Die einzigen Konstanten des Erfolges sind Flexibilität und die ...

Bericht des Aufsichtsrates
Die Aufgaben des Aufsichtsrates sind im
Gesellschaftsvertrag festgelegt.
Im Wesentlichen geht es um die Beratung
und Kontrolle der Geschäftsleitung.
Das Jahr 2008 ist gekennzeichnet durch den Paradigmenwechsel
in der Behindertenarbeit und die sich daraus
ergeben de Umsteuerung. Auch wenn die Zufriedenheit der
Angehörigen und der behinderten und alten Menschen hohe
Werte ausweisen, so ist das bisherige Geschäftsmodell aufgrund
anderer Erwartungen der Stakeholder, insbesondere
der Sozialhilfeträger, stark im Wandel begriffen.
Deckten im vorigen Jahrhundert die Großeinrichtungen
den stationären Bedarf weitgehend ab, so sind heute
wohnort nahe Einrichtungen gefragt, die sich an den Teilhabe
plänen der örtlichen Sozialhilfeträger orientieren. Die
Interessen der örtlichen Sozialhilfeträger konzentrieren sich
auf dezentrale wohnortnahe Einrichtungen mit einem eindeutigen
ambulanten Schwerpunkt. Für die St. Josefshaus
Herten Betriebs-gGmbH bedeutet dies, dass sie mit Ihren Konzepten
überhaupt am Markt zugelassen wird. Eine Zurückhaltung
bei den Landkreisen ist spürbar, weil offensichtlich
die Haltung vorherrscht, dass traditionelle Anbieter ohnehin
nur Erfahrungen aus dem stationären Bereich mitbringen.
Die Tatsache, dass oft jahrzehntelang behinderte Menschen
aus entfernten Landkreisen gut versorgt wurden, spielt
dabei eine untergeordnete Rolle. Der Umsteuerungsprozess
in ambu lante und dezentrale Angebote ist voll im Gang, was
die Wohnanlagen in Rheinfelden und in Müllheim belegen.
Die Assistenzagentur zur Beratung und Vermittlung von Hilfeleistungen
und die Einrichtung der Wohnschule in Weil am
Rhein sind dafür ein Beleg.
4 | St. Josefshaus Herten 2008
Prof. Dr. Dr. Rudolf Hammerschmidt,
Aufsichtsratsvorsitzender der St. Josefshaus gGmbH
Auch die Umsteuerung in dem Bereich der Altenhilfe ist
ein weiterer Hinweis dafür, dass das St. Josefshaus Herten
sich strategisch richtig und gut für die Zukunft aufstellt. Die
Reorganisation der Pflegeheime, verbunden mit dem Platzabbau
und der Vernetzung mit strategischen Partnern, sind
erste Anzeichen für einen starken Auftritt in der Region. Die
hervorragende Strukturqualität mit den neuen Einrichtungen
wird uns im Wettbewerb mit den übrigen Anbietern Vorteile
verschaffen.
Die Basis für eine kontinuierliche Entwicklung ist vorhanden
und wird die nächsten Jahre andauern. Der Erfolg eines
Unternehmens im Sozialbereich kann allerdings nicht alleine
an der Rentabilität festgemacht werden. Es gibt andere
Wirkungsgrößen, die in diesem Zusammenhang betrachtet
werden müssen.
Bekommt der bedürftige Mensch die Hilfe, die er braucht?
Ist das Sozialunternehmen in der Lage, die Bedürfnisse der Mitarbeiter
zu berücksichtigen?
Sind wir in der Lage, den gesellschaftlichen Nutzen, den wir erbringen,
nach dem Konzept des Social Return on Investment
(SROI) zu erläutern und darzustellen und mit den politischen
Verantwortungsträgern zu kommunizieren?
Das St. Josefshaus Herten ist eine kirchliche Einrichtung
auf einem christlichen Wertefundament, die in hohem Maße
einen gesellschaftlichen Auftrag und Nutzen erbringt.