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Orthopädie und Unfallchirurgie - Deutsche Gesellschaft für ...

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Aus unserem Fach<br />

Büro statt OP: In vielen Krankenhäusern dürfen schwangere Ärztinnen nicht mehr in den OP, sondern werden an den Schreibtisch verbannt. Viele von<br />

ihnen wollen jedoch selbst entscheiden, was sie während ihrer Schwangerschaft tun.<br />

M U T T E R S CHUTZ<br />

Schwanger <strong>und</strong> operieren<br />

Vor eineinhalb Jahren schrieb Dr. Astrid Bühren in den <strong>Orthopädie</strong> Mitteilungen „Mutterschutz JA –<br />

Berufsverbot NEIN“. An dieser Stelle werden nun konkrete Lösungsvorschläge unterbreitet, etwa<br />

Personalführungs-Checklisten oder OP-Einsatzmöglichkeiten. Beteiligen Sie sich bitte außerdem<br />

an der anschließenden Umfrage.<br />

Eine Schwangerschaft stellt auch im<br />

21. Jahrh<strong>und</strong>ert eine kritische Herausforderung<br />

<strong>für</strong> Frauen in der Weiterbildung<br />

zur Fachärztin/Fachärztin mit Zusatz-<br />

Weiterbildung dar. Sobald sie ihre (n)<br />

Vorgesetzte (n) in Kenntnis gesetzt haben,<br />

erfahren viele Kolleginnen die Auswirkungen<br />

<strong>und</strong> die unterschiedlich rigide<br />

Auslegung der Mutterschutzgesetzgebung.<br />

Sie werden vielfach nicht mehr<br />

<strong>für</strong> weiterbildungsrelevante (operative)<br />

Eingriffe, sondern nur noch <strong>für</strong> patien-<br />

tenbezogene <strong>und</strong> verwaltungstechnische<br />

Routinetätigkeiten eingeteilt. Hier<br />

drohen eine Verlängerung der sowieso<br />

langen fachärztlichen Weiterbildungszeit<br />

<strong>und</strong> sogar der Abbruch des eigentlichen<br />

Berufsziels, wie der nachfolgende Erfahrungsbericht<br />

zeigt:<br />

„Sofort, nachdem ich meine Schwangerschaft<br />

dem Chefarzt mitgeteilt hatte, bekam<br />

ich von der Betriebsärztin ein generelles<br />

OP- <strong>und</strong> Intensivstations-Verbot. So<br />

wurden mir als Ärztin während der Arbeitszeit<br />

die fachliche Kompetenz <strong>und</strong> die<br />

Eigenverantwortung <strong>für</strong> mich selbst <strong>und</strong><br />

mein ungeborenes Kind abgesprochen.<br />

Monatelang hatte ich dann die unbeliebte<br />

Bürokratie <strong>und</strong> die Stationsarbeit zu erledigen;<br />

meinen Weiterbildungskatalog<br />

konnte ich vergessen. Seit der Rückkehr<br />

aus dem Mutterschutz in eine Teilzeitstelle<br />

werde ich weiterhin mit Routinetätigkeiten<br />

vollgeschüttet <strong>und</strong> nur ganz selten<br />

<strong>für</strong> eine OP eingeteilt. Es scheint mir<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> Mitteilungen <strong>und</strong> Nachrichten | Februar 2012<br />

Illustration: Dominik Joswig

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