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Wer wenn nicht wir - Schulmaterial - Thimfilm

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In einer Tabelle finden die Schüler/innen ausgewählte Daten mit (gesellschafts-)politisch relevanten<br />

Ereignissen aus dem Zeitraum von 1960 bis 1970. In einem ersten Schritt wählen sie in Kleingruppen ein<br />

Ereignis aus und recherchieren, zum Beispiel in den kostenfreien Online-Archiven des Magazins Der Spiegel<br />

oder der Wochenzeitung Die Zeit, dessen Bedeutung oder Folgen.<br />

Datum Ereignis Bedeutung oder Folgen<br />

seit 1960 Ostermärsche gegen die militärische<br />

Nutzung von Atomenergie<br />

01.04.1961 Eichmann-Prozess beginnt in<br />

Jerusalem<br />

→ allmähliche Politisierung; immer mehr Menschen<br />

nehmen an den Ostermärschen teil<br />

Einer der Hauptverantwortlichen des NS-Regimes <strong>wir</strong>d zur<br />

Rechenschaft gezogen → öffentliche Aufarbeitung des<br />

Holocausts<br />

20.06.1963 Kuba-Krise → Der Kalte Krieg droht zum Atomkrieg zu werden.<br />

20.12.1963 Auschwitz-Prozess in<br />

Frankfurt/Main beginnt (bis<br />

19.08.1965)<br />

15.03.1965 Offensive der USA gegen<br />

Nordvietnam<br />

01.12.1966 Kurt Georg Kiesinger <strong>wir</strong>d zum<br />

Bundeskanzler gewählt; Große<br />

Koalition<br />

→ öffentliche Aufarbeitung des Holocausts vor Gerichten<br />

der BRD<br />

→ Studentendemonstrationen in den USA und in Europa;<br />

kritische Haltung gegen die USA nimmt zu<br />

Kiesinger ist aufgrund seiner ehemaligen Mitgliedschaft in<br />

der NSDAP höchst umstritten; durch die Große Koalition<br />

fehlt eine handlungsfähige Opposition → die APO gewinnt<br />

an Bedeutung<br />

01.01.1967 Gründung der Kommune 1 Versuch, neue Formen des Zusammenlebens jenseits der<br />

Kleinfamilie zu erproben → „Das Private ist politisch“<br />

02.06.1967 Schah-Besuch in Berlin Tod des Studenten Benno Ohnesorg → führt zu<br />

Demonstrationen und Ausschreitungen<br />

02.04.1968 Brandanschläge auf zwei<br />

Kaufhäuser in Frankfurt/Main<br />

Reaktion auf den andauernden Krieg in Vietnam sowie<br />

Protest gegen den blinden Konsumrausch<br />

11.04.1968 Attentat auf Rudi Dutschke Attentat auf einen zentralen Vertreter der<br />

Studentenbewegung durch einen jungen Mann aus dem<br />

rechtsextremistischen Milieu → Kritik an der<br />

Berichterstattung des Springer-Verlags (Bild) wächst<br />

30.05.1968 Bundestag beschließt<br />

Notstandsgesetze<br />

Abwehr innerer und äußerer Notlagen, zum Beispiel durch<br />

den Einsatz der Bundeswehr bei Unruhen in der BRD oder<br />

die Lockerung des Briefgeheimnisses → die Rechte der<br />

Bürger/innen werden eingeschränkt<br />

14.05.1970 Baader-Befreiung → gilt gleichzeitig als Gründungszeitpunkt der RAF<br />

Bei dieser Aufgabe sollte auch <strong>Wer</strong>t auf Bildmaterial gelegt werden. Die Berichterstattung über diese<br />

Ereignisse hat <strong>nicht</strong> zuletzt zu der stetigen Politisierung beigetragen und schließlich auch die Wahrnehmung<br />

dieser Ereignisse bis heute geprägt. Es sind zudem diese „Schlüsselbilder“ – wie etwa das Foto des toten Benno<br />

Ohnesorg – die immer wieder auftauchen und als Argumente eingesetzt werden. Dieser Macht der Bilder<br />

kommt eine besondere Bedeutung zu.<br />

Die Schüler/innen stellen in ihren Kleingruppen aus ihren Ergebnissen Infotafeln zusammen und präsentieren<br />

diese im Plenum. In diesem Schritt könne auch Querverweise und Verbindungslinien zwischen den<br />

unterschiedlichen Ereignissen dargestellt werden. Nach dem Kinobesuch werden die Infotafeln durch die<br />

Darstellung des Films ergänzt. Anhand eines Drehbuchauszugs <strong>wir</strong>d zudem die fließende Einbettung<br />

historischer Ereignisse in die Filmhandlung und die Dialoge veranschaulicht. So <strong>wir</strong>kt die Nachricht, das der<br />

protestierende Student (der Name Ohnesorg <strong>wir</strong>d <strong>nicht</strong> genannt) bei einer Demonstration erschossen wurde,<br />

beispielsweise für Gudrun Ensslin verstärkend: Sie zieht eine direkte Verbindung zwischen den Soldaten der<br />

Wehrmacht, die auf die Russen geschossen haben, und den Polizisten, die heute auf die eigene junge<br />

Bevölkerung schießen: eine Schlussfolgerung, die in ihrer Wahrnehmung das Handeln immer dringlicher<br />

macht und oft als wichtiges Erlebnis in ihrer Entwicklung zur Terroristin interpretiert <strong>wir</strong>d.<br />

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