rudern-aviron-canottaggio 2/2013 (April 13) - Schweizerischer ...

SCHiEdSRiCHtER
Das neue Regelbuch der FiSA und
die Schulung der Schiedsrichter
Anlässlich des ausserordentlichen Kongresses
in Kopenhagen haben die Delegierten
der nationalen Ruderverbände Regelanpassungen
vorgenommen, die bis zu den
nächsten Olympischen Spielen Bestand
haben sollen. Neu werden alle Anhänge und
Regelungen für spezielle Bereiche im gleichen
Regelbuch vereinigt sein. Das Rule
Book wird nun neu aus den Statuten, den
Wettkampfregeln und 17 Anhängen bestehen.
In den Anhängen sind unter anderem
ein Ethikcode, Regeln gegen das Beeinflussen
von Rennen und oder Wetten, Antidoping,
das Ausscheidungssystem, die Regelung
von Reklamen auf Booten und Rudertenüs,
zur Ausgestaltung von Rennstrecken
ebenso zu finden, wie die Regelungen für
Masters-, Coastal- und Para Rowing – soweit
sie von den allgemeinen Regeln abweichen.
An der jährlichen Schiedsrichtertagung des
SRV wurden die Schweizer Schiedsrichter
von Patrick Rombaut (BEL), Präsident der
FISA-Schiedsrichterkommission und Gabrielle
Isenschmid Weber (SUI), Mitglied der
FISA-Schiedsrichterkommission, ausführlich
über die Neuerungen informiert. Durch
die Teilnahme wurden die Lizenzen der
FISA-Schiedsrichter für die nächsten 4 Jahre
erneuert. Gleichzeitig wurden kritische Fälle
und entsprechendes Verhalten der
Schiedsrichter diskutiert und geschult.
Damit sind die aktiven Schiedsrichter für die
bevorstehende Regattasaison bereit. Leider
lässt die Anzahl der verfügbaren Schiedsrichter
noch immer zu wünschen übrig, und
es hat noch (zu) viele Ruderclubs, die zwar
an Regatten teilnehmen, jedoch keinen
Schiedsrichter stellen. Interessenten können
sich für nähere Auskünfte jederzeit bei
einem Mitglied der Schiedsrichterkommission
oder bei der Geschäftsstelle des SRV
melden.
22 RudernAvironCanottaggio 02/13
Am ausserordentlichen FiSA-Kongress von Mitte Februar in Kopenhagen wurden
Regelanpassungen vorgenommen, welche bis zur olympiade in Rio 2016 geltung haben.
Aufgrund
der gross
e n
Anzahl
erfolgter
Änderungen
werden hier
nur die wichtigsten
aus dem
Rennbereich erwähnt. Änderungen
im Coastal- und Para-Rowing sind
nicht aufgeführt. Der neue Code des Courses
ist auf der Website der FISA (www.worldrowing.com)
aufgeschaltet.
Änderungen in den nationalen Ergänzungen
sind bis zur nächsten DV sinngemäss und auf
allfällig neue Artikelnummern anzuwenden.
• In Übereinstimmung mit den Regeln des
IOC hat sich die FISA neu einen Ethikcode
auferlegt;
• Grundsätzlich wird die «No-needle-policy»
der FISA weitergeführt;
• Neuerung – mit EKG – beim Gesundheitscheck
für Weltmeisterschaften und
Weltcups. Für die nationalen Regatten
bleiben die aktuellen Bedingungen im
Lizenzantrag gültig;
• Nationalverbände und damit auch Rudervereine
benötigen eine Haftpflichtversicherung;
• Bei den Bootsklassen bleibt der M2+, der
W4- ist wieder eingeführt worden. Beim
Para-Rudern gibt es mit dem LTA Mixed
2x eine neue Bootsklasse;
• Es gibt eine neue Masterskategorie K für
das Alter 85 und darüber;
• Die maximale Bootslänge beträgt für ein
ganzes Boot 12,3 m, bei zerlegbaren Booten
für die Teilsektionen max. 11,9 m.
• Bei den Stemmbrettern und Schuhen sind
entweder «Clicko»- oder ähnliche geprüf-
te Systeme erlaubt. Falls die Schuhe bei
einer Kenterung im Boot bleiben, müssen
sie einzeln befestigt sein, damit die Fersen
nicht mehr als 7 cm angehoben werden
können. Zudem braucht es bei Velcro-Verschlüssen
oder Schuhnesteln ein System,
das diese Verschlüsse mit einer Hand
schnell aufreissen lässt;
• Bei der Bootswaage gehören Kabel und
Lautsprecher, die fix eingebaut sind, zum
Bootsgewicht und werden nicht mehr aufgerechnet;
• Beim Start gilt die 100-m-Zone nur noch
für Fehlstarts (in der Schweiz für alle Kategorien);
• Der Wortlaut für die Verteilung einer Yellow
Card, z.B. anlässlich eines Fehlstarts,
heisst nun «Warning», das Setzen einer
gelben Markierung bleibt sich gleich. Bei
einer zweiten Regelverletzung durch eine
Mannschaft sagt der Schiedsrichter nun
«Exclusion» und die rote Markierung wird
gesetzt;
• Nebst der bisherigen Regelung gegen das
Coaching während des Rennens dürfen
auch keine Rennanweisungen auf elektronischem
Weg gegeben werden. Fehlbare
Mannschaften werden ausgeschlossen;
• Bei Zeitgleichheit – einem toten Rennen
– wird, sofern vorhanden, die bessere Rangierung
in der vorhergehenden Runde beigezogen.
Als Trainer oder Rennruderin und Rennruderer
lebt es sich leichter, die neuen Regeln
zu kennen. Dafür reicht diese Zusammenfassung
selbstverständlich nicht, und wir bitten
Sie, die Regeln im Internet oder im Rule
Book zu studieren.
Gaby Isenschmid Weber/Paul Dätwyler