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Die richtige Strategie für Ihr Unternehmen - E-Commerce Magazin

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Sales MAKE PROFIT MULTICHANNEL, PAYMENT & LOGISTIK<br />

Retourenmanagement:<br />

Neue Ideen und neue Wege<br />

von Stefanie Bühner<br />

Retouren sind <strong>für</strong> jeden Händler ein leidiges Thema. Doch wie lässt sich das Retourenmanagement<br />

möglicherweise verbessern? An Fragestellungen dieser Art forscht das Fraunhofer Institut<br />

<strong>für</strong> Materialfluss und Logistik und hat hier einige Verbesserungsvorschläge parat.<br />

„<strong>Unternehmen</strong> sind im Allgemeinen<br />

darum bemüht, ihre Prozesse<br />

auf Wertschöpfung auszurichten.<br />

Der Retourenprozess hingegen<br />

stellt das Gegenteil dar. Deshalb<br />

steht die Vermeidung der Retoure<br />

im Vordergrund. <strong>Die</strong>s ist jedoch<br />

nicht immer möglich. Und weil der<br />

Trend zur wachsenden Anzahl der<br />

zu verarbeitenden Retouren, unter<br />

Stefanie Bühner_<br />

schreibt derzeit eine anderem aufgrund der steigenden<br />

Diplomarbeit über Bedeutung des E-<strong>Commerce</strong>, an-<br />

Retouren und arbeitet in<br />

der Abteilung Intralogistik hält, stellt Retourenlogistik inzwi-<br />

und IT-Planung am schen einen entscheidenden Wett-<br />

Fraunhofer Institut IML<br />

in Dortmund.<br />

bewerbsfaktor dar.<br />

Doch die Retourenlogistik ist<br />

vielseitig. Zunächst bestehen Unterschiede<br />

im Prozess und in der<br />

Problemstellung zwischen den<br />

verschiedenen Vertriebsarten Einzelhandel,<br />

Großhandel und E-<strong>Commerce</strong>.<br />

Der Einzelhandel erhält Retouren direkt<br />

in der Filiale durch den Kunden. <strong>Die</strong> Retourenabwicklung<br />

kann direkt vor Ort<br />

durchgeführt und die Ware bewertet<br />

und gegebenenfalls weiterverwendet<br />

werden. Der Großhändler hingegen wickelt<br />

seine Retouren im Logistikzentrum<br />

ab. Er erhält im Allgemeinen Sendungen<br />

seiner Kunden mit gebündelten,<br />

häufig aus mehreren Lieferungen<br />

stammenden Retouren. Hier ist die<br />

Rückverfolgbarkeit der Ware teils nicht<br />

möglich oder nur über einen hohen Aufwand<br />

im Retourenprozess gewährleistet.<br />

Für <strong>Unternehmen</strong>, die E-<strong>Commerce</strong><br />

zum Verkauf der Ware einsetzen, ist die<br />

Abwicklung der Rücksendungen vor allem<br />

im B2C-Bereich, also bei Handels-<br />

beziehungen zwischen <strong>Unternehmen</strong><br />

und Privatpersonen, aufwändiger. Der<br />

Kunde kennt die Ware aus Beschreibungen<br />

und kann sie nicht vor dem<br />

Kauf begutachten. <strong>Die</strong>s führt zu einer<br />

hohen Retourenquote. <strong>Die</strong> Kundenstruktur<br />

bedingt hier zudem, dass viele<br />

Pakete mit geringem Warenvolumen<br />

meist unangekündigt in den Logistikzentren<br />

eintreffen. Auch die Produktqualität<br />

und häufig auch die Verpackungen<br />

der Retouren sind nicht in einheitlichem<br />

Zustand. Weiterhin führt ein<br />

inkonsistentes Bestandsmanagement<br />

der Retouren zu Unübersichtlichkeit im<br />

Logistikzentrum. Auch geben viele <strong>Unternehmen</strong><br />

an, mehrfach uneinheitliche<br />

Regelungen in ihren Retourenprozess<br />

integriert zu haben. So werden Prozesse<br />

beispielsweise nach Bewertung der<br />

Wichtigkeit des jeweiligen Kunden oder<br />

Wert der retournierten Ware differenziert<br />

durchgeführt. Darüber hinaus sind<br />

die Prozesse zur Bearbeitung der Retouren<br />

oft ungenügend definiert und<br />

von Ausnahmeregelungen geprägt. Eine<br />

Begründung hierzu kann in unzureichender<br />

IT-Unterstützung liegen, die eine<br />

weitere Auffälligkeit in der Retourenabwicklung<br />

darstellt. Eine automatische<br />

Erfassung der Retouren mit selbstangestoßener<br />

Gutschriftenerstellung und<br />

Rücklagerung sind längst nicht in jedem<br />

<strong>Unternehmen</strong> aufzufinden.<br />

Retourenmanagement<br />

Zur weiteren Ermittlung des Stands der<br />

Technik führt das Fraunhofer Institut <strong>für</strong><br />

Materialfluss und Logistik aktuell eine<br />

Befragung zum Thema Retouren durch.<br />

Hierbei soll vordergründig das Vorgehen<br />

innerhalb der Logistikzentren untersucht<br />

werden, um so Trends und aktuelle Problemstellungen<br />

aufzudecken.<br />

→ Den Fragebogen finden Sie unter<br />

http://retouren.iml.fraunhofer.de<br />

> VERGLEICH ZUR<br />

VORWÄRTSLOGISTIK<br />

Zusammenfassend zur Problematik der<br />

Retourenlogistik lässt sich ein Vergleich zur<br />

Vorwärtslogistik ziehen. <strong>Die</strong> Transportkosten,<br />

die meist vom Verkäufer getragen werden,<br />

sind wegen der vielen kleinen Sendungen<br />

<strong>für</strong> Retouren höher. Zudem sind<br />

die Sortierung und das Handling der Ware<br />

in der Vorwärtslogistik einfacher zu stan-<br />

Retourenmanagement wird künftig wichtiger werden: Zunehmende<br />

Kundenrücksendungen und neue Rücknahmeverordnungen erfordern<br />

eine Optimierung und Neugestaltung der logistischen Prozesse.<br />

dardisieren. Vor allem die Aufbereitung der<br />

Ware, die in der Regel in der Retourenlogistik<br />

häufiger und intensiver angewandt wird,<br />

trägt zur Beurteilung der Retourenbearbeitung<br />

bei. Auch der Aufwand <strong>für</strong> die Buchung<br />

der Ware ist aufgrund der Vereinzelung<br />

und einer eventuell zunächst zu recherchierenden<br />

Historie hoch. Ein weiterer<br />

Vielseitigkeitsaspekt der Retourenabwicklung<br />

zeigt sich in den Vorgehensweisen,<br />

die nach Eingang der Retoure beim ur-<br />

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