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Digitale Pioniere - Politik Digital

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acy“) zu fördern (Europäische Kommission 2008a). Entsprechende Initiativen sollen<br />

innerhalb eines lokalen sozio-ökonomischen Umfelds realisiert werden. Weiterhin sollen<br />

bestehende lokale soziale Strukturen, Organisationen und Menschen genutzt werden,<br />

um nachhaltige Aktivitäten entfalten zu können. Bezüglich der Förderung solcher<br />

Initiativen empfehlen die Experten, institutionelle Rahmenbedingungen so zu gestalten,<br />

dass sie Synergien und Partnerschaften zwischen öffentlichen Einrichtungen, der<br />

Zivilgesellschaft, den Medien und der Industrie fördern.<br />

Offenheit, informationelle Nachhaltigkeit sowie die Selbstorganisation sind auch<br />

Prinzipien, die vom Förderprogramms der <strong><strong>Digital</strong>e</strong>n <strong>Pioniere</strong> beherzigt werden: Es<br />

empfiehlt die Verwendung von Open-Source-Software und verlangt eine Lizenzierung<br />

unter einer Open-Source-Lizenz von im Rahmen des Projekts entwickelter Software. Es<br />

fordert darüber hinaus die Lizenzierung eigener Inhalte unter einer Open-Content-<br />

Lizenz, der Creative-Commons-Lizenz. Letztendlich kann das Programm mittelbar<br />

Selbstorganisation fördern, indem es über einen einfachen Bewerbungsprozess ausdrücklich<br />

zivilgesellschaftliche Initiativnehmer unterstützt.<br />

Das Prinzip der Offenheit spielt, wie bereits erwähnt, eine wichtige Rolle für das Gelingen<br />

der Zusammenarbeit über das Internet (Holl et al. 2006: 90; Droussou et al.<br />

2006). Die Offenheit der technischen Schnittstellen ist wesentlich für die soziale Interaktion<br />

zwischen Menschen. (Ausgiebig zu den Schnittstellen Palfrey/Gasser 2007). Sie<br />

ist darüber hinaus wichtig für Internetnutzer, um zu kommunizieren und koordinieren,<br />

zu planen und managen, sowie Inhalte zu teilen und kollaborativ zu erstellen (Schulzki-<br />

Haddouti/Lorenz-Meyer 2008: 65-125).<br />

Das Prinzip der informationellen Nachhaltigkeit, welches das freie Fließen von Information<br />

beinhaltet, scheint gleichfalls erfolgsentscheidend für Innovationsentwicklungen<br />

zu sein. Konflikte entstehen dort, wo Informationsfluss nicht möglich ist - etwa<br />

aufgrund einschränkender Copyright-Regelungen oder Software-Patente. So können<br />

beispielsweise kopiergeschützte Dateien nicht mehr in regelmäßigen Abständen in die<br />

aktuellen physikalischen und logischen Formate konvertiert werden - die in ihnen gespeicherte<br />

Information ist damit nach einer gewissen Zeit nicht mehr verfügbar und für<br />

nachkommende Generationen verloren. Andere Formen lizenzvertraglicher Regelungen,<br />

wie sie etwa mit den Creative-Commons-Lizenzbedingungen möglich sind, könnten<br />

hingegen diese Informationen erhalten und weitergeben, da sie keine solchen Restriktionen<br />

vorsehen (Grassmuck 2004: 175f.).<br />

Die systemtheoretische Vorstellung von einer kollektiven Intelligenz (Tapscott/Williams<br />

2007), bzw. von einer Weisheit der Masse (Surowiecki 2005 Ist der Titel,<br />

also okay), geht davon aus, dass eine Gruppe Probleme gemeinsam besser lösen kann<br />

als ein Einzelner. Zu den Bedingungen für eine erfolgreiche Gruppenlösung gehören<br />

einerseits die Heterogenität der Gruppe und andererseits die selbständige Entscheidung<br />

des Einzelnen - eine zentrale Kontrollgewalt gilt als kontraproduktiv (Surowiecki<br />

2005). Im Internet sind diese Bedingungen grundsätzlich gegeben: Einzelne können<br />

für sich handeln und entscheiden, sie können sich mit Hilfe zahlreicher kooperativer<br />

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