rudern-aviron-canottaggio 2/2013 (April 13) - Schweizerischer ...
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wAS MACHEn EigEntLiCH…?<br />
«Auf dem Lac d’Aiguebelette<br />
wurden zwei Karrieren gekrönt»<br />
Sportliche Meriten<br />
Eine Vielzahl von Wegbegleitern waren in den<br />
Jahren vor dem Weltmeistertitel fördernd und<br />
unterstützend mit von der Partie. Nebst dem<br />
Familien- und Freundeskreis zählen Mathias<br />
und Beni u.a. die Club- und Verbandscoaches<br />
Duncan Holland, Lutz Seeger und Marty Aitken<br />
oder auch Melch Bürgin vom Bootsbauer<br />
Stämpfli auf. Auch die Namen von Funktionären<br />
fallen in diesem Zusammenhang. Zu<br />
Juniorenzeiten half auch Miklos Irmay mit, die<br />
Grundlagen für den späteren Erfolg zu schaffen.<br />
«Der Baumeister unseres Weltmeistertitels<br />
aber war Frank Rogall», sagt Beni Schmidt.<br />
«Frank – von 1996 bis 1999 Headcoach im<br />
Seeclub Zürich – verstand es, die Aufbauarbeit<br />
der Vorjahre umzusetzen und mit uns den letzten<br />
Schritt zu machen», führt er weiter aus.<br />
Nicht zu erwähnen vergass Beni, dass die<br />
erfolgreiche Generation von Spitzenruderern<br />
der 90er Jahre Ansporn war, als Massstab<br />
diente sowie aufzeigte, was auch in der Schweiz<br />
möglich war. Einen weiteren grossen Erfolg<br />
erreichte das Duo zudem an den Weltmeisterschaften<br />
1998 in Köln. Mit Platz 4 schrammten<br />
sie nur knapp am begehrten Medaillenrang<br />
vorbei. Bereits 1995 erlebte Mathias eine<br />
erfolgreiche Weltmeisterschaft. Damals noch<br />
mit Camille Codoni (Belvoir Zürich) reichte es<br />
in Tampere zum 5. Rang im leichten Zweier<br />
ohne. Auch Olympia haben Mathias und Beni<br />
erlebt. Allerdings aus unterschiedlichen Warten.<br />
In Atlanta 1996 gehörte Mathias zur Crew<br />
des Leichtgewichts-Vierers ohne. Zusammen<br />
mit den Kollegen Michael Bänninger (RC<br />
Erlenbach), Markus Feusi (Blauweiss Basel)<br />
und Nicolai Kern (RC Aarburg) wurde der 11.<br />
Schlussrang errungen. Beni blieb in diesem<br />
Fall die Rolle des Ersatzmannes. Ein unvergleichliches<br />
Erlebnis blieb es für beide trotzdem.<br />
Als Leichtgewichtsruderer hatten sich<br />
Mathias und Beni mit der Tatsache auseinanderzusetzen,<br />
dass bei internationalen Meisterschaften<br />
nur eine beschränkte Anzahl von<br />
24 RudernAvironCanottaggio 02/<strong>13</strong><br />
1997 nämlich gewannen die beiden Zürcher Seeclübler Mathias Binder und Beni Schmidt<br />
auf savoyischem wasser den weltmeistertitel im Leichtgewichts-Zweier ohne.<br />
Benedikt Schmidt und Mathias Binder: Weltmeister im Leichtgewichts-Zweier ohne 1997.<br />
Leichtgewichts-Bootsklassen zur Austragung<br />
kam. Das Fehlen einer breiten Basis im Riemenbereich<br />
und die damit zusammenhängende<br />
fehlende olympische Perspektive für einen<br />
schlagkräftigen Leichtgewichts-Vierer ohne<br />
war schliesslich mit ein Grund für die Beendigung<br />
der Karrieren im Jahr 2001 bzw. 2002.<br />
Bezug zum Rudersport<br />
In beschränktem Masse sind beide Protagonisten<br />
noch heute mit dem Rudersport verbunden.<br />
Mathias fungiert als Mitglied der<br />
FISA-Materialkommission. Wobei der Besuch<br />
am Rotsee üblicherweise die einzige Schweizer<br />
Regatta ist, «wo ich mit dabei bin und die<br />
Kontakte mit altbekannten Personen aus der<br />
Ruderszene pflegen kann», wie er ausführt.<br />
Zudem engagierte er sich als Helfer bei der<br />
letzten Austragung des Achterrennens zwischen<br />
Ellikon und Eglisau auf dem Rhein. Was<br />
den Bogen zu Beni spannt. Als OK-Präsident<br />
hält er die Fäden des langstrecke.ch heissenden<br />
härtesten Anlasses des Genres in Händen.<br />
«Bisweilen bin ich auch Starter am Uni-Poly-<br />
Ruderduell», ergänzt er. Weiterhin ist er auch<br />
als Aktuar der Gönnervereinigung des Seeclub<br />
Zürich aktiv. Wegen des alpinen Wohnorts<br />
Klosters besucht er jedoch kaum je weitere<br />
Regattaplätze.<br />
Rudersport-Perspektiven<br />
Was die momentane Situation im Schweizer<br />
Rudersport anbetrifft, sind sich Mathias und<br />
Beni einig, dass der 5. Rang in London und die<br />
Perspektiven des leichten Vierers ohne ausgezeichnet<br />
sind... und zollen den Athleten, Trainern<br />
und dem Umfeld Respekt. «Da wird<br />
offenbar sehr gute Arbeit geleistet», merkt<br />
Beni an. Gleichzeitig weisen sie darauf hin,<br />
welche Automatismen sich aus der Etablierung<br />
an der Weltspitze bezüglich Medien-<br />
und Öffentlichkeitsaufmerksamkeit und<br />
Finanzmittel-Beschaffung ergeben können.<br />
Ein veritables Domino: Erfolg erzeugt Aufmerksamkeit<br />
in weiten Kreisen, lässt unterstützende<br />
Mittel generieren, motiviert und<br />
spornt zudem Nachahmer an. Beni weist aus<br />
neuerer Zeit auf Nicola Spirig hin, die wie er