Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche Frankfurt am Main
Evangelische Kirche Frankfurt am Main
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Nr. 89 – 6.2006<br />
INFO<br />
Stadtakademie zieht<br />
auf den Römerberg<br />
Seit Ende Juni ist die <strong>Evangelische</strong> Stadtakademie<br />
nicht mehr im Dominikanerkloster,<br />
sondern auf dem Römerberg in den Räumen<br />
der ehemaligen Theologischen Zentralbibliothek<br />
zu finden. Am 13. Juli, um 19.30<br />
Uhr, startet die Stadtakademie dort ihr erstes<br />
Progr<strong>am</strong>m unter dem Titel „corpus delicti –<br />
gefährdete schönheit“ mit einer Ausstellungseröffnung<br />
<strong>am</strong> Römerberg 9. Zu sehen<br />
sind bis zum 26. August Arbeiten zeitgenössischer<br />
Künstler zu Themen wie Körper<br />
und Schönheit, Vergänglichkeit und Gefährdung,<br />
Verführung und Verführtwerden. Die<br />
Ausstellung ist donnerstags bis s<strong>am</strong>stags von<br />
14 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Veranstaltungsreihe<br />
mit Vorträgen und einem Gottesdienst<br />
ergänzen die Ausstellung. Informationen<br />
unter Telefonnummer 069<br />
17415260, E-Mail info@ev-stadtakademieffm.de,<br />
www.ev-stadtakademie-ffm.de.<br />
Andachten im Juli und August<br />
Die Montagsandachten finden auch in der<br />
Sommerzeit um 8.30 Uhr in der Heiliggeistkirche<br />
statt. Die Andachten werden gehalten<br />
von: Conny von Schumann (3. Juli), Pfarrerin<br />
Ute Knie (10. Juli), Pfarrerin Esther Gebhardt<br />
(17. Juli), Pfarrer Dieter Roos (24. Juli), Pfarrerin<br />
Eli Wolf (31. Juli), Mirko Webler (7.<br />
August), Claus Ludwig Dieter (14. August),<br />
Pfarrerin Esther Gebhardt (21. August) und<br />
Pfarrer Dr. Michael Frase (28. August).<br />
AUS DEM INHALT<br />
Büro ist Rückgrat der Gemeinde<br />
„Zur Sache“ von Brigitte Babbe 2<br />
Leib und Seele auftanken<br />
Gastrotipps von Mitarbeitenden 3<br />
„Modell Apotheke“<br />
Das Gemeindebüro urlaubsfit machen 4<br />
Trinität: Widerspruch zum einen Gott?<br />
<strong>Kirche</strong>nlexikon 7<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong><br />
Intern<br />
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der evangelischen <strong>Kirche</strong> in <strong>Frankfurt</strong>,<br />
herausgegeben vom <strong>Evangelische</strong>n Regionalverband <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />
Die drei Macherinnen von der Andreasbücherei, Irene Bünger, Gabriele Dold und Maria Kessenbrock (v.l.),<br />
sind bei Autoren beliebt. Hier bei der Jubiläumsfeier mit Jan Seghers und Atilla Korap (v.l.).<br />
Bücher schreiben Erfolgsgeschichte<br />
Andreasgemeinde feiert 50 Jahre Gemeindebücherei<br />
„Die Begeisterung und Neugierde der Menschen<br />
sind es, die sich hier auf mich übertragen und<br />
als Autor rauslockt.“ Matthias Altenburg, auch<br />
bekannt als Krimiautor Jan Seghers, schätzt das<br />
Engagement der ehren<strong>am</strong>tlichen Mitarbeiterinnen<br />
der Andreasbücherei.<br />
Über die Liebe zur Literatur, zum Schmökern<br />
und Zuhören kommen seit 50 Jahren Menschen<br />
in die Bücherei der Andreasgemeinde in Eschersheim.<br />
Dieses Jubiläum feierte die Bücherei <strong>am</strong><br />
2. Juli deshalb mit einem literarischen Festprogr<strong>am</strong>m.<br />
Der erste Pfarrer der Andreasgemeinde,<br />
Max Vollmer, gründete 1956 die Gemeindebücherei.<br />
D<strong>am</strong>it begann die Erfolgsgeschichte der<br />
Bücher. Unter rund 3.000 ausgesuchten Exemplaren<br />
können Interessierte heute ihre Schmöker<br />
wählen und kostenlos ausleihen. Die Bücher<br />
besorgen Leiterin Irene Bünger und ihre Kolleginnen<br />
Gabriele Dold und Maria Kessenbrock<br />
nicht nur über den Buchhandel, sondern vor<br />
allem über Kontakte zu Verlagen und Autoren.<br />
Auf diesem Weg organisieren sie jährlich doppelt<br />
so viele Bücher wie es der Jahresetat von 750<br />
Euro eigentlich zuließe. „Bücher sind mein<br />
Leben“, sagt Irene Bünger und erzählt, wie sie<br />
es trotz knapper Kasse immer wieder schafft,<br />
Foto: Oeser<br />
nicht nur interessante Bücher zu beschaffen, sondern<br />
auch n<strong>am</strong>hafte <strong>Frankfurt</strong>er Autorinnen und<br />
Autoren wie Ines Thorn, Jan Seghers oder Nikola<br />
Hahn für Lesungen zu gewinnen.<br />
Die Bücherei mit Wohnzimmercharme sei ein<br />
Ort der Begegnung und des Gedankenaustausches<br />
zwischen Gästen und Mitarbeitenden, ein Ort der<br />
Kommunikation, wo auch persönliche Kontakte<br />
und Gespräche stattfinden, erzählt Irene Bünger.<br />
Weil immer mehr städtische Büchereien aus<br />
Kostengründen schließen, übernehmen Gemeindebüchereien<br />
wieder eine wichtige Rolle in der<br />
kostenlosen Versorgung der Menschen mit Bildung.<br />
Für junge Autorinnen und Autoren ist die<br />
Andreasbücherei die erste Gelegenheit, ihre<br />
Texte öffentlich vorzutragen. Für sie und auch für<br />
gestandene Literaten gilt eine Lesung in der<br />
Andreasbücherei als „Ritterschlag“, wie Irene<br />
Bünger von einer Autorin erfuhr, die auf der Leipziger<br />
Buchmesse mit Kolleginnen und Kollegen<br />
über die bekannte <strong>Frankfurt</strong>er Gemeindebücherei<br />
sprach. Die Reihe „Lesen - fürs Leben gern“<br />
ist ebenfalls fester Bestandteil des Bücherei-Progr<strong>am</strong>ms<br />
und fand bereits 75 Mal statt. Sie<br />
beschäftigt sich mit Leben und Werk bedeutender<br />
Persönlichkeiten. sho
ZUR SACHE<br />
Das Büro ist das Rückgrat der Gemeinde<br />
„Ich bin neu hier. Gibt es eigentlich in dieser<br />
Gemeinde einen Kindergarten?“ „Ich vertrete<br />
<strong>am</strong> Sonntag Ihren Pfarrer. Könnten Sie die Lieder<br />
weitergeben? Wer wird denn an der Orgel<br />
sitzen?“ „Wir haben Ihren geprüften Haushalt<br />
noch nicht zurückbekommen. Es eilt!“ „Sie<br />
haben den Antrag auf Zuschuss für Ihren Kindergarten<br />
in diesem Jahr gar nicht gestellt.<br />
Hat sich da etwas geändert?“ Zufällig ausgewählte<br />
Anrufe, die ich versucht habe zu beantworten,<br />
als ich in einem Gemeindebüro die Vertretung<br />
übernommen habe. Hier an dieser<br />
Stelle, da brummt die Arbeit der Gemeinde.<br />
In einem anderen Bild begegnen mir Lust und<br />
Frust dieser wichtigen Arbeit. Wenn die Statistik<br />
nicht lügt, dann sind die meisten Krankheitstage<br />
der Arbeitnehmer mit Leiden der<br />
Wirbelsäule begründet. Soll das etwas mit<br />
dem Gemeindebüro zu tun haben, dieser<br />
Instanz, die zu einer <strong>Kirche</strong>ngemeinde gehört<br />
wie das oft zitierte Amen, ohne das es <strong>Kirche</strong><br />
nicht gibt? Ja, denn das Funktionieren – oder<br />
auch Nicht-Funktionieren - eines Gemeindebüros<br />
ähnelt verblüffend den Aufgaben, aber<br />
auch den Erkrankungen jenes Körperteils, ohne<br />
das ein aufrechter Gang nicht möglich ist. Ein<br />
müder alter Rücken, der sich verbiegt – eine alt<br />
gewordene Gemeindesekretärin, die den vielen<br />
neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen<br />
ist. Eine einseitige Belastung des Rückens –<br />
sie bringt Schmerzen – genau so wie tägliches<br />
Erkennen, dass trotz aller Anstrengung die<br />
Arbeit nicht zu schaffen ist.<br />
Aber immer wieder frage ich, ob auch diejenigen,<br />
die in und mit einem Gemeindebüro<br />
arbeiten, um diesen großen Wert, um die<br />
Wichtigkeit dieser Arbeit wissen. Wissen das<br />
auch diejenigen, die mit dem Gemeindebüro<br />
zus<strong>am</strong>menarbeiten und eine Menge Verantwortung<br />
an diese Stelle delegieren? Wissen das<br />
diejenigen, die ein „Mini-Gemeindebüro“<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen,<br />
das Gemeindebüro ist einer der zentralen Orte<br />
kirchlicher Arbeit in dieser Stadt. Über Lust<br />
und Frust bei den dort anfallenden Aufgaben<br />
schreibt Brigitte Babbe auf Seite 2, zur<br />
Gemeindebüro-Organisation informiert ein<br />
Bericht auf Seite 4. Zentral ist auch der<br />
Römerberg, an den die <strong>Evangelische</strong> Stadtakademie<br />
Ende Juni umgezogen ist. <strong>Kirche</strong><br />
Intern stellt auf Seite 5 die neue Leiterin Ute<br />
Knie vor. Haben Sie sich auch schon mal<br />
gefragt, was ehemalige Kolleginnen und Kollegen<br />
heute machen? In loser Folge wird Kir-<br />
2 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Foto: privat<br />
bestehen lassen, „weil wir doch immer eins<br />
hatten“? Heute ist auch das Gemeindebüro<br />
wie die <strong>Kirche</strong> insges<strong>am</strong>t im Umbruch.<br />
Doch wie bleibt eine nur noch stundenweise<br />
beschäftigte Mitarbeiterin, die bis vor kurzem<br />
noch mit mehreren Kolleginnen ihre Arbeit<br />
bewältigt hat, das belastbare Rückgrat der<br />
Gemeinde? Es leuchtet ein, dass die Klagen<br />
zunehmen über unkorrekte Auskünfte, über<br />
deutlich gestresste Ansprechpartnerinnen,<br />
über falsch angegebene Öffnungszeiten des<br />
Büros. Aber nur Klagen? Das soll nicht <strong>am</strong><br />
Schluss stehen. Für die Zukunft dieser wichtigen<br />
Arbeit wäre das tödlich, der Bruch des<br />
Rückgrats.<br />
Alle, die Einfluss nehmen können und wollen,<br />
will ich ermutigen, nicht wegzusehen und<br />
heimlich auf bessere Zeiten zu hoffen. Nach<br />
meiner Meinung sind die nicht zu erwarten.<br />
Vielmehr sollte jede Chance ergriffen werden,<br />
mit besserer Arbeitszeitverteilung, mit<br />
positiven Zus<strong>am</strong>menschlüssen, mit neuer<br />
Technik zu helfen, dass <strong>Kirche</strong> - das Gemeindebüro<br />
- weiter für die Menschen da ist. Denn<br />
lebendige, vielleicht sogar wachsende Gemeinden<br />
brauchen ein Gemeindebüro.<br />
Brigitte Babbe<br />
Vorstandsmitglied im ERV<br />
che Intern künftig über die eine oder den<br />
anderen berichten. Auf Seite 8 beginnen wir<br />
diese Reihe mit einem Bericht über Pfarrer<br />
Hartmut Grimm. Die Redaktion verabschiedet<br />
sich mit dieser Ausgabe in die Sommerpause.<br />
Wo man in <strong>Frankfurt</strong> die schönste Jahreszeit<br />
genießen kann, verraten Kolleginnen und<br />
Kollegen auf Seite 3 mit ihren persönlichen<br />
Ausflugs- und Gastrotipps. Die nächste Ausgabe<br />
erscheint Anfang September. Ich wünsche<br />
Ihnen bis dahin eine schöne Zeit.<br />
Ihre Sandra Hoffmann<br />
KURZ NOTIERT<br />
Gewinner Volkstheater-Karten<br />
Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
haben beim Gewinnspiel in der letzten Ausgabe<br />
je zwei Karten für das <strong>Frankfurt</strong>er Volkstheater<br />
gewonnen: Pia Bonin, Personalabteilung,<br />
Marion Kleiner, Kreuzgemeinde, Frank<br />
Hoffmann, Arbeitsstelle Recht, Reinhild Kunz,<br />
<strong>Kirche</strong>ngemeinde Bornheim, Rita Priedigkeit,<br />
<strong>Kirche</strong>nmitgliedschaften, Heidi Schäffer, <strong>Evangelische</strong>r<br />
Verein für Jugendsozialarbeit, Sabine<br />
Sinß, Personalabteilung, Ella Schrempp,<br />
Geschäftsstelle Fachbereich III, Siegfried<br />
Großmann, Kasse, Marianne Verleger, früher<br />
<strong>Evangelische</strong> Stadtakademie.<br />
Ehrendoktorwürde<br />
für Gerlind Schwöbel<br />
Am 13. Juli verleiht die <strong>Frankfurt</strong>er Goethe-<br />
Universität der Autorin und Pfarrerin im Ruhestand<br />
Gerlind Schwöbel die Ehrendoktorwürde.<br />
Sie war die erste Theologin, die in der<br />
EKHN ordiniert wurde. Bekannt wurde sie mit<br />
ihren Forschungsarbeiten und Biografien über<br />
christliche Frauen im Widerstand wie Katharina<br />
Staritz oder Hildegard Schaeder.<br />
Bücher auf Bestellung<br />
Über das Bestellsystem OPAC der Universitätsbibliothek,<br />
Bockenheimer Landstraße 134-<br />
138, können die Bücher der früheren Theologischen<br />
Zentralbibliothek herausgesucht und<br />
bestellt werden. In der Regel sind die Bände<br />
ausleihbar. Nähere Informationen bei Wolfgang<br />
Zeiß, Telefon 069 2165-1345.<br />
Gottesdienst für Schwerhörige<br />
Für Schwerhörige, aber auch für Menschen<br />
ohne Hörprobleme, sind die Gottesdienste<br />
gedacht, die die Schwerhörigen-Seelsorge der<br />
EKHN unter dem Titel „Der weiße Neger Wumbaba“<br />
anbietet. Entlehnt ist dieses Motto<br />
einem Buch von Axel Hacke, in dem es um<br />
Missverständnisse geht. In diesem Fall ist<br />
„der weiße Nebel wunderbar“ aus dem Lied<br />
„Der Mond ist aufgegangen“ der Hintergrund.<br />
Ohne den Ernst der Lage zu verkennen, soll in<br />
den Gottesdiensten, die in interessierten<br />
Gemeinden abgehalten werden, auch Humor<br />
seinen Platz haben. Die Mitarbeitenden der<br />
Schwerhörigenseelsorge kürzen die Liturgie,<br />
Texte und Lieder projizieren sie auf eine Leinwand.<br />
Nähere Informationen unter der Telefonnummer<br />
06151 426795, Internet: www.shsekhn.de.<br />
Planungsbezirke im Netz<br />
Im internen Bereich der ERV-Website<br />
www.frankfurt-evangelisch.de steht eine Übersichtskarte<br />
mit den aktuellen Planungsbezirken<br />
der <strong>Frankfurt</strong>er <strong>Kirche</strong>ngemeinden zum<br />
Downloaden bereit.
SERVICE<br />
Leib und Seele auftanken<br />
Gastro- und Ausflugstipps von Mitarbeitenden für echte Urlaubsgefühle in der <strong>Main</strong>metropole<br />
Waltraud Geis:<br />
Hessische Tapas und<br />
Klosterküche<br />
Waltraud Geis, Mitarbeiterin<br />
in der Personalabteilung<br />
des ERV, ist eine Kennerin<br />
der <strong>Frankfurt</strong>er Gastro-Kleinode. Gern<br />
kundschaftet sie urige Gaststätten und Ausflugsziele<br />
für die jährlichen Treffen mit den<br />
Kolleginnen und Kollegen ihrer Abteilung aus.<br />
Drei ihrer Geheimtipps gibt sie preis: Nicht<br />
weit vom Dominikanerkloster entfernt gibt<br />
es Speis und Trank aus der Klosterküche –<br />
nämlich im Klosterhof-Biergarten und im<br />
Restaurant des Karmeliterklosters. Und: wer<br />
nicht nach Spanien kommt in diesem Jahr,<br />
kann im Apfelweinlokal Kunze in Bockenheim<br />
hessische Tapas in uriger Atmosphäre ordern.<br />
Wer Äpfel mag und es sich in ländlich-feudalem<br />
Ambiente mal so richtig gut gehen lassen<br />
will, der sollte für einen Kurzurlaub in<br />
Schuch’s Restaurant in Alt-Praunheim einchecken.<br />
Dort steht gehobene und kreative<br />
Apfelküche auf der Speisekarte.<br />
Klosterhof, Weißfrauenstraße 3 (Karmeliterkloster),<br />
<strong>Frankfurt</strong>, Telefon 069 91399000,<br />
Mo-Fr 11.30-1 Uhr, Sa und So 17-1 Uhr,<br />
www.klosterhof-frankfurt.de<br />
Kunze-Apfelweinlokal, Bockenheimer Landstraße<br />
87, <strong>Frankfurt</strong>, Telefon 069 74309070,<br />
Mo-Fr 11.30-1 Uhr, Sa und So 17-1 Uhr (bis 23<br />
Uhr Küche)<br />
Schuch’s Restaurant, Alt-Praunheim 11, <strong>Frankfurt</strong>,<br />
Telefon 069 761005, Mo-Fr 11-24 Uhr, So<br />
bis 23 Uhr, www.schuchs-restaurant.de<br />
Fotos: Oeser<br />
Gerald Hintze:<br />
Kunst und Liegestühle -<br />
alles <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />
Der Leiter der Weißfrauen<br />
Diakoniekirche kennt sie<br />
alle – die außergewöhnlichen<br />
Plätze entlang des <strong>Main</strong>s: Über die Alte<br />
Brücke kommt man zum neuen Portikus, einem<br />
roten Haus als Insel auf dem <strong>Main</strong>. Ein Muss<br />
für Gerald Hintze, denn hier zeigt der Städelschuldirektor<br />
Professor Birnbaum aktuelle<br />
Kunst. Gerne schlendert der <strong>Frankfurt</strong>-Kenner<br />
dann weiter ins <strong>Main</strong>café, das unterhalb des<br />
Postmuseums mit Drinks, leckeren Kleinigkeiten<br />
aus der Küche und Liegestühlen den Urlaub<br />
<strong>am</strong> <strong>Main</strong>ufer möglich macht.<br />
Apropos Liegestühle: HAFEN2, ein <strong>am</strong>bitioniertes<br />
Projekt <strong>am</strong> Offenbacher <strong>Main</strong>ufer zieht<br />
vor allem das jüngere kunst- und musikinteressierte<br />
Publikum an. HAFEN2 versteht sich<br />
als kulturelles Zentrum und „sozialer Ort in progress“.<br />
Dazu gehört Stranderholung mit Café<br />
und Hafenküche, mit Schlauchbooten und<br />
Planschbecken sowie mit Kunst und Konzerten.<br />
HAFEN2, Café, Kunst, Konzerte & Discotheque<br />
im alten Lokalschuppen der Hafenbahn, Hafen<br />
2a, Offenbach, Telefon 069 98558511, Mo 19-<br />
21 Uhr (im Sommer), Di-So 12-21 Uhr, bei Veranstaltungen<br />
und schönem Wetter länger,<br />
www.hafen2.de<br />
<strong>Main</strong>café, Schaumainkai 50, <strong>Frankfurt</strong>, Telefon<br />
069 90028536, täglich 11-20 Uhr<br />
Portikus, Alte Brücke 2, <strong>Main</strong>insel, <strong>Frankfurt</strong>,<br />
Telefon 069 96244540, Di-So 11-18 Uhr, Mi 11-<br />
20 Uhr<br />
Sommer in <strong>Frankfurt</strong> - vor, nach oder<br />
statt der Urlaubsreise gibt es in der<br />
„kleinsten Metropole der Welt“ viele Möglichkeiten,<br />
die schönste Jahreszeit zu<br />
genießen. Möchten Sie etwas Neues ausprobieren?<br />
Zum Beispiel Schuch’s Restaurant<br />
in Praunheim? Dann lesen Sie, was<br />
unsere drei Gastro-Expertinnen und<br />
-experten als Geheimtipps empfehlen.<br />
Und auf Seite 7 können Sie ein Essen<br />
für zwei Personen in Schuch’s Restaurant<br />
gewinnen.<br />
Kurt Schubert:<br />
Essen statt Rudern und<br />
Apfel pur auf dem Biohof<br />
Den Pfarrer der Erlösergemeinde<br />
zieht es im Sommer<br />
ebenfalls ans <strong>Main</strong>ufer.<br />
Die <strong>Frankfurt</strong>er Ruder-Gesellschaft, nahe der<br />
Gerbermühle, ist immer einen Besuch wert.<br />
Denn im Restaurant und Biergarten gibt es<br />
gute Küche zu zivilen Preisen - und alles kostenlos<br />
garniert mit einem wunderbaren Blick auf<br />
den <strong>Main</strong>. Da kommt richtige Urlaubsstimmung<br />
auf, weiß Kurt Schubert aus Erfahrung.<br />
Zum Erdbeerpflücken und als schönes Ziel für<br />
den F<strong>am</strong>ilienausflug oder Treffpunkt mit Freunden<br />
empfiehlt der Geistliche den Bio-Obsthof<br />
Schneider in Nieder-Erlenbach, dessen Schoppenwirtschaft<br />
von Mai bis Oktober geöffnet<br />
hat. Dort finden Besucher eine einzigartige<br />
Vielfalt an sortenreinen Apfelweinen und Jahrgangsspezialitäten.<br />
Käse, Wurst und Brot kommen<br />
aus der Region und aus biologischem<br />
Anbau. Neben der Kulinarik gibt es regelmäßig<br />
Konzerte, Kinderprogr<strong>am</strong>me und Feste.<br />
<strong>Frankfurt</strong>er Rudergesellschaft Oberrad,<br />
Restaurant <strong>Main</strong>wasen, Telefon 069 651234,<br />
täglich 11-24 Uhr, www.frgo.de<br />
Obsthof Schneider, Am Steinberg 24, Nieder-<br />
Erlenbach, Telefon 06101 41522, geöffnet vom<br />
1. Mai bis 3. Oktober. Fr, Sa und So 15-22<br />
Uhr, an Feiertagen 11-22 Uhr. Der Hofladen ist<br />
das ganze Jahr über Mo, Di, Do, Fr von 16-18.30<br />
Uhr und Sa von 9-13 Uhr geöffnet. Während der<br />
Saisonzeit kann man täglich von 8 bis 18 Uhr<br />
Erdbeeren selbst pflücken. sho<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 3
ARBEITSWELT<br />
„Modell Apotheke“ für die Urlaubszeit<br />
Das Gemeindebüro urlaubsfit machen<br />
Einfach „dichtmachen“ geht nicht. Das ist<br />
klar. Aber alle Jahre wieder treibt der Urlaubsbeginn<br />
in Gemeindebüros Schweißperlen auf<br />
die Stirn: Der Anrufbeantworter muss besprochen,<br />
der E-Mail-Verkehr organisiert, der Briefkastenschlüssel<br />
weitergereicht werden. Ein<br />
paar Vertretungsfragen gilt es noch zu klären.<br />
Passiert das alles zwei, drei Tage vor der Abreise,<br />
kann es ganz schön hektisch werden. „Am<br />
besten ist es, wenn die Urlaubsregelung zwei,<br />
drei Monate vorher steht, so dass sie im<br />
Gemeindebrief angekündigt werden kann“,<br />
sagt Gerd Bauz, Studienleiter beim Zentrum für<br />
Organisationsentwicklung und Supervision<br />
(ZOS) der EKHN in Friedberg. Spätestens zwei,<br />
drei Wochen, bevor die Mitarbeitenden aufbrechen,<br />
sollte eine Checkliste vorhanden<br />
sein, empfiehlt der Organisationsberater. „Wer<br />
will hier was von uns“ – umschreibt er das<br />
Grundprinzip, nachdem der Leitfaden funktioniert.<br />
Die Vertretung bei Gottesdiensten,<br />
Beerdigungen und in der Seelsorge stehen<br />
üblicherweise ganz oben auf der Liste. Bauz<br />
empfiehlt, das auf mehrere Schultern zu verteilen.<br />
Bei der Büroorganisation biete die<br />
Ferienzeit eine gute Gelegenheit zu überlegen,<br />
„wo steht die Gemeinde?“. Als Beispiel nennt<br />
der Studienleiter den Umgang mit E-Mails.<br />
Für die eine Gemeinde kann es sinnvoll sein,<br />
eine automatische Rückantwort einzustellen<br />
mit der Botschaft, in dringenden Fällen diese<br />
oder jene Stelle über Telefon oder E-Mail zu<br />
BLICKPUNKT<br />
4 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
kontaktieren. In der anderen Gemeinde sei<br />
möglicherweise die Umleitung zur Nachbargemeinde,<br />
mit der ein Planungsbezirk gebildet<br />
wurde, sinnvoll. „Urlaub bietet sich da als<br />
Chance an, die Zus<strong>am</strong>menarbeit auszuprobieren“,<br />
sagt Bauz. Wichtig sei es natürlich, vorher<br />
Absprachen zu treffen und die Vertretung<br />
umfassend zu informieren.<br />
Für denkbar hält der Organisationsberater,<br />
dass die Kontaktsuchenden in <strong>Frankfurt</strong> in<br />
Zukunft an eine zentrale Adresse verwiesen<br />
werden, zum Beispiel an das <strong>Evangelische</strong><br />
Info-Center im Dominikanerkloster.<br />
Der Anrufbeantworter im Gemeindebüro sollte<br />
mit den Urlaubsdaten und der Vertretungsadresse<br />
besprochen sein. „Das ist keineswegs<br />
selbstverständlich“, hat Bauz beobachtet.<br />
Wochenlang schallten den Anrufenden<br />
in Gemeindebüros falsche Botschaften - gelegentlich<br />
auch wenig freundlich vorgetragen -<br />
entgegen. Für wichtig hält er den Aushang <strong>am</strong><br />
Eingang. Präzise Angaben seien hier gefragt -<br />
Bauz bringt es auf den Nenner „Modell Apotheke“.<br />
Ist die Checkliste abgearbeitet, empfiehlt der<br />
ZOS-Studienleiter eine Rundmail an alle wichtigen<br />
Kontaktpersonen wie <strong>Kirche</strong>nvorstand,<br />
aktive Gemeindemitglieder, Mitarbeitende oder<br />
das Dekanatsbüro. Und zum Schluss rät Bauz:<br />
„Zwei, drei Tage vor der Abfahrt mit möglichst<br />
vielen ein Schwätzchen halten“. Das<br />
klärt vieles. So viel Zeit sollte sein. bb<br />
Rund 250 Jugendliche aus <strong>Frankfurt</strong> waren beim Jugendkirchentag der EKHN in Friedberg und Bad<br />
Nauheim durchgehend dabei. Meditative, sportliche, gesellige und kulturelle Angebote gab es für<br />
sie, darunter auch die auf dem Bild gezeigte YOU FM-Party. Insges<strong>am</strong>t k<strong>am</strong>en rund 6.000 Jugendliche<br />
zu der Veranstaltung. bb<br />
Fotos: Treber<br />
TIPPS UND TERMINE<br />
Klosterführung<br />
„Ordines et Fratres“<br />
Die <strong>Frankfurt</strong>er Klöster, unter anderem auch<br />
das Dominikanerkloster, sind <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag, 15.<br />
Juli, um 14 Uhr, Thema einer Führung durch<br />
die <strong>Frankfurt</strong>er Innenstadt. Treffpunkt ist der<br />
i-Punkt-Laden der katholischen <strong>Kirche</strong> <strong>am</strong><br />
Liebfrauenberg. Unter dem Titel „Ordines et<br />
Fratres“ hat die <strong>Evangelische</strong> Stadtakademie<br />
<strong>Frankfurt</strong> zus<strong>am</strong>men mit der Pfarrstelle für<br />
Stadtkirchenarbeit an der Alten Nikolaikirche<br />
den Rundgang organisiert. Die Besichtigung ist<br />
Teil der Reihe „Sakralräume in der City“. Diese<br />
Führung ist ein Gang durch die kunsthistorischen<br />
Epochen und ihre Bildwelten.<br />
Zugleich äußert sich in den Architekturen und<br />
ihrem Bildschmuck auch gelebte Religiosität.<br />
Unter anderem werden eventuelle Nutzungsänderungen<br />
der Sakralräume im Lauf der Zeit<br />
Thema des Rundgangs sein. Geleitet wird die<br />
anderthalbstündige Führung von Ulrike Schubert,<br />
Kunst- und Bauhistorikerin. Die Teilnahme<br />
kostet 5 Euro.<br />
Informationen und Anmeldung bei der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Stadtakademie <strong>Frankfurt</strong>, Römerberg<br />
9, 60311 <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>, Telefon 069<br />
1741526-00.<br />
23. Ökumenischer <strong>Kirche</strong>nlauf<br />
Für S<strong>am</strong>stag, 16. September, lädt der Arbeitskreis<br />
<strong>Kirche</strong> und Sport der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong><br />
in Hessen und Nassau nach Butzbach-<br />
Maibach zum 23. Ökumenischen <strong>Kirche</strong>nlauf<br />
ein. Um 10.15 Uhr gehen die Erwachsenen an<br />
den Start. Sie können zwischen einer fünf<br />
und einer zehn Kilometer langen Route wählen.<br />
Gestartet wird in altersgestaffelten Gruppen.<br />
Der Walking/Nordic-Walking Wettbewerb<br />
über fünf Kilometer wird ohne Alterseinteilung<br />
ausgetragen. Bereits um 10 Uhr wird der Kinderlauf<br />
gestartet. Jungen und Mädchen bis 13<br />
Jahre können sich dabei auf einer Distanz<br />
von 500 Metern messen.<br />
Die Startgebühr beträgt für Erwachsene 5<br />
Euro, für Kinder ist die Teilnahme kostenlos.<br />
Anmeldung beim Kirchspiel Münster, Arbeitsgruppe<br />
Ökumenischer <strong>Kirche</strong>nlauf, bis 2. September,<br />
Telefon 06032 34546-10. E-Mail<br />
elke.fett.dek.wetterau@ekhn-net.de.<br />
Die Bibel ins Gespräch bringen<br />
Unterschiedliche Methoden, sich Bibeltexten<br />
zu nähern, stellt die Pfarrerin, F<strong>am</strong>ilientherapeutin<br />
und Supervisorin Rita Schaab in dem<br />
Kurs „Die Bibel ins Gespräch bringen“ vom 20.<br />
bis zum 21. September vor. Angeboten wird<br />
dieses Seminar vom Zentrum Seelsorge und<br />
Beratung (ZOS) der EKHN in Friedberg. Nähere<br />
Informationen zu diesem Seminar gibt es<br />
unter der Telefonnummer 06031 162950, E-<br />
Mail zsb@ekhn-net.de.
PORTRÄT<br />
„Ich glaube an Gott in <strong>Frankfurt</strong>“<br />
Ute Knie, die neue Leiterin der <strong>Evangelische</strong>n Stadtakademie, im Gespräch mit <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Der <strong>Main</strong> und ein grölendes, orangefarbenes<br />
Menschenmeer liegen zwischen uns und dem<br />
Café „Emma Metzler“ in Sachsenhausen. In ein<br />
paar Minuten beginnt das WM-Spiel Holland<br />
gegen Italien. Mit energischen Schritten, Aktenmappe<br />
unterm Arm, bahnt sich Pfarrerin Ute<br />
Knie belustigt ihren Weg hindurch und lässt<br />
sich von der Stimmung anstecken.<br />
Die neue Leiterin der <strong>Evangelische</strong>n Stadtakademie<br />
ist ein fröhlicher, optimistischer Mensch,<br />
„der an das Gute im Menschen glaubt“, wie sie<br />
selbst sagt. Und zäh kann sie sein, das sagt sie<br />
auch. Das Café „Emma Metzler“ hat sie als Treffpunkt<br />
ausgesucht, weil es für sie eine „perfekte<br />
Komposition des Alten und des Neuen“ darstellt.<br />
Hier alte <strong>Frankfurt</strong>er Häuser, dort moderner<br />
Glasbau, verbunden durch eine der schönsten<br />
Parkanlagen <strong>Frankfurt</strong>s. Und schließlich sei der<br />
Umzug der <strong>Evangelische</strong>n Stadtakademie auf<br />
den Römerberg und die Fortsetzung der guten<br />
Arbeit ihrer Vorgänger, kombiniert mit ihren<br />
neuen Ideen, ja auch die Verknüpfung von Alt<br />
und Neu.<br />
Draußen sitzen, die Natur genießen, einen Kaffee<br />
trinken - so beginnt Ute Knie <strong>am</strong> liebsten<br />
ihren Tag. Dabei kann sie träumen und Pläne<br />
schmieden, Visionen entwickeln. Neues entdecken<br />
– das ist sozusagen ein Leitmotiv in Ute<br />
Knies Leben. Als Kind wollte sie unbedingt<br />
etwas ganz Neues erfinden. „Aber immer gab es<br />
das schon!“, erinnert sie sich und lacht. Ein<br />
Patent hat sie bis heute nicht angemeldet, die<br />
Lust <strong>am</strong> Entdecken ist geblieben – <strong>am</strong> liebsten<br />
zus<strong>am</strong>men mit anderen Menschen. Zum Bei-<br />
Foto: Oeser<br />
spiel die Stadt <strong>Frankfurt</strong>. Ute Knie, die bis vor<br />
kurzem in Darmstadt gearbeitet hat und in<br />
Offenbach wohnt, mag die <strong>Main</strong>metropole mit<br />
ihren Widersprüchen. „Ich glaube an Gott in<br />
<strong>Frankfurt</strong>“, sagt sie, „Gott ist unterwegs auf den<br />
Straßen, wenn man hinschaut.“<br />
Willen und Optimismus<br />
Eine gute Melange fürs Leben, findet Ute Knie,<br />
sei ihr bereits in die Wiege gelegt worden: Als<br />
Tochter einer Vogelsbergerin und eines Wieners<br />
liebt sie die Leichtigkeit des Lebens, sieht das<br />
Schöne - <strong>am</strong> liebsten von einem beschaulichen<br />
Plätzchen aus. Sie steht aber mit beiden Beinen<br />
auf dem Boden, verfolgt ihre Ziele und Träume<br />
konsequent. Ihr Glaube an das Gute und ihr willensstarker<br />
Optimismus helfen dabei: „Wenn ich<br />
glaube, dass etwas möglich ist, dann geht es<br />
auch“, sagt sie. Ute Knie glaubt auch fest an die<br />
Kraft des christlichen Glaubens. „Unsere Schätze<br />
sind Werte, Hoffnung und Bildung“, sagt sie.<br />
Und sie liebt ihre <strong>Kirche</strong>, „weil der christliche<br />
Glauben den Menschen Hoffnung gibt.“<br />
Dabei kann sie der Tatsache ins Auge blicken, dass<br />
die evangelische <strong>Kirche</strong> im religiösen Spektrum<br />
an der Schwelle zur Minderheit in der Stadt<br />
steht. Für Ute Knie gibt es auch im interkulturellen<br />
und interreligiösen Miteinander viel zu<br />
entdecken und zu lernen. Allerdings „braucht es<br />
dafür auch ganz klar eine eigene Identität“.<br />
Sichtbar sein fängt bei der Fassade an<br />
Die neuen Räume auf dem Römerberg und die<br />
Hausfassade sollen darum auch optisch auffal-<br />
Ute Knie heißt die neue Leiterin der<br />
<strong>Evangelische</strong>n Stadtakademie. Wie ist<br />
sie so, „die Neue“, die künftig die<br />
Geschicke der Stadtakademie lenkt?<br />
Was treibt sie an, woran glaubt sie und<br />
was will sie in <strong>Frankfurt</strong> erreichen? In<br />
ihrem Lieblingscafé „Emma Metzler“ im<br />
Garten des Museums für Angewandte<br />
Kunst hat <strong>Kirche</strong> Intern-Redakteurin<br />
Sandra Hoffmann mit ihr gesprochen.<br />
len und Menschen neugierig machen. Grellgrün<br />
leuchtet der Torbogen vor dem Eingang <strong>am</strong><br />
Römerberg 9, dem neuen Sitz der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Stadtakademie. Ende Juni war erst der<br />
Umzug vom bisherigen Sitz im Dominikanerkloster<br />
in die umgebauten Räume der ehemaligen<br />
Theologischen Zentralbibliothek im Herzen<br />
der Stadt, in Nachbarschaft zum Rathaus,<br />
zu den Museen und der Sankt Paulsgemeinde.<br />
Mutige Arbeit fortsetzen<br />
Der neue Ort wird auch für das Progr<strong>am</strong>m der<br />
Nachbarschaft stehen. Das wichtigste Kennzeichen<br />
soll daher die Gastfreundschaft sein -<br />
die Einladung zum Gespräch über kulturelle und<br />
religiöse Fragen der Gegenwart. Ute Knie will<br />
d<strong>am</strong>it die bisherige „mutige Arbeit“ der Stadtakademie<br />
fortsetzen, aber auch neue Dinge<br />
ausprobieren. Zum Beispiel eine Art Morgenakademie.<br />
Sie möchte auf dem Römerberg 9<br />
einen Ort übergemeindlicher Bildungsarbeit<br />
etablieren. „Dazu gehört natürlich auch ein<br />
gutes Marketingkonzept“, weiß Ute Knie.<br />
Die offizielle Eröffnung des neuen Standorts<br />
feiert die Bildungseinrichtung des ERV <strong>am</strong><br />
Freitag, 14. Juli, um 15 Uhr. Dazu sind alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter eingeladen. Zu<br />
ihrer Amtseinführung im Juni wünschte Fachbereichsleiter<br />
Jean Claude Diallo Ute Knie,<br />
dass sie in <strong>Frankfurt</strong> und bei der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Stadtakademie glücklich werde. „Und ich bin<br />
glücklich im Moment. Ich bin zur richtigen<br />
Zeit <strong>am</strong> richtigen Ort in meinem Leben“, sagt<br />
Ute Knie. sho<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 5
Neu:<br />
PERSONAL<br />
6 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Ute Nixel (Foto), Wirtschaftskraft,<br />
Krabbelstube<br />
Jona, Fachbereich II Diakonisches<br />
Werk für <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong><br />
<strong>Main</strong>, 24.4.<br />
Marina Leschinski, Erzieherin,<br />
Kindergarten der <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />
Niederursel, 22.5.<br />
Nina Wagner, Erzieherin, Cyriakusgemeinde,<br />
1.6.<br />
Isabell Rutz, Erzieherin, Krabbelstube Jona,<br />
Fachbereich II Diakonisches Werk für <strong>Frankfurt</strong><br />
<strong>am</strong> <strong>Main</strong>, 24.4.<br />
Peter von Marlin, Diplom-Sozialarbeiter,<br />
Tagesgruppe für Kinder, Fachbereich I Kinder<br />
und Jugend, 1.7.<br />
Tanja Endres, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
Lukas, <strong>Evangelische</strong> Maria-Magdalena-Gemeinde,<br />
1.6.<br />
Marko Leopold (Foto), Erzieher,<br />
Kindertagesstätte Oster,<br />
Maria-Magdalena-Gemeinde,<br />
1.6.<br />
Isabell Gora, Erzieherin, Kindergarten<br />
Kreuzgemeinde, 1.5.<br />
Petra Platzak, Erzieherin,<br />
Krabbelstube Jona, Fachbereich<br />
II Diakonisches Werk für<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>, 15.5.<br />
Julia Schäfer, Erzieherin, Kindertagesstätte<br />
der Sankt Nicolai-Gemeinde, 1.6.<br />
Bianca Sodatov, Diplom-Sozialtherapeutin,<br />
Tagesgruppe für Kinder im <strong>Frankfurt</strong>er Norden,<br />
Fachbereich I Kinder und Jugend, 1.6.<br />
Geburtstage im Juli<br />
60 Jahre<br />
Brigitte Meckler<br />
Leiterin des Arbeitsbereichs<br />
Beratung und Leiterin des<br />
<strong>Evangelische</strong>n Zentrums für<br />
Beratung und Therapie, Haus<br />
<strong>am</strong> Weißen Stein, Fachbereich<br />
III Interkulturelle Arbeit -<br />
Beratung, Bildung, Seelsorge,<br />
6.7.<br />
Roland Glotzbach, neben<strong>am</strong>tlicher <strong>Kirche</strong>nmusiker,<br />
<strong>Kirche</strong>ngemeinde Zeilsheim, 1.5.<br />
Jubiläum:<br />
Astrid Schwab, Leiterin der Kindertagesstätte<br />
Oster, Maria-Magdalena-Gemeinde, feiert<br />
<strong>am</strong> 1.8. zehn Jahre Dienstzeit.<br />
Snezana Jonovic blickt <strong>am</strong> 1.8. auf zehn Jahre<br />
Dienstzeit zurück. Sie arbeitet als Reinigungskraft<br />
in der Einrichtung „Lilith – Wohnen<br />
für Frauen“, Fachbereich II Diakonisches<br />
Werk für <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>.<br />
Kurt-Helmuth<br />
Eimuth feiert <strong>am</strong><br />
1.8. eine Beschäftigungszeit<br />
von 20<br />
Jahren beim ERV.<br />
Er ist für die Steuerung<br />
und Planung<br />
der Fachberatung<br />
für Kindertagesstätten<br />
im Fachbereich<br />
II tätig.<br />
Clemens Metzdorf feierte <strong>am</strong> 1.7. eine<br />
Beschäftigungszeit von 20 Jahren beim <strong>Evangelische</strong>n<br />
Regionalverband <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>.<br />
Er ist als Diplom-Sozialarbeiter in der Einrichtung<br />
WESER5 Diakoniezentrum, Fachbereich<br />
II Diakonisches Werk für <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong><br />
<strong>Main</strong>, tätig.<br />
Ausgeschieden:<br />
Johanna Kaltschmidt, Kirchlicher Sozialdienst<br />
für Passagiere, Fachbereich III Interkulturelle<br />
Arbeit - Beratung, Bildung, Seelsorge, 31.7.<br />
Ruhestand:<br />
Renate Nigge ging <strong>am</strong> 25.6. in den Ruhestand.<br />
Sie war 33 Jahre als Gemeindesekretärin<br />
in der Sankt Nicolai-Gemeinde tätig.<br />
60 Jahre<br />
Anne Rheinheimer<br />
<strong>Evangelische</strong>r Verein für Jugend- und<br />
Erwachsenenhilfe - Rechtliche Betreuung,<br />
Fachbereich II Diakonisches Werk für<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>, 15.7.<br />
70 Jahre<br />
Pfarrerin i. R. Waltraud Frodien<br />
Emmausgemeinde, 19.7.<br />
STELLENMARKT<br />
Fachkraft im Erziehungsdienst<br />
Der Johanniskindergarten der <strong>Evangelische</strong>n<br />
<strong>Kirche</strong>ngemeinde Bornheim sucht ab August<br />
2006 eine Fachkraft im Erziehungsdienst für<br />
eine integrative Kindergartengruppe, befristet<br />
für ein Jahr. Eine pädagogische Berufsausbildung<br />
ist erwünscht. Engagement und<br />
die Bereitschaft an Supervision und Fortbildungen<br />
teilzunehmen werden erwartet. Die<br />
Arbeitszeit beträgt 8,5 Wochenstunden, der<br />
Einsatz ist flexibel nach Dienstplan. Vergütung<br />
nach KDAVO E6. Bewerbungen: Johanniskindergarten,<br />
Große Spillingsgasse 22, 60385<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>. Weitere Informationen bei<br />
Veronika Hermann und Anne Lippert-Singh<br />
unter Telefon 069 451146.<br />
Diplom-Sozialpädagoge/<br />
-pädagogin, Sozialarbeiter/-in<br />
Der Kirchliche Sozialdienst für Passagiere <strong>am</strong><br />
Flughafen <strong>Frankfurt</strong>/<strong>Main</strong> sucht zum 1. August<br />
2006 eine/n Diplom-Sozialpädagogen/-pädagogin,<br />
Sozialarbeiter/-in (20 Wochenstunden).<br />
Aufgaben: Beratung und Unterstützung von<br />
Fluggästen, Menschen im Asylverfahren und<br />
Passanten, Kooperation mit Fluggesellschaften,<br />
Konsulaten und Behörden, Vermittlung zu<br />
weiter führenden sozialen Einrichtungen,<br />
Anleitung von ehren<strong>am</strong>tlichen Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen, Dokumentation und<br />
Administration. Anforderungen: ausgeprägte<br />
Kommunikationsfähigkeit, Kenntnisse im Qualitätsmanagement,<br />
Flexibilität, sehr gute PC-<br />
Kenntnisse (MS Office, Pflege von Internetseiten),<br />
interkulturelle Kompetenz. Vergütung<br />
nach KDAVO. Bewerbung bis 30. Juni 2006 an:<br />
Kirchlicher Sozialdienst für Passagiere, Pfarrerin<br />
Ulrike Johanns, Gebäude 201 A, Hausbriefkasten<br />
261, 60549 <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>.<br />
Sozialhelfer/in, Hauswirtschafter/in<br />
Im Tagestreff Weißfrauen im WESER5 Diakoniezentrum<br />
(Tagesaufenthaltsstätte für wohnungslose<br />
Frauen und Männer nach §§ 67 ff<br />
SGB XII) ist ab sofort eine 1,0 Stelle zu besetzen<br />
als Sozialhelfer/in und Hauswirtschafter/in<br />
mit einem Stellenanteil von je 50 Prozent<br />
(40 Std./Wo. sonntags bis donnerstags).<br />
Wir bieten Vergütung nach der KDAVO, die<br />
üblichen Sozialleistungen und eine qualifizierte,<br />
individuelle Einarbeitung. Anforderungen:<br />
Berufs- und Lebenserfahrung, Belastbarkeit,<br />
Zuverlässigkeit, Toleranz, Einfühlungsvermögen.<br />
Bewerbungen an: WESER5<br />
Diakoniezentrum, Renate Lutz, Weserstraße<br />
5, 60329 <strong>Frankfurt</strong>. Weitere Informationen<br />
gibt Matthias Roth vom Tagestreff Weißfrauen<br />
in WESER5 unter Telefon 069 271358–129,<br />
www.weser5.de.
SERVICE<br />
Ein Essen für zwei in Schuch’s<br />
Restaurant zu gewinnen<br />
Auch in dieser Ausgabe von <strong>Kirche</strong> Intern<br />
gibt’s wieder etwas zu gewinnen: Diesmal den<br />
Gutschein „Zeit für apfelfrische Sinnlichkeit“,<br />
ein Essen inklusive Getränke für zwei Personen<br />
in Schuch’s Restaurant, der kreativen<br />
Apfelküche im <strong>Frankfurt</strong>er Stadtteil Praunheim<br />
(siehe auch Seite 3).<br />
Hier die Gewinnspielfrage:<br />
Welches Jubiläum feierte die <strong>Evangelische</strong><br />
Andreasgemeinde in Eschersheim <strong>am</strong> 2. Juli?<br />
a) 25 Jahre Bibelkreis<br />
b) 50 Jahre Gemeindebücherei<br />
c) 75 Jahre Andreasgemeinde<br />
Die richtige Lösung per E-Mail an die Redaktion<br />
von <strong>Kirche</strong> Intern schicken (kircheintern@ervffm.de).<br />
Einsendeschluss ist der<br />
1. August. Bei mehreren richtigen Einsendungen<br />
entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist<br />
wie immer ausgeschlossen. Viel Glück!<br />
175 Gottesdienste<br />
Anlässlich seines 175-jährigen Bestehens ruft<br />
das Gustav-Adolf-Werk, das sich der Unterstützung<br />
protestantischer Minderheiten in<br />
aller Welt verschrieben hat, dazu auf, Jubiläumsgottesdienste<br />
zu veranstalten. Unter<br />
dem Motto „175 Gottesdienste“ werden in<br />
Deutschland und in den Nachbarländern <strong>Kirche</strong>ngemeinden<br />
gesucht, die 2007 das Datum<br />
mit einem Gottesdienst würdigen wollen.<br />
Nähere Informationen im ERV bei Siegfried<br />
Großmann, Telefon 069 2165-1250 oder im<br />
Internet unter www.gustav-adolf-werk.de.<br />
Arbeit im Sozialraum<br />
Vier Workshops bietet das Burckhardthaus in<br />
Gelnhausen vom 16. bis zum 18. Oktober zu<br />
dem Thema „Sozialraumorientierte Kinderund<br />
Jugendarbeit“ an. Unter der Leitung von<br />
Stefan Gillich und Maria Lüttringhaus werden<br />
in dem zentralen Fortbildungsinstitut der<br />
<strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirche</strong> in Deutschland für<br />
Jugend-, Kultur- und Sozialarbeit in Gelnhausen<br />
vier verschiedene Schwerpunkte aufgegriffen.<br />
Nähere Informationen und Anmeldung<br />
unter Telefon 06051 890, E-Mail<br />
info@burckhardthaus.de.<br />
Thema „Körper“<br />
Marina G<strong>am</strong>baroff, Sigrid Wagner und Anette<br />
Voigt leiten vom 20. bis zum 22. Oktober im<br />
Burckhardthaus in Gelnhausen ein Seminar<br />
zu dem Thema „Wie lerne ich, meinen Körper<br />
zu lieben?“. Die Teilnehmenden sollen dort<br />
Erfahrungen s<strong>am</strong>meln, die sie für ihre psychosoziale<br />
Arbeit nutzbar machen können. Nähere<br />
Informationen und Anmeldung unter E-<br />
Mail info@burckhardthaus.de oder Telefon<br />
06051 890.<br />
BLICKPUNKT<br />
28 Läuferinnen und Läufer, die in <strong>Frankfurt</strong> für die evangelische <strong>Kirche</strong> arbeiten, starteten <strong>am</strong> 1.<br />
Juni beim JPMorgan Chase Corporate Challenge. Knapp sechs Kilometer waren bei dem Firmenlauf<br />
zu bewältigen. Nach dem Rennen bewirtete die <strong>Evangelische</strong> Öffentlichkeitsarbeit die <strong>Kirche</strong>nsportler<br />
mit Getränken und gegrillter Wurst <strong>am</strong> <strong>Main</strong>ufer. sho<br />
KIRCHENLEXIKON<br />
Trinität: Widerspruch zum einen Gott?<br />
„Im N<strong>am</strong>en des Vaters, des Sohnes und des<br />
Heiligen Geistes“ beten die Christen. Wieso<br />
drei? Gibt es denn nicht nur einen einzigen<br />
Gott? Ist der Gott, der mit Jesus die Welt<br />
erlöst hat, derselbe, der die Welt erschaffen<br />
hat? Und was ist dann der Heilige Geist? Die<br />
Antwort der <strong>Kirche</strong> heißt „Dreieinigkeit“,<br />
„Dreifaltigkeit“ oder „Trinität“. Mit dem<br />
Bekenntnis zur Trinitätslehre wollen Christen<br />
sagen: Wenn wir der Schöpfung begegnen,<br />
dann begegnen wir Gott als „Vater“. Wenn wir<br />
in Jesus dem Erlöser begegnen, begegnen wir<br />
demselben Gott als „Sohn“. Und wenn wir<br />
glauben, hoffen und lieben können, dann<br />
begegnen wir darin demselben Gott als „Heiligem<br />
Geist“.<br />
Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes ist in<br />
der frühen Christenheit entstanden. Alte Bibelstellen<br />
sprechen von Vater, Sohn und Heiligem<br />
Geist, doch war die Beziehung der drei zueinander<br />
in den ersten Jahrhunderten nicht eindeutig<br />
definiert und wurde immer wieder heftig<br />
diskutiert. Zum Beispiel: Wer oder was ist<br />
Jesus? Mensch oder Gott? Ein Zwischenwesen?<br />
Im Bekenntnis von Nicäa 325 n. Chr. schließlich<br />
wurde die Trinitätslehre festgezurrt und<br />
im ersten Konzil von Konstantinopel 381 n.<br />
Chr. bestätigt.<br />
Die Basis für unser Glaubensbekenntnis war<br />
geschaffen. Die erhoffte Einigung jedoch blieb<br />
aus. Es wurde weiter gestritten. Viele anti-trinitarische<br />
Bekenntnisse entstanden und die<br />
Foto: fas<br />
andere Seite arbeitete akribisch daran, die<br />
Lehre von der Dreieinigkeit zu präzisieren.<br />
Abhandlungen wurden verfasst, <strong>Kirche</strong>n entzweit<br />
und Menschen getötet.<br />
Was aber störte die Kritiker an der Vorstellung<br />
der Dreieinigkeit? Für viele war und ist die Trinitätslehre<br />
ein Dreigötterglauben, der dem<br />
biblischen Monotheismus widerspricht. Sie<br />
können sich nicht vorstellen, dass der Schöpfer<br />
des Alls hilfloser Mensch wurde und <strong>am</strong><br />
Kreuz gestorben ist. Viele sehen die Trinitätslehre<br />
daneben als ein altes heidnisches<br />
Konzept an, das Eingang in die Bibel gefunden<br />
habe. Tatsächlich hat die Zahl drei in<br />
vielen Kulturen und Gottesvorstellungen eine<br />
besondere Bedeutung. In der römischen<br />
Mythologie zum Beispiel Jupiter, Juno und<br />
Minerva oder Osiris, Isis und Horus in Ägypten.<br />
Im Buddhismus ist es die Dreikörper-<br />
Lehre des Mahayana und im Hinduismus Gott<br />
als Schöpfer, Erhalter und Zerstörer.<br />
Hier wie dort können Bilder helfen, die Lehre<br />
zu verstehen, den einen Gott zu erfassen.<br />
Ein Baum mit Wurzeln, St<strong>am</strong>m und Zweigen<br />
kann die Trinität symbolisieren, ein Regenbogen<br />
mit Sonne, Sonnenlicht und Farben<br />
oder drei Kerzen, die mit einer einzigen Fl<strong>am</strong>me<br />
brennen. Der Theologe und Autor Georg<br />
Schwikart liefert die wohl einfachste Definition:<br />
Dreifaltigkeit, das ist die „theologische<br />
Warnung, Gottes Größe und Weite nicht einfältig<br />
erklären zu wollen“. cd<br />
<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern 7
TOPP<br />
Nicht nur um die Fußball-WM, sondern auch<br />
um die Wurst ging es einem Besucher des<br />
Pfingstgottesdienstes auf dem Römer. „Haben<br />
Sie einen Kühlwagen dabei“, erkundigte er<br />
sich besorgt beim Organisationschef Francis<br />
Schmitt, „wo ich meine Rindswurst während<br />
des Gottesdienstes lagern kann?“. Die evangelische<br />
Öffentlichkeitsarbeit hatte auf dem<br />
Römerberg an alles gedacht, nur nicht an eine<br />
Kühlmöglichkeit für die Lebensmittel der Besucher.<br />
Topp, wie der Mann das Problem mit<br />
Hilfe der Werbung für ein Frühstückchen löste:<br />
Morgens um halb zehn in Deutschland ... aß<br />
er die Wurst einfach auf.<br />
KULTURTIPP<br />
„Ein gewöhnlicher Mensch“<br />
Die wahre Geschichte hinter dem Film „Hotel<br />
Ruanda“ ist jetzt als Bericht desjenigen Mannes<br />
erschienen, der 1994 in der Hauptstadt<br />
von Ruanda 1268 Tutsis und gemäßigten Hutus<br />
auf abenteuerliche Weise<br />
das Leben rettete.<br />
In seiner Autobiografie<br />
erzählt Paul Rusesabagina<br />
seine bewegende<br />
Geschichte mit eigenen<br />
Worten – unprätentiös,<br />
bescheiden und gerade<br />
deshalb überzeugend. Er<br />
berichtet von seinem<br />
Leben vor und nach den<br />
schicksalshaften Ereignissen,<br />
liefert bislang<br />
unbekannte Details des<br />
Geschehens selbst –<br />
etwa über die unrühmliche<br />
Rolle einiger Soldaten der UN-Friedenstruppe<br />
– und zieht Parallelen zu anderen Völkermorden<br />
in der Geschichte. Berlin Verlag<br />
2006, 18 Euro. sho<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Evangelische</strong>r Regionalverband <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />
REDAKTION:<br />
Ralf Bräuer (rab/v.i.S.d.P.), Sandra Hoffmann<br />
(sho/Geschäftsführung), Bettina Behler (bb/Geschäftsführung),<br />
Carla Diehl (cd), Esther Gebhardt<br />
(EG), Dagmar Keim-Hermann (dkh), Susanne Prittmann<br />
(sup), Friederike Rüger (fr), Francis Schmitt (fas/Satz),<br />
Antje Schrupp (as.)<br />
KONTAKT:<br />
<strong>Evangelische</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
Redaktion <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />
Tel.: 069.2165-1385 oder -1388, Fax: -2385,<br />
E-Mail: kirche-intern@ervffm.de<br />
„<strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern“ erscheint zehn Mal pro<br />
Jahr und wird kostenlos an alle Mitarbeitenden der<br />
<strong>Frankfurt</strong>er Gemeinden, Dekanate und Einrichtungen<br />
des <strong>Evangelische</strong>n Regionalverbandes verteilt.<br />
ISSN 1437-4102<br />
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 1.8.2006<br />
8 <strong>Evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> Intern<br />
KIRCHENWELT<br />
Pfarrer Hartmut Grimm ist seit fünf Jahren im Ruhestand. <strong>Kirche</strong> Intern hat ihn besucht.<br />
Was macht eigentlich ... Hartmut Grimm?<br />
Der Ruheständler googelt und genießt die „geschenkte Zeit“<br />
Hartmut Grimm kann loslassen. Und verbinden.<br />
Im Gespräch knüpft er eine Lebensstation an<br />
die andere, aber jede steht für sich: Ende der<br />
Sechziger in <strong>Frankfurt</strong> zum Stadtjugendpfarrer<br />
ernannt, ab Mitte der Siebziger Gemeindepfarrer<br />
in Weilmünster, anschließend mehr<br />
als 20 Jahre Propsteibeauftragter für Mission<br />
und Ökumene. Vor fünf Jahren gab Grimm<br />
dieses Amt mit 63 aus gesundheitlichen Gründen<br />
ab. Von einer „geschenkten Zeit“ spricht<br />
er, die er mit seiner Frau verbringt. Gerne<br />
hütet er die drei Enkelkinder, die nicht allzu<br />
fern wohnen. Häufig besucht er seine Mutter,<br />
die 92-jährig im Marthahaus lebt.<br />
Auf dem Esstisch, im Arbeitszimmer – in der<br />
Wohnung der Grimms in Bon<strong>am</strong>es stehen mehrere<br />
Vasen mit Freilandrosen. An den Wänden<br />
hängen afrikanische Holzplastiken, im Flur<br />
eine Schattenfigur aus Asien. Sich den 68<br />
Jahre alten Theologen als einen Mann vorzustellen,<br />
der zwischen Erinnerungen an die<br />
Vergangenheit und Sommerblüten ein beschauliches<br />
Rentnerdasein führt, wäre jedoch falsch.<br />
Dafür ist er viel zu agil, zu interessiert.<br />
Zu Medien hat der Mann, der fast 30 Jahre lang<br />
für den Hessischen Rundfunk theologische<br />
Beiträge machte, ein sehr positives Verhältnis.<br />
Souverän nutzt er die Internetsuchmaschine<br />
Google. In nächster Zeit will er das von<br />
Nutzern bestückte Internetlexikon Wikipedia<br />
besser kennen lernen, „das hat mit Dialog<br />
und Weiterentwicklung zu tun, das gefällt<br />
mir“. Wenn Grimm zu Büchern greift, holt er<br />
gelegentlich Werke von Thomas Mann und<br />
Adalbert Stifter hervor, „gerne aber auch Krimis<br />
von Mankell“. Für derartige Lektüre hatte<br />
er in den Arbeitsjahren kaum Zeit.<br />
Zus<strong>am</strong>men mit Pröpstin Trösken und zwei Kollegen<br />
aus der Ökumenearbeit sorgte er dafür,<br />
Foto: Oeser<br />
dass aus dem etwas angestaubten „Missionstag“<br />
ab 1994 das Ökumenische Pfingstfest<br />
wurde. Einen Seitenhieb erlaubt er sich: Das<br />
Regiment von „König Fußball“ beim diesjährigen<br />
Pfingstgottesdienst auf dem Römerberg<br />
hat ihn geärgert. Die <strong>Kirche</strong> solle mehr bei sich<br />
und dem Pfingstfest bleiben, findet Grimm.<br />
Dass er die Bundesliga im Fernsehen verfolgt,<br />
Fan von Borussia Mönchengladbach ist „und<br />
durch den Enkel ein bisschen zur Eintracht<br />
neigt“, steht auf einem anderen Blatt.<br />
Meinungsstark zu sein, das war auch von 1969<br />
bis 1974 im Stadtjugendpfarr<strong>am</strong>t gefragt.<br />
Bader und Meinhof versuchten in ihrem K<strong>am</strong>pf<br />
für Lehrlingskollektive „die <strong>Kirche</strong> als ,nützlichen<br />
Idioten’ zu instrumentalisieren“, so<br />
Grimm. Auf Freizeiten des Stadtjugendpfarr<strong>am</strong>tes<br />
wurde Selbstverwaltung ausprobiert.<br />
„Interessant war es - und strapaziös“, sagt der<br />
drahtige Pensionär und lacht.<br />
Auch in Weilmünster hatte sich Hartmut Grimm<br />
kein einfaches Pflaster ausgesucht. Sein Vorgänger,<br />
ein DKP-Mitglied, hatte die Gemeinde tief<br />
gespalten. Grimm schaffte es, Brücken über die<br />
Kluft zu schlagen. Zu der Linkspartei fühlte er<br />
sich nicht hingezogen, aber das Engagement<br />
für Benachteiligte, das konnte er verstehen.<br />
Das begleitete ihn auch durch alle Tätigkeiten.<br />
Nur „von oben herab“ soll dieses Engagement<br />
nicht sein. „Sharing of resources“ sagt Grimm mit<br />
Blick auf die von ihm vorangetriebene Kooperation<br />
mit der Presbyterian Church of Ghana. Der<br />
Geldfluss strömt von Nord nach Süd, aber der<br />
Funke des Glaubens, „da kommt viel rüber“. Dass<br />
Ehren<strong>am</strong>tliche diese Arbeit <strong>am</strong> Leben gehalten<br />
haben, bis die neuen Profilstellen k<strong>am</strong>en, „das<br />
hat mich wirklich gefreut“, sagt Grimm. Er selber<br />
mischt sich bei ökumenischen Themen nur<br />
noch ein, wenn er gefragt wird. bb