO) = <strong>14</strong><br />

(Bezug: differentielles Ausgangssignal)<br />

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Die Gesamtverstärkung von Eingangs- und Treiberstufe<br />

Die Gesamtverstärkung von Eingangs- und Treiberstufe ist nach den vorstehenden Berechnungen:<br />

V = 60 * <strong>14</strong> = 840.<br />

Dies gilt für die Betrachtung der differentiellen Ausgangsspannung<br />

Weitere Details zur Eingangs- und Treiberstufe<br />

Vor den Eingang des Verstärkers wird ein Potentiometer zur Lautstärkeregelung, P2401, geschaltet.<br />

Dieses Potentiometer wurde in der Abschlußphase der Entwicklung jedoch entfernt. C2401 (100nF)<br />

verhindert eine Übersteuerung des Verstärkers durch „Clic-Ereignisse“ und vermeidet eine<br />

Arbeitspunktverschiebung durch mögliche, ungewollte, Gleichanteile des Eingangssignals.<br />

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Die zweite Treiberstufe.<br />

Die zweite Treiberstufe (mit V2501) soll eine Ausgangsspannung von 60Vpp und mehr abgeben. Der<br />

beim Entwurf dieser Stufe besonders zu beachtende Gesichtspunkt ist, daß die gitterseitige<br />

Aussteuerbarkeit von V2501 nicht überschritten wird, um ein nichtlineares Verhalten der Stufe zu<br />

vermeiden.<br />

Der erste Schritt ist die Auswahl einer geeigneten Röhre mit hoher gitterseitiger Aussteuerbarkeit. Es<br />

wurde die Röhre 6SN7 gewählt, die zudem den Vorteil einer problemlosen Erhältlichkeit hat.<br />

Die maximal zulässige Anodenverlustleistung ist 5W pro System bzw. 7,5W für beide Systeme<br />

gemeinsam. (Datenblatt Tung-Sol, Raytheon gibt nur 3,5W / 5W an) Da bei dieser Stufe beide Röhren<br />

stets entgegengesetzt synchron arbeiten, kann der folgende Entwurf so durchgeführt werden, daß<br />

sichergestellt wird, daß in jedem Arbeitspunkt die Gesamtverlustleistung von 5W nicht überschritten<br />

wird.<br />

Im folgenden Schritt wird eine Arbeitsgerade gesucht und in das Kennlinienfeld eingetragen, die zu<br />

einer möglichst lineare Aussteuerbarkeit bei noch akzeptabler Verlustleistung führt.<br />

Quelle: Datenblatt Raytheon<br />

Man erhält diese mit einer Betriebsspannung von 400V und einem Anodenwiderstand von 26,7kOhm<br />

(praktisch: Normwert 27kOhm)<br />

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Zunächst soll die Verlustleistung an einigen Punkten der Kennlinie stichprobenhaft überprüft werden:<br />

Ua = 100V => Ia = 11,5mA => Pa = 1,15 W<br />

Ua = 200V => Ia = 7,5mA => Pa = 1,5W<br />

Ua = 300V => Ia = 3,5mA => Pa = 1,05W<br />

Die Verlustleistung liegt in einem absolut unbedenklichen Bereich.<br />

Daraus folgen die Entscheidungen:<br />

Ub = 400V<br />

R2504 = 27K / 2W<br />

R2505 = 27K / 2W<br />

Der sinnvoll nutzbare gitterseitige Aussteuerbereich der Stufe liegt bei –2V bis –18V, das sind 16Vpp<br />

Der optimale Ruhewert der Gittervorspannung ohne das Vorhandensein einer Ansteuerung liegt bei<br />

(–2V + -18V) / 2 = -10V.<br />

Das bedeutet, wie aus obigem Diagramm ablesbar ist, daß ein Ruhestrom von 5,3mA durch jedes<br />

der beiden Röhrensysteme fließen soll.<br />

Damit kann nun der, für beide Röhrensysteme gemeinsame, Kathodenwiderstand R2503 bestimmt<br />

werden.<br />

Die bereits für die anderen Stufen verwendete negative Betriebsspannung von –120V soll beibehalten<br />

werden.<br />

Bei einer Gittervorspannung von –10V liegt die Kathode auf einem Potential von +10V. Über R2503<br />

fällt dann eine Spannung von 120V + 10V = 130V ab. Durch ihn fließt ein Strom von 5,3mA * 2 =<br />

10,6mA.<br />

R2503 ist somit: 130V / 10,6mA = 12,26 kOhm. Die Verlustleistung ist 130V * 10,6mA = 1,38W.<br />

Für R2503 wird ein Widerstand von 12Kohm / 2W gewählt.<br />

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Nun soll der Innenwiderstand der Röhre im Arbeitspunkt, und damit die Verstärkung der Stufe,<br />

bestimmt werden.<br />

Quelle: Datenblatt Raytheon<br />

Aus der Steigung der Tangente zur Kennlinie bei einer Gittervorspannung von –10V kann ein<br />

Innenwiderstand von 100V / 10mA = 10kOhm abgelesen werden.<br />

Der Verstärkungsfaktor mü der Röhre ist 20 (Datenblatt Raytheon)<br />

Die Verstärkung der Stufe ist :<br />

V = mü * ra / / ra + ri)<br />

V = 20 * 27 kOhm / ( 27 kOhm + 10 kOhm) = 20 * 0,54 = 10,8<br />

Bei einer Ausgangsspannung von 100Vpp (Massebezug) liegt also eine Signalspannung<br />

(Massebezug) von 100Vpp / 10,8 = 9,2V pp an den Gittern der jeweiligen Röhrensysteme an.<br />

Der mögliche Aussteuerbereich von 16Vpp wird also nicht annährend ausgenutzt, so daß man mit<br />

einem weitgehend unverzerrten Betrieb der Stufe rechnen kann.<br />

Die (Leerlauf-Gesamtverstärkung) der drei Verstärkerstufen ist dann:<br />

Eingangsstufe: 60 (Massebezug zu Diff)<br />

1. Treiberstufe: <strong>14</strong> (Diff. Zu Diff.)<br />

2. Treiberstufe: 5 (Diff. Zu Massebezug)<br />

Gesamtverstärkung: 60 * <strong>14</strong> * 5 = 4200.<br />

Damit wird die Forderung einer Leerlaufverstärkung von 1000 bis 2000 mehr als gut erfüllt.<br />

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Die Ausgangsstufe.<br />

Hinweis: der Verstärker wurde zunächst für 60Vpp entworfen, arbeitet aber nach Abschluß der<br />

Entwicklung und empirischen Optimierung problemlos mit bis zu 130Vpp Ausgangsspannung.<br />

Aufgrund verschiedener Änderungen an anderer Stelle wurde abschließend ein Aussteuerbereich<br />

von bis zu 100Vpp festgelegt. Eine Rückübertragung in den ursprünglichen Entwurf, der im<br />

folgenden dokumentiert ist, wurde jedoch nicht mehr nachträglich vorgenommen.<br />

Betrachtung der ausgangsseitigen Lastbedingungen.<br />

Der Modulationsverstärker wird gleichspannungsmäßig mit dem angenommenen Schirmgitterstrom<br />

von ungefähr 8mA belastet. Der, auch für die Signalspannung relevante, Ersatzwiderstand des<br />

Schirmgitters wird mit 120V / 8mA = 15kOhm angenommen.<br />

Weiterhin ist der Fehlerfall zu betrachten, daß die Anodenspannung der Oszillatorröhre nicht<br />

vorhanden ist. In diesem Fall nimmt das Schirmgitter erhebliche Ströme auf, die zur Überlastung der<br />

Ausgangsstufe führen würden, wenn man nicht entsprechende Schutzmaßnahmen vorsieht.<br />

Zudem wird sie kapazitiv belastet:<br />

Durchführungskondensator Schirmgitter: 470 pF<br />

Kabelkapazität: 300 pF<br />

Schirmgitterkondensator: 100 pF<br />

(Annahme: Verwendung von HF-Koaxkabel mit 60pF/m bei einer Kabellänge von 5m)<br />

Man erhält eine Kapazität von 870pF.<br />

Zur Sicherheit sollte man noch eine gewisse Reserve einplanen, um eventuell nötigen zusätzlichen<br />

Entstöraufwand realisieren zu können.<br />

Daher wird im Weiteren von einer kapazitiven Last von 870pF + 13% = 1nF ausgegangen.<br />

Wenn man das Ziel einer –3dB-Grenzfrequenz von 100 kHz hat, dann darf der Innenwiderstand der<br />

Ausgangsstufe nicht kleiner sein als:<br />

R = 1 / ( 100kHz * 2pi * 1nF) = 1,6kOhm.<br />

Der Scheinwiderstand der kapazitiven Last von 1nF ist 1,6kOhm bei 100 kHz und 3,2kOhm bei 50 kHz.<br />

Die gewünschte Spannung über der Last von 1nF ist 60Vpp<br />

Es fließt dann ein Strom von 60Vpp / 1,6kOhm = 37,5mA ss bei 100 kHz und 18,75 mAss bei 50 kHz<br />

(Betrachtung sinusförmiger Ströme / Spannungen)<br />

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Der Detailentwurf der Ausgangsstufe.<br />

Die Ausgangsstufe selbst hat sowohl den (Wechsel-) Strom durch die Lastkapazität als auch den<br />

Wechselstromanteil durch R2518 (über C2512/13 nach Masse), aber, da eine kapazitive Kopplung<br />

vorgesehen ist und die Schirmgitter-Gleichspannung an andrer Stelle bereitgestellt wird, keinen<br />

Gleichstromanteil aufzubringen.<br />

Durch die kapazitive Kopplung können Schutzmaßnahmen der Ausgangsstufe gegen einen zu<br />

hohen Schirmgitterstrom bei Ausfall der Anodenversorgung der Oszillatorröhre entfallen. Lediglich<br />

R2516, R2517 und R2518 müssen ausreichend belastbar sein. R2516 muß zudem so hochohmig<br />

sein, daß eine Zerstörung des Schirmgitters der Oszillatorröhre vermieden wird.<br />

Als obere Grenzfrequenz wird zunächst 50 kHz angesetzt.<br />

Aufgrund der Abtastfrequenz von ca. 44kHz bei der CD-Produktion wird davon ausgegangen, daß<br />

sich in einem realen Musiksignal keine höheren Frequenzanteile bzw. Phaseninformationen, deren<br />

Wiedergabe eine höhere Grenzfrequenz als 44kHz befinden.<br />

Für R2518 wird ein Wert von 3,3kOhm festgelegt, so daß der Wert von R2518 gleich dem<br />

Scheinwiderstand der kapazitiven Last von 1nF bei 50 kHz ist.<br />

Es fließt dann bei 50 kHz ein Strom von 60Vpp / 1,6kOhm = 37,6mApp = 18,8mAp in die Last.<br />

Die Ausgangsstufe soll im Klasse-A-Betrieb arbeiten.<br />

Wenn man einen minimalen Querstrom von 6 mA vorgibt (Vermeidung von übergroßen<br />

Verzerrungen), dann ergeben sich die folgenden Stromverhältnisse:<br />

Keine Aussteuerung<br />

1<br />

15,2mA<br />

15,2mA<br />

1<br />

3 2<br />

3 2<br />

0mA<br />

1<br />

24,4mA<br />

1<br />

Volle positive<br />

Aussteuerung<br />

6mA<br />

3 2<br />

3 2<br />

Volle negative<br />

Aussteuerung<br />

Um die erforderlichen Ströme bereitzustellen werden jeweils 2 Röhrensysteme der 6SN7<br />

parallelgeschaltet.<br />

18,4mA<br />

24,4mA<br />

Der maximale Strom pro Röhrensystem ist dann 24,4 mA / 2 = 12,2mA.<br />

Der minimale Strom pro Röhrensystem ist dann 6 mA / 2 = 3 mA.<br />

1<br />

6mA<br />

1<br />

3 2<br />

3 2<br />

-18,4mA<br />

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Der Ruhestrom ohne Aussteuerung ist dann (insgesamt) 6 mA + 18,4mA / 2 = 15,2 mA,<br />

entsprechend 7,6 mA pro Röhrensystem.<br />

Es wird vorgesehen, keine negative Versorgungsspannung zu verwenden, sondern das „untere Ende“<br />

von R25<strong>14</strong> an Masse zu legen.<br />

Der Ruhestrom wird dann durch die mit P2403 einstellbare Bias-Spannung und den Wert von R25<strong>14</strong><br />

festgelegt.<br />

Hierbei wird zunächst von einer Spannung von 200V über dem „oberen“ sowie dem „unteren“<br />

Röhrensystem ausgegangen, also einer positiven Versorgungsspannung von 400V plus dem<br />

Spannungsabfall an R25<strong>14</strong>.<br />

Die „obere“ und die „untere“ Röhre werden gegenphasig mit identischer Spannung angesteuert.<br />

Wenn sich die Stromaufteilung gemäß obiger Skizze ergeben soll, dann muß die Stromzunahme in<br />

der einen Röhre der Stromabnahme in der anderen Röhre entsprechen.<br />

Dies ist dann der Fall, wenn die Impedanz (im wiederzugebenden Frequenzbereich) zwischen der<br />

Kathode der „unteren“ Röhre und Masse der Impedanz zwischen der Kathode der „oberen“ Röhre<br />

und Masse entspricht.<br />

Die beiden Röhren können näherungsweise als spannungsgesteuerte Stromquellen betrachtet<br />

werden. Eine Änderung der Ansteuerspannung um dU bewirkt eine Änderung des Kathodenpotentials<br />

um praktisch dU. Dies gilt für beide Röhren gleichermaßen. An der Kathode der oberen Röhre folgt<br />

aus der Änderung des Kathodenpotentials ein Strom in die Last von di = du/Zlast. Die Änderung der<br />

Ansteuerspannung der „unteren“ Röhre ist –dU. Der Strom der unteren Röhre ändert sich<br />

gleichermaßen um –du/Zlast, wenn die Impedanz zwischen Kathode und Masse mit der Impedanz<br />

der Last „gematcht“ ist.<br />

Diese Impedanz besteht aus 3 Komponenten:<br />

- Die kapazitive Last (max. 1nF)<br />

- R2518 (3K3)<br />

- Dem Innenwiderstand des Schirmgitters (Abschätzung 120V / 8mA = 15kOhm)<br />

Die minimale Spannung zwischen Anode und Kathode einer voll ausgesteuerten „oberen“ Röhre ist<br />

dann 200V – 60Vpp/2 {Wechselspannung über Last} = 170V.<br />

Die minimale Spannung zwischen Anode und Kathode einer voll ausgesteuerten „unteren“ Röhre ist<br />

dann 200V – 60Vpp {Wechselspannung über Last und über Kathodenimpedanz} = <strong>14</strong>0V,<br />

Die folgende Skizze gibt die Strom/Spannungsverhältnisse über der Röhre in den verschiedenen<br />

Möglichkeiten der Aussteuerung wieder.<br />

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Die Verhältnisse an einem Röhrensystem bei voll ausgesteuerter „oberer“ Röhre (rot), im Ruhezustand<br />

(grün) und bei minimal ausgesteuerter Röhre (blau)<br />

Quelle: Datenblatt Raytheon<br />

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Die Verhältnisse an einem Röhrensystem bei voll ausgesteuerter „unterer“ Röhre (rot), im<br />

Ruhezustand (grün) und bei minimal ausgesteuerter Röhre (blau)<br />

Quelle: Datenblatt Raytheon<br />

Ein gewisser Unterschied im Arbeitsbereich beider Röhren kann also nicht vermieden werden.<br />

Die Verlustleistung beider Röhrensysteme ist im Ruhezustand 15,2mA * 200V = 3W und damit unter<br />

dem Grenzwert von 5W.<br />

Ein „direktes Matchen“ der kathodenseitigen Impedanz mit der Impedanz der Last ist nicht möglich,<br />

da ansonsten die zur Einstellung des Ruhestroms benötigte Biasspannung zu klein gegenüber der<br />

Signalspannung ist.<br />

Mit R25<strong>14</strong> = 6K8 ergibt sich ein Spannungsabfall im Ruhezustand von 15,2mA * 6K8 = 103,4V.<br />

Die Verlustleistung ist 103,4V * 15,2mA = 1,6W.<br />

Die Parallelschaltung aus R25<strong>14</strong> und R2520 soll ungefähr den ohmschen Anteil der Lastimpedanz<br />

entsprechen.<br />

Dieser ist 3K3 {R2518} II 15K {Schirmgitter bei 120V} = 2,7kOhm.<br />

R2520 ist dann 1/ (1/6,8 – 1/ 2,7) = 4,47kOhm.<br />

Es wird der Normwert 4K7 gewählt.<br />

Mit C2521 (100nF) wird R2520 vom Gleichspannungspfad getrennt. Die Grenzfrequenz des<br />

Hochpasses aus C2521 und R2520 ist mit 23 Hz hinreichend gering.<br />

Mit C25061 bis C25062 kann die tatsächliche Lastkapazität nachgebildet werden.<br />

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Durch R2518 fließt der Schirmgitterstrom von 8mA.<br />

Es ergibt sich ein Spannungsabfall von 8mA * 3,3kOhm = 26,4V.<br />

R2517 und C2512 sollen mögliches, durch die Zenerdioden D2501 bis D2503 verursachtes Rauschen<br />

ausfiltern. Mit R2517 = 330R und C2512 = 3,3uF ergibt sich eine Grenzfrequenz von 160 Hz, die<br />

hinreichen unter der unteren Grenzfrequenz des Plasma-Hochtöners liegt.<br />

Der Spannungsabfall an R2517 ist 8mA * 330R = 2,64V.<br />

Für eine Schirmgitterspannung von 120V wird eine Zenerspannung von 120V + 26,4V + 2,64V =<br />

<strong>14</strong>9V => praktisch 150V benötigt.<br />

Es soll hierbei ein Zenerstrom von 3mA fließen. Damit entsteht eine Verlustleistung von 3mA * 150V =<br />

0,45W, es ist sinnvoll, 2 Zenerdioden mit je 75V Durchbruchsspannung BZT03-C51 in Serie zu schalten.<br />

R2516 kann erst bestimmt werden, wenn die Versorgungsspannungen der anderen Stufen bekannt<br />

sind.<br />

Der mögliche Nachteil der AC-Kopplung ist, daß der Mittelwert der Schirmgitterspannung, bedingt<br />

durch eine zu erwartende Nichtlinearität der uns unbekannten U/I-Kennlinie des Schirmgitters der<br />

EL519, mit steigender Amplitude der Ansteuerung sinken dürfte.<br />

Die Kurvenform, und damit die Symmetrie der Signalspannung bleibt dagegen durch die Wirkung der<br />

Gegenkopplung weitgehend vom Innenwidertand des Schirmgitters unbeeinflußt.<br />

Dieser Effekt wird im Folgenden theoretisch abgeschätzt:<br />

Wir nehmen an, das Schirmgitter habe die folgenden Innenwiderstände:<br />

Bei 90V: 20 kOhm, es fließen dann 90V / 20kOhm = 4,5mA<br />

Bei 120V: 15 kOhm, es fließen dann 120V / 15kOhm = 8mA<br />

Bei 150V: 10 kOhm, es fließen dann 150V / 10kOhm = 15mA<br />

Am Verstärkerausgang befinde sich eine symmetrische Rechteckspannung mit den Amplituden 90V<br />

und 150V, die mittlere Schirmgitterspannung betrage 120V.<br />

Es fließt dann ein mittlerer Schirmgitterstrom von (4,5mA + 15mA) / 2 = 9,75mA.<br />

Ohne Aussteuerung würden dagegen nur 8mA fließen.<br />

Der Schirmgitterstrom nimmt also in Folge der Aussteuerung um 1,75mA zu.<br />

Die Summe aus R2518 und R2517 ist 3K3 + 330R = 3,63kOhm.<br />

Es ergibt sich ein zusätzlicher Spannungsabfall von 1,75mA * 3,63kOhm = 6,35V. Das mittlere<br />

Potential des Schirmgitters sinkt um 6,35V, das ist 10,6% des Aussteuerbereichs von 60Vpp.<br />

Wenn man C2513 als unendlich groß annimmt bzw. R2517 als kurzgeschlossen annimmt, dann kann<br />

die Zeitkonstante dieses Ausgleichsvorgangs abgeschätzt werden:<br />

Die Parallelschaltungaus R2518 und dem Innenwiderstand des Schirmgitters ist 3K3 II 10K = 2K68.<br />

Mit C2511 = 1uF ergibt sich eine Zeitkonstante von 2,68ms, entsprechend einer Grenzfrequenz von<br />

60 Hz.<br />

Durch eine Vergrößerung von C2511 auf z.B. 5uF (=> 12Hz) bestünde die Möglichkeit, die<br />

Veränderung des Arbeitspunktes der Oszillatorröhre zeitlich so zu verlangsamen, daß sie nicht mehr<br />

im Hörbereich ist, man schließt also störende Intermodulationen mit Sicherheit aus.<br />

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Die Versorgungsspannung kann nun aus der Addition der einzelnen Spannungsabfälle (im<br />

Ruhezustand) bestimmt werden:<br />

V2502: 200V<br />

V2505: 200V<br />

R25<strong>14</strong>: 103V<br />

Summe: 500V<br />

Der Bias-Spannungsteiler für V2502 soll aus der Versorgung +400V gespeist werden. Die nominelle<br />

Biasspannung ist 294V – 6V (Ug aus Kennlinienfeld) = 288V. Es soll ein Einstellbereich von +/-25%<br />

möglich sein, also von 216V bis 360V.<br />

Die Spannung über P2501 ist dann 360V – 216V = <strong>14</strong>4V. Es fließt ein Strom von <strong>14</strong>4V / 100K =<br />

1,44mA durch das Poti.<br />

R2506 ist dann (400V – 360V) / 1,44mA = 27,8k => Normwert 27K<br />

R2507 ist dann 216V / 1,44mA = 150K.<br />

Der Bias-Spannungsteiler für V2505 soll aus den Versorgung –120V und +400V gespeist werden. Die<br />

nominelle Biasspannung ist 103V – 6V (Ug aus Kennlinienfeld) = 97V. Es soll ein Einstellbereich von +/-<br />

25% möglich sein, also von 73V bis 121V.<br />

Die Spannung über P2501 ist dann 121V – 73V = 48V. Es fließt ein Strom von 48V / 50K = 0,96mA<br />

durch das Poti.<br />

R2509 ist dann (400V – 121V) / 0,96mA = 291k => Normwert 294K<br />

R2507 ist dann (73V + 120V) / 0,96mA = 201K. => Normwert 200K<br />

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Die Stromversorgung des Modulationsverstärkers.<br />

Übersicht über die benötigten Spannungen und Ströme.<br />

Der Modulationsverstärker ( ein Kanal) benötigt die folgenden Spannungen: (In dieser<br />

Zusammenstellung sind zusätzlich noch die Anforderungen der in einem früheren<br />

Entwicklungsstadium noch vorgesehenen ausgangsseitig DC-gekoppelten Variante des Verstärkers<br />

enthalten)<br />

-120V<br />

Stromaufnahme:<br />

Pfad R2302 120V / 68K = 1,8mA<br />

Pfad R2306 120V / 27K = 4,4mA<br />

Pfad R2510 = 0,96mA<br />

Summe: = 7,16mA<br />

P = 0,86 W<br />

-180V<br />

Stromaufnahme:<br />

Pfad R2503 190V / 18K = 10,6 mA<br />

Pfad R25<strong>14</strong> = 15,2mA (Ruhestrom)<br />

Summe: = 25,8 mA<br />

P = 4,6 W<br />

+240V<br />

Stromaufnahme:<br />

Pfad R2302 120V / 68K = 1,8mA<br />

Summe: = 1,8mA<br />

P = 0,43 W<br />

+300V<br />

Stromaufnahme:<br />

Pfad R2306 120V / 27K = 4,4mA<br />

Summe: = 4,4mA<br />

P = 1,3W<br />

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+400V<br />

Stromaufnahme:<br />

Pfad R2503 190V / 18K = 10,6 mA<br />

Pfad R2506 = 1,44mA<br />

Pfad R2509 = 0,96mA<br />

Summe: = 13,0 mA<br />

P = 5,2W<br />

+500V<br />

Stromaufnahme:<br />

Pfad R2512 = 15,2mA (Ruhestrom)<br />

P = 7,6W<br />

+ Unreg<br />

Pfad R2516 = 13 mA<br />

P = noch unbekannt<br />

6,3V Heizung (Kreis 1 mit Massebezug)<br />

V2300 ECC83 = 0,3A<br />

V2301 ECC82 = 0,3A<br />

V2501 6SN7 = 0,6A<br />

Summe = 1,2A<br />

P = 7,6W<br />

6,3V Heizung (Kreis 2 mit Bezug zu Ausgang)<br />

V2502 6SN7 = 0,6A<br />

V2504 6SN7 = 0,6A<br />

Summe = 1,2A<br />

P = 7,6W<br />

6,3V Heizung (Kreis 3 mit Bezug zu Kathode Low-Side)<br />

V2502 6SN7 = 0,6A<br />

V2504 6SN7 = 0,6A<br />

Summe = 1,2A<br />

P = 7,6W<br />

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Übersicht über die Leistungsaufnahme:<br />

In dieser Betrachtung ist die (nicht unerhebliche) Verlustleistung innerhalb der Spannungsregler noch<br />

nicht berücksichtigt.<br />

P (-120V) = 0,86 W<br />

P (-180V) = 4,6 W<br />

P (+240V) = 0,43 W<br />

P (+300V) = 1,3W<br />

P (+400V) = 5,2W<br />

P (+500V) = 7,6W<br />

P (+ Unreg = 6,5W (Schätzung)<br />

P (6,3V /1) = 7,6W<br />

P (6,3V /2) = 7,6W<br />

P (6,3V /3) = 7,6W<br />

Summe = 49,3 W<br />

Detailentwurf positiver Versorgungszweig:<br />

Allgemeines<br />

Um den Aufbau des Transformators zu vereinfachen werden alle positiven Versorgungsspannungen<br />

aus einer gemeinsamen Rohspannung abgeleitet. Diese Rohspannung soll im folgenden Bestimmt<br />

werden. Hierzu wird von einer Netzspannungstoleranz von +/-10% ausgegangen.<br />

Die einzelnen Spannungen für die Vorstufen werden mit linearen Spannungsreglern stabilisiert. Dies ist<br />

zwar eigentlich unnötig, da die Stromaufnahme aller Stufen prinzipbedingt konstant ist (Endstufe: die<br />

mittlere Stromaufnahme) und man die gewünschten Spannungsabfälle, wie in klassischen<br />

Verstärkerschaltungen, mittels Serienwiderständen realisieren könnte. Dann beeinflußt aber eine<br />

Änderung der Stromaufnahme einer Stufe auch die Versorgungsspannungen der anderen Stufen. Da<br />

es sich hier aber um eine Experimentierbaugruppe handelt, ist die Möglichkeit der voneinander<br />

unabhängigen Änderung an den einzelnen Stufen wichtiger als die Einsparung von Fläche oder<br />

Bauteilkosten.<br />

Die Stromaufnahme aller Verbraucher an diesem Zweig beträgt:<br />

Schirmgitterversorgung R2516: 15mA (Designvorgabe)<br />

+500V (Ruhestrom Endstufe): 15,2mA<br />

+400V: 13 mA<br />

+300V und +240V: 6,2mA<br />

Eigenstrom Spg.-Regler 3 x 2mA 6 mA<br />

Summe: 55,4mA<br />

Zunächst wird die Brummspannung bestimmt, die mit einem noch akzeptablen Siebkondensator<br />

erreichbar ist:<br />

Mit einem Kondensator von 100uF ergibt sich eine Brummspannung von<br />

U = i * t / C = 55,4 * 10E-3A * 10E-2s / 10E-4F = 5,5V<br />

Der Kondensator wird in zwei Teilkondensatoren zu je 50uF aufgeteilt, die über einen Siebwiderstand<br />

miteinander verbunden sind. Der mittlere Spannungsabfall am Siebwiderstand soll 10V betragen.<br />

Damit ergibt sich ein Wert von 10V / 55,4mA = 180,5 Ohm => Normwert 180R<br />

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Die Siebkondensatoren werden durch die Reihenschaltung von je 2 Elkos 100uF/400V gebildet.<br />

Parallel zu jedem Teilkondensator wird ein Entlade- und Spannungsaufteilungswiderstand 100K / 2W<br />

geschaltet.<br />

Zwischen dem Gleichrichter und dem „ersten“ Kondensator wird ein Schutzwiderstand mit dem Wert<br />

10 Ohm geschaltet.<br />

Als minimale Spannung über dem Spannungsregler für +500V wird 20V vorgesehen.<br />

Mit einer Brummspannung von 5,5V plus einem Spannungsabfall am Siebwiderstand von 10V und<br />

einem Spannungsabfall am Gleichrichter von 1,4V ergibt sich ein minimaler Scheitelwert der Trafo-<br />

Sekundärspannung von 500V + 20V + 5,5V + 10V + 1,4V = 537V.<br />

Diese Spannung soll bei Netzspannung 230V-10% abgegeben werden.<br />

Bei 230V erhält man dann einen Scheitelwert von 537 / 0,9 = 596V.<br />

Das ist ein Effektivwert von 596V / 1,41 = 423V, aufgerundet zu 425V.<br />

Bei 230V + 10% erhält man einen Scheitelwert von 655V.<br />

Am Spannungsregler ergibt sich dann eine mittlere Eingangsspannung von 655V – 1,4V –10V – 5,5V/2<br />

= 641V.<br />

Um die Möglichkeit zu besitzen, die Stromaufnahme ( Ruheströme) ggf, zu erhöhen wird der<br />

Transformator für einen Sekundärstrom von 80mA ausgelegt. Die Sieb/Ladekapazität werden von<br />

100uF auf 150uF vergrößert.<br />

Spannungsregler für +500V:<br />

Die Verlustleistung am Längstransistor ist bei 230V + 10%: (641V – 500V) * 15,2mA = 2,<strong>14</strong>W.<br />

Um die Möglichkeit zu besitzen, den Ruhestrom ggf. verdoppeln zu können, wird die Verlustleistung<br />

nun noch für diesen Fall betrachtet, sie wäre dann 4,3W.<br />

Unter der Annahme eines internen Wärmwiderstands von 1,6 K/W, eines Kühlelements mit 15 K/W und<br />

einer Umgebungstemperatur von 50°C ergäbe sich eine Chiptemperatur im Längstransistor von 4,3W<br />

* ( 15 + 1,6 k/W) + 50°C = 121,4°C, der Grenzwert ist 150°C.<br />

Die weiteren Berechnungen werden ebenfalls für einen verdoppelten Ruhestrom von 30,4mA<br />

ausgeführt.<br />

Der Basisstrom des Längstransistors ist 30,4mA/hfe min = 30,4mA/20 = 1,52mA.<br />

Der Zenerstrom soll mindestens 2mA betragen.<br />

Die minimale Spannung an der +700V-Versorgung bei 230V – 10% ist 630V.<br />

Damit ergibt sich der Vorwiderstand zu:<br />

(630V – 500V ) / (1,52mA + 2mA) = 36,9kOhm => Normwert 39K<br />

Bei 230V + 10% => 770V fließen dann (770V – 500V) / 39K = 6,9mA.<br />

Die maximal mögliche Verlustleistung in den Zenerdioden ist dann 500V * 6,9mA = 3,45W.<br />

Durch die Wahl einer möglichst gleichmäßigen Aufteilung der Zenerspannung über drei in Reihe<br />

geschaltete Dioden mit 160V + 160V + 180V = 500V Durchbruchsspannung ergibt sich eine<br />

maximale Verlustleistung von 6,9mA * 180V = 1,24W an einer einzelnen Diode. Es wird der Typ BZT03<br />

mit max. 3W Verlustleistung gewählt.<br />

Die Verlustleistung am Vorwiderstand ist max (770V-500V) 2 / 36K = 2,025W. Da diese nur unter<br />

Extrembedingungen auftritt reicht ein 2W-Widerstand gerade noch aus.<br />

Der Tiefpass aus 3K3 und 1uF in der Basiszuleitung unterdrückt mögliches Rauschen der Zenerdioden<br />

und hat eine Grenzfrequenz von 48 Hz.<br />

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Spannungsregler für +400V<br />

Die Verlustleistung am Längstransistor ist bei 230V + 10%:<br />

(641V – 400V) * 13mA = 3,13W.<br />

Um die Möglichkeit zu besitzen, den Ruhestrom ggf. um 30% zu können, wird die Verlustleistung nun<br />

noch für diesen Fall betrachtet, sie wäre dann 4,1 W.<br />

Unter der Annahme eines internen Wärmwiderstands von 1,6 K/W, eines Kühlelements mit 15 K/W und<br />

einer Umgebungstemperatur von 50°C ergäbe sich eine Chiptemperatur im Längstransistor von 4,1W<br />

* ( 15 + 1,6 k/W) + 50°C = 118,1°C, der Grenzwert ist 150°C.<br />

Alle weiteren Berechnungen werden ebenfalls für einen vergrößerten Ruhestrom von 13mA * 1,3 =<br />

16,9 mA ausgeführt.<br />

Da eine minimale Spannung von 20V über dem Längstransistor ausreicht, kann ein Teil der<br />

Verlustleistung in einen Vorwidertand verlagert werden. R = (537V – 20V – 400V) / 16,9mA = 117V /<br />

16,9mA = 6,92 kOhm. Es wird der Normwert 6K8 gewählt. Die Verlustleistung ist 1,9W, es wird ein 3W-<br />

Widerstand gewählt. Am Transistor verbleiben 4,1W – 1,9W = 2,2W.<br />

Unter der Annahme eines internen Wärmwiderstands von 1,6 K/W, eines kleineren Kühlelements mit<br />

21 K/W und einer Umgebungstemperatur von 50°C ergäbe sich eine Chiptemperatur im<br />

Längstransistor von 2,2W * ( 21 + 1,6 k/W) + 50°C = 99,7°C, der Grenzwert ist 150°C.<br />

Der Basisstrom des Längstransistors ist 16,9mA/hfe min = 16,9mA/20 = 0,85mA.<br />

Der Zenerstrom soll mindestens 2mA betragen.<br />

Die minimale Spannung an der +590V-Versorgung bei 230V – 10% ist 537V.<br />

Damit ergibt sich der Vorwiderstand zu:<br />

(537V – 400V ) / (0,85mA + 2mA) = 48,1kOhm => Normwert 47K<br />

Bei 230V + 10% => 641V fließen dann (641V – 400V) / 47K = 5,12mA.<br />

Die maximal mögliche Verlustleistung in den Zenerdioden ist dann 400V * 5,12mA = 2,05W.<br />

Durch die Wahl einer gleichmäßigen Aufteilung der Zenerspannung über 2 in Reihe geschaltete<br />

Dioden mit 200V + 200V = 400V Durchbruchsspannung ergibt sich eine maximale Verlustleistung<br />

von 1,0 W an einer einzelnen Diode. Es wird der Typ BZT03 mit max. 3W Verlustleistung gewählt.<br />

Die Verlustleistung am Vorwiderstand ist max (641V-400V) 2 / 47K = 1,2W. Es wird ein 2W-Widerstand<br />

gewählt.<br />

Der Tiefpass aus 1K5 und 10uF in der Basiszuleitung unterdrückt mögliches Rauschen der<br />

Zenerdioden und hat eine Grenzfrequenz von 10,5 Hz.<br />

Spannungsregler für +300V und +240V<br />

Die Spannung +240V wird, wie auch beim BC2, über einen Serienwiderstand aus der Spannung<br />

+300V abgeleitet. Die Stromaufnahme ist 4,4,A + 1,8mA = 6,2mA.<br />

Die Verlustleistung am Längstransistor ist bei 230V + 10%:<br />

(641V – 300V) * 6,2 mA =2,1W.<br />

Um die Möglichkeit zu besitzen, den Ruhestrom ggf. um 30% zu können, wird die Verlustleistung nun<br />

noch für diesen Fall betrachtet, sie wäre dann 2,75 W.<br />

Alle weiteren Berechnungen werden ebenfalls für einen vergrößerten Ruhestrom von 6,2 mA * 1,3 =<br />

8,1 mA ausgeführt.<br />

Da eine minimale Spannung von 20V über dem Längstransistor ausreicht, kann ein Teil der<br />

Verlustleistung in einen Vorwidertand verlagert werden. R = (537V – 20V – 300V) / 8,1mA = 217V /<br />

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8,1mA = 26,7 kOhm. Es wird der Normwert 27K gewählt. Die Verlustleistung ist 1,8W, es wird ein 2W-<br />

Widerstand gewählt. Am Transistor verbleiben 2,75W – 1,8W = 0,95W.<br />

Unter der Annahme eines internen Wärmwiderstands von 1,6 K/W, Kühlelements mit 21 K/W und einer<br />

Umgebungstemperatur von 50°C ergäbe sich eine Chiptemperatur im Längstransistor von 0,95W * (<br />

21 + 1,6 k/W) + 50°C = 71,5°C, der Grenzwert ist 150°C.<br />

Der Basisstrom des Längstransistors ist 8,1mA/hfe min = 8,1mA/20 = 0,4mA.<br />

Der Zenerstrom soll mindestens 2mA betragen.<br />

Die minimale Spannung an der +590V-Versorgung bei 230V – 10% ist 537V.<br />

Damit ergibt sich der Vorwiderstand zu:<br />

(537V – 300V ) / (0,4mA + 2mA) = 98,8kOhm => Normwert 100K<br />

Bei 230V + 10% => 641V fließen dann (641V – 300V) / 100K = 3,4 mA.<br />

Die maximal mögliche Verlustleistung in den Zenerdioden ist dann 300V * 3,4mA = 1,0 W.<br />

Durch die Wahl einer gleichmäßigen Aufteilung der Zenerspannung über 2 in Reihe geschaltete<br />

Dioden mit 150V + 150V = 300V Durchbruchsspannung ergibt sich eine maximale Verlustleistung<br />

von 0,5 W an einer einzelnen Diode. Es wird der Typ BZT03 mit max. 3W Verlustleistung gewählt.<br />

Die Verlustleistung am Vorwiderstand ist max (641V-300V) 2 / 100K = 1,16W. Es wird ein 2W-Widerstand<br />

gewählt.<br />

Der Tiefpass aus 1K5 und 10uF in der Basiszuleitung unterdrückt mögliches Rauschen der<br />

Zenerdioden und hat eine Grenzfrequenz von 10,5 Hz.<br />

Die Dimensionierung des Serienwiderstands für 240V wurde aus dem BC2 übernommen.<br />

Schirmgitterversorgung Oszillatorröhre<br />

Nun kann auch R2516 bestimmt werden. Als Speisespannung wird die 590V-Versorgung (537 bis<br />

641V) vorgesehen.<br />

R2516 ist dann ( 537V – 150V) / ( Iz + Ig2) = ( 537V – 150V) / ( 3mA + 8mA) = 48,4kOhm.<br />

Gewählt wird der Normwert 47K.<br />

Im Fehlerfall eines Heizfadenbruchs der Oszillatorröhre ist der Schirmgitterstrom Null. Es fließt dann ein<br />

Strom von max. (641V-150V) / 47K = 10,4 mA durch die Zenerdioden. Es entsteht eine Verlustleistung<br />

von 150V * 10,4mA = 1,6 W, die sich auf zwei in Serie geschaltete Dioden der Nennleistung 3W mit<br />

jeweils 0,8W aufteilt.<br />

Die Verlustleistung an R2516 ist, im Fehlerfall eines Kurzschlusses der Schirmgitterstrecke (keine<br />

Anodenspannung) max. 641V 2 /47K = 8,7W , es wird ein 10W-Widerstand mit ausreichender<br />

Spannungsfestigkeit gewählt. (Welwyn W24 47K/12W Nennspannung 750V)<br />

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Detailentwurf negativer Versorgungszweig:<br />

Es werden alle positiven Versorgungsspannungen aus einer gemeinsamen Rohspannung abgeleitet.<br />

Diese Rohspannung soll im folgenden bestimmt werden. Hierzu wird von einer Netzspannungstoleranz<br />

von +/-10% ausgegangen.<br />

Die Stromaufnahme aller Verbraucher an diesem Zweig beträgt:<br />

-180V: 25,8mA<br />

-120V: 7,16 mA<br />

Summe: 32,16mA<br />

Es wird jedoch die Möglichkeit vorgesehen, einen Strom von 50mA zu entnehmen.<br />

Zunächst wird die Brummspannung bestimmt, die mit einem noch akzeptablen Siebkondensator<br />

erreichbar ist:<br />

Mit einem Kondensator von 100uF ergibt sich eine Brummspannung von<br />

U = i * t / C = 50 * 10E-3A * 10E-2s / 10E-4F = 5,0V<br />

Zwischen dem Gleichrichter und dem „ersten“ Kondensator wird ein Schutzwiderstand mit dem Wert<br />

22 Ohm geschaltet.<br />

Als minimale Spannung über dem Spannungsregler für -180V wird 20V vorgesehen.<br />

Mit einer Brummspannung von 50 V plus einem Spannungsabfall am Siebwiderstand von (50mA/0,1)<br />

* 22R = 11V {Annahme: Stromfluß in 10% der Periodendauer} und einem Spannungsabfall am<br />

Gleichrichter von 1,4V ergibt sich ein minimaler Scheitelwert der Trafo-Sekundärspannung von 180V +<br />

20V + 5V + 11V + 1,4V = 217V.<br />

Diese Spannung soll bei Netzspannung 230V-10% abgegeben werden.<br />

Bei 230V erhält man dann einen Scheitelwert von 217 / 0,9 = 241V.<br />

Das ist ein Effektivwert von 241V / 1,41 = 171V, abgerundet zu 170V.<br />

Bei 230V + 10% erhält man einen Scheitelwert von 265V.<br />

Am Spannungsregler ergibt sich dann eine mittlere Eingangsspannung von 265V – 1,4V –11 – 5V/2 =<br />

250V.<br />

Spannungsregler für –180V:<br />

Die Berechnung erfolgt für einen verdoppelten Ruhestrom der Endstufe, es ergeben sich dann 25,8<br />

+ 15,2 = 41 mA<br />

Die Verlustleistung am Längstransistor ist bei 230V + 10%:<br />

(250V – 180V) * 41mA = 2,9W.<br />

Unter der Annahme eines internen Wärmwiderstands von 1,6 K/W, eines Kühlelements mit 15 K/W und<br />

einer Umgebungstemperatur von 50°C ergäbe sich eine Chiptemperatur im Längstransistor von 2,9W<br />

* ( 15 + 1,6 k/W) + 50°C = 98,1°C, der Grenzwert ist 150°C.<br />

Der Basisstrom des Längstransistors (PNP MJE5258) ist 41mA/hfe min = 41mA/15 = 2,7mA.<br />

Der Zenerstrom soll mindestens 2mA betragen.<br />

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Die minimale Spannung an Eingang des Spannungsreglers bei 230V – 10% ist 217V.<br />

Damit ergibt sich der Vorwiderstand zu:<br />

(217V – 180V ) / (2mA + 2,7mA) = 7,87 kOhm => Normwert 8K2<br />

Bei 230V + 10% => 250V fließen dann (250V – 180V) / 8K2 = 8,5mA.<br />

Die maximal mögliche Verlustleistung an der Zenerdiode ist dann 180V * 8,5mA = 1,53W.<br />

Es wird der Typ BZT03 mit max. 3W Verlustleistung gewählt.<br />

Die Verlustleistung am Vorwiderstand ist max (250V-180V) 2 / 8K2 = 0,6W. Es wird ein 1W-Widerstand<br />

gewählt.<br />

Der Tiefpass aus 1K5 und 10uF in der Basiszuleitung unterdrückt mögliches Rauschen der<br />

Zenerdioden und hat eine Grenzfrequenz von 10,5 Hz.<br />

Spannungsregler für –120V:<br />

Die Berechnung erfolgt für einen um 30% vergrößerten Strom, das sind dann 7,16mA * 1,3 = 9,3mA<br />

Ein Teil der Verlusteistung kann aus dem Längstransistor in einen Vorwiderstand verlagert werden. An<br />

diesem können 180V – 120V = 60V abfallen (Der Regler für –180V und die Trafo Sekundärspannung<br />

wurden so berechnet, daß es ohne Vorwiderstand gerade noch geht, daher hat man bei 120V 60V<br />

„Luft“)<br />

Der Vorwiderstand ist 60V / 9,3mA = 6,45kOhm, es wird der Normwert 5K6 gewählt, man erhält einen<br />

tatsächlichen Spannungsabfall von 9,3mA * 6K8 = 63V. Die Verlustleistung ist 0,6W, es wird ein 1W-<br />

Widerstand vorgesehen.<br />

Die Verlustleistung am Längstransistor ist bei 230V + 10%:<br />

(250V – 63V- 120V) * 9,3 mA = 0,62W.<br />

Unter der Annahme eines internen Wärmwiderstands von 1,6 K/W, eines Kühlelements mit 21 K/W und<br />

einer Umgebungstemperatur von 50°C ergäbe sich eine Chiptemperatur im Längstransistor von 0,62<br />

W * ( 21 + 1,6 k/W) + 50°C = 64°C, der Grenzwert ist 150°C.<br />

Der Basisstrom des Längstransistors (PNP MJE5258) ist 9,3mA/hfe min = 9,3 mA/15 = 0,62mA.<br />

Der Zenerstrom soll mindestens 2mA betragen.<br />

Die minimale Spannung an Eingang des Spannungsreglers bei 230V – 10% ist 217V.<br />

Damit ergibt sich der Vorwiderstand zu:<br />

(217V – 120V ) / (2mA + 0,62mA) = 37 kOhm => Normwert 33K<br />

Bei 230V + 10% => 250V fließen dann (250V – 120V) / 33K = 3,9mA.<br />

Die maximal mögliche Verlustleistung an der Zenerdiode ist dann 120V * 7mA = 0,84 W.<br />

Es wird der Typ BZT03 mit max. 3W Verlustleistung gewählt.<br />

Die Verlustleistung am Vorwiderstand ist max (250V-120V) 2 / 33K = 0,5W. Es wird ein 1W-Widerstand<br />

gewählt.<br />

Der Tiefpass aus 1K5 und 10uF in der Basiszuleitung unterdrückt mögliches Rauschen der<br />

Zenerdioden und hat eine Grenzfrequenz von 10,5 Hz.<br />

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Die Stromversorgung des HF-Oszillators.<br />

Der Oszillator benötigt eine Versorgungsspannung von +700V bei ca. 300mA. An dieser Stelle wurde<br />

die bereits bekannte und bewährte Schaltung aus dem ersten Plasma-Hochtöner des<br />

Sommersemesters 2006 übernommen. (Siehe dazu: Abschlußbericht Herausforderung High-Speed,<br />

Abschnitt Netzteile)<br />

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Die Detailspezifikation des Netztransformators:<br />

Die folgende Skizze zeigt die vollständige Spezifikation für den Netztransformator.<br />

230V<br />

0V<br />

500V<br />

0V<br />

425V<br />

0V<br />

170V<br />

0V<br />

6,3V<br />

0V<br />

6,3V<br />

0V<br />

6,3V<br />

0V<br />

6,3V<br />

0V<br />

12,6V<br />

Detailspezifikation für den Netztransformator<br />

0V<br />

300mA 150W<br />

80mA<br />

50mA<br />

1,2A<br />

1,2A<br />

1,2A<br />

2A<br />

0,5A<br />

34W<br />

Summe: 234W<br />

8,5W<br />

7,6W<br />

7,6W<br />

7,6W<br />

12,6W<br />

6,3W<br />

Anodenversorgung<br />

Oszillator<br />

Anodenversorgung<br />

Modulationsverstärker<br />

Kathodenversorgung<br />

Modulationsverstärker<br />

Heizung<br />

Modulationsverstärker<br />

Heizung<br />

Modulationsverstärker<br />

Heizung<br />

Modulationsverstärker<br />

Heizung<br />

Oszillator<br />

Hilfsspannung z.B.<br />

Relais / ICs / Zündmotor bzw.Magnet<br />

Der Netztransformator wurde bei der Firma Bremer-Transformatoren nach dieser Spezifikation<br />

angefertigt. Es ist zu beachten, daß die Wicklung „Heizung Oszillator“ bei einer Neuanfertigung des<br />

Trafos auf 40V / 0,3A geändert werden sollte, da inzwischen die EL519 durch die PL519 ersetzt wurde.<br />

Der zusätzliche Heiztransformator kann damit entfallen. Die Signalleuchte an der Frontplatte sollte<br />

dann nicht mehr an dieser Wicklung, sondern an der 12,6V-Wicklung betrieben werden, Hierbei ist<br />

dann eine Signalleuchte mit 12V Nennspannung anstelle der in der Stückliste angegebenen<br />

Signalleuchte einzusetzen.<br />

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Die Inbetriebnahme, die empirische Optimierung und die<br />

Vermessung des Modulationsverstärkers.<br />

Die Bestückung der variablen bzw. optionalen Bauteile.<br />

Die tatsächliche Bestückung dieser Bauteile erfolgte gemäß nachstehender Tabelle:<br />

Bauteil: bestückter Wert:<br />

C2511 5uF<br />

R2506 27K<br />

R2507 150K<br />

R2509 180K<br />

R2510 130K<br />

BR2501 0R0<br />

BR2502 NB<br />

R2512 0R0<br />

Auf die, nicht weiterverfolgte, Möglichkeit der ausgangsseitigen DC-Kopplung wird in diesem Text<br />

nicht eingegangen.<br />

Die Korrektur von “Flüchtigkeitsfehlern”.<br />

Bei der Inbetriebnahme wurden zwei „Flüchtigkeitsfehler“ korrigiert, die hier im Sinne einer<br />

vollständigen Beschreibung und des Nachbaus nach dem derzeitigen, noch unkorrigierten,<br />

Unterlagen-bzw. Leiterplattenstand erwähnt sind:<br />

- Eine Leiterbahn der Verbindung der Heizanschlüsse von V2300 und V2301 ist zu dünn, sie muß<br />

mit einer parallelgeschalteten Kupferlitze „verstärkt“ werden.<br />

- Die Diode D1501 hat eine Zenerspannung von 180V, nicht wie irrtümlich angegeben von 150V.<br />

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Die Kontrolle der DC-Arbeitspunkte der Eingangs- und Treiberstufen.<br />

Die DC-Arbeitspunkte der Eingangs- und Treiberstufen wurden nachgemessen<br />

Eingangsstufe:<br />

(P2303 in Mittelstellung)<br />

Ukath = 1,2V berechnet 1,0V<br />

Ua1 = 164V berechnet <strong>14</strong>2V<br />

Ua2 = 161V berechnet <strong>14</strong>2V<br />

Treiberstufe 1:<br />

Ukath = 6,5V berechnet 7V<br />

Ua1 = 151V berechnet <strong>14</strong>0V<br />

Ua2 = 151V berechnet <strong>14</strong>0V<br />

Treiberstufe 2:<br />

Ukath = 9,2V berechnet 10V<br />

Ua1 = 262V berechnet 260V<br />

Ua2 = 254V berechnet 260V<br />

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Weitere Messungen an den Eingangs- und Treiberstufen.<br />

An den Eingangs- und Treiberstufen wurden die Verstärkungen gemessen und die oberen<br />

Grenzfrequenzen meßtechnisch abgeschätzt.<br />

Verstärkung und Grenzfrequenz der Eingangsstufe:<br />

Gemessene Verstärkung der Eingangsstufe bei 1kHz:<br />

V = Uaus (Differentiell) / Uein (Massebezug, 1 Gitter an Signalquelle, das andere Gitter an GND)<br />

= (0,655V + 0,73V) / 0,0235V = 58,7<br />

Berechneter Wert: 60<br />

Grenzfrequenz –3dB = 32 kHz<br />

Verstärkung und Grenzfrequenz der Treiberstufe 1:<br />

Verstärkung bei 1kHz<br />

V = Uaus (Differentiell) / Uein (Differentiell) = (6,80V + 6,80V) / (0,472V + 0,572V) = 13,0<br />

Berechneter Wert: <strong>14</strong><br />

Grenzfrequenz –3dB = 34 kHz {Messung unter Einbeziehung der Eingangsstufe}<br />

Verstärkung, Grenzfrequenz und Aussteuerbarkeit der Treiberstufe 2:<br />

Verstärkung bei 1kHz<br />

V = Uaus (Differentiell) / Uein (Differentiell) = (104,5V + 105,0V) / (6,8V + 6,8V) = 15,4<br />

Berechneter Wert: 10<br />

Die Ausgangsspannung wird jedoch im Massebezug weiterverwendet, womit sich dann eine<br />

tatsächliche Verstärkung von 15,4/2 = 7,7 ergibt (berechnet: 5)<br />

Grenzfrequenz –3dB = nicht direkt bestimmbar, da höher als 34 kHz, daher bereits Begrenzung durch<br />

vorhergehende Stufen.<br />

Aussteuerbarkeit bis 250Vpp ohne am Oszilloskop sichtbare Nichtlinearität.<br />

Gemeinsame Verstärkung der ersten drei Verstärkerstufen<br />

Es ergibt sich eine gemessene Gesamtverstärkung von 58,7 * 13 * 7,7 = 5875, der berechnete Wert<br />

lag bei 60 * <strong>14</strong> * 5 = 4200.<br />

Es ist zu beachten, daß die gemessenen Werte, bedingt durch die Ermittlung von Differenzen aus<br />

aufeinanderfolgenden Messungen bei der Anwesenheit von Gleichtaktspannungen und<br />

Ableseungenauigkeiten am Oszilloskop eine gewisse Toleranz aufweisen.<br />

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Einstellung der Arbeitspunkte der Push-Pull-Ausgangsstufe.<br />

Die Gitterspannungen der Endstufenröhren wurden empirisch so eingestellt, daß sich eine möglichst<br />

hohe Aussteuerbarkeit bis zum Einsatz von Signalbegrenzungen oder –Verzerrungen ergibt.<br />

Arbeitspunkt der „oberen“ Röhre V2502:<br />

Das Poti P2501 wird auf die positivste mögliche Spannung gestellt, man hat dann ein Potential von<br />

372V am Gitter und 380V an der Kathode der „oberen“ Röhre V2502. Dieser Wert muß noch nicht<br />

das Optimum sein, man kann mit der derzeitigen Stellbereichsbegrenzung durch R2506 nur keine<br />

höhere Spannung einstellen. Da man jedoch mit der vorliegenden Einstellung eine verzerrungsfreie<br />

Ausgangsspannung von mehr als ausreichenden 130Vpp erhält, wurden keine weiteren Experimente<br />

in diese Richtung unternommen.<br />

Arbeitspunkt der „unteren“ Röhre V2504:<br />

Mit P2502 wurde ein Potential von 1<strong>14</strong>V am Gitter von V2504A eingestellt, das Potential der Kathode<br />

von V2502 ist dann 124V.<br />

Messungen an der Push-Pull-Ausgangsstufe.<br />

Die Spannungsverstärkung der Push-Pull-Stufe beträgt 0,93, gemessen mit einer externen Last von 1nF<br />

am Ausgang, bei 1kHz und, mit praktisch unverändertem Wert, bei 10 kHz.<br />

Der theoretisch erwartete Wert lag bei 0,9.<br />

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Dimensionierung der Gegenkopplung und Sicherung der Stabilität.<br />

Die Leerlaufverstärkung des Modulationsverstärkers ist 2250. (gemessen bei 5kHz und einer externen<br />

Last von 1nF) Die Verstärkung mit Gegenkopplung ist jedoch nur 50. Daher erfordert die Stabilität des<br />

Verstärkers besondere Maßnahmen.<br />

Maßnahmen zur Beseitigung hochfrequenter Oszillationen:<br />

Es zeigte sich eine Oszillation mit ungefähr 1,8 Mhz. Messungen am noch oszillierenden Verstärker<br />

zeigten, daß diese Frequenz die Eingangsstufe und die erste Treiberstufe ohne wesentliche<br />

Verstärkung durchläuft, in der zweiten Treiberstufe jedoch signifikant verstärkt wird und in der<br />

Ausgangsstufe deutlich abgeschwächt wird. Der aus dem Ausgangswiderstand der Ausgangsstufe<br />

und der externen Lastkapazität entstehende Tiefpaß ist für diese, mit einer Phasendrehung<br />

verbundene, Abschwächung verantwortlich.<br />

Daher wird das Ausgangssignal der zweiten Treiberstufe über einen separaten, nachträglich<br />

eingefügten, Gegenkopplungspfad an den Eingang zurückgeführt. Der exakte Gegenkopplungsgrad<br />

dieses Pfades ist mit einem Trimmpotentiometer einstellbar. Man stellt diesen Trimmer so ein, daß sich<br />

bei Speisung des Modulationsverstärkers mit einem Rechtecksignal an dessen Ausgangssignal ein<br />

leichtes, noch hinreichend gedämpftes, Überschwingen sichtbar ist.<br />

Mit dieser Maßnahme arbeitet der Verstärker in Bezug auf seinen oberen Grenzfrequenzbereich<br />

stabil.<br />

In Serie zum Trimmkondensator wird ein 1nF-Glimmerkondensatore geschaltet, um eine direkte<br />

Beaufschlagung des Trimmers mit hoher Gleichspannung zu vermeiden.<br />

EINGANG<br />

GEGENK.<br />

GEGENK.<br />

fg = 640 Hz<br />

fg = 1,8 Hz<br />

fg = 1,6 Hz<br />

fg = 7,3 Hz<br />

Vereinfachtes Blockschaltbild des Verstärkers, in dem die Maßnahmen zur Sicherstellung der<br />

Stabilität eingezeichnet sind.<br />

Maßnahmen zur Beseitigung tieffrequenter Oszillationen:<br />

Zur Beseitigung tieffrequenter Oszillationen muß die Verstärkung im Bereich der unteren<br />

Grenzfrequenz des Verstärkers durch einen geeigneten Hochpaß hinreichend klein gemacht werden.<br />

Wichtig ist, daß dies nur an EINER Stelle geschieht, damit sich nur EINE Phasendrehung von 90° an<br />

dieser einen Stelle ergibt. Hierzu wurde die Grenzfrequenz des Hochpasses zwischen der<br />

Eingangsstufe und der ersten Treiberstufe auf 640 Hz erhöht. Alle anderen Hochpässe im Signalweg<br />

haben dagegen Grenzfrequenzen im unteren einstelligen Hz-Bereich. ( 1. Treiberstufe => 2.<br />

Treiberstufe 1,6 Hz; 2. Treiberstufe => Endstufe 7,2 Hz). Als problematisch stellte sich noch der<br />

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AUSGANG<br />

Cl = 1nF<br />

Kabel- und Entstörkapazitäten


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Hochpaß im Gegenkopplungspfad heraus. Mit seiner ursprünglichen Dimensionierung von 1uF /<br />

22kOhm ergab sich eine Grenzfrequenz von 7,2Hz. Damit ergaben sich tieffrequente Oszillationen im<br />

einstelligen Hz-Bereich. Die wirksame Kapazität wurde durch Parallelschaltung von zusätzlichen<br />

Kondensatoren auf 4uF erhöht, womit sich dann eine Grenzfrequenz von 1,8 Hz ergab. Auch mit<br />

dieser Dimensionierung hat man noch eine schlechte Stabilitätsreserve am unteren Rand des<br />

Übertragungsbereichs, was sich in einem deutlichen Peak des Frequenzgangs bei ca. 8 Hz äußert.<br />

Dieses Verhalten hat jedoch keine praktische Relevanz, da der Verstärker ohnehin über einen<br />

Hochpaß mit einer Grenzfrequenz im kHz-Bereich angesteuert wird.<br />

Um die großen (und teuren) Kondensatoren im Gegenkopplungspfad zu vermeiden wäre es auf den<br />

ersten Blick naheliegend, den Widerstand im Gegenkopplungspfad zu erhöhen (R2411 und P2403).<br />

In der Praxis verbietet sich das jedoch, da dann die Kapazitäten im zusätzlichen<br />

Gegenkopplungspfad vom zweistelligen in den einstelligen pF-Bereich reduziert werden müßten.<br />

Dann sind sie zu klein gegenüber den Streukapazitäten, so daß man kein reproduzierbares Verhalten<br />

der Schaltung mehr hat.<br />

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Test der Lastkompensation.<br />

Die Lastkompensation wurde unter den folgenden Bedingungen getestet:<br />

- Die Gegenkopplung des Verstärkers war aktiv<br />

- Es wurde ein 1nF-Kondensator als externe Last an den Ausgang des Verstärkers angeschlossen<br />

- Der Verstärker wurde mit einem 30 kHz-Rechtecksignal angesteuert.<br />

- Die Amplitude des Rechtecksignals wurde so eingestellt, daß der Verstärker an der Grenze des<br />

Aussteuerbereichs arbeitet, aber noch kein Clipping des Signals stattfindet.<br />

Das mittlere Potential der Anoden von V2504 betrug 380V. Dieser Wert wurde in einem<br />

vorhergehenden Arbeitsschritt durch empirische Einstellung von P2501 auf maximale Aussteuerbarkeit<br />

bestimmt.<br />

C25061..3 = 0<br />

Keine Kompensation, die abfallende Flanke ist flacher als die ansteigende Flanke<br />

Tastkopf 1 zu 100<br />

Meßpunkt: Anode V2504<br />

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C25061..3 = 1nF (entsprechend externer Lastkapazität)<br />

Gute Kompensation, ansteigende und abfallende Flanken sind ungefähr gleich steil<br />

Tastkopf 1 zu 100<br />

Meßpunkt: Anode V2504<br />

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C25061..3 = 3nF<br />

Überkompensation, die ansteigende Flanke ist flacher als die abfallende Flanke<br />

Tastkopf 1 zu 100<br />

Meßpunkt: Anode V2504<br />

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Der Einfluß der Lastkompensation auf den Frequenzgang wurde untersucht:<br />

Alle Meßbedingungen entsprechen exakt denen, mit denen die vorstehenden Oszillogramme<br />

aufgezeichnet wurden.<br />

Der Modulationsverstärker wird mit einem Sinussignal angesteuert. Der Pegel des Funktionsgenerators<br />

wird so eingestellt, daß sich eine Ausgangsspannung des Modulationsverstärkers von 120Vss bei 1kHz<br />

ergibt (Meßpunkt: Anode V2504)<br />

Mit C25061..3 = 0 ergibt sich eine -3dB Grenzfrequenz von 70 kHz<br />

Mit C25061..3 = 1nF ergibt sich eine –3dB Grenzfrequenz von 100 kHz<br />

Mit C25061..3 = 3nF ergibt sich eine Einschränkung des Aussteuerbereichs, Es werden Verzerrungen<br />

bei 120Vss und Frequenzen im 2-stelligen kHz-Bereich sichtbar, daher keine weitere Untersuchung<br />

Es zeigt sich, daß eine Dimensionierung von C C25061..3 = Cext auch in Bezug auf den<br />

Frequenzgang ein optimales Verhalten zeigt.<br />

Die abschließende Wahl von C25061..3 erfolgt nach den zu erwartenden externen Kapazitäten:<br />

Duko: 470pF +50% - 20%<br />

Schirmgitter kond. 100pF (1% oder 5%)<br />

Zusätzlicher Schirmgitter kond. 100pF (1% oder 5%)<br />

Kabel 60pF/m * 5m = 300pF<br />

Summe: 970pF<br />

Es wird der Standardwert 1nF bestückt, mit dem man im Rahmen der zu erwartenden Toleranzen<br />

bereits eine hinreichend genaue Kompensation erzielt.<br />

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Weitere Messungen am Modulationsverstärker.<br />

Die folgenden Messungen wurden unter den nachstehenden Randbedingungen durchgeführt:<br />

- Externe Last: 1nF<br />

- P2403 ist so eingestellt, daß sich die maximale Wirkung der Gegenkopplung ergibt.<br />

- 0dB- Bezug für Grenzfrequenzen ist 5 kHz<br />

Die obere Kleinsignal-Grenzfrequenz bei einer Amplitude von 20Vpp am Ausgang ist ca. 300 kHz.<br />

Wenn man die Amplitude bis nahe an die Grenze des Aussteuerbereichs auf 120Vpp am Ausgang<br />

erhöht, dann zeigt sich oberhalb von 50 kHz ein Clipping des Sinussignals. Bis zum Einsatz dieses<br />

Clippings ist jedoch keinerlei Variation der Amplitude zu erkennen.<br />

Am „unteren Ende“ des Übertragungsbereichs ergibt sich ein Peaking von +3dB bei 8 Hz und ein<br />

Amplitudenabfall von –3dB bei 5 Hz.<br />

Die Aussteuerbarkeit der zweiten Treiberstufe wurde gemessen, indem der Modulationsverstärker mit<br />

einem Dreiecksignal gespeist wurde. V2502 und V2504 wurden aus ihren Fassungen gezogen.<br />

Damit wurde die Gegenkopplung deaktiviert und es konnte keine Begrenzung der Aussteuerung der<br />

zweiten Treiberstufe durch den Gitterstromeinsatz der Endröhren auftreten. An C2503 und an C2504<br />

konnte eine verzerrungsfreie Signalamplitude von bis zu 250 Vss gemessen werden.<br />

Die Aussteuerbarkeit der Ausgangsstufe wurde mit einem in den Verstärker eingespeisten<br />

Dreiecksignal von 1,7 kHz gemessen. Ohne externe Last ergab sich (sowohl mit als auch ohne<br />

Gegenkopplung) eine Aussteuerbarkeit von 150 Vss. Mit einer externen Last von 1nF wurde (sowohl<br />

mit als auch ohne Gegenkopplung) eine Aussteuerbarkeit von 130Vss gemessen.<br />

Die Aussteuerbarkeit wird durch den Gitterstromeinsatz von V2504 begrenzt, womit sich dann ein<br />

Clipping des Signals ergibt.<br />

Bei einem Aufsteuern von V2504 steigt deren Kathodenpotential, während gleichzeitig das<br />

Anodenpotential sinkt. Bei einem Aufsteuern von V2502 steigt ebenso das Kathodenpotential,<br />

während jedoch das Anodenpotential konstant bleibt. Daher hat V2504 bei gleicher Aussteuerung<br />

ein geringere verbleibende Anodenspannung als V2502. Daher tritt der Gitterstromeinsatz bei V2504<br />

bei ansteigender Aussteuerung stets zuerst ein.<br />

Die Gegenkopplung wurde durch Kurzschließen von R2341 deaktiviert. Der Verstärker wurde mit einer<br />

externen Last von 1nF abgeschlossen. Es wurde eine Ausgangsspannung von 104Vss bei einer<br />

Eingangsspannung von 25,5mVss bei 10 kHz Signalfrequenz gemessen, woraus eine Verstärkung von<br />

4078 folgt. Bei einer Signalfrequenz von 5 kHz wurde eine Verstärkung von 4176 gemessen.<br />

Der berechnete Wert ist 60 * <strong>14</strong> * 5 * 0,9 = 3780<br />

Aus den Meßergebnissen der einzeln ermittelten Verstärkungen der einzelnen Stufen würde dagegen<br />

eine Verstärkung von 58,7 * 13 * 7,7 * 0,93 = 5465 folgen. Die Messung der Verstärkungsfaktoren der<br />

einzelnen Stufen sind offensichtlich mit großen Ungenauigkeiten, etwa durch Gleichtaktspannungen<br />

oder Ablesefehler, behaftet, die sich bei der Betrachtung des Gesamtsystems aufsummieren.<br />

Der Frequenzgang bei deaktivierter Gegenkopplung wurde mit einem Bezug von 0dB bei 5kHz bei<br />

einer Ausgangsspannung von 40Vss und einer Last von 1nF mit 510 Hz bis 33kHz (-3dB) gemessen.<br />

(zum Vergleich: Mit Gegenkopplung 5 Hz bis 300 kHz)<br />

Die Verstärkung mit maximaler Gegenkopplung (P2403 kurzgeschlossen) ist 47,6, das ist hinreichend<br />

nahe an der Sollvorgabe 50, womit die maximale Ausgangsspannung eines CD-Players von 2 Vss zu<br />

einer Ausgangsspannung des Modulationsverstärkers von 100 Vss führt.<br />

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Die folgenden Oszillogramme geben einen Eindruck vom Übertragungsverhalten des<br />

Modulationsverstärkers.<br />

Ausgangsspannung des Modulationsverstärkers<br />

Meßpunkt: J2501/1<br />

Signalamplitude: 40Vpp<br />

Tastkopf: 1 zu 100<br />

GND-Potential: unterste waagrechte Grid-Linie.<br />

Audio-Eingangssignal: Rechteck 20 kHz<br />

Last: 1nF<br />

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Ausgangsspannung des Modulationsverstärkers an der Aussteuerungsgrenze<br />

Meßpunkt: J2501/1<br />

Signalamplitude: 130Vpp<br />

Tastkopf: 1 zu 100<br />

GND-Potential: unterste waagrechte Grid-Linie.<br />

Audio-Eingangssignal: Triangle 20 kHz<br />

Last: 1nF<br />

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Ausgangsspannung des Modulationsverstärkers an der Aussteuerungsgrenze (für Rechteck)<br />

Meßpunkt: J2501/1<br />

Signalamplitude: 120Vpp<br />

Tastkopf: 1 zu 100<br />

GND-Potential: unterste waagrechte Grid-Linie.<br />

Audio-Eingangssignal: Rechteck 20 kHz<br />

Last: 1nF<br />

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Einstellung und Konstanz der Schirmgittervorspannung.<br />

Es wurde im Laufe der Inbetriebnahme eine Schaltung hinzugefügt, in der mittels eines Source-<br />

Folgers mit dem MOSFET IRF840 die mittlere Schirmgitter-Spannung mittels eines Potentiometers<br />

bequem eingestellt werden kann.<br />

Die klanglich besten Ergebnisse zeigten sich bei einer mittleren Schirmgitter-Spannung von ca. 120V.<br />

Der Schirmgitterstrom der Oszillatorröhre hängt in erheblichem Maße von der Schirmgitterspannung<br />

ab. Die folgenden Meßwerte wurden nach Zündung der Plasmaflamme aufgenommen. Wenn der<br />

Oszillator schwingt, die Plasmaflamme aber noch nicht gezündet ist, dann ist der Schirmgitterstrom<br />

erheblich höher.<br />

Ug2 Ig2<br />

120V 4,2 mA<br />

110V 2,8 mA<br />

100V 1,6 mA<br />

90V 0,92mA<br />

Es zeigt sich in den folgenden Meßwerten die aus der Abhängigkeit von Ug2 und Ig2 resultierende<br />

und bereits erwartete Abhängigkeit des Mittelwerts der Schirmgitterspannung von der Amplitude es<br />

Audio-Signals:<br />

Mittelwert Ug2 ohne Audio-Signal: 119V<br />

Mittelwert mit Audio-Signal 150Vss: 111V<br />

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Abschließende Messungen mit dem Audio-Analyzer DSCOPE II.<br />

Der Modulationsverstärker wurde abschließend mit einem Audio-Analyzer DSCOPE II vermessen. Das<br />

folgende Bild zeigt den Versuchsaubau. Der Verstärker wurde bei allem Messungen mit einer externen<br />

Last von 1nF betrieben.<br />

Aufbau zur Vermessung des Modulationsverstärkers mit dem Audio-Analyzer DSCOPE II<br />

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Messung des Frequenzgangs:<br />

Die Meßergebnisse für den Frequenzgang<br />

Die Messung wurde mit einer Eingangsspannung von 1 Vss durchgeführt. Die Begrenzung nach unten<br />

wird nicht durch den Modulationsverstärker, sondern durch die Anschaltung des Audio-Analyzers an<br />

diesen (Hochpaß und Spannungsteiler) verursacht. Die Begrenzung nach oben wird durch die<br />

Abtastrate des ADC des Audio-Analyzers von 192 kHz verursacht.<br />

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Messung des Klirrfaktors:<br />

Die Messung wurde mit einer Eingangsspannung von 1 Vss durchgeführt.<br />

Die Meßergebnisse für den Klirrfaktor<br />

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Messung des Störabstands:<br />

Unter Bezug auf die Eingangsspannung von 1Vpp ( 50% der Vollaussteuerung) wurde eine<br />

Störabstand (SNR) von –118 dB (A-Bewertet) und –91 dB (unbewertet) gemessen.<br />

Zur weiteren Illustration ist noch das Spektrum der Ausgangsspannung des Modulationsverstärkers bei<br />

einem Eingangssignal von 1kHz mit einer Amplitude von 1V ss gezeigt.<br />

Spektrum des Ausgangssignals des Modulationsverstärkers bei einem Eingangssignal von 1kHz mit<br />

einer Amplitude von 1V ss<br />

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Messung der Intermodulation:<br />

Der Verstärker wurde mit einem Eingangssignal mit einer Frequenz von 200 Hz und mit einer<br />

Amplitude von 1 Vss und einem Signal mit einer Frequenz von 5 kHz und einer Amplitude von 250mV<br />

gespeist. Es wurde ein Intermodulationsfaktor von 0,0097% gemessen.<br />

Die Meßergebnisse für die Intermodulation<br />

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Messung des Differenztonfaktors:<br />

Der Modulationsverstärker wurde mit einem Eingangssignal mit einer Frequenz von 1kHz und einer<br />

Amplitude von 1Vpp und einem Eingangssignal mit einer Frequenz von 900 Hz und einer Amplitude<br />

von 1Vpp gespeist. Die Amplitude der hierbei entstehenden, unerwünschten, Differenzfrequenz von<br />

100 Hz lag mehr als 95 dBu unterhalb der Amplitude der Eingangssignale. Es wurde ein<br />

Differenztonfaktor von 0,0092 % gemessen.<br />

Meßergebnisse für den Differenztonfaktor (Teil 1von 2)<br />

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Meßergebnisse für den Differenztonfaktor (Teil 2 von 2)<br />

Der Vollständigkeit halber wird noch eine Gegenüberstellung der Meßdaten des<br />

Modulationsverstärkers und des BLACK CAT2 vorgenommen:<br />

Betragsfrequenzgang<br />

Klirrfaktor<br />

Modulationsverstärker Black Cat2<br />

Konstant 33dBu<br />

(f=100Hz...50kHz,<br />

Eingangsspannung 1VPP)


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Die Inbetriebnahme und die empirische Optimierung des<br />

Oszillatorteils.<br />

Verschiedene, kleinere Änderungen.<br />

Der Draht am oberen Ende der tesla-Coil wurde zunächst mit einer Lötverbindung über eine<br />

Schraube mit der Elektrode verbunden. Nach einigen Minuten Betriebszeit schmolz diese Lötstelle. Sie<br />

wurde daraufhin durch eine Quetschverbindung ersetzt. Zusätzlich wurde diese Verbindung mittels<br />

Sechskant-Abstandsbolzen von der die Elektrode haltende Schraubklemme abgesetzt. Die<br />

Abstandsbolzen schaffen einerseits Distanz, andererseits wird über ihre Oberfläche Wärme abgeführt.<br />

Mit den zunächst eingebauten Röhren EL519 zeigte sich ein sehr langsames Anheizen und<br />

Anschwingen des Oszillators. Messungen zeigten, daß trotz der Verwendung von Lautsprecherkabel<br />

für die Heizzuleitungen in dem 5m langen Anschlußkabel nur eine Spannung von 5,8V über den<br />

Heizanschlüssen der Röhren lag. Die EL510 benötigt 6,3V bei ca. 2A. Daher wurde auf die, zudem<br />

besser erhältliche, PL519, mit einer Heizspannung von 40V und einem Heizstrom 0,3A, umgestellt, die<br />

über einen separaten, nachträglich eingebauten, als Standardprodukt erhältlichen, Trafo gespeist<br />

wird. Damit ergab sich dann ein schnelles Anschwingen des Oszillators.<br />

Abschirmung und zusätzliche Entstörung.<br />

Es zeigte sich erwartungsgemäß, daß für einen hinreichend kleinen Störpegel außerhalb der Plasma-<br />

Box ein vollständiges Schließen der Abschirmung ( incl. aller Schrauben) notwendig ist.<br />

Das Blech, das den Druck für die Halterung der Abschirmgitter verteilt hat sich mit einer Stärke von<br />

1mm als zu dünn erwiesen, es wellt sich und liegt nicht an allen Stellen vollständig auf.<br />

Auf der Leitung, die den Ausgang des Modulationsverstärkers mit dem Schirmgitter verbindet, zeigte<br />

sich ein signifikanter HF-Störpegel. Dieser konnte durch den Einbau einer 100uH-Drossel zwischen<br />

Schirmgitter und Durchführungskondensator sowie das Parallelschalten eines weiteren 100pF-<br />

Kondensators zum schon vorhandenen 100pF-Kondensator vom Schirmgitteranschluß nach Masse<br />

um den Faktor 10 gesenkt werden.<br />

Der mit diesen Maßnahmen erreicht Störpegel ist für die Praxis klein genug. Wenn man den BLACK<br />

CAT 2 (ohne Eingangssignal) auf maximale Lautstärke stellt, dann ist nicht mehr das geringste<br />

Störgeräusch zu hören. (Wenn man das jedoch tut, solange nicht alle Schrauben des<br />

Abschirmgehäuses angezogen sind, ist ein leises Brummgeräusch zu vernehmen)<br />

Es wurde versuchsweise eine weitere 100uH-Drossel zwischen dem außerhalb der Abschirmung<br />

gelegenen Anschluß des Durchführungskondensators und dem Anschlußstecker eingefügt. Dies<br />

brachte nicht die geringste Veränderung. Wenn man dagegen 3 Klappferrite, in etwa 10cm<br />

Entfernung vom hochtönerseitigen Anschluß des Verbindungskabels, über das Anschlußkabel legt,<br />

dann geht der Störpegel noch einmal signifikant zurück. Es handelt sich also um eine<br />

Gleichtaktstörung.<br />

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Die Betriebsanzeige.<br />

Die Plasmaflamme muß, mit einem an einem Schraubenzieher isoliert angebrachten Drahtstück daß<br />

man kurz an die Elektrode hält, manuell gezündet werden. Daher ist eine Anzeige, die das<br />

Vorhandensein der Hochfrequenz anzeigt hilfreich und wurde nachträglich hinzugefügt.<br />

Hierzu wird eine Glühlampe 28V, 40mA, 1,12W (SLI # 688, Farnell # 113-9305) einseitig geerdet und<br />

auf der anderen Seite mit einem Stück Kupferfolie versehen, daß der kapazitiven Kopplung zum<br />

oberen Ende der Tesla-Coil hin dient. Nach dem Zünden der Flamme erlischt das Lämpchen, da<br />

damit die Feldstärke zurückgeht.<br />

Achtung: Wenn man das Abschirmgehäuse öffnet, dann muß man das Lämpchen vor dem<br />

Einschalten des Oszillators entfernen, da es aufgrund der dann geänderten Feldverhältnisse sonst<br />

durchbrennt.<br />

Die Betriebsanzeige<br />

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Aktive Betriebsanzeige vor der Zündung<br />

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Die Elektrode.<br />

Es wurde zunächst mit Wolfram-Schweißelektroden gearbeitet. Es zeigte sich jedoch ein schneller<br />

Abbrand der Elektroden in der Größenordnung von 1mm pro Stunde Betriebszeit.<br />

Diese Elektroden wurden dann durch spezielle Elektroden mit wärmeabführendem Kupferkern, die als<br />

Ersatzteil für Plasmalautsprecher von Magnat angeboten werden, ersetzt. Mit diesen Elektroden ist<br />

bisher kein Abbrand oder Verschleiß aufgetreten.<br />

Die genaue Bezeichnung: Elektrode MP01<br />

Die Bezugsquelle: Magnat Audio-Produkte GmbH<br />

Lise-Meitner Str. 9<br />

D-50259 Pulheim<br />

Tel.: 02234 / 807-0<br />

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Die Inbetriebnahme, die empirische Optimierung und die akustische<br />

Vermessung des Gesamtsystems.<br />

Die Messungen mit dem HF-Demodulator.<br />

Um die korrekte Arbeitsweise der Modulation zu überprüfen, wurde die HF-Spannung in der<br />

Umgebung der Tesla-Coil kapazitiv ausgekoppelt und demoduliert.<br />

Hierfür wurde die folgende Schaltung verwendet.<br />

Tesla-Coil<br />

R1<br />

470R<br />

Schaltung zur Auskopplung und Demodulation der Hochfrequenz<br />

D1<br />

OA161<br />

L1<br />

100uH<br />

Zum<br />

Oszilloskop<br />

C1<br />

10nF<br />

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Die praktische Ausführung der Schaltung und der Koppelelektrode<br />

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Detailansicht der Demodulatorschaltung<br />

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Bei Betrieb ohne Audio-Signal stellt sich eine Gleichspannung von ca. 3,18V am Ausgang des<br />

Demodulators ein.<br />

Demodulierte HF an Auskopplung / Demodulatorschaltung:<br />

Tastkopf 1 zu 100<br />

GND: unterer Bildschirmrand ( = unterste waagrechte Grid-Linie)<br />

Kein Audio-Signal<br />

Hinweis: Diese Messung, und alle folgenden Messungen dieses Abschnitts wurden noch mit einer<br />

Schirmgitter-Gleichspannung von 93V durchgeführt. Dieser Wert wurde zu einem späteren Zeitpunkt<br />

des Entwicklungsprozesses auf 120V erhöht.<br />

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Die folgende Meßreihe wurde bei Ansteuerung des Schirmgitters mit 40 Vss aufgenommen.<br />

Demodulierte HF an Auskopplung / Demodulatorschaltung:<br />

Tastkopf 1 zu 100<br />

GND: unterer Bildschirmrand ( = unterste waagrechte Grid-Linie)<br />

Audio-Signal 5kHz mit einer Amplitude von 40Vss an Schirmgitter<br />

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HF-Signal bei den identischen Verhältnissen wie bei der vorstehenden Messung. Messung durch<br />

Eintauchen des Tastkopfs um ca. 5mm in den geschirmten Bereich.<br />

Tastkopf 1 zu 100, Signal ist mittelwertfrei.<br />

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HF-Signal bei den identischen Verhältnissen wie bei der vorstehenden Messung. Messung durch<br />

Eintauchen des Tastkopfs um ca. 5mm in den geschirmten Bereich.<br />

Tastkopf 1 zu 100, Signal ist mittelwertfrei.<br />

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Signal am Ausgang des Modulationsverstärkers Signal bei den identischen Verhältnissen wie bei der<br />

vorstehenden Messung<br />

Tastkopf 1 zu 100<br />

GND: unterer Bildschirmrand ( = unterste waagrechte Grid-Linie)<br />

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Für die folgende Meßreihe wurde die Aussteuerung auf 130Vpp, die Aussteuerungsgrenze des<br />

Modulationsverstärkers, erhöht.<br />

Demodulierte HF an Auskopplung / Demodulatorschaltung:<br />

Tastkopf 1 zu 100<br />

GND: unterer Bildschirmrand ( = unterste waagrechte Grid-Linie)<br />

Audio-Signal 5kHz, Amplitude am Schirmgitter ist 130 Vss<br />

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Dazugehöriges Signal am Ausgang des Modulationsverstärkers<br />

Tastkopf 1 zu 100<br />

GND: unterer Bildschirmrand ( = unterste waagrechte Grid-Linie)<br />

Auf der Folgeseite sind Ausschnitte aus dem Ausgangssignal des Demodulators und des<br />

Modulationsverstärkers bei verschiedenen Aussteuerungen gegeneinandergestellt.<br />

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Ausschnitt:<br />

Signal am Ausgang des Demodulators bei Aussteuerung mit 130 Vss<br />

Ausschnitt:<br />

Signal am Ausgang des Demodulators bei Aussteuerung mit 40 Vss<br />

Zum Vergleich: dazugehöriges Ausgangssignal des Modulationsverstärkers mit 40Vss<br />

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Es ist eine geringe Signalverzerrung zu erkennen, die auch schon bei kleiner Aussteuerung auftritt. Die<br />

Quelle dieser Verzerrung konnte noch nicht ermittelt werden. Sie kann sowohl durch eine<br />

Nichtlinearität des Modulationsprozesses in der Oszillatorröhre als auch durch eine Nichtlinearität der<br />

(einfachen) Demodulatorschaltung mit einer Germaniumdiode entstehen. Für eine Entstehung der<br />

Nichtlinearität in der Demodulatorschaltung spricht, daß die Verzerrung von der Richtung der<br />

Rampen abhängig ist, sie ist bei der ansteigenden Rampe ( = Aufladen des Kondensators am<br />

Demodulatorausgang) deutlich stärker als bei der abfallenden Rampe.<br />

In der Praxis spielen derartige Verzerrungen nur eine geringe Rolle, da die Grenzfrequenz des dem<br />

Modulationsverstärker vorgeschalteten Hochpasses mit ca. 10 kHz so gewählt wurde, daß die<br />

Klirrprodukte k2 (nicht störend) an der Hörgrenze sind, während man k3 (störend) mit dann 30 kHz auf<br />

keinen Fall mehr hören kann.<br />

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Zusammenfassung der abschließend verwendeten Parameter.<br />

Abschließend ergab sich mit den folgenden Parametern der beste Klangeindruck:<br />

- Elektroden von Magnat (keine Störgeräusche durch Abbrand)<br />

- Grenzfrequenz des Hochpasses in der Weichenbox 9,4 kHz ( k3 nicht mehr hörbar)<br />

- Schirmgitterspannung (Mittelwert) 120V (große Flamme, großer Modulationsspielraum)<br />

- Verstärkung des Modulationsverstärkers ca. 50 (max. 100 Vss Ausgangsspannung bei maximalem<br />

CD-Pegel von 2 Vss)<br />

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Die akustischen Meßergebnisse.<br />

Die akustische Vermessung wurde in der Prüfhalle des Fachbereichs Technische Akustik der <strong>TU</strong>-<strong>Berlin</strong><br />

durchgeführt. Das folgende Bild zeigt den Meßaufbau.<br />

Meßaufbau für die akustische Vermessung in der Prüfhalle des Fachbereichs Technische Akustik der<br />

<strong>TU</strong>-<strong>Berlin</strong><br />

Der Frequenzgang steigt bis hin zu 20 kHz (Grenze der Meßmöglichkeit) mit 16dB pro Dekade an. Der<br />

Grund dafür ist, daß unterhalb von 20 kHz die Wellenlänge des Schalls größer als die Länge der<br />

Flamme ist. Die abgestrahlte Leistung steigt mit dem Verhältnis der Wellenlänge zur abstrahlenden<br />

Struktur an, bis die Größenordnung einer Wellenlänge erreicht ist.<br />

Das folgende Diagramm zeigt den aufgenommenen Frequenzgang:<br />

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Der Frequenzgang des Plasma-Hochtöners<br />

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Die Richtcharakteristik der Schallabstrahlung ist im wesentlichen kreisförmig. Bei 1kHz ist die<br />

Wellenlänge des Schalls groß gegenüber den durch die Konstruktion des Gehäuses und der in ihm<br />

montierten Bauteile gegebenen Hindernissen. Bei höheren Frequenzen sind dagegen die Einflüsse<br />

von Stützstreben und Halterungen erkennbar. Die Zacken in der zu 1kHz gehörenden Kurve<br />

entstanden durch kurzzeitige Störgeräusche, die beim Herunterfallen eines Kabels während der<br />

Drehbewegung auftraten.<br />

Das folgende Bild zeigt die aufgenommene Richtcharakteristik.<br />

Die Richtcharakteristik des Plasma-Hochtöners<br />

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