Interventionelle Radiologie - billig wird teuer
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12 Empfehlung der Strahlenschutzkommission, 2007<br />
Der transradiale, transbrachiale und transaxilläre Zugang <strong>wird</strong> als besonderer<br />
Zugang genutzt, wenn ein transfemorales Zugehen erschwert oder nicht möglich<br />
ist. Bei diesen Zugängen ist die Strahlenexposition für den Untersucher, insbesondere<br />
bei Untersuchungen der oberen Körperhälfte mit Hilfe eines transbrachialen<br />
Zugangs, gegenüber dem transfemoralen Zugang erhöht.<br />
Ein retrograder transpoplitealer Zugang kann in Einzelfällen bei Rekanalisationen<br />
am Oberschenkel genutzt werden; der Patient befindet sich dabei in Bauchlage.<br />
Bei vielen Cavafiltern und allen TIPSS-Anlagen ist ein meist rechtsseitiger<br />
transjugulärer Zugang notwendig. Der Untersucher steht dann am Kopfende des<br />
Patienten.<br />
Für Zugänge zu nichtvaskulären Interventionen (Drainagen, Punktionen, transhepatische<br />
Eingriffe) sind unterschiedliche individuelle Positionen notwendig.<br />
Neben der Wahl der Durchleuchtungs- bzw. Aufnahmeparameter, der Dauer der<br />
Untersuchung und der Schwierigkeit des Falles hat die Position Einfluss auf die<br />
Strahlenexposition des Personals, insbesondere des Arztes. Eine enge Korrelation<br />
zwischen der Patientenexposition und der Exposition des Personals wurde<br />
nicht gefunden [Renaud 1992, Tryhus 1987]. Dies lässt vermuten, dass das Verhalten<br />
des Einzelnen und die Berücksichtigung von Strahlenschutzmaßnahmen<br />
einen entscheidenden Einfluss auf die Personendosis haben.<br />
Im Allgemeinen werden Bleigummischürzen mit 0,35 mm Bleigleichwert getragen,<br />
die für den Körperstamm einen den gesetzlichen Bestimmungen entsprechenden<br />
Schutz bieten. Augenlinse, Schilddrüse und Hände sind dadurch nicht<br />
geschützt. Zuverlässige Erfassungen der Expositionen dieser Organe sind derzeit<br />
nicht verfügbar. Es ist nicht auszuschließen, dass entgegen gesetzlicher Bestimmungen<br />
auf Dosismessungen an den Händen verzichtet <strong>wird</strong>, so dass unbemerkt<br />
Grenzwerte erreicht oder sogar überschritten werden können. Es ist deshalb<br />
notwendig, organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, damit die vorgeschriebenen<br />
Messungen durchgeführt werden (s. Kap. 4.3).