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Digitale Pioniere - Politik Digital

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ildungsnahe, ältere und vorwiegend Menschen „weißer Hautfarbe“ richtete, wurde ein<br />

Plan formuliert, dass eine neue Medienpolitik sich auch an neue Publika zu wenden<br />

habe. Zu dem neuen Profil gehörten Veranstaltungen an öffentlichen Orten und ein<br />

Jugendprogramm, in dem Schüler Gutscheine bekamen, um bis zu drei Mal in der Woche<br />

an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Ein Kernbestand der Plattform war<br />

e-culture. Hier ging es um viele verschiedene Aspekte – von kulturellen Aktivitäten am<br />

Rand der Mainstream-Kultur bis hin zur <strong>Digital</strong>isierung alter TV- und Radioproduktionen,<br />

um dem drohenden Verlust von kulturellem Gedächtnis vorzubeugen. (Interview<br />

mit Rick van der Ploeg, 17. September 2008)<br />

Es wird deutlich, dass die Gründung der <strong><strong>Digital</strong>e</strong>n <strong>Pioniere</strong> sich zu einem Zeitpunkt<br />

ereignete, zu dem man in den Niederlanden einen neuen Zugang zu den digitalen Medien<br />

als Medium, Instrument und Gegenstand bewusster <strong>Politik</strong> suchte. Zahlreiche<br />

Förderprogramme mit dem Gegenstand der digitalen Medien entstanden, von denen<br />

bereits wenige beispielhaft genannt wurden. In seiner Zielgruppe aber waren die <strong><strong>Digital</strong>e</strong>n<br />

<strong>Pioniere</strong> einzigartig. (Interview mit Hermineke van Bockxmeer und Chantal Olffers,<br />

27. November 2008)<br />

Aktuell scheint ein weiteres Kriterium für die Überlegungen zur Einrichtung eines<br />

Förderinstruments an Wichtigkeit zugenommen zu haben, auf das auch die beiden zuständigen<br />

Sachbearbeiterinnen des Bildungsministeriums im Interview hinwiesen: Da<br />

mit frei zugänglicher Blog-Software eine stetig wachsende Zahl von Internet-Nutzern<br />

die Möglichkeit erhält, sich zu politischen Themen zu äußern, hat die Frage nach einer<br />

Qualitätssicherung an Wichtigkeit zugenommen. Das Internet, so Hermineke van<br />

Bockxmeer und Chantal Olffers werde zu einer Art Speakers Corner, an der leider häufig<br />

„viel Geschrei und Gefluche“ stattfinde. Die <strong><strong>Digital</strong>e</strong>n <strong>Pioniere</strong> machten dabei einen<br />

Unterschied aus, da sie durch einen Auswahlprozess unabhängige Stimmen unterstützen<br />

würden, die ein echtes Anliegen hätten. (Interview mit Hermineke van Bockxmeer<br />

und Chantal Olffers, 27. November 2008)<br />

Gründung und erste Finanzierung<br />

Auf Basis der Empfehlungen der TNO-Studie lud das niederländische Bildungsministerium<br />

verschiedene zivilgesellschaftliche Akteure ein, die Studie und mögliche resultierende<br />

Förderinstrumente zu diskutieren. Die Stichting Nederland Kennisland gehörte<br />

zu den Diskutanten und konnte sich auf Grund des eigenen Profils selbst für die Trägerschaft<br />

eines zu schaffenden Förderprogramms empfehlen. Unter verschiedenen Bewerbern<br />

hat im Jahr 2002 die Directie Media, Letteren en Bibliotheken, die Abteilung<br />

Medien des Bildungsministeriums, Kennisland den Auftrag gegeben, das Förderprogramm<br />

<strong><strong>Digital</strong>e</strong> <strong>Pioniere</strong> zu entwickeln.<br />

Die <strong><strong>Digital</strong>e</strong>n <strong>Pioniere</strong> passten in den Gesamtzusammenhang dieser Policy-Ziele<br />

und bekamen eine erste befristete Budgetzusage. Die Finanzierung wurde zunächst auf<br />

zwei Jahre beschränkt. Bis 2005 sollten acht Ausschreibungsrunden organisiert werden,<br />

in denen € 1,7 Millionen für etwa 80 Projekte zur Verfügung gestellt wurden. Als<br />

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