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Auf Salzburg schauen heißt gemeinsam anpacken.« - Salzburger ...

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8 FAMILIE / LOKALES 2.5.2013 / 15<br />

VORKOSTER<br />

GENUSS<br />

am Prüfstand<br />

Ein versierter SF-Mitarbeiter kostet<br />

vor. Seine Kritik ist subjektiv.<br />

Er selbst bleibt anonym.<br />

Die Ausflugssaison hat begonnen. Wohin ausfliegen? Da<br />

helfen Guides wie „Gault Millau“ nix, da nützt eher<br />

der Blick in den „Slow Food“-Führer. Der hatte uns im<br />

Vorjahr auf die „Sausteigalm“ oberhalb von St. Gilgen geführt<br />

– zu unserer Zufriedenheit. So pickten wir uns dieses Mal den<br />

Ausflugsgasthof „Ramsau“ heraus, auch wegen des vielen Lobes:<br />

„Ihr Backhendl ist vermutlich das beste des gesamten Bundeslandes!“,<br />

so sprachen die Langsam-Esser. „Bretteljause –<br />

Westösterreichs Beste“, so tönt die „Ramsau“-Homepage.<br />

Dann kann ja nicht so viel schiefgehen: das Auto voll Familie<br />

geladen und los!<br />

DER AUSFLUGSGASTHOF ist Teil des Konzerns von Andreas<br />

Felleis und Patrick Knittelfelder. Den beiden gehören noch<br />

die „Geheime Specerey“ und der „Bärenwirt“ in der Landeshauptstadt,<br />

plus der „Latschenwirt“ in Großgmain plus „Rainers<br />

Wirtshaus“ in St. Johann plus ein paar Hotels. Das Duo<br />

hat die Stadt-<strong>Salzburg</strong>-Gruppe von „Slow Food“ wieder gegründet.<br />

Stopp! Das riecht nach Freunderlwirtschaft: „Slow<br />

Food“-Führer lobt „Slow Food“-Mitglieder! Jetzt war der testende<br />

Besuch dringend angesagt.<br />

Das Ausflugslokal liegt angemessen abgeschieden: Man muss<br />

von Elsbethen hoch auf die Gaisberg-Schulter fahren, vorbei<br />

an der „Schwaitlalm“ noch einen halben Kilometer auf einspurigem<br />

Weg. Das freundlich gelb strahlende Gebäude steht zwischen<br />

Wald, Fußballplatz und Wiese. Den Kindern gefallen die<br />

drei Geißen, den Erwachsenen das große Salettl und feste Ti-<br />

Buschenschank & Backhendlstation<br />

„Ramsau“<br />

bei Elsbethen<br />

12 Punkte<br />

sche auf Gras. Gutes<br />

Wetter ist hilfreich für<br />

gute Laune. Das Haus<br />

selber wurde um einen<br />

alten Kern herumgebaut.<br />

Gespeist wird<br />

rauchfrei inmitten unauffällig-hellem<br />

Holz.<br />

Wie die Vorkosterin erfreut<br />

feststellte, werden<br />

die Raucher in die<br />

biedermeierlichen Stuben<br />

geladen samt aus- RAMSAU bei Elsbethen.<br />

gestopftemMurmeltier plus Dachs.<br />

DIE BUSCHENSCHANKEN sind keine verbreitete Betriebsform<br />

für <strong>Salzburg</strong>, man kann sie an einer Hand abzählen und<br />

braucht nicht einmal alle Finger dazu. Patrick Knittelfelder hat<br />

sie aus seiner steirischen Heimat importiert, weil er hier keine<br />

gute fand. Er wollte die perfekte Brettljause. Der Preis von 9,90<br />

Euro erhöht den Erwartungsdruck: Für das Geld muss sie sehr<br />

gut sein. Was kam, war zunächst einmal Menge, genug für zwei<br />

Normal esser. Das Brot zeigte wunderbaren Geruch und Biss.<br />

<strong>Auf</strong> dem Brett versammelten sich dreierlei <strong>Auf</strong>strich, Liptauer,<br />

Verhackerts und Leberwurst, plus Wurstscheiben, roher und gekochter<br />

Schinken, ein hartes Ei, Tomate und Gewürzgurke. Alles<br />

sehr würzig und irgendwie altmodisch klassisch – man spürt,<br />

dass glückliche Weideschweine die Lieferanten waren.<br />

BLIEB DAS BACKHENDL als zweiter Namensgeber. Gereicht<br />

(um 11,20 Euro) in fünf Teilen, die Panade dünn und vortrefflich<br />

entfettet, darunter saftiges, aromatisches Huhn – tadellos.<br />

Dazu gehört ein Erdäpfelsalat, gefärbt und angemacht<br />

mit Kernöl. Gut auch die Hühnersuppe, durchaus fettäugig, serviert<br />

mit viel Gemüse und ohne Fleisch (3,40 Euro). Fürs Kind<br />

ein Küberl mit Pommes frites (3,40 Euro), dicker als die übliche<br />

Industrieware und damit kartoffeliger. Für Vegetarier ist die<br />

Auswahl schmal, gebackene Zucchini-Radln mit Remouladensauce<br />

waren ok.<br />

Nun hat die „Ramsau“ heuer das „Jahr des Schnitzels“ ausgerufen<br />

und das Modell „Riesenschnitzel“ (vom Schwein 8,40<br />

Euro) als unbezwingbar groß erklärt – wenn es doch einer<br />

schafft, bekommt er eine kleines Stück nachgereicht, aber nicht<br />

zum Mitnehmen, sondern zum hier Essen (unter den kontrollierenden<br />

Blicken der Damen des Hauses?). Bemerkenswert ist<br />

nicht der Mohr im Hemd (4,20 Euro), aber der Bauernkrapfen<br />

(3,60 Euro): lockerer Germteig, staubgezuckert, köstlich.<br />

Die „Ramsau“ wirkt wie aus einer wirklich guten alten Zeit<br />

herübergerettet – und wird damit den Maßstäben von „Slow<br />

Food“ tatsächlich gerecht.<br />

Ramsau, Hinterwinkl 8, 5061 Elsbethen, Tel. 0662-621541,<br />

Mo. und Di. Ruhetag, www.felleis-knittelfelder.at<br />

BEWERTUNGSKRITERIEN<br />

Unsere Punktewertung orientiert sich an international üblichen Regeln:<br />

20 Punkte bilden die Höchstwertung. 9 Punkte und darunter:<br />

Kost mit groben Mängeln. 10 Punkte: deutliche Mängel. 11 Punkte:<br />

durchschnittliche Kost. 12 Punkte: gute Kost. 13 und 15 Punkte<br />

(samt einer Haube): sehr gute Kost. 15 und mehr Punkte<br />

(samt zwei bis vier Hauben): exzellente Kost, seufzerlösend.<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Den langen Winter haben<br />

<strong>Salzburg</strong>s Bienen offenbar<br />

recht gut überstanden. „Es<br />

war aber knapp, in einigen Bienenstöcken<br />

ist das Futter schon fast ausgegangen“,<br />

erklärt Wilhelm Kastenauer,<br />

Obmann der <strong>Salzburg</strong>er Imkergenossenschaft(www.salzburger-imkerhof.at).<br />

Mit 2.110 Imkern und 20.000 Bienenvölkern<br />

ist das Land <strong>Salzburg</strong> einer<br />

der Vorreiter in Sachen Bienenzucht,<br />

und das bei hoher Qualität.<br />

Jahr für Jahr gewinnen <strong>Salzburg</strong>er<br />

Honige nationale Auszeichnungen.<br />

Das „Zentrum“ der <strong>Salzburg</strong>er Imker<br />

ist der kürzlich ausgebaute Imkerhof<br />

in Koppl, der dieses Wochenende<br />

feierlich neueröffnet worden<br />

ist. <strong>Salzburg</strong>er „Gartler“ und Bauern<br />

profitieren vom Fleiß der Imker und<br />

ihrer Bienen vor allem in Form<br />

von flächendeckender Bestäubung.<br />

In <strong>Salzburg</strong> noch<br />

Ein großflächiges Bienensterben wie in<br />

Ostösterreich ist in <strong>Salzburg</strong> bislang<br />

ausgeblieben. Doch auch <strong>Salzburg</strong>s Imker<br />

hoffen auf ein EU-weites „Neonics“-Verbot<br />

zum Schutz der Bienen.<br />

ZUM WOHL DER BIENEN<br />

SALZBURG<br />

Wallfahrt von Nonntal<br />

zur Müllner Kirche<br />

Neues für Pilger gibt es ab Samstag,<br />

4. Mai in <strong>Salzburg</strong>. An diesem Tag<br />

wird die Wallfahrt zur ältesten Marien-Wallfahrtskirche<br />

der Stadt, der<br />

Pfarrkirche Mülln, wiederbelebt. Der<br />

Weg führt ab 17 Uhr über den<br />

Mönchsberg: Von der Pfarrkirche<br />

Nonntal über das Stift Nonnberg, das<br />

sogenannte „Katschthaler-Kreuz“<br />

und das Missionshaus der Palottiner<br />

bis zur Pfarrkirche Mülln. Die einzelnen<br />

Stationen erinnern die Pilger an<br />

die jahrhundertealte Tradition christlichen<br />

Lebens und die hochkarätige<br />

Baukunst ab der Romanik in <strong>Salzburg</strong>.<br />

Um 19 Uhr wird in der Müllner<br />

Kirche eine Festmesse mit Pfarrer<br />

Hans Paarhammer gefeiert.<br />

Wallfahrt zur Kirche Mülln, Sa., 4. Mai.<br />

Start um 17 Uhr in der Kirche Nonntal.<br />

Details unter Tel. 0662-80478066-10.<br />

Wenn die Honigbienen ausfliegen,<br />

um Pollen von Blumen, Obst- und<br />

Gemüsepflanzen einzusammeln,<br />

verbreiten sie diese weitum. Dadurch<br />

vermehren sich die Pflanzen<br />

und tragen üppig Früchte. In jeder<br />

der 119 <strong>Salzburg</strong>er Gemeinden gibt<br />

es zumindest einen Imker.<br />

Leistung der Bienen<br />

wird völlig unterschätzt<br />

Wie groß die Bestäubungsleistung<br />

der Honigbienen ist, ist vielen nicht<br />

bewusst. Experten sprechen davon,<br />

dass sich 80 Prozent der Pflanzen<br />

durch Bestäubung vermehren.<br />

Die Honigbiene ist dabei das fleißigste<br />

Insekt und macht den gesunden<br />

Honig auch für den Menschen<br />

verfügbar. Doch den Bienen wird<br />

das Leben auf mehreren Seiten<br />

schwer gemacht. So haben viele Imker<br />

Schwierigkeiten, neue Stöcke<br />

aufzustellen. „Nachbarn sind plötzlich<br />

Bienengiftallergiker und die<br />

Unabhängig vom politischen Geschehen können Bienenfreunde ganz<br />

einfach zum Wohl der Honigbienen beitragen:<br />

• <strong>Auf</strong> Schädlingsbekämpfungsmittel verzichten beziehungsweise nur<br />

kaufen, was laut Packung nicht „bienengefährdend“ ist.<br />

• Im Garten eine „Wilde Ecke“ mit Holz und Ästen für Nützlinge wie<br />

den Igel einrichten.<br />

• Bienenfreundliche Blumen und Stauden pflanzen: Sonnenblumen,<br />

Dahlien, Blumen mit offen geformten Blüten und viel Blütenstaub,<br />

Buchs.<br />

• Ein Stück Wiese stehenlassen, Bienen lieben Wiesenblumen und Unkräuter.<br />

• Heimischen Honig kaufen.<br />

Wie die Bienen leben, arbeiten und geschützt werden können, erfährt<br />

man in ganz <strong>Salzburg</strong> am Tag des offenen Bienenstocks (siehe Kasten)<br />

am Sonntag, 26. Mai.<br />

Am 4. Mai<br />

pilgern Wallfahrer<br />

zur<br />

Gnadenmadonna<br />

„Mater<br />

gratiae“ in der<br />

Pfarrkirche<br />

Mülln (Bild).<br />

Foto: Pfarre Mülln<br />

BESORGNISERREGEND: Wenn Bienen<br />

sterben, gibt es auch keine Bestäubung<br />

und damit letztlich kein Obst.<br />

Rechtsanwaltskeule wird geschwungen,<br />

sobald die erste Biene<br />

am Pool auftaucht“, wird im Imkerverband<br />

geklagt.<br />

EU schützt Bienen,<br />

Österreich bremst<br />

Mit den bienenschädlichen<br />

„Neonic“-Pestiziden sind die Bienen<br />

in <strong>Salzburg</strong> aber zum Glück<br />

kaum konfrontiert. Sie werden vor<br />

allem in Monokulturen eingesetzt,<br />

und die gibt es in <strong>Salzburg</strong> kaum.<br />

Neben der intensiven Pflege dürfte<br />

auch der viele Biolandbau dafür verantwortlich<br />

sein, dass es den <strong>Salzburg</strong>er<br />

Bienen trotz Varroamilbe relativ<br />

gut geht. Hier werden Schädlinge<br />

biologisch bekämpft und weniger<br />

Gift bedeutet gesündere Bienen.<br />

Doch auch <strong>Salzburg</strong>er Imker<br />

und Bienenfreunde zeigen sich empört<br />

darüber, dass das „Ökomusterland“<br />

Österreich das von EU-Verbraucherschutzkommissar<br />

Tonio<br />

Borg vorgeschlagene „Neonics“-<br />

Verbot abgelehnt hat.<br />

„Da stecken wahnsinnige wirtschaftliche<br />

Interessen dahinter“,<br />

mutmaßt Wilhelm Kastenauer wie<br />

viele seiner Kollegen.<br />

Landwirtschaftsminister Nikolaus<br />

Berlakovich (ÖVP) war bis Redaktionsschluss<br />

für keine Stellungnah-<br />

10.000 stürmten Radfrühling der Stadt<br />

DAS ERFOLGREICHSTE RAD-OPENING der letzten Jahre der Stadt <strong>Salzburg</strong> ging<br />

am vergangenen Wochenende über die Bühne. Rund 10.000 Radler, viele Familien vor allem,<br />

stürmten am Samstag den Residenzplatz, machten bei den Rad-Versteigerungen<br />

mit, ließen ihr Radl durchchecken oder codieren und hatten einfach viel Spaß. Im Bild<br />

oben haben Claudia und Reinhard Kaiser für ihre Eva-Maria schon ein passendes Rad gefunden.<br />

Schwester Johanna (re.) schaut sich noch um. Am unteren Foto sieht man das<br />

enorme Gedränge bei der Gebrauchtrad-Börse. Fotos (2): Stadt <strong>Salzburg</strong>, K. Schupfer

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