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Wer wenn nicht wir - Schulmaterial - Thimfilm

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Gudrun Ensslin<br />

Die Tochter einer protestantischen Pfarrersfamilie machte ihr Examen als Volksschullehrerin und begann eine<br />

Promotion über den Schriftsteller Hans Henny Jahnn. Gemeinsam mit ihrem Freund und Verlobten Bernward<br />

Vesper gibt sie zunächst die nationalistischen Schriften von dessen Vater heraus und gründet zugleich mit<br />

Vesper den Verlag „studio neue literatur“. Nach der Geburt ihres Sohnes Felix lernt sie Andreas Baader<br />

kennen und geht mit diesem eine Beziehung ein. Sie lässt ihren Sohn zurück. Baader und Ensslin werden<br />

verhaftet, nachdem sie in Frankfurt am Main zwei Kaufhäuser in Brand gesteckt haben, um damit gegen die<br />

gleichgültige Haltung zum Krieg in Vietnam zu protestieren. Während einer vorübergehenden Haftentlassung<br />

taucht Ensslin mit Baader unter. Als dieser nach der Rückkehr nach Deutschland inhaftiert <strong>wir</strong>d, ist Ensslin<br />

an seiner Befreiung beteiligt. Diese gilt als Gründungsstunde der RAF. In den folgenden Jahren taucht Ensslin<br />

unter. Sie lässt sich in Jordanien zum „bewaffneten Kampf“ ausbilden, ist an Banküberfällen und<br />

Sprengstoffanschlägen beteiligt. 1972 <strong>wir</strong>d sie gefasst. 1977 <strong>wir</strong>d Ensslin erhängt in ihrer Zelle im Gefängnis<br />

Stammheim aufgefunden.<br />

Andreas Baader<br />

Andreas Baader wächst bei seiner Mutter, Großmutter und Tante in München ohne Vater auf. Dieser kämpfte<br />

als Soldat der Wehrmacht und kehrte <strong>nicht</strong> zurück. Bis zum Umzug von München nach Berlin kommt Baader<br />

bereits häufig mit dem Gesetz in Konflikt, unter anderem durch Verkehrsdelikte und Diebstähle. In Berlin lebt<br />

er in der Wohnung einer Malerehepaars in einer offenen Beziehung und <strong>wir</strong>d Vater eines Kindes. Er verliebt<br />

sich in die fast drei Jahre ältere Gudrun Ensslin, <strong>wir</strong>d nach den Kaufhausbränden in Frankfurt am Main<br />

verhaftet, flieht während einer Haftentlassung und <strong>wir</strong>d nach der Rückkehr nach Deutschland erneut gefasst.<br />

Nach seiner Befreiung gilt er als einer der Köpfe der „Baader Meinhof Bande“. Er lässt sich unter anderem mit<br />

Ensslin in Jordanien zum „bewaffneten Kampf“ ausbilden, ist an Banküberfällen und Sprengstoffanschlägen<br />

beteiligt. 1972 <strong>wir</strong>d er in Frankfurt am Main nach einem Schusswechsel festgenommen. 1977 <strong>wir</strong>d Baader in<br />

seiner Zelle im Gefängnis Stammheim erschossen aufgefunden.<br />

Will Vesper<br />

Durch seine nationalistischen Romane <strong>wir</strong>d der Schriftsteller zum Sprachrohr für das NS-Regime und sogar<br />

als Festredner für die Bücherverbrennung 1933 in Dresden ausgewählt. Nach dem Zweiten Weltkrieg sinken<br />

seine Auflagen; Vesper fühlt sich verkannt. Seine Hoffnung liegt trotz strenger autoritärer Erziehung auf<br />

seinem Sohn Bernward, an dessen Talent als Schriftsteller er glaubt. Will Vesper stirbt 1962.<br />

Helmut Ensslin<br />

Der Vater von Gudrun Ensslin ist Pfarrer. Im Zweiten Weltkrieg <strong>wir</strong>d er nach einer kritischen Predigt<br />

angezeigt, später meldet er sich freiwillig zur Front. Er hält seine älteste Tochter Gudrun an, es „besser zu<br />

machen“ als er.<br />

Walter Jens und Klaus Roehler<br />

Der promovierte Literaturhistoriker lehrt an der Universität Tübingen und ist Mitglied der „Gruppe 47“, die<br />

junge deutsche Autoren fördert. Bernward Vesper und Gudrun Ensslin besuchen seine Vorlesungen.<br />

Dieter Kunzelmann<br />

Der politische Aktivist ist ein Mitglied der Kommune 1, organisiert Happenings und ist an der Herausgabe<br />

von Flugblättern beteiligt – wie jenem, in dem gefordert wurde, „knisterndes Vietnam-Gefühl“ durch<br />

brennende Kaufhäuser nach Deutschland zu bringen.<br />

Stokely Carmichael<br />

Der US-amerikanische Bürgerrechtler ist Mitglied der radikalen Black Panther Bewegung. Bernward Vesper<br />

übersetzt seine Schriften und veröffentlicht diese unter dem Titel „Black Power – Ursache des Guerilla-<br />

Kampfes in den Vereinigten Staaten“ in Deutschland.<br />

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