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10|3 - Verkehrshaus der Schweiz

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Autor Martin Sigrist<br />

Kaum stieg <strong>der</strong> Affe als Mensch vom<br />

Baum, zog es ihn – ans Wasser! Das kühle<br />

Nass ist, nebst lebensspenden<strong>der</strong> Wirkung,<br />

auch Element für Inspiration, Innovationsgeist<br />

und Abenteuerlust. Hochkulturen<br />

entstanden am Wasser. Die <strong>Schweiz</strong> wurde<br />

via Flüsse und Seen besiedelt. Das älteste<br />

Verkehrsmittel im <strong>Verkehrshaus</strong> ist ein<br />

3500 Jahre alter Einbaum. Am Wasser<br />

wurden grosse Ideen geboren und auf ihm<br />

neue Welten entdeckt.<br />

Im kleinen Büro glänzt sorgfältig poliertes<br />

Mahagoniholz. Ein Buch liegt, nebst verschiedenen<br />

Zeitschriften, auf einem Stapel<br />

– sein Titel: «Toys for Boys». Wir sitzen<br />

bei Claudio Pedrazzini in Bäch am Zürichsee.<br />

Sein Name steht für die feinsten, klassischen<br />

Mahagoni­Motorboote überhaupt.<br />

Grossvater Augusto Pedrazzini begann<br />

1914 Fischer­ und Segelboote zu bauen.<br />

Sohn Ferruccio übernahm in den 50er Jahren<br />

und konzentrierte sich auf Motorboote,<br />

zumeist «Runabouts», luxuriöse Sportboote,<br />

wie sie nach 1945 aus den USA nach<br />

Europa gelangten.<br />

Heute führt Claudio Pedrazzini die Geschicke<br />

<strong>der</strong> Werft in dritter Generation.<br />

Wichtiges Merkmal seiner Boote ist die<br />

Holzbauweise – es ist bestes Mahagoni.<br />

Ganze Stämme kauft er jeweils und achtet<br />

darauf, wo <strong>der</strong> Baum in Bretter <strong>der</strong> benötigten<br />

Stärken geschnitten wird. Mit Schrecken<br />

habe er schon zusehen müssen, wie sich<br />

sein Geld zu Sägemehl verwandelt habe.<br />

Nur präzise gesägten Planken winkt das<br />

Glück, ein Pedrazzini­Boot zu werden.<br />

In <strong>der</strong> Werfthalle treffen wir die drei aktuellen<br />

Modelle in verschiedenen Entstehungsphasen.<br />

Auf <strong>der</strong> Helling entsteht das Boots­<br />

«Skelett» mit Spanten und Stringern – Kiel<br />

nach oben. Darauf wird die Schale aus<br />

Schichtholz verleimt. Danach wird das<br />

Ganze gedreht und die Helling kann aus<br />

<strong>der</strong> Schale herausgehoben werden. Was<br />

einfach tönt, ist ein hochpräziser, arbeitsaufwändiger<br />

Prozess. Der Rohbau wan<strong>der</strong>t<br />

in den oberen Stock. Hier wird geschliffen<br />

Auteur Martin Sigrist<br />

À peine descendu de l’arbre (et du singe),<br />

l’homme fut attiré… par l’eau! En plus de<br />

donner la vie, l’eau fraîche est un élément<br />

d’inspiration rimant avec esprit d’innovation<br />

et soif d’aventure. Les premières civilisations<br />

sont nées au bord de l’eau. La Suisse<br />

a été peuplée à travers ses rivières et lacs.<br />

Le plus vieux moyen de transport du Musée<br />

des Transports est une pirogue de 3500<br />

ans. L’eau a vu naître de grandes idées et<br />

fait découvrir des nouveaux mondes.<br />

Dans un petit bureau luit de l’acajou soigneusement<br />

poli. Sur une pile, avec différents<br />

périodiques, un livre intitulé «Toys<br />

for Boys». Nous sommes chez Claudio<br />

Pedrazzini à Bäch au bord du lac de<br />

Zurich. Son nom est synonyme des<br />

meilleurs bateaux à moteur classiques. Le<br />

grand-père Augusto commença en 1914 à<br />

construire des barques de pêche et des<br />

voiliers. Son fils Ferruccio lui succéda<br />

dans les années 50 et se concentra sur les<br />

bateaux à moteur, surtout les «runabouts»,<br />

hors-bord luxueux tels que ceux importés<br />

après 1945 des USA.<br />

Aujourd’hui, Claudio dirige le chantier naval<br />

en troisième génération.<br />

Ses bateaux sont faits du meilleur bois: de<br />

l’acajou de première qualité. Il achète toujours<br />

des troncs entiers, observant où<br />

l’arbre peut être scié en panneaux de<br />

l’épaisseur nécessaire. Il lui est déjà arrivé<br />

de voir avec effroi son argent partir en<br />

sciure. Seules les planches parfaitement<br />

équarries deviennent un jour des bateaux<br />

Pedrazzini.<br />

Dans l’atelier, nous voyons les trois modèles<br />

actuels en diverses phases de formation.<br />

Sur la cale, on forme un «squelette» de<br />

couples et de longerons, quille vers le haut.<br />

Sein Name steht für höchste Bootsbaukunst:<br />

Claudio Pedrazzini.<br />

Natürlicher Werkstoff: Mahagoniholz<br />

ist extrem fäulnisbeständig.<br />

Nom synonyme de «grand art» en<br />

construction navale: Claudio Pedrazzini.<br />

Matériau naturel: l’acajou, des plus<br />

résistants à la putréfaction.<br />

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