GESCHäFTSBERICHT STANDO - Verallia
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Geschäftsbericht<br />
saint-Gobain oberland aG<br />
2009
standorte in europa<br />
Saint-Gobain Oberland AG<br />
Saint-Gobain Packaging<br />
Werk Essen<br />
Werk Wirges<br />
Werk Neuburg<br />
Werk Bad Wurzach<br />
Saint-Gobain<br />
Zorya<br />
Saint-Gobain<br />
Kavminsteklo<br />
Saint-Gobain<br />
Kamyshin
unternehmenskennzahlen<br />
2009 1) 2008 1) 2007 1)<br />
Umsatzerlöse in Mio. EUR 523,1 556,5 467,8<br />
Jahresergebnis in Mio. EUR 44,9 52,5 36,1<br />
EBIT in Mio. EUR 68,6 78,7 57,5<br />
Working Capital in Mio. EUR 48,8 47,8 45,9<br />
Cashflow aus operativer Tätigkeit in Mio. EUR 80,8 76,7 73,2<br />
Investitionen in Mio. EUR 62,4 51,8 39,0<br />
Umsatzrendite vor Ertragsteuern in % 12,0 13,0 10,7<br />
Eigenkapitalquote in % 33,3 31,4 40,6<br />
Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) am 31.12. Anzahl 3.925 4.251 3.412<br />
Dividende je Aktie in EUR 24,00 4) 26,00 22,00<br />
Börsenkurs am 31.12. 5) in EUR 400,00 386,39 418,05<br />
Höchstkurs 5) in EUR 428,50 480,00 480,30<br />
Tiefstkurs 5) in EUR 357,04 357,79 403,00<br />
1) Konzernabschluss nach IFRS.<br />
2) Konzernabschluss nach HGB.<br />
3) AG-Abschluss.<br />
4) Vorschlag des Aufsichtrats und des Vorstands an die Hauptversammlung am 18. Mai 2010.<br />
5) Börsenplatz Frankfurt.
2006 1) 2005 1) 2004 1) 2003 2) 2002 2) 2001 3) 2000 3)<br />
413,9 325,1 335,5 366,0 358,1 329,3 326,1<br />
31,7 28,9 23,0 25,3 24,5 33,4 20,3<br />
49,9 35,8 37,8 41,8 40,2 43,8 26,2<br />
40,9 24,3 46,1 47,4 48,7 40,7 42,6<br />
30,6 39,4 36,7 62,0 60,3 60,3 45,3<br />
65,2 24,7 17,1 29,3 31,2 27,6 24,7<br />
10,5 9,9 10,3 11,5 11,3 13,4 8,0<br />
37,5 43,8 47,3 44,2 44,0 54,5 56,4<br />
3.466 2.264 1.781 1.888 1.894 1.754 1.754<br />
14,80 30,50 22,20 26,20 26,20 32,80 34,80<br />
410,50 407,00 377,00 305,00 233,00 170,00 180,00<br />
450,00 470,00 410,00 305,00 265,00 198,00 180,00<br />
385,00 370,00 290,00 233,00 170,00 154,00 130,00
Inhalt<br />
Für unsere Aktionäre 2<br />
Vorwort des Vorstands 2<br />
Bericht des Aufsichtsrats 8<br />
Corporate Governance 12<br />
Organe der Gesellschaft 18<br />
Nachhaltigkeitsbericht 20<br />
Lagebericht und Konzernlagebericht 44<br />
Wirtschaftliches Umfeld 46<br />
Kapitalmarkt 52<br />
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 53<br />
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 65<br />
Nachtragsbericht 69<br />
Risikobericht 70<br />
Chancen- und Prognosebericht 80<br />
Vorstands-, Aufsichtsratsvergütung<br />
und Erklärung des Vorstands 85<br />
Versicherung der gesetzlichen Vertreter 87<br />
Jahresabschluss des Konzerns 88<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 91<br />
Bilanz 92<br />
Gesamtergebnisrechnung 94<br />
Kapitalflussrechnung 95<br />
Anhang 96<br />
Bestätigungsvermerk für den Konzernabschluss 136<br />
Jahresabschluss der AG 138<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 141<br />
Bilanz 142<br />
Anhang 144<br />
Bestätigungsvermerk für den Abschluss der AG 154<br />
Glossar 156<br />
Finanzkalender 160<br />
Kontakt und Impressum 160
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
2<br />
Vorwort des Vorstands<br />
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Freunde von Saint-Gobain Oberland,<br />
2009 liegt als ein erfolgreiches, spannendes Jahr hinter uns. Als Geschäftsjahr war es<br />
von einem schwierigen Umfeld geprägt und die Turbulenzen in der Wirtschaft bzw.<br />
Konjunktur sorgten für allgemeine Unsicherheit. Trotz der globalen Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise sind wir als Saint-Gobain Oberland AG jedoch in der glücklichen Lage,<br />
Ihnen einen wiederum erfolgreichen Jahresabschluss vorlegen zu können. Natürlich<br />
hat auch bei uns die Krise negative Einflüsse zur Folge gehabt. Die Behälterglasindustrie<br />
unterliegt durch das konsumnahe Geschäft allerdings in einem etwas geringeren<br />
Maße den konjunkturellen Einflüssen, die dadurch etwas weniger spürbar ausfallen als<br />
in anderen Industriezweigen. Begründet ist dies darin, dass wir so eng mit Getränken<br />
und Nahrungsmitteln verbunden sind, die auch in Krisenzeiten benötigt werden.<br />
Einzelne Märkte verzeichneten einen Rückgang, wohingegen andere Bereiche stabil<br />
waren oder sogar ihr langsames Wachstum fortsetzen konnten.<br />
Dank unserer guten Wettbewerbsposition konnten wir trotz eines Inlandsabsatzes,<br />
der unter dem des Vorjahres lag, dennoch für die Saint-Gobain Oberland AG ein gutes<br />
Ergebnis für die deutschen Aktivitäten erzielen.<br />
Der zu verzeichnende Absatzrückgang führte jedoch zum Jahresende hin zu einer<br />
zeitweiligen Herausnahme von Produktionskapazitäten an den Standorten<br />
Bad Wurzach und Essen, so dass die Kapazitäten nicht das gesamte Jahr komplett<br />
ausgelastet waren.<br />
Investitionen und Standorte<br />
In 2009 konnten wir uns deutlich weiterentwickeln und der planmäßige Wannenbau<br />
in Essen wurde erfolgreich umgesetzt. Die neue Wanne, die eine alte Wanne ersetzte,<br />
trägt sowohl zur effektiveren Herstellung von Glasverpackungen als auch zu besserer<br />
Qualität und umweltfreundlicherer Produktion bei. Dies ist auch das Ziel der turnusgemäßen<br />
Reparatur der nächsten Schmelzwanne in Bad Wurzach Anfang 2010.
Von links nach rechts: Jorma Turpeinen, Thomas Beyer, Marcus B. Teschner, Stefan Jaenecke, Roland Unfried, Wolfgang Brauck<br />
Darüber hinaus haben wir ebenfalls in die bestehende Recycling-Aufbereitungsanlage<br />
des Standorts Bad Wurzach investiert. Neue hochmoderne und leistungsstärkere<br />
Technologie macht die Aufbereitung effizienter und verbessert gleichzeitig die Qualität<br />
des Recyclingglases – des wichtigsten Rohstoffs der Behälterglasherstellung.<br />
Die Durchführung großer Maschinenreparaturen in Neuburg und zahlreiche Projekte<br />
zur Verbesserung von Produktqualität, Brand- und Umweltschutz runden das Investi-<br />
tionsprogramm 2009 ab.<br />
Die Investitionen bei Saint-Gobain Oberland sind gut angelegt und wir sind uns sicher,<br />
dass sich der Verbund unserer vier Standorte in Deutschland nachhaltig auf dem inländischen<br />
Markt behaupten wird. Dieser Fertigungs- und Lieferverbund der vier Werke<br />
ist flexibel und macht uns stark, insbesondere auch in kritischen Zeiten – das wollen<br />
wir in 2010 noch viel mehr nutzen.<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
3
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
4<br />
Russland und Ukraine<br />
In den Märkten in Russland und ganz besonders in der Ukraine herrschten und<br />
herrschen noch immer unverändert äußerst schwierige Bedingungen. Hier müssen<br />
wir weiter unerbittlich hart kämpfen, denn nur so haben wir eine Perspektive in<br />
jenen Wachstumsmärkten. In Russland scheint uns das rückblickend auch ganz gut<br />
zu gelingen, aber die Ukraine wird uns unverändert aufs äußerste fordern.<br />
Qualität<br />
In einem bereits deutlich schwierigeren Marktumfeld konnten wir unseren Kunden<br />
auch im Berichtsjahr unverändert ein solider und verlässlicher Partner sein. Kunden<br />
haben ihre Qualitätserwartungen allerdings deutlich erhöht, so dass wir diese Themen<br />
sowie Service großschreiben und nochmals verbessern mussten und dies auch künftig<br />
noch tun werden.<br />
Kreativität bei innovativen Formen und optimierte Artikelgewichte sind gefragt.<br />
Mehr denn je möchten wir unsere Zuverlässigkeit bezüglich Termineinhaltung, die<br />
Qualität bei der Erfüllung von Kundenwünschen und unsere Leistungsfähigkeit beim<br />
Gesamtangebot unter Beweis stellen.<br />
Mitarbeiter<br />
Unsere stabile Geschäftsentwicklung spiegelt die Leistung unserer 3.925 Mitarbeiter –<br />
davon rund 1.500 in Deutschland – wider, die durch ihre Kompetenz und ihren großen<br />
Einsatz ein hohes Vertrauen bei unseren Kunden genießen.<br />
Die schwierigeren Zeiten gegen Ende des Jahres haben gezeigt, wie eng und fest wir<br />
zusammenstehen, um gemeinsam etwas zu erreichen. Das stärkt letztlich auch das<br />
Vertrauen unserer Kunden in uns.
Alle unsere Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Führungskräfte haben 2009 viel Energie<br />
und große Einsatzbereitschaft gezeigt: Dafür bedanken wir uns ganz besonders und<br />
sprechen ihnen unsere Anerkennung aus. Wir vertrauen darauf, dass alle dieses Engagement<br />
auch im Jahr 2010 fortsetzen und somit die Unternehmensentwicklung weiterhin<br />
vorantreiben werden. Nur dadurch werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein.<br />
Schon traditionell spielt Personalentwicklung bei Saint-Gobain Oberland eine wichtige<br />
Rolle. Im Zuge der Internationalisierung und den damit verbundenen steigenden<br />
Anforderungen an unsere Belegschaft haben wir das Thema noch einmal forciert.<br />
Vor allem Führungskräfte wurden verstärkt durch maßgeschneiderte Qualifizierungsmaßnahmen<br />
geschult.<br />
Treu bleiben wir uns auch bei der Nachwuchsgewinnung: Im Berichtsjahr haben wir<br />
wieder zahlreichen jungen Menschen den Beginn einer Ausbildung ermöglicht.<br />
Damit gelingt es uns, eine schlagkräftige Mannschaft auf Basis unserer Unternehmenskultur<br />
zu bilden, die auch langfristig das Unternehmen Saint-Gobain Oberland nach<br />
vorne bringen wird.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die Verantwortung für Mensch und Natur ist bei Saint-Gobain Oberland wie im gesamten<br />
Saint-Gobain Konzern tief verankert. Wie wir uns sowohl bei der Ökonomie als<br />
auch der Ökologie und im sozialen Bereich nachhaltig engagieren, sehen Sie in diesem<br />
Geschäftsbericht sowie in unserem hier eingebundenen Nachhaltigkeitsbericht.<br />
Umsatz und Ergebnis<br />
Dass wir insgesamt mit unserer Strategie den richtigen Weg eingeschlagen haben,<br />
bestätigt der Blick auf die Unternehmenszahlen. Das Geschäftsjahr 2009 konnten wir<br />
mit einem Umsatz von 523,1 Mio. Euro abschließen, das entspricht gegenüber dem<br />
Vorjahr zwar einem Minus von 6,0 %. Das Ergebnis beläuft sich jedoch auch im Berichtsjahr<br />
auf 44,9 Mio. Euro nach 52,5 Mio. Euro in 2008.<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
5
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
6<br />
Vor diesem Hintergrund wollen wir unsere verlässliche Dividendenpolitik auch in<br />
dem für viele Anleger entscheidenden Börsenjahr beibehalten und werden der Hauptversammlung<br />
die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 24 Euro vorschlagen.<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG wird damit erneut dem Anspruch gerecht, die Aktionäre<br />
durch hohe Dividendenzahlungen am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Dies wird<br />
auch zukünftig Ziel der Gesellschaft sein.<br />
Strategie und Ausblick<br />
2010 wird uns als Saint-Gobain Oberland AG unternehmerisch erneut sehr fordern.<br />
Unter anderem werden wir mit den derzeit gegebenen Überkapazitäten am Markt zurechtkommen<br />
müssen.<br />
Es zeichnet sich ab, dass nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa mit einer<br />
Korrektur der Marktentwicklung zu rechnen ist. Konsum und Nachfrage scheinen sich<br />
auf einem Niveau zu stabilisieren, das unter den bisherigen Erwartungen liegt.<br />
Eine detaillierte Beurteilung oder sinnvolle Einschätzung des Geschäftsjahres 2010 ist<br />
aller dings aus heutiger Sicht sehr schwierig.<br />
Auch wenn das Jahr 2010 angesichts der herrschenden Rahmenbedingungen und bevor-<br />
stehenden Unsicherheiten nicht einfach werden wird: Wir werden alles dafür tun, dass<br />
sich auch dieses Jahr in die bislang erfolgreiche Entwicklung der Saint-Gobain Oberland<br />
AG einfügen lässt. Mit voller Konzentration auf die Stärkung unserer jeweili gen<br />
Inlandsmärkte – ohne jedoch dabei die Exportmärkte zu vernachlässigen – ist es unser<br />
Ziel, unsere Strategie als Qualitätsführer konsequent weiterzuführen und unser Potenzial<br />
für eine positive Geschäftsentwicklung zu nutzen. Unsere Schwerpunkte auf dem<br />
deutschen Markt bilden nach wie vor die Segmente Wein, Bier und Baby nahrung/<br />
Konserven. Aufgrund der rezessiven Wirtschaftsentwicklung und der vielen Planungs-<br />
unsicherheiten auf Kundenseite wird es eine Herausforderung sein, die geplante Vollauslastung<br />
zu halten.
Ein nicht minder anspruchsvolles Jahr wie das vergangene liegt vor uns. Wir schauen<br />
jedoch nach vorn und werden die Herausforderungen 2010 zuversichtlich angehen.<br />
Seien Sie versichert, dass sich unsere gesamte Belegschaft auf das Ziel, das Unternehmen<br />
auch zukünftig widerstands- und wettbewerbsfähig zu halten, eingeschworen hat<br />
und sich vollmotiviert dieser Aufgabe stellt.<br />
Der Vorstand<br />
der Saint-Gobain Oberland AG<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
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saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
8<br />
berIcht des aufsIchtsrats<br />
Zwischen dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Saint-Gobain Oberland AG fand<br />
im Berichtszeitraum wie in der Vergangenheit ein offener Dialog statt. Auch<br />
im Geschäftsjahr 2009 nahm der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und<br />
Geschäfts ordnung obliegenden Aufgaben wahr. Dabei hat er die Arbeit des Vorstands<br />
auf der Grundlage der regelmäßigen schriftlichen und mündlichen Berichte überwacht<br />
und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Der Vorstand informierte<br />
das Aufsichtsgremium hierzu zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen<br />
der Geschäftsentwicklung einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements der<br />
Gesellschaft, das sich unter anderem auf das Interne Kontrollsystem stützt, sowie der<br />
Beteiligungsgesellschaften in Russland und der Ukraine. Der Vorstand stimmte die<br />
strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab. Dem Aufsichtsrat<br />
wurden die Informationen stets rechtzeitig zur Verfügung gestellt und es wurde ihm<br />
damit ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen und seinen Überwachungspflichten<br />
– wie beispielsweise dem Erkennen von Interessenkonflikten – nachzukommen.<br />
Die Diskussionen und der Informationsaustausch fanden sowohl innerhalb als auch außer -<br />
halb der Sitzungen statt. Soweit Entscheidungen des Vorstands eine Zustimmung des<br />
Aufsichtsrats erforderten, hat sich dieser mit den jeweiligen Themen entsprechend befasst.<br />
Der Aufsichtsrat tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr in vier ordentlichen Sitzungen,<br />
jeweils einmal im Quartal. Sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats waren bei allen vier<br />
Sitzungen anwesend. Entsprechend den Tagesordnungen der Sitzungen wurden stets<br />
der aktuelle Geschäftsverlauf inklusive der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der<br />
Gesellschaft mitsamt ihren Tochtergesellschaften, die Markt- und Branchensituation<br />
sowie die kurz- bis mittelfristige Planung und strategische Weiterentwicklung thematisiert<br />
und diskutiert. Am 23. September bzw. 9. Dezember 2009 hat sich der Aufsichtsrat<br />
darüber hinaus mit der Einführung einer Compliance-Struktur sowie dem Deutschen<br />
Corporate Governance Kodex befasst. Die im Kodex enthaltenen Vorschläge wurden,<br />
soweit sie für die gute Unternehmensführung als wichtig erachtet wurden, umgesetzt.<br />
Abweichungen von den Vorgaben wurden erläutert und die Entsprechenserklärung<br />
2009 verabschiedet. Sie ist sowohl auf der Internetseite der Saint-Gobain Oberland AG<br />
als auch in diesem Bericht ab Seite 15 veröffentlicht.<br />
Weitere eilbedürftige Beschlüsse wie die Ernennung von Herrn Stefan Jaenecke zum<br />
neuen Vorstandsvorsitzenden sowie die Bestellung von Herrn Jorma Turpeinen zum<br />
Vorstandsmitglied für das Ressort Osteuropa hat der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit<br />
außerhalb von Sitzungen im schriftlichen Verfahren kurzfristig gefasst. Anlässlich<br />
der Umstrukturierung des Vorstands wurde in der Sitzung vom 14. Mai 2009 auch ein<br />
entsprechend angepasster Geschäftsverteilungsplan beschlossen.
Das Mandat von Herrn Marcus B. Teschner als Vorstandsmitglied für das Ressort<br />
Finanzen, Controlling, IT und Einkauf wurde in der Sitzung vom 14. Mai 2009 um drei<br />
weitere Jahre verlängert.<br />
Aus Sicht des Gremiums sind alle wesentlichen Themen im Aufsichtsrat behandelt<br />
worden.<br />
Sowohl die strukturelle als auch die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats-<br />
gremiums blieb im Berichtsjahr unverändert.<br />
Wie in der Vergangenheit unterzog sich der Aufsichtsrat – in Abwesenheit des Vor stands<br />
– auch im Jahr 2009 wieder einer Effizienzprüfung in Form einer Selbstevaluierung. Im<br />
Mittelpunkt der Erörterungen standen die Themen Zusammensetzung des Aufsichtsrats<br />
einschließlich der Diskussion über und Feststellung des fortgesetzten Vorhanden seins<br />
eines unabhängigen Finanzexperten, Vollständigkeit und Regelmäßigkeit der Bericht-<br />
erstattung durch den Vorstand sowie die Organisation seiner Arbeit bzw. deren In -<br />
halte. Im Ergebnis stellte der Aufsichtsrat fest, dass sich aus der Evaluierung kein Ände-<br />
rungsbedarf für die Arbeit sowie zur Effizienzverbesserung des Aufsichtsrats ergeben hat.<br />
In diesem Zusammenhang wurde auch wiederholt über die Bildung weiterer Aus-<br />
schüsse des Aufsichtsrats wie beispielsweise eines Prüfungsausschusses beraten. Hier -<br />
auf wurde im Ergebnis verzichtet, da eine gesetzliche Vorgabe hierzu bisher nicht<br />
vorliegt und ohnehin nach wie vor sämtliche Sachverhalte der Beratungen ohne Wei te -<br />
res vertrauensvoll und erschöpfend im Gesamtgremium behandelt werden konnten<br />
und können. Daher stützt sich der Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers auch<br />
nicht auf die Empfehlung eines Prüfungsausschusses, sondern wurde im Plenum gefasst.<br />
Der Personalausschuss, der sich aus den Mitgliedern Paul Neeteson, Dieter Müller und<br />
Jérôme Fessard zusammensetzt, trat im Berichtsjahr nicht zusammen.<br />
Die Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind in den<br />
Notes des Konzernabschlusses in diesem Geschäftsbericht auf Seite 133 sowie in der<br />
Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft dar gestellt.<br />
Die Angemessenheit der Vorstandsvergütung wurde vom Aufsichtsrat geprüft und<br />
erörtert und für gerechtfertigt erachtet. Dies hat das Aufsichtsratsgremium einstimmig<br />
beschlossen.<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
9
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
10<br />
Vor dem Hintergrund der vom Gesetzgeber weiter konkretisierten Überwachungs-<br />
aufgaben des Aufsichtsrats (vgl. § 107 Abs. 3 AktG) wurde besonderes Augenmerk auf<br />
die Finanzberichterstattung, die Abschlussprüfung und die unternehmerischen<br />
Kontrollsysteme gelenkt. Insbesondere die Überwachung der Wirksamkeit des<br />
Risikomanagement- und des internen Revisionssystems sowie die Unabhängigkeit des<br />
Abschlussprüfers waren Gegenstand von Erörterungen im Aufsichtsratsplenum.<br />
Der Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG wurde wie in den Vorjahren nach<br />
den Vorschriften des Deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB), der Konzernabschluss<br />
der Saint-Gobain Oberland AG nach den International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS) aufgestellt. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, die<br />
von der Hauptversammlung erneut zum Abschlussprüfer gewählt wurde, hat den<br />
Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG und den Konzernabschluss ebenso wie<br />
den zusammengefassten Lagebericht der Saint-Gobain Oberland AG und des Konzerns<br />
geprüft und hierzu jeweils den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.<br />
Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in<br />
der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwen denden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften entspricht. Der Jahres- und Konzernabschluss<br />
sowie der zusammengefasste Lagebericht haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats<br />
rechtzeitig vor der die Bilanz feststellenden Sitzung am 17. März 2010 vorgelegen. Die<br />
entsprechenden Unterlagen wurden in der Bilanzsitzung mit den dort anwesenden<br />
verantwortlichen Wirtschaftsprüfern ausführlich besprochen. Der Aufsichtsrat<br />
stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu und billigt den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG sowie den Konzernabschluss<br />
der Saint-Gobain Oberland AG. Damit ist der Jahresabschluss der Saint-Gobain<br />
Oberland AG entsprechend § 172 Abs. 1 Satz 1 AktG festgestellt. Dem Lagebericht<br />
sowie den Ausführungen zur weiteren Entwicklung des Unternehmens schließen<br />
wir uns an. Der Vorstand hat im Lagebericht auf Seite 51 die Angaben gemäß<br />
§ 289 HGB und § 315 HGB gemacht. Diese Erläuterungen wurden von uns geprüft.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende von 24 Euro<br />
pro Aktie vorschlagen, um der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens Rechnung<br />
zu tragen und die Aktionäre daran Anteil haben zu lassen.<br />
Nach wie vor hält die Compagnie de Saint-Gobain in Paris auch im Berichtsjahr unver-<br />
ändert die Mehrheit der Saint-Gobain Oberland Aktien. Aus diesem Grund hat der Vor-<br />
stand gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2009 den Bericht über die Beziehungen zu<br />
verbundenen Unternehmen vorgelegt. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
München, hat hierzu nach § 313 AktG einen Prüfungsbericht erstellt.
Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk im Prüfungsbericht lautet wie folgt:<br />
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht<br />
unangemessen hoch war,<br />
3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich<br />
andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“<br />
Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen<br />
Unternehmen und den entsprechenden Prüfungsbericht gemäß § 314 AktG ebenfalls<br />
geprüft und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis hierzu keine Einwände.<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG konnte trotz Finanz- und Wirtschaftskrise ein sehr gutes<br />
Ergebnis erzielen. Hierfür spricht der Aufsichtsrat allen seinen besonderen Dank und<br />
seine Anerkennung aus. Dies war nur durch außergewöhnliches Engagement und<br />
besondere Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie des Vorstands möglich.<br />
Bad Wurzach, im März 2010<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Paul Neeteson<br />
(Vorsitzender)<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
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saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
12<br />
berIcht zur corporate goVernance<br />
Die Saint-Gobain Oberland ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und un -<br />
terliegt den entsprechenden gesetzlichen Vorschriften zur Leitung und Überwachung<br />
von Aktiengesellschaften. Die Verwaltung der Gesellschaft wird danach durch das<br />
duale Führungssystem aus Vorstand und Aufsichtsrat wahrgenommen. Führung und<br />
Überwachung der Saint-Gobain Oberland orientieren sich am Deutschen Corporate<br />
Governance Kodex, der jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst wird.<br />
Der Deutsche Corporate Governance Kodex dient der Einhaltung allgemein anerkannter<br />
Standards für gute Unternehmensführung. Eine gute Corporate Governance bildet<br />
daher einen wesentlichen Baustein für einen langfristigen Unternehmenserfolg.<br />
Sie wird von der Saint-Gobain Oberland AG im Sinne einer verantwortungsvollen und<br />
wertorientierten Unternehmensführung mit angemessenem Risikomanagement ver -<br />
standen. Darüber hinaus stärkt sie die Transparenz der Unternehmensinfor mationen<br />
und bekräftigt dadurch das Vertrauen der Anteilseigner, aber auch der Arbeitnehmer,<br />
Kunden und Lieferanten in das Unternehmen. Die Saint-Gobain Oberland AG ist daher<br />
bestrebt, die Corporate Governance auch innerhalb des Unternehmens fortlaufend<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Nach § 161 AktG müssen Vorstand und Aufsichtsrat einmal jährlich eine Erklärung<br />
abgeben. Sie haben sich daher auch im Berichtsjahr wieder intensiv mit dem Deutschen<br />
Corporate Governance Kodex beschäftigt und gemeinsam geprüft und entschieden,<br />
welche seiner Empfehlungen und Anregungen in der Anwendung bei der Saint-Gobain<br />
Oberland AG geboten und zur Erfüllung der Standards guter und verantwortungsvoller<br />
Unternehmensführung sinnvoll sind. Wie schon in den Vorjahren wird ein großer<br />
Teil der Empfehlungen umgesetzt. Aufgrund der unternehmensspezifischen Gegebenheiten,<br />
insbesondere wegen der Einbindung der Gesellschaft in den an 96,7 % des Kapitals<br />
beteiligten Saint-Gobain Konzern, der geringen Anzahl außen stehender Aktionäre<br />
und der dadurch bedingten geringen finanzmarktlichen Orientierung des Unternehmens,<br />
wird in einigen begründeten Ausnahmefällen von den Empfehlungen abgewichen.<br />
In der Aufsichtsratssitzung im Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat der<br />
Saint-Gobain Oberland AG eine gemeinsame Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen<br />
der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG<br />
in der bis zum 18. Juni 2009 und in der ab diesem Zeitpunkt geltenden Fassung verabschiedet.<br />
Sie ist im Originalwortlaut anschließend an diesen Bericht abgedruckt.<br />
Diese Erklärung und die Einhaltung der Empfehlungen wurden durch den Abschlussprüfer<br />
geprüft. Der Corporate Governance Bericht wurde von beiden Organen am<br />
17. März 2010 verabschiedet.
Der Aufsichtsrat setzt sich nach dem Drittelbeteiligungsgesetz zusammen und besteht<br />
aus neun Mitgliedern. Er ist in seiner derzeitigen Besetzung bis zum Ende der Hauptversammlung<br />
gewählt, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr<br />
2009 beschließt. Es ist kein Prüfungsausschuss gebildet.<br />
Jede Aktie der Saint-Gobain Oberland AG besitzt eine Stimme. Zur Teilnahme an der<br />
Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die den Besitz ihrer Aktien<br />
am so genannten ‚Record Day‘, dem gesetzlichen Stichtag, – dieser fällt in diesem<br />
Jahr auf den 27. April 2010 – nachweisen können und sich nach den aus der Satzung des<br />
Unternehmens ergebenden Konditionen zur Teilnahme angemeldet haben.<br />
Die Hauptversammlung der Saint-Gobain Oberland AG fand am 14. Mai 2009 in Bad<br />
Wurzach statt. Mehr als 250 Aktionäre und Aktionärsvertreter haben teilgenommen<br />
und ihr Stimmrecht ausgeübt. Die rechnerische Präsenz des Aktienkapitals lag bei<br />
97,11 %. Bis auf einen wurden alle zur Abstimmung gestellten Tagesordnungspunkte<br />
ein stimmig, ohne Gegenstimmen und Enthaltungen, beschlossen. Die nächste Haupt-<br />
versammlung wird am 18. Mai 2010 ebenfalls wieder in Bad Wurzach sein.<br />
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus erfolgsabhängigen und fixen<br />
Bestandteilen zusammen. Zusätzlich erhalten die Vorstände Sachbezüge und Bezüge für<br />
die Altersversorgung. Aktienoptionen oder vergleichbare Gestaltungen wurden von<br />
der Saint-Gobain Oberland AG nicht ausgegeben. Zu Einzelheiten sowie zur Vergütung des<br />
Aufsichtsrats wird auf den Lagebericht, Seite 86, und die Notes zum Konzernabschluss<br />
auf Seite 133 dieses Geschäftsberichts verwiesen.<br />
Von Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden keine Beratungsleistungen gegen Honorar<br />
erbracht. Dem Aufsichtsrat gehört eine ausreichende Zahl an unabhängigen Mitgliedern<br />
an. Interessenkonflikte sind auch im Geschäftsjahr 2009 nicht aufgetreten.<br />
In den Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat sind die Rechte und Pflichten<br />
aus dem Deutschen Corporate Governance Kodex verankert. Aufgrund der veränderten<br />
Organisationsstruktur innerhalb des Vorstandsgremiums wurde dessen Geschäftsordnung<br />
entsprechend angepasst; die für den Aufsichtsrat blieb unverändert.<br />
Bezüglich Compliance unterliegt die Saint-Gobain Oberland AG vollständig dem<br />
Programm, das für den Saint-Gobain Konzern erarbeitet und eingeführt wurde.<br />
Nähere In formationen hierzu finden Sie auch auf unserer Internetseite<br />
www.saint-gobain-oberland.de in der Erklärung zur Unternehmensführung.<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
13
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
14<br />
Der Konzernabschluss der Saint-Gobain Oberland AG zum 31. Dezember 2009 wurde nach<br />
den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, der Jahresabschluss<br />
der Saint-Gobain Oberland AG für das Geschäftsjahr 2009 nach den Rechnungslegungsvorschriften<br />
des Deutschen Handelsgesetzbuches (HGB).<br />
Die Änderungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) wurden in 2009<br />
dem Wahlrecht folgend nicht vorzeitig angewendet. Lediglich die verpflichtend nach<br />
BilMoG im Anhang des Abschlusses durchzuführenden Anpassungen werden umgesetzt.<br />
Die Hauptversammlung 2009 ist dem Vorschlag des Aufsichtsrats gefolgt und hat die<br />
KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer für das<br />
Geschäftsjahr 2009 gewählt. Der Prüfungsauftrag wurde durch den Aufsichtsrat erteilt.
entsprechenserklärung<br />
der saInt-gobaIn oberland ag<br />
Vorstand und Aufsichtsrat haben mit Beschluss vom 9. Dezember 2009<br />
folgende Entsprechenserklärung nach § 161 AktG für das Geschäftsjahr 2009<br />
abgegeben:<br />
„Die Saint-Gobain Oberland AG hat den Empfehlungen der ‚Regierungskommission<br />
Deutscher Corporate Governance Kodex‘ für das Geschäftsjahr 2009 in ihrer Fassung<br />
vom 6. Juni 2008 unter Maßgabe der Entsprechenserklärung vom 10. Dezember 2008<br />
entsprochen und wird ihnen in der Fassung vom 18. Juni 2009 mit den nachfolgend<br />
aufgeführten Ausnahmen entsprechen*:<br />
2.3.2 Die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen<br />
wurde nicht auf elektronischem Wege übermittelt. In Zukunft wird dies auf<br />
Anfrage erfolgen.<br />
2.3.3 Ein Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts der<br />
Aktionäre wurde und wird vor der Hauptversammlung nicht bestellt.<br />
4.2.2 Ein Beschluss über das Vergütungssystem des Vorstands und eine regelmäßige<br />
Überprüfung erfolgten und erfolgen nicht.<br />
4.2.3 Die variablen Vergütungsteile hatten und haben keine mehrjährige Bemessungs-<br />
grundlage. Als variable Vergütungskomponenten wurden und werden keine<br />
Aktien der Saint-Gobain Oberland AG ausgegeben. Eine nachträgliche Änderung<br />
von Erfolgszielen bei der variablen Vergütung von Vorstandsmitgliedern ist<br />
insoweit nicht ausgeschlossen, als unterjährig veränderten Umständen Rechnung<br />
getragen werden kann.<br />
4.2.4 Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wurde und wird nicht individualisiert<br />
offengelegt.<br />
4.2.5 Ein individualisierter Vergütungsbericht wurde und wird nicht erstellt.<br />
5.3 Im Aufsichtsrat sind und werden außer dem Personalausschuss keine weiteren<br />
fachlichen Ausschüsse gebildet; ein Prüfungsausschuss bestand und besteht nicht.<br />
5.4.3 Die Wahlen zum Aufsichtsrat in der Hauptversammlung am 22. Juni 2005 wurden<br />
nicht als Einzelwahl, sondern ‚en bloc‘ durchgeführt.<br />
* Nummerierung gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex.<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
15
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
16<br />
5.4.6 Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen wurden und werden bei der<br />
Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder nicht berücksichtigt. Eine erfolgsorientierte<br />
Vergütung erhielten und erhalten die Aufsichtsratsmitglieder nicht. Die Vergü-<br />
tung der Aufsichtsratsmitglieder wird derzeit im Corporate Governance Bericht<br />
nicht individualisiert ausgewiesen. Hieran wird festgehalten.<br />
7.1.2 Der Zwischenbericht zum 30. Juni 2009 wurde vom Aufsichtsrat vor<br />
Veröffentlichung nicht mit dem Vorstand erörtert.<br />
7.1.3 Der Corporate-Governance-Bericht enthält keine Angaben zu Aktienoptions -<br />
programmen oder ähnlichen Anreizsystemen der Gesellschaft.“<br />
Die wesentlichen Gründe für die Nichtentsprechens-Tatbestände liegen in der geringen<br />
Anzahl außen stehender Aktionäre, der Einbindung der Gesellschaft in den Saint-Gobain<br />
Konzern und der dadurch bedingten geringen finanzmarktlichen Orientierung des<br />
Unternehmens.<br />
Im Einzelnen führen folgende Gründe zur Nichtanwendung der vorgenannten<br />
Empfehlungen:<br />
2.3.2 Es lagen keine Anfragen vor, die die Übermittlung der Einberufung der Haupt-<br />
versammlung mitsamt den entsprechenden Unterlagen auf elektronischem Wege<br />
veranlasst hätten.<br />
2.3.3 Die Bestellung eines Vertreters zur Stimmabgabe vor der Hauptversammlung<br />
ist angesichts der geringen Anzahl von Aktionären und des damit verbundenen<br />
Aufwands nicht sinnvoll.<br />
4.2.2 Das System zur Vergütung der Vorstände entspricht den konzerninternen<br />
Regelungen und Richtlinien der Compagnie de Saint-Gobain. Der Aufsichtsrat<br />
verzichtet daher auf eine zusätzliche Beschlussfassung und regelmäßige<br />
Überprüfung.<br />
4.2.3 Die Möglichkeit der Änderung von Erfolgszielen soll angesichts der schnellen<br />
Veränderungen in den Märkten nicht von vornherein ausgeschlossen werden.<br />
Neben der fixen und der variablen Vergütung können die Mitglieder des<br />
Vorstands ‚stock options‘ des Hauptaktionärs erhalten und können an seinem<br />
Aktiensparprogramm teilnehmen. Damit besteht ein Anreizsystem für<br />
langfristig orientiertes Handeln.
4.2.4 Die Hauptversammlung der Saint-Gobain Oberland AG hat am 31. Mai 2006<br />
+ 4.2.5 beschlossen, die Vergütung der Vorstandsmitglieder nicht individualisiert<br />
offenzulegen. Daher wurde und wird auch kein individualisierter Vergütungs-<br />
bericht erstellt.<br />
5.3 Die Bildung von weiteren Ausschüssen erscheint angesichts des überschaubaren<br />
Umfangs des Unternehmens und der Größe des Aufsichtsrats nicht erforderlich.<br />
5.4.3 Zum Zeitpunkt der letzten Aufsichtsratswahlen war es gängige Praxis, die<br />
Mitglieder des Aufsichtsrats ‚en bloc‘ wählen zu lassen. Die nächsten Wahlen<br />
zum Aufsichtsrat werden als Einzelwahl durchgeführt.<br />
5.4.6 Eine gesonderte Vergütung der Ausschusstätigkeit sowie eine variable Vergütung<br />
sind satzungsmäßig nicht vorgesehen.<br />
7.1.2 Eine Erörterung des Zwischenberichtes zwischen Aufsichtsrat und Vorstand<br />
würde im Rahmen einer ordentlichen Aufsichtsratssitzung vorgenommen, sofern<br />
diese zeitlich vor der Veröffentlichung stattfinden würde. Eine rechtzeitige<br />
Vorabinformation war sichergestellt.<br />
7.1.3 Aktienoptionsprogramme oder ähnliche Anreizsysteme der Gesellschaft<br />
bestehen nicht.<br />
Im Rahmen des Geschäftsberichts soll auch über die Corporate Governance der<br />
Gesellschaft berichtet werden.<br />
Bad Wurzach, den 9. Dezember 2009<br />
Für den Vorstand: Für den Aufsichtsrat:<br />
Stefan Jaenecke Paul Neeteson<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
17
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
18<br />
organe der gesellschaft 2009<br />
VORStAND<br />
Stefan Jaenecke Vorstandsvorsitzender (ab 17.04.2009), Bad Waldsee<br />
Michael G. Prechtl Vorstandsvorsitzender (bis 02.04.2009), Bad Wurzach<br />
Dirk De Meulder Stellvertretender Vorstandsvorsitzender (bis 06.05.2009),<br />
Bad Wurzach<br />
Thomas Beyer Personal, Bad Waldsee<br />
Wolfgang Brauck Vertrieb, Bad Wurzach<br />
Marcus B. Teschner Finanzen, Ravensburg<br />
Jorma Turpeinen Osteuropa (ab 06.05.2009), Moskau<br />
Roland Unfried Technik, Bad Waldsee<br />
AUFSIcHtSRAt<br />
Paul Neeteson<br />
Generaldelegierter für Mittel- und Nordeuropa<br />
Vorsitzender<br />
der Compagnie de Saint-Gobain, Aachen<br />
Dieter Müller<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Betriebsrat, Essen<br />
Dr. Hans-Peter Binder Direktor der Deutschen Bank AG i. R., Berg<br />
Bernhard Dausend Betriebsrat, Neuburg a. d. Donau<br />
Jérôme Fessard Präsident des Verwaltungsrats<br />
der Saint-Gobain Emballage S.A., Paris<br />
Dr. Werner Futter Rechtsanwalt, Stuttgart<br />
Udo Glinka Betriebsrat, Bad Wurzach<br />
Jean-Dominique Grégoire Finanzdirektor der Compagnie de Saint-Gobain,<br />
Zweigniederlassung Deutschland, Aachen<br />
Matthias Zenner Chefsyndikus der Compagnie de Saint-Gobain,<br />
Zweigniederlassung Deutschland, Aachen
MItGLIEDScHAFtEN IN wEItEREN GESEtzLIcH zU BILDENDEN AUFSIcHtSRätEN<br />
SOwIE IN VERGLEIcHBAREN IN- UND AUSLäNDIScHEN KONtROLLGREMIEN<br />
Aufsichtsrat<br />
Paul Neeteson Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution<br />
Deutschland GmbH, Frankfurt am Main<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN GLASS Deutschland GmbH,<br />
Aachen<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,<br />
Ludwigshafen<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH, Düsseldorf<br />
Dr. Hans-Peter Binder Vorsitzender des Aufsichtsrats DIERIG HOLDING AG, Augsburg<br />
Mitglied des Aufsichtsrats KNORR-BREMSE AG, München<br />
Mitglied des Aufsichtsrats KNORR-BREMSE SYSTEME<br />
FÜR NUTZFAHRZEUGE GmbH, München<br />
Mitglied des Aufsichtsrats DEUTSCHE BETEILIGUNGS AG, Frankfurt am Main<br />
Mitglied des Aufsichtsrats DEUTSCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
FONDS III GmbH, Frankfurt am Main<br />
Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats FABER-CASTELL AG, Stein<br />
Mitglied des Verwaltungsrats A.W. FABER-CASTELL UNTERNEHMENS-<br />
VERWALTUNG GmbH & Co., Stein<br />
Mitglied des Aufsichtsrats BAUER COMP Holding AG, München<br />
Jérôme Fessard Vorsitzender des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN EMBALLAGE S.A., Frankreich<br />
Mitglied des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN VICASA S.A., Spanien<br />
Mitglied des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN MONDEGO S.A., Portugal<br />
Jean-Dominique Grégoire Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen<br />
Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution<br />
Deutschland GmbH, Frankfurt am Main<br />
Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN GLASS Deutschland GmbH, Aachen<br />
Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,<br />
Ludwigshafen<br />
Matthias Zenner Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen<br />
Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution<br />
Deutschland GmbH, Frankfurt am Main<br />
Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,<br />
Ludwigshafen<br />
für unsere aktIonäre<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
lageberIcht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstIge angaben<br />
saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />
19
saInt-gobaIn oberland nachhaltIgkeItsberIcht<br />
20<br />
nachhaltIgkeItsberIcht<br />
für das geschäftsJahr 2009
Y Der deutsche Wein kommt vor allem aus den<br />
Gegenden entlang des Rheins und der Mosel Y<br />
Durchschnittlicher Jahresverbrauch pro Kopf ca.<br />
20 Liter Y Der teuerste Wein der Welt kostet<br />
42.500 Euro pro Flasche Y Rotwein ist beliebter<br />
als Weißwein Y Europäer geben im Jahr 86 Milliarden<br />
Euro für 18 Milliarden Flaschen Wein aus<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben
sAint gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
22<br />
Inhalt<br />
Saint-Gobain Oberland AG – das Unternehmen<br />
Einführung – Nachhaltigkeitsmanagement<br />
grundlage des berichts<br />
stakeholder-dialog<br />
Glas – der nachhaltige Werkstoff<br />
rohstoffe<br />
recycling<br />
Mehrwegfähigkeit<br />
gesundheit<br />
Ökologische Nachhaltigkeit<br />
emissionsmanagement<br />
gesamtenergieverbrauch und -management<br />
innovative entwicklungen<br />
Produktrecycling und Abfallproduktreduktion<br />
transportwesen und logistikmanagement<br />
ziele für die zukunft und ökologische herausforderungen<br />
Ökonomische Nachhaltigkeit<br />
einführung<br />
Qualitätssicherung und Produktionsoptimierung<br />
kundenservice<br />
schulungsprogramme<br />
ziele für die zukunft und ökonomische herausforderungen<br />
Soziale Nachhaltigkeit<br />
gesundheitsmanagement<br />
Arbeitssicherheit<br />
Weiterbildung und Förderung<br />
Verhaltens- und handlungsprinzipien<br />
soziales engagement<br />
ziele für die zukunft und soziale herausforderungen<br />
Nachhaltigkeitsverpflichtung der Verpackungssparte<br />
des Saint-Gobain Konzerns<br />
23<br />
24<br />
24<br />
24<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28<br />
28<br />
30<br />
30<br />
31<br />
32<br />
33<br />
33<br />
34<br />
36<br />
37<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
42<br />
42<br />
42<br />
43
Saint-Gobain Oberland AG –<br />
das Unternehmen<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG ist 1946 unter dem Firmenna-<br />
men Oberland Glas GmbH in Bad Wurzach gegründet wor-<br />
den. Das Behälterglasunternehmen wuchs kontinuierlich,<br />
wodurch es das Interesse von Investoren weckte. Mitte der<br />
90er Jahre wurde es von der französischen Saint-Gobain<br />
Gruppe übernommen.<br />
Als Teil der Verpackungssparte des international aufgestellten<br />
Saint-Gobain Konzerns zählt die Saint-Gobain<br />
Oberland AG gegenwärtig zu den führenden Herstellern<br />
von Glasbehältern für den Getränke- und Lebensmittelbereich<br />
in Deutschland. Allein im Inland sind rund als 1.500<br />
Mitarbeiter beschäftigt, die an den Produktionsstandorten<br />
in Bad Wurzach, Wirges im Westerwald, Neuburg an der<br />
Donau und Essen erstklassige Behälterglasprodukte wie<br />
Flaschen und Konservengläser herstellen. Beliefert werden<br />
Unternehmen der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie<br />
im Inland und im angrenzenden Ausland.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
Die vier Standorte in Deutschland werden durch zwei Werke<br />
in Russland sowie eines in der Ukraine ergänzt, die Glasverpackungen<br />
für die dortigen nationalen Märkte produzieren.<br />
Die Werke in Russland und der Ukraine streben an, die<br />
bestehenden Marktpositionen in wachsenden Märkten zu<br />
sichern und nach dem Prinzip einer ökologisch, ökonomisch<br />
und sozial nachhaltigen Entwicklung weiter auszubauen<br />
und zu gestalten. Durch die anspruchsvollen Saint-Gobain<br />
Standards werden Prozess- und Organisationsabläufe optimiert<br />
und Qualitätsanforderungen der Kunden in diesen<br />
Ländern erfüllt. Im Werk Kavminsteklo in Mineralnye Vody,<br />
Nordkaukasus, werden überwiegend Grünglasflaschen für<br />
Mineralwasser, Wein und Sekt gefertigt. Die Glashütte in<br />
Kamyshin an der Wolga stellt überwiegend Konservengläser<br />
in Weißglas her. Das ukrainische Werk Zorya in Rivne<br />
produziert ebenfalls ausschließlich Weißglas für Konservengläser<br />
und Spirituosenflaschen.<br />
*<br />
„Nur eiN wirtschaftlich gesuNdes uNterNehmeN kaNN iN iNNovatioNeN,<br />
iN seiNe mitarbeiter iNvestiereN.“<br />
umweltverträglichkeit uNd soziales eNgagemeNt sowie<br />
steFAn JAenecke, VorstAndVorsitzender<br />
sAint gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
23
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
24<br />
Einführung –<br />
Nachhaltigkeitsmanagement<br />
Grundlage des Berichts<br />
Die weltweite wirtschaftliche Entwicklung und das stetige<br />
Wachstum der Weltbevölkerung führen dazu, dass<br />
natürliche Vorräte knapp werden. Durch die Diskrepanz<br />
zwischen verfügbaren Ressourcen und den Bedürfnissen<br />
eines jeden einzelnen Menschen können sowohl die Umwelt<br />
als auch die Gesellschaft Schaden nehmen. Dies gilt<br />
es zu verhindern. Die Saint-Gobain Oberland AG als Teil<br />
des gesamten Saint-Gobain Konzerns ist sich ihrer Verantwortung<br />
gegenüber der Umwelt und Gesellschaft bewusst<br />
und strebt stets nach kontinuierlichen Verbesserungen<br />
der betrieblichen Abläufe und der Entwicklung von Innovationen,<br />
die sowohl die Umwelt schonen als auch die<br />
Wirtschaft vorantreiben.<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG verfolgt das Ziel, all ihre Ent-<br />
wicklungen zukunftsfähig zu gestalten, damit gegenwärtige<br />
Bedürfnisse befriedigt werden können, ohne nachkommen-<br />
de Generationen in ihrer Entwicklung zu gefährden.<br />
Alle Strategien und Entwicklungen der Saint-Gobain Ober-<br />
land AG bauen daher sowohl auf einer ökologischen, öko-<br />
nomischen als auch sozialen Zielsetzung auf, die Mensch,<br />
Natur und industrielle Produktion nachhaltig in Einklang<br />
bringen will. Der folgende Bericht gibt einen detaillierten<br />
Überblick über alle Aktivitäten und Errungenschaften,<br />
die die Saint-Gobain Oberland AG auf dem Weg zu nach-<br />
haltigem Wirtschaften bereits umsetzt, sowie über die<br />
Herausforderungen, die das Unternehmen künftig zu be-<br />
wältigen bestrebt ist.<br />
Stakeholder-Dialog<br />
Jedes Unternehmen befindet sich im stetigen Dialog mit<br />
einer Vielzahl von Interessengruppen, die sowohl intern<br />
als auch extern präsent und aktiv sind. Die wichtigsten<br />
Stakeholder der Saint-Gobain Oberland AG lassen sich wie<br />
folgt unterteilen:<br />
– Mitarbeiter<br />
– Kunden<br />
– Handel<br />
– Investoren und Verbände<br />
– Gesellschaft<br />
– Öffentliche Hand<br />
– Politik und Presse<br />
– Lieferanten<br />
Der Erfolg der Saint-Gobain Oberland AG wird an der Zufriedenheit<br />
aller Stakeholder gemessen. Die Erwartungen<br />
und Bedürfnisse einer jeden Anspruchsgruppe zu erfassen<br />
und mit in die Wertschöpfungskette einfließen zu lassen,<br />
ist für alle Beteiligten von Vorteil.<br />
So unterstützen alle Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland<br />
AG sowie Kunden, Handel und Investoren die kontinuierliche<br />
und zukunftsorientierte Planung unserer<br />
Unternehmensstrategie. Die Beziehungen zu unseren<br />
Stakeholdern können dabei nur aufrechterhalten werden,<br />
wenn ein täglicher Informationsaustausch zwischen allen<br />
Interessengruppen gewährleistet ist. Im Zentrum dieser<br />
Kommunikationsbemühungen steht die Erfassung gemeinsamer<br />
Ziele und Interessen, die für unsere Zukunftsplanung<br />
und den wirtschaftlichen Erfolg grundlegend sind.<br />
Die Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland AG tragen täg-<br />
lich dazu bei, ein hohes Maß an Vertrauen zwischen allen<br />
Parteien aufzubauen, so dass ein aktiver Beitrag zur Gesundheit,<br />
Stabilität und Entwicklung unserer Gesellschaft<br />
geleistet werden kann.
Glas –<br />
der nachhaltige Werkstoff<br />
Rohstoffe<br />
Glas besteht fast ausschließlich aus den natürlichen Rohstoffen<br />
Quarzsand, Soda, Kalk und Dolomit, die reichhaltig<br />
in der Natur vorkommen. Dabei ist der wichtigste Bestandteil<br />
einer Glasverpackung heute Recyclingglas. Dadurch<br />
werden unsere endlichen Ressourcen geschont. Die Natürlichkeit<br />
der einzelnen Rohstoffe wirkt sich noch auf<br />
andere Weise positiv auf unsere Umwelt aus: So stellt eine<br />
achtlos weggeworfene Flasche keine Umweltbelastung<br />
dar, da Glas ähnlich wie Stein verwittert.<br />
Recycling<br />
Glas ist zu 100 % ohne Qualitätsverlust recycelbar. Neue<br />
Glasflaschen bestehen heute durchschnittlich zu 60 %<br />
aus Recyclingglas. Bei grünem Glas werden sogar Anteile<br />
von bis zu 90 % erreicht. Dies spart nicht nur Primärrohstoffe.<br />
Die Zugabe von Recyclingglas führt auch zur Reduktion<br />
der Schmelzenergie.<br />
Energieeinsparung<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
20 40 60 80 100<br />
Scherben in der Glasschmelze<br />
Angaben in %<br />
Mehrwegfähigkeit<br />
Der Einsatz von Glas-Mehrwegverpackungen ist ökologisch<br />
sowie ökonomisch sinnvoll und erfüllt in besonderem<br />
Maße das Ziel der Abfallvermeidung. So ist mit<br />
steigender Anzahl der Umläufe eine Reduktion des Packmitteleinsatzes,<br />
bezogen auf die abgefüllte Menge, verbunden.<br />
Dabei lassen sich Glas-Mehrwegflaschen bis zu<br />
50-mal wiederbefüllen und sind im Durchschnitt bis zu<br />
sechs Jahre im Einsatz. Werte, die von keinem anderen<br />
Packmittel erreicht werden.<br />
Gesundheit<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
Glas ist inert: Es gibt keine Inhaltsstoffe ab, die die Le-<br />
bensmittelsicherheit und den Geschmack des Füllgutes<br />
negativ beeinträchtigen, und es nimmt auch keine Stoffe<br />
aus dem Inhalt, wie zum Beispiel Aroma- und Wirkstoffe,<br />
auf. Glas garantiert somit die Reinheit des Füllgutes und<br />
ist auch für sensible Produkte wie Babykost bestens geeignet.<br />
Aufgrund der Inertheit ist Glas zudem der universelle<br />
und uneingeschränkte Werkstoff für Mehrwegbehälter, da<br />
selbst im Falle einer vorübergehenden Zweckentfremdung<br />
durch den Verbraucher keine negativen Auswirkungen auf<br />
die weitere Nutzung des Glasbehälters bestehen.<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
25
*<br />
„saiNt-gobaiN oberlaNd uNterNimmt grosse<br />
aNstreNguNgeN im siNNe eiNer effizieNteN uNd<br />
umweltbewussteN ProduktioN. darüber hiNaus förderN wir<br />
dauerhaft iNitiativeN, die diese ProduktioNsPraktikeN uNterstützeN uNd<br />
Noch umweltfreuNdlichere techNologieN voraNtreibeN.“<br />
rolAnd unFried, VorstAnd technik
Ökologische Nachhaltigkeit<br />
„Ökologische Nachhaltigkeit beschreibt die Zieldimension,<br />
die Artenvielfalt zu erhalten und den Klimaschutz zu<br />
fördern, damit Natur und Umwelt für die nachfolgenden<br />
Generationen erhalten bleiben.“<br />
(Agenda 21, 2009)<br />
Jedes Unternehmen greift unvermeidlich auf natürliche<br />
Ressourcen zurück. Die Saint-Gobain Oberland AG ist sich<br />
dieser Tatsache bewusst. Das Unternehmen ist daher schon<br />
seit langem bestrebt, den Verbrauch an Ressourcen auf ein<br />
notwendiges Minimum zu reduzieren. Dabei unterliegt<br />
die gesamte Wertschöpfungskette, von der Annahme der<br />
Rohstoffe bis zur Auslieferung des fertigen Produktes, einer<br />
kontinuierlichen Betrachtung, um Einsparpotenziale<br />
zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.<br />
Die Strategie hinsichtlich der ökologischen Entwicklung<br />
von Saint-Gobain Oberland sieht dabei nicht allein die<br />
Reduktion an Ressourcen vor, sondern bezieht auch die<br />
Vermeidung unerwünschter Nebenprodukte, wie zum<br />
Beispiel Emissionen, mit ein. Bereits getroffene Maßnahmen<br />
konnten einen deutlichen Beitrag zum Umweltschutz<br />
leisten. Weitere sind geplant.<br />
Emissionsmanagement<br />
Der Prozess der Glasschmelze hat auch zur Folge, dass Emis-<br />
sionen, wie zum Beispiel Kohlendioxid, in unsere Atmo-<br />
sphäre gelangen. Eine Reduzierung dieser Emissionen<br />
kann maßgeblich durch einen verringerten Energieein-<br />
satz sowie eine optimierte Gemengezusammensetzung<br />
erreicht werden.<br />
Da die fossilen und damit Emissionen verursachenden<br />
Energieträger Erdgas und schweres Heizöl den größten An-<br />
teil bei der Produktion von Glasverpackungen einnehmen,<br />
wird der Verbrauchsreduzierung dieser Energieträger große<br />
Aufmerksamkeit geschenkt. Die größten Mengen an fos-<br />
siler Energie werden zur Befeuerung der Schmelzwannen<br />
eingesetzt. Eine effektive Fahrweise der Wannen und laufende<br />
Anpassung des Energieträgermixes, soweit technisch<br />
möglich, ist daher unabdingbar.<br />
Aber auch Energieeinsparinitiativen wie die Optimierung<br />
der Einstellung und Steuerung der Kühlöfen und die laufende<br />
Analyse der Kühlofenverbräuche sind wichtige<br />
Schritte, um Erdgas effektiv zu nutzen und somit die CO2- Emissionen zu verringern. So entwickelte beispielsweise<br />
Saint-Gobain Oberland gemeinsam mit einer früheren<br />
Tochtergesellschaft in den letzten Monaten eine neuartige<br />
Kühlofensteuerung, die die Energiezufuhr bedarfsgerechter<br />
regelt. Nach der Testphase werden diese Steuerungen<br />
weltweit in allen Kühlöfen des Verpackungssektors von<br />
Saint-Gobain eingebaut.<br />
Neben diesen und weiteren Aktivitäten trägt Glas-Recyc-<br />
ling schon seit Jahrzehnten dazu bei, den Energieeinsatz<br />
und damit die entstehenden Emissionen zu reduzieren.<br />
Darüber hinaus werden durch den Einsatz von Recycling-<br />
glas das anfallende allgemeine Müllaufkommen und der<br />
Einsatz von wertvollen Rohstoffen bei der Glasherstellung<br />
reduziert.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
27
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
28<br />
Ein weiteres großes Potenzial zur Energieeinsparung<br />
bieten die heißen Rauchgase der Schmelzwannen. Diese<br />
werden an allen Standorten von Saint-Gobain Oberland<br />
genutzt, um die Verbrennungsluft vorzuwärmen. Des<br />
Weiteren wird bereits an einem Standort die Energie der<br />
Rauchgase über einen Wärmetauscher genutzt, um Dampf<br />
zu erzeugen, der wiederum zur Stromerzeugung und zu<br />
Heizzwecken genutzt wird. Um dieses Potenzial an anderen<br />
Standorten umzusetzen, werden derzeit verschiedene<br />
Aktivitäten unternommen.<br />
Gesamtenergieverbrauch und -management<br />
Die Aufteilung der Energieträger, die zur Erzeugung von<br />
Glas benötigt werden, setzt sich bei der Saint-Gobain<br />
Oberland AG derzeit wie folgt zusammen: 44 % Erdgas,<br />
37 % Heizöl, 19 % Strom.<br />
Ziel der Saint-Gobain Oberland AG ist es, diese Energie so<br />
effizient wie möglich einzusetzen. Dies trägt zum einen<br />
zur Reduzierung von schädlichen Umwelteinflüssen wie<br />
CO2-Emissionen und anderen Luftschadstoffen bei, zum<br />
anderen ist Energieeffizienz ein Kernbestandteil wettbewerbsfähiger<br />
Produktion.<br />
Neben den bereits erwähnten Maßnahmen werden in so<br />
genannten Energieteams laufend Verbräuche analysiert,<br />
Einsparpotenziale ermittelt und vielfältige Maßnahmen<br />
umgesetzt. Dies betrifft nicht nur den Einsatz fossiler Rohstoffe,<br />
sondern auch die Verwendung elektrischer Energie,<br />
die bei der Behälterglasproduktion, zum Beispiel für die<br />
Drucklufterzeugung, eine große Rolle spielt.<br />
Innovative Entwicklungen<br />
Bereits Mitte der 80er Jahre war die damalige Ober-<br />
land AG eines der ersten Unternehmen, das elektrosta-<br />
tische Filter zur Verringerung von Staub und Schwefel-<br />
emissionen einsetzte. Auch wurden früh verschiedene<br />
Systeme zur Wasseraufbereitung und -wiederverwen-<br />
dung angewandt, so dass eine große Menge an Prozess-<br />
wasser im Kreislauf gefahren und der Frischwasserbedarf<br />
auf ein Minimum reduziert werden konnte.<br />
Wie zuvor erwähnt, entsteht der größte Umwelteinfluss<br />
bei der Einschmelzung des Recyclingglases und der nö-<br />
tigen Rohstoffe für die Produktion qualitativ hochwer-<br />
tiger Glasverpackungen. Die Saint-Gobain Oberland AG<br />
ist deswegen zuversichtlich, durch neue, nachhaltige<br />
Energieträger auch in Zukunft einen Beitrag zu mehr
Umweltbewusstsein leisten zu können. Dafür wurde<br />
innerhalb der gesamten Verpackungssparte des Saint-<br />
Gobain Konzerns eine Initiative ins Leben gerufen, die sich<br />
mit verschiedenen Energieträgern aus Biomasse auseinan-<br />
dersetzt. So ist beispielsweise für das Werk Bad Wurzach<br />
eine Biogas-Anlage vorgesehen, mit der anfangs ein Bedarf<br />
von 5 bis 10 % der benötigten Energie der drei Schmelzwan-<br />
nen gedeckt werden kann. Die Umsetzung erfolgt dabei<br />
in enger Kooperation mit der Kommune, da Vorteile auf<br />
beiden Seiten zu erwarten sind. Langfristig soll der Einsatz<br />
auf bis zu 50 % und mehr gesteigert werden. Der Ausstoß<br />
an CO2-Emissionen kann somit deutlich gesenkt werden.<br />
Saint-Gobain Oberland arbeitet hierbei – wie in der gesamten<br />
Forschung und Entwicklung – sehr eng mit dem<br />
entsprechenden Bereich auf Spartenebene innerhalb des<br />
Konzerns zusammen.<br />
Bei Innovationen geht es im Übrigen nicht nur um die<br />
Einführung neuer Technologien, sondern auch um die Entwicklung<br />
neuer Produkte. In diesem Sinne sind Innovationen<br />
der Motor unseres Erfolgs und entscheidend für eine<br />
nachhaltige Entwicklung und die Erfüllung der Wünsche<br />
unserer Kunden.<br />
Verpackungen aus Glas sind grundsätzlich ökologisch vorteilhaft<br />
(siehe Kapitel „Glas – der nachhaltige Werkstoff“).<br />
Zu den fertigen Produkten können sich unterschiedliche<br />
Potenziale hinsichtlich einer ökologischen Optimierung<br />
ergeben. Zur Ermittlung eventueller Potenziale wurde<br />
von der Saint-Gobain Oberland AG der ECOVA-Service ins<br />
Leben gerufen, der sich als ein wesentlicher Teil in die<br />
globale Nachhaltigkeitsstrategie der Verpackungssparte<br />
von Saint-Gobain einfügt. Dieser Service sieht eine Analyse<br />
der kundenspezifischen Wertschöpfungsketten vor,<br />
um daraus mögliche Optimierungsmaßnahmen abzuleiten.<br />
Das Konzept des ECOVA-Service vernachlässigt dabei<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
nicht das ästhetische Erscheinungsbild der Artikel. Wie<br />
die gesamte Produktpalette der Saint-Gobain Oberland<br />
AG profitieren diese Artikel von den Umweltvorteilen von<br />
Glas sowie von allen technischen Innovationen, die den<br />
Glasherstellungsprozess optimieren. Aus der ökologischen<br />
Vorteilhaftigkeit und der attraktiven Darstellung kann<br />
somit ein direkter Mehrwert für den Kunden und den Endverbraucher<br />
generiert werden.<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
29
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
30<br />
Produktrecycling und Abfallproduktreduktion<br />
Je höher die Recyclingrate, desto geringer ist der Verbrauch<br />
an Schmelzenergie. Da Glas zu 100 % recycelbar ist, ver-<br />
folgt die Saint-Gobain Oberland AG das Ziel, 100 % des pro -<br />
duzierten Glases nach Entsorgung durch den Endkon-<br />
sumenten wieder einzusammeln und in die Produktion<br />
zurückzuführen.<br />
Auch die Filterstäube aus den Filteranlagen werden als<br />
Rohstoff im Produktionsprozess wiederverwendet.<br />
Bemerkenswert ist, dass die deutsche Glasindustrie schon<br />
1972 begonnen hat, gebrauchtes Behälterglas systematisch<br />
zu sammeln und wiederzuverwerten. Die Wurzeln die-<br />
ser Erfolgsgeschichte liegen in Bad Wurzach. Glascontai-<br />
ner sind heute für jeden eine Selbstverständlichkeit und<br />
überall einfach zugänglich. Optimiert wird die Sammlung<br />
durch die strikte Trennung in die drei Farben Weiß, Braun<br />
und Grün.<br />
In engster nachbarschaftlicher Zusammenarbeit kann<br />
in Bad Wurzach mit dem Werk SAR (Süddeutsche Altglas<br />
Rohstoff), das Recyclingglas aufbereitet, so seit Jahrzehnten<br />
der Umwelteinfluss von Glasverpackungen reduziert<br />
werden. Über 2 Millionen Tonnen Recyclingglas verwertet<br />
die deutsche Behälterglasindustrie jährlich. 220.000 Tonnen<br />
werden hierbei durch die SAR dank neuester Technik<br />
sortiert, gereinigt, gerüttelt, zerkleinert und schließlich<br />
mit in die Produktion der Saint-Gobain Oberland AG<br />
eingebracht.<br />
Transportwesen und Logistikmanagement<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG hat sich einer nachhaltigen<br />
Logistik verschrieben, die sich durch einen reduzierten<br />
Einsatz an Ressourcen und durch eine Vermeidung von<br />
transportbedingten Verlusten auszeichnet.<br />
transportverpackung<br />
Auch bei der gebräuchlichsten Transportverpackung der<br />
Saint-Gobain Oberland AG wird sowohl der ökonomi-<br />
sche als auch der ökologische Gedanke weiter verfolgt.<br />
So bestehen die Zwischenlagen einer Palette aus Kunst-<br />
stoffplatten, die in einem Mehrwegsystem viele Male<br />
wiederverwendet werden können. Zudem sind die zu<br />
100 % recycelbaren Einschrumpffolien exakt an die zu erwartenden<br />
Transportbelastungen angepasst und bieten<br />
daher eine optimale Stabilität bei möglichst geringem<br />
Materialeinsatz.
Verladeservice<br />
Zeit ist Geld. Diesem Leitsatz hat sich die Saint-Gobain<br />
Oberland AG auch bei der Beladung von Lastwagen ver-<br />
schrieben, die zu unseren Werken kommen, um dort die<br />
fertige Ware abzuholen. So wird die Abfertigung an unseren<br />
Standorten kontinuierlich geprüft und optimiert, so<br />
dass wir in den letzten Jahren eine Reduktion der Standzeiten<br />
von bis zu 30 % erreichen konnten.<br />
optimierter Auslastungsgrad der lagerhallen<br />
Eine gute Logistik zeichnet sich auch durch eine optimale<br />
Nutzung der vorhandenen Ressourcen aus. So wurde im<br />
Falle unserer Lagerhallen durch die Einführung angepasster<br />
Lagerstrategien ein deutlich höherer Auslastungsgrad<br />
erreicht. Die Lagerung der Fertigwaren im Freien konnte<br />
somit reduziert werden.<br />
liefertreue<br />
Die Kunden der Saint-Gobain Oberland AG können<br />
sich auf eine termingerechte Lieferung ihrer bestellten<br />
Ware verlassen. So wird der bestätigte Wunschtermin in<br />
99,9 % aller Fälle eingehalten.<br />
Minimierung von transportschäden<br />
Unsachgemäße Transportbedingungen können zu einer<br />
Beschädigung der Ware führen. Um das Risiko eines transportbedingten<br />
Schadens zu minimieren, müssen seit 2008<br />
alle Lastwagen, die in unseren Werken beladen werden,<br />
dem Anforderungsprofil in Bezug auf Ladungssicherung<br />
gemäß DEKRA entsprechen.<br />
Ziele für die Zukunft und ökologische Heraus -<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
forderungen<br />
Das Streben nach Entlastung der Umwelt und die damit<br />
einhergehende konsequente Umsetzung von Umweltprogrammen<br />
sind wichtige Werte in der Unternehmenskultur<br />
der Saint-Gobain Oberland AG. Die Einhaltung der rechtlichen<br />
Verpflichtungen, Normen und Richtlinien bildet<br />
das Fundament für die ständige Verbesserung unserer<br />
Produkte und Prozesse sowie des Umweltschutzes. Zu den<br />
wichtigsten Zielen für die Zukunft zählen auch weiterhin,<br />
Energie einzusparen, Abfallaufkommen und Wasserverbrauch<br />
zu verringern sowie Emissionen zu reduzieren.<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
31
*<br />
„mit glasverPackuNgeN bieteN wir uNsereN kuNdeN qualitativ hochwertige uNd<br />
gesuNdheitlich uNbedeNkliche Produkte,<br />
die das vertraueN der eNdverbraucher laNgfristig sicherN.“<br />
WolFgAng brAuck, VorstAnd Vertrieb
Ökonomische Nachhaltigkeit<br />
„Ökonomische Nachhaltigkeit beschreibt die Formung<br />
eines intakten ökonomischen, sozialen und ökologischen<br />
Systems, das dauerhaft betrieben werden kann, ohne die<br />
Möglichkeit nachfolgender Generationen zu gefährden,<br />
ihre Bedürfnisse zu befriedigen.“<br />
(Agenda 21, 2009)<br />
Einführung<br />
Ohne ein verantwortungsvolles Handeln in der Wirtschaft<br />
kann Nachhaltigkeit in der Vielzahl ihrer Facetten nicht<br />
erreicht werden. Wer im gegenwärtigen Wettbewerb<br />
dauerhaft den Wohlstand seines Unternehmens, seiner<br />
Mitarbeiter und der Gesellschaft erhalten will, muss einer<br />
Ausbeutung wirtschaftlicher Ressourcen entgegenwirken.<br />
Erst dieser Schritt ermöglicht es einem jeden Unternehmen,<br />
auch ökologisch und sozial nachhaltig zu agieren.<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG verfolgt somit das Ziel,<br />
ihren wirtschaftlichen Erfolg weiter auszubauen, um<br />
Investitionen in die Entwicklung ökologisch und sozial<br />
nachhaltiger Praktiken weiter vornehmen zu können. Ein<br />
wichtiger Schritt hierbei ist, Nachhaltigkeit in ihren drei<br />
Dimensionen als eine Einheit anzusehen, damit nachhaltige<br />
Entwicklungen aktiv gefördert und in die Tat umgesetzt<br />
werden können.<br />
Im Folgenden sollen die Punkte näher erläutert werden, die<br />
innerhalb des Bereichs der ökonomischen Nachhaltigkeit<br />
eine hohe Priorität genießen.<br />
Qualitätssicherung und Produktionsoptimierung<br />
Qualitätssicherung<br />
Die Qualität der Artikel der Saint-Gobain Oberland AG<br />
befindet sich auf einem sehr hohen Niveau und wird durch<br />
entsprechende Maßnahmen kontinuierlich gesteigert.<br />
Zielgerichtete Investitionen führten in den vergangenen<br />
Jahren zur Festlegung einer Vielzahl an Standards, die dem<br />
Kunden ein hohes Maß an Sicherheit bieten. So konnte<br />
die Saint-Gobain Oberland AG zum Beispiel im Jahr 2009<br />
als erste deutsche Behälterglashütte ein Hygienemanage-<br />
mentsystem installieren, das die strengen Standards der<br />
ISO 22000 erfüllt.<br />
Des Weiteren wurde das Unternehmen in den vergange-<br />
nen Jahren unter anderem auf folgenden Gebieten erfolg-<br />
reich zertifiziert:<br />
– ISO 9001<br />
(Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme)<br />
– ISO 14001<br />
(Anforderungen an Umweltmanagementsysteme)<br />
– HACCP<br />
(Anforderungen an Hygienemanagementsysteme)<br />
– BRC/IoP<br />
(Anforderungen an Hygienemanagementsysteme)<br />
– EMAS<br />
(Registrierungsurkunde für besondere Umweltleistungen)<br />
– OHRIS<br />
(Anforderungen an Gesundheits- und Risikomanagement)<br />
– OHSAS 18001<br />
(Spezifikationen von Arbeitsschutzmaßnahmen)<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
Produktionsoptimierung<br />
Das tiefe Verständnis des komplexen Glasherstellungsprozesses<br />
ist die Basis für dessen Optimierung. Die Saint-<br />
Gobain Oberland AG folgt diesem Grundsatz und hat daher<br />
für alle relevanten Teilprozesse entsprechende Sensorik-<br />
Systeme eingeführt. Die so gewonnenen Informationen<br />
werden direkt für konkrete Optimierungen genutzt. Dabei<br />
gilt das Ziel, ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen bei<br />
gleichzeitig geringem Einsatz an Ressourcen.<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
33
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
34<br />
Kundenservice<br />
innovationscenter<br />
Das Innovationscenter von Saint-Gobain Oberland in Bad<br />
Wurzach ist einzigartig in Deutschland. Kernstück ist der<br />
intensive Austausch aller an einem Innovationsprojekt<br />
Beteiligten. Kunde, Designer, Marketing-Spezialisten, Konstrukteure<br />
und Techniker setzen sich gemeinsam an einen<br />
Tisch, um Lösungen zu erarbeiten, die gleichermaßen attraktiv<br />
wie praktisch sind. Sowohl für Projektmeetings<br />
als auch für Kreativ-Workshops steht ein leistungsfähiges<br />
CAD-System zur Verfügung, auf dem die ersten Vorstellungen<br />
in Skizzen und Modellen festgehalten werden. Ausgewählte<br />
Entwürfe können anschließend in Form von<br />
realitätsnahen Renderings oder eDrawings ausgegeben<br />
werden. Was bislang nur als Idee existierte, kann nun<br />
realistisch gezeigt werden und erlaubt dem Kunden ein<br />
zeitnahes Eingreifen, wo Lösungen noch nicht stimmig<br />
sind. Der ganzheitliche Blick ermöglicht ein Höchstmaß<br />
an Effizienz bei der Ausführung der Projekte – Zeit und<br />
Geld werden gespart.<br />
komplett-lösungen<br />
Das Angebot der Saint-Gobain Oberland AG geht über den<br />
reinen Glasbehälter hinaus. So können zusätzlich No-Label-<br />
Etiketten aufgebracht werden. Für Lochmundflaschen ist<br />
eine Verbügelung möglich. Zudem bekommen Kunden<br />
auf Wunsch die Flaschen bereits in Kisten für den Endverbrauch<br />
angeliefert. Die unmittelbare Nähe zu einem<br />
Kistenhersteller beim Werk in Bad Wurzach bringt hier<br />
logistische Vorteile.
logistik-service<br />
Die Auswirkungen von Form, Größe und Gewicht einer<br />
Glasverpackung auf deren logistische Eignung (wie zum<br />
Beispiel Paletten- und Lkw-Ausnutzung) werden bereits in<br />
einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses berück-<br />
sichtigt. Mit spezieller Software für Endverpackungsopti-<br />
mierung und in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />
werden Neuentwicklungen auch nach ökonomischen Gesichtspunkten<br />
gestaltet.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
technischer kundendienst<br />
Die Betreuung durch Saint-Gobain Oberland endet nicht<br />
am Werkstor, sondern reicht bis in den Produktionsablauf<br />
beim Kunden hinein. Aus der eigenen Erfahrung mit einem<br />
komplexen Maschinenpark hat sich ein qualifizierter technischer<br />
Kundendienst entwickelt. Dieser unterstützt den<br />
Kunden auch vor Ort, damit sich die neuen Glasbehälter<br />
reibungslos in den Abfüllprozess einfügen.<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
35
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
36<br />
Schulungsprogramme<br />
Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter steht neben der<br />
Gewährleistung eines sicheren Arbeitsplatzes im Zentrum<br />
der Bemühungen der Saint-Gobain Oberland AG und re-<br />
präsentiert somit einen wichtigen Teil unserer Unterneh-<br />
menspolitik. Ermutigung, Sensibilisierung und Schulung<br />
sind Schlüsselfaktoren, damit jede Mitarbeiterin und jeder<br />
Mitarbeiter einen wertvollen Beitrag zur kontinuierlichen<br />
Verbesserung des eigenen Arbeitsumfelds und der Arbeit<br />
im Team leisten kann.<br />
Im Sinne unserer strategischen Personalentwicklung werden<br />
Fortbildungsbudgets und -schwerpunkte durch das<br />
eingeführte Bildungscontrolling geplant, damit die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in den folgenden Bereichen<br />
weitergebildet werden können:<br />
Grundlagen der Weiterbildungsplanung (Beispiele):<br />
– Präsentationstechnik<br />
– Konfliktmanagement<br />
– Rhetorik<br />
– Moderationstechnik<br />
Bereiche der Weiterbildungsplanung:<br />
– EHS (EHS-Auditor, Betreiberpflichten)<br />
– Fachwissen<br />
– Methodenkompetenz<br />
(Kommunikation, Selbstmanagement)<br />
– Führungskompetenz<br />
(„New Managers“, Operational Management)<br />
– Sprachen<br />
– IT-Seminare<br />
– Meister- und andere weiterführende Ausbildungen<br />
(Fachwirte etc.)
Weitere Angebote umfassen Kennenlern-Programme für<br />
die Verpackungssparte des Saint-Gobain Konzerns oder<br />
die Delegation für Mittel- und Nordeuropa der Compagnie<br />
de Saint-Gobain.<br />
Fortbildungsprogramme stehen allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Saint-Gobain Oberland AG zur Verfügung,<br />
abhängig von den Anforderungen an ihre aktuelle<br />
Position und ihren Vorkenntnissen. Die Qualifikation<br />
unserer Mitarbeiter stellt somit die Kernkompetenz der<br />
Saint-Gobain Oberland AG dar, die es zu fördern gilt.<br />
Die Wirksamkeit der Fördermaßnahmen wird auf verschiedenen<br />
Ebenen gemessen:<br />
Beurteilungsbögen unmittelbar nach der Veranstaltung ge-<br />
ben Aufschluss über die Qualität des Seminars und der Orga-<br />
nisation. Die Beurteilung der Wirksamkeit erfolgt rund sechs<br />
Monate nach dem Seminar und erfasst den Lerntransfer in<br />
die Praxis. Die Wirksamkeit von Weiterbildungssmaßnahmen<br />
wird auch in den Jahresgesprächen diskutiert.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
Ziele für die Zukunft und ökonomische<br />
Herausforderungen<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG ist daran interessiert, Jahr<br />
für Jahr so viel Ertrag zu erwirtschaften, dass sie langfristig<br />
Arbeitsplätze sichern kann und stets in der Lage ist, die<br />
notwendigen Investitionen zu tätigen, um die Produktionsstätten<br />
auf dem technisch aktuellsten Stand zu halten.<br />
Gleichzeitig sollen auch die Stake- sowie Shareholder langfristig<br />
am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Damit<br />
dies gewährleistet werden kann, ist der verantwortliche<br />
Umgang mit Risiken schon jetzt sowie auch für die Zukunft<br />
ein wichtiges Thema.<br />
Die strategische Ausrichtung des Unternehmens zielt auf<br />
attraktive Märkte und die Konzentration auf unsere Kern-<br />
kompetenzen. Hierzu ist es wichtig, Innovationen inner-<br />
halb des Unternehmensverbundes zu fördern. Dies tun<br />
wir bereits und wir sehen das verantwortungsbewusste<br />
Handeln im Wettbewerb auch weiterhin als unser Ziel an.<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
37
*<br />
„wir seheN iN uNsereN mitarbeiterN das PoteNzial für die zukuNft.<br />
daher schützeN wir Nicht Nur ihre gesuNdheit durch<br />
ausgePrägte arbeitssicherheitsmassNahmeN uNd eiN betriebliches<br />
gesuNdheitsmaNagemeNt, soNderN förderN auch ihre leistuNgsfähigkeit uNd<br />
ihre qualifikatioNeN. umfasseNde berufliche erstausbilduNg sowie<br />
koNstaNte weiterbilduNg zur erhaltuNg eiNes stets aktuelleN<br />
keNNtNisstaNdes siNd hierfür ebeNso uNverzichtbar wie die förderuNg voN<br />
teamfähigkeit uNd führuNgskomPeteNzeN.“<br />
Thomas Beyer, VorsTand Personal
Soziale Nachhaltigkeit<br />
„Soziale Nachhaltigkeit versteht die Entwicklung<br />
der Gesellschaft als einen Weg, der Partizipation für alle<br />
Mitglieder einer Gemeinschaft ermöglicht. Dies umfasst<br />
einen Ausgleich sozialer Kräfte mit dem Ziel, eine<br />
auf Dauer zukunftsfähige, lebenswerte Gesellschaft<br />
zu erreichen.“<br />
(Agenda 21, 2009)<br />
Eine Orientierung an sozialer Nachhaltigkeit bedeutet,<br />
dass jeder einzelne Mensch seinen Beitrag zu einer zukunftsfähigen<br />
und lebenswerten Gesellschaft leisten<br />
kann und auch sollte. Mit dem Einfluss und der wirtschaftlichen<br />
Größe wächst auch die Verantwortung, die ein jeder<br />
seinen Mitmenschen gegenüber wahrzunehmen hat. Die<br />
Saint-Gobain Oberland AG ist sich ihrer Pflicht als Teil des<br />
gesamten Saint-Gobain Konzerns bewusst und empfindet<br />
einen Weg zu mehr Nachhaltigkeit als Chance, einen sozialen<br />
Beitrag zu leisten, der sowohl die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland als auch die<br />
Gesellschaft nachhaltig begünstigt.<br />
Die Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland spielen hierbei<br />
die wichtigste Rolle, da sie als Motor und Herzstück den<br />
Erfolg des gesamten Unternehmens gewährleisten und<br />
bestimmen. Sie zu achten, zu schützen und zu fördern<br />
ist somit eine der zentralen Aufgaben, die sich die Saint-<br />
Gobain Oberland neben sozialen Engagements gesetzt hat.<br />
Gesundheit, Sicherheit, Weiterbildung und Verhalten eines<br />
jeden Mitarbeiters bilden die Grundlage für soziale Nachhaltigkeit<br />
innerhalb der Saint-Gobain Oberland.<br />
Gesundheitsmanagement<br />
Egal ob an der Maschine oder im Büro, jede Arbeit beansprucht<br />
den Körper und Geist auf unterschiedlichste Art<br />
und Weise. Da auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Saint-Gobain Oberland verschiedenen Beanspruchungen<br />
ausgesetzt sind, wurden die folgenden drei Standards<br />
entwickelt, die die Gesundheit aller Mitarbeiter konzernweit<br />
schützen sollen:<br />
– NOS (Noise Standard)<br />
– TAS (Toxic Agent Standard)<br />
– PLM (Posture/Lifting/Movement Standard)<br />
nos<br />
NOS dient der Identifizierung, Auswertung und Kontrolle<br />
von Lärmquellen am Arbeitsplatz. Die potenzielle Lärmbelästigung<br />
einer individuellen Person bei einer bestimmten<br />
Arbeitstätigkeit ermöglicht die Erstellung einer so genannten<br />
Lärm-Risiko-Matrix, die notwendige Indikatoren zur<br />
Verfügung stellt, um Prioritäten für Kontrollhandlungen<br />
zu etablieren und Fortschritte in der Verbesserung verfolgen<br />
zu können.<br />
tAs<br />
TAS dient der Identifizierung, Auswertung und Kontrolle<br />
von giftigen Stoffen am Arbeitsplatz. TAS untersucht das<br />
mögliche Zusammentreffen einer Mitarbeiterin oder eines<br />
Mitarbeiters mit giftigen Stoffen bei der Ausführung einer<br />
bestimmten Tätigkeit. Auch hier wird eine Risiko-Matrix<br />
erstellt, die ebenfalls notwendige Indikatoren zur Verfügung<br />
stellt, um Prioritäten für Kontrollhandlungen zu etablieren<br />
und Fortschritte in der Verbesserung verfolgen zu können.<br />
PlM<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
Ziel von PLM ist es, jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbei-<br />
ter von Saint-Gobain bei der Arbeit körperlich so weit wie<br />
möglich zu entlasten. Im Mittelpunkt dieser Bestrebungen<br />
stehen Zwangshaltungen: das Heben/Anheben von Gegen-<br />
ständen und schweren Lasten, stehende Körperhaltungen,<br />
Sitzhaltung sowie sich wiederholende Bewegungen be-<br />
stimmter Gliedmaßen. Dieses Instrument trägt somit zur<br />
Verbesserung der allgemeinen Ergonomie und der ergono-<br />
mischen Methoden von Arbeitsstationen und -plätzen bei,<br />
die von diesen vier Aspekten betroffen sind.<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
39
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
40<br />
Die Auswertung und Bewertung der gewonnenen Daten<br />
erfolgt durch eine eigens entwickelte Software, die das zu-<br />
ständige Management bei der Verbesserung der Arbeitsbe-<br />
dingungen unterstützen soll. Somit wird die Gesundheit<br />
eines jeden Saint-Gobain Mitarbeiters aktiv gefördert.<br />
Bei allen drei Standards handelt es sich um Methoden, mit<br />
denen eine kontinuierliche Verbesserung objektiv verfolgt<br />
werden kann.<br />
5s-Methode<br />
Darüber hinaus wurde 2005 die 5S-Methode zur Arbeitsor-<br />
ganisation eingeführt, die durch die 5 Bausteine Sortieren,<br />
Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdis-<br />
ziplin nicht nur die Produktion verbessert, sondern auch<br />
die Sicherheit am Arbeitsplatz steigert.<br />
Aktionen zur gesundheitsförderung<br />
Seit 2006 wird am Standort Essen in verschiedenen Ab-<br />
teilungen mit Unterstützung der Betriebskrankenkasse<br />
ergonomische Arbeitsplatzberatung durchgeführt. Des<br />
Weiteren wurde im Jahr 2008 in Bad Wurzach eine Er-<br />
gonomieschulung in Zusammenarbeit mit der AOK ins<br />
Leben gerufen, die Mitarbeiter aus allen Bereichen auf<br />
die langfristigen Folgen einer unergonomischen Arbeits-<br />
weise hinweist und Wege zur Verminderung körperlicher<br />
Belastungen aufzeigt. Auch außerhalb des Arbeitsplatzes<br />
wurden die Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland durch<br />
die Gesundheitsaktion wie beispielsweise „Fahr mit, bleib<br />
fit“ zu mehr Gesundheitsbewusstsein ermutigt. Wer im<br />
Sommer mindestens 20-mal mit dem Fahrrad zur Arbeit<br />
kommt, kann an der Verlosung von Gutscheinen für Fahrradartikel<br />
teilnehmen.<br />
Arbeitssicherheit<br />
Für Saint-Gobain Oberland steht fest, dass der Erhaltung der<br />
körperlichen Unversehrtheit sämtlicher beschäftigter Mitarbeiter<br />
uneingeschränkte Priorität eingeräumt werden muss.<br />
Die Umsetzung der Zertifizierungsvorgaben nach<br />
ISO 14001 und OHSAS 18001 trägt einen großen Teil zur<br />
Verwaltung, Kontrolle und Verbesserung des Managementsystems<br />
für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (EHS)<br />
bei. Mit Unterstützung des EHS-Netzwerks in den Werken<br />
der Verpackungssparte sowie in den übrigen Werken der<br />
Saint-Gobain Gruppe und sogar in anderen Unternehmen<br />
wurden zusätzlich die besten Praktiken aus der ganzen<br />
Welt zusammengetragen. Diese Bestandsaufnahme ermöglicht<br />
die Sammlung zahlreicher Sicherheitsinitiativen<br />
(Auditsysteme), die wir im Folgenden vorstellen.<br />
Das Fundament der Sicherheitspolitik der Saint-Gobain<br />
Oberland bilden vier Grundregeln. Sie bewahren die körperliche<br />
Unversehrtheit unserer Mitarbeiter und können Leben<br />
retten. Ihre Einhaltung ist die Voraussetzung für die Zugehörigkeit<br />
zu unserer Organisation. Diese Regeln betreffen:<br />
– die permanente Funktionstüchtigkeit unserer<br />
Sicherheitssysteme,<br />
– das Tragen der erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung,<br />
– das Abschalten der Anlagen mit dem ‚Lock out – Tag out‘<br />
Verfahren<br />
– den korrekten, bestimmungsgemäßen Umgang mit<br />
den Anlagen, Werkzeugen und Materialien.<br />
Weitere sicherheitsinitiativen<br />
TF5 ist die Kennziffer für die Häufigkeit entdeckter unsicherer<br />
Situationen. Die Identifizierung, Klassifizierung<br />
und Behebung solcher potenziell gefährlicher Situationen<br />
verringert das Eintreten wirklicher Unfälle, die unter Umständen<br />
zu zeitweiser Arbeitsunfähigkeit führen. Folglich
wird so die Sicherheit eines jeden Saint-Gobain Oberland<br />
Mitarbeiters aktiv und vorsorgend gefördert.<br />
Das SMAT (Senior/Safety Management Audit Tool) ist ein<br />
Instrument zur Kontrolle der Sicherheitspraktiken vor Ort.<br />
Es muss von einer Führungskraft oder einem Manager angewendet<br />
werden, der die Werksleitung zuvor über sein Vorhaben<br />
informiert hat. Wer ein SMAT-Audit durchführt, muss<br />
zuvor eine entsprechende Ausbildung absolviert haben.<br />
BBS steht für „Behaviour Based Safety“ oder für ein Sicherheitsprogramm,<br />
das auf das Verhalten der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter abzielt. Fehler, die nicht mehr<br />
technisch vermeidbar sind, werden so durch ein gestärktes<br />
Sicherheitsbewusstsein angegangen.<br />
Des Weiteren treffen sich die Teams beim Schichtwechsel<br />
zu einem täglichen Sicherheitsmeeting, um Anweisun-<br />
gen weiterzuleiten, Sicherheitsthemen zu besprechen oder<br />
Fragen zu Produktion und Qualität zu stellen. Diese Vor-<br />
gehensweise wurde unter dem Begriff „Safety Minute“ in<br />
der ganzen Saint-Gobain Gruppe eingeführt.<br />
Die meisten Arbeitsunfälle treten ein, wenn außerplanmäßig<br />
ein Fehler behoben werden muss. Da nutzt es wenig,<br />
Gefährdungsbeurteilungen zu perfektionieren. „Außerplanmäßig“<br />
heißt, dass eben Unvorhergesehenes geschieht.<br />
Und da hilft nur eines: „Kurz innehalten, nachdenken.“<br />
Unter dem Begriff „Nimm zwei“ wurde so eine Sicherheitsmethode<br />
eingeführt, die Mitarbeiter vor einem Reparatureinsatz<br />
dazu anregen soll, zwei Minuten zu überlegen:<br />
Welche Risiken bestehen? Wie kann ich mich schützen?<br />
Sie werden so dazu angehalten, nach dem Prinzip des eigenständigen<br />
Handelns Verantwortung zu übernehmen.<br />
Sie machen unter der Anleitung der Führungskräfte Fortschritte<br />
und können dabei auf zahlreiche Instrumente und<br />
Hilfsmittel zurückgreifen. Mündliche und visuelle Kommunikation,<br />
ein Konzept, das alle Mitarbeiter einbindet, Fortbildungen,<br />
Risikoanalysen am Arbeitsplatz, Unfallanalysen<br />
und die zuvor beschriebenen Sicherheitsinitiativen sollen<br />
dazu beitragen, jeden Arbeitsplatz bei der Saint-Gobain<br />
Oberland so sicher wie möglich zu gestalten. Aktionen wie<br />
der EHS-Tag, der am 7. Oktober 2010 zum vierten Mal stattfindet,<br />
geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Saint-<br />
Gobain Oberland zusätzlich die Chance, noch mehr über<br />
Arbeitssicherheit zu erfahren. Darüber hinaus beginnt jedes<br />
Meeting auch außerhalb des Produktionsbereichs ebenfalls<br />
mit der Diskussion des momentanen Arbeitssicherheitsstatus.<br />
Hierdurch wird gewährleistet, dass der Sicherheit unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu jeder Zeit höchste<br />
Priorität eingeräumt wird.<br />
Weiterbildung und Förderung<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
Die Gesellschaft wandelt sich rasant und ebenso verändern<br />
sich die ökonomischen Rahmenbedingungen. Deshalb ist<br />
es wichtig, unser Unternehmen pro-aktiv weiterzuentwickeln.<br />
Hierzu gehört ganz wesentlich die Qualifikation unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so dass jeder einen<br />
wertvollen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung des<br />
eigenen Arbeitsumfelds leisten kann.<br />
Dies konnte unter anderem auch durch die Einführung von<br />
„Best Practices“ erreicht werden. Dabei geht es darum,<br />
– unmissverständliche, klar definierte Zielvorgaben<br />
zu erreichen,<br />
– durch tägliche Zusammenkünfte zu Beginn jeder<br />
Schicht mögliche Probleme zu besprechen,<br />
– Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter technisch fortzubilden,<br />
– durch ein spezielles Vorschlagswesen jedem die<br />
Möglichkeit zu geben, seine Ideen für Optimierungen<br />
innerhalb des Teams einzubringen.<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
41
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
42<br />
Das im letzten Punkt aufgeführte Vorschlagswesen wurde in<br />
der ganzen Saint-Gobain Oberland Gruppe unter dem Namen<br />
‚i-pool‘ (Ideen-Pool) eingeführt. Mit i-pool haben Mitarbeite-<br />
rinnen und Mitarbeiter von Saint-Gobain Oberland seit Jahren<br />
ein praktisches Mittel, eigene Vorschläge noch schneller und<br />
direkter in die Tat umzusetzen. Mittlerweile ist das Ideenmanagement<br />
bei Saint-Gobain Oberland auf Erfolgskurs – mit<br />
rund 500 eingereichten Ideen im Jahr und Verbesserungen<br />
im Wert von mehreren Hunderttausend Euro.<br />
Verhaltens- und Handlungsprinzipien<br />
Die Saint-Gobain Gruppe hat in ihren Wertvorstellungen<br />
eine Anzahl von gemeinsamen Prinzipien entwickelt, die<br />
sowohl von den Unternehmensführungen als auch von<br />
den Mitarbeitern verfolgt und umgesetzt werden. Diese<br />
Prinzipien wurden in der Vergangenheit von der Saint-<br />
Gobain Oberland AG verinnerlicht.<br />
Verhaltensprinzipien<br />
Die Saint-Gobain Gruppe betrachtet folgende Punkte als<br />
grundlegende Werte für den Zusammenhalt ihrer Unternehmensführungen<br />
und Mitarbeiter: berufliches Engagement,<br />
Respekt gegenüber Anderen, Integrität, Loyalität,<br />
Solidarität. Sie bilden die Verhaltensprinzipien für jeden<br />
Einzelnen von uns.<br />
handlungsprinzipien<br />
Die Saint-Gobain Gruppe will Prinzipien definieren, die<br />
die Handlungen aller ihrer Unternehmensführungen und<br />
Mitarbeiter in Ausübung ihrer Tätigkeit lenken. In Überein-<br />
stimmung mit der langfristigen Strategie der Saint-Gobain<br />
Oberland tragen die Handlungsprinzipien zu einer ver-<br />
antwortungsbewussten und nachhaltigen Entwicklung<br />
bei. Im Mittelpunkt dieser Prinzipien stehen die Achtung<br />
der Gesetze, der Umwelt, der Gesundheit und Arbeitssi-<br />
cherheit sowie der Mitarbeiterrechte. In regelmäßigen<br />
Abständen werden diese Prinzipien durch entsprechende<br />
Aktionen gefestigt. Sie sind zudem Bestandteil von Ziel-<br />
vereinbarungsgesprächen.<br />
Soziales Engagement<br />
Auch über die Saint-Gobain Oberland hinaus wird soziales<br />
Engagement gelebt. So werden zum Beispiel Studenten in Zusammenarbeit<br />
mit der Technischen Fachhochschule Berlin,<br />
der Hochschule der Medien Stuttgart und der Fachhochschule<br />
Geisenheim aktiv gefördert und darin geschult, welche<br />
Möglichkeiten Glas als Verpackungsstoff bietet. Zusätzlich<br />
ermöglicht der so genannte Girls’ Day wissbegierigen Mädchen<br />
in Bad Wurzach und Neuburg Einblicke in technische<br />
Ausbildungsberufe. Weitere soziale Programme sind das<br />
Angebot von privaten Kfz-Versicherungen und von Pensionssparkonten<br />
der „Hamburger Pensionskasse“, die allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Zusatzabsicherung<br />
im Rentenalter dienen können.<br />
Ziele für die Zukunft und soziale Herausforderungen<br />
Die Gesundheit der Mitarbeiter steht bei der Saint-Gobain<br />
Oberland AG wie im gesamten Saint-Gobain Konzern weiterhin<br />
im Vordergrund. Wir betrachten unsere Mitarbeiter<br />
als unser Potenzial für die Zukunft. Daher arbeiten wir an<br />
kontinuierlichen Verbesserungen interner Arbeitsprozesse<br />
und der Motivation der Mitarbeiter. Hierzu zählen auch<br />
eine faire Entlohnung sowie die Ausbildung junger Menschen,<br />
die uns sehr am Herzen liegt.<br />
Außerhalb des Unternehmens engagiert sich die Saint-<br />
Gobain Oberland AG überwiegend in der Jugendarbeit:<br />
Zum einen im Bereich Begabtenförderung für Schüler, um<br />
diese frühzeitig für Technik zu begeistern; zum anderen<br />
sollen speziell Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
durch Sprachtrainings sowie andere – den Bildungsprozess<br />
begleitende – Maßnahmen künftig noch mehr bei<br />
ihrer Integration in die Gesellschaft unterstützt werden.
Nachhaltigkeitsverpflichtung<br />
der Verpackungssparte<br />
des Saint-Gobain Konzerns<br />
* „glas ist das am besteN geeigNete<br />
verPackuNgsmaterial für eiNe Nachhaltige wirtschaft.<br />
saiNt-gobaiN PackagiNg bietet bereits ökologisch ausgerichtete verPackuNgeN aN uNd<br />
geNeriert damit NutzeN für seiNe kuNdeN uNd<br />
wohlbefiNdeN für die verbraucher.“<br />
JérôMe FessArd, Präsident und chieF executiVe oFFicer, VerPAckungssPArte sAint-gobAin<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />
43
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
44<br />
lAgebericht und konzernlAgebericht<br />
Für dAs geschäFtsJAhr 2009
Y Saure Gurken enthalten 97 % Wasser Y Sie<br />
haben 8 bis 12 kcal pro 100 g Y Sie sollen den<br />
Mundgeruch nach Konsum von Bier und Zigaretten<br />
neutralisieren Y „Sauregurkenzeit“ ist ein sprichwörtlicher<br />
Ausdruck, der seit dem späten 18. Jahrhundert<br />
in Gebrauch ist. Der Ausdruck bezeichnete<br />
ursprünglich eine Zeit, in der es nur wenige Lebensmittel<br />
gab. Heute wird so unter Geschäftsleuten<br />
scherzhaft die Zeit des Hochsommers genannt<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
46<br />
lAgebericht und konzernlAgebericht<br />
der sAint-gobAin oberlAnd Ag 2009<br />
Organisationsstruktur<br />
Kernmärkte<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG prägt maßgeblich den Geschäftsverlauf des Saint-Gobain<br />
Oberland Konzerns. Der Lagebericht für Konzern (Oberland) und AG wird deshalb<br />
zusammengefasst. Der Konzernabschluss der Saint-Gobain Oberland AG wurde für das<br />
Geschäftsjahr 2009 nach den Vorschriften der IFRS erstellt. Der Einzelabschluss der<br />
Saint-Gobain Oberland AG wurde nach dem HGB aufgestellt.<br />
Wirtschaftliches Umfeld<br />
Unternehmensstruktur<br />
Seit 1998 ist die Saint-Gobain Oberland AG zu 96,7 % im Besitz der Compagnie de Saint-<br />
Gobain, Paris. Sitz des Saint-Gobain Oberland Konzerns ist Bad Wurzach.<br />
Die Aktionärsstruktur der Saint-Gobain Oberland AG blieb im Berichtsjahr unverändert.<br />
Die Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, hält nach wie vor 96,7 % der Anteile am Grundkapital<br />
in Höhe von 26,0 Mio. Euro. Die übrigen 3,3 % sind weiterhin im Streubesitz<br />
von Privatanlegern. Die Saint-Gobain Oberland AG ist im General Standard gelistet und<br />
wird im Regulierten Markt in Frankfurt, Stuttgart und München gehandelt.<br />
Die deutschen Produktionsstätten befinden sich in Bad Wurzach, Neuburg, Essen und<br />
Wirges im Westerwald. Weitere Standorte sind die Werke Kavminsteklo im Nordkaukasus<br />
und Kamyshin bei Wolgograd in Russland sowie das Werk Zorya in Rivne, Ukraine.<br />
Die Beteiligung an der russischen Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO wurde im Jahresverlauf<br />
von 89,9 % auf 94,3 % weiter aufgestockt. Für einen Teil der verbleibenden Anteile<br />
der Minderheitsaktionäre besteht eine Verkaufsoption an Oberland bis zum 1. Juli 2012,<br />
danach besteht im Gegenzug eine Kaufoption seitens Oberland noch bis 2014.<br />
Die Absicht von Saint-Gobain, die gesamte Verpackungssparte zu veräußern, bleibt<br />
grundsätzlich bestehen, aktuell ist der Verkaufsprozess aber ausgesetzt.<br />
Deutschland<br />
Oberland gehört zu den führenden Herstellern für Behälterglas in Deutschland.<br />
Produziert werden Flaschen und Konservengläser, mit denen die Hersteller der Getränkeund<br />
Nahrungsmittelindustrie im Inland und im angrenzenden Ausland beliefert werden.<br />
Als serviceorientiertes Unternehmen ist Oberland voll und ganz auf die Ansprüche<br />
und Bedürfnisse seiner Kunden ausgerichtet. Das Unternehmen steht deshalb im<br />
permanenten Austausch mit den Entscheidern auf der Kundenseite und sieht sich dabei<br />
in der Position des innovativen Allround-Partners für Verpackungen in allen Glasbehältersegmenten.
Oberland ist in allen Marktsegmenten gut aufgestellt und dadurch ausgesprochen<br />
markt- und wettbewerbsfähig. Der strategische Fokus liegt auf speziellen Segmenten<br />
wie Wein, Sekt, Bier, Babynahrung und anderen Lebensmitteln, in denen Glasverpackungen<br />
ganz besonders als Verpackungsart geeignet sind.<br />
Russland und Ukraine<br />
Das strategische Ziel der Werke in Russland und der Ukraine ist, die bestehenden Markt-<br />
positionen in den Märkten zu sichern und auszubauen. Weiterhin besteht das Bestreben,<br />
die Standorte hinsichtlich Organisation, Prozessabläufen sowie Produktivität an die<br />
anspruchsvollen Saint-Gobain Standards heranzuführen, um so auch in diesen Ländern<br />
die Qualitätsanforderungen der internationalen Kunden erfüllen zu können. Dabei sind<br />
die Produktportfolios der Werke in Russland und der Ukraine auf bestimmte Märkte<br />
und Segmente spezialisiert. Das ukrainische Werk produziert ausschließlich Weißglas<br />
für Konservengläser und Spirituosenflaschen. In dem Werk in Kamyshin wird ebenfalls<br />
Weißglas produziert und damit vorrangig die Lebensmittelindustrie in Südrussland<br />
beliefert. In dem im Nordkaukasus gelegenen Werk werden überwiegend Grünglasflaschen<br />
für Mineralwasser, Wein und Sekt gefertigt.<br />
Unternehmenssteuerung und Unternehmensstrategie<br />
Oberland setzt alles daran, bei Qualität, Produktivität, Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />
stetig voranzuschreiten. Das Unternehmen nutzt ein strategisches Qualitätsmanagement,<br />
um entsprechende Verbesserungen wirtschaftlich sinnvoll umsetzen<br />
zu können. Hierzu werden Kennziffern definiert und mit mittel- und langfristigen<br />
Maßnahmen verbunden, die zu kontinuierlichen Fortschritten bei der Produktbeschaffenheit<br />
führen. Darüber hinaus wird angestrebt, alle Geschäftsprozesse möglichst<br />
profitabel zu gestalten. Dies wird durch ein entsprechendes Zusammenspiel von effektivem<br />
Kostenmanagement und einem optimierten Produkt-Mix erreicht. Eine schlanke<br />
Organisation sowie die ständige Effizienzsteigerung der Produktion sind ebenfalls<br />
unverzichtbar.<br />
rahmenbedingungen<br />
Global<br />
Nach dem außerordentlichen Abschwung zu Beginn des Jahres stabilisierte sich die<br />
Weltwirtschaft in den Sommermonaten wieder. Es zeichnet sich bereits eine Verbesserung<br />
der globalen Lage ab. In einigen Schwellenländern waren deutliche Zuwächse<br />
in der Produktion zu verzeichnen. Die Industrieländer dürften den Tiefpunkt der weltwirtschaftlichen<br />
Rezession zumindest überwunden haben. Der Welthandel, der bis ins<br />
Frühjahr hinein rückläufig gewesen war, nahm im Sommer wieder deutlich zu.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
Nachhaltige steigerung<br />
des Unternehmenswertes<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
47
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
48<br />
Deutschland<br />
Im Sommer 2009 hat sich die Konjunktur in Deutschland nach dem dramatischen<br />
Einbruch im vergangenen Winter stabilisiert, wenn auch auf deutlich reduziertem Produktionsniveau.<br />
Im Verlauf des zweiten Quartals 2009 erhöhten sich die Auftragseingänge<br />
und die Industrieproduktion leicht. Maßgebliche Impulse kamen von der privaten Konsumnachfrage.<br />
Sinkende Energiepreise, hohe Lohnabschlüsse des vergangenen Jahres,<br />
Steuersenkungen, erhöhte Transfers und wohl auch die Abwrackprämie bewirkten<br />
die Ausweitung der Haushaltsausgaben. Außerdem blieb über das Gesamtjahr 2009<br />
durch die Kurzarbeitsregelung der Arbeitsmarkt relativ stabil. Der nun einsetzende Rückgang<br />
des Privatkonsums hängt mit der verschlechterten Erwartung am Arbeitsmarkt<br />
zusammen. Für das gesamte Jahr 2009 ergibt sich für die deutsche Wirtschaft ein<br />
Rückgang von ca. 5,0 %.<br />
Die generelle Konjunktursituation hat keine eindeutig feststellbaren Auswirkungen auf<br />
den Verbrauch von Glasverpackungen, dennoch sind die Absätze mehrerer Produktsegmente<br />
unter Druck geraten. Dies gilt vor allem für die beiden Bereiche Bier und Wein.<br />
Der Bierabsatz litt im ersten Quartal beim Export unter dem Einbruch der Zielmärkte,<br />
im zweiten Quartal unter den Wettereinflüssen in Deutschland. Weiterhin führten<br />
die Investitionsstopps seitens der Brauereien zu einem verstärkten Absatzrückgang bei<br />
Mehrweg flaschen.<br />
Im Weinbereich wurde der Umsatzrückgang hauptsächlich durch das vorausgegangene<br />
Horten von Überbeständen verursacht. Dieser Sachverhalt entstand durch das bis Ende<br />
2008 am Markt herrschende Gefühl einer Glasverknappung. Der Abbau dieses Bestands<br />
in 2009 führte zu einer deutlichen Absatzreduktion. Der Bereich Gläser blieb weiterhin<br />
stabil. Im deutschen Markt sank der Absatz insgesamt um 7,2 %.<br />
Russland<br />
Die weltweite Wirtschaftskrise hat die russische Wirtschaft beeinflusst. Der Einbruch<br />
der globalen Nachfrage nach Rohstoffen zusammen mit dem Verfall der Rohstoffpreise<br />
bewirkte einen massiven Rückgang der Exporterlöse. Sowohl Probleme im Finanzsektor<br />
als auch das Platzen der Spekulationsblase am Immobilienmarkt führten zu Einschränkungen<br />
der Investitionen. Die steigende Arbeitslosenquote und Kreditverknappung<br />
hatten eine gedämpfte Inlandsnachfrage zur Folge. Zum Jahresende 2009 konnte sich<br />
die russische Wirtschaft etwas erholen. Nach zweistelligen Produktionsrückgängen<br />
in der Industrie stabilisieren sich die wichtigsten ökonomischen Kennziffern auf niedrigem<br />
Niveau. Die Kredit vergabe kommt in Gang, das Vertrauen in den Rubel wächst,<br />
die Inflationsrate sinkt. Trotzdem liegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP), auf das Gesamt-<br />
jahr 2009 gerechnet, bei 7,4 % im Minus.
Der Wechselkurs im Jahr 2009 verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr und<br />
erreichte zum 31. Dezember 2009 einen Schlusswert von 43,15 Rubel/Euro. Der Jahresverlauf<br />
lässt sich folgender Grafik entnehmen.<br />
Rubel/Euro Wechselkurs rubel/euro<br />
46<br />
45<br />
44<br />
43<br />
42<br />
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
Stichtagskurs §-Kurs<br />
Durch die restriktive Kreditvergabe werden Liquiditätsprobleme verursacht, die auch<br />
wesentliche Glasverpackungsabnehmer in der Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />
betreffen. Dieser Liquiditätsfaktor wirkte sich deutlich stärker beim Mengeneinbruch<br />
des Absatzes aus als die Kaufzurückhaltung der Endkonsumenten. Die Inflationsrate<br />
entwickelte sich seit Jahresbeginn rückläufig und betrug für 2009 ca. 11,8 %. Des Weiteren<br />
stieg im Berichtsjahr die Arbeitslosigkeit von 6,3 % im Vorjahr auf 8,8 % in 2009.<br />
Ukraine<br />
Die Ukraine leidet unter allen für Russland bekannten Kriseneffekten und eigene kamen<br />
noch hinzu. Somit stellt die Ukraine für Oberland das mit Abstand schwierigste Umfeld<br />
dar. Das Liquiditätsproblem kam hier wesentlich verstärkt zum Tragen, insbesondere<br />
während der Monate, in denen dem Staat der Bankrott drohte. Über Monate hinweg war<br />
Fremdfinanzierung nicht möglich.<br />
Durch die Krise haben sich die bestehenden Probleme der Überkapazitäten im Glasbehältermarkt<br />
verstärkt. Das BIP-Wachstum von 2,1 % in 2008 ging auf ca. minus 13,5 %<br />
zurück. Dennoch zeichnete sich in den letzten Monaten in der ukrainischen Wirtschaft<br />
eine gewisse Stabilisierung ab, vor allem bedingt durch eine leichte Erholung der Nachfrage.<br />
Allerdings stellen die Wahlen im Januar 2010 ein Risiko für diesen Trend dar.<br />
Die Inflationsrate, die 2008 bei 25,2 % lag, hat sich rückläufig entwickelt, liegt im Berichtsjahr<br />
jedoch immer noch bei ca. 16,3 %. Der Kurs der Griwna gegenüber dem Euro bewegt<br />
sich auf ähnlichem Niveau wie 2008.<br />
44,14<br />
43,15<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
49
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
50<br />
Wechselkurs Griwna/euro<br />
absatz<br />
recyclingglas<br />
Im Folgenden der Kurs im Jahresverlauf:<br />
Griwna/Euro<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
Stichtagskurs §-Kurs<br />
Der Anstieg der Verbrauchssteuer für alkoholhaltige Getränke hat sich auf den Konsum<br />
von „legal“ produzierten Spirituosen ausgewirkt. Schätzungen zufolge verringerte sich<br />
das Produktionsvolumen von Spirituosen im Jahr 2009 um 0,8 Mio. hl und liegt damit<br />
14,0 % unter dem Vorjahreswert.<br />
Geschäftsverlauf<br />
Die Absatz- und Umsatzziele konnten in 2009 nicht in vollem Umfang erreicht werden,<br />
was auf die konjunkturelle Situation zurückzuführen ist. In 2009 waren durch die<br />
Wannenbauten in Bad Wurzach, Essen und Mineralnye Vody Stillstände zu verzeichnen,<br />
dadurch verringerte sich die Produktion um 0,4 % gegenüber dem Vorjahr.<br />
Die Marktsituation hat sich im Vergleich zum letzten Jahr verändert, von einer Unterdeckung<br />
ist nicht mehr die Rede. Besonders in diesen Zeiten werden Forderungen von<br />
Kunden an eine hohe Produktqualität und niedrige Preise laut.<br />
Die Preise für Energie und Rohstoffe entspannten sich im Vergleich zu 2008. Ebenfalls<br />
beruhigte sich der Markt für Scherben, die in der Glasindustrie als Rohstoffe bei der<br />
Produktion eingesetzt werden, im Berichtsjahr etwas. Allerdings muss dabei nach einzelnen<br />
Glasfarben unterschieden werden. Bei Grünglas besteht ein Überangebot, die<br />
Farben Weiß und vor allem Braun sind aber weiterhin knapp – und entsprechend teuer.<br />
Nach wie vor erweist sich die vom Kartellamt bewirkte Auflösung der Gesellschaft für<br />
Glasrecycling und Abfallvermeidung mbH (GGA) Ende 2007 als Erschwernis für die<br />
Scherbenversorgung. Tendenziell führte dies sowohl zu verminderten Scherbeneinsatzquoten<br />
bei der Glasherstellung als auch zu höherem Transportaufwand aufgrund der<br />
durch die neuen Ausschreibungsregeln verursachten Ströme im Scherbenkreislauf. Beide<br />
Effekte führten zu einem Anstieg der CO2-Emissionen ohne zusätzliche Wertschöpfung.<br />
11,59<br />
11,26
Zusammenfassend ist die Geschäftsentwicklung durch die Krisensituation in 2009<br />
nicht so günstig zu beurteilen wie in den Vorjahren, trotzdem aber positiv einzuschätzen.<br />
erGäNzeNde aNGabeN Nach dem ÜberNahmerichtliNieN-<br />
UmsetzUNGsGesetz (§§ 289 abs. 4, 315 abs. 4 hGb)<br />
Vorschrift § 289 (4) Thema Angaben bzw. Verweis<br />
1 Zusammensetzung<br />
Das Grundkapital der Saint-Gobain Oberland AG beträgt<br />
des ge zeichneten Kapitals<br />
zum 31.12.2009 unverändert 26,0 Mio. Euro, eingeteilt in 1.000.000<br />
Stückaktien.<br />
2 Beschränkungen, die Stimm rechte oder<br />
Für Aktien der Saint-Gobain Oberland AG gibt es keine<br />
die Übertragung von Aktien betreffen<br />
Übertragungs- oder Stimmrechtsbe schränkungen. Alle 1.000.000<br />
3 Direkte oder indirekte Be teiligungen<br />
am Kapital<br />
erKlärUNG zUr UNterNehmeNsfÜhrUNG (§ 289a hGb)<br />
Stückaktien der Saint-Gobain Oberland AG garantieren auf der<br />
Haupt versammlung je eine Stimme.<br />
Die Compagnie de Saint-Gobain hat der Gesell schaft gemäß<br />
§ 20 (4) AktG angezeigt, dass ihr 96,7 % der Stimmrechte an der<br />
4 Inhaber von Aktien mit Sonder rechten<br />
Saint-Gobain Oberland AG zuzurechnen sind, die direkt durch<br />
die Saint-Gobain Emballage S.A. gehalten werden.<br />
Für Inhaber von Aktien gelten keinerlei Sonder rechte,<br />
6 Gesetzliche Vorschriften und Satzungs-<br />
bestimmungen über die Ernennung und<br />
Abberufung von Vorstandsmitgliedern<br />
und über Satzungsänderungen<br />
7 Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe<br />
und zum Rückkauf von Aktien<br />
8 Wesentliche Vereinbarungen, die unter<br />
der Bedingung eines Kontrollwechsels<br />
infolge eines Übernahmeangebots stehen<br />
9 Entschädigungsvereinbarungen<br />
mit dem Vorstand und Arbeit nehmern<br />
im Fall eines Über nahme angebotes<br />
Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB ist auf unserer Internetseite<br />
www.saint-gobain-oberland.de veröffentlicht.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
die Kontroll-befugnisse verleihen.<br />
Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und bestimmt<br />
ihre Zahl. Er kann stellvertretende Vor stands mitglieder bestellen.<br />
Der Aufsichtsrat kann ein Mitglied zum Vorsitzenden oder<br />
zum Sprecher des Vorstands ernennen. Im Geschäftsjahr wurden<br />
diesbezüglich keine Satzungs änderungen vorgenommen.<br />
Derzeit besteht kein Ermächtigungsbeschluss zur Ausgabe<br />
und zum Rückkauf eigener Aktien.<br />
Für die Saint-Gobain Oberland AG liegen derzeit keinerlei<br />
Vereinbarungen vor.<br />
Mit Mitgliedern des Vorstands und Führungskräften bestehen<br />
keine Vereinbarungen hinsichtlich geld werter Entschädigungen bei<br />
einem ‚Change of Control‘ oder einer Übernahme der Gesellschaft.<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
51
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
52<br />
die saint-Gobain<br />
Oberland aktie<br />
Kurs in euro<br />
KapitalmarKt<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG ist im General Standard gelistet und wird im Regulierten<br />
Markt in Frankfurt, Stuttgart und München gehandelt.<br />
Kennzahlen zur Saint-Gobain Oberland Aktie (Kurs Frankfurt)<br />
in EUR 2009 2008 2007 2006<br />
Ergebnis je Aktie 44,47 51,56 35,45 30,32<br />
Dividende je Aktie 24,00* 26,00 22,00 14,80<br />
Börsenkurs am 31.12. 400,00 386,39 418,05 410,50<br />
Höchstkurs 428,50 480,00 480,30 450,00<br />
Tiefstkurs 357,04 357,79 403,00 385,00<br />
* Vorschlag des Aufsichtsrats und des Vorstands an die Hauptversammlung am 18. Mai 2010.<br />
Im folgenden Diagramm wird der Kursverlauf abgebildet, allerdings wurde insgesamt<br />
in 2009 in Frankfurt nur ein Volumen von 1.718 Stück (Vorjahr: 3.947 Stück) gehandelt.<br />
Dieses relativ niedrige Handelsvolumen begründet sich durch den geringen Minderheitenanteil<br />
von nur 3,3 %, der sich im Streubesitz befindet. Die geringe Anzahl von<br />
gehandelten Aktien deutet darauf hin, dass Anleger die Saint-Gobain Oberland Aktie<br />
als langfristige Anlage betrachten.<br />
Kurshistorie Saint-Gobain Oberland AG, 2009, Börsenplatz Frankfurt<br />
Euro<br />
430<br />
420<br />
410<br />
400<br />
390<br />
380<br />
370<br />
360<br />
350<br />
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
ertraGs-, fiNaNz- UNd VermöGeNslaGe<br />
ertragslage<br />
Konzern<br />
Der Konzernumsatz verringerte sich bei Oberland von 556,5 Mio. Euro in 2008 auf<br />
523,1 Mio. Euro im Berichtsjahr. Er liegt damit um 33,4 Mio. Euro oder 6,0 % unter dem<br />
Vorjahr. Dies ist zum einen bedingt durch einen rückläufigen Absatz an Behälterglas,<br />
die Tonnage verringerte sich um 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr, zum anderen durch<br />
gesunkene Umsätze im technischen Geschäft.<br />
Der Gesamtabsatz in Deutschland sank um 4,4 %. Während sich der Bereich Flaschen rück -<br />
läufig entwickelte, blieb der Bereich Gläser stabil. Der Export hatte wieder ein etwas<br />
größeres Gewicht, nachdem sich die Marktdynamik in Deutschland verlangsamte.<br />
In Russland erhöhte sich der Umsatz primär durch die Integration von Kamyshin für<br />
das Gesamtjahr 2009 um 5,6 % von 81,8 Mio. Euro auf 86,3 Mio. Euro. Das Geschäft bei<br />
Saint-Gobain Kavminsteklo war weiterhin stabil. Das Unternehmen ist Marktführer für<br />
Wein- und Sektflaschen. Die getätigten Investitionen in neue Wannen der Jahre 2006 und<br />
2007 funktionieren beispielhaft. Die neuen Wannen erzielen eine hohe Schmelzleistung<br />
sowie eine gute Ausbeute. In 2009 kam ein weiterer Wannenbau in Kavminsteklo hinzu.<br />
Allerdings wirkte sich die Finanzkrise im Berichtsjahr dort stärker aus als bei Kamyshin<br />
oder in Deutschland, da die Kunden von Kavminsteklo mehr als andere auf funktionierende<br />
Finanzmärkte angewiesen sind.<br />
In der Ukraine verringerte sich der Umsatz 2009 um 30,5 % auf 37,1 Mio. Euro. Die Preis-<br />
erhöhung im Bereich Spirituosen wirkte sich negativ auf den Absatz einzelner Kunden<br />
aus, die sich daher entschieden haben, einen Teil der Produkte von anderen Lieferanten<br />
zu beziehen.<br />
Das Management-Team konnte Vertrieb, Qualität und Effizienz verbessern. Unterstützt<br />
werden die lokalen Arbeitskräfte durch Fachleute aus Deutschland sowie aus dem<br />
gesamten Saint-Gobain Konzern.<br />
Nach dem Sonderfaktor durch die Erstkonsolidierung von Kamyshin in 2008 ergab sich<br />
in 2009 ein Sondereffekt für den Umsatz aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises<br />
durch die erstmalige Einbeziehung von Kamyshin im ersten Halbjahresumsatz.<br />
AG<br />
In der AG entwickelte sich der Umsatz stabil. Nach 395,0 Mio. Euro im Vorjahr verringerte<br />
er sich im Berichtsjahr auf 389,3 Mio. Euro. Das ist eine Verringerung von 5,7 Mio. Euro oder<br />
1,4 %. Die Gründe hierfür liegen hauptsächlich in der Veränderung der Absatzmengen.<br />
Umsatzentwicklung<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
53
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
54<br />
ergebnisentwicklung<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Konzern<br />
Konzern<br />
Mit dem Umsatzrückgang sank auch das Ergebnis nach Steuern des Oberland Konzerns.<br />
Es verringerte sich um 13,8 % von 51,6 Mio. Euro im Jahr 2008 auf 44,5 Mio. Euro im<br />
Berichtsjahr. Dies ist auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen und<br />
konnte auch durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises nicht kompensiert<br />
werden.<br />
Trotz hoher Auslastung aller Produktionsstandorte und obwohl sich die Preise für Ener-<br />
gie und Rohstoffe beruhigten, verringerte sich das Ergebnis. Die Krise hinterließ auch<br />
hier ihre Spuren. Die noch immer für bestimmte Glasfarben angespannte Situation auf<br />
dem Scherbenmarkt wirkte sich mehrfach negativ aus: Die Verknappung der Bestände<br />
und des Angebots führte zu höheren Preisen, hinzu kam durch die seit 2008 neu<br />
geltenden Ausschreibungsmodalitäten eine deutliche Verschlechterung des regionalen<br />
Farbmixes. Dies führte teilweise zu einem stärkeren Einsatz von Primärrohstoffen und<br />
damit zu einem erhöhten Energieverbrauch.<br />
in TEUR<br />
GuV des Konzerns<br />
2009 2008 Veränderung<br />
Umsatzerlöse 523.107 556.492 –6,0 %<br />
Umsatzkosten<br />
Allgemeine Verwaltungs-<br />
–429.175 –459.037 –6,5 %<br />
und Vertriebskosten –22.720 –20.945 8,5 %<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten –896 –860 4,2 %<br />
Sonstige Erträge 10.071 6.929 45,3 %<br />
Sonstige Aufwendungen –11.814 –3.900 202,9 %<br />
Operatives Ergebnis 68.573 78.679 –12,8 %<br />
Zinsaufwand –6.939 –8.404 –17,4 %<br />
Zinsertrag 1.159 1.206 –3,9 %<br />
Zinsergebnis –5.780 –7.198 –19,7 %<br />
Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 45 957 –95,3 %<br />
Finanzergebnis –5.735 –6.241 –8,1 %<br />
Ergebnis vor Steuern 62.838 72.438 –13,3 %<br />
Ertragsteueraufwand –17.986 –16.627 8,2 %<br />
Latenter Steuerertrag/-aufwand 4 –3.340 –100,1 %<br />
Ertragsteuern gesamt –17.982 –19.967 –9,9 %<br />
Jahresergebnis<br />
Anderen Gesellschaftern<br />
44.856 52.471 –14,5 %<br />
zustehendes Ergebnis 384 909 –57,8 %<br />
Konzernergebnis 44.472 51.562 –13,8 %
Sowohl die sonstigen Erträge als auch die sonstigen Aufwendungen haben sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr erhöht. Ursächlich hierfür sind hauptsächlich Transaktionen im<br />
Rahmen eines Grundstücksverkaufs und reduzierte operative Währungsgewinne<br />
der osteuropäischen Tochtergesellschaften.<br />
Nach 14,1 % in 2008 liegt das Operative Ergebnis 2009 bei 13,1 % vom Umsatz. Dies ergibt<br />
einen absoluten Rückgang von 10,1 Mio. Euro oder 12,8 %.<br />
Das Finanzergebnis veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr um +0,5 Mio. Euro.<br />
In 2009 konzentrierte sich der Zinsaufwand auf die AG. Durch die wegen der Akquisition<br />
von Kamyshin zum Jahresende 2008 gestiegene Verschuldung ergab sich in 2009 eine<br />
deutlich höhere Zinsbelastung. Mittelfristig werden sich die über die Poolfinanzierung<br />
an Oberland weitergereichten steigenden Finanzierungskosten des Saint-Gobain<br />
Konzerns ebenfalls auswirken. Der Zinsdeckungsgrad verändert sich somit von 12,6 in<br />
2008 auf 12,0 in 2009.<br />
Während sich die gesamten Ertragsteuern im Vergleich zu 2008 tendenziell analog zum<br />
Ergebnis vor Steuern entwickeln, tendiert das Ergebnis aus latenten Steuern aufgrund<br />
der Annäherung der lokalen Abschlüsse an das IFRS-Ergebnis gegen null.<br />
AG<br />
Der Jahresüberschuss der Saint-Gobain Oberland AG verringerte sich leicht von 26,2 Mio.<br />
Euro im Jahr 2008 auf 24,3 Mio. Euro im Berichtsjahr. Einen Sondereinfluss stellte die<br />
Wertberichtigung auf die Anteile am ukrainischen Tochterunternehmen CJSC<br />
Consumers-Sklo-Zorya in Höhe von 16 Mio. Euro dar. Er konnte jedoch durch das deutlich<br />
höhere Betriebsergebnis kompensiert werden.<br />
Das Betriebsergebnis erhöht sich um 40,4 % von 40,7 Mio. Euro auf 57,1 Mio. Euro, trotz<br />
eines leichten Umsatzrückgangs von 1,4 %. Die Steigerung ist vor allem auf den<br />
Rückgang beim Materialaufwand und bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />
zurückzuführen. Positiv wirkte sich auch die Verringerung der Abschreibungen aus.<br />
Insgesamt betrachtet konnte der Umsatzrückgang durch Reduktion der Kosten mehr<br />
als kompensiert werden.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
55
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
56<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
aG<br />
Die AG leistet damit in 2009 wieder einen höheren relativen Beitrag zur Entwicklung<br />
des Konzernergebnisses als im Vorjahr.<br />
finanz- und Vermögenslage<br />
GuV der AG<br />
in TEUR 2009 2008 Veränderung<br />
Umsatzerlöse 389.274 394.950 –1,4 %<br />
Bestandsveränderungen –632 4.812 –113,1 %<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 92 19 384,2 %<br />
Sonstige betriebliche Erträge 8.358 7.831 6,7 %<br />
Materialaufwand –140.964 –158.658 –11,2 %<br />
Personalaufwand –79.202 –78.008 1,5 %<br />
Abschreibungen –25.755 –26.221 –1,8 %<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen –94.039 –104.022 –9,6 %<br />
Betriebsergebnis 57.132 40.703 40,4 %<br />
Finanzergebnis –17.492 –2.716 544,0 %<br />
Ergebnis vor Steuern 39.640 37.987 4,4 %<br />
Ertragsteuern gesamt –15.329 –11.760 30,3 %<br />
Jahresüberschuss 24.311 26.227 –7,3 %<br />
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.384 1.157 19,6 %<br />
Bilanzgewinn 25.695 27.384 –6,2 %<br />
Konzern<br />
Das Bilanzsummenwachstum lässt sich hauptsächlich auf die Zunahme der Sachanlagen<br />
zurückführen. Durch die Wannenbauten in Essen und Mineralnye Vody erhöhte<br />
sich das Sachanlagevermögen des Konzerns. Im Zuge dieser Investitionen verringerte<br />
sich der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.
Die Verteilung der Sachanlagen in Mio. Euro wird durch folgende Grafik deutlich:<br />
2009<br />
2008<br />
157,9<br />
Konzernbilanz<br />
in TEUR<br />
Aktiva<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
31.12.2009 31.12.2008 Veränderung<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte 9.714 10.091 –3,7 %<br />
Immaterielle Vermögenswerte 998 933 7,0 %<br />
Sachanlagen 283.087 259.901 8,9 %<br />
Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.677 1.677 0,0 %<br />
Sonstige Forderungen 367 551 –33,4 %<br />
Latente Steueransprüche 759 975 –22,2 %<br />
Summe langfristige Vermögenswerte 296.602 274.128 8,2 %<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
Vorräte<br />
Forderungen aus<br />
101.324 98.667 2,7 %<br />
Lieferungen und Leistungen<br />
Zahlungsmittel und<br />
46.251 49.174 –5,9 %<br />
Zahlungsmitteläquivalente<br />
Zum Verkauf vorgesehene<br />
15.086 32.424 –53,5 %<br />
Vermögenswerte 512 3.777 –86,4 %<br />
Sonstige Vermögenswerte 27.651 19.969 38,5 %<br />
Summe kurzfristige Vermögenswerte 190.824 204.011 –6,5 %<br />
Summe Aktiva 487.426 478.139 1,9 %<br />
95,1 30,1<br />
144,9 82,2 32,8<br />
Deutschland Russland Ukraine<br />
Die Bestände erhöhten sich insgesamt in 2009 leicht. Im Speziellen stiegen die Bestände<br />
an Fertigerzeugnissen an, allerdings verringerte sich der Bestandswert an Rohstoffen<br />
und vor allem an Formen.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
entwicklung sachanlagen<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
57
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
58<br />
bestandsentwicklung<br />
finanzierungsanalyse<br />
Im Folgenden die Bestandsstrukturentwicklung in Mio. Euro:<br />
2009<br />
2008<br />
14,3 14,6 19,7 3,5 49,2<br />
14,6 16,5 19,0 1,6 47,0<br />
Rohstoffe Formen Hilfs- und Unfertige<br />
Betriebsstoffe<br />
Erzeugnisse<br />
Fertigware<br />
Die Bilanzsituation zum Jahresende, insbesondere der Forderungsbestand, stellt gegenüber<br />
der Entwicklung während des Berichtszeitraumes einen punktuellen Wert dar.<br />
Er kann daher nicht als alleiniger Maßstab für den unterjährigen Finanzierungsbedarf<br />
herangezogen werden.<br />
Der Anstieg der Bilanzsumme liegt hauptsächlich in dem Anstieg des Eigenkapitals<br />
begründet. Das Eigenkapital stieg um 8,0 % oder 12,1 Mio. Euro auf 162,3 Mio. Euro.<br />
Damit verbesserte sich die Eigenkapitalquote wieder von 31,4 % auf 33,3 %.<br />
Die Rücklagen erhöhten sich aufgrund nicht ausgeschütteter Ergebnisse der russischen<br />
Tochterunternehmen aus dem Jahr 2008 und wegen des in 2008 höheren IFRS-Ergebnisses<br />
gegenüber dem nahezu vollständig ausgeschütteten HGB-Ergebnis der AG.<br />
Umstrukturierungen im Rahmen der Finanzierung führten zu einem deutlichen Rückgang<br />
bei den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten und gleichzeitig zu einer<br />
Erhöhung der langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten von 57,7 Mio. Euro. Die Währungsumrechnungsdifferenzen<br />
betreffen die Ukraine mit 35,6 Mio. Euro und Russland<br />
mit 20,3 Mio. Euro. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen<br />
auf einen schwachen Rubelkurs zurückzuführen.
AG<br />
In der AG war eine Veränderung der Bilanzsumme von 390,8 Mio. Euro im Vorjahr zu<br />
371,4 Mio. Euro im Berichtsjahr zu verzeichnen (–5,0 %). Die Verringerung ist hauptsächlich<br />
in der Abwertung der Finanzanlagen (Abwertung des ukrainischen Tochterunternehmens)<br />
und dem Rückgang der Forderungen begründet. Dabei ist noch einmal darauf<br />
zu verweisen, dass die Bilanzsituation einen punktuellen Wert zum Bilanzstichtag<br />
darstellt.<br />
Die Poolverschuldung verringerte sich um 15,8 Mio. Euro auf 113,1 Mio. Euro. Die genann-<br />
ten Faktoren führten zu einer Eigenkapitalquote in der AG von 31,8 % (Vorjahr: 30,6 %).<br />
Die Eigenkapitalrendite sank von 21,9 % auf 20,6 %.<br />
Konzernbilanz<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008 Veränderung<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital 26.000 26.000 0,0 %<br />
Rücklagen 140.754 115.193 22,2 %<br />
Konzernergebnis 44.472 51.562 –13,8 %<br />
Währungsumrechnungsdifferenzen –55.868 –49.955 11,8 %<br />
Anteile anderer Gesellschafter 6.980 7.468 –6,5 %<br />
Summe Eigenkapital 162.338 150.268 8,0 %<br />
Langfristige Schulden<br />
Rückstellungen 67.244 62.893 6,9 %<br />
Latente Steuerschulden 23.188 23.682 –2,1 %<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten 57.804 65 88.829,2 %<br />
Summe langfristige Schulden 148.236 86.640 71,1 %<br />
Kurzfristige Schulden<br />
Rückstellungen 1.533 2.090 –26,7 %<br />
Ertragsteuerschulden 5.097 3.990 27,7 %<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
48.882 119.167 –59,0 %<br />
Lieferungen und Leistungen 95.663 94.198 1,6 %<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 25.677 21.786 17,9 %<br />
Summe kurzfristige Schulden 176.852 241.231 –26,7 %<br />
Summe Passiva 487.426 478.139 1,9 %<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
59
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
60<br />
cashflow<br />
Bedingt durch das schlechtere operative Konzernergebnis sank zwar der Cashflow<br />
gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Mio. Euro von 86,4 Mio. Euro auf insgesamt 79,5 Mio.<br />
Euro, allerdings verbesserte er sich auf operativer Ebene um 5,3 % auf 80,8 Mio. Euro,<br />
was sich im Wesentlichen auf die Steuerung des Umlaufvermögens stützt. Die Erhöhung<br />
der Vorräte konnte im Berichtsjahr in engen Grenzen gehalten werden (im Vorjahr<br />
Erstkonsolidierung von ZAO Kamyshinsky). Auch der bereits in 2008 hohe Stand<br />
der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen konnte im Berichtsjahr erneut<br />
optimiert werden.<br />
in TEUR<br />
Kapitalflussrechnung<br />
2009 2008<br />
Operatives Konzernergebnis 68.573 78.679<br />
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 32.488 31.825<br />
Veränderung der langfristigen Rückstellungen –3.766 –2.739<br />
Zahlungswirksame Zinsen und Ertragsteuern –17.202 –22.386<br />
Erhaltene Dividende 45 956<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Transaktionen –638 66<br />
Cashflow 79.500 86.401<br />
Veränderung der Vorräte<br />
Veränderung der Forderungen und<br />
–3.518 –20.749<br />
sonstigen Vermögenswerte –1.841 –5.859<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten/Rückstellungen 6.620 16.896<br />
Cashflow aus operativer Tätigkeit 80.761 76.689<br />
Auszahlungen für den Erwerb von<br />
konsolidierten Unternehmen<br />
Ein-/Auszahlungen für Abgang/Investitionen<br />
–372 –60.651<br />
langfristiger Vermögenswerte –58.052 –44.020<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit –58.424 –104.671<br />
Gezahlte Dividenden<br />
Ein-/Auszahlungen aus der Aufnahme/Tilgung<br />
–26.008 –22.011<br />
von finanziellen Verbindlichkeiten –12.264 62.319<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –38.272 40.308<br />
Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel<br />
Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte<br />
–15.935 12.326<br />
Veränderung –1.403 12.685<br />
Zu-/Abnahme der Zahlungsmittel –17.338 25.011
In 2009 reichte der Cashflow aus operativer Tätigkeit somit auch aus, um die Investitionstätigkeiten<br />
ohne Liquiditätsverzehr abzudecken. Der verbleibende Zahlungsmittelüberschuss<br />
konnte im Wesentlichen die Dividendenzahlungen abdecken. Größtenteils<br />
durch Tilgung finanzieller Verbind lichkeiten ergab sich eine Abnahme der Zahlungs-<br />
mittel um 17,3 Mio. Euro. Die Cashflow-An teile der einzelnen Segmente entwickelten<br />
sich wie folgt:<br />
2009<br />
–0,3 %<br />
2008<br />
10,0 %<br />
25,0 %<br />
27,5 %<br />
Deutschland Russland Ukraine<br />
62,5 %<br />
Der ROI für das Geschäftsjahr 2009 liegt bei 17,6 % und war damit im Vergleich zum<br />
Vorjahreswert rückläufig. Das Jahr 2008 stellte mit einem ROI von 20,6 % allerdings<br />
auch den Höhepunkt des aktuellen Zyklus dar. Der aktuelle ROI liegt aber immer noch<br />
über dem Wert von 2003 (17,3 %), der die Spitze des vorigen Zyklus vor dem Abgleiten<br />
des Glasverpackungsmarktes in die Überkapazitätssituation der Jahre 2004 und 2005<br />
markierte.<br />
Die Eigenkapitalrendite sank ausgehend von 34,9 % auf 27,6 % (–20,9 %) im Berichtsjahr.<br />
Die Zunahme des Eigenkapitals im Berichtszeitraum um 8,0 % und der Rückgang des<br />
operativen Ergebnisses um 12,8 % führten zur Verringerung der Eigenkapitalrendite.<br />
75,3 %<br />
return on investment<br />
(rOi) und eigenkapital-<br />
rendite<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
61
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
62<br />
investitionsanalyse<br />
bilanzstrukturanalyse<br />
Bei einer Gesamtsumme von 62,4 Mio. Euro lag der Schwerpunkt der Investitionen im<br />
Berichtsjahr auf großen Wannenbauprojekten in Deutschland (Essen und Bad Wurzach)<br />
und Russland (Mineralnye Vody). Alle Investitionen trugen dazu bei, die Produktion<br />
effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten sowie den ständig steigenden Qualitätsanforderungen<br />
der Kunden zu entsprechen. Über 30 Mio. Euro wurden in Osteuropa<br />
investiert, dadurch konnte die Effizienz gesteigert und der Energieverbrauch optimiert<br />
werden. Im Folgenden die Aufteilung der Investitionen in Sachanlagen für die vergangenen<br />
zwei Jahre in Mio. Euro:<br />
2009<br />
2008<br />
Bilanzstruktur in % der Bilanzsumme von TEUR 487.426 (Vorjahr: TEUR 478.139):<br />
Aktiva<br />
2009<br />
2008<br />
Passiva<br />
2009<br />
2008<br />
25,5<br />
32,3<br />
22,7<br />
26,4<br />
Deutschland Russland Ukraine<br />
33,3 %<br />
31,4 %<br />
58,1 % 2,8 % 20,8 % 9,5 % 8,8 %<br />
54,4 %<br />
Sachanlagen<br />
13,8 %<br />
13,2 %<br />
Eigenkapital Rückstel-<br />
lungen<br />
5,0 %<br />
3,0 %<br />
Übrige<br />
langfristige<br />
Vermögens-<br />
werte<br />
16,6 %<br />
Übrige<br />
langfristige<br />
Schulden<br />
24,9 %<br />
20,6 %<br />
Vorräte<br />
10,0 %<br />
Kurzfristige<br />
finanzielle<br />
Verbindlich-<br />
keiten<br />
3,6<br />
10,3 %<br />
Forde-<br />
rungen<br />
aus Lieferungen<br />
und Leis-<br />
tungen<br />
19,6 %<br />
19,7 %<br />
Verbind-<br />
lichkeiten<br />
aus Lieferungen<br />
und Leis-<br />
tungen<br />
3,7<br />
11,7 %<br />
Übrige<br />
kurzfristige<br />
Vermögens-<br />
werte<br />
6,7 %<br />
5,8 %<br />
Übrige<br />
kurzfristige<br />
Schulden
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen lage<br />
Die bereits Ende 2008 auf dem Behälterglasmarkt feststellbare Konjunkturabkühlung<br />
hat sich 2009 weiter fortgesetzt. Stärker als in Deutschland war der Konsum in Osteuropa<br />
erkennbar rückläufig. Der Konzernumsatz wird über die negativen Mengeneffekte<br />
hinaus durch den anhaltend schwachen Wechselkurs von russischem Rubel und<br />
ukrainischer Griwna belastet. Teilweise wird dies durch den Mitte 2008 veränderten<br />
Konsolidierungskreis kompensiert.<br />
Wenn auch der Oberland Konzern gut aufgestellt ist, so leiden in allen Regionen die<br />
Kunden deutlich unter der rückläufigen Konsumentwicklung und der Liquiditätsknappheit<br />
an den Finanzmärkten.<br />
segmentberichterstattung<br />
Länder<br />
Die folgende Tabelle stellt die GuV 2009 für die einzelnen Länder dar:<br />
in TEUR Deutschland Russland Ukraine<br />
Umsatzerlöse 399.667 86.306 37.134<br />
Umsatzkosten<br />
Allgemeine Verwaltungs-<br />
–321.353 –69.817 –38.005<br />
und Vertriebskosten –16.821 –3.986 –1.913<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten –837 –59 –<br />
Sonstige Erträge 7.693 1.949 429<br />
Sonstige Aufwendungen –9.737 –891 –1.186<br />
Operatives Ergebnis 58.612 13.502 –3.541<br />
Zinsaufwand –5.811 –659 –469<br />
Zinsertrag 114 1.041 4<br />
Zinsergebnis –5.697 382 –465<br />
Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 45 – –<br />
Finanzergebnis –5.652 382 –465<br />
Ergebnis vor Steuern 52.960 13.884 –4.006<br />
Ertragsteueraufwand –15.344 –2.642 –<br />
Latenter Steuerertrag/-aufwand –428 –225 657<br />
Ertragsteuern gesamt –15.772 –2.867 657<br />
Jahresergebnis<br />
Anderen Gesellschaftern<br />
37.188 11.017 –3.349<br />
zustehendes Ergebnis – 498 –114<br />
Konzernergebnis 37.188 10.519 –3.235<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
nach regionen<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
63
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
64<br />
Umsatz nach bereichen<br />
flaschen und Gläser<br />
Die Werte für Deutschland umfassen im Wesentlichen die Zahlen der AG und der<br />
GPS Glasproduktions-Service GmbH. Somit ergibt sich für Deutschland eine Profitabilität<br />
von 14,7 %, die damit über der durchschnittlichen Profitabilität von 13,1 % liegt,<br />
Russland steht mit 15,6 % an der Spitze. Die Gesamtprofitabilität wird durch das in der<br />
Ukraine erzielte Ergebnis negativ beeinflusst.<br />
Der Anteil Russlands am Konzernergebnis erreicht durch den erstmaligen Beitrag eines<br />
gesamten Geschäftsjahres von Kamyshin 23,7 % bei einem Umsatzanteil von 16,5 %.<br />
Geschäftsbereiche<br />
Die Verteilung der Umsätze nach Flaschen/Gläser und Produktionsanlagen:<br />
2009 2008<br />
Produktionsanlagen<br />
0,5 %<br />
Flaschen<br />
und Gläser<br />
99,5 %<br />
Produktions-<br />
anlagen<br />
4,0 %<br />
Flaschen<br />
und Gläser<br />
96,0 %<br />
Das Segment Flaschen und Gläser stellt mit großem Abstand die Hauptaktivität der<br />
Oberland dar. Die Glasproduktion unterteilt sich in weitere Teilsegmente oder Sparten,<br />
die alle ihre spezifischen Märkte und Kunden haben. Im Berichtsjahr erfolgten in den<br />
genannten Sparten nur geringfügige Verschiebungen, die aber durch das Anziehen der<br />
Nachfrage in zahlreichen anderen Sparten wirksam ausgeglichen wurden.<br />
Der Absatz für Bierflaschen ging deutlich zurück. Die Gläser entwickelten sich insge-<br />
samt stärker als die Flaschen. Dies wird in der folgenden Grafik veranschaulicht, dabei<br />
muss bei den Gläsern aber insbesondere der Beitrag von Kamyshin in 2009 berücksichtigt<br />
werden:<br />
Umsatzentwicklung 2009 in tonnen<br />
2009<br />
2008<br />
Bier Wein Sekt Spirituosen Wasser/ Sonst. Gemüse<br />
Softdrinks<br />
Flaschen<br />
Babynahrung<br />
Sonst.<br />
Gläser
Neben der Glasproduktion ist das Unternehmen auch – in deutlich kleinerem Umfang –<br />
im technischen Geschäft tätig. Für das technische Geschäft der Oberland ist die<br />
GPS Glasproduktions-Service GmbH in Essen zuständig. Sie entwickelt und fertigt Maschinen<br />
und Anlagen für die Hohlglasindustrie und bietet die entsprechenden Service-<br />
Leistungen hierzu an. Die GPS Glasproduktions-Service GmbH trug auch 2009, trotz Wirtschaftskrise,<br />
positiv zum Konzernumsatz bei.<br />
Oberland<br />
Konzern<br />
59,6 %<br />
2009 2008<br />
Saint-Gobain<br />
Konzern<br />
24,7 %<br />
Externe<br />
15,7 %<br />
Saint-Gobain<br />
Konzern<br />
28,7 %<br />
Oberland<br />
Konzern<br />
17,1 %<br />
Aufgrund allgemeiner Investitionszurückhaltung auf den Zielmärkten der GPS<br />
Glasproduktions-Service GmbH brach der Umsatz mit Konzernfremden wesentlich<br />
stärker ein als mit Konzernunternehmen und verbundenen Unternehmen, da Projekte<br />
und Planinvestitionen aufgrund der Krise in 2009 kaum realisiert werden konnten.<br />
Ungeachtet dessen hat die GPS Glasproduktions-Service GmbH einen wieder stark<br />
steigenden Auftragsbestand von 15,5 Mio. Euro zum 31. Dezember 2009.<br />
NichtfiNaNzielle leistUNGsiNdiKatOreN<br />
forschung und entwicklung<br />
Forschung und Entwicklung findet bei Oberland als kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />
ebenso statt wie in speziellen Projekten. Ziel ist jeweils der verbesserte<br />
Umweltschutz, die Steigerung der Produktqualität sowie die Erhöhung der Produktivität.<br />
Projekte werden unternehmensintern durch das F&E-Team des Technischen Zentrums<br />
in Kooperation mit den werksübergreifenden Kompetenzteams vorangetrieben oder<br />
in engem Kontakt mit Lieferanten, Kunden, Forschungseinrichtungen des Saint-Gobain<br />
Konzerns oder einzelner Schwestergesellschaften sowie Hochschulen und entsprechenden<br />
Institutionen konzipiert.<br />
produktionsanlagen<br />
Externe<br />
54,2 %<br />
zukunftsperspektiven<br />
durch innovationen<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
65
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
66<br />
innovationen<br />
Auf der Marktseite dominieren die Produktinnovationen mit einer gleichbleibend<br />
hohen Anzahl im Vergleich zum Vorjahr. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der<br />
Anzahl von neuen Konzepten und neuen Produkten im Vergleich zum Vorjahr für<br />
die deutschen Werke.<br />
2009<br />
2008<br />
3<br />
5<br />
130<br />
130<br />
Neue Konzepte Neue Produkte<br />
Dabei steht stets die strikte Ausrichtung auf die Ansprüche der aktuellen wie potenziel-<br />
len Oberland Kunden im Mittelpunkt, weshalb ständige Innovationen in den Bereichen<br />
Formgebung und Artikeldesign zum Tagesgeschäft gehören. Um diesen Prozess zu optimieren,<br />
stehen Innovationscenter verschiedener Standorte des Saint-Gobain Konzerns<br />
auch international permanent miteinander im Austausch.<br />
Eben dieser Experten- und Know-how-Austausch ist von besonderer Bedeutung für<br />
die F&E- wie auch Engineering-Aktivitäten des Technischen Zentrums. Die Angleichung<br />
der technischen, qualitativen und administrativen sowie datentechnischen Standards<br />
innerhalb des Unternehmens wird mit hohem Personaleinsatz betrieben. Die Flexibilität<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf beiden Seiten ermöglicht dabei den<br />
intensiven Austausch von Erfahrungen und Wissen.<br />
Diese Erfahrungen fließen unter anderem in die kontinuierlichen Prozessstabilisierungs-<br />
und Prozess optimierungsmaßnahmen in den einzelnen Teilbereichen der Fertigung<br />
ein. Dabei steht neben der Kostenreduktion die Verbesserung der Artikelqualität<br />
im Mittelpunkt. Bereits in 2009 wurde als Beitrag zur Prozessstabilisierung mit der<br />
Optimierung der Feederkanalregelung mit Unterstützung von Prof. Dr. Wolfgang Stief<br />
von der Fachhochschule Frankfurt begonnen.<br />
Nicht nur der Produktionsprozess an sich wird fortlaufend weiterentwickelt, sondern<br />
auch auf informationstechnologischer Seite wird die Verarbeitung der im Fertigungsprozess<br />
generierten Daten durch das Prozessdatenmanagement mit der ‚Industrial<br />
IT‘ (PIT) vorangetrieben. Die transparente Darstellung und Bewertung erleichtert die<br />
interne und externe Berichterstattung.<br />
In der Produktion werden Effizienzsteigerungen durch zunehmend verfeinerte<br />
Kontroll- und Messsysteme angestrebt. Bei dem Projekt ‚Ideales Kaltende‘ wird durch<br />
Kombination einzelner Verbesserungsmaßnahmen, wie der Integration neuer Kaltendinspektionsmaschinen,<br />
Metall suchgeräte und telezentrischer Kameras, ein Optimum<br />
des gesamten Kaltendes angestrebt.
Auch in anderen Bereichen werden – mit fortlaufendem Erfolg – technische Maßnahmen<br />
zur Verring erung des Energieverbrauchs bei gleicher oder erhöhter Leistungsfähigkeit<br />
erprobt und umgesetzt. Hervorzuheben sind hierbei die erfolgreichen Energieeinsparungen<br />
bei den Druckluftsystemen und den Kühlöfen.<br />
So war die Optimierung der Kühlofensteuerung in 2009 eine konkrete Maßnahme,<br />
die in Zusammenarbeit von internen und externen Spezialisten innerhalb beachtlich<br />
kurzer Zeit erfolgreich entwickelt wurde und zukünftig weltweit bei Saint-Gobain<br />
Packaging implementiert werden soll. Im Kühlofen werden zunächst die Glasbehältnisse<br />
langsam auf eine gleichmäßige Temperatur erhitzt und anschließend wieder<br />
behutsam und kontrolliert abgekühlt. Dieses Vorgehen ist notwendig, um das Glas von<br />
Spannungen befreit abzukühlen. Die neue Steuerung ermöglicht es, jeden Artikel mit<br />
individuellem Energieeinsatz zu steuern. Bei Produkten mit geringem Gewicht wird<br />
weniger Energie benötigt. Diese Energieeinsparung trägt dazu bei, die Umwelt zu<br />
schonen. Im Rahmen dieser Neuerung wurde auch das gesamte Layout benutzerfreundlicher<br />
gestaltet: Durch einen Touchscreen lassen sich jetzt alle Eingaben einfach,<br />
schnell und sicher einstellen.<br />
Ein weiteres Beispiel für kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen ist die Reduzie-<br />
rung des Glasgewichtes, an der permanent gearbeitet wird. Diese Optimierung des<br />
Gewichtes ist ein sehr komplexer Prozess, bei dem unterschiedlichste Einflussfaktoren<br />
gleichzeitig betrachtet werden müssen.<br />
Einer dieser Einflussfaktoren ist die Qualität des Recyclingglases, denn um erstklassige<br />
Artikel produzieren zu können, müssen schon die am Anfang der Wertschöpfungskette<br />
stehenden Rohstoffe den Qualitätsansprüchen entsprechen. Außerdem bewirkt der<br />
Einsatz von hochwertigen Scherben eine Steigerung der Artikelqualität durch die Verringerung<br />
von Fremdkörpereinschlüssen und Fehlfarben.<br />
Das betriebliche Vorschlagswesen der deutschen Werke i-pool entwickelte sich im<br />
Berichtsjahr weiter positiv. 2009 stieg die Anzahl der eingereichten Vorschläge erneut<br />
um 9,3 %. Durch gute Ideen aus diesem Bereich konnten nachweisbar rund TEUR 528,1<br />
Einsparungen erzielt werden. Die Ideen-Einreicher werden dem Nutzen der Vorschläge<br />
entsprechend monetär entlohnt, so dass im Berichtsjahr gleichzeitig eine Summe von<br />
TEUR 140,7 an sie ausgeschüttet werden konnte. Viele Verbesserungsvorschläge tragen<br />
zu einer steigenden Effizienz bei oder sind Basis von technischen Innovationen.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
67
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
68<br />
Vorschlagswesen i-pool<br />
einkaufsorganisation<br />
Anzahl eingereichter i-pool Vorschläge<br />
2009<br />
2008<br />
158<br />
185<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr mehr Vorschläge eingereicht und umgesetzt als<br />
im Vorjahr, die Anzahl stieg von 475 auf 519. Besonders erfreulich ist die deutlich<br />
angewachsene Anzahl der tatsächlich realisierten i-pool Vorschläge. Eine Steigerung<br />
von 26,2 % der umgesetzten Vorschläge zeigt, dass sich nicht nur die Quantität, sondern<br />
auch die Qualität der Vorschläge erhöht.<br />
Auch die F&E-Projekte für das Jahr 2010 bleiben vielfältig, wobei einige der genannten<br />
Projekte langfristig angelegt sind und somit auch in den kommenden Jahren Bestandteil<br />
des Entwicklungsprozesses sein werden. Dabei wird die kundenorientierte Nachhaltigkeit<br />
in Bezug auf Ressourcen, Arbeits- und Umweltschutz sowie Prozess sicherheit<br />
auch weiterhin im Mittelpunkt stehen.<br />
zentraler strategischer einkauf<br />
75<br />
101<br />
Bad Wurzach Neuburg Essen Wirges<br />
Auch die Einkaufsorganisation der Oberland fußt auf vielschichtigen Kompetenzen,<br />
die insbesondere den im Saint-Gobain Konzern möglichen Synergien Rechnung tragen.<br />
Oberland operiert selbständig in allen Beschaffungsbereichen, die für das Glasverpackungsgeschäft<br />
spezifisch sind.<br />
Energie<br />
Speziell für den Bereich Energie genießt Oberland sämtliche Vorteile der Einbindung in<br />
die regionalen Einkaufsorganisationen der Saint-Gobain Gruppe. So betreut die Generaldelegation<br />
Mittel- und Nordeuropa des Saint-Gobain Konzerns den Energieeinkauf zu<br />
wettbewerbsfähigen Konditionen in Deutschland, die Delegation Russland den Einkauf<br />
in der Ukraine und Russland. Auch für den Emissionshandel stützt sich Oberland auf die<br />
zentralen Konzernkompetenzen.<br />
152<br />
150<br />
90<br />
83
Schweröl ist Bestandteil des Energiemix, der zur Glasschmelze verwendet wird,<br />
und somit Kostenbestandteil bei der Produktion. Schwankungen der Rohölpreise, wie<br />
sie sich in 2008 zeigten, müssen deshalb beobachtet werden. In 2009 entwickelte<br />
sich der Preis auf geringerem Niveau als im Vorjahr. Den Preisverlauf der Leitsorte Brent<br />
(US-Dollar/bbl) der letzten zwei Jahre verdeutlicht die folgende Grafik:<br />
US-Dollar/bbl<br />
160<br />
140<br />
100<br />
60<br />
20<br />
Jan. Mrz. Mai<br />
Der Höchststand von 145,7 US-Dollar wurde im Juli 2008 erreicht, zwischenzeitlich<br />
bewegte sich der Wert auf deutlich niedrigerem Niveau und lag am 31. Dezember 2009<br />
bei 77,9 US-Dollar.<br />
Rohstoffe<br />
Das in 2007 mit der Schließung der GGA Gesellschaft für Glas recycling und Abfallvermeidung<br />
mbH, Ravensburg, aufgeworfene und weiter herrschende Thema bezüglich<br />
Rohstoffversorgung auf dem Markt für Glasverpackungen ist die Scherbenverfügbarkeit.<br />
Für die Glashütten führte die Umstellung des Ausschreibungsmodus zu Scherbenknappheit<br />
und Preisanstieg. Hinzu kommt, dass nun der früher übliche regionale<br />
Ausgleich nach Farben nicht mehr möglich ist, so dass je nach Farbe und Standort<br />
sowohl Über- als auch Unterangebote an Scherben entstanden sind. Das Überangebot<br />
führt zu unnötigen Beständen und das Unterangebot zu einem höheren Primärrohstoffeinsatz<br />
mit einem einhergehenden höheren Energieeinsatz als Folge. Der Verteuerung<br />
der Glasherstellung kann somit nicht entkommen werden. Die Preise der anderen<br />
Rohstoffklassen blieben in 2009 auf relativ konstantem Level.<br />
NachtraGsbericht<br />
Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz. Mai Jul. Sep. Nov.<br />
2008 2009<br />
besondere ereignisse nach dem bilanzstichtag<br />
Im Zeitraum zwischen dem Bilanzstichtag 2009 und der Erstellung des Lageberichts<br />
sind keine Ereignisse eingetreten, über die an dieser Stelle zu berichten wäre.<br />
ölpreisentwicklung<br />
in Us-dollar/bbl<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
69
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
70<br />
internes Kontroll- und<br />
risikomanagementsystem<br />
risiKObericht<br />
Das unternehmerische Handeln im nationalen und internationalen Umfeld setzt<br />
Oberland einer Vielzahl von Risiken aus. Der Erfolg des Unternehmens wird wesentlich<br />
durch das frühzeitige Erkennen dieser Risiken sowie einen bewussten Umgang mit<br />
ihnen beeinflusst. Durch das implementierte Risikomanagementsystem (RMS) wird<br />
ein vorausschauendes Handeln sichergestellt. Die Identifizierung und transparente<br />
Darstellung der Risiken sowie die getroffenen Steuerungsmaßnahmen sind die Basis für<br />
die langfristige Sicherung der Oberland und deren erfolgreiche Weiterentwicklung in<br />
der Zukunft. Die Risikopolitik ist an die Geschäftsstrategie angepasst. In ihrem Rahmen<br />
werden kontinuierlich Vorkehrungen getroffen, um Risiken möglichst zu vermeiden<br />
oder zu minimieren.<br />
Die Risikostruktur setzt sich zusammen aus branchenspezifischen Risiken, die die<br />
Mitbewerber im Behälterglasgeschäft gleichermaßen betreffen, und aus individuellen<br />
Risiken der Oberland. Generell ist festzuhalten, dass die branchenspezifischen Risiken<br />
überwiegen, teilweise durch höhere Werte, teilweise wegen der geringeren Möglichkeiten,<br />
durch Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen kompensierend darauf einzuwirken.<br />
Der Risikobericht betrifft sowohl die Saint-Gobain Oberland AG als auch die ausländischen<br />
Tochterunternehmen und ist somit für den Konzern gültig.<br />
beschreibung der wesentlichen merkmale des internen Kontroll- und<br />
risikomanagementsystems<br />
Unter Risikomanagement versteht Oberland nachvollziehbare und systematische<br />
Vorgehensweisen zur Identifizierung, Bewertung, Überwachung und Steuerung von<br />
potenziellen Risiken sowie die Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikohandhabung<br />
und -verringerung.<br />
Oberland hat ein umfassendes RMS implementiert, um Risiken frühzeitig erkennen und<br />
in Abwägung mit den entsprechenden Chancen beurteilen, minimieren und steuern<br />
zu können.<br />
Das RMS der Oberland ist in die allgemeine Unternehmenssteuerung integriert und<br />
setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Elementen zusammen:<br />
– Integriertes Managementsystem (IMS),<br />
– Internes Kontrollsystem (IKS),<br />
– Self-Assessments (IT-Security, Business Control) und<br />
– interne und externe Audits.<br />
Diese Bestandteile des Risikomanagementsystems dienen der Steuerung und Überwachung<br />
der Geschäftsprozesse. Darüber hinaus nutzt die Konzernleitung ihre umfassenden<br />
Kenntnisse der Märkte. Diese beruhen auf langjährigen Kontakten zu Kunden,<br />
Lieferanten und Verbänden.
Das IMS wird detailliert in einem gesonderten Handbuch dargestellt. Dort werden Ziele,<br />
Strategien und Prozesse mit maßgeblichem Einfluss auf die Oberland Geschäftstätigkeit<br />
beschrieben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Themen Sicherheit, Qualität<br />
der Produkte und Leistungen sowie betrieblicher Umweltschutz gerichtet. Im Rahmen<br />
der Prozessdarstellung werden die jeweiligen Prozessschritte mit ihren Qualitäts-,<br />
Umwelt- und Sicherheitskriterien, den operativen Zielen und etwaigen Schnittstellen<br />
dargestellt und allgemeingültig beschrieben. Durch laufende Anpassungen an die<br />
Veränderungen des Marktes und kontinuierliche Verbesserungen der Prozesse sowie<br />
des betrieblichen Umweltschutzes und der Sicherheit wird das IMS ständig weiterentwickelt.<br />
Das IMS umfasst die Werke in Bad Wurzach, Neuburg, Essen und Wirges.<br />
Das Handbuch sowie die nachgeordneten Verfahrens- und Arbeitsanweisungen dienen<br />
allen Mitarbeitern als Nachschlagewerk und Anleitung zum Handeln.<br />
Das IKS der Oberland ist eingebettet in das konzernweite Saint-Gobain IKS, das Bezug<br />
nimmt auf den Referenzrahmen für Prinzipien der internen Kontrolle der französischen<br />
Finanzmarktaufsicht und darauf abzielt, die wesentlichen Risiken zu beherrschen.<br />
Im „Referenzhandbuch Interne Kontrolle“ des Saint-Gobain Konzerns sind die grundsätzlichen<br />
Ziele je Prozess und die zugehörigen organisatorischen Anforderungen dargestellt.<br />
Daraus abgeleitet werden je Prozess mögliche Prozessrisiken aufgezeigt und deren<br />
etwaige Ursachen beschrieben. Ergänzend werden mögliche Kontrollen zur Risikoabdeckung<br />
dargestellt. Die Prozessorganisation, -risiken und -kontrollen müssen<br />
anschließend durch die jeweiligen Einheiten evaluiert und an die lokalen Gegebenheiten<br />
angepasst werden. Es handelt sich hierbei um einen fortgesetzten und dauerhaften<br />
Prozess mit mehreren Schritten, durch den die Beherrschung der Aktivitäten in der Gruppe<br />
und die Ausübung der internen Kontrollen kontinuierlich verbessert werden sollen.<br />
Den umfassenden Vorgaben von Saint-Gobain entsprechend wurden auf Ebene der<br />
Oberland die individuellen Risiken identifiziert, dokumentiert und priorisiert.<br />
Dazu wurde eine Übersicht von möglichen Risikokategorien erstellt. Für jede Risikokategorie<br />
wurden Verantwortliche benannt und die verfügbaren Unterlagen zur Risikoidentifizierung,<br />
-bewertung und -kommunikation zusammengestellt.<br />
Darauf aufbauend wurden je Risikokategorie die konkreten Risiken identifiziert und<br />
hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmaßes qualitativ<br />
bewertet. Maßnahmen der Risikosteuerung, Berichterstattungsintervalle und Verantwortlichkeit<br />
sind je Risiko angegeben.<br />
Initiiert durch Saint-Gobain werden umfassende Self-Assessments konzernweit durch-<br />
geführt, bei denen sich die einzelnen Einheiten anhand von umfangreichen Fragebögen<br />
selbst bewerten. Die Aussagen im Rahmen der Self-Assessments werden teilweise durch<br />
Prozessunabhängige in Audits validiert.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
71
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
72<br />
integriertes risikomanagementsystem<br />
Durch interne und externe Audits wird das Risikomanagementsystem regelmäßig<br />
überprüft. In diesen Audits wurde bestätigt, dass ein funktionsfähiges und wirksames<br />
Risikomanagementsystem konzernweit implementiert ist sowie Maßnahmen zur<br />
Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Einhaltung aller<br />
maßgeblichen rechtlichen Vorschriften getroffen wurden.<br />
Integriertes<br />
Managementsystem<br />
risikobericht<br />
risikomanagementsystem<br />
Internes<br />
Kontrollsystem<br />
Saint-Gobain<br />
Geschäftsprozesse<br />
Self-Assessments<br />
[IT-Security,<br />
Business Control]<br />
Beschaffung Produktion Vertrieb<br />
Interne und<br />
externe Audits<br />
Auf der Basis des oben dargestellten umfassenden und in die allgemeinen Unter-<br />
Y<br />
Y<br />
Personal Finanzen Technik Umwelt IT<br />
nehmensabläufe integrierten Risikomanagementsystems identifiziert und bewertet<br />
Oberland die verschiedenen strategischen und operativen Chancen und Risiken.<br />
Ziel ist die Sicherstellung einer nachhaltigen positiven Unternehmensentwicklung.<br />
Das Risikomanagementsystem dient insbesondere dazu, mögliche Gefahren für die<br />
Erreichung der Unternehmensziele bereits im Vorfeld zu minimieren. Hierbei werden<br />
alle im jeweiligen Geschäftsfeld liegenden Chancen sachgerecht gegen Gefahrenpotenziale<br />
abgewogen, aufgrund der Analyse bewertet und entsprechende Maßnahmen<br />
identifiziert und umgesetzt.<br />
Wesentliche Datengrundlage des Oberland Risikomanagements ist das monatliche<br />
Berichtswesen, das detailliert sämtliche Umsatzpositionen, Aufwandsarten sowie<br />
Vermögens- und Finanzierungskomponenten quantitativ und qualitativ darstellt.<br />
Die einzelnen Positionen werden mit der Planung abgeglichen und einem Soll-Ist-<br />
Vergleich unterzogen. Etwaige Abweichungen werden analysiert und kommentiert.<br />
Y
Dadurch wird eine regelmäßige und frühzeitige Information über maßgebliche Risiken,<br />
die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens wesentlich beeinflussen,<br />
gewährleistet. Die Risikoüberwachung und -steuerung wird im Oberland Konzern<br />
grundsätzlich auf Vorstandsebene ausgeübt. Im Einzelnen werden für alle relevanten<br />
Risiken Verantwortliche festgelegt. Dabei hängt die hierarchische Ebene der Verantwortlichkeit<br />
von der Bedeutung des jeweiligen Risikos ab.<br />
Im Sommer 2009 wurde von Saint-Gobain ein konzernweites Compliance-Programm<br />
gestartet. Dieses Programm soll durch Harmonisierung und Verstärkung der vorhandenen<br />
Mittel sicherstellen, dass die Werte des Saint-Gobain Konzerns, die gesetzlichen<br />
Bestimmungen sowie die vorgegebenen internen Regeln und Abläufe eingehalten<br />
werden. Die vier tragenden Säulen dieses Compliance-Programms sind die nachhaltige<br />
Entwicklung, das Programm für Wettbewerbsrecht, interne Audits und interne Kontrollen<br />
und – als neues Element – ein E-Mail-basiertes Verfahren zur Meldung von Regelverstößen<br />
(Whistleblowing). Diese Säulen existieren teilweise bereits innerhalb der<br />
Oberland Unternehmensgruppe und sind auch schon jetzt ein wesentlicher Bestandteil<br />
des implementierten Risikomanagementsystems.<br />
Nachhaltige<br />
Entwicklung<br />
compliance-programm<br />
Programm für<br />
Wettbewerbsrecht<br />
Interne Audits<br />
und interne<br />
Kontrollen<br />
Whistleblowing<br />
Weitere ergänzende Risikomanagement-Bausteine sind die Verhaltens- und Handlungs-<br />
prinzipien, die ‚Environmental, Health & Safety‘-Vorgaben sowie die Einkaufs- und<br />
Lieferanten-Charta. Diese Vorgaben und Maßnahmen werden im gesamten Saint-<br />
Gobain Konzern implementiert und gelten somit auch für Oberland. Diese aktuellen<br />
Maßnahmen sind ein Spiegelbild der fortwährenden Bemühungen, das Risikomanagement<br />
kontinuierlich zu verbessern.<br />
Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt bei den einzelnen Konzernunternehmen<br />
der Oberland durch lokale Buchhaltungssysteme. Die lokal erstellten Abschlüsse, erweitert<br />
um IFRS-Adjustments, werden an das Online-Informationsprogramm Magnitude des Softwareunternehmens<br />
Cartesis, im internen Sprachgebrauch auch SIF (Système d’Informations<br />
Financières) genannt, durch Meldung der einzelnen Konzernunternehmen übermittelt.<br />
compliance-programm<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
einsatz von it-systemen<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
73
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
74<br />
Die gemeldeten Abschlüsse werden erfasst und gespeichert, so dass dort alle relevanten<br />
Informationen in einer umfangreichen Datenbank verfügbar sind. Mithilfe dieses<br />
Informationssystems wird anhand der einzelnen Abschlüsse und nachfolgender<br />
Konsolidierungsvorgänge der Konzernabschluss erstellt. Ferner sind in diesem Informationssystem<br />
systemintegrierte Kontrollen und Validierungen implementiert.<br />
einzelrisiken<br />
Durch die transparente Aufbereitung der Einzelrisiken kann die Risikosituation angemessen<br />
gesteuert werden.<br />
Absatzrisiken<br />
Das Oberland Geschäft ist breit aufgestellt, eine wesentliche Abhängigkeit von<br />
einem bestimmten Teilsegment besteht nicht, die größten Sparten (Bier, Wein, Sekt,<br />
Food) erzielen über 50 % des Umsatzes. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Absatzoder<br />
Umsatzzahlen dieser oder aller von Oberland bearbeiteten Teilsegmente gleichzeitig<br />
einbrechen, wird als gering eingeschätzt.<br />
Als wesentliches Marktrisiko gelten anhaltende Substitutionseffekte in einigen Sparten<br />
der Getränke- und Lebensmittelindustrie, allerdings sind die großen Umstellungen<br />
bei den Sparten mit identifiziertem Substitutionspotenzial nahezu abgeschlossen.<br />
Eine Ausnahme bildet der Bereich Bier, dort wurde bislang vom Kunden kein anderes<br />
Verpackungsmaterial akzeptiert. Des Weiteren ist der Trend weg von Mehrweg-<br />
Getränkeverpackungen hin zu Einwegverpackungen zu beobachten. Das eingeführte<br />
Einwegpfand hat seine Lenkungsfunktion verfehlt und konnte die Mehrwegquote nicht<br />
stützen. Trotzdem ist eine mit dem Mineralwasser- und Softdrinkmarkt vergleichbare<br />
Entwicklung in den Sparten Bier, Wein und Spirituosen nicht absehbar.<br />
In den einzelnen Teilsegmenten besteht ein eher geringes Risikopotenzial. Obwohl die<br />
Bereiche Bier und Wein im Jahr 2009 einen leichten negativen Trend durchlebten,<br />
blieb dieser in einem überschaubaren Rahmen. Zum Teil wird dieser Effekt auch durch<br />
die positive Entwicklung in den Segmenten Sekt und Food kompensiert.<br />
Durch die Kurzfristigkeit der Schwankungen der Kapazitätsmaßnahmen am Markt,<br />
verglichen mit der Langfristigkeit der Investitionsentscheidungen und somit der Kapazitätsbereitstellung,<br />
entsteht ein permanentes kurzfristiges Kapazitätsungleichgewicht.<br />
Beschaffungsrisiken<br />
Diese Risikoklasse betrifft einerseits die Verfügbarkeit von zu beziehenden Waren,<br />
in Deutschland sind insbesondere Scherben betroffen, und andererseits die Qualität der<br />
bezogenen Produkte. Durch unser laufendes Lieferantenkontrollverfahren wird eine<br />
gleichbleibend hohe Qualität sichergestellt.
Die Hauptrisiken im Herstellungsprozess von Behälterglas sind die zunehmend unvor-<br />
hersehbaren Energie- und Rohstoffpreise. In Deutschland sind dies die Öl-, Strom- und<br />
Gaspreise. In der Ukraine und Russland sind insbesondere die Gaspreise relevant,<br />
die durch eine politisch kontrollierte Monopolsituation entsprechend gesteuert werden.<br />
Ferner von Bedeutung ist die ausreichende Verfügbarkeit von CO 2-Emissionsrechten.<br />
Oberland verfügt für die 2. Handelsperiode (2008–2012) über nahezu ausreichend Zerti-<br />
fikate und wird die notwendigen Maßnahmen ergreifen, etwaige Lücken vollständig<br />
zu schließen. Langfristig, für die 3. Handelsperiode, könnte der Wandel des politischen<br />
und rechtlichen Umfelds allerdings die Ertragslage der Oberland durchaus beeinflussen.<br />
Mehr noch als im Jahr 2008 steht vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirt-<br />
schaftskrise die finanzielle Stabilität wichtiger Lieferanten im Fokus. Vorauszahlungen,<br />
die im Einzelfall im Investitionsbereich notwendig sind, werden abgesichert und die<br />
operative Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten darf gemäß internen Regelungen<br />
definierte Schwellenwerte nicht überschreiten.<br />
In der Ukraine bleibt die Gasversorgung weiterhin ein zentrales Thema. Zu Abschaltungen<br />
ist es bekanntlich bereits gekommen und dieses Risiko besteht weiterhin. Oberland wurde<br />
bisher von akuten Notständen verschont, da wir unsere Lieferantenbeziehungen auf<br />
Partner stützen, die nicht auf die ukrainische staatliche Gasversorgung angewiesen sind.<br />
Industrielle Risiken<br />
Die Auswirkungen von Risiken wie Feuer, Hochwasser oder sonstigen schwerwiegenden<br />
Ereignissen, deren Eintritt unwahrscheinlich ist, aber Schäden verursachen könnte,<br />
die trotz individueller Absicherung nicht in vollem Umfang zu kompensieren sind,<br />
werden allein durch die Aufteilung in unabhängige Werke mit unterschiedlichen<br />
Standorten verringert.<br />
Durch die langen Laufzeiten von Investitionen besteht die Möglichkeit, dass innerhalb<br />
der geplanten Lebenszeit der Investitionen ein vorher nicht kalkulierbarer Nachrüstaufwand<br />
anfällt. Besonders bei der Thematik Umwelt und Umweltauflagen ist ein<br />
solcher Sachverhalt denkbar. Im Bereich Umwelt ist durch interne Prozesse sichergestellt,<br />
dass sämtliche Investitionen die geltenden Vorschriften erfüllen.<br />
Ausfallrisiken<br />
Generell wirkt die stabile Kundenstruktur einer hohen Unsicherheit bezüglich der<br />
individuellen Ausfallrisiken entgegen. Maßnahmen zur Minimierung der Ausfallrisiken<br />
sind Kreditversicherung, angepasste Zahlungsbedingungen, stringente Einhaltung<br />
von Limits und monatliche Einzeldurchsicht. In Deutschland entstehen erfahrungsgemäß<br />
aus diesen Ausfallrisiken bei Oberland nur minimale Schäden. In Russland und<br />
der Ukraine werden diese Instrumente seit 2007 eingesetzt und haben sich dort bewährt.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
75
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
76<br />
zinssatz in %<br />
In der derzeitigen Konjunkturlage muss allerdings mit einer gravierenden Verschlech-<br />
terung der Liquiditätslage vieler Kunden in Deutschland, aber noch mehr in Russland<br />
und der Ukraine, gerechnet werden. Das könnte für Oberland dazu führen, dass im<br />
Einzelfall Zahlungen verspätet oder nicht eingehen. Derzeit ist aber nicht erkennbar,<br />
dass hierdurch die Liquidität der Oberland ernsthaft gefährdet werden könnte (siehe<br />
unten: Liquiditätsrisiken).<br />
Bedingt durch die Ernte und das Konsumverhalten der Endverbraucher ergibt sich eine<br />
kundenseitige Saisonalität. Dieses Risiko wird jedoch durch das breite Produktsortiment<br />
erheblich reduziert.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Oberland ist an den Finanzpool der Compagnie de Saint-Gobain angeschlossen.<br />
Somit hängt die Liquiditätsausstattung der Oberland unmittelbar mit der Liquiditätslage<br />
des Saint-Gobain Konzerns zusammen. Der heute verfügbare Kreditrahmen<br />
garantiert die für den normalen Geschäftsverlauf notwendige Liquidität.<br />
Zinsänderungsrisiken<br />
Durch die Erweiterung der Aktivitäten im Osten ist die Verschuldung in den letzten<br />
Jahren angestiegen, wobei die Zinslast so relevant geworden ist, dass ein Zinsrisiko<br />
existiert. Im Jahresverlauf entwickelten sich die Zinsen wie im Folgenden dargestellt:<br />
in %<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
Stichtagskurs §-Kurs<br />
Des Weiteren erhielt die Saint-Gobain Oberland AG von der Saint-Gobain Benelux<br />
S.A. mit Wirkung zum 31. Juli 2009 ein Darlehen in Höhe von 50,0 Mio. Euro zu einem<br />
Zinssatz von 4,6 % bei vollständiger Rückzahlung bis zum 31. Juli 2012.<br />
In der Gesamtbetrachtung stellt die Zinslast keine Gefährdung der Ertragslage oder<br />
des Cashflows dar. Der konzerninterne Refinanzierungszinssatz hängt von den für<br />
Saint-Gobain oben erwähnten am Markt verfügbaren Zinssätzen ab.<br />
1,2
Investitionsrisiken<br />
Kurzfristig bestehen risikoreduzierende Maßnahmen darin, den Produktionsplan und<br />
die Kapazitäten laufend der Entwicklung des Auftragseinganges anzupassen. Allerdings<br />
ist die Tragweite der meisten Investitionsmaßnahmen im Behälterglasbereich außergewöhnlich<br />
langfristig (Wannenlaufzeiten > 10 Jahre), so dass kurzfristige Steuerungsmaßnahmen<br />
nur beschränkt möglich sind. Das Hauptrisiko bleibt hier die Fehleinschätzung<br />
künftiger Marktentwicklungen. Oberland ist daher erfolgreich bemüht,<br />
mit vielen Kunden langfristige Entwicklungspartnerschaften einzugehen.<br />
Währungsrisiken<br />
Kurzfristige Währungsrisiken<br />
Oberland tätigt Umsätze überwiegend in Euro, Rubel und Griwna. Für die Aktivitäten<br />
außerhalb des Euro-Raumes stehen den Umsätzen auch die Mehrzahl der Kosten in der<br />
jeweiligen Landeswährung gegenüber, so dass sich das tatsächliche direkte Währungsrisiko<br />
auf den Ergebnisbeitrag aus Russland und der Ukraine beschränkt. Insgesamt<br />
veränderte sich der außerhalb des Euro-Raumes erzielte Umsatz von 24,5 % auf 23,6 % des<br />
Gesamtumsatzes.<br />
Indirekt besteht ein weiteres Währungsrisiko in der für Oberland relevanten Ölpreisbestimmung<br />
in US-Dollar. Die kurzfristige Absicherung dieses Risikos erfolgt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Saint-Gobain Konzern. Angaben zu den finanzwirtschaftlichen<br />
Risiken und den zugehörigen Sicherungsmaßnahmen sind im Anhang des Konzernabschlusses<br />
zu finden.<br />
Spekulationsgeschäfte oder Maßnahmen mit spekulativem Charakter sind gemäß den<br />
Unternehmensrichtlinien nicht zulässig und wurden auch nicht getätigt.<br />
Langfristige Währungsrisiken<br />
Die Anteile in Russland und der Ukraine und auch die massiven Kapitalerhöhungen<br />
im Jahr 2007 in der Ukraine wurden in Euro finanziert und belasten dementsprechend<br />
die Verschuldung der Saint-Gobain Oberland AG. Das somit erworbene oder gebildete<br />
Eigenkapital der Ostgesellschaften besteht aber in lokaler Währung und führt daher<br />
bei der Kapitalkonsolidierung mit den volatilen Kursen der betroffenen Währungen zu<br />
entsprechenden Wechselkursergebnissen. Dieser Situation hätte Oberland nur durch<br />
eine erhebliche Verschuldung der Ostgesellschaften in lokaler Währung begegnen<br />
können. Dies war in der Ukraine (Kapitalerhöhungen) allerdings zu keinem Zeitpunkt<br />
möglich. Für die russischen Gesellschaften war dies beim Kauf der Anteile ebenfalls<br />
nicht möglich. Allerdings wurden die Erweiterungsinvestitionen von 2007 und 2008<br />
bereits in Rubel finanziert und der kombinierte Cashflow der Gesellschaften sichert<br />
mittelfristig die Fähigkeit zur Selbstfinanzierung in lokaler Währung ab.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
77
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
78<br />
Personalrisiken<br />
Oberland ist an allen Standorten auf hochqualifizierte Mitarbeiter angewiesen und<br />
konkurriert mit zahlreichen Unternehmen um entsprechend geschultes Personal.<br />
Speziell in Deutschland wird durch intensive Kooperationen mit Hochschulen,<br />
Betreuung von Praktika und Abschlussarbeiten sowie Ausbildung in den Werken, für<br />
die notwendige Verfügbarkeit von potenziell einsetzbaren Kräften gesorgt.<br />
Der Fachkräftemangel betrifft auch die Standorte in Russland, vor allem in den techni-<br />
schen Bereichen. Insbesondere in Russland zeichnete sich ein Mangel an qualifizierten<br />
Fachkräften ab. Daher ist die Hauptaufgabe in diesen Werken, die Fluktuationsrate<br />
zu senken. Der Fachkräftemangel und die Inflation führten in Russland zu steigenden<br />
Löhnen und Gehältern.<br />
IT-Risiken<br />
Die Risiken im IT-Bereich gliedern sich in Systemausfallrisiken, mangelhafte Systemverfügbarkeit<br />
und Angriffe von außen.<br />
Das Ziel, für alle Anwendungen gleichermaßen eine Risikominimierung anzustreben,<br />
bedeutete eine Vielzahl von Ansätzen. Während das zentrale SAP R/3 System für die<br />
deutschen Standorte durch Saint-Gobain inklusive Redundanz zur Verfügung gestellt<br />
wird, müssen andere Systeme von Oberland selbst oder von externen Partnern gepflegt<br />
werden. Das Gleiche gilt für die Werke im Osten. Daran wurde im Berichtszeitraum<br />
intensiv gearbeitet.<br />
Risiken im Rechnungslegungsprozess<br />
Spezielle rechnungslegungsbezogene Risiken können zum Beispiel aus dem Abschluss<br />
ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte entstehen. Außerdem können durch<br />
bestehende Ermessensspielräume von Mitarbeitern beim Ansatz und bei der Bewertung<br />
von Bilanzpositionen weitere rechnungslegungsbezogene Risiken entstehen.<br />
Weiterhin können durch die Übertragung rechnungslegungsspezifischer Aufgaben<br />
Risiken auftreten. Diesen Risiken wird durch konzernweite entsprechende Vorgaben, den<br />
Einsatz qualifizierter Mitarbeiter und die bedarfsbezogene Hinzuziehung von Spezialisten<br />
begegnet.<br />
Rechtliche Risiken<br />
Aktuell ist kein wesentlicher Sachverhalt im Bereich der rechtlichen Risiken bekannt.<br />
Im Rahmen des Risikomanagements werden sämtliche Risiken betrachtet. Es werden<br />
vorbeugende Maßnahmen ergriffen, um die folgenden Risiken zu minimieren:<br />
unzureichend kontrollierte Verpflichtungen, Mängel im Prozess der Vertragsgestaltung,<br />
mangelhaftes oder verspätetes Management von Rechtsstreitigkeiten und schlechtes<br />
Management der juristischen Ressourcen. Zur Risikovermeidung sind im RMS konkrete<br />
Maßnahmen formuliert.
Umweltrisiken<br />
Durch die Produktion entstehen verfahrensbedingte Risiken, die Umwelt zu verunreinigen.<br />
Zur Minimierung dieser Risiken und zur kontinuierlichen Verbesserung der<br />
Umweltschutzleistung des Oberland Konzerns wurden umfassende Umweltschutzprogramme<br />
aufgestellt. Diese beinhalten ambitionierte Ziele, aus denen sich wiederum<br />
konkrete Umweltschutzmaßnahmen ableiten, die dann im Einzelnen umgesetzt<br />
werden. Bestätigt werden diese Prozesse durch die bestehenden Zertifizierungen.<br />
Die Werke in Deutschland und der Ukraine sowie Kavminsteklo in Russland sind alle<br />
nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Das Werk in Bad Wurzach ist zusätzlich nach<br />
EG-Verordnung 761/2001 validiert und hat die EMAS-Urkunde erhalten. Dadurch werden<br />
die Anwendung eines Umweltmanagementsystems und die regelmäßige Veröffentlichung<br />
von Umwelterklärungen sowie deren Überprüfung durch einen zugelassenen<br />
unabhängigen Umweltgutachter bestätigt.<br />
Einschätzung der Gesamtrisikosituation<br />
Bestandsgefährdende Risiken sind gegenwärtig und für die Zukunft nicht zu erkennen.<br />
Gegenüber der letzten Berichterstattung (Zwischenbericht zum 30.06.2009) hat sich<br />
jedoch die Risikolage durch die konjunkturelle Lage insbesondere in Russland und mehr<br />
noch in der Ukraine verschlechtert.<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Klassifizierung der oben beschriebenen Einzelrisiken<br />
für Oberland. Unter dem Überbegriff Finanzrisiken sind Liquiditätsrisiken, Zinsänderungsrisiken<br />
und Währungsrisiken zusammengefasst.<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
hoch<br />
gering mittel<br />
Risikoschwelle<br />
IT-Risiken<br />
Personalrisiken<br />
Ausfallrisiken<br />
Rechnungslegungsrisiken<br />
Beschaffungsrisiken<br />
Investitionsrisiken<br />
Rechtliche Risiken<br />
gering<br />
Industrielle Risiken<br />
Verschlechterung Neutral Verbesserung<br />
Umweltrisiken<br />
Finanzrisiken<br />
mittel hoch<br />
Ergebniseffekt<br />
Absatzrisiken<br />
risk-map<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
79
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
80<br />
einschränkender hinweis<br />
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ermöglicht durch die festgelegten<br />
Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen die systematische Erfassung,<br />
Aufbereitung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie die<br />
sachgerechte Darstellung in der Konzern rechnungslegung.<br />
Auch wenn die internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme unter ständiger<br />
Beobachtung stehen und kontinuierlich verbessert werden, ist es nicht völlig auszuschließen,<br />
dass es insbesondere durch persönliche Ermessensentscheidungen,<br />
fehlerhafte Kontrollen, kriminelle Handlungen oder sonstige Umstände nur zu einer<br />
eingeschränkten Wirksamkeit und Verlässlichkeit der Systeme kommt.<br />
chaNceN- UNd prOGNOsebericht<br />
Der Chancen- und Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung des<br />
Saint-Gobain Oberland Konzerns. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge,<br />
die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen<br />
beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der<br />
Veröffentlichung. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Risiken<br />
und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie<br />
und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des<br />
Einflussbereichs des Unternehmens. Sollte eines der Risiken eintreten oder sich eine der<br />
Ungewissheiten realisieren oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden<br />
Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl<br />
positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten<br />
Aussagen und Informationen dieses Chancen- und Prognoseberichts abweichen.<br />
Gesamtwirtschaftliche entwicklung<br />
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa, besonders in Osteuropa, sind ge-<br />
prägt durch die Auswirkungen der Finanzkrise und die negativen Wachstumsprognosen<br />
in nahezu allen Volkswirtschaften. Die Prognose wird erschwert, da das volle Ausmaß<br />
der Auswirkungen aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise noch ungewiss ist.<br />
branchenentwicklung<br />
Deutschland<br />
Im Markt für Glasverpackungen war in 2009 sowohl Nachfrage als auch Auslastung<br />
über alle Bereiche hinweg wenig zufriedenstellend. Aufgrund der durchgeführten<br />
Kapazitätsmaßnahmen zeigte sich zunächst eine lebhafte Nachfrage auf dem Glasmarkt.<br />
Jedoch werden durch neue Wannen die Kapazitäten wieder erhöht. Speziell für die<br />
Jahre 2010 und 2011 ist mit andauernden Überkapazitäten in Deutschland zu rechnen.
Der Markt für Bierflaschen entwickelt sich seit geraumer Zeit rückläufig, deutlich<br />
wird dies auch durch den sinkenden Verbrauch. In 2009 wurde die 100 Mio. hl Marke<br />
des Bierkonsums unterschritten. Von dem Rückgang sind sämtliche Produkte von der<br />
Massensorte bis hin zu den Premium-Marken betroffen. Neuere Segmente wie leichte<br />
Biere, alkoholfreie Sorten und Mischgetränke bilden mit ihrer guten Entwicklung eine<br />
Ausnahme zur allgemeinen Tendenz. Allerdings ist deren Absatz im Vergleich zum<br />
klassischen Bier als relativ gering zu bezeichnen. Insgesamt betrachtet zeichnet sich für<br />
den gesamten Bereich Bier ein langsam fallender Trend ab.<br />
Der Bedarf im Weinsegment hat sich normalisiert, nachdem in 2008 auch aufgrund von<br />
erhöhten Beständen auf Seiten der Kellereien der Bedarf an Weinflaschen nicht in<br />
vollem Umfang befriedigt werden konnte. Im Berichtsjahr schlug das Pendel in die andere<br />
Richtung aus. Demzufolge wird sich die Nachfrage wieder auf deutlich höherem Niveau<br />
als in 2009 stabilisieren. Außerdem sind die Exportumsätze wie auch die exportierten<br />
Mengen deutscher Weine in den letzten Jahren gestiegen. Hinzu kommt, dass sich durch<br />
die Krise die Abfüllung tendenziell nach Deutschland verlagert.<br />
Der Bedarf an Sektflaschen steigt weiter. Bei Sekt zeigt sich im Übrigen ein anhaltender<br />
Trend zur individuellen Verpackung mit vielfältigen Formen, Farben oder Gravuren.<br />
Produkt- und Marketing-Innovationen werden von inländischen Abfüllern gefordert<br />
und begrüßt und führen zu stets neuen Anforderungen an die Behälterglasindustrie.<br />
Der Konjunktureinbruch drückt hier vorrangig auf das mittlere Preissegment und belastet<br />
somit auch teilweise unsere Erwartungen.<br />
Fruchtsäfte und -nektare sind in Deutschland weiterhin beliebt, jedoch finden sich diese<br />
inzwischen in nahezu allen gängigen Verpackungsarten. Dies hat schon in der Vergangenheit<br />
zu einem Einbruch beim Absatz von Glasflaschen im Bereich Saft geführt,<br />
dieser Trend hält weiter an. Allerdings könnte der Verweis der Deutschen Umwelthilfe<br />
auf die nicht mehr aufrechtzuerhaltende ökologische Sinnhaftigkeit von Getränkekartons<br />
zukünftig auf den Absatz von Glasverpackung für Saft einen positiven Einfluss<br />
haben. Allerdings ist dieser Einfluss eher langfristig zu sehen. Ebenfalls hält der Rückgang<br />
im Bereich der Wasserflaschen weiterhin an. Auch hier gibt es Ausnahmen, unverändert<br />
positiv entwickelt sich der Trend der hochwertigen Gastronomieflasche aus Glas.<br />
Im Nahrungsmittelbereich zeigt sich die Nachfrage unterschiedlich. Der Bedarf ist<br />
insbesondere abhängig von der jeweiligen Ernteentwicklung. In Summe liegt der Absatz<br />
jedoch unter den Vorjahreszahlen. Aufgrund der günstigen preislichen Positionierung<br />
von Glaskonserven gilt dieses Segment als relativ krisensicher. Gemildert wird dieser<br />
Einfluss allerdings durch die Marktträgheit dieser Segmente; zwischen Einlagerung der<br />
jeweiligen Ernten und Verbrauch durch den Konsumenten können mehrere Jahre liegen.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
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JAhresAbschluss<br />
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81
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
82<br />
Die Lagerbestände bei unseren Kunden selbst werden aus Liquiditätssorgen weiterhin<br />
niedrig bleiben. Gleichwohl wirken diese Liquiditätsgründe aber auch kurzfristigen<br />
Investitionen in Substitutionsmaterialien wie PET entgegen, wodurch sich der Glasanteil<br />
im Lebensmittelmarkt stabilisiert.<br />
Osteuropa<br />
Russland und die Ukraine betreffen durch die dort vorhandenen Rahmenbedingungen<br />
andere Problemstellungen als Deutschland. So wird durch die Verteuerung von Alkohol,<br />
die sowohl Spirituosen als auch andere alkoholische Getränke betrifft, verstärkt illegal<br />
produzierter Alkohol konsumiert.<br />
In Osteuropa steht der gesamte Bierbereich in starker Konkurrenz zu PET-Flaschen.<br />
Zusätzlich treten auf den Biermarkt, in die verbleibenden Glasanteile, neue Wettbewerber<br />
ein, die den Bereich somit weiter unter Druck setzen.<br />
Die Entwicklung für Wein und Weinbrand zeigt sich durch Wachstum der lokalen<br />
Produktion weiterhin positiv. Insbesondere für Russland stellen Wein und Weinbrand<br />
ein dauerhaft tragfähiges Segment dar.<br />
In Russland findet eine Optimierung des Produktportfolios für Mineralwasser statt,<br />
um die zukünftige Lage zu verbessern.<br />
Für den Nahrungsmittelbereich wird eine stabile Entwicklung erwartet.<br />
ausrichtung des Konzerns<br />
Kundenzufriedenheit sichern durch den fortlaufenden Ausbau von Services, durch die<br />
stetige Steigerung der Qualität der Produkte, durch Innovationen am Produkt, durch<br />
Produktivitätsverbesserungen und damit auch durch die Sicherstellung der Lieferfähigkeit<br />
ist das wesentliche Ziel und somit entscheidend für die strategische Ausrichtung<br />
der Oberland. Ziel ist es, der Allround-Partner für Kunden im Bereich innovativer Glasverpackung<br />
zu bleiben und die Wettbewerbsvorteile weiter auszubauen.<br />
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, baut Oberland das Qualitätsmanagement<br />
weiter aus. Die Saint-Gobain Oberland AG war in Deutschland die erste Glashütte, die<br />
nach den neuen, strengen BRC-Standards zertifiziert wurde. Außerdem erhielt die Saint-<br />
Gobain Oberland AG in 2009 das DIN EN ISO 22000 Zertifikat für Hygienemanagement,<br />
das explizit ein Managementsystem für Lebensmittelsicherheit über die gesetzlichen<br />
Vorschriften hinausgehend vorschreibt. Dies unterstreicht das fortwährende Bestreben<br />
von Oberland, die Qualitätsführerschaft am Markt weiter zu verstärken.<br />
Angesichts laufend schwankender Energie- und Rohstoffkosten sind Einsparungen auf<br />
diesem Gebiet von zentraler Bedeutung. Nur so kann Oberland profitabel bleiben.
Ein werkübergreifendes Einkaufsmanagement nutzt hierbei alle Möglichkeiten, Kosten<br />
zu optimieren, bei gleichzeitiger Sicherstellung der Qualität.<br />
Basis für kontinuierliche Kundenzufriedenheit ist die Produktion von hochwertigen<br />
Glasverpackungen. Technische Verbesserungen am Heißen wie am Kalten Ende<br />
sowie Steigerung der Effizienz tragen hierzu wesentlich bei. Kundennähe wird durch<br />
innovative Serviceleistungen wie ein Extranet-Angebot für den direkten Austausch<br />
aller wichtigen Informationen mit den Ansprechpartnern beim Kunden intensiviert.<br />
Oberland stellt so sicher, der bevorzugte Partner für innovative Glasverpackungen<br />
zu sein und zu bleiben.<br />
erwartete Geschäfts- und ertragslage<br />
Deutschland<br />
Im Jahr 2010 ist mit einer beachtlichen Erholung der Weltwirtschaft zu rechnen, für<br />
Deutschland wird ein Wachstum zwischen 1,0 % und 2,0 % erwartet. Zum Jahresbeginn<br />
wird der Beschäftigungsabbau seinen Höhepunkt erreichen und mit abnehmender<br />
Intensität bis zum Jahresende andauern. Auch durch eine sukzessive Rückführung der<br />
Kurzarbeit ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten. Dadurch dürfte sich die<br />
Konsumbereitschaft der privaten Haushalte deutlich reduzieren. Im Vergleich zum<br />
Vorjahr zeichnet sich am Gesamtmarkt eine Erholung ab, diesen Trend wird allerdings<br />
die Glasverpackungssparte und im Speziellen Oberland erst später verspüren. Wie sich<br />
die Krise erst zeitversetzt äußerte, wird sich auch eine Erholung erst nach einer gewissen<br />
Verzögerung bemerkbar machen.<br />
Der Glasabsatz hat sich nach mehreren Jahren der Vollauslastung wieder beruhigt.<br />
Gerade im Mehrwegbereich ist der Absatz durch einen Investitionsstopp unserer Kunden<br />
deutlich rückläufig gewesen.<br />
Insgesamt ist Oberland auf Basis eines in 2009 erneut verbesserten Produktportfolios<br />
und umfangreicher Investitionen gut gewappnet, sich den genannten Herausforderungen<br />
zu stellen. Das Jahr 2009 reiht sich noch in die Vorjahre ein, die vor allem durch<br />
Vollauslastung und gute Ergebnisse gekennzeichnet waren. Für 2010 erwarten wir<br />
einen deutlich härteren Wettbewerb, besonders aufgrund von Überkapazitäten.<br />
In dieser Situation werden wir nach wie vor den Fokus auf Qualität und Kundenservice<br />
legen, anstatt uns auf Mengen auszurichten. Diese langfristige Strategie kann sich kurzfristig<br />
sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis in einem einstelligen prozentualen<br />
Rückgang auswirken. Für 2011 erwarten wir eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau.<br />
Russland<br />
Die zu einer Verschärfung der Kreditkonditionen führenden geringeren Kapitalzuflüsse<br />
beeinflussen zusammen mit den volatilen Ölpreisen die Investitionsbereitschaft.<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
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konzernAbschluss<br />
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sonstige AngAben<br />
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sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
84<br />
Ihren Beitrag liefern auch die schwache Verbrauchernachfrage und die hohe Arbeitslosenquote.<br />
Infolgedessen wird sich für das Jahr 2009 ein negatives BIP-Wachstum von<br />
ca. 7,4 % ergeben.<br />
Das Berichtsjahr zeigt sich als das Jahr, das durch die Krise im Bereich der Glasbranche<br />
am heftigsten getroffen wurde. Allerdings zeichnet sich bereits Ende 2009 ein leichter<br />
positiver Trend ab, bei dem davon ausgegangen wird, dass er vorerst anhält.<br />
Der Wettbewerb bei den Glasverpackungsherstellern dürfte vor allem durch zusätzliche<br />
Hersteller und Neubauten von Werken härter werden. Allerdings ist Oberland auch<br />
in Russland mit seinem Produktportfolio optimal positioniert und deckt nun in idealer<br />
Weise die Region Südrussland ab.<br />
In Russland rechnen wir mit einem moderaten Umsatz- und Ergebniswachstum<br />
in 2010, für das Jahr 2011 gehen wir dann von einem zweistelligen Anstieg bei Umsatz<br />
und Ergebnis aus.<br />
Ukraine<br />
Prognosen über die Ukraine sind unter den aktuellen Bedingungen kaum möglich und<br />
nur mit äußerster Vorsicht abzugeben. Einerseits werden die Wahlen von Januar<br />
2010 die politische Landschaft stark beeinflussen. Die dadurch verursachte politische<br />
Unsicherheit, die wahrscheinlich einige Zeit nach den Wahlen anhalten wird, trägt<br />
zusätzlich zur Erhöhung der Finanzierungskosten bei, da die Risikoaversion der Investoren<br />
beträchtlich zugenommen hat. Andererseits wird sich zeigen, wie die Regierung<br />
mit der Kreditzusage des Internationalen Währungsfonds umgeht und ob dieser Kredit<br />
tatsächlich gewährt wird. Unsere Liquidität sowie die unserer Kunden ist von diesem<br />
Sachverhalt abhängig. In der Ukraine rechnen wir für 2009 mit einer handfesten Rezession<br />
und negativer BIP-Entwicklung. Frühestens 2010 könnte sich diese Entwicklung<br />
umkehren. Es ist noch nicht absehbar, inwiefern sich 2010 tatsächlich eine Erholung der<br />
wirtschaftlichen Lage ergeben wird. Ende 2011 gehen wir davon aus, dass ausstehende<br />
Marktbereinigungen stattgefunden haben und ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen<br />
unseren Faktorkosten und unseren Verkaufspreisen am Markt erreicht werden kann.<br />
Wir erwarten für 2010 einen stabilen Umsatz mit einem leicht positiven Betriebsergebnis.<br />
Für 2011 gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend noch verstärkt.<br />
chancen<br />
Für die Werke in Russland und der Ukraine bestehen weiterhin die Chancen der dynamischen<br />
Wirtschaftsentwicklung auf nach wie vor wachsenden Märkten. Diesen<br />
Chancen steht neben politischen Unwägbarkeiten eine Zunahme an Wettbewerbern als<br />
Risiko gegenüber.
Das Hauptaugenmerk liegt auch für diese Standorte weiterhin auf Kundenzufriedenheit,<br />
Verbesserung der Qualität und Optimierung der industriellen Strukturen in den Werken.<br />
Effizienzsteigerung ist dabei einer der dringlichsten Verbesserungspunkte. Zur Annähe-<br />
rung an die internationalen Produktionsstandards von Saint-Gobain Packaging werden<br />
auch weiterhin konzernweite Strukturen, Abläufe und Prozesse in den Unternehmen<br />
vor Ort implementiert. Know-how-Transfer und praktische Unterweisungen durch erfahrene<br />
Mitarbeiter aus Deutschland sind dabei von großer Bedeutung.<br />
Die strategische Ausrichtung am Markt orientiert sich weiterhin an den Kernkompeten-<br />
zen im Lebensmittelsegment für die gesamte Region und im Wein- und Sektbereich für<br />
den russischen Markt sowie im Spirituosenmarkt in der Ukraine. Oberland wird die nun<br />
bestehenden Standorte stärker untereinander vernetzen und nutzen, um an sämtlichen<br />
potenziellen Wachstumsmöglichkeiten als Marktführer teilzuhaben.<br />
Gesamtaussage zur voraussichtlichen entwicklung<br />
Das Jahr 2009 stellt im laufenden Marktjahreszyklus einen weiteren Höhepunkt dar.<br />
Ein Zyklus, der historisch weit oberhalb der bisherigen Maßstäbe gelegen hat.<br />
Die folgenden Jahre, insbesondere 2010 und 2011, werden zunächst unter dem besagten<br />
Höchstwert liegen, dennoch zeichnet sich für die Zukunft eine deutlich bessere<br />
Profitabilität ab als in den Abschwungjahren des vorangegangenen Zyklus.<br />
Für 2010 halten wir im Vergleich zu 2009 für Oberland eine Abnahme von Umsatz und<br />
Ergebnis im einstellig prozentualen Bereich für möglich. Für 2011 rechnen wir wieder<br />
mit einer Verbesserung sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis.<br />
VOrstaNdsVerGÜtUNG<br />
Die Mitglieder des Vorstands der Saint-Gobain Oberland AG erhalten eine Vergütung,<br />
die wert- und leistungsorientiert ist. Diese setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Der fixe<br />
Bestandteil richtet sich nach den marktüblichen Voraussetzungen und der persönlichen<br />
Historie. Die variable Komponente besteht aus einem vom Unternehmensergebnis und<br />
der persönlichen Leistungen abhängigen Bonus, der sich am jeweiligen Zielerreichungsgrad<br />
orientiert. Die Gesamthöhe wird jährlich überprüft und mit der allgemeinen<br />
Geschäftsentwicklung abgeglichen. Außerdem erhalten die Mitglieder des Vorstands<br />
Nebenleistungen in Form von Sachbezügen, die im Wesentlichen aus dem nach steuerlichen<br />
Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung bestehen.<br />
Als Vergütungsbestandteil sind diese Nebenleistungen vom einzelnen Vorstandsmitglied<br />
zu versteuern. Sie stehen allen Vorstandsmitgliedern prinzipiell in gleicher Weise zu.<br />
Für die Mitglieder des Vorstands besteht zudem eine Vermögenshaftpflichtversiche-<br />
rung (D&O-Versicherung), die in Abweichung von Ziffer 3.8 des Deutschen Corporate<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
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86<br />
Governance Kodex bisher keinen Selbstbehalt vorsieht, eine den gesetzlichen Grundlagen<br />
entsprechende Einführung eines Pflicht-Selbstbehalts erfolgt grundsätzlich<br />
in 2010. Die Vorstände haben ferner einen Anspruch auf Ruhegeld, sofern der Dienstvertrag<br />
beendet ist und die Voraussetzungen für den Bezug von Altersruhegeld oder<br />
anderen vergleichbaren Versorgungsleistungen erfüllt sind. Neben den von Saint-<br />
Gobain Oberland gewährten Vergütungsbestandteilen partizipieren die Mitglieder<br />
des Vorstands an den Aktienoptionsplänen der Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris.<br />
Die Gesamthöhe der Bezüge des Vorstands ist im Anhang und Konzernanhang<br />
dargestellt. Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 31. Mai 2006 beschlossen,<br />
dass die Nennung der Bezüge jedes einzelnen Vorstandsmitglieds im Anhang zum<br />
Jahresabschluss nach § 285 Satz 1 Nr. 9 lit. A Satz 5 bis 9 HGB sowie entsprechend<br />
im Konzernabschluss gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. A Satz 5 bis 9 HGB für den Zeitraum von<br />
fünf Jahren ab Fassung des Beschlusses unterbleibt.<br />
aUfsichtsratsVerGÜtUNG<br />
Die Vergütungsstruktur der Aufsichtsräte hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht<br />
geändert. Sie trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Mitglieder des<br />
Aufsichtsrats Rechnung und ist in der Satzung geregelt. Über die Vergütungshöhe<br />
beschließt die Hauptversammlung, dies ist zuletzt am 24. Juni 1999 erfolgt.<br />
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen und einer ihm<br />
für die Aufsichtsratstätigkeit zur Last fallenden Umsatzsteuer nach Ablauf des Geschäftsjahres<br />
eine feste Vergütung von 7.700 Euro pro Jahr. Gemäß den Empfehlungen des<br />
Deutschen Corporate Governance Kodex wurden die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
und die seines Stellvertreters bei der Berechnung der Vergütung berücksichtigt.<br />
Der Vorsitzende und sein Stellvertreter erhalten jeweils 14.900 Euro pro Jahr.<br />
erKlärUNG des VOrstaNds gem. § 312 abs. 3 satz 3 aktG<br />
Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen<br />
Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und<br />
wurde durch die im Bericht angegebenen getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen<br />
nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns im<br />
Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren.<br />
Bad Wurzach, den 1. März 2010<br />
Der Vorstand
Versicherung der<br />
gesetzlichen Vertreter<br />
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
der Konzernabschluss und der Jahresabschluss ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Konzerns und der Gesellschaft vermitteln und im Lagebericht und Konzernlagebericht<br />
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage<br />
des Konzerns und der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen<br />
und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns und der Gesellschaft<br />
beschrieben sind.<br />
Bad Wurzach, den 1. März 2010<br />
Saint-Gobain Oberland AG<br />
Der Vorstand<br />
Stefan Jaenecke Thomas Beyer Wolfgang Brauck<br />
Vorsitzender Personal Vertrieb<br />
Marcus B. Teschner Jorma Turpeinen Roland Unfried<br />
Finanzen Osteuropa Technik<br />
Für unsere Aktionäre<br />
nAchhAltigkeitsbericht<br />
lAgebericht<br />
konzernAbschluss<br />
JAhresAbschluss<br />
sonstige AngAben<br />
sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />
87
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
88<br />
Jahresabschluss des Konzerns<br />
für das GeschäftsJahr 2009
Y Bier ist heute das in Deutschland<br />
und vielen anderen Ländern meist -<br />
konsumier te alkoholische Getränk Y<br />
Es gibt ca. 2.800 europäische Brau-<br />
ereien – davon über 1.300 deutsche<br />
Braustätten. Darunter ist eine Vielzahl<br />
von Kleinbrauereien, die die Vielfalt<br />
an Biersorten in Deutschland begrün-<br />
den Y Nach dem bayerischen Rein-<br />
heitsgebot von 1516 sind für Bier nur<br />
Wasser, Hopfen und Gerste als Zutaten<br />
erlaubt Y Zwei Fässer Bier waren 1836<br />
die erste Fracht, die in Deutschland mit<br />
der Eisenbahn befördert wurde<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
90
Gewinn- und VerlustrechnunG<br />
des saint-Gobain oberland Konzerns<br />
in TEUR Anhang 2009 2008<br />
Umsatzerlöse (1) 523.107 556.492<br />
Umsatzkosten –429.175 –459.037<br />
Allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten –22.720 –20.945<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten –896 –860<br />
Sonstige Erträge 10.071 6.929<br />
Sonstige Aufwendungen –11.814 –3.900<br />
Operatives Ergebnis (2) 68.573 78.679<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen (3/18/21) –6.939 –8.404<br />
Zinsen und ähnliche Erträge (3/18/21) 1.159 1.206<br />
Zinsergebnis (18/21) –5.780 –7.198<br />
Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen (3/18/21) 45 957<br />
Finanzergebnis (3) –5.735 –6.241<br />
Ergebnis vor Steuern 62.838 72.438<br />
Ertragsteueraufwand (4) –17.986 –16.627<br />
Latenter Steueraufwand/-ertrag (4) 4 –3.340<br />
Ertragsteuern gesamt (4) –17.982 –19.967<br />
Jahresergebnis 44.856 52.471<br />
davon entfallen auf:<br />
gezeichnetes Kapital und Rücklagen,<br />
die den Anteilseignern der Mutter gesellschaft zuzuordnen sind 44.472 51.562<br />
Minderheitsanteile am Eigenkapital 384 909<br />
Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert und unverwässert) (5) 44,47 51,56<br />
Dividende je Aktie in EUR (6) 26,00 22,00<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
91
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
92<br />
bilanz<br />
des saint-Gobain oberland Konzerns<br />
Aktiva<br />
in TEUR Anhang 31.12.2009 31.12.2008<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
Geschäfts- und Firmenwerte (7) 9.714 10.091<br />
Immaterielle Vermögenswerte (7) 998 933<br />
Sachanlagen (7) 283.087 259.901<br />
Übrige finanzielle Vermögenswerte (7/18) 1.677 1.677<br />
Sonstige Forderungen (8/18/19) 367 551<br />
Latente Steueransprüche (15) 759 975<br />
Langfristige Vermögenswerte 296.602 274.128<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
Vorräte (9) 101.324 98.667<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (10/18) 46.251 49.174<br />
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (11/18) 15.086 32.424<br />
Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (12) 512 3.777<br />
Sonstige Vermögenswerte (10/18) 27.651 19.969<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 190.824 204.011<br />
Summe Aktiva 487.426 478.139
Passiva<br />
in TEUR Anhang 31.12.2009 31.12.2008<br />
Eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital (13) 26.000 26.000<br />
Rücklagen (13) 139.707 114.289<br />
Konzernergebnis (13) 44.472 51.562<br />
Beitrag des Mutterunternehmens (13) 1.047 904<br />
Währungsumrechnungsdifferenzen (13) –55.868 –49.955<br />
Anteile anderer Gesellschafter (13) 6.980 7.468<br />
Eigenkapital 162.338 150.268<br />
Langfristige Schulden<br />
Rückstellungen (14/18) 67.244 62.893<br />
Latente Steuerschulden (15) 23.188 23.682<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten (16/18) 57.804 65<br />
Langfristige Schulden 148.236 86.640<br />
Kurzfristige Schulden<br />
Rückstellungen (14/18) 1.533 2.090<br />
Ertragsteuerschulden (17) 5.097 3.990<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten (17/18) 48.882 119.167<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (17/18) 95.663 94.198<br />
Sonstige Verbindlichkeiten (17/18) 25.677 21.786<br />
Kurzfristige Schulden 176.852 241.231<br />
Summe Passiva 487.426 478.139<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
93
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
94<br />
GesamterGebnisrechnunG<br />
des saint-Gobain oberland Konzerns<br />
in TEUR Anhang 2009 2008<br />
Jahresergebnis 44.856 52.471<br />
Sonstiges Ergebnis<br />
Zeitwertänderungen von Cashflow-Hedges (13/21) 949 –3.741<br />
Erfolgswirksame Realisierung von Cashflow-Hedges<br />
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />
(13/21) 3.741 –778<br />
aus Pensionsrückstellungen (IAS 19.93A) (13/14) –4.897 4.476<br />
Währungsumrechnung (13) –6.205 –41.019<br />
Sonstiges Ergebnis vor Steuern<br />
Latente Steuern auf im Sonstigen Ergebnis<br />
–6.412 –41.062<br />
erfasste Erträge und Aufwendungen (13) 63 –4<br />
Sonstiges Ergebnis –6.349 –41.066<br />
Gesamtergebnis 38.507 11.405<br />
davon den Anteilseignern des Konzerns zustehend 38.415 12.144<br />
davon auf andere Gesellschafter entfallend 92 –739
KapitalflussrechnunG<br />
des saint-Gobain oberland Konzerns<br />
in TEUR<br />
Anhang/<br />
Anmerkung 2009 2008<br />
Jahresergebnis des Konzerns 44.856 52.471<br />
Korrektur um Steueraufwand, Finanzergebnis 23.717 26.208<br />
Operatives Konzernergebnis 68.573 78.679<br />
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte (7) 32.488 31.825<br />
Veränderung der langfristigen Rückstellungen * –3.766 –2.739<br />
Gezahlte Zinsen –2.179 –4.959<br />
Erhaltene Zinsen 790 627<br />
Gezahlte Ertragsteuern (operativ) –15.813 –18.054<br />
Erhaltene Dividende 45 956<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Transaktionen –638 66<br />
Cashflow 79.500 86.401<br />
Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte<br />
und zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte (7) 949 –222<br />
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen –557 412<br />
Veränderung der Vorräte * –3.518 –20.749<br />
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten<br />
* –2.790 –5.637<br />
(ohne Investitions-/Finanzverbindlichkeiten) * 7.177 16.484<br />
Cashflow aus operativer Tätigkeit 80.761 76.689<br />
Einzahlungen aus dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten (7) – 235<br />
Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten (7) 1.599 1.415<br />
Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen –372 –60.651<br />
Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte (7)** –59.651 –45.670<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit –58.424 –104.671<br />
Gezahlte Dividenden –26.008 –22.011<br />
Einzahlungen aus der Aufnahme von finanziellen Verbindlichkeiten 60.259 111.135<br />
Auszahlungen aus der Tilgung von finanziellen Verbindlichkeiten<br />
Veränderung der sonstigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />
–73.238 –53.960<br />
mit Finanzierungscharakter 715 5.144<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –38.272 40.308<br />
Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel –15.935 12.326<br />
Wechselkursbedingte Veränderung –1.403 –3.579<br />
Konsolidierungskreisbedingte Veränderung – 16.264<br />
Zu-/Abnahme der Zahlungsmittel –17.338 25.011<br />
Finanzmittel am Anfang der Periode (11) 32.424 7.413<br />
Finanzmittel am Ende der Periode (11) 15.086 32.424<br />
* Abweichungen gegenüber der Veränderung der Bilanzpositionen in 2008 resultieren überwiegend aus<br />
Währungs umrechnungsdifferenzen.<br />
** Differenzen gegenüber Zugängen bzw. der Veränderung der Bilanzposition resultiert vor allem aus<br />
Umgliederungen der zum Verkauf vorgesehenen Vermögenswerte in das Anlagevermögen.<br />
In den Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte ist ein Wertminderungsaufwand von TEUR 487 enthalten (Vorjahr: TEUR 0).<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
95
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
96<br />
anhanG zum Konzernabschluss<br />
der saint-Gobain oberland aG zum 31. dezember 2009<br />
A. Allgemeine erläuterungen<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG ist ein selbständiges Tochterunternehmen der international tätigen<br />
Compagnie de Saint-Gobain. Die Geschäftstätigkeit des Saint-Gobain Oberland Konzerns umfasst im<br />
Kerngeschäft die Produktion und den Vertrieb von Behälterglas, das technische Geschäft betrifft<br />
die Herstellung und weltweite Distribution von Maschinen und Ausrüstungsteilen für die Behälterglas<br />
industrie. Die Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Oberlandstraße, 88410 Bad Wurzach,<br />
Deutschland, beschäftigt derzeit 3.925 Mitarbeiter (Vorjahr: 4.251).<br />
Der vorliegende Konzernabschluss wurde unter Beachtung aller am Abschlussstichtag verpflichtend<br />
anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting<br />
Standards Board (IASB), London, sowie aller für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen<br />
des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der<br />
EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />
Vorschriften erstellt.<br />
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Bilanz und der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen<br />
und erläutert.<br />
Konzernwährung ist der Euro. Alle Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, soweit nichts<br />
anderes vermerkt ist.<br />
B. BilAnzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Allgemein<br />
Die folgenden Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden sind in den dargestellten<br />
Berichtsperioden angewendet worden. Sie wurden von allen in den Konzernabschluss einbezogenen<br />
Unternehmen angewendet.<br />
neue rechnungslegungsstandards<br />
Das IASB (International Accounting Standards Board) und das IFRIC haben folgende, für den Saint-Gobain<br />
Oberland Konzern relevante Standards herausgegeben, die im Berichtsjahr erstmals verpflichtend<br />
anzuwenden sind:<br />
IAS 1 Darstellung des Abschlusses, überarbeitete Version<br />
Die Änderungen betreffen im Wesentlichen die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Gesamtergebnisdarstellung<br />
und die Bezeichnung der Abschlussbestandteile.
IAS 23 Fremdkapitalkosten, überarbeitete Version<br />
Fremdkapitalzinsen sind bei der Anschaffung bzw. Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts<br />
zwingend in die Bemessung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten einzubeziehen. Im Rahmen des<br />
bisher geltenden Wahlrechts wurden diese Zinsen direkt aufwandswirksam erfasst.<br />
IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen, überarbeitete Version<br />
Die geänderte Version enthält Klarstellungen zur Definition von Ausübungsbedingungen und<br />
Annullierungen.<br />
IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben, überarbeitete Version<br />
Die Änderungen betreffen Angaben zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) sowie<br />
zum Liquiditätsrisiko.<br />
IFRS 8 Segmentberichterstattung nach dem so genannten ‚Management Approach‘<br />
IFRS 8 ersetzt die bisherigen Vorschriften des IAS 14 zur Segmentberichterstattung. Die wesentliche<br />
Änderung beinhaltet, dass der Aufbau der Segmentberichterstattung der von den Entscheidungsträgern<br />
intern verwendeten Berichtsstruktur folgt (Management Approach). Ziel dieser Darstellung ist, dem<br />
externen Abschlussleser dieselben Informationen zur Verfügung zu stellen, die das Management als<br />
Basis für seine Beurteilungen und Entscheidungen nutzt.<br />
Folgende Standards und Interpretationen von IASB und IFRIC werden im Konzernabschluss zum<br />
31. Dezember 2009 nicht vorzeitig angewendet:<br />
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse, überarbeitete Version<br />
IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse, überarbeitete Version<br />
IFRIC 16 Absicherungen einer Netto-Investition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb<br />
IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten durch Kunden<br />
IFRS 3, IAS 27 und IFRIC 16 sind erstmals für Geschäftsjahre ab dem 1. Juli 2009, IFRIC 18 für Geschäfts-<br />
jahre ab dem 1. November 2009 verpflichtend anzuwenden. Es ist nicht zu erwarten, dass die erstmalige<br />
Anwendung der Standards und Interpretationen, soweit sie relevant sind, wesentliche Auswirkungen<br />
auf die künftigen Konzernabschlüsse haben werden.<br />
geschäfts- oder Firmenwerte<br />
Beim Erwerb eines Unternehmens werden dessen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden<br />
zum Zeitpunkt des Erwerbs zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt.<br />
Gegebenenfalls vorzunehmende Anpassungen auf diese Werte werden innerhalb von 12 Monaten<br />
vorgenommen.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
97
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
98<br />
Ein Geschäfts- oder Firmenwert stellt die Differenz zwischen Anschaffungskosten und anteiligem, mit<br />
bei zu legendem Zeitwert bewerteten Netto-Vermögen dar. Sollte das anteilige Netto-Vermögen die<br />
Anschaffungskosten übersteigen, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrech-<br />
nung erfasst.<br />
Für in der Konzernbilanz angesetzte Geschäfts- oder Firmenwerte wird jedes Kalenderjahr mindestens<br />
ein Impairment Test gemäß IAS 36 (Wertminderung von Vermögenswerten) durchgeführt, der auf<br />
den 5-Jahres-Geschäftsplänen der Cash Generating Units, denen sie zugeordnet werden, basiert. Dabei<br />
wird untersucht, wie sich das Maximum aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert zum Buchwert<br />
der Cash Generating Unit verhält. Die zugrunde liegenden 5-Jahres-Pläne berücksichtigen sowohl<br />
vergangene Erfahrungen als auch externe Informationsquellen.<br />
Als relevante Cash Generating Units mit zugeordnetem Geschäfts- oder Firmenwert wurden die Tochter-<br />
unternehmen Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO, ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod sowie CJSC<br />
Consumers-Sklo-Zorya identifiziert. Auf Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO entfällt ein Goodwill in Höhe<br />
von TEUR 910 (Vorjahr: TEUR 951), auf ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod in Höhe von TEUR 3.740<br />
(Vorjahr: TEUR 3.909) und auf CJSC Consumers-Sklo-Zorya in Höhe von TEUR 5.064 (Vorjahr: TEUR 5.231).<br />
Zur Ermittlung des Nutzungswertes wird der Buchwert der Vermögenswerte und Schulden der jeweiligen<br />
Cash Generating Units mit dem Zeitwert ihrer abgezinsten zukünftigen Cashflows verglichen.<br />
Der prognostizierte Cashflow des fünften Jahres wird als ewige Rente unter der Annahme eines<br />
3–5 % igen Marktwachstums fortgeschrieben.<br />
Der für die Cashflows verwendete Abzinsungssatz entspricht den gewichteten durchschnittlichen<br />
Kapitalkosten unter Berücksichtigung der speziellen Risiken der jeweiligen Cash Generating Unit und<br />
liegt zwischen 11,7 % und 18,2 % (Vorjahr: 13,0 % und 16,6 %).<br />
Falls der Impairment Test ergibt, dass das Maximum aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert<br />
geringer ist als der Buchwert der Cash Generating Unit, wird eine Abwertung des Goodwills<br />
vorgenommen.<br />
Auf Goodwills erfasste Wertminderungen werden nicht rückgängig gemacht.<br />
immaterielle Vermögenswerte und sachanlagen<br />
Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungs kosten<br />
abzüglich Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.<br />
Die immateriellen Vermögenswerte sind alle zeitlich begrenzt nutzbar und werden in längstens<br />
8 Jahren abgeschrieben, enthalten sind Software und Lizenzen.
Geschäfts- und Fabrikgebäude werden in längstens 50 Jahren, Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung überwiegend in bis zu 12 Jahren planmäßig abgeschrieben.<br />
Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear.<br />
Jeder Teil einer Sachanlage mit einem bedeutsamen Anschaffungswert im Verhältnis zum gesamten<br />
Wert des Gegenstandes wird getrennt abgeschrieben.<br />
wertberichtigungen auf langfristige Vermögenswerte<br />
Langfristig genutzte Vermögenswerte werden gemäß IAS 36 (Wertminderung von Vermögenswerten)<br />
auf Werthaltigkeit überprüft, sobald Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass der<br />
Buchwert eines Vermögenswertes oder einer Gruppe von Vermögenswerten den beizulegenden Wert<br />
überschreiten könnte. In diesem Fall wird der Buchwert mit dem höheren Betrag entweder aus dem<br />
Nettoveräußerungserlös oder dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows aus der Nutzung<br />
der Vermögenswerte verglichen. Wenn der Grund für die Wertberichtigung entfallen ist, werden<br />
Zuschreibungen bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.<br />
Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Anstelle der planmäßigen Abschreibung ist eine<br />
jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit nach IAS 36 vorzunehmen.<br />
leasing<br />
Leasingvereinbarungen werden nach Prüfung der Kriterien des IAS 17 entweder als Operating Lease<br />
oder als Finance Lease behandelt. Die Klassifizierung richtet sich danach, wer die wesentlichen<br />
Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, hält.<br />
Leasingtransaktionen, bei denen der Konzern Leasinggeber ist und alle wesentlichen Chancen und<br />
Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt, werden beim<br />
Leasinggeber als Verkaufs- und Finanzierungsgeschäft angesetzt. In Höhe des Nettoinvestitions wertes<br />
aus dem Leasingverhältnis wird eine Forderung angesetzt und die Zinserträge erfolgswirksam erfasst.<br />
Alle übrigen Leasingtransaktionen, bei denen der Konzern Leasinggeber ist, werden als Operating Lease<br />
erfasst. In diesem Fall verbleibt der verleaste Gegenstand in der Konzernbilanz und wird planmäßig<br />
abgeschrieben. Leasingraten werden bei Forderungsentstehung als Ertrag ausgewiesen.<br />
Bei Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, werden die Leasing-<br />
raten beim Operating Lease bei Entstehung der Verbindlichkeit als Aufwand erfasst. Beim Finance<br />
Lease wird zu Beginn der Laufzeit sowohl ein Vermögenswert als auch eine Schuld in gleicher Höhe<br />
angesetzt, und zwar entweder mit dem beizulegenden Zeitwert des Leasing gegen stands oder dem<br />
Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser niedriger ist. Der Vermögens wert wird über<br />
den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Leasingzahlungen werden in einen<br />
Finanzierungs- und in einen Tilgungsanteil der jeweiligen Restschuld aufgeteilt.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
99
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
100<br />
Vorräte<br />
Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettover äuße-<br />
rungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang<br />
erzielbare Verkaufserlös, abzüglich noch anfallender Kosten.<br />
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstands preisen<br />
bewertet. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt mit den Herstellungskosten,<br />
diese umfassen die direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile<br />
der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Wertminderungen für Risiken als Folge eingeschränkter<br />
Verwendbarkeit sowie zur Beachtung der verlustfreien Bewertung sind in angemessenem Umfang<br />
berücksichtigt.<br />
zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte<br />
Sind Vermögenswerte zum Verkauf bestimmt (assets held for sale), werden keine weiteren plan mäßi-<br />
gen Abschreibungen vorgenommen, sondern der Zeitwert ermittelt. Eine Wertberichtigung wird<br />
vorgenommen, soweit der Buchwert dieser Vermögenswerte höher ist als der um die voraussichtlich<br />
noch anfallenden Veräußerungskosten reduzierte Zeitwert. Basis für den anzusetzenden Zeitwert<br />
ist eine Schätzung des erzielbaren Veräußerungserlöses.<br />
Finanzinstrumente<br />
Bei Finanzinstrumenten handelt es sich um Positionen, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zu<br />
einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder<br />
einem Eigenkapitalinstrument führen.<br />
Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere übrige Finanzanlagen und Forderungen aus Liefe-<br />
rungen und Leistungen. Maßgeblich für den erstmaligen Ansatz in der Bilanz und für die Ausbuchung<br />
der finanziellen Vermögenswerte ist für alle Kategorien der finanziellen Vermögenswerte einheitlich<br />
der Handelstag, d. h. der Tag, an dem die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf eingegangen wurde.<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln<br />
oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen sowie originäre und derivative Finanzverbindlichkeiten.<br />
Finanzinstrumente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert<br />
bilanziert. Soweit im Folgenden beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten nicht explizit<br />
angegeben sind, weichen sie nicht oder nur geringfügig von den Buchwerten ab.<br />
Übrige finanzielle Vermögenswerte<br />
Alle sonstigen Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen, da kein auf einem aktiven<br />
Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann.
Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dabei werden unverzins-<br />
liche und niedrig verzinsliche Ausleihungen mit dem Barwert angesetzt.<br />
Dauerhafte Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst.<br />
Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Verbindlichkeiten<br />
Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind zum Nennwert angesetzt.<br />
Um individuelle Risiken abzudecken, werden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Das allgemeine<br />
Kreditrisiko wird dadurch berücksichtigt, dass Wertberichtigungen durchgeführt werden, die auf<br />
empirischen Erfahrungswerten beruhen.<br />
Verbindlichkeiten werden grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bewertet.<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden in Übereinstimmung mit IAS 21<br />
bewertet. Forderungen werden ausgebucht, sobald die Bedingungen gemäß IAS 39 (Finanzinstrumente:<br />
Ansatz und Bewertung) erfüllt sind.<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Währungs- und Preisänderungsrisiken<br />
eingesetzt. Als Instrumente werden hierzu marktgängige Devisen- und Warentermingeschäfte<br />
angewandt. Der Einsatz solcher Derivatkontrakte ist durch Richtlinien geregelt und unterliegt einer<br />
ständigen Risikokontrolle.<br />
Verträge zur Sicherung von Währungspositionen werden generell mit der Compagnie de Saint-Gobain,<br />
der Muttergesellschaft der Gruppe, geschlossen. Diese deckt die Gegenposition am Markt ab. Ebenso<br />
wird ein Teil des Bedarfs an Heizöl über gruppeninterne Hedging-Kontrakte preislich gesichert.<br />
Sämtliche derivativen Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 (Finanzinstrumente) am Erfüllungstag<br />
zu Anschaffungskosten erfasst und danach zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei Cashflow-Hedges<br />
wird der effektive Teil der Marktwertänderung in die Position Andere Gewinnrücklagen eingestellt.<br />
Aktienbasierte Vergütung<br />
Anteilsbasierte Vergütungsmodelle werden gemäß den Vorschriften von IFRS 2 und IFRIC 11 bewertet<br />
und abgebildet.<br />
Bei der Saint-Gobain Oberland Gruppe finden die Regeln für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich<br />
durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) Anwendung. In diesem Zusammenhang werden<br />
Instrumente abgebildet, die vom Mutterunternehmen Compagnie de Saint-Gobain S.A. an die Mitarbeiter<br />
der Saint-Gobain Oberland Gruppe gewährt werden, d. h. Instrumente, bei denen Saint-Gobain<br />
Oberland weder rechtlich noch faktisch eine Verpflichtung zur Erfüllung der Optionen und Zusagen<br />
gegenüber den Mitarbeitern eingeht. Diese Verpflichtung verbleibt bei der Compagnie de Saint-Gobain S.A.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
101
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
102<br />
Aufgrund von IFRS 2.3 und IFRIC 11.8 wird ein eventuell entstehender Dienstzeitaufwand in der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine entsprechende Gegenbuchung im Eigenkapital unter der<br />
Position Kapitalrücklagen ausgewiesen.<br />
Die Höhe des Dienstzeitaufwands wird indirekt anhand der beizulegenden Zeitwerte der Eigenkapital-<br />
instrumente am Gewährungsstichtag ermittelt. Der gesamte Dienstzeitaufwand ergibt sich durch<br />
Multiplikation der Anzahl der gewährten Eigenkapitalinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert<br />
der Instrumente am Gewährungsstichtag. Wenn die Eigenkapitalinstrumente noch in der Berichtsperiode<br />
der Gewährung ausübbar sind und auch ausgeübt werden, erfolgt eine Verbuchung in voller<br />
Höhe mit einer entsprechenden Erhöhung im Eigenkapital. Ist die Ausübung der Optionen von der<br />
Ableistung einer bestimmten zukünftigen Dienstzeit abhängig, wird ein entsprechender Dienstzeitaufwand<br />
gleichmäßig auf den künftigen Erdienungszeitraum mit einer einhergehenden Erhöhung des<br />
Eigenkapitals verteilt.<br />
Beim Arbeitsplatzwechsel eines Mitarbeiters innerhalb des Saint-Gobain Konzerns bleibt der erfasste<br />
Eigenkapitalbeitrag beim alten Arbeitgeber erhalten, ab dem Zeitpunkt des Wechsels werden der<br />
entstehende Dienstzeitaufwand und die Eigenkapitalerhöhung unter Zugrundelegung des ursprünglichen<br />
Zeitwerts am Tag der Gewährung beim neuen Arbeitgeber erfasst.<br />
latente steuern<br />
Aktive und passive latente Steuern werden gemäß IAS 12 (Ertragsteuern) für sämtliche temporären<br />
Differenzen zwischen den Wertansätzen der einzelnen Steuerbilanzen und der Konzernbilanz und auf<br />
Verlustvorträge gebildet. Latente Steueransprüche werden in dem Maße bilanziert, wie es wahrscheinlich<br />
ist, dass zukünftige zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden.<br />
Der Ermittlung der latenten Steuern liegen in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt<br />
erwartete Steuersätze zugrunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw.<br />
verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.<br />
Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit die in<br />
IAS 12.74 genannten Kriterien vorliegen.<br />
Pensionsrückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen werden gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />
bewertet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag<br />
bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen<br />
von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt.<br />
Die Berechnung erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung<br />
von biometrischen Annahmen.
IAS 19 und dem damit verbundenen Wahlrecht folgend, werden versicherungs mathematische Gewinne<br />
und Verluste erfolgsneutral über das Eigenkapital erfasst. Der Aufwand aus der Dotierung der Pensions-<br />
rückstellungen ist den Personalaufwendungen, der enthaltene Zinsanteil dem Zinsaufwand zugeordnet.<br />
sonstige rückstellungen<br />
Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, soweit rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber<br />
Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich<br />
zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung<br />
aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet. Dieser ergibt<br />
sich auf der Basis der bestmöglichen Schätzung. Verpflichtungen aus bereits vollzogenen Liefer- und<br />
Leistungsbeziehungen, die einen höheren Sicherheitsgrad bezüglich der Höhe und des Zeitpunktes der<br />
Erfüllung der Verbindlichkeit haben, werden unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
Der in den Aufwendungen für Arbeitnehmerjubiläen und Altersteilzeit enthaltene Zinsanteil der<br />
Rückstellungszuführung wird im Zinsaufwand gezeigt.<br />
umsatzrealisierung<br />
Umsatzerlöse werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Skonti, Boni oder Rabatten zu dem<br />
Zeitpunkt erfasst, zu dem die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften<br />
Waren und Erzeugnisse verbunden sind, auf den Käufer übertragen wurden, ein Preis vereinbart<br />
und bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Erträge werden erfasst, wenn<br />
es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der mit dem Geschäft verbundene wirtschaftliche Nutzen<br />
zufließen wird.<br />
emissionsberechtigungen<br />
Die unentgeltlich zugeteilten Emissionsberechtigungen decken den derzeitigen Bedarf im Wesent-<br />
lichen ab. Der Bilanzansatz erfolgt daraus resultierend zum Erinnerungswert in Höhe von EUR 1, der<br />
Zeitwert beträgt TEUR 5.038. Übersteigt der Ausstoß an CO2 die zugeteilten Berechtigungen, wird<br />
darüber hinaus eine Rückstellung für zusätzlich benötigte Zertifikate eingestellt.<br />
Verwendung von schätzungen<br />
Bei der Erstellung der Abschlüsse sind Schätzungen und Annahmen erforderlich, die die Höhe der bilan -<br />
zierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag<br />
und die Höhe der Erträge und Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen. Die zukunftsbezogenen<br />
Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die den Werthaltigkeitstests<br />
zugrunde gelegten Planungs- und Bewertungsprämissen, die Bilanzierung und Bewertung von<br />
Rückstellungen sowie auf die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen.<br />
Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage, unsicherer Prognoseaussichten und anderer Ereignisse<br />
können die tatsächlichen Ergebnisse von den Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und zugrunde<br />
liegenden Annahmen werden laufend überprüft. Korrekturen von Schätzungen werden in der Periode<br />
erfasst, in der die Schätzung überprüft wurde.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
103
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
104<br />
währungsumrechnung<br />
Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzern-<br />
unternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21<br />
(Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse) nach der modifizierten Stichtagskursmethode.<br />
Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer<br />
Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der<br />
jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft.<br />
Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung von Tochterunternehmen, die in fremder Währung<br />
aufgestellt sind, werden grundsätzlich mit Jahresdurchschnittskursen, Vermögenswerte und Schulden<br />
zu Stichtagskursen sowie Posten des Eigenkapitals zu historischen Kursen umgerechnet. Der sich aus<br />
der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit dem Eigenkapital ver-<br />
rechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus der abweichenden Umrechnung von Bilanz und Gewinnund<br />
Verlustrechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen.<br />
Ein im Zusammenhang mit dem Erwerb ausländischer Tochtergesellschaften entstandener Geschäftsoder<br />
Firmenwert sowie Marktwertanpassungen werden als Vermögenswerte und Schulden des<br />
erworbenen Unternehmens behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet.<br />
In den Abschlüssen der einzelnen Konzernunternehmen werden monetäre Posten in Fremdwährung<br />
gemäß IAS 21 umgerechnet.<br />
Die für die Währungsumrechnung zugrunde liegenden Wechselkurse haben sich im Verhältnis zu<br />
einem Euro wie folgt verändert:<br />
Stichtagskurs Durchschnittskurs<br />
ISO Code 31.12.2009 31.12.2008 2009 2008<br />
Russischer Rubel RUB 43,15400 41,28300 44,13856 36,43850<br />
Ukrainische Griwna UAH 11,58960 11,22130 11,26122 7,69722<br />
US-amerikanischer Dollar USD 1,44060 1,39170 1,39349 1,47091
C. AngABen zur Konsolidierung<br />
Konsolidierungsgrundsätze<br />
Bei bereits vor dem 1. Januar 2004 dem Konsolidierungskreis der Saint-Gobain Oberland AG angehörenden<br />
Unternehmen wurde die Befreiungsregel des IFRS 1 in Anspruch genommen, wonach die<br />
bisherigen Konsolidierungsmaßnahmen beibehalten werden können.<br />
Die Kapitalkonsolidierung dieser Unternehmen erfolgte nach der Buchwertmethode zum Zeitpunkt<br />
des Erwerbs oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Tochterunternehmens in den<br />
Konzernabschluss. Der daraus resultierende Unterschiedsbetrag wurde voll mit den Gewinnrücklagen<br />
des Konzerns verrechnet.<br />
Für nach dem 1. Januar 2004 erworbene Unternehmen erfolgt die Kapitalkonsolidierung gemäß IFRS 3<br />
(Unter nehmens zusammenschlüsse) nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der An-<br />
schaffungs kosten mit dem zum Marktwert bewerteten Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidier-<br />
ten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten<br />
und dem anteiligen Eigenkapital wird gemäß IFRS 3, soweit sie auf stillen Reserven oder stillen Lasten<br />
beruht, den Vermögenswerten und Schulden des Tochterunternehmens zugeordnet.<br />
Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem Anteil am<br />
Nettozeitwert wird als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen und mindestens jährlich einer<br />
Prüfung auf Werthaltigkeit unterzogen. Ein passiver Unterschiedsbetrag wird erfolgswirksam in der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />
Vermögenswerte, Schulden, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie Ergebnisse aus kon-<br />
zerninternen Transaktionen (Zwischengewinne) werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.<br />
Die steuerliche Auswirkung erfolgswirksamer Konsolidierungsmaßnahmen wird durch eine<br />
ent sprech ende Anpassung der latenten Steuern berücksichtigt.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
105
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
106<br />
Konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss des Saint-Gobain Oberland Konzerns sind neben der Saint-Gobain Oberland<br />
AG, 4 (Vorjahr: 4) inländische und 4 (Vorjahr: 4) ausländische Tochterunternehmen einbezogen,<br />
bei denen Beherrschung vorliegt:<br />
– Black Sea Glass Packaging LLC, Russland<br />
– GPS Glasproduktions-Service GmbH<br />
– Ruhrglas GmbH<br />
– Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO, Russland<br />
– CJSC Consumers-Sklo-Zorya, Ukraine<br />
– Süddeutsche Altglas – Rohstoff GmbH<br />
– Westerwald GmbH für Silikatindustrie<br />
– ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod, Russland<br />
Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Saint-Gobain Oberland Konzerns und der Saint-Gobain Oberland<br />
AG mit Stand vom 31. Dezember 2009 ist Bestandteil dieses Anhangs.<br />
Erwerb weiterer Minderheitenanteile an Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO<br />
Der der Saint-Gobain Oberland AG zuzurechnende Anteil an Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO erhöhte<br />
sich durch Aktienkäufe um 1,1 % auf 94,3 %.<br />
d. erläuterungen zur BilAnz und zur gewinn- und VerlustreChnung<br />
(1) umsatzerlöse<br />
Die Umsatzerlöse resultieren in erster Linie aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Waren. Für weitere<br />
Erläuterungen zu den Umsatzerlösen verweisen wir auf den Abschnitt der Segmentbericht erstattung.<br />
(2) operatives ergebnis<br />
Im operativen Ergebnis sind Abschreibungen in Höhe von TEUR 32.488 (Vorjahr: TEUR 31.825) enthalten.<br />
Für weitere Angaben hierzu verweisen wir auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte.<br />
Außerdem beinhaltet das operative Ergebnis Leistungen an Arbeitnehmer im Sinne von IAS 19<br />
in Höhe von TEUR 98.902 (Vorjahr: TEUR 98.992), Materialaufwand in Höhe von TEUR 239.054<br />
(Vorjahr: TEUR 276.120) sowie operative Währungsumrechnungsgewinne in Höhe von TEUR 707<br />
(Vorjahr: TEUR 3.055).<br />
Die Veränderung der sonstigen Erträge und sonstigen Aufwendungen ist hauptsächlich im Verkauf des<br />
zur Veräußerung gehaltenen Grundstücks in Essen und der damit verbunden vertraglichen Verpflichtungen<br />
zur Baureifmachung des Geländes begründet.
(3) Finanzergebnis<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 45 957<br />
davon Erträge aus Beteiligungen 45 957<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 1.159 1.206<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 14 9<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen –6.939 –8.404<br />
davon an verbundene Unternehmen –2.275 –3.975<br />
Finanzergebnis –5.735 –6.241<br />
Die Gesamtzinserträge für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten gemäß<br />
IAS 39 belaufen sich auf TEUR 1.158 (Vorjahr: TEUR 972), die entsprechenden Zinsaufwendungen auf<br />
TEUR 3.670 (Vorjahr: TEUR 4.598). Zinszuschüsse von dritter Seite (öffentliche Hand) für Investi -<br />
tions projekte sind mit TEUR 421 (Vorjahr: TEUR 298) aufwandsmindernd berücksichtigt.<br />
(4) ertragsteuern<br />
Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw. ge-<br />
schuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.<br />
Die latenten Steuern für die deutschen Gesellschaften des Saint-Gobain Oberland Konzerns werden<br />
weiterhin nach dem seit dem 1. Januar 2008 geltenden Körperschaftsteuersatz von 15 %, einem Solidaritätszuschlag<br />
von 5,5 % und einer durchschnittlichen Gewerbeertragsteuer von 14,38 % mit einem<br />
Gesamtsteuersatz von 30,2 % berechnet (Vorjahr: 30,2 %).<br />
Die Berechnung ausländischer Ertragsteuern basiert auf den in den einzelnen Ländern gültigen<br />
Gesetzen und Verordnungen. Der angewandte Ertragsteuersatz für CJSC Consumers-Sklo-Zorya liegt<br />
unverändert bei 25 %, der Steuersatz für die russischen Konzernunternehmen wie im Vorjahr bei 20 %.<br />
Für thesaurierte Ergebnisse bei Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 9.771 (Vorjahr: TEUR 16.532)<br />
wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
107
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
108<br />
steueraufwand<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Ertragsteueraufwand der Periode –17.986 –16.627<br />
Latenter Steueraufwand/-ertrag 4 –3.340<br />
Ertragsteuern –17.982 –19.967<br />
Der effektive Steuersatz beträgt 28,6 % (Vorjahr: 27,6 %). Der Unterschied zum erwarteten Ertrag steuer satz,<br />
der im Jahr 2009 weiterhin bei 30,2 % lag, lässt sich wie folgt überleiten:<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Ergebnis vor Ertragsteuer (EBT) 62.838 72.438<br />
Erwartete Ertragsteuer (EBT x Steuersatz) 18.977 21.876<br />
Steuereffekte aus:<br />
Auswirkung Steuersatzänderung – –980<br />
Unterschiede aus ausländischen Steuersätzen –1.092 –1.323<br />
Aperiodischem Steuerertrag/Steueraufwand 16 –71<br />
Steuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen<br />
(permanente Differenzen) 1.032 1.127<br />
Konsolidierung –322 –31<br />
Nutzung steuerlicher Verlustvorträge – –416<br />
Sonstige Abweichungen –629 –215<br />
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 17.982 19.967<br />
Tatsächlicher Steuersatz in % 28,6 27,6
(5) ergebnis je Aktie<br />
Die Anzahl der Aktien betrug in 2009, wie in 2008, unverändert 1.000.000 Stück. Einflüsse, die darüber<br />
hinaus zu einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie führen könnten, existieren nicht.<br />
Das Ergebnis je Aktie ermittelt sich anhand der folgenden Übersicht:<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Jahresergebnis 44.856 52.471<br />
Anteile anderer Gesellschafter 384 909<br />
Anteilseigner der Muttergesellschaft 44.472 51.562<br />
Aktienzahl in Tausend 1.000 1.000<br />
Ergebnis je Aktie (in EUR) 44,47 51,56<br />
(6) dividende je Aktie<br />
2009 2008<br />
Ausgeschüttete Dividende (in TEUR) 26.000 22.000<br />
Aktienzahl in Tausend 1.000 1.000<br />
Dividende je Aktie (in EUR) 26,00 22,00<br />
Die Höhe der Dividendenzahlung für 2009 an die Anteilseigner war zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung<br />
noch nicht festgelegt.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
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saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
110<br />
(7) langfristige Vermögenswerte<br />
entwicklung des Anlagevermögens 2008<br />
in TEUR<br />
Vortrag<br />
01.01.2008 Zugänge<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Veränderung<br />
Konsoli-<br />
dierungskreis<br />
Um-<br />
buchungen Abgänge<br />
In den Abschreibungen sind in 2009 TEUR 487 (Vorjahr: TEUR 0) Wertminderungsaufwendungen enthalten.<br />
Stand<br />
31.12.2008<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte 10.766 – 4.368 – – 15.134<br />
Immaterielle Vermögenswerte 1.736 244 586 – 117 2.449<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und Bauten 172.701 2.356 14.527 1.022 1.086 189.520<br />
Technische Anlagen und Maschinen,<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 482.522 25.512 22.843 10.588 10.943 530.522<br />
In Herstellung befindliche Sachanlagen 13.026 23.670 794 –11.610 998 24.882<br />
Summe Sachanlagen 668.249 51.538 38.164 – 13.027 744.924<br />
Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.188 – – – – 2.188<br />
Anlagevermögen gesamt 682.939 51.782 43.118 – 13.144 764.695<br />
entwicklung des Anlagevermögens 2009<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Veränderung<br />
Vortrag<br />
Konsoli-<br />
Um-<br />
Stand<br />
in TEUR<br />
01.01.2009 Zugänge dierungskreis buchungen Abgänge 31.12.2009<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte 15.134 – – – – 15.134<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Sachanlagen<br />
2.449 485 – – 69 2.865<br />
Grundstücke und Bauten<br />
Technische Anlagen und Maschinen,<br />
189.520 3.982 – 2.200 996 194.706<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 530.522 24.347 – 12.378 29.394 537.853<br />
In Herstellung befindliche Sachanlagen 24.882 33.629 – –14.578 379 43.554<br />
Summe Sachanlagen 744.924 61.958 – – 30.769 776.113<br />
Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.188 – – – – 2.188<br />
Gesamt 764.695 62.443 – – 30.838 796.300
Vortrag<br />
01.01.2008<br />
Abschreibungen<br />
Geschäftsjahr<br />
2008 Abgänge<br />
Stand<br />
31.12.2008<br />
Differenzen<br />
aus Währungs-<br />
umrechnung Buchwert<br />
Stand<br />
31.12.2008 31.12.2008 01.01.2008<br />
– – – – –5.043 10.091 8.997<br />
1.266 293 111 1.448 –68 933 464<br />
88.431 5.245 357 93.319 –11.151 85.050 80.846<br />
333.546 26.287 9.686 350.147 –27.770 152.605 141.181<br />
– – – – –2.636 22.246 12.011<br />
421.977 31.532 10.043 443.466 –41.557 259.901 234.038<br />
511 – – 511 – 1.677 1.677<br />
423.754 31.825 10.154 445.425 –46.668 272.602 245.176<br />
Vortrag<br />
01.01.2009<br />
Abschreibungen<br />
Geschäftsjahr<br />
2009 Abgänge<br />
Stand<br />
31.12.2009<br />
Differenzen<br />
aus Währungs-<br />
umrechnung Buchwert<br />
Stand<br />
31.12.2009 31.12.2009 01.01.2009<br />
– – – – –5.420 9.714 10.091<br />
1.448 348 29 1.767 –100 998 933<br />
93.319 5.029 996 97.352 –12.249 85.105 85.050<br />
350.147 27.111 27.266 349.992 –30.939 156.922 152.605<br />
– – – – –2.494 41.060 22.246<br />
443.466 32.140 28.262 447.344 –45.682 283.087 259.901<br />
511 – – 511 – 1.677 1.677<br />
445.425 32.488 28.291 449.622 –51.202 295.476 272.602<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
111
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
112<br />
(8) langfristige Forderungen<br />
Die langfristigen sonstigen Forderungen enthalten wie im Vorjahr hauptsächlich Forderungen aus<br />
Finanzierungsleasing. Bezüglich weiterer Erläuterungen zum Finanzierungsleasing verweisen wir auf<br />
Kapitel (19) Leasingverhältnisse.<br />
(9) Vorräte<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 48.594 50.087<br />
Unfertige Erzeugnisse 3.508 1.628<br />
Fertige Erzeugnisse und Waren 49.222 46.952<br />
Gesamt 101.324 98.667<br />
Die Abwertungen betragen 2009 insgesamt TEUR 11.320 (Vorjahr: TEUR 11.916), der Bestand der Vorräte<br />
vor Abwertungen beträgt TEUR 112.642 (Vorjahr: TEUR 110.583).<br />
(10) Kurzfristige Vermögenswerte<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 46.251 49.174<br />
davon gegen verbundene Unternehmen 2.205 1.699<br />
Sonstige Vermögenswerte 27.651 19.969<br />
davon Steuerforderungen 4.294 3.799<br />
davon übrige Vermögenswerte 23.357 16.170<br />
(11) zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente<br />
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich im Wesentlichen aus erhaltenen<br />
Schecks und Bankguthaben zusammen.<br />
(12) zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte<br />
Bei zum Verkauf vorgesehenen Vermögenswerten handelt es sich in Höhe von TEUR 512 um Sachan-<br />
lagevermögen der stillgelegten Dekorationsanlage von CJSC Consumers-Sklo-Zorya, Ukraine. Derzeit<br />
finden Verkaufsverhandlungen mit potenziellen Käufern statt. Der entsprechende Vorjahreswert in<br />
Höhe von TEUR 3.777 enthielt neben den Sachanlagen von Zorya ein zwischenzeitlich veräußertes<br />
Grundstück in Essen.
(13) eigenkapital<br />
Gezeichnetes Kapital<br />
Das gezeichnete und eingezahlte Kapital der Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Bad Wurzach,<br />
beträgt unverändert zum Vorjahr TEUR 26.000. Es setzt sich aus 1.000.000 auf den Inhaber lautende<br />
Stückaktien zusammen, der Nennwert pro Aktie beträgt EUR 26. Aufgrund der Vorschriften des § 20<br />
Abs. 4 AktG hat uns die Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris, mitgeteilt, dass sie über ihre Konzerngesellschaft<br />
Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, eine Mehrheitsbeteiligung über 96,7 % an unserer<br />
Gesellschaft hält.<br />
Rücklagen<br />
Kapitalrücklage<br />
Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien sowie Beiträge des Mutterunternehmens.<br />
Gesetzliche Rücklage<br />
Es handelt sich um die gesetzliche Rücklage im Sinne des Aktiengesetzes.<br />
Gewinnrücklagen<br />
Die Gewinnrücklagen enthalten in der Vergangenheit erzielte Ergebnisse der in den Konzernab schluss<br />
einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Bestandteil der Gewinn rücklagen<br />
sind auch die erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS. Aktive<br />
Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung von Tochtergesellschaften vor dem 1. Januar 2004<br />
in Höhe von TEUR 10.007 wurden vollständig mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />
Die aktiven Unterschiedsbeträge aus den Kapitalkonsolidierungen ab 2005 werden gemäß IFRS 3<br />
als Geschäfts- oder Firmenwert separat in der Konzernbilanz ausgewiesen, die passiven Unterschiedsbeträge<br />
werden erfolgswirksam vereinnahmt.<br />
Weiterhin werden Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen<br />
ausländischer Tochterunternehmen mit einbezogen.<br />
Gemäß IAS 19 und dem damit verbundenen Wahlrecht folgend werden die versicherungsmathe-<br />
matischen Gewinne und Verluste erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.<br />
Anteile anderer Gesellschafter<br />
Die Anteile anderer Gesellschafter enthalten deren Kapitalanteil, das anteilige Jahresergebnis und die<br />
anteiligen Währungseffekte an den ausländischen Tochterunternehmen.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
113
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
114<br />
entwicklung des eigenkapitals der saint-gobain oberland Ag, Bad wurzach<br />
vom 1. Januar 2008 bis zum 31. dezember 2008<br />
in TEUR 01.01.2008<br />
Konzern-<br />
ergebnis<br />
Zeitwertänderungen<br />
von<br />
Cashflow-Hedges<br />
Erfolgswirksame<br />
Realisierung von<br />
Cashflow-Hedges<br />
Versicherungsmathematische<br />
Gewinne und<br />
Verluste aus<br />
Pensions -<br />
rückstellungen<br />
Saint-Gobain Oberland AG<br />
Gezeichnetes Kapital 26.000 – – – –<br />
Kapitalrücklage 43.690 – – – –<br />
Gesetzliche Rücklagen 249 – – – –<br />
Andere Gewinnrücklagen 56.591 – –3.741 –778 4.476<br />
Gewinnvortrag 1.094 – – – –<br />
Konzernergebnis<br />
Kumulierte Währungs-<br />
35.453 51.562 – – –<br />
umrechnungsdifferenzen –10.584 – – – –<br />
Summe Eigenkapital 152.493 51.562 –3.741 –778 4.476<br />
Fremdgesellschafter<br />
Minderheitenkapital 5.304 – – – –<br />
Kumuliertes übriges Konzernergebnis 477 909 – – –<br />
Summe Eigenkapital 5.781 909 – – –<br />
Gesamt<br />
Summe Eigenkapital 158.274 52.471 –3.741 –778 4.476<br />
vom 1. Januar 2009 bis zum 31. dezember 2009<br />
in TEUR<br />
Saint-Gobain Oberland AG<br />
01.01.2009<br />
Gezeichnetes Kapital 26.000 – – – –<br />
Kapitalrücklage 43.853 – – – –<br />
Gesetzliche Rücklagen 249 – – – –<br />
Andere Gewinnrücklagen 69.997 – 949 3.741 –4.897<br />
Gewinnvortrag 1.094 – – – –<br />
Konzernergebnis<br />
Kumulierte Währungs-<br />
51.562 44.472 – – –<br />
umrechnungsdifferenzen –49.955 – – – –<br />
Summe Eigenkapital 142.800 44.472 949 3.741 –4.897<br />
Fremdgesellschafter<br />
Minderheitenkapital 6.559 – – – –<br />
Kumuliertes übriges Konzernergebnis 909 384 – – –<br />
Summe Eigenkapital 7.468 384 – – –<br />
Gesamt<br />
Summe Eigenkapital 150.268 44.856 949 3.741 –4.897
Währungsumrechnung<br />
Latente Steuern<br />
auf im Eigen-<br />
kapital erfasste<br />
Erträge und<br />
Aufwendungen Dividende<br />
Beiträge des<br />
Mutterunternehmens<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
Veränderungen<br />
des Konsoli-<br />
dierungskreises Umgliederung 31.12.2008<br />
– – – – – – 26.000<br />
– – – 163 – – 43.853<br />
– – – – – – 249<br />
– –4 – – – 13.453 69.997<br />
– – – – – – 1.094<br />
– – –22.000 – – –13.453 51.562<br />
–39.371 – – – – – –49.955<br />
–39.371 –4 –22.000 163 – – 142.800<br />
–1.648 – – – 2.437 466 6.559<br />
– – –11 – – –466 909<br />
–1.648 – –11 – 2.437 – 7.468<br />
–41.019 –4 –22.011 163 2.437 – 150.268<br />
31.12.2009<br />
– – – – – – 26.000<br />
– – – 143 – – 43.996<br />
– – – – – – 249<br />
– 63 – – – 25.271 95.124<br />
– – – – – 291 1.385<br />
– – –26.000 – – –25.562 44.472<br />
–5.913 – – – – – –55.868<br />
–5.913 63 –26.000 143 – – 155.358<br />
–292 – – – –572 901 6.596<br />
– – –8 – – –901 384<br />
–292 – –8 – –572 – 6.980<br />
–6.205 63 –26.008 143 –572 – 162.338<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
115
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
116<br />
(14) rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
Pensionsrückstellungen sind für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen<br />
an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene gebildet. Die betriebliche<br />
Altersversorgung ist durch leistungsorientierte Pläne und Sachbezugsabgeltung von Deputatverpflichtungen<br />
geregelt, wobei die zugesagten Leistungen durch das Unternehmen erfüllt werden.<br />
Die Finanzierung erfolgt durch die Dotierung von Rückstellungen.<br />
Die Höhe der Pensionsverpflichtungen wurde nach versicherungsmathematischen Methoden<br />
berechnet, dabei spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung folgende Prämissen eine maß-<br />
gebliche Rolle:<br />
2009 2008<br />
Abzinsungsfaktor 5,25 % 6,00 %<br />
Gehaltstrend 3,2 % 3,5 %<br />
Rententrend 1,7 % 1,7 %<br />
Fluktuationsrate 3,0 % 3,0 %<br />
Inflationsrate 1,9 % 2,0 %<br />
Die Pensionspläne der einzelnen Standorte wurden aufgrund ihrer Gleichartigkeit zusammengefasst.<br />
Die Versorgungsverpflichtung aus den Pensionsplänen und den Deputatverpflichtungen setzt sich wie<br />
folgt zusammen:<br />
Pensionsverpflichtungen Deputatverpflichtungen<br />
in TEUR<br />
Anwartschaftsbarwert<br />
2009 2008 2009 2008<br />
der Versorgungszusagen 59.984 55.205 999 989<br />
Entwicklung<br />
Rückstellung per 01.01.<br />
Versicherungsmathematische<br />
55.205 59.621 989 1.084<br />
Gewinne/Verluste 4.856 –4.416 40 –60<br />
Zuführung 3.877 3.864 58 54<br />
davon Versorgungsaufwand 691 826 1 1<br />
davon Zinsaufwand 3.186 3.038 57 53<br />
Zu- und Abgänge<br />
Währungsunterschiede<br />
– 160 – –<br />
aus Plänen im Ausland –20 –106 – –<br />
Gezahlte Leistungen –3.934 –3.918 –88 –89<br />
Rückstellung per 31.12. 59.984 55.205 999 989
Zur gesetzlichen Rentenversicherung wurden Arbeitgeberanteile in Höhe von TEUR 8.475<br />
(Vorjahr: TEUR 8.160) entrichtet.<br />
Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Versorgungszusagen<br />
in TEUR<br />
Anwartschaftsbarwert<br />
31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2005<br />
der Versorgungszusagen 60.983 56.194 60.705 63.940 66.143<br />
Entwicklung der Rückstellungen<br />
in TEUR<br />
Langfristige Rückstellungen<br />
01.01.2009 Verbrauch Auflösung Zuführung<br />
Sonstige<br />
Veränderungen<br />
31.12.2009<br />
Pensionen<br />
Übrige<br />
56.194 4.023 6 3.941 4.877 60.983<br />
Personalverpflichtungen 5.453 2.147 – 1.939 – 5.245<br />
Sonstige Rückstellungen 1.246 260 148 181 –3 1.016<br />
Summe 62.893 6.430 154 6.061 4.874 67.244<br />
Kurzfristige Rückstellungen<br />
Verpflichtungen<br />
aus dem Absatzbereich 2.090 2.090 – 1.533 – 1.533<br />
Summe 2.090 2.090 – 1.533 – 1.533<br />
Gesamt 64.983 8.520 154 7.594 4.874 68.777<br />
Bei den übrigen Personalverpflichtungen handelt es sich hauptsächlich um die Verpflichtungen aus der<br />
Inanspruchnahme der Altersteilzeitregelung. Die Verpflichtungen aus dem Absatzbereich beinhalten<br />
insbesondere Garantieverpflichtungen und drohende Verluste aus belastenden Verträgen. Die Veränderung<br />
der Rückstellungen für übrige Personalverpflichtungen führte zu Zinsaufwendungen in Höhe<br />
von TEUR 260 (Vorjahr: TEUR 205).<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
117
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
118<br />
(15) latente steueransprüche und -schulden<br />
Aktiv latente Steuern Passiv latente Steuern<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008<br />
Sachanlagen 1.051 1.262 22.132 21.431<br />
Vorräte 438 46 4.345 4.410<br />
Rückstellungen 3.160 1.791 258 782<br />
Schulden 1 1.131 8 6<br />
Sonstiges 935 421 1.271 729<br />
Summe 5.585 4.651 28.014 27.358<br />
Der Ausweis der latenten Steuern in der Bilanz erfolgt bei Erfüllung der nach IAS 12.74 geforderten<br />
Kriterien saldiert.<br />
(16) langfristige finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus Schulden gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen, darüber hinaus aus Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen, siehe dazu<br />
(19) Leasingverhältnisse.<br />
(17) Kurzfristige schulden<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />
Rückstellungen 1.533 2.090<br />
Ertragsteuerschulden 5.097 3.990<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten 48.882 119.167<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 95.663 94.198<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 25.677 21.786<br />
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Personal<br />
4.293 3.508<br />
sowie im Rahmen der sozialen Sicherheit 9.285 7.413<br />
Steuerschulden 7.275 5.359<br />
Akquisitionsverbindlichkeiten 442 1.342<br />
Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 4.382 4.164<br />
Die finanziellen Verbindlichkeiten bestehen größtenteils aus Schulden gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen.
(18) Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten<br />
2008<br />
Wert-<br />
Nettogewinne/ Zinsgewinne/<br />
in TEUR Bruttobetrag berichtigung Buchwert -verluste -verluste<br />
Kredite und Forderungen<br />
Zur Veräußerung verfügbare<br />
103.483 –1.365 102.118 1.490 972<br />
finanzielle Vermögenswerte 2.188 –511 1.677 – –<br />
Derivate<br />
Zum Restbuchwert bewertete<br />
–3.741 – –3.741 778 –<br />
finanzielle Schulden 231.647 –172 231.475 –4.947 –4.874<br />
2009<br />
Kredite und Forderungen<br />
Zur Veräußerung verfügbare<br />
89.888 –1.482 88.406 988 1.105<br />
finanzielle Vermögenswerte 2.188 –511 1.677 – –<br />
Derivate<br />
Zum Restbuchwert bewertete<br />
949 – 949 –2.359 –<br />
finanzielle Schulden 228.768 –742 228.026 –3.100 –3.670<br />
Bei als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifizierten Finanzinstrumenten<br />
handelt es sich um Beteiligungen. Für die Beteiligungen lässt sich der beizulegende Zeitwert nicht<br />
verlässlich ermitteln, da sie keinen notierten Preis auf einem aktiven Markt aufweisen. Die Beteiligungen<br />
werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Wertminderungsaufwen dungen<br />
angesetzt. Bei den übrigen Finanzinstrumenten handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie langfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von<br />
TEUR 57.804 (Vorjahr: TEUR 65). Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Buchwert.<br />
Das maximale Kreditausfallrisiko entspricht jeweils dem Buchwert.<br />
Die Nettogewinne/-verluste der Kredite und Forderungen sowie der zum Restbuchwert bewerteten<br />
finanziellen Schulden bestehen zum größten Teil aus Zinsen, die im Zinsergebnis erfasst werden.<br />
Das Nettoergebnis aus den Derivaten ist in den Umsatzkosten erfasst. Die Nettogewinne resultieren<br />
hauptsächlich aus Finanzinstrumenten, die am Bilanzstichtag ausgewiesen sind.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
119
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
120<br />
Gemäß IFRS 7 sind Finanzinstrumente zur Darstellung der Fair-Value-Hierarchie in 3 Stufen zu<br />
gliedern:<br />
Stufe 1 umfasst Finanzinstrumente mit auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Ver-<br />
bindlichkeiten notierten Preisen. Stufe 2 beinhaltet Finanzinstrumente, die nicht unter Stufe 1 fallen<br />
und deren Inputfaktoren von einem aktiven Markt ableitbar sind. Stufe 3 enthält Vermögenswerte und<br />
Verbindlichkeiten, deren Bewertung nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert. Bei der Saint-Gobain<br />
Oberland AG sind die Derivate der 2. Stufe zuzuordnen, alle übrigen Finanzinstrumente fallen unter<br />
Stufe 3.<br />
Die einzelnen Kategorien lassen sich wie folgt auf die Bilanz überleiten:<br />
2008<br />
in TEUR Buchwert<br />
davon entfällt auf Bilanzposten<br />
Übrige<br />
finanzielle<br />
Vermögenswerte<br />
Sonstige<br />
Forderungen<br />
Forderungen aus<br />
Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
Kredite und Forderungen 102.118 – 551 49.174<br />
Zur Veräußerung verfügbare<br />
finanzielle Vermögenswerte 1.677 1.677 – –<br />
Derivate<br />
Zum Restbuchwert bewertete<br />
–3.741 – – –<br />
finanzielle Schulden 231.475 – – –<br />
Bilanzwert 1.677 551 49.174<br />
2009<br />
in TEUR<br />
Kredite und Forderungen 88.406 – 367 46.251<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />
Vermögenswerte 1.677 1.677 – –<br />
Derivate<br />
Zum Restbuchwert bewertete<br />
949 – – –<br />
finanzielle Schulden 228.026 – – –<br />
Bilanzwert 1.677 367 46.251
Zahlungsmittel<br />
und Zahlungsmitteläquivalente<br />
Sonstige<br />
Vermögenswerte<br />
davon entfällt auf Bilanzposten<br />
Finanzielle<br />
Verbindlichkeiten<br />
(langfristig)<br />
Finanzielle<br />
Verbindlichkeiten<br />
(kurzfristig)<br />
Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Sonstige<br />
Verbindlichkeiten<br />
32.424 19.969 – – – –<br />
– – – – – –<br />
– – – – – 3.741<br />
– – 65 119.167 94.198 18.045<br />
32.424 19.969 65 119.167 94.198 21.786<br />
15.086 26.702 – – – –<br />
– – – – – –<br />
– 949 – – – –<br />
– – 57.804 48.882 95.663 25.677<br />
15.086 27.651 57.804 48.882 95.663 25.677<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
121
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
122<br />
Die überfälligen Forderungen betragen zum 31. Dezember 2009 TEUR 5.730 (Vorjahr: TEUR 10.395),<br />
davon sind jedoch lediglich TEUR 2.215 länger als 30 Tage überfällig (Vorjahr: TEUR 1.481). Sie wurden in<br />
Höhe von TEUR 684 (Vorjahr: TEUR 161) wertberichtigt.<br />
Die Ausfallquote von weder überfälligen noch wertgeminderten Vermögenswerten tendiert gegen null.<br />
(19) leasingverhältnisse<br />
Im Geschäftsjahr 2009 belief sich der Miet- und Leasingaufwand aus Operate-Leasing-Kontrakten auf<br />
TEUR 1.448 (Vorjahr: TEUR 1.301). Der Konzern mietet hauptsächlich bewegliche Wirtschaftsgüter an.<br />
Die Verträge weisen eine Grundmietzeit zwischen 1 und 10 Jahren auf.<br />
Zum Bilanzstichtag hatte der Konzern offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operate-Leasing-<br />
Verhältnissen, die wie folgt fällig sind (Vorjahresbeträge in Klammern):<br />
in TEUR<br />
Operate Leasing<br />
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />
Zukünftig zu leistende Leasingzahlungen 1.176 2.143 –<br />
(2008) (1.166) (1.307) (60)<br />
Die Miet- und Leasingerträge aus Operate-Leasing-Kontrakten beliefen sich auf TEUR 247<br />
(Vorjahr: TEUR 256), die vertraglich vereinbarten Mindestleasingzahlungen verteilen sich auf:<br />
in TEUR<br />
Operate Leasing<br />
bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />
Zukünftig zu erhaltende Leasingzahlungen 201 203 117<br />
(2008) (237) (231) (154)<br />
Bei den Operate-Leasing-Verhältnissen handelt es sich hauptsächlich um vermietete Grundstücke mit<br />
einer Grundmietzeit zwischen 1 und 25 Jahren.<br />
Die Forderungen aus Finanzierungsleasing betreffen Immobilien der Gesellschaft Saint-Gobain<br />
Kavminsteklo ZAO, die von den Mitarbeitern der Firma im Rahmen von Leasinggeschäften erworben<br />
werden.
Die Forderungen sind wie folgt fällig:<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />
2009 80<br />
2010 77 80<br />
2011 77 80<br />
2012 75 78<br />
2013 63 66<br />
2014 53<br />
Danach (für 31.12.2008: 2014 und später) 108 175<br />
Zukünftige Mindestleasingraten 453 559<br />
Abzüglich: unrealisierte Erträge –111 –159<br />
Abzüglich: Wertberichtigung Fluktuation –48 –50<br />
Leasing-Forderung netto 294 350<br />
Abzüglich: kurzfristiger Anteil –44 –41<br />
Langfristige Forderungen aus Finanzierungsleasing 250 309<br />
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing betreffen Förder- und Personenfahrzeuge, die von CJSC<br />
Consumers-Sklo-Zorya geleast werden. Aufgrund der Gestaltung der Verträge ist dem Konzern das<br />
wirtschaftliche Eigentum zuzurechnen, daraus folgend eine entsprechende Erfassung in den Sach -<br />
an lagen. Die betroffenen Leasingverträge haben Laufzeiten bis 2013. Für die einzelnen Verträge besteht<br />
ein Kaufrecht oder Verlängerungsrecht bei Ablauf des Leasingvertrags. Der Buchwert der Anlagen<br />
betrug am 31. Dezember 2009 TEUR 53 (Vorjahr: TEUR 77).<br />
Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen sind fällig:<br />
in TEUR 31.12.2009 bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />
2009 61 21 40 –<br />
2008 92 29 63 –<br />
Die Mindestleasingzahlungen stellen sich wie folgt dar:<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />
2009 30<br />
2010 22 26<br />
2011 22 26<br />
2012 27 31<br />
2013 2 2<br />
Zukünftige Mindestleasingraten 73 115<br />
Abzüglich: unrealisierte Zinsaufwendungen –12 –23<br />
Leasing-Verbindlichkeit netto 61 92<br />
Abzüglich: kurzfristiger Anteil –21 –29<br />
Langfristige Verbindlichkeit aus Finanzierungsleasing 40 63<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
123
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
124<br />
(20) sonstige eventualverbindlichkeiten<br />
Haftungsverhältnisse<br />
in TEUR<br />
Verbindlichkeiten aus der Begebung<br />
31.12.2009 31.12.2008<br />
und Übertragung von Wechseln – 1.558<br />
Sonstige vertragliche Verpflichtungen<br />
Bestellobligo<br />
in TEUR 31.12.2009 bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />
gesamt<br />
31.12.2008<br />
Investitionen 12.407 12.390 17 – 13.448<br />
Rohstoffe 8.144 7.594 550 – 25.066<br />
Dienstleistungen 5.057 3.303 1.754 – 4.694<br />
Sonstige Beschaffungen 40.195 30.889 9.306 – 27.287<br />
(21) risiken und sicherungsmaßnahmen<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG ist hinsichtlich ihrer Vermögenswerte, Schulden und geplanten Transaktionen<br />
verschiedenen Risiken ausgesetzt, Erläuterungen hierzu sind im Lagebericht enthalten.<br />
Marktrisiken<br />
Zur Absicherung werden unter anderem Warenderivate (Ölswaps) eingesetzt, die sich zum Bilanzstichtag<br />
wie folgt darstellen:<br />
Umgliederung<br />
vom Eigenin<br />
TEUR Nominalwert Marktwert Buchwert<br />
kapital in GuV<br />
31.12.2009 9.843 949 949 3.741<br />
31.12.2008 7.653 –3.741 –3.741 778<br />
Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate<br />
zum Bilanzstichtag. Der Marktpreis ist der Preis, zu dem eine Vertragspartei die Rechte und/oder<br />
Pflichten der jeweils anderen Vertragspartei übernehmen würde. Er wird mittels standardisierter,<br />
finanzmathematischer Bewertungsverfahren ermittelt. Die Derivate sind innerhalb von 12 Monaten<br />
fällig. Ineffektivitäten liegen keine vor.<br />
Weiterhin existieren Zins- und Währungsrisiken. Gemäß IFRS 7 sind hierfür Sensitivitätsanalysen<br />
vorzunehmen, die die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikoparametern<br />
auf das Ergebnis zeigen.
So wäre das Ergebnis zum 31. Dezember 2009 bei einem um 50 Basispunkte höheren/niedrigeren<br />
Marktzinsniveau um TEUR 593 niedriger/höher gewesen (Vorjahr: TEUR 489).<br />
Wenn der Euro zum 31. Dezember 2009 gegenüber sämtlichen Währungen um 10 % aufgewertet/<br />
abgewertet gewesen wäre, wäre das Ergebnis um TEUR 1.995 niedriger/höher gewesen (Vorjahr:<br />
TEUR 378 höher/niedriger). Nicht berücksichtigt sind hierbei Effekte aus der Währungsumrechnung<br />
von Abschlüssen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, da sie die Cashflows in lokaler<br />
Währung nicht berühren.<br />
Kreditrisiken<br />
Das Ausfallrisiko im Forderungsbereich ist zu einem großen Teil durch eine Delkredere-Versicherung<br />
abgesichert.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass finanzielle Verpflichtungen nicht in ausreichendem<br />
Maß erfüllt werden können. Um dieses Risiko zu begrenzen, verfügt die Saint-Gobain Oberland Gruppe<br />
über ein effektives Finanzmanagement, bei dem die Mittelzu- und -abflüsse fortlaufend überwacht<br />
und gesteuert werden. Die Generierung liquider Mittel erfolgt vorrangig durch das operative Geschäft<br />
sowie aus dem Finanzpool der Compagnie de Saint-Gobain.<br />
e. erläuterungen zur KAPitAlFlussreChnung<br />
Die Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Zahlungsströme in den Geschäfts-<br />
jahren 2008 und 2009. Es werden Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit, aus Investitions-<br />
tätigkeit sowie Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der Cashflow aus Investitions tätigkeit und der<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind jeweils zahlungsmittelbezogen ermittelt. Demgegenüber<br />
wird der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ausgehend vom Jahresergebnis des Konzerns indirekt<br />
abgeleitet.<br />
Der in der Kapitalflussrechnung verwendete Finanzmittelbestand umfasst alle ausgewiesenen<br />
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.<br />
Kapitalmanagement<br />
Die Finanzstruktur ist weiterhin von einer starken Eigenkapitalquote geprägt. Der Anstieg im Berichtsjahr<br />
von 31,4 % auf 33,3 % resultiert in erster Linie aus Gewinnthesaurierung der osteuropäischen Konzernunternehmen.<br />
Im Konzern wird ein intensives Working-Capital-Management betrieben, um den<br />
Kapitalbedarf so niedrig wie möglich zu halten. Der verbleibende Finanzierungsbedarf wird größtenteils<br />
über den Saint -Gobain Finanzpool abgedeckt. Die Konditionen für die Aufnahme von Fremdkapital<br />
sind im Oberland Konzern demzufolge mit von der Einstufung des Gesamtkonzerns Saint-Gobain<br />
auf den internationalen Finanzmärkten abhängig.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
125
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
126<br />
F. segmentBeriChterstAttung<br />
Gemäß dem im Geschäftsjahr erstmals angewandten IFRS 8 erfolgt die Segmentierung nach dem Ma-<br />
nagement Approach. Dieser folgt den wesentlichen Risiken und Chancen des Konzerns, die mittlerweile<br />
stark abhängig von den geographischen Märkten, in denen Oberland produziert und absetzt, sind,<br />
insbesondere im Hinblick auf Wachstum sowie gesetzliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.<br />
Entsprechend werden innerhalb des internen Berichtswesens alle operativ tätigen Gesellschaften je<br />
nach Sitzland den Segmenten Deutschland, Russland oder Ukraine zugeordnet.<br />
Bis auf die GPS Glasproduktions-Service GmbH sind sämtliche Konzernunternehmen im Bereich der<br />
Behälterglasherstellung für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie tätig. Sie erwirtschafteten im<br />
Berichtsjahr externe Umsätze in Höhe von TEUR 515.118 (Vorjahr: TEUR 531.064).<br />
Die GPS fertigt technische Anlagen für die Behälterglasherstellung. Ihre Umsätze mit Unternehmen<br />
außerhalb des Saint-Gobain Oberland Konzerns betrugen TEUR 7.989 (Vorjahr: TEUR 25.428).<br />
Die grundsätzlich nach IFRS ermittelten Zahlen der einzelnen Gesellschaften werden auf Segment-<br />
ebene durch Summierung verdichtet und tragen so zur Entscheidungsvorbereitung und -findung bei.<br />
Wichtigster Performance-Indikator ist hierbei das operative Ergebnis (EBIT). Transaktionen zwischen<br />
einzelnen Gesellschaften werden zu marktüblichen Konditionen durchgeführt. Abhängigkeiten von<br />
einzelnen Kunden bestehen nicht.<br />
31.12.2009<br />
in TEUR Deutschland Russland Ukraine<br />
Eliminierungen<br />
& Anpassungen Konzern<br />
Außenumsatz 399.667 86.306 37.134 – 523.107<br />
Intersegmentäre Umsätze 592 – – –592 1) –<br />
Planmäßige Abschreibung 19.760 9.652 3.565 –489 1) 32.488<br />
Nichtzahlungswirksame Posten –7.621 10 –138 – –7.749<br />
Operatives Ergebnis 58.971 12.423 –3.624 803 1) 68.573<br />
Zinsaufwand –5.811 –1.700 –469 1.041 1) –6.939<br />
Zinsertrag 114 2.082 4 –1.041 1) 1.159<br />
Ertragsteuer –15.731 –2.862 657 –46 1) –17.982<br />
Investitionen 32.865 26.501 892 2.185 1) 2) 62.443<br />
Vermögen 461.718 150.542 52.996 –177.830 1) 3) 487.426<br />
Langfristige Vermögenswerte 160.417 95.618 31.172 6.591 1) 4) 293.798<br />
Schulden 303.543 37.237 11.553 –27.245 1) 3) 325.088<br />
1) Konsolidierung.<br />
2) Darstellung Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (TEUR 2.090).<br />
3) Saldierung Latente Steuern (TEUR –2.998).<br />
4) Umgliederung Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (TEUR –512).
31.12.2008<br />
in TEUR Deutschland Russland Ukraine<br />
Eliminierungen<br />
& Anpassungen Konzern<br />
Außenumsatz 421.289 81.765 53.438 – 556.492<br />
Intersegmentäre Umsätze 2.911 – 4.149 –7.060 1) –<br />
Planmäßige Abschreibung 18.321 7.853 5.998 –347 1) 31.825<br />
Nichtzahlungswirksame Posten –6.630 3 –360 – –6.987<br />
Operatives Ergebnis 57.580 18.882 2.433 –216 1) 78.679<br />
Zinsaufwand –7.699 –303 –402 – –8.404<br />
Zinsertrag 154 1.052 – – 1.206<br />
Ertragsteuer –14.935 –4.592 –416 –24 1) –19.967<br />
Investitionen 24.986 21.927 3.530 44.457 1) 2) 94.900<br />
Vermögen 463.958 124.327 55.628 –165.774 1) 3) 4) 478.139<br />
Langfristige Vermögenswerte 148.644 82.438 35.860 3.983 1) 5) 270.925<br />
Schulden 301.398 16.410 9.382 681 1) 3) 4) 327.871<br />
1) Konsolidierung.<br />
2) Zugang durch erworbene Tochterunternehmen (TEUR 43.118).<br />
3) Saldierung Latente Steuern (TEUR –1.045).<br />
4) Darstellung Derivative Finanzinstrumente (TEUR 3.741).<br />
5) Umgliederung Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (TEUR –3.777).<br />
g. AKtienBAsierte Vergütung<br />
Vorzugsaktien für mitarbeiter (Peg)<br />
Der Plan d’Epargne du Groupe (PEG) bietet den Mitarbeitern der Saint-Gobain Gruppe die Möglichkeit,<br />
über einen rechtlich selbständigen Mitarbeiterfonds Aktionär von Saint-Gobain zu werden. Der Wert<br />
eines Fondsanteils entspricht – bei einer minimalen Schwankung von plus oder minus 1 % – dem<br />
derzeitigen Wert einer Saint-Gobain Aktie. Der Plan beinhaltet einen 20 %igen Nachlass auf einen<br />
festgelegten Referenzkurs, der im Zeitraum zwischen dem 23. Februar 2009 und 20. März 2009 aus der<br />
Kursentwicklung der Aktie an der Pariser Börse abgeleitet wurde. Darüber hinaus wurden in 2009<br />
zusätzliche von der Investitionssumme abhängige Sonderrabatte gewährt. Arbeitnehmer mit einer<br />
dreimonatigen ungekündigten Betriebszugehörigkeit zum Zeichnungsstichtag können bis zu 25 % des<br />
eigenen Bruttojahreseinkommens in den Aktienkauf investieren. Das gesamte Ausgabevolumen<br />
entspricht einer Kapitalerhöhung um maximal 8,5 Millionen Aktien im Nennwert von EUR 4<br />
(Vorjahr: 9 Millionen Aktien), im Falle einer Überzeichnung erfolgt eine anteilige Zuteilung. Der Plan<br />
beinhaltet eine 5-jährige Sperrfrist für die erworbenen Anteile, die in definierten Fällen vorzeitig<br />
aufgehoben werden kann. Die Kosten für das Programm werden zwischen dem Mutterunternehmen<br />
Compagnie de Saint-Gobain und den Tochtergesellschaften aufgeteilt. Die Tochterunternehmen tragen<br />
die Kosten für die erwähnten Sonderrabatte, während die Compagnie de Saint-Gobain die restlichen<br />
Kosten trägt. Diese werden jedoch aufgrund der Regelungen des IFRIC 11 ebenfalls in diesem<br />
Konzernabschluss bilanziert und erläutert.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
127
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
128<br />
Die Kosten für die Sonderrabatte wurden der Saint-Gobain Oberland Gruppe direkt vom Mutter unter-<br />
nehmen belastet und sind im Personalaufwand mit TEUR 34 enthalten (Vorjahr: TEUR 67). Der darüber<br />
hinausgehende Vorteil für die Mitarbeiter wird mit Hilfe des beizulegenden Zeitwerts über die<br />
5-jährige Haltefrist der Optionen bewertet. Dabei werden neben dem 20 %igen Rabatt die Kosten der<br />
Nichtübertragbarkeit mit einbezogen, die sich im Wesentlichen aus Kapitalbindung und Abwicklungskosten<br />
ergeben. Der maßgebliche Zinssatz für die Ermittlung der Kapitalbindungskosten entspricht dem<br />
Zinssatz, den eine Bank durchschnittlich für die Gewährung einer 5-jährigen Anleihe berechnen würde.<br />
Gewährungszeitpunkt ist der Tag der Veröffentlichung des Referenzkurses durch den CEO der Compag nie<br />
de Saint-Gobain. Die Optionen sind sofort ausübbar, deshalb entspricht der beizulegende Zeitwert der<br />
Instrumente am Tag der Gewährung in voller Höhe dem Eigenkapitalzuwachs und dem Dienstzeitaufwand,<br />
der in der Periode zu verbuchen ist. Da sämtliche Optionen sofort ausübbar sind, entfallen<br />
weitere Angabepflichten zu nicht ausgeübten Eigenkapitalinstrumenten.<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bedingungen und die Auswirkung des PEG gemäß<br />
IFRIC 11.8ff. auf den Konzernabschluss des Saint-Gobain Oberland Konzerns:<br />
2009 2008<br />
PEG-Basisdaten<br />
Gewährungsdatum 23.03. 22.02.<br />
Sperrfrist (in Jahren) 5 5<br />
Basispreis (in EUR) 19,74 51,75<br />
Ausübungspreis (in EUR) 15,80 41,41<br />
Basisrabatt 20,00 % 20,00 %<br />
Effektiver Rabatt am Gewährungsdatum (a) 24,94 % 22,05 %<br />
Gezeichnete Anteile Saint-Gobain Oberland Gruppe 22.743 12.361<br />
Kosten für Nicht-Übertragbarkeit<br />
Fremdkapitalzinsen p. a. 7,09 % 7,57 %<br />
Risikoloser Zinssatz (5 Jahre) p. a. 2,79 % 3,61 %<br />
Abwicklungskosten p. a. 0,25 % 0,25 %<br />
Gesamte Kosten für Nicht-Übertragbarkeit (b) 22,92 % 17,17 %<br />
Fair Value des Programms<br />
je Aktie (a – b) 2,02 % 4,88 %<br />
Beizulegender Zeitwert je Aktie (in EUR) 0,32 2,02<br />
Saint-Gobain Oberland Gruppe gesamt (in EUR) 7.247 24.979
gratisaktien für mitarbeiter und Führungskräfte (Free shAre PlAn)<br />
Um die Mitarbeiter in die Entwicklung der Unternehmensgruppe einzubinden, hat der Verwaltungsrat<br />
der Compagnie de Saint-Gobain S.A. am 19. November 2009 beschlossen, allen Saint-Gobain Mitarbeitern<br />
jeweils 7 kostenlose Saint-Gobain Aktien bei Vorliegen im Plan definierter Bedingungen zuzuteilen.<br />
Die wesentlichen Bedingungen für die Mitarbeiter in Deutschland und Osteuropa sind:<br />
– Ununterbrochene Zugehörigkeit zur Saint-Gobain Gruppe vom 31. Oktober 2009 bis zum 31. März 2014<br />
– Das konsolidierte Betriebsergebnis der Compagnie de Saint-Gobain (unter Ausklammerung der<br />
Verpackungssparte) steigt in den Geschäftsjahren 2010 und 2011 jährlich um mindestens 10 %;<br />
zugrunde gelegt wird hierbei die durchschnittliche Wachstumsrate dieser beiden Geschäftsjahre.<br />
Mitarbeiter, die dieses Angebot aus persönlichen Gründen ablehnen möchten, können dies bis<br />
18. Februar 2010 mit einer unwiderruflichen Verzichtserklärung der Gesellschaft mitteilen.<br />
Führungskräfte der Unternehmensgruppe erhielten darüber hinaus zu gleichen Bedingungen indi vi-<br />
duelle Zuteilungen von Gratisaktien, dies betrifft im Saint-Gobain Oberland Konzern 6 Personen mit<br />
insgesamt 2.300 Aktien.<br />
Die Kosten für das Programm trägt die Compagnie de Saint-Gobain, diese werden jedoch aufgrund der<br />
Regelungen des IFRIC 11 ebenfalls in diesem Konzernabschluss bilanziert und erläutert.<br />
Der beizulegende Zeitwert des FREE SHARE PLAN basiert auf folgenden Annahmen:<br />
FREE SHARE PLAN Basisdaten<br />
Mitarbeiter Führungskräfte<br />
Anzahl bezugsberechtigter Mitarbeiter 4.034 6<br />
Anzahl auszugebender Gratisaktien 28.238 2.300<br />
Gewährungsdatum 19.11.2009 19.11.2009<br />
Sperrfrist (in Jahren) 4 4<br />
Basispreis (in EUR) 37,53 37,53<br />
Kosten pro Aktie<br />
Abwicklungskosten (in %) 41,99 % 41,99 %<br />
Abwicklungskosten (in EUR) 15,76 15,76<br />
Fair Value des Programms<br />
Beizulegender Zeitwert je Aktie (in EUR) 21,77 21,77<br />
Beizulegender Zeitwert gesamt (in EUR) 614.741 50.071<br />
davon dem Berichtsjahr zuzurechnen (in EUR) 16.208 1.320<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
129
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
130<br />
Aktienorientierte Vergütung für Führungskräfte<br />
Die Compagnie de Saint-Gobain S.A. legt seit 1987 Programme für aktienbasierte Vergütung auf.<br />
Davon sind zwischenzeitlich nur noch Optionen ausübbar, die frühestens 2000 gewährt wurden.<br />
Entscheidungen bezüglich der Gewährung von Optionen trifft der Verwaltungsrat der Gruppe nach<br />
Prüfung derVorschläge eines Ausschusses (Mandatsträgerausschuss).<br />
An diesem Aktienoptionsprogramm sind auch Führungskräfte der Saint-Gobain Oberland Gruppe<br />
beteiligt, dies betrifft 6 Personen (Vorjahr: 9 Personen).<br />
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2009 an Führungskräfte des Saint-Gobain Oberland Konzerns<br />
4.000 Optionen gewährt (Vorjahr: 13.900).<br />
Die Aktien werden seit 1999 zu einem Ausübungspreis, der dem durchschnittlichen Kurs innerhalb von<br />
20 Tagen vor dem Gewährungszeitpunkt entspricht, gewährt. Der Ausübungspreis beträgt EUR 36,34<br />
(Vorjahr: EUR 28,62). Die Ausübung der am 19. November 2009 gewährten Optionen ist an eine vierjährige<br />
Sperrfrist gekoppelt, d. h., Aktienerwerbe unter diesen Optionsprogrammen können frühestens<br />
am 20. November 2013 erfolgen. Die Gesamtlaufzeit des Optionsprogramms 2009 beträgt 10 Jahre,<br />
d. h., die Optionen müssen bis 19. November 2019 ausgeübt werden, ansonsten verfallen sie.<br />
Bei freiwilligem Ausscheiden des Mitarbeiters aus dem Saint-Gobain Konzern verfallen die Optionen,<br />
entgegenstehende einzelvertragliche Regelungen wurden nicht getroffen.<br />
Der beizulegende Zeitwert des Optionsprogramms wurde berechnet auf der Grundlage des<br />
Black-Scholes-Optionspreismodells. Den Modellberechnungen liegen als Annahme zugrunde:<br />
– Aktienkurs im Gewährungszeitpunkt = Ausübungspreis: EUR 36,34 (Vorjahr: EUR 28,62)<br />
– Erwartete Volatilität des Aktienkurses: 41,17 % (Vorjahr: 41,88 %)<br />
– Erwarteter Dividendenertrag: EUR 1,52 (Vorjahr: EUR 2,05)<br />
– Mutmaßliche Laufzeit: 6 Jahre (Vorjahr: 6,5 Jahre)<br />
– Risikofreier Zinssatz: 2,79 % (Vorjahr: 3,21 %)<br />
Die erwartete Volatilität ergibt sich aus der historischen Volatilität des Aktienkurses aus den vergangenen<br />
10 Jahren und beinhaltet auch die Volatilität der gehandelten Aktienoptionen. Zeiträume, in denen eine<br />
außergewöhnlich hohe Volatilität herrschte, werden hierbei nicht berücksichtigt.<br />
In 2009 betrug der erfasste Dienstzeitaufwand der Optionen bei der Saint-Gobain Oberland AG<br />
TEUR 118 (Vorjahr: TEUR 138). Der beizulegende Zeitwert der in 2009 gewährten Optionen beträgt für<br />
Saint-Gobain Oberland TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 85).
Einen Überblick über die ausstehenden Optionen gewährt die folgende Tabelle:<br />
Jahr der<br />
Gewährung<br />
Typ<br />
Anzahl<br />
Aktienoptionen<br />
Ausübungspreis<br />
aus-<br />
geübt<br />
davon<br />
im BJ<br />
ver-<br />
fallen<br />
davon<br />
im BJ<br />
verbleiben<br />
aus-<br />
übbar<br />
Die Anzahl und der gewichtete Durchschnitt der Ausübungspreise der verbliebenen Aktienoptionen<br />
entwickelte sich wie folgt:<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
nicht<br />
aus-<br />
übbar<br />
1999 Kauf 15.041 36,74 9.732 – 5.309 3.097<br />
2000 Kauf 18.580 34,11 8.846 – 2.212 – 7.522 7.522 11<br />
2001 Kauf 13.274 36,37 885 – 12.389 12.389 23<br />
2002 Kauf 17.474 21,28 885 – 16.589 16.589 35<br />
2003 Neuzeichnung 15.484 32,26 4.866 – 10.618 10.618 48<br />
2004 Neuzeichnung 15.925 39,39 4.423 4.423 11.502 11.502 60<br />
2005 Neuzeichnung 14.377 41,34 6.635 4.423 7.742 7.742 72<br />
2006 Neuzeichnung 13.271 52,54 5.529 4.423 7.742 7.742 84<br />
2007 Neuzeichnung 15.483 64,72 4.423 4.423 11.060 11.060 96<br />
2008 Neuzeichnung 15.374 25,88 1.106 1.106 14.268 14.268 108<br />
2009 Neuzeichnung 4.000 36,34 4.000 4.000 120<br />
Total 158.283 37,94 25.214 – 29.637 21.895 103.432 74.104 29.328 62<br />
Anzahl<br />
Preis<br />
Bezeichnung<br />
Aktien Nennwert EUR 4<br />
in EUR<br />
Ausstehende Optionen am 31.12.2007 96.600 44,74<br />
Gewährte Optionen 2008 13.900 28,62<br />
Ausgeübte Optionen 2008 –<br />
Verfallene Optionen 2008 –<br />
Ausstehende Optionen am 31.12.2008 110.500 42,71<br />
Anpassung wegen Kapitalerhöhung 2009 10.827<br />
Gewährte Optionen 2009 4.000 41,72<br />
Ausgeübte Optionen 2009 –<br />
Verfallene Optionen 2009 –21.895 46,50<br />
Ausstehende Optionen am 31.12.2009 103.432 36,87<br />
Rest-<br />
lauf-<br />
zeit<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
131
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
132<br />
h. Beziehungen zu nAhestehenden Personen<br />
Die Geschäfte und finanziellen Beziehungen mit den verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />
innerhalb des Saint-Gobain Konzerns werden in Summe angegeben.<br />
Beziehungen zu übergeordneten unternehmen<br />
Liefer- und Leistungsbeziehungen Finanzbeziehungen<br />
in TEUR 2009 2008 2009 2008<br />
Forderungen 196 28 7.784 8.140<br />
Verbindlichkeiten 1.173 1.893 – –<br />
Erträge 1.647 2.806 14 9<br />
Aufwendungen/Investitionen 5.103 4.249 53 387<br />
Dividendenzahlung 25.134 21.267<br />
Beziehungen mit den übrigen verbundenen und assoziierten unternehmen<br />
Liefer- und Leistungsbeziehungen Finanzbeziehungen<br />
in TEUR 2009 2008 2009 2008<br />
Forderungen 2.009 1.671 – –<br />
Verbindlichkeiten 2.373 521 95.974 111.000<br />
Erträge 4.826 7.931 – –<br />
Aufwendungen/Investitionen 4.921 12.256 2.274 3.592<br />
Die Finanzbeziehungen enthalten ein zum 31. Juli 2012 fälliges Darlehen in Höhe von TEUR 50.973<br />
(Vorjahr: TEUR 0) zu einem Zinssatz von 4,55 % sowie ein kurzfristiges Darlehen auf Basis des<br />
1-3M-Euribors zuzüglich marktgerechter Marge in Höhe von TEUR 45.001 (Vorjahr: TEUR 111.000).<br />
Alle Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen sind auf Grundlage internationaler Preisvergleichs-<br />
methoden gemäß IAS 24 zu Bedingungen ausgeführt worden, wie sie auch mit konzernfremden<br />
Dritten üblich sind.
Die Bezüge des Aufsichtsrats und Vorstands gliedern sich in:<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Vergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
Vergütungen an die Mitglieder des Vorstands<br />
84 84<br />
Kurzfristig fällige Leistungen 2.238 1.485<br />
davon variabler Bestandteil<br />
Zuführung Versorgungsaufwand<br />
(255) (248)<br />
zur Pensionsrückstellung 136 183<br />
Aktienbasierte Vergütung<br />
Pensionsverpflichtungen gegenüber<br />
68 95<br />
den Mitgliedern des Vorstands<br />
Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen<br />
1.555 1.349<br />
Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen 7.952 7.217<br />
Pensionszahlungen an diesen Personenkreis 502 618<br />
Bezüglich des Vergütungssystems für den Vorstand verweisen wir auf die Angaben im zusammen-<br />
gefassten Lagebericht, von einer individualisierten Offenlegung der Bezüge wird gemäß dem Beschluss<br />
der Hauptversammlung vom 31. Mai 2006 abgesehen.<br />
i. mitArBeiter<br />
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter beträgt:<br />
2009 2008<br />
Technik/Produktion 3.637 3.852<br />
Verwaltung/Vertrieb 396 454<br />
4.033 4.306<br />
Auszubildende 82 82<br />
Gesamt 4.115 4.388<br />
J. CorPorAte goVernAnCe<br />
Mit Beschluss vom 9. Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine Entsprechenserklärung<br />
nach § 161 AktG abgegeben. Diese Erklärung ist auf der Internetseite der Saint-Gobain Oberland AG<br />
(www.saint-gobain-oberland.de) veröffentlicht und somit den Aktionären dauerhaft zugänglich<br />
gemacht.<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
133
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
134<br />
K. honorAr der ABsChlussPrüFer<br />
Für Abschlussprüfer sind Honorare in Höhe von TEUR 216 (Vorjahr: TEUR 207) für die Abschlussprüfung<br />
sowie in Höhe von TEUR 51 (Vorjahr: TEUR 13) für sonstige Leistungen, darunter TEUR 13 (Vorjahr: TEUR 13)<br />
für andere Bestätigungen, als Aufwand erfasst.<br />
l. ereignisse nACh dem BilAnzstiChtAg<br />
Berichtspflichtige Ereignisse lagen nicht vor.<br />
m. AnteilsBesitz zum 31. dezemBer 2009<br />
Eigen-<br />
Anteil der<br />
Saint-<br />
Gobain Ergebnis<br />
kapital Konzern-<br />
Oberland 2009<br />
Name und Sitz des Konzernunternehmens<br />
I. Verbundene Unternehmen<br />
Black Sea Glass Packaging LLC,<br />
TEUR anteil<br />
Muttergesellschaft AG TEUR<br />
Bryukhovetskaya Stanitsa, Russland –4 3) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % –4 3)<br />
GPS Glasproduktions-Service GmbH, Essen 1.319 100,00 % Ruhrglas GmbH – 1)<br />
RGM Recycling GmbH, München – 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % –<br />
Ruhrglas GmbH, Essen 8.755 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />
Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO,<br />
Mineralnye Vody, Russland 2.1913) 94,31 % Saint-Gobain Oberland AG 63,38 % 1753) CJSC Consumers-Sklo-Zorya,<br />
Rivne Oblast, Ukraine 4804) 96,68 % Saint-Gobain Oberland AG 96,68 % –394) Süddeutsche Altglas – Rohstoff GmbH,<br />
Bad Wurzach 255 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />
Westerwald GmbH für Silikatindustrie,<br />
Wirges 12.289 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />
ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod,<br />
Kamyshin, Russland 2.6993) 95,51 % Saint-Gobain Oberland AG 95,51 % 2673) ZAO STI, Mineralnye Vody, Russland 43) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 3)<br />
II. Sonstige Beteiligungen und assoziierte Unternehmen<br />
GGA Gesellschaft für Glas recycling und<br />
Abfallvermeidung mbH, Ravensburg 1.710 2) 26,37 % Saint-Gobain Oberland AG 26,37 % 86 2)<br />
1) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.<br />
2) Angaben 2008.<br />
3) in Mio. RUB.<br />
4) in Mio. UAH.
Der zum 31. Dezember 2009 gemäß § 315a HGB aufgestellte Konzernabschluss wurde im Februar vom<br />
Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Konzernabschluss und Konzernlage bericht<br />
werden beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht.<br />
Bad Wurzach, den 1. März 2010<br />
Der Vorstand<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
135
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
136<br />
bestätiGunGsVermerK<br />
des abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Bad Wurzach,<br />
aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz,<br />
Kapitalflussrechnung, Gesamtergebnisrechnung und Anhang – sowie ihren Bericht<br />
über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis<br />
31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzern -<br />
lage bericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach<br />
§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Ver-<br />
antwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss<br />
und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs-<br />
mäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des<br />
durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />
und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt<br />
werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns<br />
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />
der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und<br />
Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />
Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des<br />
Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />
entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den<br />
ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften<br />
und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der<br />
Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt<br />
ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der<br />
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
München, den 1. März 2010<br />
KPMG AG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Dr. Andrejewski Balk<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
für unsere aKtionäre<br />
nachhaltiGKeitsbericht<br />
laGebericht<br />
Konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
137
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
138<br />
Jahresabschluss der aG<br />
für das GeschäftsJahr 2009
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
Y Im 19. Jahrhundert kam die erste industriell hergestellte Babynahrung auf den<br />
Markt, sie wurde von Justus von Liebig entwickelt Y Jedes Gläschen durchläuft<br />
bis zur Auslieferung zwischen 80 und mehr als 250 Kontrollen Y Glas als optimales<br />
Verpackungsmaterial hat der Fertignahrung für Kinder den landläufig meist<br />
verwendeten Namen „Gläschen“ gegeben Y Die Qualität der Baby- und Kindernahrung<br />
ist entscheidend für körperliche Gesundheit und geistige Entwicklung
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
140
Gewinn- und VerlustrechnunG<br />
der saint-Gobain oberland aG<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Umsatzerlöse 389.274 394.950<br />
Veränderungen des Bestandes<br />
an fertigen und unfertigen Erzeugnissen –632 4.812<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 92 19<br />
Sonstige betriebliche Erträge<br />
davon Erträge aus Auflösungen von<br />
8.358 7.831<br />
Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
Materialaufwand:<br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
(24) (23)<br />
und für bezogene Waren<br />
Personalaufwand:<br />
140.964 158.658<br />
Löhne und Gehälter<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
63.886 64.075<br />
und für Unterstützung 15.316 13.933<br />
davon für Altersversorgung<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
(2.786) (1.573)<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen 25.755 26.221<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 94.039 104.022<br />
Erträge aus Beteiligungen 1.031 1.999<br />
davon aus Ergebnisabführungsverträgen (837) (1.530)<br />
davon aus den übrigen verbundenen Unternehmen<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />
(150) (45)<br />
des Finanzanlagevermögens – 1<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 126 293<br />
davon aus verbundenen Unternehmen (64) (249)<br />
Abschreibungen auf Finanzanlagen 16.000 –<br />
Aufwendungen aus Verlustübernahme 62 –<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.587 5.009<br />
davon an verbundene Unternehmen (2.469) (4.699)<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 39.640 37.987<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15.135 11.539<br />
davon an Organgesellschaften weiterbelastet (205) (512)<br />
Sonstige Steuern 194 221<br />
Jahresüberschuss 24.311 26.227<br />
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.384 1.157<br />
Bilanzgewinn 25.695 27.384<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
141
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
142<br />
bilanz<br />
der saint-Gobain oberland aG<br />
Aktiva<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 264 337<br />
II. Sachanlagen 86.611 77.715<br />
III. Finanzanlagen 184.388 199.984<br />
B. Umlaufvermögen<br />
271.263 278.036<br />
I. Vorräte 47.739 46.762<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.753 37.384<br />
2. Übrige Forderungen und sonstige<br />
Vermögensgegenstände 16.054 19.101<br />
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />
47.807 56.485<br />
und Schecks 4.354 9.371<br />
99.900 112.618<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 197 117<br />
Summe Aktiva 371.360 390.771
Passiva<br />
in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />
A. Eigenkapital<br />
I. Gezeichnetes Kapital 26.000 26.000<br />
II. Kapitalrücklage 42.949 42.949<br />
III. Gewinnrücklagen<br />
1. Gesetzliche Rücklage 249 249<br />
2. Andere Gewinnrücklagen 23.167 23.167<br />
IV. Bilanzgewinn 25.695 27.384<br />
118.060 119.749<br />
B. Sonderposten mit Rücklageanteil 233 257<br />
C. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 32.394 32.017<br />
2. Steuerrückstellungen 9.769 6.466<br />
3. Sonstige Rückstellungen 24.115 25.701<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
66.278 64.184<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.540 21.811<br />
2. Übrige Verbindlichkeiten 170.761 184.770<br />
186.301 206.581<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten 488 –<br />
Summe Passiva 371.360 390.771<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
143
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
144<br />
anhanG zum Jahresabschluss<br />
der saint-Gobain oberland aG zum 31. dezember 2009<br />
Allgemeines<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des<br />
Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.<br />
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.<br />
Um die Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten<br />
der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang<br />
gesondert ausgewiesen und erläutert.<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG wendet die Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />
(BilMoG) mit Beginn des Geschäftsjahres 2010 an. Aus diesem Gesetz resultierende erweiterte<br />
Anhangsangaben in 2009 sind berücksichtigt.<br />
Grundsätze der BewertunG und BilanzierunG<br />
Die Zugänge bei Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen werden zu Anschaffungsoder<br />
steuerlich aktivierungspflichtigen Herstellungskosten bewertet.<br />
Geschäfts- und Fabrikgebäude werden in längstens 50 Jahren, Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung überwiegend in bis zu 5 Jahren abgeschrieben. Soweit steuerlich<br />
möglich, wird mit den zulässigen Höchstsätzen degressiv abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen<br />
werden dann vorgenommen, wenn der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist.<br />
Der Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfolgt zu Anschaffungs-<br />
kosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten.<br />
Im Rahmen der Bewertung der Vorräte werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu fortgeschriebenen<br />
durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen bewertet. Die Bewertung<br />
der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt mit den steuerlich aktivierungspflichtigen Herstellungskosten.<br />
Abschreibungen für Risiken als Folge der geminderten Verwendbarkeit sowie zur Beachtung<br />
der verlustfreien Bewertung sind in angemessenem Umfang berücksichtigt.<br />
Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt.<br />
Risiken werden in angemessenem Umfang durch Wertberichtigungen berücksichtigt.<br />
Eine aktive Steuerabgrenzung wird nicht vorgenommen.
Der Bilanzansatz der Pensionsrückstellungen entspricht voll dem nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen ermittelten Teilwert bei Ansatz eines Zinssatzes von 6 % auf Basis der Rechnungsgrundlage<br />
der Heubeck-Richttafeln 2005.<br />
Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtun-<br />
gen. Für unterlassene Aufwendungen für Instandhaltung werden Rückstellungen gebildet, wenn sie<br />
im folgenden Geschäftsjahr innerhalb von 3 Monaten nachgeholt werden.<br />
Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden zu Kursen am Einbuchungstag oder<br />
niedrigeren bzw. höheren Stichtagskursen bewertet.<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
145
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
146<br />
entwicklunG des anlaGeVermöGens<br />
in TEUR<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Vortrag<br />
01.01.2009 Zugänge Umbuchungen Abgänge<br />
Stand<br />
31.12.2009<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.328 113 – 38 1.403<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und Bauten<br />
Technische Anlagen<br />
44.797 131 98 – 45.026<br />
und Maschinen<br />
Andere Anlagen, Betriebs-<br />
334.285 17.070 11.952 20.301 343.006<br />
und Geschäftsausstattung<br />
Geleistete Anzahlungen<br />
34.605 5.687 277 5.457 35.112<br />
und Anlagen im Bau 12.477 12.120 –12.327 – 12.270<br />
Summe Sachanlagen 426.164 35.008 – 25.758 435.414<br />
Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen Unternehmen 198.332 404 – – 198.736<br />
Beteiligungen 2.188 – – – 2.188<br />
Sonstige Ausleihungen – – – – –<br />
Summe Finanzanlagen 200.520 404 – – 200.924<br />
Anlagevermögen gesamt 628.012 35.525 – 25.796 637.741
Abschreibungen<br />
kumuliert<br />
31.12.2009<br />
Buchwert<br />
31.12.2009<br />
Buchwert<br />
31.12.2008<br />
Abschreibungen<br />
Geschäftsjahr 2009<br />
Zuschreibungen<br />
Geschäftsjahr 2009<br />
1.139 264 337 153 –<br />
32.856 12.170 12.581 640 –<br />
291.859 51.147 41.752 19.576 –<br />
24.088 11.024 10.905 5.386 196<br />
– 12.270 12.477 – –<br />
348.803 86.611 77.715 25.602 196<br />
16.025 182.711 198.307 16.000 –<br />
511 1.677 1.677 – –<br />
– – – – –<br />
16.536 184.388 199.984 16.000 –<br />
366.478 271.263 278.036 41.755 196<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
147
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
148<br />
Vorräte<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.918 12.286<br />
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 371 428<br />
Fertige Erzeugnisse und Waren 33.450 34.048<br />
47.739 46.762<br />
Die Erhöhung des Bestandes an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ist in der Bevorratung von schwerem<br />
Heizöl begründet.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich vor allem um Finanzforderungen.<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.753 37.384<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />
9.800 13.035<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 2 –<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 6.252 6.066<br />
davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (27) (26)<br />
47.807 56.485<br />
eigenkAPitAl<br />
Das Grundkapital beträgt unverändert EUR 26.000.000 und ist eingeteilt in 1.000.000 Stückaktien.<br />
Aufgrund der Vorschriften des § 20 Abs. 4 AktG hat uns die Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris, mit-<br />
geteilt, dass sie über ihre Konzerngesellschaft Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, eine Mehrheitsbetei-<br />
ligung an unserer Gesellschaft hält. Der Konzernabschluss der Compagnie de Saint-Gobain S.A., in den<br />
die Saint-Gobain Oberland AG einbezogen ist, kann beim Greffe du Tribunal de Commerce de Nanterre,<br />
Nanterre, Frankreich, und in englischer Sprache im elektronischen Bundesanzeiger eingesehen werden.<br />
sonderPosten mit rücklAgeAnteil<br />
Der Sonderposten betrifft steuerrechtliche Wertberichtigungen auf Gebäude nach § 6b EStG.
sonstige rückstellungen<br />
Die Rückstellungen verteilen sich auf folgende Bereiche:<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Personal 12.316 12.004<br />
Vertrieb 2.373 2.736<br />
Übrige 9.426 10.961<br />
24.115 25.701<br />
Die größten Positionen in den Personalrückstellungen stellen die Verpflichtungen aus der Inanspruch-<br />
nahme der Altersteilzeitregelung und die Verpflichtungen aus der Beteiligung der Mitarbeiter am<br />
Ergebnis dar.<br />
Die übrigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich Verpflichtungen für die ausstehende Berechnung<br />
empfangener Lieferungen und Leistungen.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen insbesondere Finanzverbind-<br />
lichkeiten. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten mit Finanzierungscharakter<br />
in Höhe von TEUR 1.045.<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.540 21.811<br />
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 48 81<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52.664 53.215<br />
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 115.010 129.700<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 3.039 1.774<br />
davon aus Steuern (932) (575)<br />
Summe Verbindlichkeiten 186.301 206.581<br />
Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind TEUR 50.000 in 2012 zahlbar,<br />
alle übrigen Verbindlichkeiten sind binnen eines Jahres fällig.<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
149
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
150<br />
nicht in der bilAnz enthAltene geschäFte<br />
haftungsverhältnisse<br />
in TEUR<br />
Verbindlichkeiten aus der Begebung<br />
2009 2008<br />
und Übertragung von Wechseln – 1.558<br />
sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
in TEUR 2009 2008<br />
Mietverträge und Leasingverträge<br />
davon an verbundene Unternehmen der<br />
8.093 7.858<br />
Saint-Gobain Oberland Gruppe (4.780) (4.784)<br />
Bestell-/Vertragsobligo für Investitionen und Großreparaturen<br />
davon an verbundene Unternehmen der<br />
14.223 23.598<br />
Saint-Gobain Oberland Gruppe (4.425) (3.850)<br />
22.316 31.456<br />
derivative Finanzinstrumente<br />
Nominalwert Marktwert<br />
Buchwert<br />
in TEUR<br />
per 31.12.2009 per 31.12.2009 Rückstellungen<br />
Warenderivate (Swaps) 9.843 949 –<br />
Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate<br />
zum Bilanzstichtag, er wird mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt.<br />
sonstige geschäfte und rechte<br />
Der Bilanzansatz der unentgeltlich zugeteilten Emissionsberechtigungen erfolgt zum Erinnerungs-<br />
wert, der Zeitwert zum 31. Dezember 2009 beträgt TEUR 5.038.<br />
Die Saint-Gobain Oberland AG veräußert im Rahmen ihres Forderungsmanagements Forderungen aus<br />
Warenlieferungen an 2 internationale Finanzdienstleistungsunternehmen. Es handelt sich hierbei<br />
um echtes Factoring, wodurch der Gesellschaft ein Liquiditätszufluss entsteht. Ergebnisauswirkungen<br />
ergeben sich aus der Transaktion nur in sehr geringem Umfang.<br />
Darüber hinaus liegen keine wesentlichen Risiken und Vorteile aus nicht in der Bilanz enthaltenen<br />
Geschäften vor.
umsAtzerlöse<br />
Aufteilung nach bereichen<br />
in Mio. EUR 2009 2008<br />
Glas 387,3 392,4<br />
Technisches Geschäft 2,0 2,6<br />
Aufteilung nach regionen<br />
sonstige betriebliche erträge<br />
Es handelt sich insbesondere um jährlich wiederkehrende Auflösungen von Rückstellungen, erhaltene<br />
Gutschriften sowie um Erlöse aus der Weiterberechnung von Aufwendungen.<br />
PersonAlAuFwAnd<br />
Die Zunahme des Personalaufwands ist vor allem in den gestiegenen Aufwendungen für Altersversorgung<br />
begründet. Dies bezieht sich zum einen auf die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen, zum<br />
anderen auf die wesentlich erhöhten Beiträge zum Pensions-Sicherungs-Verein.<br />
mitarbeiter und Auszubildende im Jahresdurchschnitt:<br />
389,3 395,0<br />
in Mio. EUR 2009 2008<br />
Inland 283,7 300,5<br />
Europäische Union (ohne Inland) 97,7 87,0<br />
Übriges Europa 5,9 3,5<br />
Sonstiges Ausland 2,0 4,0<br />
389,3 395,0<br />
2009 2008<br />
Technik/Produktion 1.216 1.223<br />
Verwaltung/Vertrieb 90 91<br />
1.306 1.314<br />
Auszubildende 82 82<br />
Gesamt 1.388 1.396<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
151
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
152<br />
Abschreibungen<br />
Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe<br />
von TEUR 302 vorgenommen. Aufgrund der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
in der Ukraine wurde eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 16.000 auf die Beteiligung<br />
an der CJSC Consumers-Sklo-Zorya, Rivne Oblast, Ukraine, vorgenommen.<br />
sonstige betriebliche AuFwendungen<br />
Sie beinhalten insbesondere die Vertriebskosten, den Instandhaltungsaufwand, die Aufwendungen für<br />
sonstige Dienstleistungen sowie Mieten und Pachten. Der Rückgang ist überwiegend auf die gesunkenen<br />
Vertriebskosten zurückzuführen.<br />
corPorAte goVernAnce<br />
Mit Beschluss vom 9. Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine Entsprechenserklärung<br />
nach § 161 AktG abgegeben. Diese Erklärung ist auf der Internetseite der Saint-Gobain Oberland AG<br />
(www.saint-gobain-oberland.de) veröffentlicht und somit den Aktionären dauerhaft zugänglich<br />
gemacht.<br />
bezüge des AuFsichtsrAts und des VorstAnds<br />
Die Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 84 (Vorjahr:<br />
TEUR 84), die des Vorstands auf TEUR 2.238 (Vorjahr: TEUR 1.485), davon als variabler Bestandteil<br />
TEUR 255 (Vorjahr: TEUR 248). Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern<br />
und deren Hinterbliebenen sind mit TEUR 6.171 (Vorjahr: TEUR 5.965) rückgestellt. Die Leistungen<br />
an diesen Personenkreis betrugen TEUR 502 (Vorjahr: TEUR 618).<br />
Von einer individualisierten Offenlegung der Bezüge wird gemäß Beschluss der Hauptversammlung<br />
vom 31. Mai 2006 abgesehen.<br />
honorAr des AbschlussPrüFers<br />
Für den Abschlussprüfer sind Honorare in Höhe von TEUR 186 (Vorjahr: TEUR 173) für die Abschlussprüfungsleistung<br />
(einschließlich Konzernabschluss), TEUR 13 (Vorjahr: TEUR 13) für andere Bestätigungsleistungen<br />
sowie TEUR 38 für sonstige Leistungen als Aufwand erfasst.
Anteilsbesitz zum 31. dezemBer 2009<br />
Eigen-<br />
Anteil der<br />
Saint-<br />
Gobain Ergebnis<br />
kapital Konzern-<br />
Oberland 2009<br />
Name und Sitz des Konzernunternehmens<br />
I. Verbundene Unternehmen<br />
Black Sea Glass Packaging LLC,<br />
TEUR anteil Muttergesellschaft AG TEUR<br />
Bryukhovetskaya Stanitsa, Russland – 43) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % –4 3)<br />
GPS Glasproduktions-Service GmbH, Essen 1.319 100,00 % Ruhrglas GmbH – 1)<br />
RGM Recycling GmbH, München – 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % –<br />
Ruhrglas GmbH, Essen 8.755 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />
Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO,<br />
Mineralnye Vody, Russland 2.1913) 91,79 % Saint-Gobain Oberland AG 63,38 % 1753) CJSC Consumers-Sklo-Zorya,<br />
Rivne Oblast, Ukraine 4804) 96,68 % Saint-Gobain Oberland AG 96,68 % –394) Süddeutsche Altglas – Rohstoff GmbH,<br />
Bad Wurzach 255 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />
Westerwald GmbH für Silikatindustrie,<br />
Wirges 12.289 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />
ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod,<br />
Kamyshin, Russland 2.6993) 95,51 % Saint-Gobain Oberland AG 95,51 % 2673) ZAO STI, Mineralnye Vody, Russland 4 3) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 3)<br />
II. Sonstige Beteiligungen und assoziierte Unternehmen<br />
GGA Gesellschaft für Glas recycling und<br />
Abfallvermeidung mbH, Ravensburg 1.710 2) 26,37 % Saint-Gobain Oberland AG 26,37 % 86 2)<br />
1) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.<br />
2) Angaben 2008.<br />
3) in Mio. RUB.<br />
4) in Mio. UAH.<br />
Bad Wurzach, den 1. März 2010<br />
Der Vorstand<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
153
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
154<br />
bestätiGunGsVermerk<br />
des abschlussprüfers<br />
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung der Saint-Gobain Oberland<br />
Aktiengesellschaft und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung<br />
und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />
Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über<br />
den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des<br />
durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie<br />
die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden<br />
die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie<br />
Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />
des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />
und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />
entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der<br />
Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen<br />
und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
München, den 1. März 2010<br />
KPMG AG<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Dr. Andrejewski Balk<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
155
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
156<br />
Glossar<br />
geschäFtssPeziFisches glossAr<br />
bbl (barrel)<br />
Ein Barrel ist eine weltweite Handelseinheit für Erdöl.<br />
Ein Barrel entspricht 158,987 Liter. Die Abkürzung bbl<br />
steht für „blue barrel“, ein blau gekennzeichnetes Fass<br />
mit genormtem Inhalt.<br />
best Practices<br />
Besonders gute (Anwendungs-)Beispiele für die Umsetzung<br />
eines speziellen Themas.<br />
brc/ioP (british retail consortium/institute of<br />
Packaging)<br />
Der BRC/IoP-Standard ist eine Leitlinie für Hersteller von<br />
Lebensmittelverpackungen für Markenprodukte, die<br />
vom British Retail Consortium in Zusammenarbeit mit<br />
dem Institute of Packaging erarbeitet wurde. Es handelt<br />
sich hier um einen zertifizierbaren Standard, der sowohl<br />
Hygienemanagement wie Qualitätswesen anspricht.<br />
cAd (computer Aided design)<br />
Bezeichnet das Erstellen von Konstruktionszeichnungen<br />
mit Hilfe von spezieller Software (z. B. Pro Engineer).<br />
edrawing<br />
Software-Applikation zur Darstellung von 3D-Konstruktionen.<br />
ehs (environment, health and safety)<br />
EHS steht für Umwelt, Gesundheit und Arbeitssicherheit.<br />
emAs (eco management and Audit scheme)<br />
EMAS ist auch bekannt als EU-Öko-Audit oder Öko-Audit.<br />
EMAS ist ein von der Europäischen Gemeinschaft 1993<br />
entwickeltes Instrument für Unternehmen zur Verbesserung<br />
der Umweltleistung über die umweltgesetzlichen<br />
Anforderungen hinaus. Dabei verpflichtet sich ein<br />
Unternehmen, eine Umwelterklärung abzugeben und<br />
wiederkehrende Umweltbetriebsprüfungen von einem<br />
unabhängigen Umweltgutachter durchzuführen.<br />
Feeder(-kanal)<br />
Speiserkanal, in dem das geschmolzene Glas transportiert<br />
und portioniert den Glasproduktionsmaschinen zugeführt<br />
wird.<br />
Flaschen<br />
Als Flaschen werden alle verschließbaren Glasbehälter<br />
bezeichnet, die eine engmundige Öffnung haben.<br />
Die folgenden Segmente sind dem Überbegriff Flaschen<br />
zuzuordnen: Bier, Wein, Sekt, Spirituosen, Wasser und<br />
Softdrinks sowie sonstige Flaschen.<br />
Formen<br />
Werkzeug zur Formgebung des Behälterglases.<br />
gläser<br />
Als Gläser werden alle verschließbaren Glasbehälter<br />
bezeichnet, die eine weitmundige Öffnung besitzen.<br />
Der Oberbegriff Gläser bezeichnet die Segmente Obst,<br />
Gemüse, Sauerkonserven, Babynahrung und sonstige<br />
Gläser.<br />
hAccP (hazard Analysis and critical control Points)<br />
Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte.<br />
heißend/heißes ende<br />
Bereich der Glasherstellung von der Glasschmelze über<br />
die Formgebung bis zum Kühlofen.<br />
kaltend/kaltes ende<br />
Bereich der Glasherstellung vom Kühlofen über die<br />
Qualitätskontrolle bis zur Verpackung.<br />
kaltendinspektionsmaschine<br />
Maschine, die im Bereich des Kalten Endes fehlerhafte<br />
Glasbehälter erkennt und aussortiert.
kühlofen<br />
Anlage, in der die Glasbehältnisse zunächst auf eine<br />
gleichmäßige Temperatur erhitzt und anschließend<br />
langsam heruntergekühlt werden, um Glasspannungen<br />
zu vermeiden.<br />
lo-to („lock out – tag out“)<br />
„Lo-To“ ist der Fachbegriff für ein bestimmtes Vorgehen<br />
bei Fehlermeldungen an Maschinen. Es darf nur repariert<br />
werden, wenn Anlagen zuvor nach festen Regeln abgeschlossen<br />
(lock out) und mit dem Namen des Abschließenden<br />
gekennzeichnet (tag out) wurden.<br />
neues konzept<br />
Neu entwickelter Artikel oder Dienstleistung mit erweitertem<br />
Nutzen.<br />
neues Produkt<br />
Artikel (Flasche oder Glas), der gänzlich neu entwickelt<br />
oder auf Basis eines bereits bestehenden Artikels modifiziert<br />
wird.<br />
ohris (occupational health and risk management<br />
system)<br />
Occupational Health- and Risk-Managementsystem ist<br />
ein in Bayern und Sachsen zertifizierbares, aber international<br />
anerkanntes Arbeitsschutz-Managementsystem.<br />
ohsAs 18001 (occupational health and safety<br />
Assessment series)<br />
Die OHSAS 18001 ist die international anerkannte Spezifi-<br />
kation für Arbeitsschutz-Managementsysteme. Sie wurde<br />
von führenden Handelsgesellschaften und internationalen<br />
Gremien für Standardisierung und Zertifizierung<br />
entwickelt. OHSAS 18001 wird angewendet, um Risiken,<br />
die hinsichtlich der Gesundheit und Sicherheit am<br />
Arbeitsplatz auftreten können, für Mitarbeiter, Kunden<br />
und die Öffentlichkeit zu verringern.<br />
Pit (Prozess data management with industrial<br />
it systems)<br />
Standardisiertes Instrument zur Generierung, Verarbeitung<br />
und Nutzung von Prozessinformationen der<br />
Fertigung.<br />
rendering<br />
Virtuelle und realitätsnahe Darstellung von 3D-Konst-<br />
ruktionen.<br />
wanne<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
Glasschmelzofen, der aus feuerfestem Material besteht<br />
(darin werden die Rohstoffe bei einer Temperatur von<br />
ca. 1.500°C zu flüssigem Glas geschmolzen).<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
157
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
158<br />
FinAnzglossAr<br />
black-scholes optionspreismodell<br />
Von Fischer Black und Myron Samuel Scholes entwickel-<br />
tes finanzmathematisches Modell zur Bewertung von<br />
Finanzoptionen.<br />
cashflow<br />
Saldo der Zahlungsmittelzu- und -abflüsse innerhalb<br />
eines Geschäftsjahres. Der Cashflow wird in der Kapitalflussrechnung<br />
dargestellt.<br />
cash generating unit<br />
Die Cash Generating Unit wird als kleinste Einheit von<br />
Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugt und<br />
weitestgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten<br />
oder einer anderen Cash Generating Unit ist, definiert.<br />
corporate governance<br />
Corporate Governance bezeichnet den rechtlichen und<br />
faktischen Rahmen für die Leitung und Überwachung<br />
von Unternehmen. Diese Regelungen dienen der Transparenz<br />
und stärken damit das Vertrauen in eine verantwortliche,<br />
auf die Wertschöpfung gerichtete Unternehmensleitung<br />
und Kontrolle.<br />
deputatverpflichtungen<br />
Zahlungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitar-<br />
beitern, die sich aus früheren Sachbezügen begründen.<br />
Sie fließen in die Rentenberechnung mit ein, da sie als Teil<br />
der Pensionsverpflichtung gelten.<br />
d&o-Versicherung (directors & officers)<br />
Die Directors and Officers Versicherung sichert das<br />
Haftungsrisiko für Organmitglieder (Vorstände und<br />
Aufsichtsräte) ab.<br />
ebit (earnings before interest and taxes)<br />
Ergebnis vor Zinsen und Steuern.<br />
eigenkapitalquote<br />
Eigenkapitalquote =<br />
Eigenkapital<br />
Gesamtvermögen<br />
x 100<br />
eigenkapitalrendite<br />
Die Eigenkapitalrendite gibt an, wie sich das investierte<br />
Kapital innerhalb einer Periode verzinst hat.<br />
Eigenkapitalrendite =<br />
Jahresergebnis<br />
Eigenkapital<br />
x 100<br />
Fair Value<br />
Der an einem Stichtag einem Vermögenswert oder einer<br />
Schuld tatsächlich beizulegende Zeitwert. Der Fair Value<br />
kann als üblicher Marktpreis interpretiert werden, falls<br />
ein solcher für die betreffenden Vermögenswerte existiert.<br />
Finance lease<br />
Beim Finance Lease überträgt der Leasinggeber das<br />
Investitionsrisiko auf den Leasingnehmer.<br />
Der Geber trägt nur das Kreditrisiko und eventuell<br />
vereinbarte Dienstleistungen.<br />
goodwill<br />
Der Goodwill, auch Geschäfts- oder Firmenwert genannt,<br />
ist ein immaterieller Vermögenswert, der im Rahmen<br />
einer Unternehmensakquisition entstehen kann. Er stellt<br />
den Betrag dar, mit dem der Kaufpreis für eine erworbene<br />
Gesellschaft den Fair Value der erworbenen Vermögenswerte<br />
und Verbindlichkeiten übersteigt.<br />
hedges<br />
Sicherungsgeschäfte, die zur Absicherung von Zins-,<br />
Preis- und/oder Währungsrisiken einzelner oder mehrerer<br />
Grundgeschäfte dienen.<br />
iAsb (international Accounting standards board)<br />
Ein international besetztes unabhängiges Gremium von<br />
Rechnungslegungsexperten, das die IFRS entwickelt<br />
und bei Bedarf überarbeitet.
iFric (international Financial reporting interpretations<br />
committee)<br />
Ein Gremium mit der Aufgabe, für die IFRS und IAS<br />
Rechnungslegungsstandards Auslegungen zur Klarstellung<br />
einzelner Regelungen und neuer Standards zu<br />
veröffentlichen.<br />
iFrs/iAs (international Financial reporting stan-<br />
dards/international Accounting standards)<br />
International geltende Rechnungslegungsstandards zur<br />
Gewährleistung der internationalen Vergleichbarkeit<br />
der Konzernabschlüsse.<br />
impairment test<br />
Der Impairment Test oder auch Werthaltigkeitstest ist ein<br />
verpflichtender, mindestens einmal jährlich durchzuführender<br />
Niederstwerttest zur Bewertung von bestimmten<br />
Positionen des Anlagevermögens.<br />
internes kontrollsystem (iks)<br />
Das IKS besteht aus einem von der Unternehmensleitung<br />
im Unternehmen eingeführten Bündel von Grundsätzen,<br />
Verfahren und Maßnahmen, die folgende Ziele verfolgen:<br />
organisatorische Umsetzung der Entscheidungen der<br />
Unternehmensleitung zur Sicherung der Wirksamkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, Ordnungsmäßigkeit<br />
und Verlässlichkeit der internen und externen<br />
Rechnungslegung sowie Einhaltung der für das Unternehmen<br />
maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.<br />
operating lease<br />
Beim Operating Lease wird dem Leasinggeber das Leasingobjekt<br />
zugerechnet, es wird beim Leasinggeber aktiviert<br />
und abgeschrieben.<br />
Poolfinanzierung<br />
Konzerninterner Liquiditätsausgleich, der durch ein<br />
zentrales Finanzmanagement gesteuert wird.<br />
risikomanagement<br />
Systematische Vorgehensweise, um potenzielle Risiken<br />
zu identifizieren, zu bewerten und Maßnahmen zur<br />
Risikohandhabung und -verringerung auszuwählen und<br />
im Unternehmen umzusetzen.<br />
roi (return on investment)<br />
Der ROI gibt Auskunft über die Verzinsung des gebunde-<br />
nen Kapitals.<br />
ROI =<br />
umsatzrendite<br />
Die Umsatzrendite ist Maß für den prozentualen Anteil<br />
des Gewinns am Umsatz und gibt damit auch die Profitabilität<br />
innerhalb einer Berichtsperiode wieder.<br />
Umsatzrendite =<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
x 100<br />
Umsatz<br />
working capital<br />
Finanzkennzahl zur Beurteilung der Liquidität eines<br />
Unternehmens, die sich aus der Differenz von Umlaufvermögen<br />
und kurzfristigen Verbindlichkeiten ergibt.<br />
zahlungsmitteläquivalente<br />
Zahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige, äußerst<br />
liquide Finanzmittel, die jederzeit in Zahlungsmittel<br />
umgewandelt werden können und nur unwesentlichen<br />
Wertschwankungen unterliegen.<br />
zinsdeckungsgrad<br />
Operatives Ergebnis<br />
Bilanzsumme – übrige langfristige finanzielle<br />
Vermögenswerte – Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
Der Zinsdeckungsgrad gibt an, inwiefern ein Unter-<br />
für unsere aktionäre<br />
nachhaltiGkeitsbericht<br />
laGebericht<br />
konzernabschluss<br />
Jahresabschluss<br />
sonstiGe anGaben<br />
nehmen Zinszahlungen für Kredite durch das operative<br />
Geschäft deckt.<br />
Operatives Ergebnis<br />
Zinsdeckungsgrad =<br />
Finanzergebnis<br />
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
159
saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />
160<br />
finanzkalender,<br />
kontakt und impressum<br />
FinAnzkAlender 2010<br />
Veröffentlichung Zwischenmitteilung zum 31. März 2010 6. Mai 2010<br />
Hauptversammlung 18. Mai 2010<br />
Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30. Juni 2010 5. August 2010<br />
Veröffentlichung Zwischenmitteilung zum 30. September 2010 4. November 2010<br />
AnsPrechPArtner<br />
Saint-Gobain Oberland AG<br />
Cornelia Banzhaf<br />
Public Relations<br />
Oberlandstraße<br />
88410 Bad Wurzach<br />
Telefon +49 7564 18-255<br />
Telefax +49 7564 18-90255<br />
E-Mail: cornelia.banzhaf@saint-gobain.com<br />
herAusgeber<br />
Saint-Gobain Oberland AG<br />
Postfach 11 60<br />
88404 Bad Wurzach<br />
Oberlandstraße<br />
88410 Bad Wurzach<br />
Telefon +49 7564 18-0<br />
Telefax +49 7564 18-600<br />
E-Mail: info.oberland@saint-gobain.com<br />
www.saint-gobain-oberland.de<br />
konzePt und reAlisAtion<br />
better value, Berlin