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s'heftli - Ausgabe Juni 2013

Kultursommer - Gengenbach zum genießen!

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Berghaupten<br />

Berghaupten<br />

Die Geschichte des Dorfes ist eng mit der Geschichte des Hauses „von Hohengeroldseck“<br />

verflochten. Bereits 1277 wird Berghaupten erstmals erwähnt<br />

und zwar in der Teilungsurkunde zwischen den Brüdern Heinrich und Walter<br />

von Geroldseck. In der Nähe des Dorfes befindet sich ein Berg, der im<br />

Volksmund „der Burgstall“ heißt. Er ist bequem von der Burg „Geroldseck“ bei<br />

Biberach zu erreichen. Auf dem Burgstall waren vermutlich die Stallungen<br />

der Geroldsecker, da sie von hier einen weiten Ausblick hatten, hinunter nach<br />

Ortenberg und hinauf ins mittlere Kinzigtal. Da sie ein Raubrittergeschlecht<br />

waren, ist anzunehmen, dass sie von hier aus vorüberziehende Handelskarawanen<br />

überfielen. Die Geroldsecker waren in ständiger Geldnot und mussten<br />

das Dorf mehrfach verlehnen und verpfänden. Nach dem Tod des letzten Erben<br />

des Geschlechts erhoben verschiedene Häuser Anspruch auf Berghaupten.<br />

Erst mit der Herrschaft derer von Schleys im Jahre 1699 kehrte Ruhe ein.<br />

Schmuckstück Berghauptens ist das<br />

Wasserschlösschen, das heute als<br />

Rathaus dient. Der erste Besitzer des<br />

Schlösschen soll im 15. Jahrhundert der<br />

Gengenbacher Schultheiß „Balthasar<br />

von Wartenberg“ gewesen sein. Das Gut<br />

galt als „Freihof“ – die Bewohner hatten<br />

zwar keine herrschaftlichen Rechte<br />

und Privilegien, waren aber auch von<br />

allen bürgerlichen Lasten befreit. Im<br />

Laufe der Jahrhunderte wechselten oft<br />

die Besitzer des Schlosses, wobei immer<br />

Das Rathaus<br />

wieder Gengenbacher Schultheiße das Schloss bewohnten.<br />

Wenn von einer Wasserburg beziehungsweise von einem Wasserschloss die<br />

Rede war, muss an die damals noch unregulierte Kinzig gedacht werden. Der<br />

Fluss brachte alljährlich, besonders bei der Schneeschmelze im Frühjahr, riesige<br />

Wassermassen, Schlamm und Geröll mit sich. So war gerade das heutige<br />

Dorfgebiet häufig überschwemmt. Aufgrund des baulichen Zustandes ließen<br />

1788 die damaligen Besitzer, die Freiherren von Schleys, das Schlösschen abreißen<br />

und errichteten ein für die damalige Zeit typisches Landhaus. Im Jahr<br />

1831 erwarb die Gemeinde Berghaupten das Gebäude und richtete es als<br />

Rathaus und Schulhaus ein. Seit 1970 ist das ehemalige Wasserschlösschen<br />

nur noch ein reines Verwaltungsgebäude.<br />

www.berghaupten.de<br />

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