Interventionelle Radiologie - billig wird teuer
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38 Empfehlung der Strahlenschutzkommission, 2007<br />
Projektionen nicht proportional zur gesteigerten Patientenexposition [Kuon et al.<br />
2004b].<br />
5 Empfehlungen<br />
Zur Optimierung des Strahlenschutzes von Patient und Personal bei interventionellen<br />
radiologischen Maßnahmen gibt die Strahlenschutzkommission folgende<br />
Empfehlungen:<br />
1. Bei allen interventionellen radiologischen Maßnahmen hat die Indikationsstellung<br />
und die Abwägung alternativer Maßnahmen mit besonderer Sorgfalt<br />
zu erfolgen. Bei der Stellung der rechtfertigenden Indikation kommt<br />
dem Dialog zwischen dem anfordernden und dem durchführenden Arzt<br />
eine besondere Bedeutung zu. Dabei kann die Orientierungshilfe für radiologische<br />
und nuklearmedizinische Untersuchungen [SSK 2006] von Nutzen<br />
sein.<br />
2. Die Anzahl radiographischer Bilder und Serien, die Durchleuchtungsdauer,<br />
die Bildempfängereingangsdosis und die einzublendende „Region of Interest“<br />
sind auf das für die Diagnose notwendige Maß zu beschränken, wobei<br />
alle zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten zu nutzen sind,<br />
um die Dosis so gering wie möglich zu halten. Wegen der höheren Strahlenempfindlichkeit<br />
von Kindern und Jugendlichen sind die Anforderungen<br />
an den Strahlenschutz der Patienten in der Kinderkardiologie besonders<br />
streng zu stellen.<br />
3. Röntgeneinrichtungen für die interventionelle <strong>Radiologie</strong> müssen hinsichtlich<br />
Bildfrequenz, Einblendung, Intensitätskontrolle, Bilddetektor sowie<br />
direkten und individuellen Strahlenschutzmitteln festgelegten technischen<br />
Anforderungen entsprechen. Diese sind in Kapitel 4.2 aufgeführt.<br />
4. Die Registrierung der Strahlenexposition des Patienten sollte folgende Parameter<br />
umfassen: Dosisflächenprodukt (DFP), getrennt für Durchleuchtung<br />
(DFP F ) und radiographische Dokumentation (DFP R ), Anzahl radiographischer<br />
Serien und Bilder sowie Durchleuchtungszeit. Hieraus ableitbar<br />
sind DFP F /s und DFP R /Bild: Parameter, die in klinischer Routine eine<br />
zu hohe Pulsfrequenz und damit redundantes Bildmaterial aufdecken und<br />
im Falle konstanter Bildempfängereingangsdosis das Maß der Einblendung<br />
charakterisieren. Aufnahmen zur Ergebnisdokumentation interventioneller<br />
Maßnahmen sind auf ein medizinisch notwendiges Minimum zu begrenzen.<br />
Dabei ist dem Strahlenschutz Rechnung zu tragen. Die Strahlenschutz-