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Digitale Pioniere - Politik Digital

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innovation). Der amerikanische Innovationsforscher Eric von Hippel stellte hierzu fest,<br />

dass Kunden in der Regel die besten Kenner der Produkte seien, da sie genau wissen,<br />

was ihnen nützt. So waren es z.B. auch Anwender, die 82 Prozent der Funktionsfähigkeiten<br />

von wissenschaftlichen Instrumenten wie Elektronenmikroskopen entwickelten<br />

(Riggs/Hippel 1994: 14). Zu den Unternehmen, die gezielt Open-Innovation-Ansätze<br />

verfolgen, gehören IT-Konzerne wie IBM und Novell, aber auch mittelständische Unternehmen<br />

aus anderen Branchen wie die Adidas Salomon AG und Spreadshirt (Die<br />

Beispiele finden sich in Reichwald/Piller 2006). Hippel erklärt die so genannte "User<br />

Innovation" bzw. die von Anwendern getriebene Innovation folgendermaßen: „As lead<br />

users develop and test their solutions in their own use environments, they learn more<br />

about the real nature of their needs. They then often freely reveal information about<br />

their innovations. Other users then may adopt the innovations, comment on them,<br />

modify and improve them, and freely reveal what they have done in turn.“ (Hippel<br />

2005: 109) Ein wichtiges Prinzip von Open Innovation ist das so genannte<br />

Crowdsourcing (Massgeblich hier die Arbeit von Tapscott/Williams 2007). Es basiert<br />

auf der Tatsache, dass über das Internet wesentlich mehr Anwender und Kunden<br />

und auch Entwickler und Erfinder als früher angesprochen werden können. Diesen<br />

Umstand nutzen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen, die<br />

über Innovationsplattformen wie Ninesigma (ninesigma.com), Innocentive<br />

(innocentive.com) und Fellowforce (fellowforce.com) oder über eine eigene Website<br />

Aufgaben ins Internet stellen, die sie selbst nicht lösen konnten (Zu innocentive.com<br />

Lakhani et al. 2007: 5).<br />

Das Internet bietet neben einer nahezu unbegrenzten Anzahl an Applikationen für<br />

eine Vielzahl denkbarer Anwendungen vor allem neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit,<br />

bzw. der Zuarbeit vieler Ideengeber. Diese Ressourcen können eine Grundlage<br />

sozialer und technischer Innovationen sein. Es gibt eine Anzahl von Umständen und<br />

Faktoren, die als Bedingungen für das Entstehen von Innovationen im und über das<br />

Internet angesehen werden können. Zu den Innovationstreibern gehören das Prinzip<br />

der Offenheit, das Prinzip der informationellen Nachhaltigkeit, welches im weiteren<br />

Verlauf der Analyse erläutert wird, und die Selbstorganisation und Vernetzung der<br />

Internetnutzer. Eine Grundvoraussetzung für all dies ist der Internetzugang, eine umfassend<br />

verstandene Teilhabe aller Bürger einer Gesellschaft sowie IT- und Medienkompetenz.<br />

Der Internetzugang ist heutzutage noch immer nicht für alle Menschen selbstverständlich.<br />

Das heißt, nicht alle Menschen können die Potentiale, die das Internet bietet,<br />

ausnutzen. Im Jahr 2005 verwendete über die Hälfte der in der Europäischen Union<br />

lebenden Menschen das Internet nicht. Diese so genannte digitale Spaltung zwischen<br />

den Menschen mit und den Menschen ohne Internetzugang sieht je nach Alter, Bildung,<br />

Beschäftigung, Lebensqualität und Wohnort unterschiedlich aus. Diesen Umstand<br />

bemängelten auch die europäischen Fachminister in ihrer Erklärung von 2006.<br />

(Europäische Ministerkonferenz 2006):<br />

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