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Ausgabe Nr. 76 - April 2005 - Evangelische Kirche Frankfurt am Main

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Intern_<strong>76</strong>.qxd 12.04.<strong>2005</strong> 08:19 Seite 1<br />

INFO<br />

Ökumenisches Pfingstfest<br />

Unter dem Motto „Viele<br />

Fl<strong>am</strong>men ein Geist“<br />

steht der Open-air-<br />

Gottesdienst <strong>am</strong><br />

Pfingstmontag, 16.<br />

Mai, um 11.30 Uhr auf<br />

dem Römerberg. Pröpstin<br />

Helga Trösken<br />

wird die Predigt halten.<br />

Musikalisch wird<br />

der Gottesdienst unter<br />

anderem vom Chor der<br />

Griechisch-orthodoxen<br />

Gemeinde <strong>Frankfurt</strong><br />

und Bläserchören aus<br />

der Propstei Rhein-<br />

<strong>Main</strong> begleitet. Im<br />

Anschluss laden über<br />

zwanzig internationale Gemeinden und<br />

der <strong>Evangelische</strong> Regionalverband zum<br />

Fest ins Dominikanerkloster in die Kurt-<br />

Schumacher-Straße 23 ein. Die Gemeinden<br />

erwarten die Gäste mit landestypischen<br />

Spezialitäten und einem Kulturprogr<strong>am</strong>m.<br />

Das Fest endet um 16 Uhr mit einem ökumenischen<br />

Gebet, dem „Gotteslob“. rab<br />

Gottesdienst zum 8. Mai<br />

Anlässlich des 60. Jahrestages des Kriegsendes<br />

1945 findet <strong>am</strong> 8. Mai um 17 Uhr ein ökumenischer<br />

Gottesdienst in der Paulskirche<br />

statt. Die Predigt hält die Pröpstin für Rhein-<br />

<strong>Main</strong>, Pfarrerin Helga Trösken. rab<br />

AUS DEM INHALT<br />

Bedingungen und Aufgaben in Kitas<br />

„Zur Sache“ von Gerlinde Lindemann 2<br />

Viele Ansprüche, wenig Anerkennung<br />

Kitas ersetzen immer mehr die Eltern 3<br />

Für Soziale Fragen in der Stadt<br />

Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung 5<br />

Hier kommt ein Wir-Gefühl auf<br />

<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong><br />

Intern<br />

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den evangelischen Gemeinden<br />

und im <strong>Evangelische</strong>n Regionalverband <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

BLICKPUNKT<br />

Über 300 Mitarbeitende k<strong>am</strong>en <strong>am</strong> 17. März zur Informationsveranstaltung des <strong>Evangelische</strong>n Regio<br />

nalverbandes über die neue Arbeitsvertragsordnung der EKHN, die <strong>am</strong> 1. Juli in Kraft treten soll.<br />

Wolfgang Rosenhagen (Foto), Leiter der Abteilung Personal und EDV des <strong>Evangelische</strong>n Regio<br />

nalverbandes, stellte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Neuerungen vor. Die Vorstands<br />

vorsitzende des ERV, Esther Gebhardt, bezeichnete das neue Vertragswerk als sinnvolle Maßnah<br />

me, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.<br />

Kitas, Bau und Stellenplan<br />

Die <strong>Evangelische</strong> Regionalvers<strong>am</strong>mlung tagt <strong>am</strong> 27. <strong>April</strong><br />

Die <strong>Evangelische</strong> Regionalvers<strong>am</strong>mlung wird<br />

bei ihrer fünften Tagung <strong>am</strong> 27. <strong>April</strong>, ab 18<br />

Uhr, im Dominikanerkloster, über weitere Maßnahmen<br />

beraten, wie das Defizit bei den evangelischen<br />

Kindertagesstätten abgebaut werden<br />

kann. Bereits im Dezember hatte das <strong>Frankfurt</strong>er<br />

<strong>Kirche</strong>nparl<strong>am</strong>ent als Sofortmaßnahmen<br />

unter anderem beschlossen, in den Kitas<br />

Zweidrittelplätze möglichst zu kostengünstigeren<br />

Ganztagsplätzen auszubauen und in<br />

den Hortgruppen die Zahl der Kinder von 15<br />

auf die in <strong>Frankfurt</strong> übliche Zahl von 20 pro<br />

Gruppe zu erhöhen.<br />

Über den aktuellen Stand, wie die evangelische<br />

<strong>Kirche</strong> in <strong>Frankfurt</strong> die Stellenkürzungen im<br />

Bereich der Küster, Hausmeister, Sekretariate<br />

und Gemeindepädagogen umsetzen kann, wird<br />

der Ausschuss zur Neuformulierung der<br />

gemeindlichen Stellenplangrundsätze berichten.<br />

Die Regionalvers<strong>am</strong>mlung wird sich ferner<br />

mit der Bauprioritätenliste für das Jahr<br />

welche Baumaßnahmen im kommenden Jah<br />

durchgeführt werden können.<br />

Der Leiter der Abteilung Personal und ED<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes, Wol<br />

gang Rosenhagen, wird die Delegierten de<br />

Gemeinden und Dekanate über die neu<br />

Arbeitsvertragsordnung informieren, die für di<br />

Angestellten im Bereich der <strong>Evangelische</strong><br />

<strong>Kirche</strong> in Hessen und Nassau und im Diakon<br />

schen Werk in Hessen und Nassau zum 1. Ju<br />

eingeführt werden soll (<strong>Kirche</strong> Intern berich<br />

tete darüber in der <strong>Ausgabe</strong> Nummer 75). Fü<br />

grundsätzliche Fragen von Mitarbeitenden zu<br />

neuen Arbeitsvertragsordnung hat die Perso<br />

nalabteilung des ERV eine Hotline eingerich<br />

tet, Telefon 069 2165-1264. Schließlich wir<br />

das <strong>Frankfurt</strong>er <strong>Kirche</strong>nparl<strong>am</strong>ent über ein<br />

neue Geschäftsordnung für den Vorstand de<br />

<strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes beraten. Di<br />

Tagung der <strong>Evangelische</strong>n Regionalvers<strong>am</strong>m<br />

lung ist öffentlich, Gäste sind also herzlic


Intern_<strong>76</strong>.qxd 12.04.<strong>2005</strong> 08:19 Seite 2<br />

ZUR SACHE<br />

Bedingungen und Aufgaben<br />

heutiger Kitas<br />

Die Kindertagesstätte von heute ist etwas<br />

anderes als der Kindergarten vor dreißig Jahren.<br />

In einer Zeit radikaler gesellschaftlicher<br />

Umbrüche ist schon die f<strong>am</strong>iliäre Ausgangssituation<br />

eine andere: Die F<strong>am</strong>ilie von heute<br />

hat sich spürbar verändert. Junge Erwachsene<br />

bereiten sich auf eine flexible Arbeitswelt<br />

vor. Sie sind „mobil“ und „flexibel“. Frauen<br />

haben eine gute Ausbildung, sind hoch qualifiziert,<br />

aber einen Arbeitsplatz zu bekommen,<br />

heißt oft auch, einen Ortswechsel in Kauf zu<br />

nehmen. Dies alles bedeutet den Verlust der<br />

F<strong>am</strong>ilienbande, aber auch den Verlust von<br />

Traditionen und kulturellen Wurzeln.<br />

Viele junge F<strong>am</strong>ilien kommen nach <strong>Frankfurt</strong><br />

und müssen sich hier ihr soziales Umfeld neu<br />

aufbauen. Wohnungen sind oft zu klein, zu<br />

hellhörig. Für viele Kinder ist Kindheit zur<br />

Stadt-Kindheit, zur Fernseh- und Computer-<br />

Kindheit, zur verplanten Kindheit geworden.<br />

Die öffentliche Diskussion um Bildung erzeugt<br />

bei den Eltern erheblichen Druck. Sie wollen<br />

„das Beste“ für ihr Kind. Ein ausgeklügelter<br />

Plan für den Nachwuchs ist die Folge. So werden<br />

Mütter die Privattaxifahrerinnen ihrer<br />

Kinder, um diese von Termin zu Termin zu<br />

bringen. Die Väter dagegen tauchen heute<br />

meist nur <strong>am</strong> Rande auf, nämlich abends und<br />

<strong>am</strong> Wochenende.<br />

Für Alleinerziehende ist es besonders schwer<br />

zu entscheiden: entweder Kind oder Beruf.<br />

Entscheiden diese Frauen sich für das Kind, so<br />

landen sie schnell in der Armut. Zum viel<br />

besprochenen Wandel von F<strong>am</strong>ilie kommen<br />

auch die unterschiedlichen Lebensformen. Die<br />

sogenannte Patchworkf<strong>am</strong>ilie mit neuen<br />

Lebenspartnern und neuen F<strong>am</strong>ilienkonstellationen<br />

beeinflusst die Entwicklung, Orientierung<br />

und Bindungsmöglichkeiten von Kindern.<br />

Die jetzige Elterngeneration ist von<br />

Eltern der 68-er Generation erzogen. Das<br />

heißt: viel Freiraum und wenig Regeln. Selber<br />

in der Elternrolle tun sie sich heute schwer,<br />

ihren Kindern Regeln und Rituale zu vermitteln.<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

das Schwerpunktthema dieser <strong>Ausgabe</strong> ist<br />

die evangelische Kindertagesstätte. Welche<br />

Aufgaben haben Erzieherinnen und Erzieher<br />

heute in ihrem Arbeitsalltag? Haben sich die<br />

Anforderungen in Erziehungsfragen im Laufe<br />

der Zeit geändert? Lesen Sie dazu „Zur Sache“<br />

Die Kindertagesstätten in <strong>Frankfurt</strong> zeichnen<br />

sich vor allem durch ihre multikulturelle Belegung<br />

und d<strong>am</strong>it Vielfalt aus. Hier findet<br />

Begegnung und Kennenlernen von unterschiedlichen<br />

Lebens- und Kulturformen statt.<br />

Den Erzieherinnen kommt dabei der besondere<br />

Auftrag zu, Kultur und Rituale, auch die religiöse<br />

Tradition, zu vermitteln und in der<br />

Begegnung mit anderen Religionen und Kulturen<br />

diese auch wertzuschätzen. Ausländische<br />

Eltern erwarten vor allem anderen von<br />

einer Kindertagesstätte die Vermittlung der<br />

deutschen Sprache. Im Hort hat die Begleitung<br />

der Hausaufgaben einen besonders<br />

hohen Stellenwert.<br />

Betreuung, Erziehung und Bildung ist nicht<br />

nur vom Gesetz her Auftrag einer Kindertagesstätte.<br />

Mit der Einführung eines Qualitätsmanagements<br />

arbeitet das Diakonische<br />

Werk für <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> daran, den heutigen<br />

Ansprüchen gerecht zu werden. Auch<br />

wenn die Arbeitsbedingungen in den vergangenen<br />

Jahren nicht einfacher geworden<br />

sind, so trifft man doch in den evangelischen<br />

Kindertagesstätten auf erfahrene und motivierte<br />

Erzieherinnen, die bereit sind, sich<br />

diesen Anforderungen zu stellen. Und letzten<br />

Endes entscheiden sie es, ob ein Kind, das<br />

unter den heutigen Bedingungen aufwächst,<br />

den sozialen und beruflichen Herausforderungen<br />

in zwanzig oder dreißig Jahren<br />

gewachsen ist.<br />

Gerlinde Lindemann<br />

Fachberatung für die<br />

evangelischen Kindertagesstätten<br />

che Aufgaben die beiden Pfarrer für Gesellschaftliche<br />

Verantwortung in <strong>Frankfurt</strong> haben<br />

und welchen Service sie Gemeinden und Einrichtungen<br />

zu bieten haben, darüber berichtet<br />

<strong>Kirche</strong> Intern auf Seite 5.<br />

Ich wünsche Ihnen eine angenehme Arbeits-<br />

KURZ NOTIERT<br />

Umbau Dominikanerkloster<br />

Seit dem 18. Februar laufen die Umbauarbe<br />

ten im Foyer des Dominikanerklosters, das im<br />

Laufe des nächsten halben Jahres umgestalte<br />

wird. Die Hauptarbeiten im Foyer beginne<br />

<strong>am</strong> 17. Mai. Ab diesem Termin wird der Haupt<br />

eingang geschlossen und der Empfang zum<br />

Seiteneingang des Dominikanerklosters in de<br />

Battonstraße verlegt. In den Monaten Mai un<br />

Juni ist aufgrund der Bauarbeiten mit erhöh<br />

tem Lärm vor allem nachmittags zu rechnen<br />

Ende Juli sollen alle Arbeiten abgeschlosse<br />

sein und das neue Foyer eröffnet werden.<br />

Mobbing-Hotline ist geschalte<br />

Um Hilfe bei Mobbing - unfairem Druck <strong>am</strong><br />

Arbeitsplatz von Vorgesetzten oder Kollege<br />

- anbieten zu können, haben Vertreter und Ver<br />

treterinnen der evangelischen und kathol<br />

schen <strong>Kirche</strong> sowie der Gewerkschaften de<br />

Region Rhein-<strong>Main</strong> die Mobbingkontaktstell<br />

<strong>Frankfurt</strong>-Rhein-<strong>Main</strong> gegründet.<br />

Die neu eingerichtete Mobbing-Hotlin<br />

www.mobbing-frankfurt.de ist eine kostenlos<br />

Erstanlaufstelle für Mobbingbetroffene im<br />

Großraum <strong>Frankfurt</strong>. Dienstags und donners<br />

tags in der Zeit von 17 bis 19 Uhr. Zwei Tele<br />

fonnummern stehen zur Wahl: 0175 744305<br />

und 0175 7447425.<br />

Neues Gottesdienstangebot<br />

„Junge und Junggebliebene, Lebenshungrig<br />

und Lebenslustige, Ausgeschlafene und Au<br />

geweckte, Fragende und Suchende“ will di<br />

Philippusgemeinde <strong>am</strong> Riederwald mit einem<br />

neuen Gottesdienstangebot ansprechen. Di<br />

jeweiligen Predigten ohne festgefügte Litu<br />

gie sollen kurz sein und ein aktuelles Them<br />

behandeln. Infos unter Telefon 069 411728<br />

Engagement für Renovierung<br />

Eine Fundraising-Aktion startete die St. Peters<br />

gemeinde in der Epiphaniaskirche im Norden<br />

<strong>am</strong> 6. März. Anlässlich des 50-jährigen Jub<br />

läums der Einweihung der wiederaufgebaute<br />

<strong>Kirche</strong> im kommenden Jahr soll im Somme<br />

<strong>2005</strong> eine große Renovierung und Sanierun<br />

der <strong>Kirche</strong> beginnen, die rund 600.000 Eur<br />

kosten wird.<br />

Karten für den Hessentag<br />

Die evangelische <strong>Kirche</strong> in Hessen und Nassa<br />

wird auch in diesem Jahr mit einem eigene<br />

Progr<strong>am</strong>m auf dem Hessentag vom 17. bi<br />

26. Juni in Weilburg vertreten sein. Auftrete<br />

werden unter anderen die Schauspieler Walte<br />

Renneisen und Rainer Hunold sowie der Lie<br />

dermacher Clemens Bittlinger. Kartenbeste<br />

lungen unter Telefon 06471 4923370. Da<br />

Progr<strong>am</strong>m ist im Internet zu finden unte


Intern_<strong>76</strong>.qxd 12.04.<strong>2005</strong> 08:19 Seite 3<br />

THEMA<br />

Viele Ansprüche - wenig Anerkennung<br />

Erzieherinnen müssen heutzutage mehr und mehr die Eltern ersetzen<br />

Philipp sucht seine Mütze. Max hat einen<br />

Hausschuh verloren. „Schon bei den täglichen<br />

Kleinigkeiten ist zu spüren, dass Eltern<br />

überfordert sind. Da zeigt sich die Unfähigkeit,<br />

den Kindern Ordnung und Verantwortung<br />

beizubringen“, sagt Christel Mawila, Leiterin<br />

der Kita der Friedensgemeinde. Aufgaben wie<br />

diese soll nun das Kindergarten-Te<strong>am</strong> richten.<br />

Sozialverhalten und Werte vermitteln, Entwicklungsdefizite<br />

erkennen, individuell fördern<br />

sowie - nicht zuletzt - die Eltern beraten.<br />

„Beratungstätigkeiten kann ich nur deshalb<br />

wahrnehmen, weil ich ein Superte<strong>am</strong><br />

habe, das mich unterstützt“, erklärt die Kita-<br />

Leiterin. Das ist es wohl, was heute von<br />

Erziehern gefordert wird: Sie sollen „super“<br />

sein und möglichst viel von dem leisten,<br />

was Eltern nicht vermögen.<br />

Hilflos, hektisch, überfordert<br />

„Eltern geben Aufgaben an uns ab, weil sie oft<br />

nicht richtig auf diese Rolle vorbereitet sind“,<br />

glaubt Mawila. Deutsche Eltern, aufgewachsen<br />

unter dem Einfluss der 68-er Bewegung, seien<br />

häufig verunsichert in Punkto Erziehung. Oft<br />

fehle das soziale Umfeld. Alleinerziehende<br />

hätten es ohnehin schwer. Hinzu komme, dass<br />

manche Mütter und Väter aus Kulturkreisen<br />

st<strong>am</strong>men, in denen die Elternrolle anders definiert<br />

sei.<br />

So hat die Elternarbeit in der Friedensgemeinde<br />

einen hohen Stellenwert. Einmal im<br />

Monat werden im Elterncafé Erziehungsfragen<br />

diskutiert. Wöchentlich greift Christel<br />

dergartenalltag auf. Die Resonanz auf Vortragsangebote<br />

ist gut.<br />

Ingrid Marth, Leiterin im „Regenbogenland“,<br />

die in diesen Tagen ihr 30-jähriges Dienstjubiläum<br />

begeht, setzt ebenfalls bei den Eltern<br />

an: „Die Kindheit hat sich geändert. Dass beide<br />

Eltern arbeiten, ist heute schon aus finanziellen<br />

Gründen die Regel. Wenn sie gestresst<br />

heimkommen, bleiben für die Anliegen der<br />

Kinder weder Zeit noch Ruhe.“ Ähnlich sieht<br />

es Birgit Faas, stellvertretende Leiterin im<br />

Kindergarten der <strong>Evangelische</strong>n Mariengemeinde.<br />

Überforderte Eltern parken ihre Kinder<br />

vor dem Fernsehen und kaufen sich frei:<br />

„Statt dem Kind Aufmerks<strong>am</strong>keit zu schenken,<br />

kaufen sie ihm ein neues Spielzeug.“ Kein<br />

Wunder, wenn die Kinder eine hohe Anspruchshaltung<br />

haben und nichts mehr richtig wertschätzen.<br />

Pisa-Stress<br />

Ein anderes, nicht minder bedenkliches Phänomen,<br />

wird in den Kindergärten in letzter Zeit<br />

beobachtet. Von der Pisa-Studie in Panik versetzt,<br />

erwarten einige Eltern vom Kindergarten<br />

nun eine ganze Palette an Bildungsangeboten.<br />

Musikalische Früherziehung, Früh-Englisch,<br />

Früh-Französisch, Chemie - jeder Trend<br />

soll schnell ins Kindergartenkonzept integriert<br />

werden. „Manche Kinder haben einen Terminkalender,<br />

der voller ist als meiner“, klagt<br />

Ingrid Marth. Im Interesse ihrer Schützlinge<br />

bremst sie allzu <strong>am</strong>bitionierte Eltern und legt<br />

ihnen ans Herz, weniger dem Rat aus Zeitun-<br />

Die Arbeit im Kindergarten hat sich in<br />

den vergangenen Jahren verändert.<br />

Zahlreiche Aufgaben sind hinzu gekom<br />

men, die früher das Elternhaus über<br />

nommen hat. In den <strong>Evangelische</strong>n<br />

Kindergärten in <strong>Frankfurt</strong> meistert man<br />

die neuen Herausforderungen mit Erfah<br />

rung und Elternarbeit.<br />

sondern mehr aus dem Bauch heraus zu en<br />

scheiden.<br />

Reicht die Qualifikation?<br />

„Eltern sehen Kindergärten heute nicht meh<br />

als Erziehungsbegleitung, sondern als Erzie<br />

hungsersatz“, resümiert Birgit Faas nach 1<br />

Jahren Kindergartenerfahrung. Es sei höchst<br />

Zeit, die Ausbildung der Erzieherinnen un<br />

Erzieher an die veränderten Anforderunge<br />

anzupassen. Schließlich seien ja auch im Ver<br />

waltungsbereich anspruchsvolle Aufgaben hin<br />

zugekommen. So werden beispielsweise PC<br />

Kenntnisse vorausgesetzt. Viele Kindergärte<br />

haben Qualitätsmanagementsysteme entwi<br />

kelt, die langfristig hilfreich sind, zunäch<br />

aber Energie und Zeit kosten.<br />

Wo bleibt die Anerkennung?<br />

Wenn Klara in der ersten Klasse den Sti<br />

falsch hält und Kevin vor dem Sportunte<br />

richt die Schuhe nicht binden kann, wird de<br />

Kindergarten dafür verantwortlich gemacht<br />

dass hier Grundsätzliches nicht vermitte<br />

wurde. Auf der anderen Seite fehlt es häufi<br />

an Anerkennung für die vielfältigen, veran<br />

wortungsvollen Aufgaben, die Erzieher heut<br />

erfolgreich meistern. Keine Spur von eine<br />

Aufwertung des Berufs, kein Imagegewinn<br />

Das schlägt sich auch weiterhin in der Bezah<br />

lung nieder, die nicht der einer multitalen<br />

tierten Superkraft entspricht und, so Birg<br />

Faas „immer noch nicht ausreicht, um d<strong>am</strong><br />

alleine eine F<strong>am</strong>ilie zu ernähren.“


Intern_<strong>76</strong>.qxd 12.04.<strong>2005</strong> 08:19 Seite 4<br />

KIRCHENWELT<br />

„Großartige Musik für die Öffentlichkeit“<br />

Aufführung aller Bach-Kantaten in <strong>Frankfurt</strong> und Wiesbaden<br />

Michael Graf Münster, Landeskirchenmusikdirektor der EKHN und Initiator der „BachVespern“.<br />

Ein Großprojekt hat die evangelische <strong>Kirche</strong> in<br />

<strong>Frankfurt</strong> und Wiesbaden begonnen: Die Aufführung<br />

von Bachs <strong>Kirche</strong>nkantaten in Abendgottesdiensten.<br />

In zentral gelegenen <strong>Kirche</strong>n<br />

- in <strong>Frankfurt</strong> ist es die St. Katharinenkirche an<br />

der Hauptwache, in Wiesbaden die Marktkirche<br />

und die barocke Christophoruskirche in Schierstein<br />

- werden die Werke in den nächsten Jahren<br />

zu hören sein. Nicht in Konzerten, sondern<br />

in Abendgottesdiensten werden sie aufgeführt,<br />

denn „Bach hat seine Kantaten für den Gottesdienst<br />

komponiert“, sagt Michael Graf Mün -<br />

ster, Landeskirchenmusikdirektor der EKHN<br />

und Initiator dieser Reihe.<br />

Monatlich, außer in der Passionszeit und im<br />

Ferienmonat August, werden die Kantaten<br />

Johann Sebastian Bachs erklingen. Auf präzise<br />

"59 Minuten" sind die "BachVespern" geplant.<br />

In <strong>Frankfurt</strong> beginnen sie jeweils s<strong>am</strong>stags um<br />

18 Uhr, in Wiesbaden tags darauf um 17 Uhr.<br />

Dem voraus geht jeweils ein halbstündiges<br />

„Gesprächskonzert“ mit dem Ensemble, in dem<br />

die Stücke erläutert werden. Bewusst sei dieser<br />

frühe Abendtermin gewählt worden, erläutert<br />

Graf Münster, „wer <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag- oder<br />

Sonntagabend noch etwas vorhat, kann sich<br />

darauf verlassen, wann Schluss ist“. In der St.<br />

Katharinenkirche predigen Pfarrerin Gita Leber<br />

und Pfarrer Hans Christoph Stoodt von der St.<br />

Katharinengemeinde zu den Evangelientexten,<br />

die den einzelnen Kantaten zugrunde<br />

liegen.<br />

Die musikalische Besetzung dokumentiert die<br />

städteübergreifende Kooperation: Jeweils 25<br />

Sängerinnen und Sänger stellen die Kantorei<br />

St. Katharinen und die Schiersteiner Kantorei<br />

Wiesbaden, die Soloparts übernehmen Pro -<br />

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst<br />

in <strong>Frankfurt</strong>. Mitglieder erstrangiger <strong>Frankfurt</strong>er<br />

und Wiesbadener Orchester bilden das<br />

Bach-Collegium <strong>Frankfurt</strong>/Wiesbaden. Außerdem<br />

gehören das Barockorchester der Staatlichen<br />

Hochschule für Musik und Darstellende<br />

Kunst <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> „Febiarmonici“ und<br />

das Freiburger Barockensemble „Parnassi musici“<br />

zum Kreis der Instrumentalisten. Martin<br />

Lutz, Christophoruskirche, Wiesbaden-Schierstein,<br />

und Graf Münster dirigieren. Orgel spielen<br />

Professor Martin Lücker (St. Katharinenkirche,<br />

<strong>Frankfurt</strong>), Uwe Hielscher (Marktkirche,<br />

Wiesbaden) und Martin Lutz.<br />

Die zweifache Aufführung habe dazu beigetragen,<br />

die Kosten in Grenzen zu halten,<br />

berichtet Graf Münster. Mehrere Stiftungen aus<br />

<strong>Frankfurt</strong> und Wiesbaden, zwei Banken und<br />

gottesdienstliche Kollekten trügen maßgeblich<br />

dazu bei, dieses Projekt möglich zu machen,<br />

so der Landeskirchenmusikdirektor.<br />

Die Resonanz auf die ersten fünf „BachVespern“<br />

war positiv, und Michael Graf Münster<br />

geht davon aus, dass sie noch wachsen wird.<br />

Für ihn ist es ein Projekt, bei dem er ins<br />

Schwärmen gerät: „Bachs Kantaten sind genau<br />

so wertvolle Musik wie die Passionen, die hmoll-Messe<br />

oder das Weihnachtsoratorium.<br />

Sie sind großartige Musik für die Öffentlichkeit.“<br />

In der kontinuierlichen Pflege der Bachkantaten<br />

in den Hauptkirchen <strong>Frankfurt</strong>s und<br />

Wiesbadens sieht er einen wichtigen Beitrag<br />

zur Musikkultur der Rhein-<strong>Main</strong>-Region.<br />

Die nächsten Termine der „BachVespern“: 9.<br />

<strong>April</strong>, 18 Uhr, St. Katharinenkirche an der<br />

Hauptwache, BWV 104 „Du Hirte Israel, höre“;<br />

14. Mai, 18 Uhr, St. Katharinenkirche, BWV 172<br />

TIPPS & TERMINE<br />

Internetkurs<br />

Einen Internetkurs unter dem Motto „fit fo<br />

web“ bietet die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngemein<br />

de Höchst <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, 9. <strong>April</strong>, von 10 bis 1<br />

Uhr, im Internetcafé, Leverkuserstraße 7, an<br />

Kosten: 10 Euro inklusive Mittagsimbiss un<br />

Getränke. Anmeldung im Gemeindebüro, Lever<br />

kuser Straße 7, oder unter Telefon 069 313085<br />

Fahrt zur Kunsthalle in Bonn<br />

Der Förderkreis für Kunst und Kultur der evan<br />

gelischen Nazarethgemeinde, Eckenheim, bie<br />

tet <strong>am</strong> Donnerstag, 14. <strong>April</strong>, eine Fahrt zu<br />

Besichtigung zweier Ausstellung in der Bundes<br />

kunsthalle in Bonn an. Vormittags wird di<br />

Schau „Krone und Schleier“, Kunst aus mitte<br />

alterlichen Frauenklöstern, besichtigt, anschlie<br />

ßend stehen „10.000 Jahre Kunst und Kultu<br />

aus Jordanien - Gesichter des Orients“ auf dem<br />

Progr<strong>am</strong>m. Anmeldung im Gemeindebüro de<br />

Nazarethgemeinde unter Telefon 069 5481881<br />

Bildbetrachtung und Musik<br />

Am Mittwoch, 20. <strong>April</strong>, von 19 bis 20 Uhr, fin<br />

det im Ikonenmuseum in Sachsenhausen<br />

Brückenstraße 3-7, eine Bildbetrachtung stat<br />

zu „Der Ernst des Lebens - Der Narr in Christo“<br />

Klassische Musik <strong>am</strong> Flügel und Gespräch<br />

ergänzen diese Veranstaltung. Organisiert wir<br />

diese Bildbetrachtung von der <strong>Evangelische</strong><br />

Stadtkirchenarbeit <strong>am</strong> Museumsufer und de<br />

Katholischen Akademie Rabanus Maurus.<br />

Victoria Woodhull - Bericht<br />

über eine frühe Rebellin<br />

Die <strong>am</strong>erikanische Frauenrechtlerin Victori<br />

Woodhull (1838-1927) ist Thema eines Frau<br />

enfrühstücks der evangelischen Dornbusch<br />

gemeinde <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, 23. <strong>April</strong>, um 9.3<br />

Uhr, im Gemeindehaus, Carl-Goerdeler-Stra<br />

ße 1. Die Journalistin und Autorin Dr. Antj<br />

Schrupp stellt ihr Buch über Woodhull vor, di<br />

sich als erste Brokerin, erste Präsident<br />

schaftskandidatin und Frauenrechtlerin in Ne<br />

York wenig um Konventionen und Erwartunge<br />

scherte.<br />

Christliche Feiertage<br />

Über „die Wurzeln christlicher Feiertage i<br />

den jüdischen Haupt- und Nebenfesten<br />

spricht <strong>am</strong> Donnerstag, 28. <strong>April</strong>, um 19 Uh<br />

der <strong>Frankfurt</strong>er Rabbiner Steinmann in de<br />

Evangelisch-reformierten Gemeinde, Westend<br />

Freiherr-vom-Stein-Straße 8. Der Vortra<br />

gehört zum Begleitprogr<strong>am</strong>m der Ausstellun<br />

„Die Menora vor der Knesset in Jerusalem - Ei<br />

Gang durch die Geschichte Israels anhan<br />

ihrer 29 Einzelmotive“, die von Mitte <strong>April</strong> bi<br />

Mitte Mai in der Evangelisch-reformierte<br />

Gemeinde zu sehen ist.


Intern_<strong>76</strong>.qxd 12.04.<strong>2005</strong> 08:19 Seite 5<br />

ARBEITSWELT<br />

Für soziale Fragen in der Stadt sensibilisieren<br />

Die Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung unterstützen die <strong>Frankfurt</strong>er Gemeinden<br />

An guten Beziehungen in der Stadt mangelt<br />

es ihnen wirklich nicht: Werner Schneider-<br />

Quindeau und Gunter Volz, die beiden Pfarrer<br />

für Gesellschaftliche Verantwortung, sind viel<br />

auf Achse und arbeiten in diversen kommunalen<br />

Arbeitskreisen und Initiativen mit.<br />

Gleich steht ein Termin mit einem Vertreter des<br />

Umwelt<strong>am</strong>ts an, erzählt Gunter Volz. Um die<br />

„Lärmreduzierung in den Stadtteilen“ geht es<br />

da. Ein weiteres, gerade aktuelles Projekt des<br />

promovierten Theologen, der zuvor elf Jahre<br />

Pfarrer in Unterliederbach war: Die Werkstatt<br />

Bahnhofsviertel, in der Gewerbetreibende,<br />

Vertreter sozialer Einrichtungen und eben<br />

auch die <strong>Kirche</strong> gemeins<strong>am</strong> überlegen, wie<br />

das Viertel „menschenfreundlicher gestaltet<br />

werden kann“.<br />

„Wir haben eine externe und eine interne<br />

Aufgabe“, fasst Werner Schneider-Quindeau<br />

zus<strong>am</strong>men, vorher Regionalpfarrer im Zentrum<br />

für Gesellschaftliche Verantwortung der<br />

EKHN. Einerseits seien sie die Kontaktstelle der<br />

evangelischen <strong>Kirche</strong> zu Partnern aus Stadt und<br />

Wirtschaft, auf der anderen Seite verstehen sie<br />

sich als Dienstleister der Gemeinden. „Sensibilisieren<br />

für die sozialen Fragen in unserer<br />

Stadt, die immer schärfer werden“, charakterisiert<br />

Schneider-Quindeau diese Aufgabe. Er<br />

und sein Kollege sind eingebunden in die<br />

Pfarrkonvente, wirken - wenn gewünscht - an<br />

Gemeindebriefe. „Es kommt darauf an, was<br />

die Gemeinden sich vorstellen“, so Volz. „Was<br />

soll die <strong>Kirche</strong> zu den Ein-Euro-Jobs sagen“ -<br />

ist ein denkbares aktuelles Thema. „Da stehen<br />

wir gerne als Experten zur Verfügung.“ Input<br />

bringen sie aus ihrer täglichen Arbeit reichlich<br />

mit. So wirken die beiden in der „Sozialpolitischen<br />

Offensive“ mit, einem Zus<strong>am</strong>menschluss<br />

von freien Wohlfahrtsverbänden,<br />

Gewerkschaften und den <strong>Kirche</strong>n, der sich mit<br />

arbeits- und wohnungspolitischen Fragen in<br />

der Stadt auseinander setzt. Ein gemeins<strong>am</strong>es<br />

Projekt mit der katholischen <strong>Kirche</strong> und den<br />

Gewerkschaften ist die „Mobbing-Kontaktstelle<br />

<strong>Frankfurt</strong>-Rhein-<strong>Main</strong>“ (www.mobbingfrankfurt.de).<br />

Zunehmend würden sie als profilierte<br />

kirchliche Anlaufstelle für soziale Themen<br />

wahrgenommen, berichtet Werner<br />

Schneider-Quindeau. Im Austausch stehen sie<br />

etwa mit der Agentur für Arbeit, der Stadt, der<br />

Universität und den Parteien.<br />

„Das Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit“<br />

ist für ihn „eine elementarer Bestandteil des<br />

christlichen Zeugnisses“. Und dies stehe theologisch<br />

hinter dem, was gesellschaftliche<br />

Verantwortung der <strong>Kirche</strong> meint. Auch spirituelle<br />

Formate wollen die beiden Pfarrer dafür<br />

finden. So hat Gunter Volz bei der letzten<br />

Buchmesse zus<strong>am</strong>men mit dem Frauenpfarr<strong>am</strong>t<br />

und der Paulsgemeinde ein politisches Nacht-<br />

Im Zuge der Dekanatsreform sind im<br />

<strong>Frankfurt</strong>er Stadtgebiet zwei Pfarrstel<br />

len für Gesellschaftliche Verantwortung<br />

entstanden. Die beiden Inhaber, Dr.<br />

Gunter Volz (links) und Werner Schnei<br />

der-Quindeau (rechts), konzentrieren<br />

sich auf die Themen, bei denen sich die<br />

Frage kirchlicher Verantwortung in der<br />

Gesellschaft stellt - und sie verstehen<br />

sich dabei als Dienstleister für die<br />

Gemeinden.<br />

weitere Termine geplant. Das nächste Projek<br />

der beiden ist wieder ein ökumenisches: Zum<br />

Tag der Arbeit wird es <strong>am</strong> Freitag, 29. Apri<br />

um 16.30 Uhr, im <strong>Frankfurt</strong>er Dom einen Go<br />

tesdienst geben. Der Titel: „Arbeit - Gut ode<br />

Götze? Die Arbeit ins Gebet nehmen.“<br />

Als interne Dienstleister begleiten und bera<br />

ten sie die Gemeinden dabei, ihre Verantwo<br />

tung in der Gesellschaft wahrzunehmen. Di<br />

beiden Pfarrer stehen als Referent oder Mode<br />

rator zur Verfügung und übernehmen zum Be<br />

spiel Themenpredigten in Gottesdiensten. Di<br />

Debatten, die <strong>Frankfurt</strong> als soziale Stad<br />

beschäftigen, bekommen sie aus erster Han<br />

mit: Denn sie pflegen für die evangelisch<br />

<strong>Kirche</strong> den Kontakt zu sozialpolitischen Bünd<br />

nissen in der Kommune, zu Unternehmens<br />

vertretungen, Gewerkschaften und Betriebs<br />

räten. Gesine Kleinschm<br />

Kontakt:<br />

Pfarrer Dr. Gunter Volz (Dekanate Mitte-<br />

Ost und Süd), Telefon 069 4272618-26,<br />

E-Mail gv@ev-dekanat-ffm.de<br />

Pfarrer Werner Schneider-Quindeau (Dekanate<br />

Höchst und Nord), Telefon 069<br />

389867-46, E-Mail wsq@ev-dekanatffm.de


Intern_<strong>76</strong>.qxd 12.04.<strong>2005</strong> 08:19 Seite 6<br />

Neu<br />

PERSONAL<br />

Ruth Erdmann, neben<strong>am</strong>tliche <strong>Kirche</strong>nmusikerin,<br />

Philippusgemeinde, 1.3.<br />

Veronika Jezovsek, <strong>Kirche</strong>nmusikerin, St.<br />

Katharinengemeinde, 1.3.<br />

Melanie Miksch, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />

St. Petersgemeinde, 1.3.<br />

Stefanie D<strong>am</strong>iani, Erzieherin,<br />

Kindertagesstätte Martinusgemeinde,<br />

1.2.<br />

Jens Reinheimer, Sozialarbeiter, Ambulante<br />

Jugendhilfe, 16.3.<br />

Nicole Hellmig, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />

St. Nicolai-Gemeinde, 1.3.<br />

Claudia Cotardo, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />

Apostelgemeinde, 14.3.<br />

Franziska Fuxjäger, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinde Unterliederbach,<br />

1.3.<br />

Irmela Brosk, Altenheimseelsorgerin, Johanna-Kirchner-Altenhilfezentrum,<br />

1.3.<br />

Geburtstage im <strong>April</strong><br />

50 Jahre<br />

Sabine Drescher-Dietrich, Krankenhausseelsorge,<br />

4.4<br />

65 Jahre<br />

Marianne Verleger, <strong>Evangelische</strong> Stadtakademie,<br />

8.4.<br />

Geburtstage Ehemaliger<br />

im <strong>April</strong><br />

65 Jahre<br />

Lothar Strasheim, Leiter der Verwaltung,<br />

18.4.<br />

Irmtraut Klitzschmüller, Kontaktstelle für<br />

Körperbehinderte und Langzeitkranke, 20.4.<br />

70 Jahre<br />

Pfarrer Ad<strong>am</strong> Roth, Maria-Magdalena-Gemein-<br />

Cha Soon Shin Song, Gemeindebüroangestellte,<br />

Koreanische <strong>Evangelische</strong> Gemeinde,<br />

1.3.<br />

Christine Zwanzger-Mosebach,<br />

Erzieherin, Hort<br />

Matthäus, Hoffnungsgemeinde,<br />

1.3.<br />

Gabriele Henrich und Christine Winterstein,<br />

pädagogische Hilfskräfte, Kindertagesstätte<br />

Paul-Gerhardt-Gemeinde, 15.3.<br />

Anette Marasovic, Reinigungskraft, Kindertagesstätte<br />

<strong>Kirche</strong>ngemeinde Unterliederbach,<br />

1.3.<br />

Martina Otto, Leiterin,KindertagesstätteChristuskirchengemeinde,<br />

1.3.<br />

Tine Liers, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />

Gemeinde Am Bügel, 15.3.<br />

75 Jahre<br />

Margot Folgmann, 2.4.<br />

Pfarrer Gerhard Hoffmann, Pfarrstelle Mission<br />

und Ökumene, 30.4.<br />

85 Jahre<br />

Christel Schauland, Bauabteilung, 4.4.<br />

90 Jahre<br />

Pfarrer i.R. Paul Klein, Gemeinde Griesheim,<br />

18.4.<br />

Gestorben<br />

Melinda Johnsen starb <strong>am</strong> 17.<br />

März im Alter von 51 Jahren. Sie<br />

war seit 1994 Mitarbeiterin im<br />

Fachbereich II, Bereich Müttergenesung<br />

Mutter-Kind-Kuren.<br />

SERVICE<br />

Handbuch Internet<br />

Eine Arbeitshilfe für die Erstellung eine<br />

Gemeinde-Homepage hat die nordelbisch<br />

Landeskirche herausgegeben. Auf 70 Seite<br />

wird auch für Laien verständlich erklärt, in we<br />

chen Schritten man einen Internetauftrit<br />

plant, welche technischen Voraussetzunge<br />

man benötigt, welche gesetzlichen Bestim<br />

mungen einzuhalten sind und welche Koste<br />

dabei entstehen.<br />

Das Handbuch gibt es kostenlos im Interne<br />

unter www.reader.nordelbien.de<br />

Studienreise nach Frankreich<br />

Das Zentrum Bildung der EKHN lädt zu eine<br />

Studienreise „Gotik in Frankreich“ ein, di<br />

vom 11. bis 17. Juli stattfindet. Die Reiserout<br />

führt nach Amiens, Rouen, Chartres, Paris St<br />

Denis und Reims. Im Teilnehmerbeitrag i<br />

Höhe von 690 Euro sind die Busfahrt, Übe<br />

nachtungen, Halbpension und Führungen ent<br />

halten. Der Einzelzimmerzuschlag beträgt 16<br />

Euro. Nähere Informationen gibt die Reise<br />

leitung, Pfarrerin Christine Kron, Telefon 0615<br />

6690197, und Pfarrer Gerhard Köhnlein, Tele<br />

fon 06151 712362.<br />

Neuer Internetauftritt<br />

der EKHN<br />

Die <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> in Hessen und Nassa<br />

präsentiert sich mit einem neuen Internet<br />

auftritt (www.ekhn.de). Inhaltlich und gesta<br />

terisch ist der Internetauftritt nach eigene<br />

Aussagen konsequent an den Bedürfnisse<br />

der Nutzerinnen und Nutzer entlang konzipier<br />

RÜCKBLICK<br />

Vor 20 Jahren…<br />

... begann Pfarrer Ulrich Schaffert,<br />

heute Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde,<br />

sein Vikariat in der Emmausgemeinde.<br />

... dokumentierte der ERV in einer Aus<br />

stellung die Infiltration und den K<strong>am</strong>pf<br />

der <strong>Frankfurt</strong>er evangelischen <strong>Kirche</strong><br />

während der Zeit des Dritten Reiches.<br />

... bezeichnete Dekanin Waltraud Frodien<br />

die Gottesdienste in den neun Gemein<br />

den des Dekanats Dornbusch als die <strong>am</strong><br />

besten besuchten Veranstaltungen, die<br />

regelmäßig stattfinden.<br />

... begann der Aufbau einer ökumeni<br />

schen Nachbarschaftshilfe in Schwan<br />

heim von der katholischen St. Mauri<br />

tiusgemeinde und der evangelischen


Intern_<strong>76</strong>.qxd 12.04.<strong>2005</strong> 08:19 Seite 7<br />

SERVICE<br />

Ausbildung für Ehren<strong>am</strong>tliche<br />

Mit einem Kennenlernabend <strong>am</strong> 27. Juni<br />

beginnt der 8. Ökumenische Kurs zur „Ausbildung<br />

für Ehren<strong>am</strong>tliche in der Krankenhaus-<br />

und Altenheimseelsorge“ in <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Die Ausbildung dauert ein Jahr und umfasst<br />

Wochenendseminare, Seminarabende sowie<br />

ein Praktikum. Die Kursgebühr beträgt 50<br />

Euro plus Eigenbeiteiligung an den Wochenenden.<br />

Nähere Informationen: Zentrum Seelsorge<br />

und Beratung der EKHN, Telefon 06031<br />

162960. Anmeldeschluss: 15. Mai.<br />

Feste feiern<br />

Der neue Katalog des Spiel- und Materialverleihs<br />

„Play“ des <strong>Evangelische</strong>n Stadtjugendpfarr<strong>am</strong>tes<br />

ist erschienen. <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />

und Einrichtungen, aber auch<br />

andere Initiativen, die ein Spielprojekt, Fest<br />

oder Ferienspiele für Kinder und Jugendliche<br />

planen, können sich in der Zehnmorgenstraße<br />

46, Eschersheim, montags von 9 bis 12 und<br />

freitags von 9 bis 12 Uhr, Material und Spiele,<br />

ausleihen. Neben „Klassikern“ wie Hüpfburgen,<br />

Jonglage-Ausrüstung und Schokokusswurfmaschine<br />

gibt es ein großes Angebot<br />

an Spielen und Materialien, die die Sinne<br />

anregen sollen oder auch eine Schwarzlichtbühne<br />

und ein Zirkuszelt plus Manegeboden.<br />

Infos unter Telefon 069 25494608, E-Mail<br />

play@ejuf.de, oder im Internet unter<br />

www.play-spieleverleih.de.<br />

Internetspiel zu Jakob<br />

Wer es bislang nicht geschafft hat, Kandidat<br />

bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“ zu<br />

werden, kann sein Bibelwissen beim neuen<br />

Online-Spiel „Jakobs Weg“ der <strong>Evangelische</strong>n<br />

<strong>Kirche</strong> in Deutschland (EKD) testen. Sechs<br />

Fragen zum Leben von Jakob sind richtig zu<br />

beantworten. Wer's bis zum 29. <strong>April</strong> schafft,<br />

kann die Reise „Auf dem Jakobusweg nach<br />

Santiago de Compostela“ gewinnen. Wer es<br />

wagen will, startet das Spiel im Internet unter<br />

der Adresse www.ekd.de/jakobsweg.<br />

Gemeinde in die Zeitung<br />

D<strong>am</strong>it Veranstaltungstermine und Nachrichten<br />

der <strong>Frankfurt</strong>er <strong>Kirche</strong>ngemeinden die Redaktionen<br />

der Medien professionell aufbereitet<br />

erreichen, versendet die <strong>Evangelische</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

jede Woche den <strong>Evangelische</strong>n<br />

Informationsdienst. Mit Erfolg, denn über 90<br />

Prozent der Mitteilungen werden von den<br />

Medien veröffentlicht. Wer diesen Service für<br />

die Veranstaltungen seiner Gemeinde nutzen<br />

möchte, bekommt nähere Informationen und<br />

ein Meldeformular bei der <strong>Evangelische</strong>n<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Medieninformation, Carla<br />

Diehl oder Bettina Behler, Telefon 069 2165<br />

BLICKPUNKT<br />

Mit Kreuz und Bibel zogen der <strong>Kirche</strong>nvorstand und etwa 400 Gemeindemitglieder der evangeli<br />

schen Dornbuschgemeinde <strong>am</strong> 20. März in die Dornbuschkirche ein, um sie nach dem Umbau ein<br />

zuweihen. Um Bauunterhaltungskosten und die fällige Sanierung zu sparen, hatte der <strong>Kirche</strong>nvorstand<br />

im Jahr 2000 beschlossen, einen Teil der <strong>Kirche</strong> abzureißen und den Altarbereich zum neuen Got<br />

tesdienstraum umzubauen. Auf dem Foto: <strong>Kirche</strong>nvorsteher Gerhard Häfner und Mitarbeiterin Frau<br />

ke Kursawa.<br />

KIRCHENLEXIKON<br />

Par<strong>am</strong>entik: „Alles so schön bunt hier“?<br />

Das Altardeckchen in zartem Rosa, der Kanzelbehang<br />

im gewagten Karo oder der Talar der<br />

Pfarrerin im schneidigen Marineblau mit goldenem<br />

Bäffchen. Das wär's doch ... in der<br />

<strong>Kirche</strong>. Oder? Nun, so ist es nicht und das hat<br />

seine Gründe. Schon im vierten Jahrhundert<br />

begann man sich stärker um die im <strong>Kirche</strong>nraum<br />

und Gottesdienst verwendeten Textilien<br />

Gedanken zu machen. Par<strong>am</strong>entik (lat.<br />

parare, „bereiten“) wurde dies genannt - man<br />

sprach Latein. Sie umfasst liturgische Gewänder,<br />

die textile Ausstattung liturgischer Geräte<br />

und des <strong>Kirche</strong>nmobiliars, die Wand- und<br />

Tischtextilien und anderes mehr.<br />

In der Kulturgeschichte der Menschheit<br />

bedeuts<strong>am</strong>e Farben und ihre religiöse und<br />

symbolische Bedeutung wurden hier aufgenommen,<br />

zum Teil aus dem kostspieligen<br />

Sekret der Purpurschnecke gewonnen. Violett<br />

als Farbe der Buße und Versenkung, Rot als<br />

Farbe der Lebenskraft (und des Todes), Grün<br />

als Farbe des natürlichen Gedeihens, Weiß als<br />

Farbe der Lauterkeit und Reinheit und Schwarz<br />

als Farbe der Dunkelheit und des Todes fanden<br />

so ihren Eingang in den seit Jahrhunderten<br />

bestehenden Farbkalender des <strong>Kirche</strong>njahrs.<br />

Das Auge glaubt schließlich mit.<br />

Die Idee des kirchlichen (Farb-)Designs war<br />

es, dem gottesdienstlichen Handeln eine sichtbare<br />

Note und Festlichkeit zu verleihen. Natür-<br />

- visuelle Signalwirkung, vorausgesetzt ma<br />

ist in der Lage, die Signale auch zu lesen. Ver<br />

bindlichkeit für die römisch-katholische Kirch<br />

erlangte der liturgische Farbenkanon übrigen<br />

erst im 16. Jahrhundert. Die evangelische<br />

<strong>Kirche</strong>n sind seit der Reformation, was Texti<br />

ien und ihre Farbgebung betrifft, etwa<br />

zurückhaltender: Kein allzu buntes Farbenspie<br />

so war die Überlegung, sollte von der Predig<br />

des Wortes Gottes ablenken. Allerdings setzt<br />

sich dieser Gedanke erst mit der Zeit durch. Un<br />

so trug der evangelische Pfarrer erst ab dem 19<br />

Jahrhundert vornehm Schwarz. Die preußisch<br />

Amtstracht war schlicht so. Vielleicht wurde die<br />

se Farbe im alten Preußen auch deshal<br />

gewählt, weil Schwarz als Farbe der Nacht Eh<br />

furcht gebieten sollte.<br />

Heute wird viel über Kunst und <strong>Kirche</strong> gespro<br />

chen und über mögliche Veränderungen im<br />

gottesdienstlichen Design. Das macht durch<br />

aus Sinn, wenn man sich daran erinnert, das<br />

die sichtbare <strong>Kirche</strong> in der Geschichte de<br />

Menschen verortet ist und d<strong>am</strong>it Veränderun<br />

gen unterliegt. Allerdings sollte man sic<br />

auch immer bewusst bleiben, dass sie eine Kir<br />

che mit Geschichte ist. Gewachsenes sollt<br />

daher nicht einfach ungeprüft über Bor<br />

geworfen werden. Und wir wissen ja auch<br />

Retro ist auch irgendwie schick.<br />

Pfarrer Christian Schwind


Intern_<strong>76</strong>.qxd 12.04.<strong>2005</strong> 08:19 Seite 8<br />

FLOP<br />

Glocken, die im Hifi-Sound zum Gottesdienst<br />

rufen? Das soll es bald in Osnabrück geben. Denn<br />

Pastor Bodo Boehnke will die vier <strong>Kirche</strong>nglocken<br />

seiner Gemeinde stilllegen, weil der Kirchturm<br />

marode und die Sanierung zu teuer ist. Lautsprecher<br />

sollen installiert werden und fortan sollen<br />

ein CD-Player und eine Glocken-CD für den<br />

guten Sound vom Turm sorgen. Da die <strong>Kirche</strong> aber<br />

auch Personal einsparen muss, erwarten wir im<br />

nächsten Jahr die Meldung, dass Pastor Boehnke<br />

durch eine Gottesdienst-CD ersetzt wurde.<br />

KULTURTIPP<br />

Bonhoeffer als Dichter<br />

Seine Gefängnisgedichte gehören zu den letzten<br />

Texten, die er schrieb, und zu den ersten,<br />

die nach dem Krieg seinen „Mythos“ begründeten.<br />

Jürgen Henkys<br />

erschließt in seinem<br />

Buch „Geheimnis der<br />

Freiheit“ die Gründe<br />

und Hintergründe in<br />

Bonhoeffers Dichtung.<br />

Eine Neuentdeckung<br />

längst bekannt geglaubter<br />

Texte und die<br />

Erschließung bisher<br />

kaum wahrgenommener<br />

Gedichte, ein<br />

fesselnder Einblick in<br />

das Leben Dietrich<br />

Bonhoeffers.<br />

Jürgen Henkys, Geheimnis der Freiheit. Die<br />

Gedichte Dietrich Bonhoeffers aus der Haft.<br />

Biographie - Poesie - Theologie. 302 Seiten,<br />

Gütersloh <strong>2005</strong>, 24,95 Euro.<br />

Am Dienstag, 19. <strong>April</strong>, 20 Uhr, liest Henkys<br />

aus seinem neuen Buch in der Buchhandlung<br />

Carolus, Liebfrauenstraße 4. Karten zum Preis<br />

von 6,50 Euro gibt bei Carolus, Telefon 069<br />

138840. rab<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />

HERAUSGEBER: <strong>Evangelische</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

REDAKTION: Kurt-Schumacher-Straße 23<br />

60311 <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

Tel.: 069.2165 1385 oder -1388, Fax: -2388,<br />

E-Mail: shoffmann@ervffm.de<br />

REDAKTION: Ralf Bräuer (rab/V.i.S.d.P.), Bettina<br />

Behler (bb), Carla Diehl (cd), Esther Gebhardt (EG),<br />

Sandra Hoffmann (sho/Geschäftsführung), Dagmar<br />

Keim-Hermann (dkh), Susanne Prittmann (sup),<br />

Francis Schmitt (fas/Satz), Antje Schrupp (as)<br />

„<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> intern“ erscheint zehnmal jährlich<br />

und wird kostenlos an alle Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der <strong>Frankfurt</strong>er Gemeinden und Einrichtungen<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes<br />

<strong>Frankfurt</strong> verteilt.<br />

ISSN 1437-4102<br />

Redaktionsschluss der nächsten <strong>Ausgabe</strong>: 27.4.<strong>2005</strong><br />

KIRCHENWELT<br />

Das <strong>Evangelische</strong> Stadtjugendpfarr<strong>am</strong>t und der <strong>Evangelische</strong> Verein für Jugendsozialarbeit hatten <strong>am</strong> 19<br />

und 20. März zum „KinderKulturFestival Nord“ in das teenie-café edwards garden eingeladen.<br />

Hier entsteht ein „Wir-Gefühl“<br />

teenie-café edwards garden: ein Treffpunkt für Lückekinder<br />

Ein sonniger Frühjahrstag - noch sprießt in den<br />

Gärten kein Grün, aber die Erde vor den neuen<br />

Reihenhäusern wird eifrig beackert. Schubkarren<br />

wandern von Grundstück zu Grundstück,<br />

ab und an muss ein Bobbycar umkurvt<br />

werden - Edwards Garden, eine neue Siedlung,<br />

auf ehemaligem US-Gelände, nimmt Gestalt an.<br />

Jedoch mangelt es in dem Quartier im <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Norden an Infrastruktur für das soziale<br />

Leben.<br />

Das teenie-café edwards garden, eine Einrichtung<br />

des <strong>Evangelische</strong>n Vereins für Jugendsozialarbeit,<br />

spielt in der neuen Siedlung eine<br />

wichtige Rolle. Werktags von 13.30 bis 19<br />

Uhr können hier seit Dezember 2003 Kinderund<br />

Jugendliche essen, Hausaufgaben machen,<br />

spielen, werkeln, <strong>am</strong> Computer surfen, Musikmachen<br />

und vieles mehr. Für Zehn- bis Sechzehnjährige,<br />

die sogenannten Lückekinder,<br />

die zu alt für den Hort sind und zu jung, um<br />

die ganze Zeit sich allein überlassen zu sein,<br />

ist die offene Einrichtung gedacht.<br />

An diesem sonnigen Frühjahrstag, es ist ein<br />

Sonntag, herrscht nachmittags besonders viel<br />

Leben in der Etage: Rund 70 Kinder präsentieren<br />

ihren Eltern, Großeltern und Freunden,<br />

was sie während des zweitägigen KinderKulturFestivals<br />

Nord gelernt haben. Mädchen und<br />

Jungen zerschlagen nach dem Takewondo-<br />

Kurs gekonnt ein Holzbrett in zwei Teile, eine<br />

Band macht aus Bildern Musik, die Multimedia-Gruppe<br />

visualisiert verschiedene Herkunftsländer<br />

der Sieben- bis Zwölfjährigen,<br />

bunte Masken und Kostüme werden zur Schau<br />

gestellt, Hits aus neueren und älteren Charts<br />

Bislang gab es nur einmal im Jahr ein Kin<br />

derKulturFestival, im Jugendhaus Heidepla<br />

in Bornheim. <strong>2005</strong> haben das Evangelisch<br />

Stadtjugendpfarr<strong>am</strong>t und der Evangelisch<br />

Verein für Jugendsozialarbeit erstmals auch i<br />

dem Neubaugebiet Edwards Garden ein zwe<br />

tes organisiert. Eva Rhodius-Reinprecht, Refe<br />

rentin im <strong>Evangelische</strong>n Stadtjugendpfarr<strong>am</strong>t<br />

berichtet von großer Resonanz: „Wir hatte<br />

mehr Anmeldungen als Plätze.“ Manche treu<br />

Anhänger seien darunter gewesen, einige Neu<br />

zugänge aus anderen Stadtteilen. Dass mehr a<br />

ein Drittel der Teilnehmenden aus der Siedlun<br />

k<strong>am</strong>, hat sie besonders gefreut. Eine Neuau<br />

lage ist für das kommende Jahr fest eingeplan<br />

Solche Veranstaltungen sorgen für ein „Wir<br />

Gefühl“, da ist sich Bernhard Altert, Pädago<br />

gischer Leiter des <strong>Evangelische</strong>n Vereins fü<br />

Jugendsozialarbeit, sicher. Aber auch im Al<br />

tag ist er mit der Resonanz auf das teenie-caf<br />

zufrieden: rund 150 Kinder und Jugendlich<br />

haben die Clubkarte beantragt, das heißt, si<br />

kommen regelmäßig. Etwa 260 unregelmäß<br />

ge Besucher und Besucherinnen wurde<br />

gezählt.<br />

Altert schätzt, dass etwas weniger als di<br />

Hälfte der Kinder und Jugendlichen „eine<br />

Migrationshintergrund hat“. Er hält das fü<br />

eine gute Relation, die dazu beiträgt, dass hie<br />

Jungen und Mädchen unterschiedlicher ku<br />

tureller und religiöser Herkunft harmonisc<br />

zus<strong>am</strong>menkommen. Ein Grund für den Erfo<br />

ist für ihn, dass hier etwas Neues entsteht<br />

Beziehungen sich entwickeln und nicht fes<br />

gefahren sind: „Mitwachsen in einem Stadtte

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