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GESCHäFTSBERICHT STANDO - Verallia

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Geschäftsbericht<br />

saint-Gobain oberland aG<br />

2009


standorte in europa<br />

Saint-Gobain Oberland AG<br />

Saint-Gobain Packaging<br />

Werk Essen<br />

Werk Wirges<br />

Werk Neuburg<br />

Werk Bad Wurzach<br />

Saint-Gobain<br />

Zorya<br />

Saint-Gobain<br />

Kavminsteklo<br />

Saint-Gobain<br />

Kamyshin


unternehmenskennzahlen<br />

2009 1) 2008 1) 2007 1)<br />

Umsatzerlöse in Mio. EUR 523,1 556,5 467,8<br />

Jahresergebnis in Mio. EUR 44,9 52,5 36,1<br />

EBIT in Mio. EUR 68,6 78,7 57,5<br />

Working Capital in Mio. EUR 48,8 47,8 45,9<br />

Cashflow aus operativer Tätigkeit in Mio. EUR 80,8 76,7 73,2<br />

Investitionen in Mio. EUR 62,4 51,8 39,0<br />

Umsatzrendite vor Ertragsteuern in % 12,0 13,0 10,7<br />

Eigenkapitalquote in % 33,3 31,4 40,6<br />

Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) am 31.12. Anzahl 3.925 4.251 3.412<br />

Dividende je Aktie in EUR 24,00 4) 26,00 22,00<br />

Börsenkurs am 31.12. 5) in EUR 400,00 386,39 418,05<br />

Höchstkurs 5) in EUR 428,50 480,00 480,30<br />

Tiefstkurs 5) in EUR 357,04 357,79 403,00<br />

1) Konzernabschluss nach IFRS.<br />

2) Konzernabschluss nach HGB.<br />

3) AG-Abschluss.<br />

4) Vorschlag des Aufsichtrats und des Vorstands an die Hauptversammlung am 18. Mai 2010.<br />

5) Börsenplatz Frankfurt.


2006 1) 2005 1) 2004 1) 2003 2) 2002 2) 2001 3) 2000 3)<br />

413,9 325,1 335,5 366,0 358,1 329,3 326,1<br />

31,7 28,9 23,0 25,3 24,5 33,4 20,3<br />

49,9 35,8 37,8 41,8 40,2 43,8 26,2<br />

40,9 24,3 46,1 47,4 48,7 40,7 42,6<br />

30,6 39,4 36,7 62,0 60,3 60,3 45,3<br />

65,2 24,7 17,1 29,3 31,2 27,6 24,7<br />

10,5 9,9 10,3 11,5 11,3 13,4 8,0<br />

37,5 43,8 47,3 44,2 44,0 54,5 56,4<br />

3.466 2.264 1.781 1.888 1.894 1.754 1.754<br />

14,80 30,50 22,20 26,20 26,20 32,80 34,80<br />

410,50 407,00 377,00 305,00 233,00 170,00 180,00<br />

450,00 470,00 410,00 305,00 265,00 198,00 180,00<br />

385,00 370,00 290,00 233,00 170,00 154,00 130,00


Inhalt<br />

Für unsere Aktionäre 2<br />

Vorwort des Vorstands 2<br />

Bericht des Aufsichtsrats 8<br />

Corporate Governance 12<br />

Organe der Gesellschaft 18<br />

Nachhaltigkeitsbericht 20<br />

Lagebericht und Konzernlagebericht 44<br />

Wirtschaftliches Umfeld 46<br />

Kapitalmarkt 52<br />

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 53<br />

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 65<br />

Nachtragsbericht 69<br />

Risikobericht 70<br />

Chancen- und Prognosebericht 80<br />

Vorstands-, Aufsichtsratsvergütung<br />

und Erklärung des Vorstands 85<br />

Versicherung der gesetzlichen Vertreter 87<br />

Jahresabschluss des Konzerns 88<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 91<br />

Bilanz 92<br />

Gesamtergebnisrechnung 94<br />

Kapitalflussrechnung 95<br />

Anhang 96<br />

Bestätigungsvermerk für den Konzernabschluss 136<br />

Jahresabschluss der AG 138<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 141<br />

Bilanz 142<br />

Anhang 144<br />

Bestätigungsvermerk für den Abschluss der AG 154<br />

Glossar 156<br />

Finanzkalender 160<br />

Kontakt und Impressum 160


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

2<br />

Vorwort des Vorstands<br />

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Freunde von Saint-Gobain Oberland,<br />

2009 liegt als ein erfolgreiches, spannendes Jahr hinter uns. Als Geschäftsjahr war es<br />

von einem schwierigen Umfeld geprägt und die Turbulenzen in der Wirtschaft bzw.<br />

Konjunktur sorgten für allgemeine Unsicherheit. Trotz der globalen Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise sind wir als Saint-Gobain Oberland AG jedoch in der glücklichen Lage,<br />

Ihnen einen wiederum erfolgreichen Jahresabschluss vorlegen zu können. Natürlich<br />

hat auch bei uns die Krise negative Einflüsse zur Folge gehabt. Die Behälterglasindustrie<br />

unterliegt durch das konsumnahe Geschäft allerdings in einem etwas geringeren<br />

Maße den konjunkturellen Einflüssen, die dadurch etwas weniger spürbar ausfallen als<br />

in anderen Industriezweigen. Begründet ist dies darin, dass wir so eng mit Getränken<br />

und Nahrungsmitteln verbunden sind, die auch in Krisenzeiten benötigt werden.<br />

Einzelne Märkte verzeichneten einen Rückgang, wohingegen andere Bereiche stabil<br />

waren oder sogar ihr langsames Wachstum fortsetzen konnten.<br />

Dank unserer guten Wettbewerbsposition konnten wir trotz eines Inlandsabsatzes,<br />

der unter dem des Vorjahres lag, dennoch für die Saint-Gobain Oberland AG ein gutes<br />

Ergebnis für die deutschen Aktivitäten erzielen.<br />

Der zu verzeichnende Absatzrückgang führte jedoch zum Jahresende hin zu einer<br />

zeitweiligen Herausnahme von Produktionskapazitäten an den Standorten<br />

Bad Wurzach und Essen, so dass die Kapazitäten nicht das gesamte Jahr komplett<br />

ausgelastet waren.<br />

Investitionen und Standorte<br />

In 2009 konnten wir uns deutlich weiterentwickeln und der planmäßige Wannenbau<br />

in Essen wurde erfolgreich umgesetzt. Die neue Wanne, die eine alte Wanne ersetzte,<br />

trägt sowohl zur effektiveren Herstellung von Glasverpackungen als auch zu besserer<br />

Qualität und umweltfreundlicherer Produktion bei. Dies ist auch das Ziel der turnusgemäßen<br />

Reparatur der nächsten Schmelzwanne in Bad Wurzach Anfang 2010.


Von links nach rechts: Jorma Turpeinen, Thomas Beyer, Marcus B. Teschner, Stefan Jaenecke, Roland Unfried, Wolfgang Brauck<br />

Darüber hinaus haben wir ebenfalls in die bestehende Recycling-Aufbereitungsanlage<br />

des Standorts Bad Wurzach investiert. Neue hochmoderne und leistungsstärkere<br />

Technologie macht die Aufbereitung effizienter und verbessert gleichzeitig die Qualität<br />

des Recyclingglases – des wichtigsten Rohstoffs der Behälterglasherstellung.<br />

Die Durchführung großer Maschinenreparaturen in Neuburg und zahlreiche Projekte<br />

zur Verbesserung von Produktqualität, Brand- und Umweltschutz runden das Investi-<br />

tionsprogramm 2009 ab.<br />

Die Investitionen bei Saint-Gobain Oberland sind gut angelegt und wir sind uns sicher,<br />

dass sich der Verbund unserer vier Standorte in Deutschland nachhaltig auf dem inländischen<br />

Markt behaupten wird. Dieser Fertigungs- und Lieferverbund der vier Werke<br />

ist flexibel und macht uns stark, insbesondere auch in kritischen Zeiten – das wollen<br />

wir in 2010 noch viel mehr nutzen.<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

3


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

4<br />

Russland und Ukraine<br />

In den Märkten in Russland und ganz besonders in der Ukraine herrschten und<br />

herrschen noch immer unverändert äußerst schwierige Bedingungen. Hier müssen<br />

wir weiter unerbittlich hart kämpfen, denn nur so haben wir eine Perspektive in<br />

jenen Wachstumsmärkten. In Russland scheint uns das rückblickend auch ganz gut<br />

zu gelingen, aber die Ukraine wird uns unverändert aufs äußerste fordern.<br />

Qualität<br />

In einem bereits deutlich schwierigeren Marktumfeld konnten wir unseren Kunden<br />

auch im Berichtsjahr unverändert ein solider und verlässlicher Partner sein. Kunden<br />

haben ihre Qualitätserwartungen allerdings deutlich erhöht, so dass wir diese Themen<br />

sowie Service großschreiben und nochmals verbessern mussten und dies auch künftig<br />

noch tun werden.<br />

Kreativität bei innovativen Formen und optimierte Artikelgewichte sind gefragt.<br />

Mehr denn je möchten wir unsere Zuverlässigkeit bezüglich Termineinhaltung, die<br />

Qualität bei der Erfüllung von Kundenwünschen und unsere Leistungsfähigkeit beim<br />

Gesamtangebot unter Beweis stellen.<br />

Mitarbeiter<br />

Unsere stabile Geschäftsentwicklung spiegelt die Leistung unserer 3.925 Mitarbeiter –<br />

davon rund 1.500 in Deutschland – wider, die durch ihre Kompetenz und ihren großen<br />

Einsatz ein hohes Vertrauen bei unseren Kunden genießen.<br />

Die schwierigeren Zeiten gegen Ende des Jahres haben gezeigt, wie eng und fest wir<br />

zusammenstehen, um gemeinsam etwas zu erreichen. Das stärkt letztlich auch das<br />

Vertrauen unserer Kunden in uns.


Alle unsere Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Führungskräfte haben 2009 viel Energie<br />

und große Einsatzbereitschaft gezeigt: Dafür bedanken wir uns ganz besonders und<br />

sprechen ihnen unsere Anerkennung aus. Wir vertrauen darauf, dass alle dieses Engagement<br />

auch im Jahr 2010 fortsetzen und somit die Unternehmensentwicklung weiterhin<br />

vorantreiben werden. Nur dadurch werden wir auch in Zukunft erfolgreich sein.<br />

Schon traditionell spielt Personalentwicklung bei Saint-Gobain Oberland eine wichtige<br />

Rolle. Im Zuge der Internationalisierung und den damit verbundenen steigenden<br />

Anforderungen an unsere Belegschaft haben wir das Thema noch einmal forciert.<br />

Vor allem Führungskräfte wurden verstärkt durch maßgeschneiderte Qualifizierungsmaßnahmen<br />

geschult.<br />

Treu bleiben wir uns auch bei der Nachwuchsgewinnung: Im Berichtsjahr haben wir<br />

wieder zahlreichen jungen Menschen den Beginn einer Ausbildung ermöglicht.<br />

Damit gelingt es uns, eine schlagkräftige Mannschaft auf Basis unserer Unternehmenskultur<br />

zu bilden, die auch langfristig das Unternehmen Saint-Gobain Oberland nach<br />

vorne bringen wird.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Die Verantwortung für Mensch und Natur ist bei Saint-Gobain Oberland wie im gesamten<br />

Saint-Gobain Konzern tief verankert. Wie wir uns sowohl bei der Ökonomie als<br />

auch der Ökologie und im sozialen Bereich nachhaltig engagieren, sehen Sie in diesem<br />

Geschäftsbericht sowie in unserem hier eingebundenen Nachhaltigkeitsbericht.<br />

Umsatz und Ergebnis<br />

Dass wir insgesamt mit unserer Strategie den richtigen Weg eingeschlagen haben,<br />

bestätigt der Blick auf die Unternehmenszahlen. Das Geschäftsjahr 2009 konnten wir<br />

mit einem Umsatz von 523,1 Mio. Euro abschließen, das entspricht gegenüber dem<br />

Vorjahr zwar einem Minus von 6,0 %. Das Ergebnis beläuft sich jedoch auch im Berichtsjahr<br />

auf 44,9 Mio. Euro nach 52,5 Mio. Euro in 2008.<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

5


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

6<br />

Vor diesem Hintergrund wollen wir unsere verlässliche Dividendenpolitik auch in<br />

dem für viele Anleger entscheidenden Börsenjahr beibehalten und werden der Hauptversammlung<br />

die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 24 Euro vorschlagen.<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG wird damit erneut dem Anspruch gerecht, die Aktionäre<br />

durch hohe Dividendenzahlungen am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Dies wird<br />

auch zukünftig Ziel der Gesellschaft sein.<br />

Strategie und Ausblick<br />

2010 wird uns als Saint-Gobain Oberland AG unternehmerisch erneut sehr fordern.<br />

Unter anderem werden wir mit den derzeit gegebenen Überkapazitäten am Markt zurechtkommen<br />

müssen.<br />

Es zeichnet sich ab, dass nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa mit einer<br />

Korrektur der Marktentwicklung zu rechnen ist. Konsum und Nachfrage scheinen sich<br />

auf einem Niveau zu stabilisieren, das unter den bisherigen Erwartungen liegt.<br />

Eine detaillierte Beurteilung oder sinnvolle Einschätzung des Geschäftsjahres 2010 ist<br />

aller dings aus heutiger Sicht sehr schwierig.<br />

Auch wenn das Jahr 2010 angesichts der herrschenden Rahmenbedingungen und bevor-<br />

stehenden Unsicherheiten nicht einfach werden wird: Wir werden alles dafür tun, dass<br />

sich auch dieses Jahr in die bislang erfolgreiche Entwicklung der Saint-Gobain Oberland<br />

AG einfügen lässt. Mit voller Konzentration auf die Stärkung unserer jeweili gen<br />

Inlandsmärkte – ohne jedoch dabei die Exportmärkte zu vernachlässigen – ist es unser<br />

Ziel, unsere Strategie als Qualitätsführer konsequent weiterzuführen und unser Potenzial<br />

für eine positive Geschäftsentwicklung zu nutzen. Unsere Schwerpunkte auf dem<br />

deutschen Markt bilden nach wie vor die Segmente Wein, Bier und Baby nahrung/<br />

Konserven. Aufgrund der rezessiven Wirtschaftsentwicklung und der vielen Planungs-<br />

unsicherheiten auf Kundenseite wird es eine Herausforderung sein, die geplante Vollauslastung<br />

zu halten.


Ein nicht minder anspruchsvolles Jahr wie das vergangene liegt vor uns. Wir schauen<br />

jedoch nach vorn und werden die Herausforderungen 2010 zuversichtlich angehen.<br />

Seien Sie versichert, dass sich unsere gesamte Belegschaft auf das Ziel, das Unternehmen<br />

auch zukünftig widerstands- und wettbewerbsfähig zu halten, eingeschworen hat<br />

und sich vollmotiviert dieser Aufgabe stellt.<br />

Der Vorstand<br />

der Saint-Gobain Oberland AG<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

7


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

8<br />

berIcht des aufsIchtsrats<br />

Zwischen dem Vorstand und dem Aufsichtsrat der Saint-Gobain Oberland AG fand<br />

im Berichtszeitraum wie in der Vergangenheit ein offener Dialog statt. Auch<br />

im Geschäftsjahr 2009 nahm der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und<br />

Geschäfts ordnung obliegenden Aufgaben wahr. Dabei hat er die Arbeit des Vorstands<br />

auf der Grundlage der regelmäßigen schriftlichen und mündlichen Berichte überwacht<br />

und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Der Vorstand informierte<br />

das Aufsichtsgremium hierzu zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen<br />

der Geschäftsentwicklung einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements der<br />

Gesellschaft, das sich unter anderem auf das Interne Kontrollsystem stützt, sowie der<br />

Beteiligungsgesellschaften in Russland und der Ukraine. Der Vorstand stimmte die<br />

strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab. Dem Aufsichtsrat<br />

wurden die Informationen stets rechtzeitig zur Verfügung gestellt und es wurde ihm<br />

damit ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen und seinen Überwachungspflichten<br />

– wie beispielsweise dem Erkennen von Interessenkonflikten – nachzukommen.<br />

Die Diskussionen und der Informationsaustausch fanden sowohl innerhalb als auch außer -<br />

halb der Sitzungen statt. Soweit Entscheidungen des Vorstands eine Zustimmung des<br />

Aufsichtsrats erforderten, hat sich dieser mit den jeweiligen Themen entsprechend befasst.<br />

Der Aufsichtsrat tagte im abgelaufenen Geschäftsjahr in vier ordentlichen Sitzungen,<br />

jeweils einmal im Quartal. Sämtliche Mitglieder des Aufsichtsrats waren bei allen vier<br />

Sitzungen anwesend. Entsprechend den Tagesordnungen der Sitzungen wurden stets<br />

der aktuelle Geschäftsverlauf inklusive der wirtschaftlichen und finanziellen Lage der<br />

Gesellschaft mitsamt ihren Tochtergesellschaften, die Markt- und Branchensituation<br />

sowie die kurz- bis mittelfristige Planung und strategische Weiterentwicklung thematisiert<br />

und diskutiert. Am 23. September bzw. 9. Dezember 2009 hat sich der Aufsichtsrat<br />

darüber hinaus mit der Einführung einer Compliance-Struktur sowie dem Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex befasst. Die im Kodex enthaltenen Vorschläge wurden,<br />

soweit sie für die gute Unternehmensführung als wichtig erachtet wurden, umgesetzt.<br />

Abweichungen von den Vorgaben wurden erläutert und die Entsprechenserklärung<br />

2009 verabschiedet. Sie ist sowohl auf der Internetseite der Saint-Gobain Oberland AG<br />

als auch in diesem Bericht ab Seite 15 veröffentlicht.<br />

Weitere eilbedürftige Beschlüsse wie die Ernennung von Herrn Stefan Jaenecke zum<br />

neuen Vorstandsvorsitzenden sowie die Bestellung von Herrn Jorma Turpeinen zum<br />

Vorstandsmitglied für das Ressort Osteuropa hat der Aufsichtsrat in seiner Gesamtheit<br />

außerhalb von Sitzungen im schriftlichen Verfahren kurzfristig gefasst. Anlässlich<br />

der Umstrukturierung des Vorstands wurde in der Sitzung vom 14. Mai 2009 auch ein<br />

entsprechend angepasster Geschäftsverteilungsplan beschlossen.


Das Mandat von Herrn Marcus B. Teschner als Vorstandsmitglied für das Ressort<br />

Finanzen, Controlling, IT und Einkauf wurde in der Sitzung vom 14. Mai 2009 um drei<br />

weitere Jahre verlängert.<br />

Aus Sicht des Gremiums sind alle wesentlichen Themen im Aufsichtsrat behandelt<br />

worden.<br />

Sowohl die strukturelle als auch die personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats-<br />

gremiums blieb im Berichtsjahr unverändert.<br />

Wie in der Vergangenheit unterzog sich der Aufsichtsrat – in Abwesenheit des Vor stands<br />

– auch im Jahr 2009 wieder einer Effizienzprüfung in Form einer Selbstevaluierung. Im<br />

Mittelpunkt der Erörterungen standen die Themen Zusammensetzung des Aufsichtsrats<br />

einschließlich der Diskussion über und Feststellung des fortgesetzten Vorhanden seins<br />

eines unabhängigen Finanzexperten, Vollständigkeit und Regelmäßigkeit der Bericht-<br />

erstattung durch den Vorstand sowie die Organisation seiner Arbeit bzw. deren In -<br />

halte. Im Ergebnis stellte der Aufsichtsrat fest, dass sich aus der Evaluierung kein Ände-<br />

rungsbedarf für die Arbeit sowie zur Effizienzverbesserung des Aufsichtsrats ergeben hat.<br />

In diesem Zusammenhang wurde auch wiederholt über die Bildung weiterer Aus-<br />

schüsse des Aufsichtsrats wie beispielsweise eines Prüfungsausschusses beraten. Hier -<br />

auf wurde im Ergebnis verzichtet, da eine gesetzliche Vorgabe hierzu bisher nicht<br />

vorliegt und ohnehin nach wie vor sämtliche Sachverhalte der Beratungen ohne Wei te -<br />

res vertrauensvoll und erschöpfend im Gesamtgremium behandelt werden konnten<br />

und können. Daher stützt sich der Vorschlag für die Wahl des Abschlussprüfers auch<br />

nicht auf die Empfehlung eines Prüfungsausschusses, sondern wurde im Plenum gefasst.<br />

Der Personalausschuss, der sich aus den Mitgliedern Paul Neeteson, Dieter Müller und<br />

Jérôme Fessard zusammensetzt, trat im Berichtsjahr nicht zusammen.<br />

Die Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind in den<br />

Notes des Konzernabschlusses in diesem Geschäftsbericht auf Seite 133 sowie in der<br />

Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft dar gestellt.<br />

Die Angemessenheit der Vorstandsvergütung wurde vom Aufsichtsrat geprüft und<br />

erörtert und für gerechtfertigt erachtet. Dies hat das Aufsichtsratsgremium einstimmig<br />

beschlossen.<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

9


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

10<br />

Vor dem Hintergrund der vom Gesetzgeber weiter konkretisierten Überwachungs-<br />

aufgaben des Aufsichtsrats (vgl. § 107 Abs. 3 AktG) wurde besonderes Augenmerk auf<br />

die Finanzberichterstattung, die Abschlussprüfung und die unternehmerischen<br />

Kontrollsysteme gelenkt. Insbesondere die Überwachung der Wirksamkeit des<br />

Risikomanagement- und des internen Revisionssystems sowie die Unabhängigkeit des<br />

Abschlussprüfers waren Gegenstand von Erörterungen im Aufsichtsratsplenum.<br />

Der Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG wurde wie in den Vorjahren nach<br />

den Vorschriften des Deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB), der Konzernabschluss<br />

der Saint-Gobain Oberland AG nach den International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS) aufgestellt. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, die<br />

von der Hauptversammlung erneut zum Abschlussprüfer gewählt wurde, hat den<br />

Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG und den Konzernabschluss ebenso wie<br />

den zusammengefassten Lagebericht der Saint-Gobain Oberland AG und des Konzerns<br />

geprüft und hierzu jeweils den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.<br />

Der Abschlussprüfer hat bestätigt, dass der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in<br />

der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwen denden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften entspricht. Der Jahres- und Konzernabschluss<br />

sowie der zusammengefasste Lagebericht haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats<br />

rechtzeitig vor der die Bilanz feststellenden Sitzung am 17. März 2010 vorgelegen. Die<br />

entsprechenden Unterlagen wurden in der Bilanzsitzung mit den dort anwesenden<br />

verantwortlichen Wirtschaftsprüfern ausführlich besprochen. Der Aufsichtsrat<br />

stimmt dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu und billigt den vom Vorstand aufgestellten<br />

Jahresabschluss der Saint-Gobain Oberland AG sowie den Konzernabschluss<br />

der Saint-Gobain Oberland AG. Damit ist der Jahresabschluss der Saint-Gobain<br />

Oberland AG entsprechend § 172 Abs. 1 Satz 1 AktG festgestellt. Dem Lagebericht<br />

sowie den Ausführungen zur weiteren Entwicklung des Unternehmens schließen<br />

wir uns an. Der Vorstand hat im Lagebericht auf Seite 51 die Angaben gemäß<br />

§ 289 HGB und § 315 HGB gemacht. Diese Erläuterungen wurden von uns geprüft.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende von 24 Euro<br />

pro Aktie vorschlagen, um der erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens Rechnung<br />

zu tragen und die Aktionäre daran Anteil haben zu lassen.<br />

Nach wie vor hält die Compagnie de Saint-Gobain in Paris auch im Berichtsjahr unver-<br />

ändert die Mehrheit der Saint-Gobain Oberland Aktien. Aus diesem Grund hat der Vor-<br />

stand gemäß § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2009 den Bericht über die Beziehungen zu<br />

verbundenen Unternehmen vorgelegt. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

München, hat hierzu nach § 313 AktG einen Prüfungsbericht erstellt.


Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk im Prüfungsbericht lautet wie folgt:<br />

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht<br />

unangemessen hoch war,<br />

3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich<br />

andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.“<br />

Der Aufsichtsrat hat den Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen und den entsprechenden Prüfungsbericht gemäß § 314 AktG ebenfalls<br />

geprüft und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis hierzu keine Einwände.<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG konnte trotz Finanz- und Wirtschaftskrise ein sehr gutes<br />

Ergebnis erzielen. Hierfür spricht der Aufsichtsrat allen seinen besonderen Dank und<br />

seine Anerkennung aus. Dies war nur durch außergewöhnliches Engagement und<br />

besondere Leistung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie des Vorstands möglich.<br />

Bad Wurzach, im März 2010<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Paul Neeteson<br />

(Vorsitzender)<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

11


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

12<br />

berIcht zur corporate goVernance<br />

Die Saint-Gobain Oberland ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und un -<br />

terliegt den entsprechenden gesetzlichen Vorschriften zur Leitung und Überwachung<br />

von Aktiengesellschaften. Die Verwaltung der Gesellschaft wird danach durch das<br />

duale Führungssystem aus Vorstand und Aufsichtsrat wahrgenommen. Führung und<br />

Überwachung der Saint-Gobain Oberland orientieren sich am Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex, der jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst wird.<br />

Der Deutsche Corporate Governance Kodex dient der Einhaltung allgemein anerkannter<br />

Standards für gute Unternehmensführung. Eine gute Corporate Governance bildet<br />

daher einen wesentlichen Baustein für einen langfristigen Unternehmenserfolg.<br />

Sie wird von der Saint-Gobain Oberland AG im Sinne einer verantwortungsvollen und<br />

wertorientierten Unternehmensführung mit angemessenem Risikomanagement ver -<br />

standen. Darüber hinaus stärkt sie die Transparenz der Unternehmensinfor mationen<br />

und bekräftigt dadurch das Vertrauen der Anteilseigner, aber auch der Arbeitnehmer,<br />

Kunden und Lieferanten in das Unternehmen. Die Saint-Gobain Oberland AG ist daher<br />

bestrebt, die Corporate Governance auch innerhalb des Unternehmens fortlaufend<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Nach § 161 AktG müssen Vorstand und Aufsichtsrat einmal jährlich eine Erklärung<br />

abgeben. Sie haben sich daher auch im Berichtsjahr wieder intensiv mit dem Deutschen<br />

Corporate Governance Kodex beschäftigt und gemeinsam geprüft und entschieden,<br />

welche seiner Empfehlungen und Anregungen in der Anwendung bei der Saint-Gobain<br />

Oberland AG geboten und zur Erfüllung der Standards guter und verantwortungsvoller<br />

Unternehmensführung sinnvoll sind. Wie schon in den Vorjahren wird ein großer<br />

Teil der Empfehlungen umgesetzt. Aufgrund der unternehmensspezifischen Gegebenheiten,<br />

insbesondere wegen der Einbindung der Gesellschaft in den an 96,7 % des Kapitals<br />

beteiligten Saint-Gobain Konzern, der geringen Anzahl außen stehender Aktionäre<br />

und der dadurch bedingten geringen finanzmarktlichen Orientierung des Unternehmens,<br />

wird in einigen begründeten Ausnahmefällen von den Empfehlungen abgewichen.<br />

In der Aufsichtsratssitzung im Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat der<br />

Saint-Gobain Oberland AG eine gemeinsame Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen<br />

der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG<br />

in der bis zum 18. Juni 2009 und in der ab diesem Zeitpunkt geltenden Fassung verabschiedet.<br />

Sie ist im Originalwortlaut anschließend an diesen Bericht abgedruckt.<br />

Diese Erklärung und die Einhaltung der Empfehlungen wurden durch den Abschlussprüfer<br />

geprüft. Der Corporate Governance Bericht wurde von beiden Organen am<br />

17. März 2010 verabschiedet.


Der Aufsichtsrat setzt sich nach dem Drittelbeteiligungsgesetz zusammen und besteht<br />

aus neun Mitgliedern. Er ist in seiner derzeitigen Besetzung bis zum Ende der Hauptversammlung<br />

gewählt, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr<br />

2009 beschließt. Es ist kein Prüfungsausschuss gebildet.<br />

Jede Aktie der Saint-Gobain Oberland AG besitzt eine Stimme. Zur Teilnahme an der<br />

Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die den Besitz ihrer Aktien<br />

am so genannten ‚Record Day‘, dem gesetzlichen Stichtag, – dieser fällt in diesem<br />

Jahr auf den 27. April 2010 – nachweisen können und sich nach den aus der Satzung des<br />

Unternehmens ergebenden Konditionen zur Teilnahme angemeldet haben.<br />

Die Hauptversammlung der Saint-Gobain Oberland AG fand am 14. Mai 2009 in Bad<br />

Wurzach statt. Mehr als 250 Aktionäre und Aktionärsvertreter haben teilgenommen<br />

und ihr Stimmrecht ausgeübt. Die rechnerische Präsenz des Aktienkapitals lag bei<br />

97,11 %. Bis auf einen wurden alle zur Abstimmung gestellten Tagesordnungspunkte<br />

ein stimmig, ohne Gegenstimmen und Enthaltungen, beschlossen. Die nächste Haupt-<br />

versammlung wird am 18. Mai 2010 ebenfalls wieder in Bad Wurzach sein.<br />

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus erfolgsabhängigen und fixen<br />

Bestandteilen zusammen. Zusätzlich erhalten die Vorstände Sachbezüge und Bezüge für<br />

die Altersversorgung. Aktienoptionen oder vergleichbare Gestaltungen wurden von<br />

der Saint-Gobain Oberland AG nicht ausgegeben. Zu Einzelheiten sowie zur Vergütung des<br />

Aufsichtsrats wird auf den Lagebericht, Seite 86, und die Notes zum Konzernabschluss<br />

auf Seite 133 dieses Geschäftsberichts verwiesen.<br />

Von Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden keine Beratungsleistungen gegen Honorar<br />

erbracht. Dem Aufsichtsrat gehört eine ausreichende Zahl an unabhängigen Mitgliedern<br />

an. Interessenkonflikte sind auch im Geschäftsjahr 2009 nicht aufgetreten.<br />

In den Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat sind die Rechte und Pflichten<br />

aus dem Deutschen Corporate Governance Kodex verankert. Aufgrund der veränderten<br />

Organisationsstruktur innerhalb des Vorstandsgremiums wurde dessen Geschäftsordnung<br />

entsprechend angepasst; die für den Aufsichtsrat blieb unverändert.<br />

Bezüglich Compliance unterliegt die Saint-Gobain Oberland AG vollständig dem<br />

Programm, das für den Saint-Gobain Konzern erarbeitet und eingeführt wurde.<br />

Nähere In formationen hierzu finden Sie auch auf unserer Internetseite<br />

www.saint-gobain-oberland.de in der Erklärung zur Unternehmensführung.<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

13


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

14<br />

Der Konzernabschluss der Saint-Gobain Oberland AG zum 31. Dezember 2009 wurde nach<br />

den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, der Jahresabschluss<br />

der Saint-Gobain Oberland AG für das Geschäftsjahr 2009 nach den Rechnungslegungsvorschriften<br />

des Deutschen Handelsgesetzbuches (HGB).<br />

Die Änderungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) wurden in 2009<br />

dem Wahlrecht folgend nicht vorzeitig angewendet. Lediglich die verpflichtend nach<br />

BilMoG im Anhang des Abschlusses durchzuführenden Anpassungen werden umgesetzt.<br />

Die Hauptversammlung 2009 ist dem Vorschlag des Aufsichtsrats gefolgt und hat die<br />

KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer für das<br />

Geschäftsjahr 2009 gewählt. Der Prüfungsauftrag wurde durch den Aufsichtsrat erteilt.


entsprechenserklärung<br />

der saInt-gobaIn oberland ag<br />

Vorstand und Aufsichtsrat haben mit Beschluss vom 9. Dezember 2009<br />

folgende Entsprechenserklärung nach § 161 AktG für das Geschäftsjahr 2009<br />

abgegeben:<br />

„Die Saint-Gobain Oberland AG hat den Empfehlungen der ‚Regierungskommission<br />

Deutscher Corporate Governance Kodex‘ für das Geschäftsjahr 2009 in ihrer Fassung<br />

vom 6. Juni 2008 unter Maßgabe der Entsprechenserklärung vom 10. Dezember 2008<br />

entsprochen und wird ihnen in der Fassung vom 18. Juni 2009 mit den nachfolgend<br />

aufgeführten Ausnahmen entsprechen*:<br />

2.3.2 Die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen<br />

wurde nicht auf elektronischem Wege übermittelt. In Zukunft wird dies auf<br />

Anfrage erfolgen.<br />

2.3.3 Ein Vertreter für die weisungsgebundene Ausübung des Stimmrechts der<br />

Aktionäre wurde und wird vor der Hauptversammlung nicht bestellt.<br />

4.2.2 Ein Beschluss über das Vergütungssystem des Vorstands und eine regelmäßige<br />

Überprüfung erfolgten und erfolgen nicht.<br />

4.2.3 Die variablen Vergütungsteile hatten und haben keine mehrjährige Bemessungs-<br />

grundlage. Als variable Vergütungskomponenten wurden und werden keine<br />

Aktien der Saint-Gobain Oberland AG ausgegeben. Eine nachträgliche Änderung<br />

von Erfolgszielen bei der variablen Vergütung von Vorstandsmitgliedern ist<br />

insoweit nicht ausgeschlossen, als unterjährig veränderten Umständen Rechnung<br />

getragen werden kann.<br />

4.2.4 Die Vergütung der Vorstandsmitglieder wurde und wird nicht individualisiert<br />

offengelegt.<br />

4.2.5 Ein individualisierter Vergütungsbericht wurde und wird nicht erstellt.<br />

5.3 Im Aufsichtsrat sind und werden außer dem Personalausschuss keine weiteren<br />

fachlichen Ausschüsse gebildet; ein Prüfungsausschuss bestand und besteht nicht.<br />

5.4.3 Die Wahlen zum Aufsichtsrat in der Hauptversammlung am 22. Juni 2005 wurden<br />

nicht als Einzelwahl, sondern ‚en bloc‘ durchgeführt.<br />

* Nummerierung gemäß dem Deutschen Corporate Governance Kodex.<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

15


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

16<br />

5.4.6 Vorsitz und Mitgliedschaft in Ausschüssen wurden und werden bei der<br />

Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder nicht berücksichtigt. Eine erfolgsorientierte<br />

Vergütung erhielten und erhalten die Aufsichtsratsmitglieder nicht. Die Vergü-<br />

tung der Aufsichtsratsmitglieder wird derzeit im Corporate Governance Bericht<br />

nicht individualisiert ausgewiesen. Hieran wird festgehalten.<br />

7.1.2 Der Zwischenbericht zum 30. Juni 2009 wurde vom Aufsichtsrat vor<br />

Veröffentlichung nicht mit dem Vorstand erörtert.<br />

7.1.3 Der Corporate-Governance-Bericht enthält keine Angaben zu Aktienoptions -<br />

programmen oder ähnlichen Anreizsystemen der Gesellschaft.“<br />

Die wesentlichen Gründe für die Nichtentsprechens-Tatbestände liegen in der geringen<br />

Anzahl außen stehender Aktionäre, der Einbindung der Gesellschaft in den Saint-Gobain<br />

Konzern und der dadurch bedingten geringen finanzmarktlichen Orientierung des<br />

Unternehmens.<br />

Im Einzelnen führen folgende Gründe zur Nichtanwendung der vorgenannten<br />

Empfehlungen:<br />

2.3.2 Es lagen keine Anfragen vor, die die Übermittlung der Einberufung der Haupt-<br />

versammlung mitsamt den entsprechenden Unterlagen auf elektronischem Wege<br />

veranlasst hätten.<br />

2.3.3 Die Bestellung eines Vertreters zur Stimmabgabe vor der Hauptversammlung<br />

ist angesichts der geringen Anzahl von Aktionären und des damit verbundenen<br />

Aufwands nicht sinnvoll.<br />

4.2.2 Das System zur Vergütung der Vorstände entspricht den konzerninternen<br />

Regelungen und Richtlinien der Compagnie de Saint-Gobain. Der Aufsichtsrat<br />

verzichtet daher auf eine zusätzliche Beschlussfassung und regelmäßige<br />

Überprüfung.<br />

4.2.3 Die Möglichkeit der Änderung von Erfolgszielen soll angesichts der schnellen<br />

Veränderungen in den Märkten nicht von vornherein ausgeschlossen werden.<br />

Neben der fixen und der variablen Vergütung können die Mitglieder des<br />

Vorstands ‚stock options‘ des Hauptaktionärs erhalten und können an seinem<br />

Aktiensparprogramm teilnehmen. Damit besteht ein Anreizsystem für<br />

langfristig orientiertes Handeln.


4.2.4 Die Hauptversammlung der Saint-Gobain Oberland AG hat am 31. Mai 2006<br />

+ 4.2.5 beschlossen, die Vergütung der Vorstandsmitglieder nicht individualisiert<br />

offenzulegen. Daher wurde und wird auch kein individualisierter Vergütungs-<br />

bericht erstellt.<br />

5.3 Die Bildung von weiteren Ausschüssen erscheint angesichts des überschaubaren<br />

Umfangs des Unternehmens und der Größe des Aufsichtsrats nicht erforderlich.<br />

5.4.3 Zum Zeitpunkt der letzten Aufsichtsratswahlen war es gängige Praxis, die<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats ‚en bloc‘ wählen zu lassen. Die nächsten Wahlen<br />

zum Aufsichtsrat werden als Einzelwahl durchgeführt.<br />

5.4.6 Eine gesonderte Vergütung der Ausschusstätigkeit sowie eine variable Vergütung<br />

sind satzungsmäßig nicht vorgesehen.<br />

7.1.2 Eine Erörterung des Zwischenberichtes zwischen Aufsichtsrat und Vorstand<br />

würde im Rahmen einer ordentlichen Aufsichtsratssitzung vorgenommen, sofern<br />

diese zeitlich vor der Veröffentlichung stattfinden würde. Eine rechtzeitige<br />

Vorabinformation war sichergestellt.<br />

7.1.3 Aktienoptionsprogramme oder ähnliche Anreizsysteme der Gesellschaft<br />

bestehen nicht.<br />

Im Rahmen des Geschäftsberichts soll auch über die Corporate Governance der<br />

Gesellschaft berichtet werden.<br />

Bad Wurzach, den 9. Dezember 2009<br />

Für den Vorstand: Für den Aufsichtsrat:<br />

Stefan Jaenecke Paul Neeteson<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

17


saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

18<br />

organe der gesellschaft 2009<br />

VORStAND<br />

Stefan Jaenecke Vorstandsvorsitzender (ab 17.04.2009), Bad Waldsee<br />

Michael G. Prechtl Vorstandsvorsitzender (bis 02.04.2009), Bad Wurzach<br />

Dirk De Meulder Stellvertretender Vorstandsvorsitzender (bis 06.05.2009),<br />

Bad Wurzach<br />

Thomas Beyer Personal, Bad Waldsee<br />

Wolfgang Brauck Vertrieb, Bad Wurzach<br />

Marcus B. Teschner Finanzen, Ravensburg<br />

Jorma Turpeinen Osteuropa (ab 06.05.2009), Moskau<br />

Roland Unfried Technik, Bad Waldsee<br />

AUFSIcHtSRAt<br />

Paul Neeteson<br />

Generaldelegierter für Mittel- und Nordeuropa<br />

Vorsitzender<br />

der Compagnie de Saint-Gobain, Aachen<br />

Dieter Müller<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Betriebsrat, Essen<br />

Dr. Hans-Peter Binder Direktor der Deutschen Bank AG i. R., Berg<br />

Bernhard Dausend Betriebsrat, Neuburg a. d. Donau<br />

Jérôme Fessard Präsident des Verwaltungsrats<br />

der Saint-Gobain Emballage S.A., Paris<br />

Dr. Werner Futter Rechtsanwalt, Stuttgart<br />

Udo Glinka Betriebsrat, Bad Wurzach<br />

Jean-Dominique Grégoire Finanzdirektor der Compagnie de Saint-Gobain,<br />

Zweigniederlassung Deutschland, Aachen<br />

Matthias Zenner Chefsyndikus der Compagnie de Saint-Gobain,<br />

Zweigniederlassung Deutschland, Aachen


MItGLIEDScHAFtEN IN wEItEREN GESEtzLIcH zU BILDENDEN AUFSIcHtSRätEN<br />

SOwIE IN VERGLEIcHBAREN IN- UND AUSLäNDIScHEN KONtROLLGREMIEN<br />

Aufsichtsrat<br />

Paul Neeteson Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution<br />

Deutschland GmbH, Frankfurt am Main<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN GLASS Deutschland GmbH,<br />

Aachen<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,<br />

Ludwigshafen<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH, Düsseldorf<br />

Dr. Hans-Peter Binder Vorsitzender des Aufsichtsrats DIERIG HOLDING AG, Augsburg<br />

Mitglied des Aufsichtsrats KNORR-BREMSE AG, München<br />

Mitglied des Aufsichtsrats KNORR-BREMSE SYSTEME<br />

FÜR NUTZFAHRZEUGE GmbH, München<br />

Mitglied des Aufsichtsrats DEUTSCHE BETEILIGUNGS AG, Frankfurt am Main<br />

Mitglied des Aufsichtsrats DEUTSCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

FONDS III GmbH, Frankfurt am Main<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats FABER-CASTELL AG, Stein<br />

Mitglied des Verwaltungsrats A.W. FABER-CASTELL UNTERNEHMENS-<br />

VERWALTUNG GmbH & Co., Stein<br />

Mitglied des Aufsichtsrats BAUER COMP Holding AG, München<br />

Jérôme Fessard Vorsitzender des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN EMBALLAGE S.A., Frankreich<br />

Mitglied des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN VICASA S.A., Spanien<br />

Mitglied des Verwaltungsrats SAINT-GOBAIN MONDEGO S.A., Portugal<br />

Jean-Dominique Grégoire Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen<br />

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution<br />

Deutschland GmbH, Frankfurt am Main<br />

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN GLASS Deutschland GmbH, Aachen<br />

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,<br />

Ludwigshafen<br />

Matthias Zenner Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN AUTOGLAS GmbH, Aachen<br />

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN Building Distribution<br />

Deutschland GmbH, Frankfurt am Main<br />

Mitglied des Aufsichtsrats SAINT-GOBAIN ISOVER G+H Aktiengesellschaft,<br />

Ludwigshafen<br />

für unsere aktIonäre<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

lageberIcht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstIge angaben<br />

saInt-gobaIn oberland geschäftsberIcht 2009<br />

19


saInt-gobaIn oberland nachhaltIgkeItsberIcht<br />

20<br />

nachhaltIgkeItsberIcht<br />

für das geschäftsJahr 2009


Y Der deutsche Wein kommt vor allem aus den<br />

Gegenden entlang des Rheins und der Mosel Y<br />

Durchschnittlicher Jahresverbrauch pro Kopf ca.<br />

20 Liter Y Der teuerste Wein der Welt kostet<br />

42.500 Euro pro Flasche Y Rotwein ist beliebter<br />

als Weißwein Y Europäer geben im Jahr 86 Milliarden<br />

Euro für 18 Milliarden Flaschen Wein aus<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben


sAint gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

22<br />

Inhalt<br />

Saint-Gobain Oberland AG – das Unternehmen<br />

Einführung – Nachhaltigkeitsmanagement<br />

grundlage des berichts<br />

stakeholder-dialog<br />

Glas – der nachhaltige Werkstoff<br />

rohstoffe<br />

recycling<br />

Mehrwegfähigkeit<br />

gesundheit<br />

Ökologische Nachhaltigkeit<br />

emissionsmanagement<br />

gesamtenergieverbrauch und -management<br />

innovative entwicklungen<br />

Produktrecycling und Abfallproduktreduktion<br />

transportwesen und logistikmanagement<br />

ziele für die zukunft und ökologische herausforderungen<br />

Ökonomische Nachhaltigkeit<br />

einführung<br />

Qualitätssicherung und Produktionsoptimierung<br />

kundenservice<br />

schulungsprogramme<br />

ziele für die zukunft und ökonomische herausforderungen<br />

Soziale Nachhaltigkeit<br />

gesundheitsmanagement<br />

Arbeitssicherheit<br />

Weiterbildung und Förderung<br />

Verhaltens- und handlungsprinzipien<br />

soziales engagement<br />

ziele für die zukunft und soziale herausforderungen<br />

Nachhaltigkeitsverpflichtung der Verpackungssparte<br />

des Saint-Gobain Konzerns<br />

23<br />

24<br />

24<br />

24<br />

25<br />

25<br />

25<br />

25<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

28<br />

30<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

33<br />

34<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

42<br />

42<br />

43


Saint-Gobain Oberland AG –<br />

das Unternehmen<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG ist 1946 unter dem Firmenna-<br />

men Oberland Glas GmbH in Bad Wurzach gegründet wor-<br />

den. Das Behälterglasunternehmen wuchs kontinuierlich,<br />

wodurch es das Interesse von Investoren weckte. Mitte der<br />

90er Jahre wurde es von der französischen Saint-Gobain<br />

Gruppe übernommen.<br />

Als Teil der Verpackungssparte des international aufgestellten<br />

Saint-Gobain Konzerns zählt die Saint-Gobain<br />

Oberland AG gegenwärtig zu den führenden Herstellern<br />

von Glasbehältern für den Getränke- und Lebensmittelbereich<br />

in Deutschland. Allein im Inland sind rund als 1.500<br />

Mitarbeiter beschäftigt, die an den Produktionsstandorten<br />

in Bad Wurzach, Wirges im Westerwald, Neuburg an der<br />

Donau und Essen erstklassige Behälterglasprodukte wie<br />

Flaschen und Konservengläser herstellen. Beliefert werden<br />

Unternehmen der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie<br />

im Inland und im angrenzenden Ausland.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

Die vier Standorte in Deutschland werden durch zwei Werke<br />

in Russland sowie eines in der Ukraine ergänzt, die Glasverpackungen<br />

für die dortigen nationalen Märkte produzieren.<br />

Die Werke in Russland und der Ukraine streben an, die<br />

bestehenden Marktpositionen in wachsenden Märkten zu<br />

sichern und nach dem Prinzip einer ökologisch, ökonomisch<br />

und sozial nachhaltigen Entwicklung weiter auszubauen<br />

und zu gestalten. Durch die anspruchsvollen Saint-Gobain<br />

Standards werden Prozess- und Organisationsabläufe optimiert<br />

und Qualitätsanforderungen der Kunden in diesen<br />

Ländern erfüllt. Im Werk Kavminsteklo in Mineralnye Vody,<br />

Nordkaukasus, werden überwiegend Grünglasflaschen für<br />

Mineralwasser, Wein und Sekt gefertigt. Die Glashütte in<br />

Kamyshin an der Wolga stellt überwiegend Konservengläser<br />

in Weißglas her. Das ukrainische Werk Zorya in Rivne<br />

produziert ebenfalls ausschließlich Weißglas für Konservengläser<br />

und Spirituosenflaschen.<br />

*<br />

„Nur eiN wirtschaftlich gesuNdes uNterNehmeN kaNN iN iNNovatioNeN,<br />

iN seiNe mitarbeiter iNvestiereN.“<br />

umweltverträglichkeit uNd soziales eNgagemeNt sowie<br />

steFAn JAenecke, VorstAndVorsitzender<br />

sAint gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

23


sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

24<br />

Einführung –<br />

Nachhaltigkeitsmanagement<br />

Grundlage des Berichts<br />

Die weltweite wirtschaftliche Entwicklung und das stetige<br />

Wachstum der Weltbevölkerung führen dazu, dass<br />

natürliche Vorräte knapp werden. Durch die Diskrepanz<br />

zwischen verfügbaren Ressourcen und den Bedürfnissen<br />

eines jeden einzelnen Menschen können sowohl die Umwelt<br />

als auch die Gesellschaft Schaden nehmen. Dies gilt<br />

es zu verhindern. Die Saint-Gobain Oberland AG als Teil<br />

des gesamten Saint-Gobain Konzerns ist sich ihrer Verantwortung<br />

gegenüber der Umwelt und Gesellschaft bewusst<br />

und strebt stets nach kontinuierlichen Verbesserungen<br />

der betrieblichen Abläufe und der Entwicklung von Innovationen,<br />

die sowohl die Umwelt schonen als auch die<br />

Wirtschaft vorantreiben.<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG verfolgt das Ziel, all ihre Ent-<br />

wicklungen zukunftsfähig zu gestalten, damit gegenwärtige<br />

Bedürfnisse befriedigt werden können, ohne nachkommen-<br />

de Generationen in ihrer Entwicklung zu gefährden.<br />

Alle Strategien und Entwicklungen der Saint-Gobain Ober-<br />

land AG bauen daher sowohl auf einer ökologischen, öko-<br />

nomischen als auch sozialen Zielsetzung auf, die Mensch,<br />

Natur und industrielle Produktion nachhaltig in Einklang<br />

bringen will. Der folgende Bericht gibt einen detaillierten<br />

Überblick über alle Aktivitäten und Errungenschaften,<br />

die die Saint-Gobain Oberland AG auf dem Weg zu nach-<br />

haltigem Wirtschaften bereits umsetzt, sowie über die<br />

Herausforderungen, die das Unternehmen künftig zu be-<br />

wältigen bestrebt ist.<br />

Stakeholder-Dialog<br />

Jedes Unternehmen befindet sich im stetigen Dialog mit<br />

einer Vielzahl von Interessengruppen, die sowohl intern<br />

als auch extern präsent und aktiv sind. Die wichtigsten<br />

Stakeholder der Saint-Gobain Oberland AG lassen sich wie<br />

folgt unterteilen:<br />

– Mitarbeiter<br />

– Kunden<br />

– Handel<br />

– Investoren und Verbände<br />

– Gesellschaft<br />

– Öffentliche Hand<br />

– Politik und Presse<br />

– Lieferanten<br />

Der Erfolg der Saint-Gobain Oberland AG wird an der Zufriedenheit<br />

aller Stakeholder gemessen. Die Erwartungen<br />

und Bedürfnisse einer jeden Anspruchsgruppe zu erfassen<br />

und mit in die Wertschöpfungskette einfließen zu lassen,<br />

ist für alle Beteiligten von Vorteil.<br />

So unterstützen alle Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland<br />

AG sowie Kunden, Handel und Investoren die kontinuierliche<br />

und zukunftsorientierte Planung unserer<br />

Unternehmensstrategie. Die Beziehungen zu unseren<br />

Stakeholdern können dabei nur aufrechterhalten werden,<br />

wenn ein täglicher Informationsaustausch zwischen allen<br />

Interessengruppen gewährleistet ist. Im Zentrum dieser<br />

Kommunikationsbemühungen steht die Erfassung gemeinsamer<br />

Ziele und Interessen, die für unsere Zukunftsplanung<br />

und den wirtschaftlichen Erfolg grundlegend sind.<br />

Die Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland AG tragen täg-<br />

lich dazu bei, ein hohes Maß an Vertrauen zwischen allen<br />

Parteien aufzubauen, so dass ein aktiver Beitrag zur Gesundheit,<br />

Stabilität und Entwicklung unserer Gesellschaft<br />

geleistet werden kann.


Glas –<br />

der nachhaltige Werkstoff<br />

Rohstoffe<br />

Glas besteht fast ausschließlich aus den natürlichen Rohstoffen<br />

Quarzsand, Soda, Kalk und Dolomit, die reichhaltig<br />

in der Natur vorkommen. Dabei ist der wichtigste Bestandteil<br />

einer Glasverpackung heute Recyclingglas. Dadurch<br />

werden unsere endlichen Ressourcen geschont. Die Natürlichkeit<br />

der einzelnen Rohstoffe wirkt sich noch auf<br />

andere Weise positiv auf unsere Umwelt aus: So stellt eine<br />

achtlos weggeworfene Flasche keine Umweltbelastung<br />

dar, da Glas ähnlich wie Stein verwittert.<br />

Recycling<br />

Glas ist zu 100 % ohne Qualitätsverlust recycelbar. Neue<br />

Glasflaschen bestehen heute durchschnittlich zu 60 %<br />

aus Recyclingglas. Bei grünem Glas werden sogar Anteile<br />

von bis zu 90 % erreicht. Dies spart nicht nur Primärrohstoffe.<br />

Die Zugabe von Recyclingglas führt auch zur Reduktion<br />

der Schmelzenergie.<br />

Energieeinsparung<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

20 40 60 80 100<br />

Scherben in der Glasschmelze<br />

Angaben in %<br />

Mehrwegfähigkeit<br />

Der Einsatz von Glas-Mehrwegverpackungen ist ökologisch<br />

sowie ökonomisch sinnvoll und erfüllt in besonderem<br />

Maße das Ziel der Abfallvermeidung. So ist mit<br />

steigender Anzahl der Umläufe eine Reduktion des Packmitteleinsatzes,<br />

bezogen auf die abgefüllte Menge, verbunden.<br />

Dabei lassen sich Glas-Mehrwegflaschen bis zu<br />

50-mal wiederbefüllen und sind im Durchschnitt bis zu<br />

sechs Jahre im Einsatz. Werte, die von keinem anderen<br />

Packmittel erreicht werden.<br />

Gesundheit<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

Glas ist inert: Es gibt keine Inhaltsstoffe ab, die die Le-<br />

bensmittelsicherheit und den Geschmack des Füllgutes<br />

negativ beeinträchtigen, und es nimmt auch keine Stoffe<br />

aus dem Inhalt, wie zum Beispiel Aroma- und Wirkstoffe,<br />

auf. Glas garantiert somit die Reinheit des Füllgutes und<br />

ist auch für sensible Produkte wie Babykost bestens geeignet.<br />

Aufgrund der Inertheit ist Glas zudem der universelle<br />

und uneingeschränkte Werkstoff für Mehrwegbehälter, da<br />

selbst im Falle einer vorübergehenden Zweckentfremdung<br />

durch den Verbraucher keine negativen Auswirkungen auf<br />

die weitere Nutzung des Glasbehälters bestehen.<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

25


*<br />

„saiNt-gobaiN oberlaNd uNterNimmt grosse<br />

aNstreNguNgeN im siNNe eiNer effizieNteN uNd<br />

umweltbewussteN ProduktioN. darüber hiNaus förderN wir<br />

dauerhaft iNitiativeN, die diese ProduktioNsPraktikeN uNterstützeN uNd<br />

Noch umweltfreuNdlichere techNologieN voraNtreibeN.“<br />

rolAnd unFried, VorstAnd technik


Ökologische Nachhaltigkeit<br />

„Ökologische Nachhaltigkeit beschreibt die Zieldimension,<br />

die Artenvielfalt zu erhalten und den Klimaschutz zu<br />

fördern, damit Natur und Umwelt für die nachfolgenden<br />

Generationen erhalten bleiben.“<br />

(Agenda 21, 2009)<br />

Jedes Unternehmen greift unvermeidlich auf natürliche<br />

Ressourcen zurück. Die Saint-Gobain Oberland AG ist sich<br />

dieser Tatsache bewusst. Das Unternehmen ist daher schon<br />

seit langem bestrebt, den Verbrauch an Ressourcen auf ein<br />

notwendiges Minimum zu reduzieren. Dabei unterliegt<br />

die gesamte Wertschöpfungskette, von der Annahme der<br />

Rohstoffe bis zur Auslieferung des fertigen Produktes, einer<br />

kontinuierlichen Betrachtung, um Einsparpotenziale<br />

zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.<br />

Die Strategie hinsichtlich der ökologischen Entwicklung<br />

von Saint-Gobain Oberland sieht dabei nicht allein die<br />

Reduktion an Ressourcen vor, sondern bezieht auch die<br />

Vermeidung unerwünschter Nebenprodukte, wie zum<br />

Beispiel Emissionen, mit ein. Bereits getroffene Maßnahmen<br />

konnten einen deutlichen Beitrag zum Umweltschutz<br />

leisten. Weitere sind geplant.<br />

Emissionsmanagement<br />

Der Prozess der Glasschmelze hat auch zur Folge, dass Emis-<br />

sionen, wie zum Beispiel Kohlendioxid, in unsere Atmo-<br />

sphäre gelangen. Eine Reduzierung dieser Emissionen<br />

kann maßgeblich durch einen verringerten Energieein-<br />

satz sowie eine optimierte Gemengezusammensetzung<br />

erreicht werden.<br />

Da die fossilen und damit Emissionen verursachenden<br />

Energieträger Erdgas und schweres Heizöl den größten An-<br />

teil bei der Produktion von Glasverpackungen einnehmen,<br />

wird der Verbrauchsreduzierung dieser Energieträger große<br />

Aufmerksamkeit geschenkt. Die größten Mengen an fos-<br />

siler Energie werden zur Befeuerung der Schmelzwannen<br />

eingesetzt. Eine effektive Fahrweise der Wannen und laufende<br />

Anpassung des Energieträgermixes, soweit technisch<br />

möglich, ist daher unabdingbar.<br />

Aber auch Energieeinsparinitiativen wie die Optimierung<br />

der Einstellung und Steuerung der Kühlöfen und die laufende<br />

Analyse der Kühlofenverbräuche sind wichtige<br />

Schritte, um Erdgas effektiv zu nutzen und somit die CO2- Emissionen zu verringern. So entwickelte beispielsweise<br />

Saint-Gobain Oberland gemeinsam mit einer früheren<br />

Tochtergesellschaft in den letzten Monaten eine neuartige<br />

Kühlofensteuerung, die die Energiezufuhr bedarfsgerechter<br />

regelt. Nach der Testphase werden diese Steuerungen<br />

weltweit in allen Kühlöfen des Verpackungssektors von<br />

Saint-Gobain eingebaut.<br />

Neben diesen und weiteren Aktivitäten trägt Glas-Recyc-<br />

ling schon seit Jahrzehnten dazu bei, den Energieeinsatz<br />

und damit die entstehenden Emissionen zu reduzieren.<br />

Darüber hinaus werden durch den Einsatz von Recycling-<br />

glas das anfallende allgemeine Müllaufkommen und der<br />

Einsatz von wertvollen Rohstoffen bei der Glasherstellung<br />

reduziert.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

27


sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

28<br />

Ein weiteres großes Potenzial zur Energieeinsparung<br />

bieten die heißen Rauchgase der Schmelzwannen. Diese<br />

werden an allen Standorten von Saint-Gobain Oberland<br />

genutzt, um die Verbrennungsluft vorzuwärmen. Des<br />

Weiteren wird bereits an einem Standort die Energie der<br />

Rauchgase über einen Wärmetauscher genutzt, um Dampf<br />

zu erzeugen, der wiederum zur Stromerzeugung und zu<br />

Heizzwecken genutzt wird. Um dieses Potenzial an anderen<br />

Standorten umzusetzen, werden derzeit verschiedene<br />

Aktivitäten unternommen.<br />

Gesamtenergieverbrauch und -management<br />

Die Aufteilung der Energieträger, die zur Erzeugung von<br />

Glas benötigt werden, setzt sich bei der Saint-Gobain<br />

Oberland AG derzeit wie folgt zusammen: 44 % Erdgas,<br />

37 % Heizöl, 19 % Strom.<br />

Ziel der Saint-Gobain Oberland AG ist es, diese Energie so<br />

effizient wie möglich einzusetzen. Dies trägt zum einen<br />

zur Reduzierung von schädlichen Umwelteinflüssen wie<br />

CO2-Emissionen und anderen Luftschadstoffen bei, zum<br />

anderen ist Energieeffizienz ein Kernbestandteil wettbewerbsfähiger<br />

Produktion.<br />

Neben den bereits erwähnten Maßnahmen werden in so<br />

genannten Energieteams laufend Verbräuche analysiert,<br />

Einsparpotenziale ermittelt und vielfältige Maßnahmen<br />

umgesetzt. Dies betrifft nicht nur den Einsatz fossiler Rohstoffe,<br />

sondern auch die Verwendung elektrischer Energie,<br />

die bei der Behälterglasproduktion, zum Beispiel für die<br />

Drucklufterzeugung, eine große Rolle spielt.<br />

Innovative Entwicklungen<br />

Bereits Mitte der 80er Jahre war die damalige Ober-<br />

land AG eines der ersten Unternehmen, das elektrosta-<br />

tische Filter zur Verringerung von Staub und Schwefel-<br />

emissionen einsetzte. Auch wurden früh verschiedene<br />

Systeme zur Wasseraufbereitung und -wiederverwen-<br />

dung angewandt, so dass eine große Menge an Prozess-<br />

wasser im Kreislauf gefahren und der Frischwasserbedarf<br />

auf ein Minimum reduziert werden konnte.<br />

Wie zuvor erwähnt, entsteht der größte Umwelteinfluss<br />

bei der Einschmelzung des Recyclingglases und der nö-<br />

tigen Rohstoffe für die Produktion qualitativ hochwer-<br />

tiger Glasverpackungen. Die Saint-Gobain Oberland AG<br />

ist deswegen zuversichtlich, durch neue, nachhaltige<br />

Energieträger auch in Zukunft einen Beitrag zu mehr


Umweltbewusstsein leisten zu können. Dafür wurde<br />

innerhalb der gesamten Verpackungssparte des Saint-<br />

Gobain Konzerns eine Initiative ins Leben gerufen, die sich<br />

mit verschiedenen Energieträgern aus Biomasse auseinan-<br />

dersetzt. So ist beispielsweise für das Werk Bad Wurzach<br />

eine Biogas-Anlage vorgesehen, mit der anfangs ein Bedarf<br />

von 5 bis 10 % der benötigten Energie der drei Schmelzwan-<br />

nen gedeckt werden kann. Die Umsetzung erfolgt dabei<br />

in enger Kooperation mit der Kommune, da Vorteile auf<br />

beiden Seiten zu erwarten sind. Langfristig soll der Einsatz<br />

auf bis zu 50 % und mehr gesteigert werden. Der Ausstoß<br />

an CO2-Emissionen kann somit deutlich gesenkt werden.<br />

Saint-Gobain Oberland arbeitet hierbei – wie in der gesamten<br />

Forschung und Entwicklung – sehr eng mit dem<br />

entsprechenden Bereich auf Spartenebene innerhalb des<br />

Konzerns zusammen.<br />

Bei Innovationen geht es im Übrigen nicht nur um die<br />

Einführung neuer Technologien, sondern auch um die Entwicklung<br />

neuer Produkte. In diesem Sinne sind Innovationen<br />

der Motor unseres Erfolgs und entscheidend für eine<br />

nachhaltige Entwicklung und die Erfüllung der Wünsche<br />

unserer Kunden.<br />

Verpackungen aus Glas sind grundsätzlich ökologisch vorteilhaft<br />

(siehe Kapitel „Glas – der nachhaltige Werkstoff“).<br />

Zu den fertigen Produkten können sich unterschiedliche<br />

Potenziale hinsichtlich einer ökologischen Optimierung<br />

ergeben. Zur Ermittlung eventueller Potenziale wurde<br />

von der Saint-Gobain Oberland AG der ECOVA-Service ins<br />

Leben gerufen, der sich als ein wesentlicher Teil in die<br />

globale Nachhaltigkeitsstrategie der Verpackungssparte<br />

von Saint-Gobain einfügt. Dieser Service sieht eine Analyse<br />

der kundenspezifischen Wertschöpfungsketten vor,<br />

um daraus mögliche Optimierungsmaßnahmen abzuleiten.<br />

Das Konzept des ECOVA-Service vernachlässigt dabei<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

nicht das ästhetische Erscheinungsbild der Artikel. Wie<br />

die gesamte Produktpalette der Saint-Gobain Oberland<br />

AG profitieren diese Artikel von den Umweltvorteilen von<br />

Glas sowie von allen technischen Innovationen, die den<br />

Glasherstellungsprozess optimieren. Aus der ökologischen<br />

Vorteilhaftigkeit und der attraktiven Darstellung kann<br />

somit ein direkter Mehrwert für den Kunden und den Endverbraucher<br />

generiert werden.<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

29


sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

30<br />

Produktrecycling und Abfallproduktreduktion<br />

Je höher die Recyclingrate, desto geringer ist der Verbrauch<br />

an Schmelzenergie. Da Glas zu 100 % recycelbar ist, ver-<br />

folgt die Saint-Gobain Oberland AG das Ziel, 100 % des pro -<br />

duzierten Glases nach Entsorgung durch den Endkon-<br />

sumenten wieder einzusammeln und in die Produktion<br />

zurückzuführen.<br />

Auch die Filterstäube aus den Filteranlagen werden als<br />

Rohstoff im Produktionsprozess wiederverwendet.<br />

Bemerkenswert ist, dass die deutsche Glasindustrie schon<br />

1972 begonnen hat, gebrauchtes Behälterglas systematisch<br />

zu sammeln und wiederzuverwerten. Die Wurzeln die-<br />

ser Erfolgsgeschichte liegen in Bad Wurzach. Glascontai-<br />

ner sind heute für jeden eine Selbstverständlichkeit und<br />

überall einfach zugänglich. Optimiert wird die Sammlung<br />

durch die strikte Trennung in die drei Farben Weiß, Braun<br />

und Grün.<br />

In engster nachbarschaftlicher Zusammenarbeit kann<br />

in Bad Wurzach mit dem Werk SAR (Süddeutsche Altglas<br />

Rohstoff), das Recyclingglas aufbereitet, so seit Jahrzehnten<br />

der Umwelteinfluss von Glasverpackungen reduziert<br />

werden. Über 2 Millionen Tonnen Recyclingglas verwertet<br />

die deutsche Behälterglasindustrie jährlich. 220.000 Tonnen<br />

werden hierbei durch die SAR dank neuester Technik<br />

sortiert, gereinigt, gerüttelt, zerkleinert und schließlich<br />

mit in die Produktion der Saint-Gobain Oberland AG<br />

eingebracht.<br />

Transportwesen und Logistikmanagement<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG hat sich einer nachhaltigen<br />

Logistik verschrieben, die sich durch einen reduzierten<br />

Einsatz an Ressourcen und durch eine Vermeidung von<br />

transportbedingten Verlusten auszeichnet.<br />

transportverpackung<br />

Auch bei der gebräuchlichsten Transportverpackung der<br />

Saint-Gobain Oberland AG wird sowohl der ökonomi-<br />

sche als auch der ökologische Gedanke weiter verfolgt.<br />

So bestehen die Zwischenlagen einer Palette aus Kunst-<br />

stoffplatten, die in einem Mehrwegsystem viele Male<br />

wiederverwendet werden können. Zudem sind die zu<br />

100 % recycelbaren Einschrumpffolien exakt an die zu erwartenden<br />

Transportbelastungen angepasst und bieten<br />

daher eine optimale Stabilität bei möglichst geringem<br />

Materialeinsatz.


Verladeservice<br />

Zeit ist Geld. Diesem Leitsatz hat sich die Saint-Gobain<br />

Oberland AG auch bei der Beladung von Lastwagen ver-<br />

schrieben, die zu unseren Werken kommen, um dort die<br />

fertige Ware abzuholen. So wird die Abfertigung an unseren<br />

Standorten kontinuierlich geprüft und optimiert, so<br />

dass wir in den letzten Jahren eine Reduktion der Standzeiten<br />

von bis zu 30 % erreichen konnten.<br />

optimierter Auslastungsgrad der lagerhallen<br />

Eine gute Logistik zeichnet sich auch durch eine optimale<br />

Nutzung der vorhandenen Ressourcen aus. So wurde im<br />

Falle unserer Lagerhallen durch die Einführung angepasster<br />

Lagerstrategien ein deutlich höherer Auslastungsgrad<br />

erreicht. Die Lagerung der Fertigwaren im Freien konnte<br />

somit reduziert werden.<br />

liefertreue<br />

Die Kunden der Saint-Gobain Oberland AG können<br />

sich auf eine termingerechte Lieferung ihrer bestellten<br />

Ware verlassen. So wird der bestätigte Wunschtermin in<br />

99,9 % aller Fälle eingehalten.<br />

Minimierung von transportschäden<br />

Unsachgemäße Transportbedingungen können zu einer<br />

Beschädigung der Ware führen. Um das Risiko eines transportbedingten<br />

Schadens zu minimieren, müssen seit 2008<br />

alle Lastwagen, die in unseren Werken beladen werden,<br />

dem Anforderungsprofil in Bezug auf Ladungssicherung<br />

gemäß DEKRA entsprechen.<br />

Ziele für die Zukunft und ökologische Heraus -<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

forderungen<br />

Das Streben nach Entlastung der Umwelt und die damit<br />

einhergehende konsequente Umsetzung von Umweltprogrammen<br />

sind wichtige Werte in der Unternehmenskultur<br />

der Saint-Gobain Oberland AG. Die Einhaltung der rechtlichen<br />

Verpflichtungen, Normen und Richtlinien bildet<br />

das Fundament für die ständige Verbesserung unserer<br />

Produkte und Prozesse sowie des Umweltschutzes. Zu den<br />

wichtigsten Zielen für die Zukunft zählen auch weiterhin,<br />

Energie einzusparen, Abfallaufkommen und Wasserverbrauch<br />

zu verringern sowie Emissionen zu reduzieren.<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

31


*<br />

„mit glasverPackuNgeN bieteN wir uNsereN kuNdeN qualitativ hochwertige uNd<br />

gesuNdheitlich uNbedeNkliche Produkte,<br />

die das vertraueN der eNdverbraucher laNgfristig sicherN.“<br />

WolFgAng brAuck, VorstAnd Vertrieb


Ökonomische Nachhaltigkeit<br />

„Ökonomische Nachhaltigkeit beschreibt die Formung<br />

eines intakten ökonomischen, sozialen und ökologischen<br />

Systems, das dauerhaft betrieben werden kann, ohne die<br />

Möglichkeit nachfolgender Generationen zu gefährden,<br />

ihre Bedürfnisse zu befriedigen.“<br />

(Agenda 21, 2009)<br />

Einführung<br />

Ohne ein verantwortungsvolles Handeln in der Wirtschaft<br />

kann Nachhaltigkeit in der Vielzahl ihrer Facetten nicht<br />

erreicht werden. Wer im gegenwärtigen Wettbewerb<br />

dauerhaft den Wohlstand seines Unternehmens, seiner<br />

Mitarbeiter und der Gesellschaft erhalten will, muss einer<br />

Ausbeutung wirtschaftlicher Ressourcen entgegenwirken.<br />

Erst dieser Schritt ermöglicht es einem jeden Unternehmen,<br />

auch ökologisch und sozial nachhaltig zu agieren.<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG verfolgt somit das Ziel,<br />

ihren wirtschaftlichen Erfolg weiter auszubauen, um<br />

Investitionen in die Entwicklung ökologisch und sozial<br />

nachhaltiger Praktiken weiter vornehmen zu können. Ein<br />

wichtiger Schritt hierbei ist, Nachhaltigkeit in ihren drei<br />

Dimensionen als eine Einheit anzusehen, damit nachhaltige<br />

Entwicklungen aktiv gefördert und in die Tat umgesetzt<br />

werden können.<br />

Im Folgenden sollen die Punkte näher erläutert werden, die<br />

innerhalb des Bereichs der ökonomischen Nachhaltigkeit<br />

eine hohe Priorität genießen.<br />

Qualitätssicherung und Produktionsoptimierung<br />

Qualitätssicherung<br />

Die Qualität der Artikel der Saint-Gobain Oberland AG<br />

befindet sich auf einem sehr hohen Niveau und wird durch<br />

entsprechende Maßnahmen kontinuierlich gesteigert.<br />

Zielgerichtete Investitionen führten in den vergangenen<br />

Jahren zur Festlegung einer Vielzahl an Standards, die dem<br />

Kunden ein hohes Maß an Sicherheit bieten. So konnte<br />

die Saint-Gobain Oberland AG zum Beispiel im Jahr 2009<br />

als erste deutsche Behälterglashütte ein Hygienemanage-<br />

mentsystem installieren, das die strengen Standards der<br />

ISO 22000 erfüllt.<br />

Des Weiteren wurde das Unternehmen in den vergange-<br />

nen Jahren unter anderem auf folgenden Gebieten erfolg-<br />

reich zertifiziert:<br />

– ISO 9001<br />

(Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme)<br />

– ISO 14001<br />

(Anforderungen an Umweltmanagementsysteme)<br />

– HACCP<br />

(Anforderungen an Hygienemanagementsysteme)<br />

– BRC/IoP<br />

(Anforderungen an Hygienemanagementsysteme)<br />

– EMAS<br />

(Registrierungsurkunde für besondere Umweltleistungen)<br />

– OHRIS<br />

(Anforderungen an Gesundheits- und Risikomanagement)<br />

– OHSAS 18001<br />

(Spezifikationen von Arbeitsschutzmaßnahmen)<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

Produktionsoptimierung<br />

Das tiefe Verständnis des komplexen Glasherstellungsprozesses<br />

ist die Basis für dessen Optimierung. Die Saint-<br />

Gobain Oberland AG folgt diesem Grundsatz und hat daher<br />

für alle relevanten Teilprozesse entsprechende Sensorik-<br />

Systeme eingeführt. Die so gewonnenen Informationen<br />

werden direkt für konkrete Optimierungen genutzt. Dabei<br />

gilt das Ziel, ein Höchstmaß an Effizienz zu erreichen bei<br />

gleichzeitig geringem Einsatz an Ressourcen.<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

33


sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

34<br />

Kundenservice<br />

innovationscenter<br />

Das Innovationscenter von Saint-Gobain Oberland in Bad<br />

Wurzach ist einzigartig in Deutschland. Kernstück ist der<br />

intensive Austausch aller an einem Innovationsprojekt<br />

Beteiligten. Kunde, Designer, Marketing-Spezialisten, Konstrukteure<br />

und Techniker setzen sich gemeinsam an einen<br />

Tisch, um Lösungen zu erarbeiten, die gleichermaßen attraktiv<br />

wie praktisch sind. Sowohl für Projektmeetings<br />

als auch für Kreativ-Workshops steht ein leistungsfähiges<br />

CAD-System zur Verfügung, auf dem die ersten Vorstellungen<br />

in Skizzen und Modellen festgehalten werden. Ausgewählte<br />

Entwürfe können anschließend in Form von<br />

realitätsnahen Renderings oder eDrawings ausgegeben<br />

werden. Was bislang nur als Idee existierte, kann nun<br />

realistisch gezeigt werden und erlaubt dem Kunden ein<br />

zeitnahes Eingreifen, wo Lösungen noch nicht stimmig<br />

sind. Der ganzheitliche Blick ermöglicht ein Höchstmaß<br />

an Effizienz bei der Ausführung der Projekte – Zeit und<br />

Geld werden gespart.<br />

komplett-lösungen<br />

Das Angebot der Saint-Gobain Oberland AG geht über den<br />

reinen Glasbehälter hinaus. So können zusätzlich No-Label-<br />

Etiketten aufgebracht werden. Für Lochmundflaschen ist<br />

eine Verbügelung möglich. Zudem bekommen Kunden<br />

auf Wunsch die Flaschen bereits in Kisten für den Endverbrauch<br />

angeliefert. Die unmittelbare Nähe zu einem<br />

Kistenhersteller beim Werk in Bad Wurzach bringt hier<br />

logistische Vorteile.


logistik-service<br />

Die Auswirkungen von Form, Größe und Gewicht einer<br />

Glasverpackung auf deren logistische Eignung (wie zum<br />

Beispiel Paletten- und Lkw-Ausnutzung) werden bereits in<br />

einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses berück-<br />

sichtigt. Mit spezieller Software für Endverpackungsopti-<br />

mierung und in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden<br />

werden Neuentwicklungen auch nach ökonomischen Gesichtspunkten<br />

gestaltet.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

technischer kundendienst<br />

Die Betreuung durch Saint-Gobain Oberland endet nicht<br />

am Werkstor, sondern reicht bis in den Produktionsablauf<br />

beim Kunden hinein. Aus der eigenen Erfahrung mit einem<br />

komplexen Maschinenpark hat sich ein qualifizierter technischer<br />

Kundendienst entwickelt. Dieser unterstützt den<br />

Kunden auch vor Ort, damit sich die neuen Glasbehälter<br />

reibungslos in den Abfüllprozess einfügen.<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

35


sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

36<br />

Schulungsprogramme<br />

Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter steht neben der<br />

Gewährleistung eines sicheren Arbeitsplatzes im Zentrum<br />

der Bemühungen der Saint-Gobain Oberland AG und re-<br />

präsentiert somit einen wichtigen Teil unserer Unterneh-<br />

menspolitik. Ermutigung, Sensibilisierung und Schulung<br />

sind Schlüsselfaktoren, damit jede Mitarbeiterin und jeder<br />

Mitarbeiter einen wertvollen Beitrag zur kontinuierlichen<br />

Verbesserung des eigenen Arbeitsumfelds und der Arbeit<br />

im Team leisten kann.<br />

Im Sinne unserer strategischen Personalentwicklung werden<br />

Fortbildungsbudgets und -schwerpunkte durch das<br />

eingeführte Bildungscontrolling geplant, damit die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in den folgenden Bereichen<br />

weitergebildet werden können:<br />

Grundlagen der Weiterbildungsplanung (Beispiele):<br />

– Präsentationstechnik<br />

– Konfliktmanagement<br />

– Rhetorik<br />

– Moderationstechnik<br />

Bereiche der Weiterbildungsplanung:<br />

– EHS (EHS-Auditor, Betreiberpflichten)<br />

– Fachwissen<br />

– Methodenkompetenz<br />

(Kommunikation, Selbstmanagement)<br />

– Führungskompetenz<br />

(„New Managers“, Operational Management)<br />

– Sprachen<br />

– IT-Seminare<br />

– Meister- und andere weiterführende Ausbildungen<br />

(Fachwirte etc.)


Weitere Angebote umfassen Kennenlern-Programme für<br />

die Verpackungssparte des Saint-Gobain Konzerns oder<br />

die Delegation für Mittel- und Nordeuropa der Compagnie<br />

de Saint-Gobain.<br />

Fortbildungsprogramme stehen allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Saint-Gobain Oberland AG zur Verfügung,<br />

abhängig von den Anforderungen an ihre aktuelle<br />

Position und ihren Vorkenntnissen. Die Qualifikation<br />

unserer Mitarbeiter stellt somit die Kernkompetenz der<br />

Saint-Gobain Oberland AG dar, die es zu fördern gilt.<br />

Die Wirksamkeit der Fördermaßnahmen wird auf verschiedenen<br />

Ebenen gemessen:<br />

Beurteilungsbögen unmittelbar nach der Veranstaltung ge-<br />

ben Aufschluss über die Qualität des Seminars und der Orga-<br />

nisation. Die Beurteilung der Wirksamkeit erfolgt rund sechs<br />

Monate nach dem Seminar und erfasst den Lerntransfer in<br />

die Praxis. Die Wirksamkeit von Weiterbildungssmaßnahmen<br />

wird auch in den Jahresgesprächen diskutiert.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

Ziele für die Zukunft und ökonomische<br />

Herausforderungen<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG ist daran interessiert, Jahr<br />

für Jahr so viel Ertrag zu erwirtschaften, dass sie langfristig<br />

Arbeitsplätze sichern kann und stets in der Lage ist, die<br />

notwendigen Investitionen zu tätigen, um die Produktionsstätten<br />

auf dem technisch aktuellsten Stand zu halten.<br />

Gleichzeitig sollen auch die Stake- sowie Shareholder langfristig<br />

am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Damit<br />

dies gewährleistet werden kann, ist der verantwortliche<br />

Umgang mit Risiken schon jetzt sowie auch für die Zukunft<br />

ein wichtiges Thema.<br />

Die strategische Ausrichtung des Unternehmens zielt auf<br />

attraktive Märkte und die Konzentration auf unsere Kern-<br />

kompetenzen. Hierzu ist es wichtig, Innovationen inner-<br />

halb des Unternehmensverbundes zu fördern. Dies tun<br />

wir bereits und wir sehen das verantwortungsbewusste<br />

Handeln im Wettbewerb auch weiterhin als unser Ziel an.<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

37


*<br />

„wir seheN iN uNsereN mitarbeiterN das PoteNzial für die zukuNft.<br />

daher schützeN wir Nicht Nur ihre gesuNdheit durch<br />

ausgePrägte arbeitssicherheitsmassNahmeN uNd eiN betriebliches<br />

gesuNdheitsmaNagemeNt, soNderN förderN auch ihre leistuNgsfähigkeit uNd<br />

ihre qualifikatioNeN. umfasseNde berufliche erstausbilduNg sowie<br />

koNstaNte weiterbilduNg zur erhaltuNg eiNes stets aktuelleN<br />

keNNtNisstaNdes siNd hierfür ebeNso uNverzichtbar wie die förderuNg voN<br />

teamfähigkeit uNd führuNgskomPeteNzeN.“<br />

Thomas Beyer, VorsTand Personal


Soziale Nachhaltigkeit<br />

„Soziale Nachhaltigkeit versteht die Entwicklung<br />

der Gesellschaft als einen Weg, der Partizipation für alle<br />

Mitglieder einer Gemeinschaft ermöglicht. Dies umfasst<br />

einen Ausgleich sozialer Kräfte mit dem Ziel, eine<br />

auf Dauer zukunftsfähige, lebenswerte Gesellschaft<br />

zu erreichen.“<br />

(Agenda 21, 2009)<br />

Eine Orientierung an sozialer Nachhaltigkeit bedeutet,<br />

dass jeder einzelne Mensch seinen Beitrag zu einer zukunftsfähigen<br />

und lebenswerten Gesellschaft leisten<br />

kann und auch sollte. Mit dem Einfluss und der wirtschaftlichen<br />

Größe wächst auch die Verantwortung, die ein jeder<br />

seinen Mitmenschen gegenüber wahrzunehmen hat. Die<br />

Saint-Gobain Oberland AG ist sich ihrer Pflicht als Teil des<br />

gesamten Saint-Gobain Konzerns bewusst und empfindet<br />

einen Weg zu mehr Nachhaltigkeit als Chance, einen sozialen<br />

Beitrag zu leisten, der sowohl die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland als auch die<br />

Gesellschaft nachhaltig begünstigt.<br />

Die Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland spielen hierbei<br />

die wichtigste Rolle, da sie als Motor und Herzstück den<br />

Erfolg des gesamten Unternehmens gewährleisten und<br />

bestimmen. Sie zu achten, zu schützen und zu fördern<br />

ist somit eine der zentralen Aufgaben, die sich die Saint-<br />

Gobain Oberland neben sozialen Engagements gesetzt hat.<br />

Gesundheit, Sicherheit, Weiterbildung und Verhalten eines<br />

jeden Mitarbeiters bilden die Grundlage für soziale Nachhaltigkeit<br />

innerhalb der Saint-Gobain Oberland.<br />

Gesundheitsmanagement<br />

Egal ob an der Maschine oder im Büro, jede Arbeit beansprucht<br />

den Körper und Geist auf unterschiedlichste Art<br />

und Weise. Da auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Saint-Gobain Oberland verschiedenen Beanspruchungen<br />

ausgesetzt sind, wurden die folgenden drei Standards<br />

entwickelt, die die Gesundheit aller Mitarbeiter konzernweit<br />

schützen sollen:<br />

– NOS (Noise Standard)<br />

– TAS (Toxic Agent Standard)<br />

– PLM (Posture/Lifting/Movement Standard)<br />

nos<br />

NOS dient der Identifizierung, Auswertung und Kontrolle<br />

von Lärmquellen am Arbeitsplatz. Die potenzielle Lärmbelästigung<br />

einer individuellen Person bei einer bestimmten<br />

Arbeitstätigkeit ermöglicht die Erstellung einer so genannten<br />

Lärm-Risiko-Matrix, die notwendige Indikatoren zur<br />

Verfügung stellt, um Prioritäten für Kontrollhandlungen<br />

zu etablieren und Fortschritte in der Verbesserung verfolgen<br />

zu können.<br />

tAs<br />

TAS dient der Identifizierung, Auswertung und Kontrolle<br />

von giftigen Stoffen am Arbeitsplatz. TAS untersucht das<br />

mögliche Zusammentreffen einer Mitarbeiterin oder eines<br />

Mitarbeiters mit giftigen Stoffen bei der Ausführung einer<br />

bestimmten Tätigkeit. Auch hier wird eine Risiko-Matrix<br />

erstellt, die ebenfalls notwendige Indikatoren zur Verfügung<br />

stellt, um Prioritäten für Kontrollhandlungen zu etablieren<br />

und Fortschritte in der Verbesserung verfolgen zu können.<br />

PlM<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

Ziel von PLM ist es, jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbei-<br />

ter von Saint-Gobain bei der Arbeit körperlich so weit wie<br />

möglich zu entlasten. Im Mittelpunkt dieser Bestrebungen<br />

stehen Zwangshaltungen: das Heben/Anheben von Gegen-<br />

ständen und schweren Lasten, stehende Körperhaltungen,<br />

Sitzhaltung sowie sich wiederholende Bewegungen be-<br />

stimmter Gliedmaßen. Dieses Instrument trägt somit zur<br />

Verbesserung der allgemeinen Ergonomie und der ergono-<br />

mischen Methoden von Arbeitsstationen und -plätzen bei,<br />

die von diesen vier Aspekten betroffen sind.<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

39


sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

40<br />

Die Auswertung und Bewertung der gewonnenen Daten<br />

erfolgt durch eine eigens entwickelte Software, die das zu-<br />

ständige Management bei der Verbesserung der Arbeitsbe-<br />

dingungen unterstützen soll. Somit wird die Gesundheit<br />

eines jeden Saint-Gobain Mitarbeiters aktiv gefördert.<br />

Bei allen drei Standards handelt es sich um Methoden, mit<br />

denen eine kontinuierliche Verbesserung objektiv verfolgt<br />

werden kann.<br />

5s-Methode<br />

Darüber hinaus wurde 2005 die 5S-Methode zur Arbeitsor-<br />

ganisation eingeführt, die durch die 5 Bausteine Sortieren,<br />

Systematisieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdis-<br />

ziplin nicht nur die Produktion verbessert, sondern auch<br />

die Sicherheit am Arbeitsplatz steigert.<br />

Aktionen zur gesundheitsförderung<br />

Seit 2006 wird am Standort Essen in verschiedenen Ab-<br />

teilungen mit Unterstützung der Betriebskrankenkasse<br />

ergonomische Arbeitsplatzberatung durchgeführt. Des<br />

Weiteren wurde im Jahr 2008 in Bad Wurzach eine Er-<br />

gonomieschulung in Zusammenarbeit mit der AOK ins<br />

Leben gerufen, die Mitarbeiter aus allen Bereichen auf<br />

die langfristigen Folgen einer unergonomischen Arbeits-<br />

weise hinweist und Wege zur Verminderung körperlicher<br />

Belastungen aufzeigt. Auch außerhalb des Arbeitsplatzes<br />

wurden die Mitarbeiter der Saint-Gobain Oberland durch<br />

die Gesundheitsaktion wie beispielsweise „Fahr mit, bleib<br />

fit“ zu mehr Gesundheitsbewusstsein ermutigt. Wer im<br />

Sommer mindestens 20-mal mit dem Fahrrad zur Arbeit<br />

kommt, kann an der Verlosung von Gutscheinen für Fahrradartikel<br />

teilnehmen.<br />

Arbeitssicherheit<br />

Für Saint-Gobain Oberland steht fest, dass der Erhaltung der<br />

körperlichen Unversehrtheit sämtlicher beschäftigter Mitarbeiter<br />

uneingeschränkte Priorität eingeräumt werden muss.<br />

Die Umsetzung der Zertifizierungsvorgaben nach<br />

ISO 14001 und OHSAS 18001 trägt einen großen Teil zur<br />

Verwaltung, Kontrolle und Verbesserung des Managementsystems<br />

für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (EHS)<br />

bei. Mit Unterstützung des EHS-Netzwerks in den Werken<br />

der Verpackungssparte sowie in den übrigen Werken der<br />

Saint-Gobain Gruppe und sogar in anderen Unternehmen<br />

wurden zusätzlich die besten Praktiken aus der ganzen<br />

Welt zusammengetragen. Diese Bestandsaufnahme ermöglicht<br />

die Sammlung zahlreicher Sicherheitsinitiativen<br />

(Auditsysteme), die wir im Folgenden vorstellen.<br />

Das Fundament der Sicherheitspolitik der Saint-Gobain<br />

Oberland bilden vier Grundregeln. Sie bewahren die körperliche<br />

Unversehrtheit unserer Mitarbeiter und können Leben<br />

retten. Ihre Einhaltung ist die Voraussetzung für die Zugehörigkeit<br />

zu unserer Organisation. Diese Regeln betreffen:<br />

– die permanente Funktionstüchtigkeit unserer<br />

Sicherheitssysteme,<br />

– das Tragen der erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung,<br />

– das Abschalten der Anlagen mit dem ‚Lock out – Tag out‘<br />

Verfahren<br />

– den korrekten, bestimmungsgemäßen Umgang mit<br />

den Anlagen, Werkzeugen und Materialien.<br />

Weitere sicherheitsinitiativen<br />

TF5 ist die Kennziffer für die Häufigkeit entdeckter unsicherer<br />

Situationen. Die Identifizierung, Klassifizierung<br />

und Behebung solcher potenziell gefährlicher Situationen<br />

verringert das Eintreten wirklicher Unfälle, die unter Umständen<br />

zu zeitweiser Arbeitsunfähigkeit führen. Folglich


wird so die Sicherheit eines jeden Saint-Gobain Oberland<br />

Mitarbeiters aktiv und vorsorgend gefördert.<br />

Das SMAT (Senior/Safety Management Audit Tool) ist ein<br />

Instrument zur Kontrolle der Sicherheitspraktiken vor Ort.<br />

Es muss von einer Führungskraft oder einem Manager angewendet<br />

werden, der die Werksleitung zuvor über sein Vorhaben<br />

informiert hat. Wer ein SMAT-Audit durchführt, muss<br />

zuvor eine entsprechende Ausbildung absolviert haben.<br />

BBS steht für „Behaviour Based Safety“ oder für ein Sicherheitsprogramm,<br />

das auf das Verhalten der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter abzielt. Fehler, die nicht mehr<br />

technisch vermeidbar sind, werden so durch ein gestärktes<br />

Sicherheitsbewusstsein angegangen.<br />

Des Weiteren treffen sich die Teams beim Schichtwechsel<br />

zu einem täglichen Sicherheitsmeeting, um Anweisun-<br />

gen weiterzuleiten, Sicherheitsthemen zu besprechen oder<br />

Fragen zu Produktion und Qualität zu stellen. Diese Vor-<br />

gehensweise wurde unter dem Begriff „Safety Minute“ in<br />

der ganzen Saint-Gobain Gruppe eingeführt.<br />

Die meisten Arbeitsunfälle treten ein, wenn außerplanmäßig<br />

ein Fehler behoben werden muss. Da nutzt es wenig,<br />

Gefährdungsbeurteilungen zu perfektionieren. „Außerplanmäßig“<br />

heißt, dass eben Unvorhergesehenes geschieht.<br />

Und da hilft nur eines: „Kurz innehalten, nachdenken.“<br />

Unter dem Begriff „Nimm zwei“ wurde so eine Sicherheitsmethode<br />

eingeführt, die Mitarbeiter vor einem Reparatureinsatz<br />

dazu anregen soll, zwei Minuten zu überlegen:<br />

Welche Risiken bestehen? Wie kann ich mich schützen?<br />

Sie werden so dazu angehalten, nach dem Prinzip des eigenständigen<br />

Handelns Verantwortung zu übernehmen.<br />

Sie machen unter der Anleitung der Führungskräfte Fortschritte<br />

und können dabei auf zahlreiche Instrumente und<br />

Hilfsmittel zurückgreifen. Mündliche und visuelle Kommunikation,<br />

ein Konzept, das alle Mitarbeiter einbindet, Fortbildungen,<br />

Risikoanalysen am Arbeitsplatz, Unfallanalysen<br />

und die zuvor beschriebenen Sicherheitsinitiativen sollen<br />

dazu beitragen, jeden Arbeitsplatz bei der Saint-Gobain<br />

Oberland so sicher wie möglich zu gestalten. Aktionen wie<br />

der EHS-Tag, der am 7. Oktober 2010 zum vierten Mal stattfindet,<br />

geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Saint-<br />

Gobain Oberland zusätzlich die Chance, noch mehr über<br />

Arbeitssicherheit zu erfahren. Darüber hinaus beginnt jedes<br />

Meeting auch außerhalb des Produktionsbereichs ebenfalls<br />

mit der Diskussion des momentanen Arbeitssicherheitsstatus.<br />

Hierdurch wird gewährleistet, dass der Sicherheit unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu jeder Zeit höchste<br />

Priorität eingeräumt wird.<br />

Weiterbildung und Förderung<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

Die Gesellschaft wandelt sich rasant und ebenso verändern<br />

sich die ökonomischen Rahmenbedingungen. Deshalb ist<br />

es wichtig, unser Unternehmen pro-aktiv weiterzuentwickeln.<br />

Hierzu gehört ganz wesentlich die Qualifikation unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so dass jeder einen<br />

wertvollen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung des<br />

eigenen Arbeitsumfelds leisten kann.<br />

Dies konnte unter anderem auch durch die Einführung von<br />

„Best Practices“ erreicht werden. Dabei geht es darum,<br />

– unmissverständliche, klar definierte Zielvorgaben<br />

zu erreichen,<br />

– durch tägliche Zusammenkünfte zu Beginn jeder<br />

Schicht mögliche Probleme zu besprechen,<br />

– Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter technisch fortzubilden,<br />

– durch ein spezielles Vorschlagswesen jedem die<br />

Möglichkeit zu geben, seine Ideen für Optimierungen<br />

innerhalb des Teams einzubringen.<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

41


sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

42<br />

Das im letzten Punkt aufgeführte Vorschlagswesen wurde in<br />

der ganzen Saint-Gobain Oberland Gruppe unter dem Namen<br />

‚i-pool‘ (Ideen-Pool) eingeführt. Mit i-pool haben Mitarbeite-<br />

rinnen und Mitarbeiter von Saint-Gobain Oberland seit Jahren<br />

ein praktisches Mittel, eigene Vorschläge noch schneller und<br />

direkter in die Tat umzusetzen. Mittlerweile ist das Ideenmanagement<br />

bei Saint-Gobain Oberland auf Erfolgskurs – mit<br />

rund 500 eingereichten Ideen im Jahr und Verbesserungen<br />

im Wert von mehreren Hunderttausend Euro.<br />

Verhaltens- und Handlungsprinzipien<br />

Die Saint-Gobain Gruppe hat in ihren Wertvorstellungen<br />

eine Anzahl von gemeinsamen Prinzipien entwickelt, die<br />

sowohl von den Unternehmensführungen als auch von<br />

den Mitarbeitern verfolgt und umgesetzt werden. Diese<br />

Prinzipien wurden in der Vergangenheit von der Saint-<br />

Gobain Oberland AG verinnerlicht.<br />

Verhaltensprinzipien<br />

Die Saint-Gobain Gruppe betrachtet folgende Punkte als<br />

grundlegende Werte für den Zusammenhalt ihrer Unternehmensführungen<br />

und Mitarbeiter: berufliches Engagement,<br />

Respekt gegenüber Anderen, Integrität, Loyalität,<br />

Solidarität. Sie bilden die Verhaltensprinzipien für jeden<br />

Einzelnen von uns.<br />

handlungsprinzipien<br />

Die Saint-Gobain Gruppe will Prinzipien definieren, die<br />

die Handlungen aller ihrer Unternehmensführungen und<br />

Mitarbeiter in Ausübung ihrer Tätigkeit lenken. In Überein-<br />

stimmung mit der langfristigen Strategie der Saint-Gobain<br />

Oberland tragen die Handlungsprinzipien zu einer ver-<br />

antwortungsbewussten und nachhaltigen Entwicklung<br />

bei. Im Mittelpunkt dieser Prinzipien stehen die Achtung<br />

der Gesetze, der Umwelt, der Gesundheit und Arbeitssi-<br />

cherheit sowie der Mitarbeiterrechte. In regelmäßigen<br />

Abständen werden diese Prinzipien durch entsprechende<br />

Aktionen gefestigt. Sie sind zudem Bestandteil von Ziel-<br />

vereinbarungsgesprächen.<br />

Soziales Engagement<br />

Auch über die Saint-Gobain Oberland hinaus wird soziales<br />

Engagement gelebt. So werden zum Beispiel Studenten in Zusammenarbeit<br />

mit der Technischen Fachhochschule Berlin,<br />

der Hochschule der Medien Stuttgart und der Fachhochschule<br />

Geisenheim aktiv gefördert und darin geschult, welche<br />

Möglichkeiten Glas als Verpackungsstoff bietet. Zusätzlich<br />

ermöglicht der so genannte Girls’ Day wissbegierigen Mädchen<br />

in Bad Wurzach und Neuburg Einblicke in technische<br />

Ausbildungsberufe. Weitere soziale Programme sind das<br />

Angebot von privaten Kfz-Versicherungen und von Pensionssparkonten<br />

der „Hamburger Pensionskasse“, die allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Zusatzabsicherung<br />

im Rentenalter dienen können.<br />

Ziele für die Zukunft und soziale Herausforderungen<br />

Die Gesundheit der Mitarbeiter steht bei der Saint-Gobain<br />

Oberland AG wie im gesamten Saint-Gobain Konzern weiterhin<br />

im Vordergrund. Wir betrachten unsere Mitarbeiter<br />

als unser Potenzial für die Zukunft. Daher arbeiten wir an<br />

kontinuierlichen Verbesserungen interner Arbeitsprozesse<br />

und der Motivation der Mitarbeiter. Hierzu zählen auch<br />

eine faire Entlohnung sowie die Ausbildung junger Menschen,<br />

die uns sehr am Herzen liegt.<br />

Außerhalb des Unternehmens engagiert sich die Saint-<br />

Gobain Oberland AG überwiegend in der Jugendarbeit:<br />

Zum einen im Bereich Begabtenförderung für Schüler, um<br />

diese frühzeitig für Technik zu begeistern; zum anderen<br />

sollen speziell Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />

durch Sprachtrainings sowie andere – den Bildungsprozess<br />

begleitende – Maßnahmen künftig noch mehr bei<br />

ihrer Integration in die Gesellschaft unterstützt werden.


Nachhaltigkeitsverpflichtung<br />

der Verpackungssparte<br />

des Saint-Gobain Konzerns<br />

* „glas ist das am besteN geeigNete<br />

verPackuNgsmaterial für eiNe Nachhaltige wirtschaft.<br />

saiNt-gobaiN PackagiNg bietet bereits ökologisch ausgerichtete verPackuNgeN aN uNd<br />

geNeriert damit NutzeN für seiNe kuNdeN uNd<br />

wohlbefiNdeN für die verbraucher.“<br />

JérôMe FessArd, Präsident und chieF executiVe oFFicer, VerPAckungssPArte sAint-gobAin<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd nAchhAltigkeitsbericht<br />

43


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

44<br />

lAgebericht und konzernlAgebericht<br />

Für dAs geschäFtsJAhr 2009


Y Saure Gurken enthalten 97 % Wasser Y Sie<br />

haben 8 bis 12 kcal pro 100 g Y Sie sollen den<br />

Mundgeruch nach Konsum von Bier und Zigaretten<br />

neutralisieren Y „Sauregurkenzeit“ ist ein sprichwörtlicher<br />

Ausdruck, der seit dem späten 18. Jahrhundert<br />

in Gebrauch ist. Der Ausdruck bezeichnete<br />

ursprünglich eine Zeit, in der es nur wenige Lebensmittel<br />

gab. Heute wird so unter Geschäftsleuten<br />

scherzhaft die Zeit des Hochsommers genannt<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

46<br />

lAgebericht und konzernlAgebericht<br />

der sAint-gobAin oberlAnd Ag 2009<br />

Organisationsstruktur<br />

Kernmärkte<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG prägt maßgeblich den Geschäftsverlauf des Saint-Gobain<br />

Oberland Konzerns. Der Lagebericht für Konzern (Oberland) und AG wird deshalb<br />

zusammengefasst. Der Konzernabschluss der Saint-Gobain Oberland AG wurde für das<br />

Geschäftsjahr 2009 nach den Vorschriften der IFRS erstellt. Der Einzelabschluss der<br />

Saint-Gobain Oberland AG wurde nach dem HGB aufgestellt.<br />

Wirtschaftliches Umfeld<br />

Unternehmensstruktur<br />

Seit 1998 ist die Saint-Gobain Oberland AG zu 96,7 % im Besitz der Compagnie de Saint-<br />

Gobain, Paris. Sitz des Saint-Gobain Oberland Konzerns ist Bad Wurzach.<br />

Die Aktionärsstruktur der Saint-Gobain Oberland AG blieb im Berichtsjahr unverändert.<br />

Die Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, hält nach wie vor 96,7 % der Anteile am Grundkapital<br />

in Höhe von 26,0 Mio. Euro. Die übrigen 3,3 % sind weiterhin im Streubesitz<br />

von Privatanlegern. Die Saint-Gobain Oberland AG ist im General Standard gelistet und<br />

wird im Regulierten Markt in Frankfurt, Stuttgart und München gehandelt.<br />

Die deutschen Produktionsstätten befinden sich in Bad Wurzach, Neuburg, Essen und<br />

Wirges im Westerwald. Weitere Standorte sind die Werke Kavminsteklo im Nordkaukasus<br />

und Kamyshin bei Wolgograd in Russland sowie das Werk Zorya in Rivne, Ukraine.<br />

Die Beteiligung an der russischen Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO wurde im Jahresverlauf<br />

von 89,9 % auf 94,3 % weiter aufgestockt. Für einen Teil der verbleibenden Anteile<br />

der Minderheitsaktionäre besteht eine Verkaufsoption an Oberland bis zum 1. Juli 2012,<br />

danach besteht im Gegenzug eine Kaufoption seitens Oberland noch bis 2014.<br />

Die Absicht von Saint-Gobain, die gesamte Verpackungssparte zu veräußern, bleibt<br />

grundsätzlich bestehen, aktuell ist der Verkaufsprozess aber ausgesetzt.<br />

Deutschland<br />

Oberland gehört zu den führenden Herstellern für Behälterglas in Deutschland.<br />

Produziert werden Flaschen und Konservengläser, mit denen die Hersteller der Getränkeund<br />

Nahrungsmittelindustrie im Inland und im angrenzenden Ausland beliefert werden.<br />

Als serviceorientiertes Unternehmen ist Oberland voll und ganz auf die Ansprüche<br />

und Bedürfnisse seiner Kunden ausgerichtet. Das Unternehmen steht deshalb im<br />

permanenten Austausch mit den Entscheidern auf der Kundenseite und sieht sich dabei<br />

in der Position des innovativen Allround-Partners für Verpackungen in allen Glasbehältersegmenten.


Oberland ist in allen Marktsegmenten gut aufgestellt und dadurch ausgesprochen<br />

markt- und wettbewerbsfähig. Der strategische Fokus liegt auf speziellen Segmenten<br />

wie Wein, Sekt, Bier, Babynahrung und anderen Lebensmitteln, in denen Glasverpackungen<br />

ganz besonders als Verpackungsart geeignet sind.<br />

Russland und Ukraine<br />

Das strategische Ziel der Werke in Russland und der Ukraine ist, die bestehenden Markt-<br />

positionen in den Märkten zu sichern und auszubauen. Weiterhin besteht das Bestreben,<br />

die Standorte hinsichtlich Organisation, Prozessabläufen sowie Produktivität an die<br />

anspruchsvollen Saint-Gobain Standards heranzuführen, um so auch in diesen Ländern<br />

die Qualitätsanforderungen der internationalen Kunden erfüllen zu können. Dabei sind<br />

die Produktportfolios der Werke in Russland und der Ukraine auf bestimmte Märkte<br />

und Segmente spezialisiert. Das ukrainische Werk produziert ausschließlich Weißglas<br />

für Konservengläser und Spirituosenflaschen. In dem Werk in Kamyshin wird ebenfalls<br />

Weißglas produziert und damit vorrangig die Lebensmittelindustrie in Südrussland<br />

beliefert. In dem im Nordkaukasus gelegenen Werk werden überwiegend Grünglasflaschen<br />

für Mineralwasser, Wein und Sekt gefertigt.<br />

Unternehmenssteuerung und Unternehmensstrategie<br />

Oberland setzt alles daran, bei Qualität, Produktivität, Arbeitssicherheit und Umweltschutz<br />

stetig voranzuschreiten. Das Unternehmen nutzt ein strategisches Qualitätsmanagement,<br />

um entsprechende Verbesserungen wirtschaftlich sinnvoll umsetzen<br />

zu können. Hierzu werden Kennziffern definiert und mit mittel- und langfristigen<br />

Maßnahmen verbunden, die zu kontinuierlichen Fortschritten bei der Produktbeschaffenheit<br />

führen. Darüber hinaus wird angestrebt, alle Geschäftsprozesse möglichst<br />

profitabel zu gestalten. Dies wird durch ein entsprechendes Zusammenspiel von effektivem<br />

Kostenmanagement und einem optimierten Produkt-Mix erreicht. Eine schlanke<br />

Organisation sowie die ständige Effizienzsteigerung der Produktion sind ebenfalls<br />

unverzichtbar.<br />

rahmenbedingungen<br />

Global<br />

Nach dem außerordentlichen Abschwung zu Beginn des Jahres stabilisierte sich die<br />

Weltwirtschaft in den Sommermonaten wieder. Es zeichnet sich bereits eine Verbesserung<br />

der globalen Lage ab. In einigen Schwellenländern waren deutliche Zuwächse<br />

in der Produktion zu verzeichnen. Die Industrieländer dürften den Tiefpunkt der weltwirtschaftlichen<br />

Rezession zumindest überwunden haben. Der Welthandel, der bis ins<br />

Frühjahr hinein rückläufig gewesen war, nahm im Sommer wieder deutlich zu.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

Nachhaltige steigerung<br />

des Unternehmenswertes<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

47


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

48<br />

Deutschland<br />

Im Sommer 2009 hat sich die Konjunktur in Deutschland nach dem dramatischen<br />

Einbruch im vergangenen Winter stabilisiert, wenn auch auf deutlich reduziertem Produktionsniveau.<br />

Im Verlauf des zweiten Quartals 2009 erhöhten sich die Auftragseingänge<br />

und die Industrieproduktion leicht. Maßgebliche Impulse kamen von der privaten Konsumnachfrage.<br />

Sinkende Energiepreise, hohe Lohnabschlüsse des vergangenen Jahres,<br />

Steuersenkungen, erhöhte Transfers und wohl auch die Abwrackprämie bewirkten<br />

die Ausweitung der Haushaltsausgaben. Außerdem blieb über das Gesamtjahr 2009<br />

durch die Kurzarbeitsregelung der Arbeitsmarkt relativ stabil. Der nun einsetzende Rückgang<br />

des Privatkonsums hängt mit der verschlechterten Erwartung am Arbeitsmarkt<br />

zusammen. Für das gesamte Jahr 2009 ergibt sich für die deutsche Wirtschaft ein<br />

Rückgang von ca. 5,0 %.<br />

Die generelle Konjunktursituation hat keine eindeutig feststellbaren Auswirkungen auf<br />

den Verbrauch von Glasverpackungen, dennoch sind die Absätze mehrerer Produktsegmente<br />

unter Druck geraten. Dies gilt vor allem für die beiden Bereiche Bier und Wein.<br />

Der Bierabsatz litt im ersten Quartal beim Export unter dem Einbruch der Zielmärkte,<br />

im zweiten Quartal unter den Wettereinflüssen in Deutschland. Weiterhin führten<br />

die Investitionsstopps seitens der Brauereien zu einem verstärkten Absatzrückgang bei<br />

Mehrweg flaschen.<br />

Im Weinbereich wurde der Umsatzrückgang hauptsächlich durch das vorausgegangene<br />

Horten von Überbeständen verursacht. Dieser Sachverhalt entstand durch das bis Ende<br />

2008 am Markt herrschende Gefühl einer Glasverknappung. Der Abbau dieses Bestands<br />

in 2009 führte zu einer deutlichen Absatzreduktion. Der Bereich Gläser blieb weiterhin<br />

stabil. Im deutschen Markt sank der Absatz insgesamt um 7,2 %.<br />

Russland<br />

Die weltweite Wirtschaftskrise hat die russische Wirtschaft beeinflusst. Der Einbruch<br />

der globalen Nachfrage nach Rohstoffen zusammen mit dem Verfall der Rohstoffpreise<br />

bewirkte einen massiven Rückgang der Exporterlöse. Sowohl Probleme im Finanzsektor<br />

als auch das Platzen der Spekulationsblase am Immobilienmarkt führten zu Einschränkungen<br />

der Investitionen. Die steigende Arbeitslosenquote und Kreditverknappung<br />

hatten eine gedämpfte Inlandsnachfrage zur Folge. Zum Jahresende 2009 konnte sich<br />

die russische Wirtschaft etwas erholen. Nach zweistelligen Produktionsrückgängen<br />

in der Industrie stabilisieren sich die wichtigsten ökonomischen Kennziffern auf niedrigem<br />

Niveau. Die Kredit vergabe kommt in Gang, das Vertrauen in den Rubel wächst,<br />

die Inflationsrate sinkt. Trotzdem liegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP), auf das Gesamt-<br />

jahr 2009 gerechnet, bei 7,4 % im Minus.


Der Wechselkurs im Jahr 2009 verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr und<br />

erreichte zum 31. Dezember 2009 einen Schlusswert von 43,15 Rubel/Euro. Der Jahresverlauf<br />

lässt sich folgender Grafik entnehmen.<br />

Rubel/Euro Wechselkurs rubel/euro<br />

46<br />

45<br />

44<br />

43<br />

42<br />

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

Stichtagskurs §-Kurs<br />

Durch die restriktive Kreditvergabe werden Liquiditätsprobleme verursacht, die auch<br />

wesentliche Glasverpackungsabnehmer in der Getränke- und Lebensmittelindustrie<br />

betreffen. Dieser Liquiditätsfaktor wirkte sich deutlich stärker beim Mengeneinbruch<br />

des Absatzes aus als die Kaufzurückhaltung der Endkonsumenten. Die Inflationsrate<br />

entwickelte sich seit Jahresbeginn rückläufig und betrug für 2009 ca. 11,8 %. Des Weiteren<br />

stieg im Berichtsjahr die Arbeitslosigkeit von 6,3 % im Vorjahr auf 8,8 % in 2009.<br />

Ukraine<br />

Die Ukraine leidet unter allen für Russland bekannten Kriseneffekten und eigene kamen<br />

noch hinzu. Somit stellt die Ukraine für Oberland das mit Abstand schwierigste Umfeld<br />

dar. Das Liquiditätsproblem kam hier wesentlich verstärkt zum Tragen, insbesondere<br />

während der Monate, in denen dem Staat der Bankrott drohte. Über Monate hinweg war<br />

Fremdfinanzierung nicht möglich.<br />

Durch die Krise haben sich die bestehenden Probleme der Überkapazitäten im Glasbehältermarkt<br />

verstärkt. Das BIP-Wachstum von 2,1 % in 2008 ging auf ca. minus 13,5 %<br />

zurück. Dennoch zeichnete sich in den letzten Monaten in der ukrainischen Wirtschaft<br />

eine gewisse Stabilisierung ab, vor allem bedingt durch eine leichte Erholung der Nachfrage.<br />

Allerdings stellen die Wahlen im Januar 2010 ein Risiko für diesen Trend dar.<br />

Die Inflationsrate, die 2008 bei 25,2 % lag, hat sich rückläufig entwickelt, liegt im Berichtsjahr<br />

jedoch immer noch bei ca. 16,3 %. Der Kurs der Griwna gegenüber dem Euro bewegt<br />

sich auf ähnlichem Niveau wie 2008.<br />

44,14<br />

43,15<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

49


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

50<br />

Wechselkurs Griwna/euro<br />

absatz<br />

recyclingglas<br />

Im Folgenden der Kurs im Jahresverlauf:<br />

Griwna/Euro<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

Stichtagskurs §-Kurs<br />

Der Anstieg der Verbrauchssteuer für alkoholhaltige Getränke hat sich auf den Konsum<br />

von „legal“ produzierten Spirituosen ausgewirkt. Schätzungen zufolge verringerte sich<br />

das Produktionsvolumen von Spirituosen im Jahr 2009 um 0,8 Mio. hl und liegt damit<br />

14,0 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Geschäftsverlauf<br />

Die Absatz- und Umsatzziele konnten in 2009 nicht in vollem Umfang erreicht werden,<br />

was auf die konjunkturelle Situation zurückzuführen ist. In 2009 waren durch die<br />

Wannenbauten in Bad Wurzach, Essen und Mineralnye Vody Stillstände zu verzeichnen,<br />

dadurch verringerte sich die Produktion um 0,4 % gegenüber dem Vorjahr.<br />

Die Marktsituation hat sich im Vergleich zum letzten Jahr verändert, von einer Unterdeckung<br />

ist nicht mehr die Rede. Besonders in diesen Zeiten werden Forderungen von<br />

Kunden an eine hohe Produktqualität und niedrige Preise laut.<br />

Die Preise für Energie und Rohstoffe entspannten sich im Vergleich zu 2008. Ebenfalls<br />

beruhigte sich der Markt für Scherben, die in der Glasindustrie als Rohstoffe bei der<br />

Produktion eingesetzt werden, im Berichtsjahr etwas. Allerdings muss dabei nach einzelnen<br />

Glasfarben unterschieden werden. Bei Grünglas besteht ein Überangebot, die<br />

Farben Weiß und vor allem Braun sind aber weiterhin knapp – und entsprechend teuer.<br />

Nach wie vor erweist sich die vom Kartellamt bewirkte Auflösung der Gesellschaft für<br />

Glasrecycling und Abfallvermeidung mbH (GGA) Ende 2007 als Erschwernis für die<br />

Scherbenversorgung. Tendenziell führte dies sowohl zu verminderten Scherbeneinsatzquoten<br />

bei der Glasherstellung als auch zu höherem Transportaufwand aufgrund der<br />

durch die neuen Ausschreibungsregeln verursachten Ströme im Scherbenkreislauf. Beide<br />

Effekte führten zu einem Anstieg der CO2-Emissionen ohne zusätzliche Wertschöpfung.<br />

11,59<br />

11,26


Zusammenfassend ist die Geschäftsentwicklung durch die Krisensituation in 2009<br />

nicht so günstig zu beurteilen wie in den Vorjahren, trotzdem aber positiv einzuschätzen.<br />

erGäNzeNde aNGabeN Nach dem ÜberNahmerichtliNieN-<br />

UmsetzUNGsGesetz (§§ 289 abs. 4, 315 abs. 4 hGb)<br />

Vorschrift § 289 (4) Thema Angaben bzw. Verweis<br />

1 Zusammensetzung<br />

Das Grundkapital der Saint-Gobain Oberland AG beträgt<br />

des ge zeichneten Kapitals<br />

zum 31.12.2009 unverändert 26,0 Mio. Euro, eingeteilt in 1.000.000<br />

Stückaktien.<br />

2 Beschränkungen, die Stimm rechte oder<br />

Für Aktien der Saint-Gobain Oberland AG gibt es keine<br />

die Übertragung von Aktien betreffen<br />

Übertragungs- oder Stimmrechtsbe schränkungen. Alle 1.000.000<br />

3 Direkte oder indirekte Be teiligungen<br />

am Kapital<br />

erKlärUNG zUr UNterNehmeNsfÜhrUNG (§ 289a hGb)<br />

Stückaktien der Saint-Gobain Oberland AG garantieren auf der<br />

Haupt versammlung je eine Stimme.<br />

Die Compagnie de Saint-Gobain hat der Gesell schaft gemäß<br />

§ 20 (4) AktG angezeigt, dass ihr 96,7 % der Stimmrechte an der<br />

4 Inhaber von Aktien mit Sonder rechten<br />

Saint-Gobain Oberland AG zuzurechnen sind, die direkt durch<br />

die Saint-Gobain Emballage S.A. gehalten werden.<br />

Für Inhaber von Aktien gelten keinerlei Sonder rechte,<br />

6 Gesetzliche Vorschriften und Satzungs-<br />

bestimmungen über die Ernennung und<br />

Abberufung von Vorstandsmitgliedern<br />

und über Satzungsänderungen<br />

7 Befugnisse des Vorstands zur Ausgabe<br />

und zum Rückkauf von Aktien<br />

8 Wesentliche Vereinbarungen, die unter<br />

der Bedingung eines Kontrollwechsels<br />

infolge eines Übernahmeangebots stehen<br />

9 Entschädigungsvereinbarungen<br />

mit dem Vorstand und Arbeit nehmern<br />

im Fall eines Über nahme angebotes<br />

Die Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB ist auf unserer Internetseite<br />

www.saint-gobain-oberland.de veröffentlicht.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

die Kontroll-befugnisse verleihen.<br />

Der Aufsichtsrat bestellt die Vorstandsmitglieder und bestimmt<br />

ihre Zahl. Er kann stellvertretende Vor stands mitglieder bestellen.<br />

Der Aufsichtsrat kann ein Mitglied zum Vorsitzenden oder<br />

zum Sprecher des Vorstands ernennen. Im Geschäftsjahr wurden<br />

diesbezüglich keine Satzungs änderungen vorgenommen.<br />

Derzeit besteht kein Ermächtigungsbeschluss zur Ausgabe<br />

und zum Rückkauf eigener Aktien.<br />

Für die Saint-Gobain Oberland AG liegen derzeit keinerlei<br />

Vereinbarungen vor.<br />

Mit Mitgliedern des Vorstands und Führungskräften bestehen<br />

keine Vereinbarungen hinsichtlich geld werter Entschädigungen bei<br />

einem ‚Change of Control‘ oder einer Übernahme der Gesellschaft.<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

51


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

52<br />

die saint-Gobain<br />

Oberland aktie<br />

Kurs in euro<br />

KapitalmarKt<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG ist im General Standard gelistet und wird im Regulierten<br />

Markt in Frankfurt, Stuttgart und München gehandelt.<br />

Kennzahlen zur Saint-Gobain Oberland Aktie (Kurs Frankfurt)<br />

in EUR 2009 2008 2007 2006<br />

Ergebnis je Aktie 44,47 51,56 35,45 30,32<br />

Dividende je Aktie 24,00* 26,00 22,00 14,80<br />

Börsenkurs am 31.12. 400,00 386,39 418,05 410,50<br />

Höchstkurs 428,50 480,00 480,30 450,00<br />

Tiefstkurs 357,04 357,79 403,00 385,00<br />

* Vorschlag des Aufsichtsrats und des Vorstands an die Hauptversammlung am 18. Mai 2010.<br />

Im folgenden Diagramm wird der Kursverlauf abgebildet, allerdings wurde insgesamt<br />

in 2009 in Frankfurt nur ein Volumen von 1.718 Stück (Vorjahr: 3.947 Stück) gehandelt.<br />

Dieses relativ niedrige Handelsvolumen begründet sich durch den geringen Minderheitenanteil<br />

von nur 3,3 %, der sich im Streubesitz befindet. Die geringe Anzahl von<br />

gehandelten Aktien deutet darauf hin, dass Anleger die Saint-Gobain Oberland Aktie<br />

als langfristige Anlage betrachten.<br />

Kurshistorie Saint-Gobain Oberland AG, 2009, Börsenplatz Frankfurt<br />

Euro<br />

430<br />

420<br />

410<br />

400<br />

390<br />

380<br />

370<br />

360<br />

350<br />

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.


ertraGs-, fiNaNz- UNd VermöGeNslaGe<br />

ertragslage<br />

Konzern<br />

Der Konzernumsatz verringerte sich bei Oberland von 556,5 Mio. Euro in 2008 auf<br />

523,1 Mio. Euro im Berichtsjahr. Er liegt damit um 33,4 Mio. Euro oder 6,0 % unter dem<br />

Vorjahr. Dies ist zum einen bedingt durch einen rückläufigen Absatz an Behälterglas,<br />

die Tonnage verringerte sich um 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr, zum anderen durch<br />

gesunkene Umsätze im technischen Geschäft.<br />

Der Gesamtabsatz in Deutschland sank um 4,4 %. Während sich der Bereich Flaschen rück -<br />

läufig entwickelte, blieb der Bereich Gläser stabil. Der Export hatte wieder ein etwas<br />

größeres Gewicht, nachdem sich die Marktdynamik in Deutschland verlangsamte.<br />

In Russland erhöhte sich der Umsatz primär durch die Integration von Kamyshin für<br />

das Gesamtjahr 2009 um 5,6 % von 81,8 Mio. Euro auf 86,3 Mio. Euro. Das Geschäft bei<br />

Saint-Gobain Kavminsteklo war weiterhin stabil. Das Unternehmen ist Marktführer für<br />

Wein- und Sektflaschen. Die getätigten Investitionen in neue Wannen der Jahre 2006 und<br />

2007 funktionieren beispielhaft. Die neuen Wannen erzielen eine hohe Schmelzleistung<br />

sowie eine gute Ausbeute. In 2009 kam ein weiterer Wannenbau in Kavminsteklo hinzu.<br />

Allerdings wirkte sich die Finanzkrise im Berichtsjahr dort stärker aus als bei Kamyshin<br />

oder in Deutschland, da die Kunden von Kavminsteklo mehr als andere auf funktionierende<br />

Finanzmärkte angewiesen sind.<br />

In der Ukraine verringerte sich der Umsatz 2009 um 30,5 % auf 37,1 Mio. Euro. Die Preis-<br />

erhöhung im Bereich Spirituosen wirkte sich negativ auf den Absatz einzelner Kunden<br />

aus, die sich daher entschieden haben, einen Teil der Produkte von anderen Lieferanten<br />

zu beziehen.<br />

Das Management-Team konnte Vertrieb, Qualität und Effizienz verbessern. Unterstützt<br />

werden die lokalen Arbeitskräfte durch Fachleute aus Deutschland sowie aus dem<br />

gesamten Saint-Gobain Konzern.<br />

Nach dem Sonderfaktor durch die Erstkonsolidierung von Kamyshin in 2008 ergab sich<br />

in 2009 ein Sondereffekt für den Umsatz aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises<br />

durch die erstmalige Einbeziehung von Kamyshin im ersten Halbjahresumsatz.<br />

AG<br />

In der AG entwickelte sich der Umsatz stabil. Nach 395,0 Mio. Euro im Vorjahr verringerte<br />

er sich im Berichtsjahr auf 389,3 Mio. Euro. Das ist eine Verringerung von 5,7 Mio. Euro oder<br />

1,4 %. Die Gründe hierfür liegen hauptsächlich in der Veränderung der Absatzmengen.<br />

Umsatzentwicklung<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

53


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

54<br />

ergebnisentwicklung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Konzern<br />

Konzern<br />

Mit dem Umsatzrückgang sank auch das Ergebnis nach Steuern des Oberland Konzerns.<br />

Es verringerte sich um 13,8 % von 51,6 Mio. Euro im Jahr 2008 auf 44,5 Mio. Euro im<br />

Berichtsjahr. Dies ist auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen und<br />

konnte auch durch die Erweiterung des Konsolidierungskreises nicht kompensiert<br />

werden.<br />

Trotz hoher Auslastung aller Produktionsstandorte und obwohl sich die Preise für Ener-<br />

gie und Rohstoffe beruhigten, verringerte sich das Ergebnis. Die Krise hinterließ auch<br />

hier ihre Spuren. Die noch immer für bestimmte Glasfarben angespannte Situation auf<br />

dem Scherbenmarkt wirkte sich mehrfach negativ aus: Die Verknappung der Bestände<br />

und des Angebots führte zu höheren Preisen, hinzu kam durch die seit 2008 neu<br />

geltenden Ausschreibungsmodalitäten eine deutliche Verschlechterung des regionalen<br />

Farbmixes. Dies führte teilweise zu einem stärkeren Einsatz von Primärrohstoffen und<br />

damit zu einem erhöhten Energieverbrauch.<br />

in TEUR<br />

GuV des Konzerns<br />

2009 2008 Veränderung<br />

Umsatzerlöse 523.107 556.492 –6,0 %<br />

Umsatzkosten<br />

Allgemeine Verwaltungs-<br />

–429.175 –459.037 –6,5 %<br />

und Vertriebskosten –22.720 –20.945 8,5 %<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten –896 –860 4,2 %<br />

Sonstige Erträge 10.071 6.929 45,3 %<br />

Sonstige Aufwendungen –11.814 –3.900 202,9 %<br />

Operatives Ergebnis 68.573 78.679 –12,8 %<br />

Zinsaufwand –6.939 –8.404 –17,4 %<br />

Zinsertrag 1.159 1.206 –3,9 %<br />

Zinsergebnis –5.780 –7.198 –19,7 %<br />

Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 45 957 –95,3 %<br />

Finanzergebnis –5.735 –6.241 –8,1 %<br />

Ergebnis vor Steuern 62.838 72.438 –13,3 %<br />

Ertragsteueraufwand –17.986 –16.627 8,2 %<br />

Latenter Steuerertrag/-aufwand 4 –3.340 –100,1 %<br />

Ertragsteuern gesamt –17.982 –19.967 –9,9 %<br />

Jahresergebnis<br />

Anderen Gesellschaftern<br />

44.856 52.471 –14,5 %<br />

zustehendes Ergebnis 384 909 –57,8 %<br />

Konzernergebnis 44.472 51.562 –13,8 %


Sowohl die sonstigen Erträge als auch die sonstigen Aufwendungen haben sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr erhöht. Ursächlich hierfür sind hauptsächlich Transaktionen im<br />

Rahmen eines Grundstücksverkaufs und reduzierte operative Währungsgewinne<br />

der osteuropäischen Tochtergesellschaften.<br />

Nach 14,1 % in 2008 liegt das Operative Ergebnis 2009 bei 13,1 % vom Umsatz. Dies ergibt<br />

einen absoluten Rückgang von 10,1 Mio. Euro oder 12,8 %.<br />

Das Finanzergebnis veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr um +0,5 Mio. Euro.<br />

In 2009 konzentrierte sich der Zinsaufwand auf die AG. Durch die wegen der Akquisition<br />

von Kamyshin zum Jahresende 2008 gestiegene Verschuldung ergab sich in 2009 eine<br />

deutlich höhere Zinsbelastung. Mittelfristig werden sich die über die Poolfinanzierung<br />

an Oberland weitergereichten steigenden Finanzierungskosten des Saint-Gobain<br />

Konzerns ebenfalls auswirken. Der Zinsdeckungsgrad verändert sich somit von 12,6 in<br />

2008 auf 12,0 in 2009.<br />

Während sich die gesamten Ertragsteuern im Vergleich zu 2008 tendenziell analog zum<br />

Ergebnis vor Steuern entwickeln, tendiert das Ergebnis aus latenten Steuern aufgrund<br />

der Annäherung der lokalen Abschlüsse an das IFRS-Ergebnis gegen null.<br />

AG<br />

Der Jahresüberschuss der Saint-Gobain Oberland AG verringerte sich leicht von 26,2 Mio.<br />

Euro im Jahr 2008 auf 24,3 Mio. Euro im Berichtsjahr. Einen Sondereinfluss stellte die<br />

Wertberichtigung auf die Anteile am ukrainischen Tochterunternehmen CJSC<br />

Consumers-Sklo-Zorya in Höhe von 16 Mio. Euro dar. Er konnte jedoch durch das deutlich<br />

höhere Betriebsergebnis kompensiert werden.<br />

Das Betriebsergebnis erhöht sich um 40,4 % von 40,7 Mio. Euro auf 57,1 Mio. Euro, trotz<br />

eines leichten Umsatzrückgangs von 1,4 %. Die Steigerung ist vor allem auf den<br />

Rückgang beim Materialaufwand und bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

zurückzuführen. Positiv wirkte sich auch die Verringerung der Abschreibungen aus.<br />

Insgesamt betrachtet konnte der Umsatzrückgang durch Reduktion der Kosten mehr<br />

als kompensiert werden.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

55


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

56<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

aG<br />

Die AG leistet damit in 2009 wieder einen höheren relativen Beitrag zur Entwicklung<br />

des Konzernergebnisses als im Vorjahr.<br />

finanz- und Vermögenslage<br />

GuV der AG<br />

in TEUR 2009 2008 Veränderung<br />

Umsatzerlöse 389.274 394.950 –1,4 %<br />

Bestandsveränderungen –632 4.812 –113,1 %<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 92 19 384,2 %<br />

Sonstige betriebliche Erträge 8.358 7.831 6,7 %<br />

Materialaufwand –140.964 –158.658 –11,2 %<br />

Personalaufwand –79.202 –78.008 1,5 %<br />

Abschreibungen –25.755 –26.221 –1,8 %<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen –94.039 –104.022 –9,6 %<br />

Betriebsergebnis 57.132 40.703 40,4 %<br />

Finanzergebnis –17.492 –2.716 544,0 %<br />

Ergebnis vor Steuern 39.640 37.987 4,4 %<br />

Ertragsteuern gesamt –15.329 –11.760 30,3 %<br />

Jahresüberschuss 24.311 26.227 –7,3 %<br />

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.384 1.157 19,6 %<br />

Bilanzgewinn 25.695 27.384 –6,2 %<br />

Konzern<br />

Das Bilanzsummenwachstum lässt sich hauptsächlich auf die Zunahme der Sachanlagen<br />

zurückführen. Durch die Wannenbauten in Essen und Mineralnye Vody erhöhte<br />

sich das Sachanlagevermögen des Konzerns. Im Zuge dieser Investitionen verringerte<br />

sich der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.


Die Verteilung der Sachanlagen in Mio. Euro wird durch folgende Grafik deutlich:<br />

2009<br />

2008<br />

157,9<br />

Konzernbilanz<br />

in TEUR<br />

Aktiva<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

31.12.2009 31.12.2008 Veränderung<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 9.714 10.091 –3,7 %<br />

Immaterielle Vermögenswerte 998 933 7,0 %<br />

Sachanlagen 283.087 259.901 8,9 %<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 1.677 1.677 0,0 %<br />

Sonstige Forderungen 367 551 –33,4 %<br />

Latente Steueransprüche 759 975 –22,2 %<br />

Summe langfristige Vermögenswerte 296.602 274.128 8,2 %<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Vorräte<br />

Forderungen aus<br />

101.324 98.667 2,7 %<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

Zahlungsmittel und<br />

46.251 49.174 –5,9 %<br />

Zahlungsmitteläquivalente<br />

Zum Verkauf vorgesehene<br />

15.086 32.424 –53,5 %<br />

Vermögenswerte 512 3.777 –86,4 %<br />

Sonstige Vermögenswerte 27.651 19.969 38,5 %<br />

Summe kurzfristige Vermögenswerte 190.824 204.011 –6,5 %<br />

Summe Aktiva 487.426 478.139 1,9 %<br />

95,1 30,1<br />

144,9 82,2 32,8<br />

Deutschland Russland Ukraine<br />

Die Bestände erhöhten sich insgesamt in 2009 leicht. Im Speziellen stiegen die Bestände<br />

an Fertigerzeugnissen an, allerdings verringerte sich der Bestandswert an Rohstoffen<br />

und vor allem an Formen.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

entwicklung sachanlagen<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

57


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

58<br />

bestandsentwicklung<br />

finanzierungsanalyse<br />

Im Folgenden die Bestandsstrukturentwicklung in Mio. Euro:<br />

2009<br />

2008<br />

14,3 14,6 19,7 3,5 49,2<br />

14,6 16,5 19,0 1,6 47,0<br />

Rohstoffe Formen Hilfs- und Unfertige<br />

Betriebsstoffe<br />

Erzeugnisse<br />

Fertigware<br />

Die Bilanzsituation zum Jahresende, insbesondere der Forderungsbestand, stellt gegenüber<br />

der Entwicklung während des Berichtszeitraumes einen punktuellen Wert dar.<br />

Er kann daher nicht als alleiniger Maßstab für den unterjährigen Finanzierungsbedarf<br />

herangezogen werden.<br />

Der Anstieg der Bilanzsumme liegt hauptsächlich in dem Anstieg des Eigenkapitals<br />

begründet. Das Eigenkapital stieg um 8,0 % oder 12,1 Mio. Euro auf 162,3 Mio. Euro.<br />

Damit verbesserte sich die Eigenkapitalquote wieder von 31,4 % auf 33,3 %.<br />

Die Rücklagen erhöhten sich aufgrund nicht ausgeschütteter Ergebnisse der russischen<br />

Tochterunternehmen aus dem Jahr 2008 und wegen des in 2008 höheren IFRS-Ergebnisses<br />

gegenüber dem nahezu vollständig ausgeschütteten HGB-Ergebnis der AG.<br />

Umstrukturierungen im Rahmen der Finanzierung führten zu einem deutlichen Rückgang<br />

bei den kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten und gleichzeitig zu einer<br />

Erhöhung der langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten von 57,7 Mio. Euro. Die Währungsumrechnungsdifferenzen<br />

betreffen die Ukraine mit 35,6 Mio. Euro und Russland<br />

mit 20,3 Mio. Euro. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen<br />

auf einen schwachen Rubelkurs zurückzuführen.


AG<br />

In der AG war eine Veränderung der Bilanzsumme von 390,8 Mio. Euro im Vorjahr zu<br />

371,4 Mio. Euro im Berichtsjahr zu verzeichnen (–5,0 %). Die Verringerung ist hauptsächlich<br />

in der Abwertung der Finanzanlagen (Abwertung des ukrainischen Tochterunternehmens)<br />

und dem Rückgang der Forderungen begründet. Dabei ist noch einmal darauf<br />

zu verweisen, dass die Bilanzsituation einen punktuellen Wert zum Bilanzstichtag<br />

darstellt.<br />

Die Poolverschuldung verringerte sich um 15,8 Mio. Euro auf 113,1 Mio. Euro. Die genann-<br />

ten Faktoren führten zu einer Eigenkapitalquote in der AG von 31,8 % (Vorjahr: 30,6 %).<br />

Die Eigenkapitalrendite sank von 21,9 % auf 20,6 %.<br />

Konzernbilanz<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008 Veränderung<br />

Passiva<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 26.000 26.000 0,0 %<br />

Rücklagen 140.754 115.193 22,2 %<br />

Konzernergebnis 44.472 51.562 –13,8 %<br />

Währungsumrechnungsdifferenzen –55.868 –49.955 11,8 %<br />

Anteile anderer Gesellschafter 6.980 7.468 –6,5 %<br />

Summe Eigenkapital 162.338 150.268 8,0 %<br />

Langfristige Schulden<br />

Rückstellungen 67.244 62.893 6,9 %<br />

Latente Steuerschulden 23.188 23.682 –2,1 %<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten 57.804 65 88.829,2 %<br />

Summe langfristige Schulden 148.236 86.640 71,1 %<br />

Kurzfristige Schulden<br />

Rückstellungen 1.533 2.090 –26,7 %<br />

Ertragsteuerschulden 5.097 3.990 27,7 %<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

48.882 119.167 –59,0 %<br />

Lieferungen und Leistungen 95.663 94.198 1,6 %<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 25.677 21.786 17,9 %<br />

Summe kurzfristige Schulden 176.852 241.231 –26,7 %<br />

Summe Passiva 487.426 478.139 1,9 %<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

59


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

60<br />

cashflow<br />

Bedingt durch das schlechtere operative Konzernergebnis sank zwar der Cashflow<br />

gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Mio. Euro von 86,4 Mio. Euro auf insgesamt 79,5 Mio.<br />

Euro, allerdings verbesserte er sich auf operativer Ebene um 5,3 % auf 80,8 Mio. Euro,<br />

was sich im Wesentlichen auf die Steuerung des Umlaufvermögens stützt. Die Erhöhung<br />

der Vorräte konnte im Berichtsjahr in engen Grenzen gehalten werden (im Vorjahr<br />

Erstkonsolidierung von ZAO Kamyshinsky). Auch der bereits in 2008 hohe Stand<br />

der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen konnte im Berichtsjahr erneut<br />

optimiert werden.<br />

in TEUR<br />

Kapitalflussrechnung<br />

2009 2008<br />

Operatives Konzernergebnis 68.573 78.679<br />

Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 32.488 31.825<br />

Veränderung der langfristigen Rückstellungen –3.766 –2.739<br />

Zahlungswirksame Zinsen und Ertragsteuern –17.202 –22.386<br />

Erhaltene Dividende 45 956<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Transaktionen –638 66<br />

Cashflow 79.500 86.401<br />

Veränderung der Vorräte<br />

Veränderung der Forderungen und<br />

–3.518 –20.749<br />

sonstigen Vermögenswerte –1.841 –5.859<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten/Rückstellungen 6.620 16.896<br />

Cashflow aus operativer Tätigkeit 80.761 76.689<br />

Auszahlungen für den Erwerb von<br />

konsolidierten Unternehmen<br />

Ein-/Auszahlungen für Abgang/Investitionen<br />

–372 –60.651<br />

langfristiger Vermögenswerte –58.052 –44.020<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit –58.424 –104.671<br />

Gezahlte Dividenden<br />

Ein-/Auszahlungen aus der Aufnahme/Tilgung<br />

–26.008 –22.011<br />

von finanziellen Verbindlichkeiten –12.264 62.319<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –38.272 40.308<br />

Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel<br />

Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte<br />

–15.935 12.326<br />

Veränderung –1.403 12.685<br />

Zu-/Abnahme der Zahlungsmittel –17.338 25.011


In 2009 reichte der Cashflow aus operativer Tätigkeit somit auch aus, um die Investitionstätigkeiten<br />

ohne Liquiditätsverzehr abzudecken. Der verbleibende Zahlungsmittelüberschuss<br />

konnte im Wesentlichen die Dividendenzahlungen abdecken. Größtenteils<br />

durch Tilgung finanzieller Verbind lichkeiten ergab sich eine Abnahme der Zahlungs-<br />

mittel um 17,3 Mio. Euro. Die Cashflow-An teile der einzelnen Segmente entwickelten<br />

sich wie folgt:<br />

2009<br />

–0,3 %<br />

2008<br />

10,0 %<br />

25,0 %<br />

27,5 %<br />

Deutschland Russland Ukraine<br />

62,5 %<br />

Der ROI für das Geschäftsjahr 2009 liegt bei 17,6 % und war damit im Vergleich zum<br />

Vorjahreswert rückläufig. Das Jahr 2008 stellte mit einem ROI von 20,6 % allerdings<br />

auch den Höhepunkt des aktuellen Zyklus dar. Der aktuelle ROI liegt aber immer noch<br />

über dem Wert von 2003 (17,3 %), der die Spitze des vorigen Zyklus vor dem Abgleiten<br />

des Glasverpackungsmarktes in die Überkapazitätssituation der Jahre 2004 und 2005<br />

markierte.<br />

Die Eigenkapitalrendite sank ausgehend von 34,9 % auf 27,6 % (–20,9 %) im Berichtsjahr.<br />

Die Zunahme des Eigenkapitals im Berichtszeitraum um 8,0 % und der Rückgang des<br />

operativen Ergebnisses um 12,8 % führten zur Verringerung der Eigenkapitalrendite.<br />

75,3 %<br />

return on investment<br />

(rOi) und eigenkapital-<br />

rendite<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

61


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

62<br />

investitionsanalyse<br />

bilanzstrukturanalyse<br />

Bei einer Gesamtsumme von 62,4 Mio. Euro lag der Schwerpunkt der Investitionen im<br />

Berichtsjahr auf großen Wannenbauprojekten in Deutschland (Essen und Bad Wurzach)<br />

und Russland (Mineralnye Vody). Alle Investitionen trugen dazu bei, die Produktion<br />

effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten sowie den ständig steigenden Qualitätsanforderungen<br />

der Kunden zu entsprechen. Über 30 Mio. Euro wurden in Osteuropa<br />

investiert, dadurch konnte die Effizienz gesteigert und der Energieverbrauch optimiert<br />

werden. Im Folgenden die Aufteilung der Investitionen in Sachanlagen für die vergangenen<br />

zwei Jahre in Mio. Euro:<br />

2009<br />

2008<br />

Bilanzstruktur in % der Bilanzsumme von TEUR 487.426 (Vorjahr: TEUR 478.139):<br />

Aktiva<br />

2009<br />

2008<br />

Passiva<br />

2009<br />

2008<br />

25,5<br />

32,3<br />

22,7<br />

26,4<br />

Deutschland Russland Ukraine<br />

33,3 %<br />

31,4 %<br />

58,1 % 2,8 % 20,8 % 9,5 % 8,8 %<br />

54,4 %<br />

Sachanlagen<br />

13,8 %<br />

13,2 %<br />

Eigenkapital Rückstel-<br />

lungen<br />

5,0 %<br />

3,0 %<br />

Übrige<br />

langfristige<br />

Vermögens-<br />

werte<br />

16,6 %<br />

Übrige<br />

langfristige<br />

Schulden<br />

24,9 %<br />

20,6 %<br />

Vorräte<br />

10,0 %<br />

Kurzfristige<br />

finanzielle<br />

Verbindlich-<br />

keiten<br />

3,6<br />

10,3 %<br />

Forde-<br />

rungen<br />

aus Lieferungen<br />

und Leis-<br />

tungen<br />

19,6 %<br />

19,7 %<br />

Verbind-<br />

lichkeiten<br />

aus Lieferungen<br />

und Leis-<br />

tungen<br />

3,7<br />

11,7 %<br />

Übrige<br />

kurzfristige<br />

Vermögens-<br />

werte<br />

6,7 %<br />

5,8 %<br />

Übrige<br />

kurzfristige<br />

Schulden


Gesamtaussage zur wirtschaftlichen lage<br />

Die bereits Ende 2008 auf dem Behälterglasmarkt feststellbare Konjunkturabkühlung<br />

hat sich 2009 weiter fortgesetzt. Stärker als in Deutschland war der Konsum in Osteuropa<br />

erkennbar rückläufig. Der Konzernumsatz wird über die negativen Mengeneffekte<br />

hinaus durch den anhaltend schwachen Wechselkurs von russischem Rubel und<br />

ukrainischer Griwna belastet. Teilweise wird dies durch den Mitte 2008 veränderten<br />

Konsolidierungskreis kompensiert.<br />

Wenn auch der Oberland Konzern gut aufgestellt ist, so leiden in allen Regionen die<br />

Kunden deutlich unter der rückläufigen Konsumentwicklung und der Liquiditätsknappheit<br />

an den Finanzmärkten.<br />

segmentberichterstattung<br />

Länder<br />

Die folgende Tabelle stellt die GuV 2009 für die einzelnen Länder dar:<br />

in TEUR Deutschland Russland Ukraine<br />

Umsatzerlöse 399.667 86.306 37.134<br />

Umsatzkosten<br />

Allgemeine Verwaltungs-<br />

–321.353 –69.817 –38.005<br />

und Vertriebskosten –16.821 –3.986 –1.913<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten –837 –59 –<br />

Sonstige Erträge 7.693 1.949 429<br />

Sonstige Aufwendungen –9.737 –891 –1.186<br />

Operatives Ergebnis 58.612 13.502 –3.541<br />

Zinsaufwand –5.811 –659 –469<br />

Zinsertrag 114 1.041 4<br />

Zinsergebnis –5.697 382 –465<br />

Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 45 – –<br />

Finanzergebnis –5.652 382 –465<br />

Ergebnis vor Steuern 52.960 13.884 –4.006<br />

Ertragsteueraufwand –15.344 –2.642 –<br />

Latenter Steuerertrag/-aufwand –428 –225 657<br />

Ertragsteuern gesamt –15.772 –2.867 657<br />

Jahresergebnis<br />

Anderen Gesellschaftern<br />

37.188 11.017 –3.349<br />

zustehendes Ergebnis – 498 –114<br />

Konzernergebnis 37.188 10.519 –3.235<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

nach regionen<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

63


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

64<br />

Umsatz nach bereichen<br />

flaschen und Gläser<br />

Die Werte für Deutschland umfassen im Wesentlichen die Zahlen der AG und der<br />

GPS Glasproduktions-Service GmbH. Somit ergibt sich für Deutschland eine Profitabilität<br />

von 14,7 %, die damit über der durchschnittlichen Profitabilität von 13,1 % liegt,<br />

Russland steht mit 15,6 % an der Spitze. Die Gesamtprofitabilität wird durch das in der<br />

Ukraine erzielte Ergebnis negativ beeinflusst.<br />

Der Anteil Russlands am Konzernergebnis erreicht durch den erstmaligen Beitrag eines<br />

gesamten Geschäftsjahres von Kamyshin 23,7 % bei einem Umsatzanteil von 16,5 %.<br />

Geschäftsbereiche<br />

Die Verteilung der Umsätze nach Flaschen/Gläser und Produktionsanlagen:<br />

2009 2008<br />

Produktionsanlagen<br />

0,5 %<br />

Flaschen<br />

und Gläser<br />

99,5 %<br />

Produktions-<br />

anlagen<br />

4,0 %<br />

Flaschen<br />

und Gläser<br />

96,0 %<br />

Das Segment Flaschen und Gläser stellt mit großem Abstand die Hauptaktivität der<br />

Oberland dar. Die Glasproduktion unterteilt sich in weitere Teilsegmente oder Sparten,<br />

die alle ihre spezifischen Märkte und Kunden haben. Im Berichtsjahr erfolgten in den<br />

genannten Sparten nur geringfügige Verschiebungen, die aber durch das Anziehen der<br />

Nachfrage in zahlreichen anderen Sparten wirksam ausgeglichen wurden.<br />

Der Absatz für Bierflaschen ging deutlich zurück. Die Gläser entwickelten sich insge-<br />

samt stärker als die Flaschen. Dies wird in der folgenden Grafik veranschaulicht, dabei<br />

muss bei den Gläsern aber insbesondere der Beitrag von Kamyshin in 2009 berücksichtigt<br />

werden:<br />

Umsatzentwicklung 2009 in tonnen<br />

2009<br />

2008<br />

Bier Wein Sekt Spirituosen Wasser/ Sonst. Gemüse<br />

Softdrinks<br />

Flaschen<br />

Babynahrung<br />

Sonst.<br />

Gläser


Neben der Glasproduktion ist das Unternehmen auch – in deutlich kleinerem Umfang –<br />

im technischen Geschäft tätig. Für das technische Geschäft der Oberland ist die<br />

GPS Glasproduktions-Service GmbH in Essen zuständig. Sie entwickelt und fertigt Maschinen<br />

und Anlagen für die Hohlglasindustrie und bietet die entsprechenden Service-<br />

Leistungen hierzu an. Die GPS Glasproduktions-Service GmbH trug auch 2009, trotz Wirtschaftskrise,<br />

positiv zum Konzernumsatz bei.<br />

Oberland<br />

Konzern<br />

59,6 %<br />

2009 2008<br />

Saint-Gobain<br />

Konzern<br />

24,7 %<br />

Externe<br />

15,7 %<br />

Saint-Gobain<br />

Konzern<br />

28,7 %<br />

Oberland<br />

Konzern<br />

17,1 %<br />

Aufgrund allgemeiner Investitionszurückhaltung auf den Zielmärkten der GPS<br />

Glasproduktions-Service GmbH brach der Umsatz mit Konzernfremden wesentlich<br />

stärker ein als mit Konzernunternehmen und verbundenen Unternehmen, da Projekte<br />

und Planinvestitionen aufgrund der Krise in 2009 kaum realisiert werden konnten.<br />

Ungeachtet dessen hat die GPS Glasproduktions-Service GmbH einen wieder stark<br />

steigenden Auftragsbestand von 15,5 Mio. Euro zum 31. Dezember 2009.<br />

NichtfiNaNzielle leistUNGsiNdiKatOreN<br />

forschung und entwicklung<br />

Forschung und Entwicklung findet bei Oberland als kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />

ebenso statt wie in speziellen Projekten. Ziel ist jeweils der verbesserte<br />

Umweltschutz, die Steigerung der Produktqualität sowie die Erhöhung der Produktivität.<br />

Projekte werden unternehmensintern durch das F&E-Team des Technischen Zentrums<br />

in Kooperation mit den werksübergreifenden Kompetenzteams vorangetrieben oder<br />

in engem Kontakt mit Lieferanten, Kunden, Forschungseinrichtungen des Saint-Gobain<br />

Konzerns oder einzelner Schwestergesellschaften sowie Hochschulen und entsprechenden<br />

Institutionen konzipiert.<br />

produktionsanlagen<br />

Externe<br />

54,2 %<br />

zukunftsperspektiven<br />

durch innovationen<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

65


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

66<br />

innovationen<br />

Auf der Marktseite dominieren die Produktinnovationen mit einer gleichbleibend<br />

hohen Anzahl im Vergleich zum Vorjahr. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der<br />

Anzahl von neuen Konzepten und neuen Produkten im Vergleich zum Vorjahr für<br />

die deutschen Werke.<br />

2009<br />

2008<br />

3<br />

5<br />

130<br />

130<br />

Neue Konzepte Neue Produkte<br />

Dabei steht stets die strikte Ausrichtung auf die Ansprüche der aktuellen wie potenziel-<br />

len Oberland Kunden im Mittelpunkt, weshalb ständige Innovationen in den Bereichen<br />

Formgebung und Artikeldesign zum Tagesgeschäft gehören. Um diesen Prozess zu optimieren,<br />

stehen Innovationscenter verschiedener Standorte des Saint-Gobain Konzerns<br />

auch international permanent miteinander im Austausch.<br />

Eben dieser Experten- und Know-how-Austausch ist von besonderer Bedeutung für<br />

die F&E- wie auch Engineering-Aktivitäten des Technischen Zentrums. Die Angleichung<br />

der technischen, qualitativen und administrativen sowie datentechnischen Standards<br />

innerhalb des Unternehmens wird mit hohem Personaleinsatz betrieben. Die Flexibilität<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf beiden Seiten ermöglicht dabei den<br />

intensiven Austausch von Erfahrungen und Wissen.<br />

Diese Erfahrungen fließen unter anderem in die kontinuierlichen Prozessstabilisierungs-<br />

und Prozess optimierungsmaßnahmen in den einzelnen Teilbereichen der Fertigung<br />

ein. Dabei steht neben der Kostenreduktion die Verbesserung der Artikelqualität<br />

im Mittelpunkt. Bereits in 2009 wurde als Beitrag zur Prozessstabilisierung mit der<br />

Optimierung der Feederkanalregelung mit Unterstützung von Prof. Dr. Wolfgang Stief<br />

von der Fachhochschule Frankfurt begonnen.<br />

Nicht nur der Produktionsprozess an sich wird fortlaufend weiterentwickelt, sondern<br />

auch auf informationstechnologischer Seite wird die Verarbeitung der im Fertigungsprozess<br />

generierten Daten durch das Prozessdatenmanagement mit der ‚Industrial<br />

IT‘ (PIT) vorangetrieben. Die transparente Darstellung und Bewertung erleichtert die<br />

interne und externe Berichterstattung.<br />

In der Produktion werden Effizienzsteigerungen durch zunehmend verfeinerte<br />

Kontroll- und Messsysteme angestrebt. Bei dem Projekt ‚Ideales Kaltende‘ wird durch<br />

Kombination einzelner Verbesserungsmaßnahmen, wie der Integration neuer Kaltendinspektionsmaschinen,<br />

Metall suchgeräte und telezentrischer Kameras, ein Optimum<br />

des gesamten Kaltendes angestrebt.


Auch in anderen Bereichen werden – mit fortlaufendem Erfolg – technische Maßnahmen<br />

zur Verring erung des Energieverbrauchs bei gleicher oder erhöhter Leistungsfähigkeit<br />

erprobt und umgesetzt. Hervorzuheben sind hierbei die erfolgreichen Energieeinsparungen<br />

bei den Druckluftsystemen und den Kühlöfen.<br />

So war die Optimierung der Kühlofensteuerung in 2009 eine konkrete Maßnahme,<br />

die in Zusammenarbeit von internen und externen Spezialisten innerhalb beachtlich<br />

kurzer Zeit erfolgreich entwickelt wurde und zukünftig weltweit bei Saint-Gobain<br />

Packaging implementiert werden soll. Im Kühlofen werden zunächst die Glasbehältnisse<br />

langsam auf eine gleichmäßige Temperatur erhitzt und anschließend wieder<br />

behutsam und kontrolliert abgekühlt. Dieses Vorgehen ist notwendig, um das Glas von<br />

Spannungen befreit abzukühlen. Die neue Steuerung ermöglicht es, jeden Artikel mit<br />

individuellem Energieeinsatz zu steuern. Bei Produkten mit geringem Gewicht wird<br />

weniger Energie benötigt. Diese Energieeinsparung trägt dazu bei, die Umwelt zu<br />

schonen. Im Rahmen dieser Neuerung wurde auch das gesamte Layout benutzerfreundlicher<br />

gestaltet: Durch einen Touchscreen lassen sich jetzt alle Eingaben einfach,<br />

schnell und sicher einstellen.<br />

Ein weiteres Beispiel für kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen ist die Reduzie-<br />

rung des Glasgewichtes, an der permanent gearbeitet wird. Diese Optimierung des<br />

Gewichtes ist ein sehr komplexer Prozess, bei dem unterschiedlichste Einflussfaktoren<br />

gleichzeitig betrachtet werden müssen.<br />

Einer dieser Einflussfaktoren ist die Qualität des Recyclingglases, denn um erstklassige<br />

Artikel produzieren zu können, müssen schon die am Anfang der Wertschöpfungskette<br />

stehenden Rohstoffe den Qualitätsansprüchen entsprechen. Außerdem bewirkt der<br />

Einsatz von hochwertigen Scherben eine Steigerung der Artikelqualität durch die Verringerung<br />

von Fremdkörpereinschlüssen und Fehlfarben.<br />

Das betriebliche Vorschlagswesen der deutschen Werke i-pool entwickelte sich im<br />

Berichtsjahr weiter positiv. 2009 stieg die Anzahl der eingereichten Vorschläge erneut<br />

um 9,3 %. Durch gute Ideen aus diesem Bereich konnten nachweisbar rund TEUR 528,1<br />

Einsparungen erzielt werden. Die Ideen-Einreicher werden dem Nutzen der Vorschläge<br />

entsprechend monetär entlohnt, so dass im Berichtsjahr gleichzeitig eine Summe von<br />

TEUR 140,7 an sie ausgeschüttet werden konnte. Viele Verbesserungsvorschläge tragen<br />

zu einer steigenden Effizienz bei oder sind Basis von technischen Innovationen.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

67


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

68<br />

Vorschlagswesen i-pool<br />

einkaufsorganisation<br />

Anzahl eingereichter i-pool Vorschläge<br />

2009<br />

2008<br />

158<br />

185<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr mehr Vorschläge eingereicht und umgesetzt als<br />

im Vorjahr, die Anzahl stieg von 475 auf 519. Besonders erfreulich ist die deutlich<br />

angewachsene Anzahl der tatsächlich realisierten i-pool Vorschläge. Eine Steigerung<br />

von 26,2 % der umgesetzten Vorschläge zeigt, dass sich nicht nur die Quantität, sondern<br />

auch die Qualität der Vorschläge erhöht.<br />

Auch die F&E-Projekte für das Jahr 2010 bleiben vielfältig, wobei einige der genannten<br />

Projekte langfristig angelegt sind und somit auch in den kommenden Jahren Bestandteil<br />

des Entwicklungsprozesses sein werden. Dabei wird die kundenorientierte Nachhaltigkeit<br />

in Bezug auf Ressourcen, Arbeits- und Umweltschutz sowie Prozess sicherheit<br />

auch weiterhin im Mittelpunkt stehen.<br />

zentraler strategischer einkauf<br />

75<br />

101<br />

Bad Wurzach Neuburg Essen Wirges<br />

Auch die Einkaufsorganisation der Oberland fußt auf vielschichtigen Kompetenzen,<br />

die insbesondere den im Saint-Gobain Konzern möglichen Synergien Rechnung tragen.<br />

Oberland operiert selbständig in allen Beschaffungsbereichen, die für das Glasverpackungsgeschäft<br />

spezifisch sind.<br />

Energie<br />

Speziell für den Bereich Energie genießt Oberland sämtliche Vorteile der Einbindung in<br />

die regionalen Einkaufsorganisationen der Saint-Gobain Gruppe. So betreut die Generaldelegation<br />

Mittel- und Nordeuropa des Saint-Gobain Konzerns den Energieeinkauf zu<br />

wettbewerbsfähigen Konditionen in Deutschland, die Delegation Russland den Einkauf<br />

in der Ukraine und Russland. Auch für den Emissionshandel stützt sich Oberland auf die<br />

zentralen Konzernkompetenzen.<br />

152<br />

150<br />

90<br />

83


Schweröl ist Bestandteil des Energiemix, der zur Glasschmelze verwendet wird,<br />

und somit Kostenbestandteil bei der Produktion. Schwankungen der Rohölpreise, wie<br />

sie sich in 2008 zeigten, müssen deshalb beobachtet werden. In 2009 entwickelte<br />

sich der Preis auf geringerem Niveau als im Vorjahr. Den Preisverlauf der Leitsorte Brent<br />

(US-Dollar/bbl) der letzten zwei Jahre verdeutlicht die folgende Grafik:<br />

US-Dollar/bbl<br />

160<br />

140<br />

100<br />

60<br />

20<br />

Jan. Mrz. Mai<br />

Der Höchststand von 145,7 US-Dollar wurde im Juli 2008 erreicht, zwischenzeitlich<br />

bewegte sich der Wert auf deutlich niedrigerem Niveau und lag am 31. Dezember 2009<br />

bei 77,9 US-Dollar.<br />

Rohstoffe<br />

Das in 2007 mit der Schließung der GGA Gesellschaft für Glas recycling und Abfallvermeidung<br />

mbH, Ravensburg, aufgeworfene und weiter herrschende Thema bezüglich<br />

Rohstoffversorgung auf dem Markt für Glasverpackungen ist die Scherbenverfügbarkeit.<br />

Für die Glashütten führte die Umstellung des Ausschreibungsmodus zu Scherbenknappheit<br />

und Preisanstieg. Hinzu kommt, dass nun der früher übliche regionale<br />

Ausgleich nach Farben nicht mehr möglich ist, so dass je nach Farbe und Standort<br />

sowohl Über- als auch Unterangebote an Scherben entstanden sind. Das Überangebot<br />

führt zu unnötigen Beständen und das Unterangebot zu einem höheren Primärrohstoffeinsatz<br />

mit einem einhergehenden höheren Energieeinsatz als Folge. Der Verteuerung<br />

der Glasherstellung kann somit nicht entkommen werden. Die Preise der anderen<br />

Rohstoffklassen blieben in 2009 auf relativ konstantem Level.<br />

NachtraGsbericht<br />

Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz. Mai Jul. Sep. Nov.<br />

2008 2009<br />

besondere ereignisse nach dem bilanzstichtag<br />

Im Zeitraum zwischen dem Bilanzstichtag 2009 und der Erstellung des Lageberichts<br />

sind keine Ereignisse eingetreten, über die an dieser Stelle zu berichten wäre.<br />

ölpreisentwicklung<br />

in Us-dollar/bbl<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

69


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

70<br />

internes Kontroll- und<br />

risikomanagementsystem<br />

risiKObericht<br />

Das unternehmerische Handeln im nationalen und internationalen Umfeld setzt<br />

Oberland einer Vielzahl von Risiken aus. Der Erfolg des Unternehmens wird wesentlich<br />

durch das frühzeitige Erkennen dieser Risiken sowie einen bewussten Umgang mit<br />

ihnen beeinflusst. Durch das implementierte Risikomanagementsystem (RMS) wird<br />

ein vorausschauendes Handeln sichergestellt. Die Identifizierung und transparente<br />

Darstellung der Risiken sowie die getroffenen Steuerungsmaßnahmen sind die Basis für<br />

die langfristige Sicherung der Oberland und deren erfolgreiche Weiterentwicklung in<br />

der Zukunft. Die Risikopolitik ist an die Geschäftsstrategie angepasst. In ihrem Rahmen<br />

werden kontinuierlich Vorkehrungen getroffen, um Risiken möglichst zu vermeiden<br />

oder zu minimieren.<br />

Die Risikostruktur setzt sich zusammen aus branchenspezifischen Risiken, die die<br />

Mitbewerber im Behälterglasgeschäft gleichermaßen betreffen, und aus individuellen<br />

Risiken der Oberland. Generell ist festzuhalten, dass die branchenspezifischen Risiken<br />

überwiegen, teilweise durch höhere Werte, teilweise wegen der geringeren Möglichkeiten,<br />

durch Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen kompensierend darauf einzuwirken.<br />

Der Risikobericht betrifft sowohl die Saint-Gobain Oberland AG als auch die ausländischen<br />

Tochterunternehmen und ist somit für den Konzern gültig.<br />

beschreibung der wesentlichen merkmale des internen Kontroll- und<br />

risikomanagementsystems<br />

Unter Risikomanagement versteht Oberland nachvollziehbare und systematische<br />

Vorgehensweisen zur Identifizierung, Bewertung, Überwachung und Steuerung von<br />

potenziellen Risiken sowie die Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikohandhabung<br />

und -verringerung.<br />

Oberland hat ein umfassendes RMS implementiert, um Risiken frühzeitig erkennen und<br />

in Abwägung mit den entsprechenden Chancen beurteilen, minimieren und steuern<br />

zu können.<br />

Das RMS der Oberland ist in die allgemeine Unternehmenssteuerung integriert und<br />

setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Elementen zusammen:<br />

– Integriertes Managementsystem (IMS),<br />

– Internes Kontrollsystem (IKS),<br />

– Self-Assessments (IT-Security, Business Control) und<br />

– interne und externe Audits.<br />

Diese Bestandteile des Risikomanagementsystems dienen der Steuerung und Überwachung<br />

der Geschäftsprozesse. Darüber hinaus nutzt die Konzernleitung ihre umfassenden<br />

Kenntnisse der Märkte. Diese beruhen auf langjährigen Kontakten zu Kunden,<br />

Lieferanten und Verbänden.


Das IMS wird detailliert in einem gesonderten Handbuch dargestellt. Dort werden Ziele,<br />

Strategien und Prozesse mit maßgeblichem Einfluss auf die Oberland Geschäftstätigkeit<br />

beschrieben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Themen Sicherheit, Qualität<br />

der Produkte und Leistungen sowie betrieblicher Umweltschutz gerichtet. Im Rahmen<br />

der Prozessdarstellung werden die jeweiligen Prozessschritte mit ihren Qualitäts-,<br />

Umwelt- und Sicherheitskriterien, den operativen Zielen und etwaigen Schnittstellen<br />

dargestellt und allgemeingültig beschrieben. Durch laufende Anpassungen an die<br />

Veränderungen des Marktes und kontinuierliche Verbesserungen der Prozesse sowie<br />

des betrieblichen Umweltschutzes und der Sicherheit wird das IMS ständig weiterentwickelt.<br />

Das IMS umfasst die Werke in Bad Wurzach, Neuburg, Essen und Wirges.<br />

Das Handbuch sowie die nachgeordneten Verfahrens- und Arbeitsanweisungen dienen<br />

allen Mitarbeitern als Nachschlagewerk und Anleitung zum Handeln.<br />

Das IKS der Oberland ist eingebettet in das konzernweite Saint-Gobain IKS, das Bezug<br />

nimmt auf den Referenzrahmen für Prinzipien der internen Kontrolle der französischen<br />

Finanzmarktaufsicht und darauf abzielt, die wesentlichen Risiken zu beherrschen.<br />

Im „Referenzhandbuch Interne Kontrolle“ des Saint-Gobain Konzerns sind die grundsätzlichen<br />

Ziele je Prozess und die zugehörigen organisatorischen Anforderungen dargestellt.<br />

Daraus abgeleitet werden je Prozess mögliche Prozessrisiken aufgezeigt und deren<br />

etwaige Ursachen beschrieben. Ergänzend werden mögliche Kontrollen zur Risikoabdeckung<br />

dargestellt. Die Prozessorganisation, -risiken und -kontrollen müssen<br />

anschließend durch die jeweiligen Einheiten evaluiert und an die lokalen Gegebenheiten<br />

angepasst werden. Es handelt sich hierbei um einen fortgesetzten und dauerhaften<br />

Prozess mit mehreren Schritten, durch den die Beherrschung der Aktivitäten in der Gruppe<br />

und die Ausübung der internen Kontrollen kontinuierlich verbessert werden sollen.<br />

Den umfassenden Vorgaben von Saint-Gobain entsprechend wurden auf Ebene der<br />

Oberland die individuellen Risiken identifiziert, dokumentiert und priorisiert.<br />

Dazu wurde eine Übersicht von möglichen Risikokategorien erstellt. Für jede Risikokategorie<br />

wurden Verantwortliche benannt und die verfügbaren Unterlagen zur Risikoidentifizierung,<br />

-bewertung und -kommunikation zusammengestellt.<br />

Darauf aufbauend wurden je Risikokategorie die konkreten Risiken identifiziert und<br />

hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Schadensausmaßes qualitativ<br />

bewertet. Maßnahmen der Risikosteuerung, Berichterstattungsintervalle und Verantwortlichkeit<br />

sind je Risiko angegeben.<br />

Initiiert durch Saint-Gobain werden umfassende Self-Assessments konzernweit durch-<br />

geführt, bei denen sich die einzelnen Einheiten anhand von umfangreichen Fragebögen<br />

selbst bewerten. Die Aussagen im Rahmen der Self-Assessments werden teilweise durch<br />

Prozessunabhängige in Audits validiert.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

71


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

72<br />

integriertes risikomanagementsystem<br />

Durch interne und externe Audits wird das Risikomanagementsystem regelmäßig<br />

überprüft. In diesen Audits wurde bestätigt, dass ein funktionsfähiges und wirksames<br />

Risikomanagementsystem konzernweit implementiert ist sowie Maßnahmen zur<br />

Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Einhaltung aller<br />

maßgeblichen rechtlichen Vorschriften getroffen wurden.<br />

Integriertes<br />

Managementsystem<br />

risikobericht<br />

risikomanagementsystem<br />

Internes<br />

Kontrollsystem<br />

Saint-Gobain<br />

Geschäftsprozesse<br />

Self-Assessments<br />

[IT-Security,<br />

Business Control]<br />

Beschaffung Produktion Vertrieb<br />

Interne und<br />

externe Audits<br />

Auf der Basis des oben dargestellten umfassenden und in die allgemeinen Unter-<br />

Y<br />

Y<br />

Personal Finanzen Technik Umwelt IT<br />

nehmensabläufe integrierten Risikomanagementsystems identifiziert und bewertet<br />

Oberland die verschiedenen strategischen und operativen Chancen und Risiken.<br />

Ziel ist die Sicherstellung einer nachhaltigen positiven Unternehmensentwicklung.<br />

Das Risikomanagementsystem dient insbesondere dazu, mögliche Gefahren für die<br />

Erreichung der Unternehmensziele bereits im Vorfeld zu minimieren. Hierbei werden<br />

alle im jeweiligen Geschäftsfeld liegenden Chancen sachgerecht gegen Gefahrenpotenziale<br />

abgewogen, aufgrund der Analyse bewertet und entsprechende Maßnahmen<br />

identifiziert und umgesetzt.<br />

Wesentliche Datengrundlage des Oberland Risikomanagements ist das monatliche<br />

Berichtswesen, das detailliert sämtliche Umsatzpositionen, Aufwandsarten sowie<br />

Vermögens- und Finanzierungskomponenten quantitativ und qualitativ darstellt.<br />

Die einzelnen Positionen werden mit der Planung abgeglichen und einem Soll-Ist-<br />

Vergleich unterzogen. Etwaige Abweichungen werden analysiert und kommentiert.<br />

Y


Dadurch wird eine regelmäßige und frühzeitige Information über maßgebliche Risiken,<br />

die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens wesentlich beeinflussen,<br />

gewährleistet. Die Risikoüberwachung und -steuerung wird im Oberland Konzern<br />

grundsätzlich auf Vorstandsebene ausgeübt. Im Einzelnen werden für alle relevanten<br />

Risiken Verantwortliche festgelegt. Dabei hängt die hierarchische Ebene der Verantwortlichkeit<br />

von der Bedeutung des jeweiligen Risikos ab.<br />

Im Sommer 2009 wurde von Saint-Gobain ein konzernweites Compliance-Programm<br />

gestartet. Dieses Programm soll durch Harmonisierung und Verstärkung der vorhandenen<br />

Mittel sicherstellen, dass die Werte des Saint-Gobain Konzerns, die gesetzlichen<br />

Bestimmungen sowie die vorgegebenen internen Regeln und Abläufe eingehalten<br />

werden. Die vier tragenden Säulen dieses Compliance-Programms sind die nachhaltige<br />

Entwicklung, das Programm für Wettbewerbsrecht, interne Audits und interne Kontrollen<br />

und – als neues Element – ein E-Mail-basiertes Verfahren zur Meldung von Regelverstößen<br />

(Whistleblowing). Diese Säulen existieren teilweise bereits innerhalb der<br />

Oberland Unternehmensgruppe und sind auch schon jetzt ein wesentlicher Bestandteil<br />

des implementierten Risikomanagementsystems.<br />

Nachhaltige<br />

Entwicklung<br />

compliance-programm<br />

Programm für<br />

Wettbewerbsrecht<br />

Interne Audits<br />

und interne<br />

Kontrollen<br />

Whistleblowing<br />

Weitere ergänzende Risikomanagement-Bausteine sind die Verhaltens- und Handlungs-<br />

prinzipien, die ‚Environmental, Health & Safety‘-Vorgaben sowie die Einkaufs- und<br />

Lieferanten-Charta. Diese Vorgaben und Maßnahmen werden im gesamten Saint-<br />

Gobain Konzern implementiert und gelten somit auch für Oberland. Diese aktuellen<br />

Maßnahmen sind ein Spiegelbild der fortwährenden Bemühungen, das Risikomanagement<br />

kontinuierlich zu verbessern.<br />

Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt bei den einzelnen Konzernunternehmen<br />

der Oberland durch lokale Buchhaltungssysteme. Die lokal erstellten Abschlüsse, erweitert<br />

um IFRS-Adjustments, werden an das Online-Informationsprogramm Magnitude des Softwareunternehmens<br />

Cartesis, im internen Sprachgebrauch auch SIF (Système d’Informations<br />

Financières) genannt, durch Meldung der einzelnen Konzernunternehmen übermittelt.<br />

compliance-programm<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

einsatz von it-systemen<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

73


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

74<br />

Die gemeldeten Abschlüsse werden erfasst und gespeichert, so dass dort alle relevanten<br />

Informationen in einer umfangreichen Datenbank verfügbar sind. Mithilfe dieses<br />

Informationssystems wird anhand der einzelnen Abschlüsse und nachfolgender<br />

Konsolidierungsvorgänge der Konzernabschluss erstellt. Ferner sind in diesem Informationssystem<br />

systemintegrierte Kontrollen und Validierungen implementiert.<br />

einzelrisiken<br />

Durch die transparente Aufbereitung der Einzelrisiken kann die Risikosituation angemessen<br />

gesteuert werden.<br />

Absatzrisiken<br />

Das Oberland Geschäft ist breit aufgestellt, eine wesentliche Abhängigkeit von<br />

einem bestimmten Teilsegment besteht nicht, die größten Sparten (Bier, Wein, Sekt,<br />

Food) erzielen über 50 % des Umsatzes. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Absatzoder<br />

Umsatzzahlen dieser oder aller von Oberland bearbeiteten Teilsegmente gleichzeitig<br />

einbrechen, wird als gering eingeschätzt.<br />

Als wesentliches Marktrisiko gelten anhaltende Substitutionseffekte in einigen Sparten<br />

der Getränke- und Lebensmittelindustrie, allerdings sind die großen Umstellungen<br />

bei den Sparten mit identifiziertem Substitutionspotenzial nahezu abgeschlossen.<br />

Eine Ausnahme bildet der Bereich Bier, dort wurde bislang vom Kunden kein anderes<br />

Verpackungsmaterial akzeptiert. Des Weiteren ist der Trend weg von Mehrweg-<br />

Getränkeverpackungen hin zu Einwegverpackungen zu beobachten. Das eingeführte<br />

Einwegpfand hat seine Lenkungsfunktion verfehlt und konnte die Mehrwegquote nicht<br />

stützen. Trotzdem ist eine mit dem Mineralwasser- und Softdrinkmarkt vergleichbare<br />

Entwicklung in den Sparten Bier, Wein und Spirituosen nicht absehbar.<br />

In den einzelnen Teilsegmenten besteht ein eher geringes Risikopotenzial. Obwohl die<br />

Bereiche Bier und Wein im Jahr 2009 einen leichten negativen Trend durchlebten,<br />

blieb dieser in einem überschaubaren Rahmen. Zum Teil wird dieser Effekt auch durch<br />

die positive Entwicklung in den Segmenten Sekt und Food kompensiert.<br />

Durch die Kurzfristigkeit der Schwankungen der Kapazitätsmaßnahmen am Markt,<br />

verglichen mit der Langfristigkeit der Investitionsentscheidungen und somit der Kapazitätsbereitstellung,<br />

entsteht ein permanentes kurzfristiges Kapazitätsungleichgewicht.<br />

Beschaffungsrisiken<br />

Diese Risikoklasse betrifft einerseits die Verfügbarkeit von zu beziehenden Waren,<br />

in Deutschland sind insbesondere Scherben betroffen, und andererseits die Qualität der<br />

bezogenen Produkte. Durch unser laufendes Lieferantenkontrollverfahren wird eine<br />

gleichbleibend hohe Qualität sichergestellt.


Die Hauptrisiken im Herstellungsprozess von Behälterglas sind die zunehmend unvor-<br />

hersehbaren Energie- und Rohstoffpreise. In Deutschland sind dies die Öl-, Strom- und<br />

Gaspreise. In der Ukraine und Russland sind insbesondere die Gaspreise relevant,<br />

die durch eine politisch kontrollierte Monopolsituation entsprechend gesteuert werden.<br />

Ferner von Bedeutung ist die ausreichende Verfügbarkeit von CO 2-Emissionsrechten.<br />

Oberland verfügt für die 2. Handelsperiode (2008–2012) über nahezu ausreichend Zerti-<br />

fikate und wird die notwendigen Maßnahmen ergreifen, etwaige Lücken vollständig<br />

zu schließen. Langfristig, für die 3. Handelsperiode, könnte der Wandel des politischen<br />

und rechtlichen Umfelds allerdings die Ertragslage der Oberland durchaus beeinflussen.<br />

Mehr noch als im Jahr 2008 steht vor dem Hintergrund der aktuellen Finanz- und Wirt-<br />

schaftskrise die finanzielle Stabilität wichtiger Lieferanten im Fokus. Vorauszahlungen,<br />

die im Einzelfall im Investitionsbereich notwendig sind, werden abgesichert und die<br />

operative Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten darf gemäß internen Regelungen<br />

definierte Schwellenwerte nicht überschreiten.<br />

In der Ukraine bleibt die Gasversorgung weiterhin ein zentrales Thema. Zu Abschaltungen<br />

ist es bekanntlich bereits gekommen und dieses Risiko besteht weiterhin. Oberland wurde<br />

bisher von akuten Notständen verschont, da wir unsere Lieferantenbeziehungen auf<br />

Partner stützen, die nicht auf die ukrainische staatliche Gasversorgung angewiesen sind.<br />

Industrielle Risiken<br />

Die Auswirkungen von Risiken wie Feuer, Hochwasser oder sonstigen schwerwiegenden<br />

Ereignissen, deren Eintritt unwahrscheinlich ist, aber Schäden verursachen könnte,<br />

die trotz individueller Absicherung nicht in vollem Umfang zu kompensieren sind,<br />

werden allein durch die Aufteilung in unabhängige Werke mit unterschiedlichen<br />

Standorten verringert.<br />

Durch die langen Laufzeiten von Investitionen besteht die Möglichkeit, dass innerhalb<br />

der geplanten Lebenszeit der Investitionen ein vorher nicht kalkulierbarer Nachrüstaufwand<br />

anfällt. Besonders bei der Thematik Umwelt und Umweltauflagen ist ein<br />

solcher Sachverhalt denkbar. Im Bereich Umwelt ist durch interne Prozesse sichergestellt,<br />

dass sämtliche Investitionen die geltenden Vorschriften erfüllen.<br />

Ausfallrisiken<br />

Generell wirkt die stabile Kundenstruktur einer hohen Unsicherheit bezüglich der<br />

individuellen Ausfallrisiken entgegen. Maßnahmen zur Minimierung der Ausfallrisiken<br />

sind Kreditversicherung, angepasste Zahlungsbedingungen, stringente Einhaltung<br />

von Limits und monatliche Einzeldurchsicht. In Deutschland entstehen erfahrungsgemäß<br />

aus diesen Ausfallrisiken bei Oberland nur minimale Schäden. In Russland und<br />

der Ukraine werden diese Instrumente seit 2007 eingesetzt und haben sich dort bewährt.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

75


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

76<br />

zinssatz in %<br />

In der derzeitigen Konjunkturlage muss allerdings mit einer gravierenden Verschlech-<br />

terung der Liquiditätslage vieler Kunden in Deutschland, aber noch mehr in Russland<br />

und der Ukraine, gerechnet werden. Das könnte für Oberland dazu führen, dass im<br />

Einzelfall Zahlungen verspätet oder nicht eingehen. Derzeit ist aber nicht erkennbar,<br />

dass hierdurch die Liquidität der Oberland ernsthaft gefährdet werden könnte (siehe<br />

unten: Liquiditätsrisiken).<br />

Bedingt durch die Ernte und das Konsumverhalten der Endverbraucher ergibt sich eine<br />

kundenseitige Saisonalität. Dieses Risiko wird jedoch durch das breite Produktsortiment<br />

erheblich reduziert.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Oberland ist an den Finanzpool der Compagnie de Saint-Gobain angeschlossen.<br />

Somit hängt die Liquiditätsausstattung der Oberland unmittelbar mit der Liquiditätslage<br />

des Saint-Gobain Konzerns zusammen. Der heute verfügbare Kreditrahmen<br />

garantiert die für den normalen Geschäftsverlauf notwendige Liquidität.<br />

Zinsänderungsrisiken<br />

Durch die Erweiterung der Aktivitäten im Osten ist die Verschuldung in den letzten<br />

Jahren angestiegen, wobei die Zinslast so relevant geworden ist, dass ein Zinsrisiko<br />

existiert. Im Jahresverlauf entwickelten sich die Zinsen wie im Folgenden dargestellt:<br />

in %<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

Stichtagskurs §-Kurs<br />

Des Weiteren erhielt die Saint-Gobain Oberland AG von der Saint-Gobain Benelux<br />

S.A. mit Wirkung zum 31. Juli 2009 ein Darlehen in Höhe von 50,0 Mio. Euro zu einem<br />

Zinssatz von 4,6 % bei vollständiger Rückzahlung bis zum 31. Juli 2012.<br />

In der Gesamtbetrachtung stellt die Zinslast keine Gefährdung der Ertragslage oder<br />

des Cashflows dar. Der konzerninterne Refinanzierungszinssatz hängt von den für<br />

Saint-Gobain oben erwähnten am Markt verfügbaren Zinssätzen ab.<br />

1,2


Investitionsrisiken<br />

Kurzfristig bestehen risikoreduzierende Maßnahmen darin, den Produktionsplan und<br />

die Kapazitäten laufend der Entwicklung des Auftragseinganges anzupassen. Allerdings<br />

ist die Tragweite der meisten Investitionsmaßnahmen im Behälterglasbereich außergewöhnlich<br />

langfristig (Wannenlaufzeiten > 10 Jahre), so dass kurzfristige Steuerungsmaßnahmen<br />

nur beschränkt möglich sind. Das Hauptrisiko bleibt hier die Fehleinschätzung<br />

künftiger Marktentwicklungen. Oberland ist daher erfolgreich bemüht,<br />

mit vielen Kunden langfristige Entwicklungspartnerschaften einzugehen.<br />

Währungsrisiken<br />

Kurzfristige Währungsrisiken<br />

Oberland tätigt Umsätze überwiegend in Euro, Rubel und Griwna. Für die Aktivitäten<br />

außerhalb des Euro-Raumes stehen den Umsätzen auch die Mehrzahl der Kosten in der<br />

jeweiligen Landeswährung gegenüber, so dass sich das tatsächliche direkte Währungsrisiko<br />

auf den Ergebnisbeitrag aus Russland und der Ukraine beschränkt. Insgesamt<br />

veränderte sich der außerhalb des Euro-Raumes erzielte Umsatz von 24,5 % auf 23,6 % des<br />

Gesamtumsatzes.<br />

Indirekt besteht ein weiteres Währungsrisiko in der für Oberland relevanten Ölpreisbestimmung<br />

in US-Dollar. Die kurzfristige Absicherung dieses Risikos erfolgt in Zusammenarbeit<br />

mit dem Saint-Gobain Konzern. Angaben zu den finanzwirtschaftlichen<br />

Risiken und den zugehörigen Sicherungsmaßnahmen sind im Anhang des Konzernabschlusses<br />

zu finden.<br />

Spekulationsgeschäfte oder Maßnahmen mit spekulativem Charakter sind gemäß den<br />

Unternehmensrichtlinien nicht zulässig und wurden auch nicht getätigt.<br />

Langfristige Währungsrisiken<br />

Die Anteile in Russland und der Ukraine und auch die massiven Kapitalerhöhungen<br />

im Jahr 2007 in der Ukraine wurden in Euro finanziert und belasten dementsprechend<br />

die Verschuldung der Saint-Gobain Oberland AG. Das somit erworbene oder gebildete<br />

Eigenkapital der Ostgesellschaften besteht aber in lokaler Währung und führt daher<br />

bei der Kapitalkonsolidierung mit den volatilen Kursen der betroffenen Währungen zu<br />

entsprechenden Wechselkursergebnissen. Dieser Situation hätte Oberland nur durch<br />

eine erhebliche Verschuldung der Ostgesellschaften in lokaler Währung begegnen<br />

können. Dies war in der Ukraine (Kapitalerhöhungen) allerdings zu keinem Zeitpunkt<br />

möglich. Für die russischen Gesellschaften war dies beim Kauf der Anteile ebenfalls<br />

nicht möglich. Allerdings wurden die Erweiterungsinvestitionen von 2007 und 2008<br />

bereits in Rubel finanziert und der kombinierte Cashflow der Gesellschaften sichert<br />

mittelfristig die Fähigkeit zur Selbstfinanzierung in lokaler Währung ab.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

77


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

78<br />

Personalrisiken<br />

Oberland ist an allen Standorten auf hochqualifizierte Mitarbeiter angewiesen und<br />

konkurriert mit zahlreichen Unternehmen um entsprechend geschultes Personal.<br />

Speziell in Deutschland wird durch intensive Kooperationen mit Hochschulen,<br />

Betreuung von Praktika und Abschlussarbeiten sowie Ausbildung in den Werken, für<br />

die notwendige Verfügbarkeit von potenziell einsetzbaren Kräften gesorgt.<br />

Der Fachkräftemangel betrifft auch die Standorte in Russland, vor allem in den techni-<br />

schen Bereichen. Insbesondere in Russland zeichnete sich ein Mangel an qualifizierten<br />

Fachkräften ab. Daher ist die Hauptaufgabe in diesen Werken, die Fluktuationsrate<br />

zu senken. Der Fachkräftemangel und die Inflation führten in Russland zu steigenden<br />

Löhnen und Gehältern.<br />

IT-Risiken<br />

Die Risiken im IT-Bereich gliedern sich in Systemausfallrisiken, mangelhafte Systemverfügbarkeit<br />

und Angriffe von außen.<br />

Das Ziel, für alle Anwendungen gleichermaßen eine Risikominimierung anzustreben,<br />

bedeutete eine Vielzahl von Ansätzen. Während das zentrale SAP R/3 System für die<br />

deutschen Standorte durch Saint-Gobain inklusive Redundanz zur Verfügung gestellt<br />

wird, müssen andere Systeme von Oberland selbst oder von externen Partnern gepflegt<br />

werden. Das Gleiche gilt für die Werke im Osten. Daran wurde im Berichtszeitraum<br />

intensiv gearbeitet.<br />

Risiken im Rechnungslegungsprozess<br />

Spezielle rechnungslegungsbezogene Risiken können zum Beispiel aus dem Abschluss<br />

ungewöhnlicher oder komplexer Geschäfte entstehen. Außerdem können durch<br />

bestehende Ermessensspielräume von Mitarbeitern beim Ansatz und bei der Bewertung<br />

von Bilanzpositionen weitere rechnungslegungsbezogene Risiken entstehen.<br />

Weiterhin können durch die Übertragung rechnungslegungsspezifischer Aufgaben<br />

Risiken auftreten. Diesen Risiken wird durch konzernweite entsprechende Vorgaben, den<br />

Einsatz qualifizierter Mitarbeiter und die bedarfsbezogene Hinzuziehung von Spezialisten<br />

begegnet.<br />

Rechtliche Risiken<br />

Aktuell ist kein wesentlicher Sachverhalt im Bereich der rechtlichen Risiken bekannt.<br />

Im Rahmen des Risikomanagements werden sämtliche Risiken betrachtet. Es werden<br />

vorbeugende Maßnahmen ergriffen, um die folgenden Risiken zu minimieren:<br />

unzureichend kontrollierte Verpflichtungen, Mängel im Prozess der Vertragsgestaltung,<br />

mangelhaftes oder verspätetes Management von Rechtsstreitigkeiten und schlechtes<br />

Management der juristischen Ressourcen. Zur Risikovermeidung sind im RMS konkrete<br />

Maßnahmen formuliert.


Umweltrisiken<br />

Durch die Produktion entstehen verfahrensbedingte Risiken, die Umwelt zu verunreinigen.<br />

Zur Minimierung dieser Risiken und zur kontinuierlichen Verbesserung der<br />

Umweltschutzleistung des Oberland Konzerns wurden umfassende Umweltschutzprogramme<br />

aufgestellt. Diese beinhalten ambitionierte Ziele, aus denen sich wiederum<br />

konkrete Umweltschutzmaßnahmen ableiten, die dann im Einzelnen umgesetzt<br />

werden. Bestätigt werden diese Prozesse durch die bestehenden Zertifizierungen.<br />

Die Werke in Deutschland und der Ukraine sowie Kavminsteklo in Russland sind alle<br />

nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Das Werk in Bad Wurzach ist zusätzlich nach<br />

EG-Verordnung 761/2001 validiert und hat die EMAS-Urkunde erhalten. Dadurch werden<br />

die Anwendung eines Umweltmanagementsystems und die regelmäßige Veröffentlichung<br />

von Umwelterklärungen sowie deren Überprüfung durch einen zugelassenen<br />

unabhängigen Umweltgutachter bestätigt.<br />

Einschätzung der Gesamtrisikosituation<br />

Bestandsgefährdende Risiken sind gegenwärtig und für die Zukunft nicht zu erkennen.<br />

Gegenüber der letzten Berichterstattung (Zwischenbericht zum 30.06.2009) hat sich<br />

jedoch die Risikolage durch die konjunkturelle Lage insbesondere in Russland und mehr<br />

noch in der Ukraine verschlechtert.<br />

Die folgende Übersicht zeigt die Klassifizierung der oben beschriebenen Einzelrisiken<br />

für Oberland. Unter dem Überbegriff Finanzrisiken sind Liquiditätsrisiken, Zinsänderungsrisiken<br />

und Währungsrisiken zusammengefasst.<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

hoch<br />

gering mittel<br />

Risikoschwelle<br />

IT-Risiken<br />

Personalrisiken<br />

Ausfallrisiken<br />

Rechnungslegungsrisiken<br />

Beschaffungsrisiken<br />

Investitionsrisiken<br />

Rechtliche Risiken<br />

gering<br />

Industrielle Risiken<br />

Verschlechterung Neutral Verbesserung<br />

Umweltrisiken<br />

Finanzrisiken<br />

mittel hoch<br />

Ergebniseffekt<br />

Absatzrisiken<br />

risk-map<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

79


sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

80<br />

einschränkender hinweis<br />

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ermöglicht durch die festgelegten<br />

Organisations-, Kontroll- und Überwachungsstrukturen die systematische Erfassung,<br />

Aufbereitung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie die<br />

sachgerechte Darstellung in der Konzern rechnungslegung.<br />

Auch wenn die internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme unter ständiger<br />

Beobachtung stehen und kontinuierlich verbessert werden, ist es nicht völlig auszuschließen,<br />

dass es insbesondere durch persönliche Ermessensentscheidungen,<br />

fehlerhafte Kontrollen, kriminelle Handlungen oder sonstige Umstände nur zu einer<br />

eingeschränkten Wirksamkeit und Verlässlichkeit der Systeme kommt.<br />

chaNceN- UNd prOGNOsebericht<br />

Der Chancen- und Prognosebericht beschreibt die voraussichtliche Entwicklung des<br />

Saint-Gobain Oberland Konzerns. Er enthält Aussagen und Informationen über Vorgänge,<br />

die in der Zukunft liegen. Diese vorausschauenden Aussagen und Informationen<br />

beruhen auf Erwartungen und Annahmen des Unternehmens zum Zeitpunkt der<br />

Veröffentlichung. Diese wiederum unterliegen bekannten und unbekannten Risiken<br />

und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Erfolg, die Geschäftsstrategie<br />

und die Ergebnisse des Konzerns. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb des<br />

Einflussbereichs des Unternehmens. Sollte eines der Risiken eintreten oder sich eine der<br />

Ungewissheiten realisieren oder sollte sich erweisen, dass eine der zugrunde liegenden<br />

Annahmen nicht korrekt war, kann die tatsächliche Entwicklung des Konzerns sowohl<br />

positiv als auch negativ von den Erwartungen und Annahmen in den zukunftsgerichteten<br />

Aussagen und Informationen dieses Chancen- und Prognoseberichts abweichen.<br />

Gesamtwirtschaftliche entwicklung<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa, besonders in Osteuropa, sind ge-<br />

prägt durch die Auswirkungen der Finanzkrise und die negativen Wachstumsprognosen<br />

in nahezu allen Volkswirtschaften. Die Prognose wird erschwert, da das volle Ausmaß<br />

der Auswirkungen aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise noch ungewiss ist.<br />

branchenentwicklung<br />

Deutschland<br />

Im Markt für Glasverpackungen war in 2009 sowohl Nachfrage als auch Auslastung<br />

über alle Bereiche hinweg wenig zufriedenstellend. Aufgrund der durchgeführten<br />

Kapazitätsmaßnahmen zeigte sich zunächst eine lebhafte Nachfrage auf dem Glasmarkt.<br />

Jedoch werden durch neue Wannen die Kapazitäten wieder erhöht. Speziell für die<br />

Jahre 2010 und 2011 ist mit andauernden Überkapazitäten in Deutschland zu rechnen.


Der Markt für Bierflaschen entwickelt sich seit geraumer Zeit rückläufig, deutlich<br />

wird dies auch durch den sinkenden Verbrauch. In 2009 wurde die 100 Mio. hl Marke<br />

des Bierkonsums unterschritten. Von dem Rückgang sind sämtliche Produkte von der<br />

Massensorte bis hin zu den Premium-Marken betroffen. Neuere Segmente wie leichte<br />

Biere, alkoholfreie Sorten und Mischgetränke bilden mit ihrer guten Entwicklung eine<br />

Ausnahme zur allgemeinen Tendenz. Allerdings ist deren Absatz im Vergleich zum<br />

klassischen Bier als relativ gering zu bezeichnen. Insgesamt betrachtet zeichnet sich für<br />

den gesamten Bereich Bier ein langsam fallender Trend ab.<br />

Der Bedarf im Weinsegment hat sich normalisiert, nachdem in 2008 auch aufgrund von<br />

erhöhten Beständen auf Seiten der Kellereien der Bedarf an Weinflaschen nicht in<br />

vollem Umfang befriedigt werden konnte. Im Berichtsjahr schlug das Pendel in die andere<br />

Richtung aus. Demzufolge wird sich die Nachfrage wieder auf deutlich höherem Niveau<br />

als in 2009 stabilisieren. Außerdem sind die Exportumsätze wie auch die exportierten<br />

Mengen deutscher Weine in den letzten Jahren gestiegen. Hinzu kommt, dass sich durch<br />

die Krise die Abfüllung tendenziell nach Deutschland verlagert.<br />

Der Bedarf an Sektflaschen steigt weiter. Bei Sekt zeigt sich im Übrigen ein anhaltender<br />

Trend zur individuellen Verpackung mit vielfältigen Formen, Farben oder Gravuren.<br />

Produkt- und Marketing-Innovationen werden von inländischen Abfüllern gefordert<br />

und begrüßt und führen zu stets neuen Anforderungen an die Behälterglasindustrie.<br />

Der Konjunktureinbruch drückt hier vorrangig auf das mittlere Preissegment und belastet<br />

somit auch teilweise unsere Erwartungen.<br />

Fruchtsäfte und -nektare sind in Deutschland weiterhin beliebt, jedoch finden sich diese<br />

inzwischen in nahezu allen gängigen Verpackungsarten. Dies hat schon in der Vergangenheit<br />

zu einem Einbruch beim Absatz von Glasflaschen im Bereich Saft geführt,<br />

dieser Trend hält weiter an. Allerdings könnte der Verweis der Deutschen Umwelthilfe<br />

auf die nicht mehr aufrechtzuerhaltende ökologische Sinnhaftigkeit von Getränkekartons<br />

zukünftig auf den Absatz von Glasverpackung für Saft einen positiven Einfluss<br />

haben. Allerdings ist dieser Einfluss eher langfristig zu sehen. Ebenfalls hält der Rückgang<br />

im Bereich der Wasserflaschen weiterhin an. Auch hier gibt es Ausnahmen, unverändert<br />

positiv entwickelt sich der Trend der hochwertigen Gastronomieflasche aus Glas.<br />

Im Nahrungsmittelbereich zeigt sich die Nachfrage unterschiedlich. Der Bedarf ist<br />

insbesondere abhängig von der jeweiligen Ernteentwicklung. In Summe liegt der Absatz<br />

jedoch unter den Vorjahreszahlen. Aufgrund der günstigen preislichen Positionierung<br />

von Glaskonserven gilt dieses Segment als relativ krisensicher. Gemildert wird dieser<br />

Einfluss allerdings durch die Marktträgheit dieser Segmente; zwischen Einlagerung der<br />

jeweiligen Ernten und Verbrauch durch den Konsumenten können mehrere Jahre liegen.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

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sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

82<br />

Die Lagerbestände bei unseren Kunden selbst werden aus Liquiditätssorgen weiterhin<br />

niedrig bleiben. Gleichwohl wirken diese Liquiditätsgründe aber auch kurzfristigen<br />

Investitionen in Substitutionsmaterialien wie PET entgegen, wodurch sich der Glasanteil<br />

im Lebensmittelmarkt stabilisiert.<br />

Osteuropa<br />

Russland und die Ukraine betreffen durch die dort vorhandenen Rahmenbedingungen<br />

andere Problemstellungen als Deutschland. So wird durch die Verteuerung von Alkohol,<br />

die sowohl Spirituosen als auch andere alkoholische Getränke betrifft, verstärkt illegal<br />

produzierter Alkohol konsumiert.<br />

In Osteuropa steht der gesamte Bierbereich in starker Konkurrenz zu PET-Flaschen.<br />

Zusätzlich treten auf den Biermarkt, in die verbleibenden Glasanteile, neue Wettbewerber<br />

ein, die den Bereich somit weiter unter Druck setzen.<br />

Die Entwicklung für Wein und Weinbrand zeigt sich durch Wachstum der lokalen<br />

Produktion weiterhin positiv. Insbesondere für Russland stellen Wein und Weinbrand<br />

ein dauerhaft tragfähiges Segment dar.<br />

In Russland findet eine Optimierung des Produktportfolios für Mineralwasser statt,<br />

um die zukünftige Lage zu verbessern.<br />

Für den Nahrungsmittelbereich wird eine stabile Entwicklung erwartet.<br />

ausrichtung des Konzerns<br />

Kundenzufriedenheit sichern durch den fortlaufenden Ausbau von Services, durch die<br />

stetige Steigerung der Qualität der Produkte, durch Innovationen am Produkt, durch<br />

Produktivitätsverbesserungen und damit auch durch die Sicherstellung der Lieferfähigkeit<br />

ist das wesentliche Ziel und somit entscheidend für die strategische Ausrichtung<br />

der Oberland. Ziel ist es, der Allround-Partner für Kunden im Bereich innovativer Glasverpackung<br />

zu bleiben und die Wettbewerbsvorteile weiter auszubauen.<br />

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, baut Oberland das Qualitätsmanagement<br />

weiter aus. Die Saint-Gobain Oberland AG war in Deutschland die erste Glashütte, die<br />

nach den neuen, strengen BRC-Standards zertifiziert wurde. Außerdem erhielt die Saint-<br />

Gobain Oberland AG in 2009 das DIN EN ISO 22000 Zertifikat für Hygienemanagement,<br />

das explizit ein Managementsystem für Lebensmittelsicherheit über die gesetzlichen<br />

Vorschriften hinausgehend vorschreibt. Dies unterstreicht das fortwährende Bestreben<br />

von Oberland, die Qualitätsführerschaft am Markt weiter zu verstärken.<br />

Angesichts laufend schwankender Energie- und Rohstoffkosten sind Einsparungen auf<br />

diesem Gebiet von zentraler Bedeutung. Nur so kann Oberland profitabel bleiben.


Ein werkübergreifendes Einkaufsmanagement nutzt hierbei alle Möglichkeiten, Kosten<br />

zu optimieren, bei gleichzeitiger Sicherstellung der Qualität.<br />

Basis für kontinuierliche Kundenzufriedenheit ist die Produktion von hochwertigen<br />

Glasverpackungen. Technische Verbesserungen am Heißen wie am Kalten Ende<br />

sowie Steigerung der Effizienz tragen hierzu wesentlich bei. Kundennähe wird durch<br />

innovative Serviceleistungen wie ein Extranet-Angebot für den direkten Austausch<br />

aller wichtigen Informationen mit den Ansprechpartnern beim Kunden intensiviert.<br />

Oberland stellt so sicher, der bevorzugte Partner für innovative Glasverpackungen<br />

zu sein und zu bleiben.<br />

erwartete Geschäfts- und ertragslage<br />

Deutschland<br />

Im Jahr 2010 ist mit einer beachtlichen Erholung der Weltwirtschaft zu rechnen, für<br />

Deutschland wird ein Wachstum zwischen 1,0 % und 2,0 % erwartet. Zum Jahresbeginn<br />

wird der Beschäftigungsabbau seinen Höhepunkt erreichen und mit abnehmender<br />

Intensität bis zum Jahresende andauern. Auch durch eine sukzessive Rückführung der<br />

Kurzarbeit ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu erwarten. Dadurch dürfte sich die<br />

Konsumbereitschaft der privaten Haushalte deutlich reduzieren. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr zeichnet sich am Gesamtmarkt eine Erholung ab, diesen Trend wird allerdings<br />

die Glasverpackungssparte und im Speziellen Oberland erst später verspüren. Wie sich<br />

die Krise erst zeitversetzt äußerte, wird sich auch eine Erholung erst nach einer gewissen<br />

Verzögerung bemerkbar machen.<br />

Der Glasabsatz hat sich nach mehreren Jahren der Vollauslastung wieder beruhigt.<br />

Gerade im Mehrwegbereich ist der Absatz durch einen Investitionsstopp unserer Kunden<br />

deutlich rückläufig gewesen.<br />

Insgesamt ist Oberland auf Basis eines in 2009 erneut verbesserten Produktportfolios<br />

und umfangreicher Investitionen gut gewappnet, sich den genannten Herausforderungen<br />

zu stellen. Das Jahr 2009 reiht sich noch in die Vorjahre ein, die vor allem durch<br />

Vollauslastung und gute Ergebnisse gekennzeichnet waren. Für 2010 erwarten wir<br />

einen deutlich härteren Wettbewerb, besonders aufgrund von Überkapazitäten.<br />

In dieser Situation werden wir nach wie vor den Fokus auf Qualität und Kundenservice<br />

legen, anstatt uns auf Mengen auszurichten. Diese langfristige Strategie kann sich kurzfristig<br />

sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis in einem einstelligen prozentualen<br />

Rückgang auswirken. Für 2011 erwarten wir eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau.<br />

Russland<br />

Die zu einer Verschärfung der Kreditkonditionen führenden geringeren Kapitalzuflüsse<br />

beeinflussen zusammen mit den volatilen Ölpreisen die Investitionsbereitschaft.<br />

Für unsere Aktionäre<br />

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konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

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84<br />

Ihren Beitrag liefern auch die schwache Verbrauchernachfrage und die hohe Arbeitslosenquote.<br />

Infolgedessen wird sich für das Jahr 2009 ein negatives BIP-Wachstum von<br />

ca. 7,4 % ergeben.<br />

Das Berichtsjahr zeigt sich als das Jahr, das durch die Krise im Bereich der Glasbranche<br />

am heftigsten getroffen wurde. Allerdings zeichnet sich bereits Ende 2009 ein leichter<br />

positiver Trend ab, bei dem davon ausgegangen wird, dass er vorerst anhält.<br />

Der Wettbewerb bei den Glasverpackungsherstellern dürfte vor allem durch zusätzliche<br />

Hersteller und Neubauten von Werken härter werden. Allerdings ist Oberland auch<br />

in Russland mit seinem Produktportfolio optimal positioniert und deckt nun in idealer<br />

Weise die Region Südrussland ab.<br />

In Russland rechnen wir mit einem moderaten Umsatz- und Ergebniswachstum<br />

in 2010, für das Jahr 2011 gehen wir dann von einem zweistelligen Anstieg bei Umsatz<br />

und Ergebnis aus.<br />

Ukraine<br />

Prognosen über die Ukraine sind unter den aktuellen Bedingungen kaum möglich und<br />

nur mit äußerster Vorsicht abzugeben. Einerseits werden die Wahlen von Januar<br />

2010 die politische Landschaft stark beeinflussen. Die dadurch verursachte politische<br />

Unsicherheit, die wahrscheinlich einige Zeit nach den Wahlen anhalten wird, trägt<br />

zusätzlich zur Erhöhung der Finanzierungskosten bei, da die Risikoaversion der Investoren<br />

beträchtlich zugenommen hat. Andererseits wird sich zeigen, wie die Regierung<br />

mit der Kreditzusage des Internationalen Währungsfonds umgeht und ob dieser Kredit<br />

tatsächlich gewährt wird. Unsere Liquidität sowie die unserer Kunden ist von diesem<br />

Sachverhalt abhängig. In der Ukraine rechnen wir für 2009 mit einer handfesten Rezession<br />

und negativer BIP-Entwicklung. Frühestens 2010 könnte sich diese Entwicklung<br />

umkehren. Es ist noch nicht absehbar, inwiefern sich 2010 tatsächlich eine Erholung der<br />

wirtschaftlichen Lage ergeben wird. Ende 2011 gehen wir davon aus, dass ausstehende<br />

Marktbereinigungen stattgefunden haben und ein sinnvolles Gleichgewicht zwischen<br />

unseren Faktorkosten und unseren Verkaufspreisen am Markt erreicht werden kann.<br />

Wir erwarten für 2010 einen stabilen Umsatz mit einem leicht positiven Betriebsergebnis.<br />

Für 2011 gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend noch verstärkt.<br />

chancen<br />

Für die Werke in Russland und der Ukraine bestehen weiterhin die Chancen der dynamischen<br />

Wirtschaftsentwicklung auf nach wie vor wachsenden Märkten. Diesen<br />

Chancen steht neben politischen Unwägbarkeiten eine Zunahme an Wettbewerbern als<br />

Risiko gegenüber.


Das Hauptaugenmerk liegt auch für diese Standorte weiterhin auf Kundenzufriedenheit,<br />

Verbesserung der Qualität und Optimierung der industriellen Strukturen in den Werken.<br />

Effizienzsteigerung ist dabei einer der dringlichsten Verbesserungspunkte. Zur Annähe-<br />

rung an die internationalen Produktionsstandards von Saint-Gobain Packaging werden<br />

auch weiterhin konzernweite Strukturen, Abläufe und Prozesse in den Unternehmen<br />

vor Ort implementiert. Know-how-Transfer und praktische Unterweisungen durch erfahrene<br />

Mitarbeiter aus Deutschland sind dabei von großer Bedeutung.<br />

Die strategische Ausrichtung am Markt orientiert sich weiterhin an den Kernkompeten-<br />

zen im Lebensmittelsegment für die gesamte Region und im Wein- und Sektbereich für<br />

den russischen Markt sowie im Spirituosenmarkt in der Ukraine. Oberland wird die nun<br />

bestehenden Standorte stärker untereinander vernetzen und nutzen, um an sämtlichen<br />

potenziellen Wachstumsmöglichkeiten als Marktführer teilzuhaben.<br />

Gesamtaussage zur voraussichtlichen entwicklung<br />

Das Jahr 2009 stellt im laufenden Marktjahreszyklus einen weiteren Höhepunkt dar.<br />

Ein Zyklus, der historisch weit oberhalb der bisherigen Maßstäbe gelegen hat.<br />

Die folgenden Jahre, insbesondere 2010 und 2011, werden zunächst unter dem besagten<br />

Höchstwert liegen, dennoch zeichnet sich für die Zukunft eine deutlich bessere<br />

Profitabilität ab als in den Abschwungjahren des vorangegangenen Zyklus.<br />

Für 2010 halten wir im Vergleich zu 2009 für Oberland eine Abnahme von Umsatz und<br />

Ergebnis im einstellig prozentualen Bereich für möglich. Für 2011 rechnen wir wieder<br />

mit einer Verbesserung sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis.<br />

VOrstaNdsVerGÜtUNG<br />

Die Mitglieder des Vorstands der Saint-Gobain Oberland AG erhalten eine Vergütung,<br />

die wert- und leistungsorientiert ist. Diese setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Der fixe<br />

Bestandteil richtet sich nach den marktüblichen Voraussetzungen und der persönlichen<br />

Historie. Die variable Komponente besteht aus einem vom Unternehmensergebnis und<br />

der persönlichen Leistungen abhängigen Bonus, der sich am jeweiligen Zielerreichungsgrad<br />

orientiert. Die Gesamthöhe wird jährlich überprüft und mit der allgemeinen<br />

Geschäftsentwicklung abgeglichen. Außerdem erhalten die Mitglieder des Vorstands<br />

Nebenleistungen in Form von Sachbezügen, die im Wesentlichen aus dem nach steuerlichen<br />

Richtlinien anzusetzenden Wert der Dienstwagennutzung bestehen.<br />

Als Vergütungsbestandteil sind diese Nebenleistungen vom einzelnen Vorstandsmitglied<br />

zu versteuern. Sie stehen allen Vorstandsmitgliedern prinzipiell in gleicher Weise zu.<br />

Für die Mitglieder des Vorstands besteht zudem eine Vermögenshaftpflichtversiche-<br />

rung (D&O-Versicherung), die in Abweichung von Ziffer 3.8 des Deutschen Corporate<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

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sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

86<br />

Governance Kodex bisher keinen Selbstbehalt vorsieht, eine den gesetzlichen Grundlagen<br />

entsprechende Einführung eines Pflicht-Selbstbehalts erfolgt grundsätzlich<br />

in 2010. Die Vorstände haben ferner einen Anspruch auf Ruhegeld, sofern der Dienstvertrag<br />

beendet ist und die Voraussetzungen für den Bezug von Altersruhegeld oder<br />

anderen vergleichbaren Versorgungsleistungen erfüllt sind. Neben den von Saint-<br />

Gobain Oberland gewährten Vergütungsbestandteilen partizipieren die Mitglieder<br />

des Vorstands an den Aktienoptionsplänen der Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris.<br />

Die Gesamthöhe der Bezüge des Vorstands ist im Anhang und Konzernanhang<br />

dargestellt. Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 31. Mai 2006 beschlossen,<br />

dass die Nennung der Bezüge jedes einzelnen Vorstandsmitglieds im Anhang zum<br />

Jahresabschluss nach § 285 Satz 1 Nr. 9 lit. A Satz 5 bis 9 HGB sowie entsprechend<br />

im Konzernabschluss gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. A Satz 5 bis 9 HGB für den Zeitraum von<br />

fünf Jahren ab Fassung des Beschlusses unterbleibt.<br />

aUfsichtsratsVerGÜtUNG<br />

Die Vergütungsstruktur der Aufsichtsräte hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht<br />

geändert. Sie trägt der Verantwortung und dem Tätigkeitsumfang der Mitglieder des<br />

Aufsichtsrats Rechnung und ist in der Satzung geregelt. Über die Vergütungshöhe<br />

beschließt die Hauptversammlung, dies ist zuletzt am 24. Juni 1999 erfolgt.<br />

Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält neben dem Ersatz seiner Auslagen und einer ihm<br />

für die Aufsichtsratstätigkeit zur Last fallenden Umsatzsteuer nach Ablauf des Geschäftsjahres<br />

eine feste Vergütung von 7.700 Euro pro Jahr. Gemäß den Empfehlungen des<br />

Deutschen Corporate Governance Kodex wurden die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

und die seines Stellvertreters bei der Berechnung der Vergütung berücksichtigt.<br />

Der Vorsitzende und sein Stellvertreter erhalten jeweils 14.900 Euro pro Jahr.<br />

erKlärUNG des VOrstaNds gem. § 312 abs. 3 satz 3 aktG<br />

Unsere Gesellschaft erhielt bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung und<br />

wurde durch die im Bericht angegebenen getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen<br />

nicht benachteiligt. Dieser Beurteilung liegen die Umstände zugrunde, die uns im<br />

Zeitpunkt der berichtspflichtigen Vorgänge bekannt waren.<br />

Bad Wurzach, den 1. März 2010<br />

Der Vorstand


Versicherung der<br />

gesetzlichen Vertreter<br />

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

der Konzernabschluss und der Jahresabschluss ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns und der Gesellschaft vermitteln und im Lagebericht und Konzernlagebericht<br />

der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage<br />

des Konzerns und der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen<br />

und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns und der Gesellschaft<br />

beschrieben sind.<br />

Bad Wurzach, den 1. März 2010<br />

Saint-Gobain Oberland AG<br />

Der Vorstand<br />

Stefan Jaenecke Thomas Beyer Wolfgang Brauck<br />

Vorsitzender Personal Vertrieb<br />

Marcus B. Teschner Jorma Turpeinen Roland Unfried<br />

Finanzen Osteuropa Technik<br />

Für unsere Aktionäre<br />

nAchhAltigkeitsbericht<br />

lAgebericht<br />

konzernAbschluss<br />

JAhresAbschluss<br />

sonstige AngAben<br />

sAint-gobAin oberlAnd geschäFtsbericht 2009<br />

87


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

88<br />

Jahresabschluss des Konzerns<br />

für das GeschäftsJahr 2009


Y Bier ist heute das in Deutschland<br />

und vielen anderen Ländern meist -<br />

konsumier te alkoholische Getränk Y<br />

Es gibt ca. 2.800 europäische Brau-<br />

ereien – davon über 1.300 deutsche<br />

Braustätten. Darunter ist eine Vielzahl<br />

von Kleinbrauereien, die die Vielfalt<br />

an Biersorten in Deutschland begrün-<br />

den Y Nach dem bayerischen Rein-<br />

heitsgebot von 1516 sind für Bier nur<br />

Wasser, Hopfen und Gerste als Zutaten<br />

erlaubt Y Zwei Fässer Bier waren 1836<br />

die erste Fracht, die in Deutschland mit<br />

der Eisenbahn befördert wurde<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

90


Gewinn- und VerlustrechnunG<br />

des saint-Gobain oberland Konzerns<br />

in TEUR Anhang 2009 2008<br />

Umsatzerlöse (1) 523.107 556.492<br />

Umsatzkosten –429.175 –459.037<br />

Allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten –22.720 –20.945<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten –896 –860<br />

Sonstige Erträge 10.071 6.929<br />

Sonstige Aufwendungen –11.814 –3.900<br />

Operatives Ergebnis (2) 68.573 78.679<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen (3/18/21) –6.939 –8.404<br />

Zinsen und ähnliche Erträge (3/18/21) 1.159 1.206<br />

Zinsergebnis (18/21) –5.780 –7.198<br />

Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen (3/18/21) 45 957<br />

Finanzergebnis (3) –5.735 –6.241<br />

Ergebnis vor Steuern 62.838 72.438<br />

Ertragsteueraufwand (4) –17.986 –16.627<br />

Latenter Steueraufwand/-ertrag (4) 4 –3.340<br />

Ertragsteuern gesamt (4) –17.982 –19.967<br />

Jahresergebnis 44.856 52.471<br />

davon entfallen auf:<br />

gezeichnetes Kapital und Rücklagen,<br />

die den Anteilseignern der Mutter gesellschaft zuzuordnen sind 44.472 51.562<br />

Minderheitsanteile am Eigenkapital 384 909<br />

Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert und unverwässert) (5) 44,47 51,56<br />

Dividende je Aktie in EUR (6) 26,00 22,00<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

91


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

92<br />

bilanz<br />

des saint-Gobain oberland Konzerns<br />

Aktiva<br />

in TEUR Anhang 31.12.2009 31.12.2008<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Geschäfts- und Firmenwerte (7) 9.714 10.091<br />

Immaterielle Vermögenswerte (7) 998 933<br />

Sachanlagen (7) 283.087 259.901<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte (7/18) 1.677 1.677<br />

Sonstige Forderungen (8/18/19) 367 551<br />

Latente Steueransprüche (15) 759 975<br />

Langfristige Vermögenswerte 296.602 274.128<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Vorräte (9) 101.324 98.667<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (10/18) 46.251 49.174<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (11/18) 15.086 32.424<br />

Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (12) 512 3.777<br />

Sonstige Vermögenswerte (10/18) 27.651 19.969<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 190.824 204.011<br />

Summe Aktiva 487.426 478.139


Passiva<br />

in TEUR Anhang 31.12.2009 31.12.2008<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital (13) 26.000 26.000<br />

Rücklagen (13) 139.707 114.289<br />

Konzernergebnis (13) 44.472 51.562<br />

Beitrag des Mutterunternehmens (13) 1.047 904<br />

Währungsumrechnungsdifferenzen (13) –55.868 –49.955<br />

Anteile anderer Gesellschafter (13) 6.980 7.468<br />

Eigenkapital 162.338 150.268<br />

Langfristige Schulden<br />

Rückstellungen (14/18) 67.244 62.893<br />

Latente Steuerschulden (15) 23.188 23.682<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten (16/18) 57.804 65<br />

Langfristige Schulden 148.236 86.640<br />

Kurzfristige Schulden<br />

Rückstellungen (14/18) 1.533 2.090<br />

Ertragsteuerschulden (17) 5.097 3.990<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten (17/18) 48.882 119.167<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (17/18) 95.663 94.198<br />

Sonstige Verbindlichkeiten (17/18) 25.677 21.786<br />

Kurzfristige Schulden 176.852 241.231<br />

Summe Passiva 487.426 478.139<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

93


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

94<br />

GesamterGebnisrechnunG<br />

des saint-Gobain oberland Konzerns<br />

in TEUR Anhang 2009 2008<br />

Jahresergebnis 44.856 52.471<br />

Sonstiges Ergebnis<br />

Zeitwertänderungen von Cashflow-Hedges (13/21) 949 –3.741<br />

Erfolgswirksame Realisierung von Cashflow-Hedges<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste<br />

(13/21) 3.741 –778<br />

aus Pensionsrückstellungen (IAS 19.93A) (13/14) –4.897 4.476<br />

Währungsumrechnung (13) –6.205 –41.019<br />

Sonstiges Ergebnis vor Steuern<br />

Latente Steuern auf im Sonstigen Ergebnis<br />

–6.412 –41.062<br />

erfasste Erträge und Aufwendungen (13) 63 –4<br />

Sonstiges Ergebnis –6.349 –41.066<br />

Gesamtergebnis 38.507 11.405<br />

davon den Anteilseignern des Konzerns zustehend 38.415 12.144<br />

davon auf andere Gesellschafter entfallend 92 –739


KapitalflussrechnunG<br />

des saint-Gobain oberland Konzerns<br />

in TEUR<br />

Anhang/<br />

Anmerkung 2009 2008<br />

Jahresergebnis des Konzerns 44.856 52.471<br />

Korrektur um Steueraufwand, Finanzergebnis 23.717 26.208<br />

Operatives Konzernergebnis 68.573 78.679<br />

Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte (7) 32.488 31.825<br />

Veränderung der langfristigen Rückstellungen * –3.766 –2.739<br />

Gezahlte Zinsen –2.179 –4.959<br />

Erhaltene Zinsen 790 627<br />

Gezahlte Ertragsteuern (operativ) –15.813 –18.054<br />

Erhaltene Dividende 45 956<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Transaktionen –638 66<br />

Cashflow 79.500 86.401<br />

Ergebnis aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte<br />

und zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte (7) 949 –222<br />

Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen –557 412<br />

Veränderung der Vorräte * –3.518 –20.749<br />

Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten<br />

* –2.790 –5.637<br />

(ohne Investitions-/Finanzverbindlichkeiten) * 7.177 16.484<br />

Cashflow aus operativer Tätigkeit 80.761 76.689<br />

Einzahlungen aus dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten (7) – 235<br />

Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten (7) 1.599 1.415<br />

Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen –372 –60.651<br />

Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte (7)** –59.651 –45.670<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit –58.424 –104.671<br />

Gezahlte Dividenden –26.008 –22.011<br />

Einzahlungen aus der Aufnahme von finanziellen Verbindlichkeiten 60.259 111.135<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von finanziellen Verbindlichkeiten<br />

Veränderung der sonstigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />

–73.238 –53.960<br />

mit Finanzierungscharakter 715 5.144<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –38.272 40.308<br />

Liquiditätswirksame Veränderung der Zahlungsmittel –15.935 12.326<br />

Wechselkursbedingte Veränderung –1.403 –3.579<br />

Konsolidierungskreisbedingte Veränderung – 16.264<br />

Zu-/Abnahme der Zahlungsmittel –17.338 25.011<br />

Finanzmittel am Anfang der Periode (11) 32.424 7.413<br />

Finanzmittel am Ende der Periode (11) 15.086 32.424<br />

* Abweichungen gegenüber der Veränderung der Bilanzpositionen in 2008 resultieren überwiegend aus<br />

Währungs umrechnungsdifferenzen.<br />

** Differenzen gegenüber Zugängen bzw. der Veränderung der Bilanzposition resultiert vor allem aus<br />

Umgliederungen der zum Verkauf vorgesehenen Vermögenswerte in das Anlagevermögen.<br />

In den Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte ist ein Wertminderungsaufwand von TEUR 487 enthalten (Vorjahr: TEUR 0).<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

95


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

96<br />

anhanG zum Konzernabschluss<br />

der saint-Gobain oberland aG zum 31. dezember 2009<br />

A. Allgemeine erläuterungen<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG ist ein selbständiges Tochterunternehmen der international tätigen<br />

Compagnie de Saint-Gobain. Die Geschäftstätigkeit des Saint-Gobain Oberland Konzerns umfasst im<br />

Kerngeschäft die Produktion und den Vertrieb von Behälterglas, das technische Geschäft betrifft<br />

die Herstellung und weltweite Distribution von Maschinen und Ausrüstungsteilen für die Behälterglas<br />

industrie. Die Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Oberlandstraße, 88410 Bad Wurzach,<br />

Deutschland, beschäftigt derzeit 3.925 Mitarbeiter (Vorjahr: 4.251).<br />

Der vorliegende Konzernabschluss wurde unter Beachtung aller am Abschlussstichtag verpflichtend<br />

anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting<br />

Standards Board (IASB), London, sowie aller für das abgelaufene Geschäftsjahr verbindlichen Interpretationen<br />

des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der<br />

EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften erstellt.<br />

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten der Bilanz und der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert ausgewiesen<br />

und erläutert.<br />

Konzernwährung ist der Euro. Alle Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, soweit nichts<br />

anderes vermerkt ist.<br />

B. BilAnzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Allgemein<br />

Die folgenden Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden sind in den dargestellten<br />

Berichtsperioden angewendet worden. Sie wurden von allen in den Konzernabschluss einbezogenen<br />

Unternehmen angewendet.<br />

neue rechnungslegungsstandards<br />

Das IASB (International Accounting Standards Board) und das IFRIC haben folgende, für den Saint-Gobain<br />

Oberland Konzern relevante Standards herausgegeben, die im Berichtsjahr erstmals verpflichtend<br />

anzuwenden sind:<br />

IAS 1 Darstellung des Abschlusses, überarbeitete Version<br />

Die Änderungen betreffen im Wesentlichen die Eigenkapitalveränderungsrechnung, die Gesamtergebnisdarstellung<br />

und die Bezeichnung der Abschlussbestandteile.


IAS 23 Fremdkapitalkosten, überarbeitete Version<br />

Fremdkapitalzinsen sind bei der Anschaffung bzw. Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts<br />

zwingend in die Bemessung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten einzubeziehen. Im Rahmen des<br />

bisher geltenden Wahlrechts wurden diese Zinsen direkt aufwandswirksam erfasst.<br />

IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen, überarbeitete Version<br />

Die geänderte Version enthält Klarstellungen zur Definition von Ausübungsbedingungen und<br />

Annullierungen.<br />

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben, überarbeitete Version<br />

Die Änderungen betreffen Angaben zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) sowie<br />

zum Liquiditätsrisiko.<br />

IFRS 8 Segmentberichterstattung nach dem so genannten ‚Management Approach‘<br />

IFRS 8 ersetzt die bisherigen Vorschriften des IAS 14 zur Segmentberichterstattung. Die wesentliche<br />

Änderung beinhaltet, dass der Aufbau der Segmentberichterstattung der von den Entscheidungsträgern<br />

intern verwendeten Berichtsstruktur folgt (Management Approach). Ziel dieser Darstellung ist, dem<br />

externen Abschlussleser dieselben Informationen zur Verfügung zu stellen, die das Management als<br />

Basis für seine Beurteilungen und Entscheidungen nutzt.<br />

Folgende Standards und Interpretationen von IASB und IFRIC werden im Konzernabschluss zum<br />

31. Dezember 2009 nicht vorzeitig angewendet:<br />

IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse, überarbeitete Version<br />

IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse, überarbeitete Version<br />

IFRIC 16 Absicherungen einer Netto-Investition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb<br />

IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten durch Kunden<br />

IFRS 3, IAS 27 und IFRIC 16 sind erstmals für Geschäftsjahre ab dem 1. Juli 2009, IFRIC 18 für Geschäfts-<br />

jahre ab dem 1. November 2009 verpflichtend anzuwenden. Es ist nicht zu erwarten, dass die erstmalige<br />

Anwendung der Standards und Interpretationen, soweit sie relevant sind, wesentliche Auswirkungen<br />

auf die künftigen Konzernabschlüsse haben werden.<br />

geschäfts- oder Firmenwerte<br />

Beim Erwerb eines Unternehmens werden dessen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden<br />

zum Zeitpunkt des Erwerbs zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt.<br />

Gegebenenfalls vorzunehmende Anpassungen auf diese Werte werden innerhalb von 12 Monaten<br />

vorgenommen.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

97


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

98<br />

Ein Geschäfts- oder Firmenwert stellt die Differenz zwischen Anschaffungskosten und anteiligem, mit<br />

bei zu legendem Zeitwert bewerteten Netto-Vermögen dar. Sollte das anteilige Netto-Vermögen die<br />

Anschaffungskosten übersteigen, wird der Unterschiedsbetrag direkt in der Gewinn- und Verlustrech-<br />

nung erfasst.<br />

Für in der Konzernbilanz angesetzte Geschäfts- oder Firmenwerte wird jedes Kalenderjahr mindestens<br />

ein Impairment Test gemäß IAS 36 (Wertminderung von Vermögenswerten) durchgeführt, der auf<br />

den 5-Jahres-Geschäftsplänen der Cash Generating Units, denen sie zugeordnet werden, basiert. Dabei<br />

wird untersucht, wie sich das Maximum aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert zum Buchwert<br />

der Cash Generating Unit verhält. Die zugrunde liegenden 5-Jahres-Pläne berücksichtigen sowohl<br />

vergangene Erfahrungen als auch externe Informationsquellen.<br />

Als relevante Cash Generating Units mit zugeordnetem Geschäfts- oder Firmenwert wurden die Tochter-<br />

unternehmen Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO, ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod sowie CJSC<br />

Consumers-Sklo-Zorya identifiziert. Auf Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO entfällt ein Goodwill in Höhe<br />

von TEUR 910 (Vorjahr: TEUR 951), auf ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod in Höhe von TEUR 3.740<br />

(Vorjahr: TEUR 3.909) und auf CJSC Consumers-Sklo-Zorya in Höhe von TEUR 5.064 (Vorjahr: TEUR 5.231).<br />

Zur Ermittlung des Nutzungswertes wird der Buchwert der Vermögenswerte und Schulden der jeweiligen<br />

Cash Generating Units mit dem Zeitwert ihrer abgezinsten zukünftigen Cashflows verglichen.<br />

Der prognostizierte Cashflow des fünften Jahres wird als ewige Rente unter der Annahme eines<br />

3–5 % igen Marktwachstums fortgeschrieben.<br />

Der für die Cashflows verwendete Abzinsungssatz entspricht den gewichteten durchschnittlichen<br />

Kapitalkosten unter Berücksichtigung der speziellen Risiken der jeweiligen Cash Generating Unit und<br />

liegt zwischen 11,7 % und 18,2 % (Vorjahr: 13,0 % und 16,6 %).<br />

Falls der Impairment Test ergibt, dass das Maximum aus Nettoveräußerungswert und Nutzungswert<br />

geringer ist als der Buchwert der Cash Generating Unit, wird eine Abwertung des Goodwills<br />

vorgenommen.<br />

Auf Goodwills erfasste Wertminderungen werden nicht rückgängig gemacht.<br />

immaterielle Vermögenswerte und sachanlagen<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungs kosten<br />

abzüglich Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.<br />

Die immateriellen Vermögenswerte sind alle zeitlich begrenzt nutzbar und werden in längstens<br />

8 Jahren abgeschrieben, enthalten sind Software und Lizenzen.


Geschäfts- und Fabrikgebäude werden in längstens 50 Jahren, Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung überwiegend in bis zu 12 Jahren planmäßig abgeschrieben.<br />

Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear.<br />

Jeder Teil einer Sachanlage mit einem bedeutsamen Anschaffungswert im Verhältnis zum gesamten<br />

Wert des Gegenstandes wird getrennt abgeschrieben.<br />

wertberichtigungen auf langfristige Vermögenswerte<br />

Langfristig genutzte Vermögenswerte werden gemäß IAS 36 (Wertminderung von Vermögenswerten)<br />

auf Werthaltigkeit überprüft, sobald Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass der<br />

Buchwert eines Vermögenswertes oder einer Gruppe von Vermögenswerten den beizulegenden Wert<br />

überschreiten könnte. In diesem Fall wird der Buchwert mit dem höheren Betrag entweder aus dem<br />

Nettoveräußerungserlös oder dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows aus der Nutzung<br />

der Vermögenswerte verglichen. Wenn der Grund für die Wertberichtigung entfallen ist, werden<br />

Zuschreibungen bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.<br />

Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Anstelle der planmäßigen Abschreibung ist eine<br />

jährliche Überprüfung der Werthaltigkeit nach IAS 36 vorzunehmen.<br />

leasing<br />

Leasingvereinbarungen werden nach Prüfung der Kriterien des IAS 17 entweder als Operating Lease<br />

oder als Finance Lease behandelt. Die Klassifizierung richtet sich danach, wer die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, hält.<br />

Leasingtransaktionen, bei denen der Konzern Leasinggeber ist und alle wesentlichen Chancen und<br />

Risiken, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer überträgt, werden beim<br />

Leasinggeber als Verkaufs- und Finanzierungsgeschäft angesetzt. In Höhe des Nettoinvestitions wertes<br />

aus dem Leasingverhältnis wird eine Forderung angesetzt und die Zinserträge erfolgswirksam erfasst.<br />

Alle übrigen Leasingtransaktionen, bei denen der Konzern Leasinggeber ist, werden als Operating Lease<br />

erfasst. In diesem Fall verbleibt der verleaste Gegenstand in der Konzernbilanz und wird planmäßig<br />

abgeschrieben. Leasingraten werden bei Forderungsentstehung als Ertrag ausgewiesen.<br />

Bei Leasingvereinbarungen, bei denen der Konzern als Leasingnehmer auftritt, werden die Leasing-<br />

raten beim Operating Lease bei Entstehung der Verbindlichkeit als Aufwand erfasst. Beim Finance<br />

Lease wird zu Beginn der Laufzeit sowohl ein Vermögenswert als auch eine Schuld in gleicher Höhe<br />

angesetzt, und zwar entweder mit dem beizulegenden Zeitwert des Leasing gegen stands oder dem<br />

Barwert der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser niedriger ist. Der Vermögens wert wird über<br />

den Zeitraum der erwarteten Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Leasingzahlungen werden in einen<br />

Finanzierungs- und in einen Tilgungsanteil der jeweiligen Restschuld aufgeteilt.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

99


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

100<br />

Vorräte<br />

Vorräte werden zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettover äuße-<br />

rungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang<br />

erzielbare Verkaufserlös, abzüglich noch anfallender Kosten.<br />

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstands preisen<br />

bewertet. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt mit den Herstellungskosten,<br />

diese umfassen die direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile<br />

der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Wertminderungen für Risiken als Folge eingeschränkter<br />

Verwendbarkeit sowie zur Beachtung der verlustfreien Bewertung sind in angemessenem Umfang<br />

berücksichtigt.<br />

zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte<br />

Sind Vermögenswerte zum Verkauf bestimmt (assets held for sale), werden keine weiteren plan mäßi-<br />

gen Abschreibungen vorgenommen, sondern der Zeitwert ermittelt. Eine Wertberichtigung wird<br />

vorgenommen, soweit der Buchwert dieser Vermögenswerte höher ist als der um die voraussichtlich<br />

noch anfallenden Veräußerungskosten reduzierte Zeitwert. Basis für den anzusetzenden Zeitwert<br />

ist eine Schätzung des erzielbaren Veräußerungserlöses.<br />

Finanzinstrumente<br />

Bei Finanzinstrumenten handelt es sich um Positionen, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zu<br />

einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder<br />

einem Eigenkapitalinstrument führen.<br />

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere übrige Finanzanlagen und Forderungen aus Liefe-<br />

rungen und Leistungen. Maßgeblich für den erstmaligen Ansatz in der Bilanz und für die Ausbuchung<br />

der finanziellen Vermögenswerte ist für alle Kategorien der finanziellen Vermögenswerte einheitlich<br />

der Handelstag, d. h. der Tag, an dem die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf eingegangen wurde.<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln<br />

oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen sowie originäre und derivative Finanzverbindlichkeiten.<br />

Finanzinstrumente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert<br />

bilanziert. Soweit im Folgenden beizulegende Zeitwerte von Finanzinstrumenten nicht explizit<br />

angegeben sind, weichen sie nicht oder nur geringfügig von den Buchwerten ab.<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte<br />

Alle sonstigen Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten ausgewiesen, da kein auf einem aktiven<br />

Markt notierter Preis vorliegt und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann.


Ausleihungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dabei werden unverzins-<br />

liche und niedrig verzinsliche Ausleihungen mit dem Barwert angesetzt.<br />

Dauerhafte Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst.<br />

Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie Verbindlichkeiten<br />

Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind zum Nennwert angesetzt.<br />

Um individuelle Risiken abzudecken, werden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Das allgemeine<br />

Kreditrisiko wird dadurch berücksichtigt, dass Wertberichtigungen durchgeführt werden, die auf<br />

empirischen Erfahrungswerten beruhen.<br />

Verbindlichkeiten werden grundsätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewertet.<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden in Übereinstimmung mit IAS 21<br />

bewertet. Forderungen werden ausgebucht, sobald die Bedingungen gemäß IAS 39 (Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung) erfüllt sind.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Finanzinstrumente werden zur Absicherung von Währungs- und Preisänderungsrisiken<br />

eingesetzt. Als Instrumente werden hierzu marktgängige Devisen- und Warentermingeschäfte<br />

angewandt. Der Einsatz solcher Derivatkontrakte ist durch Richtlinien geregelt und unterliegt einer<br />

ständigen Risikokontrolle.<br />

Verträge zur Sicherung von Währungspositionen werden generell mit der Compagnie de Saint-Gobain,<br />

der Muttergesellschaft der Gruppe, geschlossen. Diese deckt die Gegenposition am Markt ab. Ebenso<br />

wird ein Teil des Bedarfs an Heizöl über gruppeninterne Hedging-Kontrakte preislich gesichert.<br />

Sämtliche derivativen Finanzinstrumente werden gemäß IAS 39 (Finanzinstrumente) am Erfüllungstag<br />

zu Anschaffungskosten erfasst und danach zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei Cashflow-Hedges<br />

wird der effektive Teil der Marktwertänderung in die Position Andere Gewinnrücklagen eingestellt.<br />

Aktienbasierte Vergütung<br />

Anteilsbasierte Vergütungsmodelle werden gemäß den Vorschriften von IFRS 2 und IFRIC 11 bewertet<br />

und abgebildet.<br />

Bei der Saint-Gobain Oberland Gruppe finden die Regeln für anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich<br />

durch Eigenkapitalinstrumente (equity-settled) Anwendung. In diesem Zusammenhang werden<br />

Instrumente abgebildet, die vom Mutterunternehmen Compagnie de Saint-Gobain S.A. an die Mitarbeiter<br />

der Saint-Gobain Oberland Gruppe gewährt werden, d. h. Instrumente, bei denen Saint-Gobain<br />

Oberland weder rechtlich noch faktisch eine Verpflichtung zur Erfüllung der Optionen und Zusagen<br />

gegenüber den Mitarbeitern eingeht. Diese Verpflichtung verbleibt bei der Compagnie de Saint-Gobain S.A.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

101


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

102<br />

Aufgrund von IFRS 2.3 und IFRIC 11.8 wird ein eventuell entstehender Dienstzeitaufwand in der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine entsprechende Gegenbuchung im Eigenkapital unter der<br />

Position Kapitalrücklagen ausgewiesen.<br />

Die Höhe des Dienstzeitaufwands wird indirekt anhand der beizulegenden Zeitwerte der Eigenkapital-<br />

instrumente am Gewährungsstichtag ermittelt. Der gesamte Dienstzeitaufwand ergibt sich durch<br />

Multiplikation der Anzahl der gewährten Eigenkapitalinstrumente mit dem beizulegenden Zeitwert<br />

der Instrumente am Gewährungsstichtag. Wenn die Eigenkapitalinstrumente noch in der Berichtsperiode<br />

der Gewährung ausübbar sind und auch ausgeübt werden, erfolgt eine Verbuchung in voller<br />

Höhe mit einer entsprechenden Erhöhung im Eigenkapital. Ist die Ausübung der Optionen von der<br />

Ableistung einer bestimmten zukünftigen Dienstzeit abhängig, wird ein entsprechender Dienstzeitaufwand<br />

gleichmäßig auf den künftigen Erdienungszeitraum mit einer einhergehenden Erhöhung des<br />

Eigenkapitals verteilt.<br />

Beim Arbeitsplatzwechsel eines Mitarbeiters innerhalb des Saint-Gobain Konzerns bleibt der erfasste<br />

Eigenkapitalbeitrag beim alten Arbeitgeber erhalten, ab dem Zeitpunkt des Wechsels werden der<br />

entstehende Dienstzeitaufwand und die Eigenkapitalerhöhung unter Zugrundelegung des ursprünglichen<br />

Zeitwerts am Tag der Gewährung beim neuen Arbeitgeber erfasst.<br />

latente steuern<br />

Aktive und passive latente Steuern werden gemäß IAS 12 (Ertragsteuern) für sämtliche temporären<br />

Differenzen zwischen den Wertansätzen der einzelnen Steuerbilanzen und der Konzernbilanz und auf<br />

Verlustvorträge gebildet. Latente Steueransprüche werden in dem Maße bilanziert, wie es wahrscheinlich<br />

ist, dass zukünftige zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden.<br />

Der Ermittlung der latenten Steuern liegen in den einzelnen Ländern zum Realisierungszeitpunkt<br />

erwartete Steuersätze zugrunde. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen bzw.<br />

verabschiedeten gesetzlichen Regelungen.<br />

Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt, soweit die in<br />

IAS 12.74 genannten Kriterien vorliegen.<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen werden gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

bewertet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag<br />

bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen<br />

von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt.<br />

Die Berechnung erfolgt auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung<br />

von biometrischen Annahmen.


IAS 19 und dem damit verbundenen Wahlrecht folgend, werden versicherungs mathematische Gewinne<br />

und Verluste erfolgsneutral über das Eigenkapital erfasst. Der Aufwand aus der Dotierung der Pensions-<br />

rückstellungen ist den Personalaufwendungen, der enthaltene Zinsanteil dem Zinsaufwand zugeordnet.<br />

sonstige rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen werden angesetzt, soweit rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber<br />

Dritten bestehen, die auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich<br />

zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung<br />

aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet. Dieser ergibt<br />

sich auf der Basis der bestmöglichen Schätzung. Verpflichtungen aus bereits vollzogenen Liefer- und<br />

Leistungsbeziehungen, die einen höheren Sicherheitsgrad bezüglich der Höhe und des Zeitpunktes der<br />

Erfüllung der Verbindlichkeit haben, werden unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Der in den Aufwendungen für Arbeitnehmerjubiläen und Altersteilzeit enthaltene Zinsanteil der<br />

Rückstellungszuführung wird im Zinsaufwand gezeigt.<br />

umsatzrealisierung<br />

Umsatzerlöse werden unter Abzug von Erlösschmälerungen wie Skonti, Boni oder Rabatten zu dem<br />

Zeitpunkt erfasst, zu dem die maßgeblichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum der verkauften<br />

Waren und Erzeugnisse verbunden sind, auf den Käufer übertragen wurden, ein Preis vereinbart<br />

und bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Erträge werden erfasst, wenn<br />

es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der mit dem Geschäft verbundene wirtschaftliche Nutzen<br />

zufließen wird.<br />

emissionsberechtigungen<br />

Die unentgeltlich zugeteilten Emissionsberechtigungen decken den derzeitigen Bedarf im Wesent-<br />

lichen ab. Der Bilanzansatz erfolgt daraus resultierend zum Erinnerungswert in Höhe von EUR 1, der<br />

Zeitwert beträgt TEUR 5.038. Übersteigt der Ausstoß an CO2 die zugeteilten Berechtigungen, wird<br />

darüber hinaus eine Rückstellung für zusätzlich benötigte Zertifikate eingestellt.<br />

Verwendung von schätzungen<br />

Bei der Erstellung der Abschlüsse sind Schätzungen und Annahmen erforderlich, die die Höhe der bilan -<br />

zierten Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag<br />

und die Höhe der Erträge und Aufwendungen im Berichtszeitraum beeinflussen. Die zukunftsbezogenen<br />

Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die den Werthaltigkeitstests<br />

zugrunde gelegten Planungs- und Bewertungsprämissen, die Bilanzierung und Bewertung von<br />

Rückstellungen sowie auf die Realisierbarkeit zukünftiger Steuerentlastungen.<br />

Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage, unsicherer Prognoseaussichten und anderer Ereignisse<br />

können die tatsächlichen Ergebnisse von den Schätzungen abweichen. Die Schätzungen und zugrunde<br />

liegenden Annahmen werden laufend überprüft. Korrekturen von Schätzungen werden in der Periode<br />

erfasst, in der die Schätzung überprüft wurde.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

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saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

104<br />

währungsumrechnung<br />

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzern-<br />

unternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung gemäß IAS 21<br />

(Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse) nach der modifizierten Stichtagskursmethode.<br />

Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer<br />

Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der<br />

jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft.<br />

Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung von Tochterunternehmen, die in fremder Währung<br />

aufgestellt sind, werden grundsätzlich mit Jahresdurchschnittskursen, Vermögenswerte und Schulden<br />

zu Stichtagskursen sowie Posten des Eigenkapitals zu historischen Kursen umgerechnet. Der sich aus<br />

der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit dem Eigenkapital ver-<br />

rechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus der abweichenden Umrechnung von Bilanz und Gewinnund<br />

Verlustrechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen.<br />

Ein im Zusammenhang mit dem Erwerb ausländischer Tochtergesellschaften entstandener Geschäftsoder<br />

Firmenwert sowie Marktwertanpassungen werden als Vermögenswerte und Schulden des<br />

erworbenen Unternehmens behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet.<br />

In den Abschlüssen der einzelnen Konzernunternehmen werden monetäre Posten in Fremdwährung<br />

gemäß IAS 21 umgerechnet.<br />

Die für die Währungsumrechnung zugrunde liegenden Wechselkurse haben sich im Verhältnis zu<br />

einem Euro wie folgt verändert:<br />

Stichtagskurs Durchschnittskurs<br />

ISO Code 31.12.2009 31.12.2008 2009 2008<br />

Russischer Rubel RUB 43,15400 41,28300 44,13856 36,43850<br />

Ukrainische Griwna UAH 11,58960 11,22130 11,26122 7,69722<br />

US-amerikanischer Dollar USD 1,44060 1,39170 1,39349 1,47091


C. AngABen zur Konsolidierung<br />

Konsolidierungsgrundsätze<br />

Bei bereits vor dem 1. Januar 2004 dem Konsolidierungskreis der Saint-Gobain Oberland AG angehörenden<br />

Unternehmen wurde die Befreiungsregel des IFRS 1 in Anspruch genommen, wonach die<br />

bisherigen Konsolidierungsmaßnahmen beibehalten werden können.<br />

Die Kapitalkonsolidierung dieser Unternehmen erfolgte nach der Buchwertmethode zum Zeitpunkt<br />

des Erwerbs oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Tochterunternehmens in den<br />

Konzernabschluss. Der daraus resultierende Unterschiedsbetrag wurde voll mit den Gewinnrücklagen<br />

des Konzerns verrechnet.<br />

Für nach dem 1. Januar 2004 erworbene Unternehmen erfolgt die Kapitalkonsolidierung gemäß IFRS 3<br />

(Unter nehmens zusammenschlüsse) nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der An-<br />

schaffungs kosten mit dem zum Marktwert bewerteten Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidier-<br />

ten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Die Differenz zwischen den Anschaffungskosten<br />

und dem anteiligen Eigenkapital wird gemäß IFRS 3, soweit sie auf stillen Reserven oder stillen Lasten<br />

beruht, den Vermögenswerten und Schulden des Tochterunternehmens zugeordnet.<br />

Ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem Anteil am<br />

Nettozeitwert wird als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen und mindestens jährlich einer<br />

Prüfung auf Werthaltigkeit unterzogen. Ein passiver Unterschiedsbetrag wird erfolgswirksam in der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />

Vermögenswerte, Schulden, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie Ergebnisse aus kon-<br />

zerninternen Transaktionen (Zwischengewinne) werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.<br />

Die steuerliche Auswirkung erfolgswirksamer Konsolidierungsmaßnahmen wird durch eine<br />

ent sprech ende Anpassung der latenten Steuern berücksichtigt.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

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saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

106<br />

Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss des Saint-Gobain Oberland Konzerns sind neben der Saint-Gobain Oberland<br />

AG, 4 (Vorjahr: 4) inländische und 4 (Vorjahr: 4) ausländische Tochterunternehmen einbezogen,<br />

bei denen Beherrschung vorliegt:<br />

– Black Sea Glass Packaging LLC, Russland<br />

– GPS Glasproduktions-Service GmbH<br />

– Ruhrglas GmbH<br />

– Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO, Russland<br />

– CJSC Consumers-Sklo-Zorya, Ukraine<br />

– Süddeutsche Altglas – Rohstoff GmbH<br />

– Westerwald GmbH für Silikatindustrie<br />

– ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod, Russland<br />

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Saint-Gobain Oberland Konzerns und der Saint-Gobain Oberland<br />

AG mit Stand vom 31. Dezember 2009 ist Bestandteil dieses Anhangs.<br />

Erwerb weiterer Minderheitenanteile an Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO<br />

Der der Saint-Gobain Oberland AG zuzurechnende Anteil an Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO erhöhte<br />

sich durch Aktienkäufe um 1,1 % auf 94,3 %.<br />

d. erläuterungen zur BilAnz und zur gewinn- und VerlustreChnung<br />

(1) umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse resultieren in erster Linie aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Waren. Für weitere<br />

Erläuterungen zu den Umsatzerlösen verweisen wir auf den Abschnitt der Segmentbericht erstattung.<br />

(2) operatives ergebnis<br />

Im operativen Ergebnis sind Abschreibungen in Höhe von TEUR 32.488 (Vorjahr: TEUR 31.825) enthalten.<br />

Für weitere Angaben hierzu verweisen wir auf Punkt (7) Langfristige Vermögenswerte.<br />

Außerdem beinhaltet das operative Ergebnis Leistungen an Arbeitnehmer im Sinne von IAS 19<br />

in Höhe von TEUR 98.902 (Vorjahr: TEUR 98.992), Materialaufwand in Höhe von TEUR 239.054<br />

(Vorjahr: TEUR 276.120) sowie operative Währungsumrechnungsgewinne in Höhe von TEUR 707<br />

(Vorjahr: TEUR 3.055).<br />

Die Veränderung der sonstigen Erträge und sonstigen Aufwendungen ist hauptsächlich im Verkauf des<br />

zur Veräußerung gehaltenen Grundstücks in Essen und der damit verbunden vertraglichen Verpflichtungen<br />

zur Baureifmachung des Geländes begründet.


(3) Finanzergebnis<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Sonstige Finanzerträge/-aufwendungen 45 957<br />

davon Erträge aus Beteiligungen 45 957<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 1.159 1.206<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 14 9<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen –6.939 –8.404<br />

davon an verbundene Unternehmen –2.275 –3.975<br />

Finanzergebnis –5.735 –6.241<br />

Die Gesamtzinserträge für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten gemäß<br />

IAS 39 belaufen sich auf TEUR 1.158 (Vorjahr: TEUR 972), die entsprechenden Zinsaufwendungen auf<br />

TEUR 3.670 (Vorjahr: TEUR 4.598). Zinszuschüsse von dritter Seite (öffentliche Hand) für Investi -<br />

tions projekte sind mit TEUR 421 (Vorjahr: TEUR 298) aufwandsmindernd berücksichtigt.<br />

(4) ertragsteuern<br />

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw. ge-<br />

schuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.<br />

Die latenten Steuern für die deutschen Gesellschaften des Saint-Gobain Oberland Konzerns werden<br />

weiterhin nach dem seit dem 1. Januar 2008 geltenden Körperschaftsteuersatz von 15 %, einem Solidaritätszuschlag<br />

von 5,5 % und einer durchschnittlichen Gewerbeertragsteuer von 14,38 % mit einem<br />

Gesamtsteuersatz von 30,2 % berechnet (Vorjahr: 30,2 %).<br />

Die Berechnung ausländischer Ertragsteuern basiert auf den in den einzelnen Ländern gültigen<br />

Gesetzen und Verordnungen. Der angewandte Ertragsteuersatz für CJSC Consumers-Sklo-Zorya liegt<br />

unverändert bei 25 %, der Steuersatz für die russischen Konzernunternehmen wie im Vorjahr bei 20 %.<br />

Für thesaurierte Ergebnisse bei Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 9.771 (Vorjahr: TEUR 16.532)<br />

wurden keine latenten Steuern gebildet.<br />

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laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

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saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

108<br />

steueraufwand<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Ertragsteueraufwand der Periode –17.986 –16.627<br />

Latenter Steueraufwand/-ertrag 4 –3.340<br />

Ertragsteuern –17.982 –19.967<br />

Der effektive Steuersatz beträgt 28,6 % (Vorjahr: 27,6 %). Der Unterschied zum erwarteten Ertrag steuer satz,<br />

der im Jahr 2009 weiterhin bei 30,2 % lag, lässt sich wie folgt überleiten:<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Ergebnis vor Ertragsteuer (EBT) 62.838 72.438<br />

Erwartete Ertragsteuer (EBT x Steuersatz) 18.977 21.876<br />

Steuereffekte aus:<br />

Auswirkung Steuersatzänderung – –980<br />

Unterschiede aus ausländischen Steuersätzen –1.092 –1.323<br />

Aperiodischem Steuerertrag/Steueraufwand 16 –71<br />

Steuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen<br />

(permanente Differenzen) 1.032 1.127<br />

Konsolidierung –322 –31<br />

Nutzung steuerlicher Verlustvorträge – –416<br />

Sonstige Abweichungen –629 –215<br />

Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 17.982 19.967<br />

Tatsächlicher Steuersatz in % 28,6 27,6


(5) ergebnis je Aktie<br />

Die Anzahl der Aktien betrug in 2009, wie in 2008, unverändert 1.000.000 Stück. Einflüsse, die darüber<br />

hinaus zu einer Verwässerung des Ergebnisses je Aktie führen könnten, existieren nicht.<br />

Das Ergebnis je Aktie ermittelt sich anhand der folgenden Übersicht:<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Jahresergebnis 44.856 52.471<br />

Anteile anderer Gesellschafter 384 909<br />

Anteilseigner der Muttergesellschaft 44.472 51.562<br />

Aktienzahl in Tausend 1.000 1.000<br />

Ergebnis je Aktie (in EUR) 44,47 51,56<br />

(6) dividende je Aktie<br />

2009 2008<br />

Ausgeschüttete Dividende (in TEUR) 26.000 22.000<br />

Aktienzahl in Tausend 1.000 1.000<br />

Dividende je Aktie (in EUR) 26,00 22,00<br />

Die Höhe der Dividendenzahlung für 2009 an die Anteilseigner war zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung<br />

noch nicht festgelegt.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

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saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

110<br />

(7) langfristige Vermögenswerte<br />

entwicklung des Anlagevermögens 2008<br />

in TEUR<br />

Vortrag<br />

01.01.2008 Zugänge<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Veränderung<br />

Konsoli-<br />

dierungskreis<br />

Um-<br />

buchungen Abgänge<br />

In den Abschreibungen sind in 2009 TEUR 487 (Vorjahr: TEUR 0) Wertminderungsaufwendungen enthalten.<br />

Stand<br />

31.12.2008<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 10.766 – 4.368 – – 15.134<br />

Immaterielle Vermögenswerte 1.736 244 586 – 117 2.449<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten 172.701 2.356 14.527 1.022 1.086 189.520<br />

Technische Anlagen und Maschinen,<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 482.522 25.512 22.843 10.588 10.943 530.522<br />

In Herstellung befindliche Sachanlagen 13.026 23.670 794 –11.610 998 24.882<br />

Summe Sachanlagen 668.249 51.538 38.164 – 13.027 744.924<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.188 – – – – 2.188<br />

Anlagevermögen gesamt 682.939 51.782 43.118 – 13.144 764.695<br />

entwicklung des Anlagevermögens 2009<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Veränderung<br />

Vortrag<br />

Konsoli-<br />

Um-<br />

Stand<br />

in TEUR<br />

01.01.2009 Zugänge dierungskreis buchungen Abgänge 31.12.2009<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 15.134 – – – – 15.134<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Sachanlagen<br />

2.449 485 – – 69 2.865<br />

Grundstücke und Bauten<br />

Technische Anlagen und Maschinen,<br />

189.520 3.982 – 2.200 996 194.706<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 530.522 24.347 – 12.378 29.394 537.853<br />

In Herstellung befindliche Sachanlagen 24.882 33.629 – –14.578 379 43.554<br />

Summe Sachanlagen 744.924 61.958 – – 30.769 776.113<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte 2.188 – – – – 2.188<br />

Gesamt 764.695 62.443 – – 30.838 796.300


Vortrag<br />

01.01.2008<br />

Abschreibungen<br />

Geschäftsjahr<br />

2008 Abgänge<br />

Stand<br />

31.12.2008<br />

Differenzen<br />

aus Währungs-<br />

umrechnung Buchwert<br />

Stand<br />

31.12.2008 31.12.2008 01.01.2008<br />

– – – – –5.043 10.091 8.997<br />

1.266 293 111 1.448 –68 933 464<br />

88.431 5.245 357 93.319 –11.151 85.050 80.846<br />

333.546 26.287 9.686 350.147 –27.770 152.605 141.181<br />

– – – – –2.636 22.246 12.011<br />

421.977 31.532 10.043 443.466 –41.557 259.901 234.038<br />

511 – – 511 – 1.677 1.677<br />

423.754 31.825 10.154 445.425 –46.668 272.602 245.176<br />

Vortrag<br />

01.01.2009<br />

Abschreibungen<br />

Geschäftsjahr<br />

2009 Abgänge<br />

Stand<br />

31.12.2009<br />

Differenzen<br />

aus Währungs-<br />

umrechnung Buchwert<br />

Stand<br />

31.12.2009 31.12.2009 01.01.2009<br />

– – – – –5.420 9.714 10.091<br />

1.448 348 29 1.767 –100 998 933<br />

93.319 5.029 996 97.352 –12.249 85.105 85.050<br />

350.147 27.111 27.266 349.992 –30.939 156.922 152.605<br />

– – – – –2.494 41.060 22.246<br />

443.466 32.140 28.262 447.344 –45.682 283.087 259.901<br />

511 – – 511 – 1.677 1.677<br />

445.425 32.488 28.291 449.622 –51.202 295.476 272.602<br />

für unsere aKtionäre<br />

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laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

111


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

112<br />

(8) langfristige Forderungen<br />

Die langfristigen sonstigen Forderungen enthalten wie im Vorjahr hauptsächlich Forderungen aus<br />

Finanzierungsleasing. Bezüglich weiterer Erläuterungen zum Finanzierungsleasing verweisen wir auf<br />

Kapitel (19) Leasingverhältnisse.<br />

(9) Vorräte<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 48.594 50.087<br />

Unfertige Erzeugnisse 3.508 1.628<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren 49.222 46.952<br />

Gesamt 101.324 98.667<br />

Die Abwertungen betragen 2009 insgesamt TEUR 11.320 (Vorjahr: TEUR 11.916), der Bestand der Vorräte<br />

vor Abwertungen beträgt TEUR 112.642 (Vorjahr: TEUR 110.583).<br />

(10) Kurzfristige Vermögenswerte<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 46.251 49.174<br />

davon gegen verbundene Unternehmen 2.205 1.699<br />

Sonstige Vermögenswerte 27.651 19.969<br />

davon Steuerforderungen 4.294 3.799<br />

davon übrige Vermögenswerte 23.357 16.170<br />

(11) zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalente<br />

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente setzen sich im Wesentlichen aus erhaltenen<br />

Schecks und Bankguthaben zusammen.<br />

(12) zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte<br />

Bei zum Verkauf vorgesehenen Vermögenswerten handelt es sich in Höhe von TEUR 512 um Sachan-<br />

lagevermögen der stillgelegten Dekorationsanlage von CJSC Consumers-Sklo-Zorya, Ukraine. Derzeit<br />

finden Verkaufsverhandlungen mit potenziellen Käufern statt. Der entsprechende Vorjahreswert in<br />

Höhe von TEUR 3.777 enthielt neben den Sachanlagen von Zorya ein zwischenzeitlich veräußertes<br />

Grundstück in Essen.


(13) eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete und eingezahlte Kapital der Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Bad Wurzach,<br />

beträgt unverändert zum Vorjahr TEUR 26.000. Es setzt sich aus 1.000.000 auf den Inhaber lautende<br />

Stückaktien zusammen, der Nennwert pro Aktie beträgt EUR 26. Aufgrund der Vorschriften des § 20<br />

Abs. 4 AktG hat uns die Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris, mitgeteilt, dass sie über ihre Konzerngesellschaft<br />

Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, eine Mehrheitsbeteiligung über 96,7 % an unserer<br />

Gesellschaft hält.<br />

Rücklagen<br />

Kapitalrücklage<br />

Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Aktien sowie Beiträge des Mutterunternehmens.<br />

Gesetzliche Rücklage<br />

Es handelt sich um die gesetzliche Rücklage im Sinne des Aktiengesetzes.<br />

Gewinnrücklagen<br />

Die Gewinnrücklagen enthalten in der Vergangenheit erzielte Ergebnisse der in den Konzernab schluss<br />

einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Bestandteil der Gewinn rücklagen<br />

sind auch die erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS. Aktive<br />

Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung von Tochtergesellschaften vor dem 1. Januar 2004<br />

in Höhe von TEUR 10.007 wurden vollständig mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />

Die aktiven Unterschiedsbeträge aus den Kapitalkonsolidierungen ab 2005 werden gemäß IFRS 3<br />

als Geschäfts- oder Firmenwert separat in der Konzernbilanz ausgewiesen, die passiven Unterschiedsbeträge<br />

werden erfolgswirksam vereinnahmt.<br />

Weiterhin werden Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen<br />

ausländischer Tochterunternehmen mit einbezogen.<br />

Gemäß IAS 19 und dem damit verbundenen Wahlrecht folgend werden die versicherungsmathe-<br />

matischen Gewinne und Verluste erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.<br />

Anteile anderer Gesellschafter<br />

Die Anteile anderer Gesellschafter enthalten deren Kapitalanteil, das anteilige Jahresergebnis und die<br />

anteiligen Währungseffekte an den ausländischen Tochterunternehmen.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

113


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

114<br />

entwicklung des eigenkapitals der saint-gobain oberland Ag, Bad wurzach<br />

vom 1. Januar 2008 bis zum 31. dezember 2008<br />

in TEUR 01.01.2008<br />

Konzern-<br />

ergebnis<br />

Zeitwertänderungen<br />

von<br />

Cashflow-Hedges<br />

Erfolgswirksame<br />

Realisierung von<br />

Cashflow-Hedges<br />

Versicherungsmathematische<br />

Gewinne und<br />

Verluste aus<br />

Pensions -<br />

rückstellungen<br />

Saint-Gobain Oberland AG<br />

Gezeichnetes Kapital 26.000 – – – –<br />

Kapitalrücklage 43.690 – – – –<br />

Gesetzliche Rücklagen 249 – – – –<br />

Andere Gewinnrücklagen 56.591 – –3.741 –778 4.476<br />

Gewinnvortrag 1.094 – – – –<br />

Konzernergebnis<br />

Kumulierte Währungs-<br />

35.453 51.562 – – –<br />

umrechnungsdifferenzen –10.584 – – – –<br />

Summe Eigenkapital 152.493 51.562 –3.741 –778 4.476<br />

Fremdgesellschafter<br />

Minderheitenkapital 5.304 – – – –<br />

Kumuliertes übriges Konzernergebnis 477 909 – – –<br />

Summe Eigenkapital 5.781 909 – – –<br />

Gesamt<br />

Summe Eigenkapital 158.274 52.471 –3.741 –778 4.476<br />

vom 1. Januar 2009 bis zum 31. dezember 2009<br />

in TEUR<br />

Saint-Gobain Oberland AG<br />

01.01.2009<br />

Gezeichnetes Kapital 26.000 – – – –<br />

Kapitalrücklage 43.853 – – – –<br />

Gesetzliche Rücklagen 249 – – – –<br />

Andere Gewinnrücklagen 69.997 – 949 3.741 –4.897<br />

Gewinnvortrag 1.094 – – – –<br />

Konzernergebnis<br />

Kumulierte Währungs-<br />

51.562 44.472 – – –<br />

umrechnungsdifferenzen –49.955 – – – –<br />

Summe Eigenkapital 142.800 44.472 949 3.741 –4.897<br />

Fremdgesellschafter<br />

Minderheitenkapital 6.559 – – – –<br />

Kumuliertes übriges Konzernergebnis 909 384 – – –<br />

Summe Eigenkapital 7.468 384 – – –<br />

Gesamt<br />

Summe Eigenkapital 150.268 44.856 949 3.741 –4.897


Währungsumrechnung<br />

Latente Steuern<br />

auf im Eigen-<br />

kapital erfasste<br />

Erträge und<br />

Aufwendungen Dividende<br />

Beiträge des<br />

Mutterunternehmens<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

Veränderungen<br />

des Konsoli-<br />

dierungskreises Umgliederung 31.12.2008<br />

– – – – – – 26.000<br />

– – – 163 – – 43.853<br />

– – – – – – 249<br />

– –4 – – – 13.453 69.997<br />

– – – – – – 1.094<br />

– – –22.000 – – –13.453 51.562<br />

–39.371 – – – – – –49.955<br />

–39.371 –4 –22.000 163 – – 142.800<br />

–1.648 – – – 2.437 466 6.559<br />

– – –11 – – –466 909<br />

–1.648 – –11 – 2.437 – 7.468<br />

–41.019 –4 –22.011 163 2.437 – 150.268<br />

31.12.2009<br />

– – – – – – 26.000<br />

– – – 143 – – 43.996<br />

– – – – – – 249<br />

– 63 – – – 25.271 95.124<br />

– – – – – 291 1.385<br />

– – –26.000 – – –25.562 44.472<br />

–5.913 – – – – – –55.868<br />

–5.913 63 –26.000 143 – – 155.358<br />

–292 – – – –572 901 6.596<br />

– – –8 – – –901 384<br />

–292 – –8 – –572 – 6.980<br />

–6.205 63 –26.008 143 –572 – 162.338<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

115


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

116<br />

(14) rückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Pensionsrückstellungen sind für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen<br />

an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter sowie deren Hinterbliebene gebildet. Die betriebliche<br />

Altersversorgung ist durch leistungsorientierte Pläne und Sachbezugsabgeltung von Deputatverpflichtungen<br />

geregelt, wobei die zugesagten Leistungen durch das Unternehmen erfüllt werden.<br />

Die Finanzierung erfolgt durch die Dotierung von Rückstellungen.<br />

Die Höhe der Pensionsverpflichtungen wurde nach versicherungsmathematischen Methoden<br />

berechnet, dabei spielen neben den Annahmen zur Lebenserwartung folgende Prämissen eine maß-<br />

gebliche Rolle:<br />

2009 2008<br />

Abzinsungsfaktor 5,25 % 6,00 %<br />

Gehaltstrend 3,2 % 3,5 %<br />

Rententrend 1,7 % 1,7 %<br />

Fluktuationsrate 3,0 % 3,0 %<br />

Inflationsrate 1,9 % 2,0 %<br />

Die Pensionspläne der einzelnen Standorte wurden aufgrund ihrer Gleichartigkeit zusammengefasst.<br />

Die Versorgungsverpflichtung aus den Pensionsplänen und den Deputatverpflichtungen setzt sich wie<br />

folgt zusammen:<br />

Pensionsverpflichtungen Deputatverpflichtungen<br />

in TEUR<br />

Anwartschaftsbarwert<br />

2009 2008 2009 2008<br />

der Versorgungszusagen 59.984 55.205 999 989<br />

Entwicklung<br />

Rückstellung per 01.01.<br />

Versicherungsmathematische<br />

55.205 59.621 989 1.084<br />

Gewinne/Verluste 4.856 –4.416 40 –60<br />

Zuführung 3.877 3.864 58 54<br />

davon Versorgungsaufwand 691 826 1 1<br />

davon Zinsaufwand 3.186 3.038 57 53<br />

Zu- und Abgänge<br />

Währungsunterschiede<br />

– 160 – –<br />

aus Plänen im Ausland –20 –106 – –<br />

Gezahlte Leistungen –3.934 –3.918 –88 –89<br />

Rückstellung per 31.12. 59.984 55.205 999 989


Zur gesetzlichen Rentenversicherung wurden Arbeitgeberanteile in Höhe von TEUR 8.475<br />

(Vorjahr: TEUR 8.160) entrichtet.<br />

Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Versorgungszusagen<br />

in TEUR<br />

Anwartschaftsbarwert<br />

31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006 31.12.2005<br />

der Versorgungszusagen 60.983 56.194 60.705 63.940 66.143<br />

Entwicklung der Rückstellungen<br />

in TEUR<br />

Langfristige Rückstellungen<br />

01.01.2009 Verbrauch Auflösung Zuführung<br />

Sonstige<br />

Veränderungen<br />

31.12.2009<br />

Pensionen<br />

Übrige<br />

56.194 4.023 6 3.941 4.877 60.983<br />

Personalverpflichtungen 5.453 2.147 – 1.939 – 5.245<br />

Sonstige Rückstellungen 1.246 260 148 181 –3 1.016<br />

Summe 62.893 6.430 154 6.061 4.874 67.244<br />

Kurzfristige Rückstellungen<br />

Verpflichtungen<br />

aus dem Absatzbereich 2.090 2.090 – 1.533 – 1.533<br />

Summe 2.090 2.090 – 1.533 – 1.533<br />

Gesamt 64.983 8.520 154 7.594 4.874 68.777<br />

Bei den übrigen Personalverpflichtungen handelt es sich hauptsächlich um die Verpflichtungen aus der<br />

Inanspruchnahme der Altersteilzeitregelung. Die Verpflichtungen aus dem Absatzbereich beinhalten<br />

insbesondere Garantieverpflichtungen und drohende Verluste aus belastenden Verträgen. Die Veränderung<br />

der Rückstellungen für übrige Personalverpflichtungen führte zu Zinsaufwendungen in Höhe<br />

von TEUR 260 (Vorjahr: TEUR 205).<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

117


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

118<br />

(15) latente steueransprüche und -schulden<br />

Aktiv latente Steuern Passiv latente Steuern<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2009 31.12.2008<br />

Sachanlagen 1.051 1.262 22.132 21.431<br />

Vorräte 438 46 4.345 4.410<br />

Rückstellungen 3.160 1.791 258 782<br />

Schulden 1 1.131 8 6<br />

Sonstiges 935 421 1.271 729<br />

Summe 5.585 4.651 28.014 27.358<br />

Der Ausweis der latenten Steuern in der Bilanz erfolgt bei Erfüllung der nach IAS 12.74 geforderten<br />

Kriterien saldiert.<br />

(16) langfristige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Die langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus Schulden gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen, darüber hinaus aus Verpflichtungen aus Leasingverhältnissen, siehe dazu<br />

(19) Leasingverhältnisse.<br />

(17) Kurzfristige schulden<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />

Rückstellungen 1.533 2.090<br />

Ertragsteuerschulden 5.097 3.990<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten 48.882 119.167<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 95.663 94.198<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 25.677 21.786<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Personal<br />

4.293 3.508<br />

sowie im Rahmen der sozialen Sicherheit 9.285 7.413<br />

Steuerschulden 7.275 5.359<br />

Akquisitionsverbindlichkeiten 442 1.342<br />

Sonstige betriebliche Verbindlichkeiten 4.382 4.164<br />

Die finanziellen Verbindlichkeiten bestehen größtenteils aus Schulden gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen.


(18) Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten<br />

2008<br />

Wert-<br />

Nettogewinne/ Zinsgewinne/<br />

in TEUR Bruttobetrag berichtigung Buchwert -verluste -verluste<br />

Kredite und Forderungen<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

103.483 –1.365 102.118 1.490 972<br />

finanzielle Vermögenswerte 2.188 –511 1.677 – –<br />

Derivate<br />

Zum Restbuchwert bewertete<br />

–3.741 – –3.741 778 –<br />

finanzielle Schulden 231.647 –172 231.475 –4.947 –4.874<br />

2009<br />

Kredite und Forderungen<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

89.888 –1.482 88.406 988 1.105<br />

finanzielle Vermögenswerte 2.188 –511 1.677 – –<br />

Derivate<br />

Zum Restbuchwert bewertete<br />

949 – 949 –2.359 –<br />

finanzielle Schulden 228.768 –742 228.026 –3.100 –3.670<br />

Bei als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifizierten Finanzinstrumenten<br />

handelt es sich um Beteiligungen. Für die Beteiligungen lässt sich der beizulegende Zeitwert nicht<br />

verlässlich ermitteln, da sie keinen notierten Preis auf einem aktiven Markt aufweisen. Die Beteiligungen<br />

werden mit ihren Anschaffungskosten abzüglich erforderlicher Wertminderungsaufwen dungen<br />

angesetzt. Bei den übrigen Finanzinstrumenten handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie langfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von<br />

TEUR 57.804 (Vorjahr: TEUR 65). Der beizulegende Zeitwert entspricht dem Buchwert.<br />

Das maximale Kreditausfallrisiko entspricht jeweils dem Buchwert.<br />

Die Nettogewinne/-verluste der Kredite und Forderungen sowie der zum Restbuchwert bewerteten<br />

finanziellen Schulden bestehen zum größten Teil aus Zinsen, die im Zinsergebnis erfasst werden.<br />

Das Nettoergebnis aus den Derivaten ist in den Umsatzkosten erfasst. Die Nettogewinne resultieren<br />

hauptsächlich aus Finanzinstrumenten, die am Bilanzstichtag ausgewiesen sind.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

119


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

120<br />

Gemäß IFRS 7 sind Finanzinstrumente zur Darstellung der Fair-Value-Hierarchie in 3 Stufen zu<br />

gliedern:<br />

Stufe 1 umfasst Finanzinstrumente mit auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Ver-<br />

bindlichkeiten notierten Preisen. Stufe 2 beinhaltet Finanzinstrumente, die nicht unter Stufe 1 fallen<br />

und deren Inputfaktoren von einem aktiven Markt ableitbar sind. Stufe 3 enthält Vermögenswerte und<br />

Verbindlichkeiten, deren Bewertung nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert. Bei der Saint-Gobain<br />

Oberland AG sind die Derivate der 2. Stufe zuzuordnen, alle übrigen Finanzinstrumente fallen unter<br />

Stufe 3.<br />

Die einzelnen Kategorien lassen sich wie folgt auf die Bilanz überleiten:<br />

2008<br />

in TEUR Buchwert<br />

davon entfällt auf Bilanzposten<br />

Übrige<br />

finanzielle<br />

Vermögenswerte<br />

Sonstige<br />

Forderungen<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

Kredite und Forderungen 102.118 – 551 49.174<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

finanzielle Vermögenswerte 1.677 1.677 – –<br />

Derivate<br />

Zum Restbuchwert bewertete<br />

–3.741 – – –<br />

finanzielle Schulden 231.475 – – –<br />

Bilanzwert 1.677 551 49.174<br />

2009<br />

in TEUR<br />

Kredite und Forderungen 88.406 – 367 46.251<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte 1.677 1.677 – –<br />

Derivate<br />

Zum Restbuchwert bewertete<br />

949 – – –<br />

finanzielle Schulden 228.026 – – –<br />

Bilanzwert 1.677 367 46.251


Zahlungsmittel<br />

und Zahlungsmitteläquivalente<br />

Sonstige<br />

Vermögenswerte<br />

davon entfällt auf Bilanzposten<br />

Finanzielle<br />

Verbindlichkeiten<br />

(langfristig)<br />

Finanzielle<br />

Verbindlichkeiten<br />

(kurzfristig)<br />

Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Sonstige<br />

Verbindlichkeiten<br />

32.424 19.969 – – – –<br />

– – – – – –<br />

– – – – – 3.741<br />

– – 65 119.167 94.198 18.045<br />

32.424 19.969 65 119.167 94.198 21.786<br />

15.086 26.702 – – – –<br />

– – – – – –<br />

– 949 – – – –<br />

– – 57.804 48.882 95.663 25.677<br />

15.086 27.651 57.804 48.882 95.663 25.677<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

121


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

122<br />

Die überfälligen Forderungen betragen zum 31. Dezember 2009 TEUR 5.730 (Vorjahr: TEUR 10.395),<br />

davon sind jedoch lediglich TEUR 2.215 länger als 30 Tage überfällig (Vorjahr: TEUR 1.481). Sie wurden in<br />

Höhe von TEUR 684 (Vorjahr: TEUR 161) wertberichtigt.<br />

Die Ausfallquote von weder überfälligen noch wertgeminderten Vermögenswerten tendiert gegen null.<br />

(19) leasingverhältnisse<br />

Im Geschäftsjahr 2009 belief sich der Miet- und Leasingaufwand aus Operate-Leasing-Kontrakten auf<br />

TEUR 1.448 (Vorjahr: TEUR 1.301). Der Konzern mietet hauptsächlich bewegliche Wirtschaftsgüter an.<br />

Die Verträge weisen eine Grundmietzeit zwischen 1 und 10 Jahren auf.<br />

Zum Bilanzstichtag hatte der Konzern offene Verpflichtungen aus unkündbaren Operate-Leasing-<br />

Verhältnissen, die wie folgt fällig sind (Vorjahresbeträge in Klammern):<br />

in TEUR<br />

Operate Leasing<br />

bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />

Zukünftig zu leistende Leasingzahlungen 1.176 2.143 –<br />

(2008) (1.166) (1.307) (60)<br />

Die Miet- und Leasingerträge aus Operate-Leasing-Kontrakten beliefen sich auf TEUR 247<br />

(Vorjahr: TEUR 256), die vertraglich vereinbarten Mindestleasingzahlungen verteilen sich auf:<br />

in TEUR<br />

Operate Leasing<br />

bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />

Zukünftig zu erhaltende Leasingzahlungen 201 203 117<br />

(2008) (237) (231) (154)<br />

Bei den Operate-Leasing-Verhältnissen handelt es sich hauptsächlich um vermietete Grundstücke mit<br />

einer Grundmietzeit zwischen 1 und 25 Jahren.<br />

Die Forderungen aus Finanzierungsleasing betreffen Immobilien der Gesellschaft Saint-Gobain<br />

Kavminsteklo ZAO, die von den Mitarbeitern der Firma im Rahmen von Leasinggeschäften erworben<br />

werden.


Die Forderungen sind wie folgt fällig:<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />

2009 80<br />

2010 77 80<br />

2011 77 80<br />

2012 75 78<br />

2013 63 66<br />

2014 53<br />

Danach (für 31.12.2008: 2014 und später) 108 175<br />

Zukünftige Mindestleasingraten 453 559<br />

Abzüglich: unrealisierte Erträge –111 –159<br />

Abzüglich: Wertberichtigung Fluktuation –48 –50<br />

Leasing-Forderung netto 294 350<br />

Abzüglich: kurzfristiger Anteil –44 –41<br />

Langfristige Forderungen aus Finanzierungsleasing 250 309<br />

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing betreffen Förder- und Personenfahrzeuge, die von CJSC<br />

Consumers-Sklo-Zorya geleast werden. Aufgrund der Gestaltung der Verträge ist dem Konzern das<br />

wirtschaftliche Eigentum zuzurechnen, daraus folgend eine entsprechende Erfassung in den Sach -<br />

an lagen. Die betroffenen Leasingverträge haben Laufzeiten bis 2013. Für die einzelnen Verträge besteht<br />

ein Kaufrecht oder Verlängerungsrecht bei Ablauf des Leasingvertrags. Der Buchwert der Anlagen<br />

betrug am 31. Dezember 2009 TEUR 53 (Vorjahr: TEUR 77).<br />

Die Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen sind fällig:<br />

in TEUR 31.12.2009 bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />

2009 61 21 40 –<br />

2008 92 29 63 –<br />

Die Mindestleasingzahlungen stellen sich wie folgt dar:<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />

2009 30<br />

2010 22 26<br />

2011 22 26<br />

2012 27 31<br />

2013 2 2<br />

Zukünftige Mindestleasingraten 73 115<br />

Abzüglich: unrealisierte Zinsaufwendungen –12 –23<br />

Leasing-Verbindlichkeit netto 61 92<br />

Abzüglich: kurzfristiger Anteil –21 –29<br />

Langfristige Verbindlichkeit aus Finanzierungsleasing 40 63<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

123


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

124<br />

(20) sonstige eventualverbindlichkeiten<br />

Haftungsverhältnisse<br />

in TEUR<br />

Verbindlichkeiten aus der Begebung<br />

31.12.2009 31.12.2008<br />

und Übertragung von Wechseln – 1.558<br />

Sonstige vertragliche Verpflichtungen<br />

Bestellobligo<br />

in TEUR 31.12.2009 bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />

gesamt<br />

31.12.2008<br />

Investitionen 12.407 12.390 17 – 13.448<br />

Rohstoffe 8.144 7.594 550 – 25.066<br />

Dienstleistungen 5.057 3.303 1.754 – 4.694<br />

Sonstige Beschaffungen 40.195 30.889 9.306 – 27.287<br />

(21) risiken und sicherungsmaßnahmen<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG ist hinsichtlich ihrer Vermögenswerte, Schulden und geplanten Transaktionen<br />

verschiedenen Risiken ausgesetzt, Erläuterungen hierzu sind im Lagebericht enthalten.<br />

Marktrisiken<br />

Zur Absicherung werden unter anderem Warenderivate (Ölswaps) eingesetzt, die sich zum Bilanzstichtag<br />

wie folgt darstellen:<br />

Umgliederung<br />

vom Eigenin<br />

TEUR Nominalwert Marktwert Buchwert<br />

kapital in GuV<br />

31.12.2009 9.843 949 949 3.741<br />

31.12.2008 7.653 –3.741 –3.741 778<br />

Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate<br />

zum Bilanzstichtag. Der Marktpreis ist der Preis, zu dem eine Vertragspartei die Rechte und/oder<br />

Pflichten der jeweils anderen Vertragspartei übernehmen würde. Er wird mittels standardisierter,<br />

finanzmathematischer Bewertungsverfahren ermittelt. Die Derivate sind innerhalb von 12 Monaten<br />

fällig. Ineffektivitäten liegen keine vor.<br />

Weiterhin existieren Zins- und Währungsrisiken. Gemäß IFRS 7 sind hierfür Sensitivitätsanalysen<br />

vorzunehmen, die die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikoparametern<br />

auf das Ergebnis zeigen.


So wäre das Ergebnis zum 31. Dezember 2009 bei einem um 50 Basispunkte höheren/niedrigeren<br />

Marktzinsniveau um TEUR 593 niedriger/höher gewesen (Vorjahr: TEUR 489).<br />

Wenn der Euro zum 31. Dezember 2009 gegenüber sämtlichen Währungen um 10 % aufgewertet/<br />

abgewertet gewesen wäre, wäre das Ergebnis um TEUR 1.995 niedriger/höher gewesen (Vorjahr:<br />

TEUR 378 höher/niedriger). Nicht berücksichtigt sind hierbei Effekte aus der Währungsumrechnung<br />

von Abschlüssen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, da sie die Cashflows in lokaler<br />

Währung nicht berühren.<br />

Kreditrisiken<br />

Das Ausfallrisiko im Forderungsbereich ist zu einem großen Teil durch eine Delkredere-Versicherung<br />

abgesichert.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass finanzielle Verpflichtungen nicht in ausreichendem<br />

Maß erfüllt werden können. Um dieses Risiko zu begrenzen, verfügt die Saint-Gobain Oberland Gruppe<br />

über ein effektives Finanzmanagement, bei dem die Mittelzu- und -abflüsse fortlaufend überwacht<br />

und gesteuert werden. Die Generierung liquider Mittel erfolgt vorrangig durch das operative Geschäft<br />

sowie aus dem Finanzpool der Compagnie de Saint-Gobain.<br />

e. erläuterungen zur KAPitAlFlussreChnung<br />

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Zahlungsströme in den Geschäfts-<br />

jahren 2008 und 2009. Es werden Zahlungsströme aus der betrieblichen Tätigkeit, aus Investitions-<br />

tätigkeit sowie Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der Cashflow aus Investitions tätigkeit und der<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit sind jeweils zahlungsmittelbezogen ermittelt. Demgegenüber<br />

wird der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ausgehend vom Jahresergebnis des Konzerns indirekt<br />

abgeleitet.<br />

Der in der Kapitalflussrechnung verwendete Finanzmittelbestand umfasst alle ausgewiesenen<br />

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.<br />

Kapitalmanagement<br />

Die Finanzstruktur ist weiterhin von einer starken Eigenkapitalquote geprägt. Der Anstieg im Berichtsjahr<br />

von 31,4 % auf 33,3 % resultiert in erster Linie aus Gewinnthesaurierung der osteuropäischen Konzernunternehmen.<br />

Im Konzern wird ein intensives Working-Capital-Management betrieben, um den<br />

Kapitalbedarf so niedrig wie möglich zu halten. Der verbleibende Finanzierungsbedarf wird größtenteils<br />

über den Saint -Gobain Finanzpool abgedeckt. Die Konditionen für die Aufnahme von Fremdkapital<br />

sind im Oberland Konzern demzufolge mit von der Einstufung des Gesamtkonzerns Saint-Gobain<br />

auf den internationalen Finanzmärkten abhängig.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

125


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

126<br />

F. segmentBeriChterstAttung<br />

Gemäß dem im Geschäftsjahr erstmals angewandten IFRS 8 erfolgt die Segmentierung nach dem Ma-<br />

nagement Approach. Dieser folgt den wesentlichen Risiken und Chancen des Konzerns, die mittlerweile<br />

stark abhängig von den geographischen Märkten, in denen Oberland produziert und absetzt, sind,<br />

insbesondere im Hinblick auf Wachstum sowie gesetzliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.<br />

Entsprechend werden innerhalb des internen Berichtswesens alle operativ tätigen Gesellschaften je<br />

nach Sitzland den Segmenten Deutschland, Russland oder Ukraine zugeordnet.<br />

Bis auf die GPS Glasproduktions-Service GmbH sind sämtliche Konzernunternehmen im Bereich der<br />

Behälterglasherstellung für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie tätig. Sie erwirtschafteten im<br />

Berichtsjahr externe Umsätze in Höhe von TEUR 515.118 (Vorjahr: TEUR 531.064).<br />

Die GPS fertigt technische Anlagen für die Behälterglasherstellung. Ihre Umsätze mit Unternehmen<br />

außerhalb des Saint-Gobain Oberland Konzerns betrugen TEUR 7.989 (Vorjahr: TEUR 25.428).<br />

Die grundsätzlich nach IFRS ermittelten Zahlen der einzelnen Gesellschaften werden auf Segment-<br />

ebene durch Summierung verdichtet und tragen so zur Entscheidungsvorbereitung und -findung bei.<br />

Wichtigster Performance-Indikator ist hierbei das operative Ergebnis (EBIT). Transaktionen zwischen<br />

einzelnen Gesellschaften werden zu marktüblichen Konditionen durchgeführt. Abhängigkeiten von<br />

einzelnen Kunden bestehen nicht.<br />

31.12.2009<br />

in TEUR Deutschland Russland Ukraine<br />

Eliminierungen<br />

& Anpassungen Konzern<br />

Außenumsatz 399.667 86.306 37.134 – 523.107<br />

Intersegmentäre Umsätze 592 – – –592 1) –<br />

Planmäßige Abschreibung 19.760 9.652 3.565 –489 1) 32.488<br />

Nichtzahlungswirksame Posten –7.621 10 –138 – –7.749<br />

Operatives Ergebnis 58.971 12.423 –3.624 803 1) 68.573<br />

Zinsaufwand –5.811 –1.700 –469 1.041 1) –6.939<br />

Zinsertrag 114 2.082 4 –1.041 1) 1.159<br />

Ertragsteuer –15.731 –2.862 657 –46 1) –17.982<br />

Investitionen 32.865 26.501 892 2.185 1) 2) 62.443<br />

Vermögen 461.718 150.542 52.996 –177.830 1) 3) 487.426<br />

Langfristige Vermögenswerte 160.417 95.618 31.172 6.591 1) 4) 293.798<br />

Schulden 303.543 37.237 11.553 –27.245 1) 3) 325.088<br />

1) Konsolidierung.<br />

2) Darstellung Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (TEUR 2.090).<br />

3) Saldierung Latente Steuern (TEUR –2.998).<br />

4) Umgliederung Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (TEUR –512).


31.12.2008<br />

in TEUR Deutschland Russland Ukraine<br />

Eliminierungen<br />

& Anpassungen Konzern<br />

Außenumsatz 421.289 81.765 53.438 – 556.492<br />

Intersegmentäre Umsätze 2.911 – 4.149 –7.060 1) –<br />

Planmäßige Abschreibung 18.321 7.853 5.998 –347 1) 31.825<br />

Nichtzahlungswirksame Posten –6.630 3 –360 – –6.987<br />

Operatives Ergebnis 57.580 18.882 2.433 –216 1) 78.679<br />

Zinsaufwand –7.699 –303 –402 – –8.404<br />

Zinsertrag 154 1.052 – – 1.206<br />

Ertragsteuer –14.935 –4.592 –416 –24 1) –19.967<br />

Investitionen 24.986 21.927 3.530 44.457 1) 2) 94.900<br />

Vermögen 463.958 124.327 55.628 –165.774 1) 3) 4) 478.139<br />

Langfristige Vermögenswerte 148.644 82.438 35.860 3.983 1) 5) 270.925<br />

Schulden 301.398 16.410 9.382 681 1) 3) 4) 327.871<br />

1) Konsolidierung.<br />

2) Zugang durch erworbene Tochterunternehmen (TEUR 43.118).<br />

3) Saldierung Latente Steuern (TEUR –1.045).<br />

4) Darstellung Derivative Finanzinstrumente (TEUR 3.741).<br />

5) Umgliederung Zum Verkauf vorgesehene Vermögenswerte (TEUR –3.777).<br />

g. AKtienBAsierte Vergütung<br />

Vorzugsaktien für mitarbeiter (Peg)<br />

Der Plan d’Epargne du Groupe (PEG) bietet den Mitarbeitern der Saint-Gobain Gruppe die Möglichkeit,<br />

über einen rechtlich selbständigen Mitarbeiterfonds Aktionär von Saint-Gobain zu werden. Der Wert<br />

eines Fondsanteils entspricht – bei einer minimalen Schwankung von plus oder minus 1 % – dem<br />

derzeitigen Wert einer Saint-Gobain Aktie. Der Plan beinhaltet einen 20 %igen Nachlass auf einen<br />

festgelegten Referenzkurs, der im Zeitraum zwischen dem 23. Februar 2009 und 20. März 2009 aus der<br />

Kursentwicklung der Aktie an der Pariser Börse abgeleitet wurde. Darüber hinaus wurden in 2009<br />

zusätzliche von der Investitionssumme abhängige Sonderrabatte gewährt. Arbeitnehmer mit einer<br />

dreimonatigen ungekündigten Betriebszugehörigkeit zum Zeichnungsstichtag können bis zu 25 % des<br />

eigenen Bruttojahreseinkommens in den Aktienkauf investieren. Das gesamte Ausgabevolumen<br />

entspricht einer Kapitalerhöhung um maximal 8,5 Millionen Aktien im Nennwert von EUR 4<br />

(Vorjahr: 9 Millionen Aktien), im Falle einer Überzeichnung erfolgt eine anteilige Zuteilung. Der Plan<br />

beinhaltet eine 5-jährige Sperrfrist für die erworbenen Anteile, die in definierten Fällen vorzeitig<br />

aufgehoben werden kann. Die Kosten für das Programm werden zwischen dem Mutterunternehmen<br />

Compagnie de Saint-Gobain und den Tochtergesellschaften aufgeteilt. Die Tochterunternehmen tragen<br />

die Kosten für die erwähnten Sonderrabatte, während die Compagnie de Saint-Gobain die restlichen<br />

Kosten trägt. Diese werden jedoch aufgrund der Regelungen des IFRIC 11 ebenfalls in diesem<br />

Konzernabschluss bilanziert und erläutert.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

127


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

128<br />

Die Kosten für die Sonderrabatte wurden der Saint-Gobain Oberland Gruppe direkt vom Mutter unter-<br />

nehmen belastet und sind im Personalaufwand mit TEUR 34 enthalten (Vorjahr: TEUR 67). Der darüber<br />

hinausgehende Vorteil für die Mitarbeiter wird mit Hilfe des beizulegenden Zeitwerts über die<br />

5-jährige Haltefrist der Optionen bewertet. Dabei werden neben dem 20 %igen Rabatt die Kosten der<br />

Nichtübertragbarkeit mit einbezogen, die sich im Wesentlichen aus Kapitalbindung und Abwicklungskosten<br />

ergeben. Der maßgebliche Zinssatz für die Ermittlung der Kapitalbindungskosten entspricht dem<br />

Zinssatz, den eine Bank durchschnittlich für die Gewährung einer 5-jährigen Anleihe berechnen würde.<br />

Gewährungszeitpunkt ist der Tag der Veröffentlichung des Referenzkurses durch den CEO der Compag nie<br />

de Saint-Gobain. Die Optionen sind sofort ausübbar, deshalb entspricht der beizulegende Zeitwert der<br />

Instrumente am Tag der Gewährung in voller Höhe dem Eigenkapitalzuwachs und dem Dienstzeitaufwand,<br />

der in der Periode zu verbuchen ist. Da sämtliche Optionen sofort ausübbar sind, entfallen<br />

weitere Angabepflichten zu nicht ausgeübten Eigenkapitalinstrumenten.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die wesentlichen Bedingungen und die Auswirkung des PEG gemäß<br />

IFRIC 11.8ff. auf den Konzernabschluss des Saint-Gobain Oberland Konzerns:<br />

2009 2008<br />

PEG-Basisdaten<br />

Gewährungsdatum 23.03. 22.02.<br />

Sperrfrist (in Jahren) 5 5<br />

Basispreis (in EUR) 19,74 51,75<br />

Ausübungspreis (in EUR) 15,80 41,41<br />

Basisrabatt 20,00 % 20,00 %<br />

Effektiver Rabatt am Gewährungsdatum (a) 24,94 % 22,05 %<br />

Gezeichnete Anteile Saint-Gobain Oberland Gruppe 22.743 12.361<br />

Kosten für Nicht-Übertragbarkeit<br />

Fremdkapitalzinsen p. a. 7,09 % 7,57 %<br />

Risikoloser Zinssatz (5 Jahre) p. a. 2,79 % 3,61 %<br />

Abwicklungskosten p. a. 0,25 % 0,25 %<br />

Gesamte Kosten für Nicht-Übertragbarkeit (b) 22,92 % 17,17 %<br />

Fair Value des Programms<br />

je Aktie (a – b) 2,02 % 4,88 %<br />

Beizulegender Zeitwert je Aktie (in EUR) 0,32 2,02<br />

Saint-Gobain Oberland Gruppe gesamt (in EUR) 7.247 24.979


gratisaktien für mitarbeiter und Führungskräfte (Free shAre PlAn)<br />

Um die Mitarbeiter in die Entwicklung der Unternehmensgruppe einzubinden, hat der Verwaltungsrat<br />

der Compagnie de Saint-Gobain S.A. am 19. November 2009 beschlossen, allen Saint-Gobain Mitarbeitern<br />

jeweils 7 kostenlose Saint-Gobain Aktien bei Vorliegen im Plan definierter Bedingungen zuzuteilen.<br />

Die wesentlichen Bedingungen für die Mitarbeiter in Deutschland und Osteuropa sind:<br />

– Ununterbrochene Zugehörigkeit zur Saint-Gobain Gruppe vom 31. Oktober 2009 bis zum 31. März 2014<br />

– Das konsolidierte Betriebsergebnis der Compagnie de Saint-Gobain (unter Ausklammerung der<br />

Verpackungssparte) steigt in den Geschäftsjahren 2010 und 2011 jährlich um mindestens 10 %;<br />

zugrunde gelegt wird hierbei die durchschnittliche Wachstumsrate dieser beiden Geschäftsjahre.<br />

Mitarbeiter, die dieses Angebot aus persönlichen Gründen ablehnen möchten, können dies bis<br />

18. Februar 2010 mit einer unwiderruflichen Verzichtserklärung der Gesellschaft mitteilen.<br />

Führungskräfte der Unternehmensgruppe erhielten darüber hinaus zu gleichen Bedingungen indi vi-<br />

duelle Zuteilungen von Gratisaktien, dies betrifft im Saint-Gobain Oberland Konzern 6 Personen mit<br />

insgesamt 2.300 Aktien.<br />

Die Kosten für das Programm trägt die Compagnie de Saint-Gobain, diese werden jedoch aufgrund der<br />

Regelungen des IFRIC 11 ebenfalls in diesem Konzernabschluss bilanziert und erläutert.<br />

Der beizulegende Zeitwert des FREE SHARE PLAN basiert auf folgenden Annahmen:<br />

FREE SHARE PLAN Basisdaten<br />

Mitarbeiter Führungskräfte<br />

Anzahl bezugsberechtigter Mitarbeiter 4.034 6<br />

Anzahl auszugebender Gratisaktien 28.238 2.300<br />

Gewährungsdatum 19.11.2009 19.11.2009<br />

Sperrfrist (in Jahren) 4 4<br />

Basispreis (in EUR) 37,53 37,53<br />

Kosten pro Aktie<br />

Abwicklungskosten (in %) 41,99 % 41,99 %<br />

Abwicklungskosten (in EUR) 15,76 15,76<br />

Fair Value des Programms<br />

Beizulegender Zeitwert je Aktie (in EUR) 21,77 21,77<br />

Beizulegender Zeitwert gesamt (in EUR) 614.741 50.071<br />

davon dem Berichtsjahr zuzurechnen (in EUR) 16.208 1.320<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

129


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

130<br />

Aktienorientierte Vergütung für Führungskräfte<br />

Die Compagnie de Saint-Gobain S.A. legt seit 1987 Programme für aktienbasierte Vergütung auf.<br />

Davon sind zwischenzeitlich nur noch Optionen ausübbar, die frühestens 2000 gewährt wurden.<br />

Entscheidungen bezüglich der Gewährung von Optionen trifft der Verwaltungsrat der Gruppe nach<br />

Prüfung derVorschläge eines Ausschusses (Mandatsträgerausschuss).<br />

An diesem Aktienoptionsprogramm sind auch Führungskräfte der Saint-Gobain Oberland Gruppe<br />

beteiligt, dies betrifft 6 Personen (Vorjahr: 9 Personen).<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2009 an Führungskräfte des Saint-Gobain Oberland Konzerns<br />

4.000 Optionen gewährt (Vorjahr: 13.900).<br />

Die Aktien werden seit 1999 zu einem Ausübungspreis, der dem durchschnittlichen Kurs innerhalb von<br />

20 Tagen vor dem Gewährungszeitpunkt entspricht, gewährt. Der Ausübungspreis beträgt EUR 36,34<br />

(Vorjahr: EUR 28,62). Die Ausübung der am 19. November 2009 gewährten Optionen ist an eine vierjährige<br />

Sperrfrist gekoppelt, d. h., Aktienerwerbe unter diesen Optionsprogrammen können frühestens<br />

am 20. November 2013 erfolgen. Die Gesamtlaufzeit des Optionsprogramms 2009 beträgt 10 Jahre,<br />

d. h., die Optionen müssen bis 19. November 2019 ausgeübt werden, ansonsten verfallen sie.<br />

Bei freiwilligem Ausscheiden des Mitarbeiters aus dem Saint-Gobain Konzern verfallen die Optionen,<br />

entgegenstehende einzelvertragliche Regelungen wurden nicht getroffen.<br />

Der beizulegende Zeitwert des Optionsprogramms wurde berechnet auf der Grundlage des<br />

Black-Scholes-Optionspreismodells. Den Modellberechnungen liegen als Annahme zugrunde:<br />

– Aktienkurs im Gewährungszeitpunkt = Ausübungspreis: EUR 36,34 (Vorjahr: EUR 28,62)<br />

– Erwartete Volatilität des Aktienkurses: 41,17 % (Vorjahr: 41,88 %)<br />

– Erwarteter Dividendenertrag: EUR 1,52 (Vorjahr: EUR 2,05)<br />

– Mutmaßliche Laufzeit: 6 Jahre (Vorjahr: 6,5 Jahre)<br />

– Risikofreier Zinssatz: 2,79 % (Vorjahr: 3,21 %)<br />

Die erwartete Volatilität ergibt sich aus der historischen Volatilität des Aktienkurses aus den vergangenen<br />

10 Jahren und beinhaltet auch die Volatilität der gehandelten Aktienoptionen. Zeiträume, in denen eine<br />

außergewöhnlich hohe Volatilität herrschte, werden hierbei nicht berücksichtigt.<br />

In 2009 betrug der erfasste Dienstzeitaufwand der Optionen bei der Saint-Gobain Oberland AG<br />

TEUR 118 (Vorjahr: TEUR 138). Der beizulegende Zeitwert der in 2009 gewährten Optionen beträgt für<br />

Saint-Gobain Oberland TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 85).


Einen Überblick über die ausstehenden Optionen gewährt die folgende Tabelle:<br />

Jahr der<br />

Gewährung<br />

Typ<br />

Anzahl<br />

Aktienoptionen<br />

Ausübungspreis<br />

aus-<br />

geübt<br />

davon<br />

im BJ<br />

ver-<br />

fallen<br />

davon<br />

im BJ<br />

verbleiben<br />

aus-<br />

übbar<br />

Die Anzahl und der gewichtete Durchschnitt der Ausübungspreise der verbliebenen Aktienoptionen<br />

entwickelte sich wie folgt:<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

nicht<br />

aus-<br />

übbar<br />

1999 Kauf 15.041 36,74 9.732 – 5.309 3.097<br />

2000 Kauf 18.580 34,11 8.846 – 2.212 – 7.522 7.522 11<br />

2001 Kauf 13.274 36,37 885 – 12.389 12.389 23<br />

2002 Kauf 17.474 21,28 885 – 16.589 16.589 35<br />

2003 Neuzeichnung 15.484 32,26 4.866 – 10.618 10.618 48<br />

2004 Neuzeichnung 15.925 39,39 4.423 4.423 11.502 11.502 60<br />

2005 Neuzeichnung 14.377 41,34 6.635 4.423 7.742 7.742 72<br />

2006 Neuzeichnung 13.271 52,54 5.529 4.423 7.742 7.742 84<br />

2007 Neuzeichnung 15.483 64,72 4.423 4.423 11.060 11.060 96<br />

2008 Neuzeichnung 15.374 25,88 1.106 1.106 14.268 14.268 108<br />

2009 Neuzeichnung 4.000 36,34 4.000 4.000 120<br />

Total 158.283 37,94 25.214 – 29.637 21.895 103.432 74.104 29.328 62<br />

Anzahl<br />

Preis<br />

Bezeichnung<br />

Aktien Nennwert EUR 4<br />

in EUR<br />

Ausstehende Optionen am 31.12.2007 96.600 44,74<br />

Gewährte Optionen 2008 13.900 28,62<br />

Ausgeübte Optionen 2008 –<br />

Verfallene Optionen 2008 –<br />

Ausstehende Optionen am 31.12.2008 110.500 42,71<br />

Anpassung wegen Kapitalerhöhung 2009 10.827<br />

Gewährte Optionen 2009 4.000 41,72<br />

Ausgeübte Optionen 2009 –<br />

Verfallene Optionen 2009 –21.895 46,50<br />

Ausstehende Optionen am 31.12.2009 103.432 36,87<br />

Rest-<br />

lauf-<br />

zeit<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

131


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

132<br />

h. Beziehungen zu nAhestehenden Personen<br />

Die Geschäfte und finanziellen Beziehungen mit den verbundenen und assoziierten Unternehmen<br />

innerhalb des Saint-Gobain Konzerns werden in Summe angegeben.<br />

Beziehungen zu übergeordneten unternehmen<br />

Liefer- und Leistungsbeziehungen Finanzbeziehungen<br />

in TEUR 2009 2008 2009 2008<br />

Forderungen 196 28 7.784 8.140<br />

Verbindlichkeiten 1.173 1.893 – –<br />

Erträge 1.647 2.806 14 9<br />

Aufwendungen/Investitionen 5.103 4.249 53 387<br />

Dividendenzahlung 25.134 21.267<br />

Beziehungen mit den übrigen verbundenen und assoziierten unternehmen<br />

Liefer- und Leistungsbeziehungen Finanzbeziehungen<br />

in TEUR 2009 2008 2009 2008<br />

Forderungen 2.009 1.671 – –<br />

Verbindlichkeiten 2.373 521 95.974 111.000<br />

Erträge 4.826 7.931 – –<br />

Aufwendungen/Investitionen 4.921 12.256 2.274 3.592<br />

Die Finanzbeziehungen enthalten ein zum 31. Juli 2012 fälliges Darlehen in Höhe von TEUR 50.973<br />

(Vorjahr: TEUR 0) zu einem Zinssatz von 4,55 % sowie ein kurzfristiges Darlehen auf Basis des<br />

1-3M-Euribors zuzüglich marktgerechter Marge in Höhe von TEUR 45.001 (Vorjahr: TEUR 111.000).<br />

Alle Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen sind auf Grundlage internationaler Preisvergleichs-<br />

methoden gemäß IAS 24 zu Bedingungen ausgeführt worden, wie sie auch mit konzernfremden<br />

Dritten üblich sind.


Die Bezüge des Aufsichtsrats und Vorstands gliedern sich in:<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Vergütungen an die Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

Vergütungen an die Mitglieder des Vorstands<br />

84 84<br />

Kurzfristig fällige Leistungen 2.238 1.485<br />

davon variabler Bestandteil<br />

Zuführung Versorgungsaufwand<br />

(255) (248)<br />

zur Pensionsrückstellung 136 183<br />

Aktienbasierte Vergütung<br />

Pensionsverpflichtungen gegenüber<br />

68 95<br />

den Mitgliedern des Vorstands<br />

Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen<br />

1.555 1.349<br />

Vorstandsmitgliedern und deren Hinterbliebenen 7.952 7.217<br />

Pensionszahlungen an diesen Personenkreis 502 618<br />

Bezüglich des Vergütungssystems für den Vorstand verweisen wir auf die Angaben im zusammen-<br />

gefassten Lagebericht, von einer individualisierten Offenlegung der Bezüge wird gemäß dem Beschluss<br />

der Hauptversammlung vom 31. Mai 2006 abgesehen.<br />

i. mitArBeiter<br />

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter beträgt:<br />

2009 2008<br />

Technik/Produktion 3.637 3.852<br />

Verwaltung/Vertrieb 396 454<br />

4.033 4.306<br />

Auszubildende 82 82<br />

Gesamt 4.115 4.388<br />

J. CorPorAte goVernAnCe<br />

Mit Beschluss vom 9. Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine Entsprechenserklärung<br />

nach § 161 AktG abgegeben. Diese Erklärung ist auf der Internetseite der Saint-Gobain Oberland AG<br />

(www.saint-gobain-oberland.de) veröffentlicht und somit den Aktionären dauerhaft zugänglich<br />

gemacht.<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

133


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

134<br />

K. honorAr der ABsChlussPrüFer<br />

Für Abschlussprüfer sind Honorare in Höhe von TEUR 216 (Vorjahr: TEUR 207) für die Abschlussprüfung<br />

sowie in Höhe von TEUR 51 (Vorjahr: TEUR 13) für sonstige Leistungen, darunter TEUR 13 (Vorjahr: TEUR 13)<br />

für andere Bestätigungen, als Aufwand erfasst.<br />

l. ereignisse nACh dem BilAnzstiChtAg<br />

Berichtspflichtige Ereignisse lagen nicht vor.<br />

m. AnteilsBesitz zum 31. dezemBer 2009<br />

Eigen-<br />

Anteil der<br />

Saint-<br />

Gobain Ergebnis<br />

kapital Konzern-<br />

Oberland 2009<br />

Name und Sitz des Konzernunternehmens<br />

I. Verbundene Unternehmen<br />

Black Sea Glass Packaging LLC,<br />

TEUR anteil<br />

Muttergesellschaft AG TEUR<br />

Bryukhovetskaya Stanitsa, Russland –4 3) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % –4 3)<br />

GPS Glasproduktions-Service GmbH, Essen 1.319 100,00 % Ruhrglas GmbH – 1)<br />

RGM Recycling GmbH, München – 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % –<br />

Ruhrglas GmbH, Essen 8.755 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />

Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO,<br />

Mineralnye Vody, Russland 2.1913) 94,31 % Saint-Gobain Oberland AG 63,38 % 1753) CJSC Consumers-Sklo-Zorya,<br />

Rivne Oblast, Ukraine 4804) 96,68 % Saint-Gobain Oberland AG 96,68 % –394) Süddeutsche Altglas – Rohstoff GmbH,<br />

Bad Wurzach 255 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />

Westerwald GmbH für Silikatindustrie,<br />

Wirges 12.289 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />

ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod,<br />

Kamyshin, Russland 2.6993) 95,51 % Saint-Gobain Oberland AG 95,51 % 2673) ZAO STI, Mineralnye Vody, Russland 43) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 3)<br />

II. Sonstige Beteiligungen und assoziierte Unternehmen<br />

GGA Gesellschaft für Glas recycling und<br />

Abfallvermeidung mbH, Ravensburg 1.710 2) 26,37 % Saint-Gobain Oberland AG 26,37 % 86 2)<br />

1) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.<br />

2) Angaben 2008.<br />

3) in Mio. RUB.<br />

4) in Mio. UAH.


Der zum 31. Dezember 2009 gemäß § 315a HGB aufgestellte Konzernabschluss wurde im Februar vom<br />

Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Konzernabschluss und Konzernlage bericht<br />

werden beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht.<br />

Bad Wurzach, den 1. März 2010<br />

Der Vorstand<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

135


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

136<br />

bestätiGunGsVermerK<br />

des abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der Saint-Gobain Oberland Aktiengesellschaft, Bad Wurzach,<br />

aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz,<br />

Kapitalflussrechnung, Gesamtergebnisrechnung und Anhang – sowie ihren Bericht<br />

über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis<br />

31. Dezember 2009 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzern -<br />

lage bericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach<br />

§ 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Ver-<br />

antwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss<br />

und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungs-<br />

mäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des<br />

durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />

und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt<br />

werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />

Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht<br />

überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen,<br />

der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und<br />

Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des<br />

Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.


Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />

entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den<br />

ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften<br />

und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der<br />

Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der<br />

zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

München, den 1. März 2010<br />

KPMG AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dr. Andrejewski Balk<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

für unsere aKtionäre<br />

nachhaltiGKeitsbericht<br />

laGebericht<br />

Konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

137


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

138<br />

Jahresabschluss der aG<br />

für das GeschäftsJahr 2009


für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

Y Im 19. Jahrhundert kam die erste industriell hergestellte Babynahrung auf den<br />

Markt, sie wurde von Justus von Liebig entwickelt Y Jedes Gläschen durchläuft<br />

bis zur Auslieferung zwischen 80 und mehr als 250 Kontrollen Y Glas als optimales<br />

Verpackungsmaterial hat der Fertignahrung für Kinder den landläufig meist<br />

verwendeten Namen „Gläschen“ gegeben Y Die Qualität der Baby- und Kindernahrung<br />

ist entscheidend für körperliche Gesundheit und geistige Entwicklung


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

140


Gewinn- und VerlustrechnunG<br />

der saint-Gobain oberland aG<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Umsatzerlöse 389.274 394.950<br />

Veränderungen des Bestandes<br />

an fertigen und unfertigen Erzeugnissen –632 4.812<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 92 19<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

davon Erträge aus Auflösungen von<br />

8.358 7.831<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

Materialaufwand:<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

(24) (23)<br />

und für bezogene Waren<br />

Personalaufwand:<br />

140.964 158.658<br />

Löhne und Gehälter<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />

63.886 64.075<br />

und für Unterstützung 15.316 13.933<br />

davon für Altersversorgung<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

(2.786) (1.573)<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 25.755 26.221<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 94.039 104.022<br />

Erträge aus Beteiligungen 1.031 1.999<br />

davon aus Ergebnisabführungsverträgen (837) (1.530)<br />

davon aus den übrigen verbundenen Unternehmen<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen<br />

(150) (45)<br />

des Finanzanlagevermögens – 1<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 126 293<br />

davon aus verbundenen Unternehmen (64) (249)<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen 16.000 –<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahme 62 –<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.587 5.009<br />

davon an verbundene Unternehmen (2.469) (4.699)<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 39.640 37.987<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 15.135 11.539<br />

davon an Organgesellschaften weiterbelastet (205) (512)<br />

Sonstige Steuern 194 221<br />

Jahresüberschuss 24.311 26.227<br />

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 1.384 1.157<br />

Bilanzgewinn 25.695 27.384<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

141


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

142<br />

bilanz<br />

der saint-Gobain oberland aG<br />

Aktiva<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 264 337<br />

II. Sachanlagen 86.611 77.715<br />

III. Finanzanlagen 184.388 199.984<br />

B. Umlaufvermögen<br />

271.263 278.036<br />

I. Vorräte 47.739 46.762<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.753 37.384<br />

2. Übrige Forderungen und sonstige<br />

Vermögensgegenstände 16.054 19.101<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

47.807 56.485<br />

und Schecks 4.354 9.371<br />

99.900 112.618<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 197 117<br />

Summe Aktiva 371.360 390.771


Passiva<br />

in TEUR 31.12.2009 31.12.2008<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Gezeichnetes Kapital 26.000 26.000<br />

II. Kapitalrücklage 42.949 42.949<br />

III. Gewinnrücklagen<br />

1. Gesetzliche Rücklage 249 249<br />

2. Andere Gewinnrücklagen 23.167 23.167<br />

IV. Bilanzgewinn 25.695 27.384<br />

118.060 119.749<br />

B. Sonderposten mit Rücklageanteil 233 257<br />

C. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 32.394 32.017<br />

2. Steuerrückstellungen 9.769 6.466<br />

3. Sonstige Rückstellungen 24.115 25.701<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

66.278 64.184<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.540 21.811<br />

2. Übrige Verbindlichkeiten 170.761 184.770<br />

186.301 206.581<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten 488 –<br />

Summe Passiva 371.360 390.771<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

143


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

144<br />

anhanG zum Jahresabschluss<br />

der saint-Gobain oberland aG zum 31. dezember 2009<br />

Allgemeines<br />

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2009 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des<br />

Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.<br />

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.<br />

Um die Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern, werden verschiedene Posten<br />

der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang<br />

gesondert ausgewiesen und erläutert.<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG wendet die Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes<br />

(BilMoG) mit Beginn des Geschäftsjahres 2010 an. Aus diesem Gesetz resultierende erweiterte<br />

Anhangsangaben in 2009 sind berücksichtigt.<br />

Grundsätze der BewertunG und BilanzierunG<br />

Die Zugänge bei Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen werden zu Anschaffungsoder<br />

steuerlich aktivierungspflichtigen Herstellungskosten bewertet.<br />

Geschäfts- und Fabrikgebäude werden in längstens 50 Jahren, Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung überwiegend in bis zu 5 Jahren abgeschrieben. Soweit steuerlich<br />

möglich, wird mit den zulässigen Höchstsätzen degressiv abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen<br />

werden dann vorgenommen, wenn der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist.<br />

Der Ansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfolgt zu Anschaffungs-<br />

kosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten.<br />

Im Rahmen der Bewertung der Vorräte werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu fortgeschriebenen<br />

durchschnittlichen Einstandspreisen oder zu niedrigeren Tagespreisen bewertet. Die Bewertung<br />

der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt mit den steuerlich aktivierungspflichtigen Herstellungskosten.<br />

Abschreibungen für Risiken als Folge der geminderten Verwendbarkeit sowie zur Beachtung<br />

der verlustfreien Bewertung sind in angemessenem Umfang berücksichtigt.<br />

Forderungen, Sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel sind zum Nennwert angesetzt.<br />

Risiken werden in angemessenem Umfang durch Wertberichtigungen berücksichtigt.<br />

Eine aktive Steuerabgrenzung wird nicht vorgenommen.


Der Bilanzansatz der Pensionsrückstellungen entspricht voll dem nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen ermittelten Teilwert bei Ansatz eines Zinssatzes von 6 % auf Basis der Rechnungsgrundlage<br />

der Heubeck-Richttafeln 2005.<br />

Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtun-<br />

gen. Für unterlassene Aufwendungen für Instandhaltung werden Rückstellungen gebildet, wenn sie<br />

im folgenden Geschäftsjahr innerhalb von 3 Monaten nachgeholt werden.<br />

Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen werden zu Kursen am Einbuchungstag oder<br />

niedrigeren bzw. höheren Stichtagskursen bewertet.<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

145


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

146<br />

entwicklunG des anlaGeVermöGens<br />

in TEUR<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Vortrag<br />

01.01.2009 Zugänge Umbuchungen Abgänge<br />

Stand<br />

31.12.2009<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.328 113 – 38 1.403<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten<br />

Technische Anlagen<br />

44.797 131 98 – 45.026<br />

und Maschinen<br />

Andere Anlagen, Betriebs-<br />

334.285 17.070 11.952 20.301 343.006<br />

und Geschäftsausstattung<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

34.605 5.687 277 5.457 35.112<br />

und Anlagen im Bau 12.477 12.120 –12.327 – 12.270<br />

Summe Sachanlagen 426.164 35.008 – 25.758 435.414<br />

Finanzanlagen<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 198.332 404 – – 198.736<br />

Beteiligungen 2.188 – – – 2.188<br />

Sonstige Ausleihungen – – – – –<br />

Summe Finanzanlagen 200.520 404 – – 200.924<br />

Anlagevermögen gesamt 628.012 35.525 – 25.796 637.741


Abschreibungen<br />

kumuliert<br />

31.12.2009<br />

Buchwert<br />

31.12.2009<br />

Buchwert<br />

31.12.2008<br />

Abschreibungen<br />

Geschäftsjahr 2009<br />

Zuschreibungen<br />

Geschäftsjahr 2009<br />

1.139 264 337 153 –<br />

32.856 12.170 12.581 640 –<br />

291.859 51.147 41.752 19.576 –<br />

24.088 11.024 10.905 5.386 196<br />

– 12.270 12.477 – –<br />

348.803 86.611 77.715 25.602 196<br />

16.025 182.711 198.307 16.000 –<br />

511 1.677 1.677 – –<br />

– – – – –<br />

16.536 184.388 199.984 16.000 –<br />

366.478 271.263 278.036 41.755 196<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

147


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

148<br />

Vorräte<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 13.918 12.286<br />

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 371 428<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren 33.450 34.048<br />

47.739 46.762<br />

Die Erhöhung des Bestandes an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ist in der Bevorratung von schwerem<br />

Heizöl begründet.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich vor allem um Finanzforderungen.<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.753 37.384<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />

9.800 13.035<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 2 –<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 6.252 6.066<br />

davon Restlaufzeit mehr als ein Jahr (27) (26)<br />

47.807 56.485<br />

eigenkAPitAl<br />

Das Grundkapital beträgt unverändert EUR 26.000.000 und ist eingeteilt in 1.000.000 Stückaktien.<br />

Aufgrund der Vorschriften des § 20 Abs. 4 AktG hat uns die Compagnie de Saint-Gobain S.A., Paris, mit-<br />

geteilt, dass sie über ihre Konzerngesellschaft Saint-Gobain Emballage S.A., Paris, eine Mehrheitsbetei-<br />

ligung an unserer Gesellschaft hält. Der Konzernabschluss der Compagnie de Saint-Gobain S.A., in den<br />

die Saint-Gobain Oberland AG einbezogen ist, kann beim Greffe du Tribunal de Commerce de Nanterre,<br />

Nanterre, Frankreich, und in englischer Sprache im elektronischen Bundesanzeiger eingesehen werden.<br />

sonderPosten mit rücklAgeAnteil<br />

Der Sonderposten betrifft steuerrechtliche Wertberichtigungen auf Gebäude nach § 6b EStG.


sonstige rückstellungen<br />

Die Rückstellungen verteilen sich auf folgende Bereiche:<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Personal 12.316 12.004<br />

Vertrieb 2.373 2.736<br />

Übrige 9.426 10.961<br />

24.115 25.701<br />

Die größten Positionen in den Personalrückstellungen stellen die Verpflichtungen aus der Inanspruch-<br />

nahme der Altersteilzeitregelung und die Verpflichtungen aus der Beteiligung der Mitarbeiter am<br />

Ergebnis dar.<br />

Die übrigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich Verpflichtungen für die ausstehende Berechnung<br />

empfangener Lieferungen und Leistungen.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen insbesondere Finanzverbind-<br />

lichkeiten. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten mit Finanzierungscharakter<br />

in Höhe von TEUR 1.045.<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 15.540 21.811<br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 48 81<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 52.664 53.215<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 115.010 129.700<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 3.039 1.774<br />

davon aus Steuern (932) (575)<br />

Summe Verbindlichkeiten 186.301 206.581<br />

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind TEUR 50.000 in 2012 zahlbar,<br />

alle übrigen Verbindlichkeiten sind binnen eines Jahres fällig.<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

149


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

150<br />

nicht in der bilAnz enthAltene geschäFte<br />

haftungsverhältnisse<br />

in TEUR<br />

Verbindlichkeiten aus der Begebung<br />

2009 2008<br />

und Übertragung von Wechseln – 1.558<br />

sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

in TEUR 2009 2008<br />

Mietverträge und Leasingverträge<br />

davon an verbundene Unternehmen der<br />

8.093 7.858<br />

Saint-Gobain Oberland Gruppe (4.780) (4.784)<br />

Bestell-/Vertragsobligo für Investitionen und Großreparaturen<br />

davon an verbundene Unternehmen der<br />

14.223 23.598<br />

Saint-Gobain Oberland Gruppe (4.425) (3.850)<br />

22.316 31.456<br />

derivative Finanzinstrumente<br />

Nominalwert Marktwert<br />

Buchwert<br />

in TEUR<br />

per 31.12.2009 per 31.12.2009 Rückstellungen<br />

Warenderivate (Swaps) 9.843 949 –<br />

Der Marktwert entspricht den Gewinnen und Verlusten bei einer fiktiven Glattstellung der Derivate<br />

zum Bilanzstichtag, er wird mittels standardisierter Bewertungsverfahren ermittelt.<br />

sonstige geschäfte und rechte<br />

Der Bilanzansatz der unentgeltlich zugeteilten Emissionsberechtigungen erfolgt zum Erinnerungs-<br />

wert, der Zeitwert zum 31. Dezember 2009 beträgt TEUR 5.038.<br />

Die Saint-Gobain Oberland AG veräußert im Rahmen ihres Forderungsmanagements Forderungen aus<br />

Warenlieferungen an 2 internationale Finanzdienstleistungsunternehmen. Es handelt sich hierbei<br />

um echtes Factoring, wodurch der Gesellschaft ein Liquiditätszufluss entsteht. Ergebnisauswirkungen<br />

ergeben sich aus der Transaktion nur in sehr geringem Umfang.<br />

Darüber hinaus liegen keine wesentlichen Risiken und Vorteile aus nicht in der Bilanz enthaltenen<br />

Geschäften vor.


umsAtzerlöse<br />

Aufteilung nach bereichen<br />

in Mio. EUR 2009 2008<br />

Glas 387,3 392,4<br />

Technisches Geschäft 2,0 2,6<br />

Aufteilung nach regionen<br />

sonstige betriebliche erträge<br />

Es handelt sich insbesondere um jährlich wiederkehrende Auflösungen von Rückstellungen, erhaltene<br />

Gutschriften sowie um Erlöse aus der Weiterberechnung von Aufwendungen.<br />

PersonAlAuFwAnd<br />

Die Zunahme des Personalaufwands ist vor allem in den gestiegenen Aufwendungen für Altersversorgung<br />

begründet. Dies bezieht sich zum einen auf die Zuführung zu den Pensionsrückstellungen, zum<br />

anderen auf die wesentlich erhöhten Beiträge zum Pensions-Sicherungs-Verein.<br />

mitarbeiter und Auszubildende im Jahresdurchschnitt:<br />

389,3 395,0<br />

in Mio. EUR 2009 2008<br />

Inland 283,7 300,5<br />

Europäische Union (ohne Inland) 97,7 87,0<br />

Übriges Europa 5,9 3,5<br />

Sonstiges Ausland 2,0 4,0<br />

389,3 395,0<br />

2009 2008<br />

Technik/Produktion 1.216 1.223<br />

Verwaltung/Vertrieb 90 91<br />

1.306 1.314<br />

Auszubildende 82 82<br />

Gesamt 1.388 1.396<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

151


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

152<br />

Abschreibungen<br />

Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen in Höhe<br />

von TEUR 302 vorgenommen. Aufgrund der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

in der Ukraine wurde eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 16.000 auf die Beteiligung<br />

an der CJSC Consumers-Sklo-Zorya, Rivne Oblast, Ukraine, vorgenommen.<br />

sonstige betriebliche AuFwendungen<br />

Sie beinhalten insbesondere die Vertriebskosten, den Instandhaltungsaufwand, die Aufwendungen für<br />

sonstige Dienstleistungen sowie Mieten und Pachten. Der Rückgang ist überwiegend auf die gesunkenen<br />

Vertriebskosten zurückzuführen.<br />

corPorAte goVernAnce<br />

Mit Beschluss vom 9. Dezember 2009 haben Vorstand und Aufsichtsrat eine Entsprechenserklärung<br />

nach § 161 AktG abgegeben. Diese Erklärung ist auf der Internetseite der Saint-Gobain Oberland AG<br />

(www.saint-gobain-oberland.de) veröffentlicht und somit den Aktionären dauerhaft zugänglich<br />

gemacht.<br />

bezüge des AuFsichtsrAts und des VorstAnds<br />

Die Vergütung an die Mitglieder des Aufsichtsrats belief sich im Berichtsjahr auf TEUR 84 (Vorjahr:<br />

TEUR 84), die des Vorstands auf TEUR 2.238 (Vorjahr: TEUR 1.485), davon als variabler Bestandteil<br />

TEUR 255 (Vorjahr: TEUR 248). Die Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Vorstandsmitgliedern<br />

und deren Hinterbliebenen sind mit TEUR 6.171 (Vorjahr: TEUR 5.965) rückgestellt. Die Leistungen<br />

an diesen Personenkreis betrugen TEUR 502 (Vorjahr: TEUR 618).<br />

Von einer individualisierten Offenlegung der Bezüge wird gemäß Beschluss der Hauptversammlung<br />

vom 31. Mai 2006 abgesehen.<br />

honorAr des AbschlussPrüFers<br />

Für den Abschlussprüfer sind Honorare in Höhe von TEUR 186 (Vorjahr: TEUR 173) für die Abschlussprüfungsleistung<br />

(einschließlich Konzernabschluss), TEUR 13 (Vorjahr: TEUR 13) für andere Bestätigungsleistungen<br />

sowie TEUR 38 für sonstige Leistungen als Aufwand erfasst.


Anteilsbesitz zum 31. dezemBer 2009<br />

Eigen-<br />

Anteil der<br />

Saint-<br />

Gobain Ergebnis<br />

kapital Konzern-<br />

Oberland 2009<br />

Name und Sitz des Konzernunternehmens<br />

I. Verbundene Unternehmen<br />

Black Sea Glass Packaging LLC,<br />

TEUR anteil Muttergesellschaft AG TEUR<br />

Bryukhovetskaya Stanitsa, Russland – 43) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % –4 3)<br />

GPS Glasproduktions-Service GmbH, Essen 1.319 100,00 % Ruhrglas GmbH – 1)<br />

RGM Recycling GmbH, München – 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % –<br />

Ruhrglas GmbH, Essen 8.755 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />

Saint-Gobain Kavminsteklo ZAO,<br />

Mineralnye Vody, Russland 2.1913) 91,79 % Saint-Gobain Oberland AG 63,38 % 1753) CJSC Consumers-Sklo-Zorya,<br />

Rivne Oblast, Ukraine 4804) 96,68 % Saint-Gobain Oberland AG 96,68 % –394) Süddeutsche Altglas – Rohstoff GmbH,<br />

Bad Wurzach 255 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />

Westerwald GmbH für Silikatindustrie,<br />

Wirges 12.289 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 1)<br />

ZAO Kamyshinsky Steklotarny Zawod,<br />

Kamyshin, Russland 2.6993) 95,51 % Saint-Gobain Oberland AG 95,51 % 2673) ZAO STI, Mineralnye Vody, Russland 4 3) 100,00 % Saint-Gobain Oberland AG 100,00 % – 3)<br />

II. Sonstige Beteiligungen und assoziierte Unternehmen<br />

GGA Gesellschaft für Glas recycling und<br />

Abfallvermeidung mbH, Ravensburg 1.710 2) 26,37 % Saint-Gobain Oberland AG 26,37 % 86 2)<br />

1) Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag.<br />

2) Angaben 2008.<br />

3) in Mio. RUB.<br />

4) in Mio. UAH.<br />

Bad Wurzach, den 1. März 2010<br />

Der Vorstand<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

153


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

154<br />

bestätiGunGsVermerk<br />

des abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />

sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung der Saint-Gobain Oberland<br />

Aktiengesellschaft und ihren Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 geprüft. Die Buchführung<br />

und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine<br />

Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über<br />

den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des<br />

durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie<br />

die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden<br />

die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie<br />

Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.


Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />

entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter<br />

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der<br />

Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen<br />

und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

München, den 1. März 2010<br />

KPMG AG<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Dr. Andrejewski Balk<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

155


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

156<br />

Glossar<br />

geschäFtssPeziFisches glossAr<br />

bbl (barrel)<br />

Ein Barrel ist eine weltweite Handelseinheit für Erdöl.<br />

Ein Barrel entspricht 158,987 Liter. Die Abkürzung bbl<br />

steht für „blue barrel“, ein blau gekennzeichnetes Fass<br />

mit genormtem Inhalt.<br />

best Practices<br />

Besonders gute (Anwendungs-)Beispiele für die Umsetzung<br />

eines speziellen Themas.<br />

brc/ioP (british retail consortium/institute of<br />

Packaging)<br />

Der BRC/IoP-Standard ist eine Leitlinie für Hersteller von<br />

Lebensmittelverpackungen für Markenprodukte, die<br />

vom British Retail Consortium in Zusammenarbeit mit<br />

dem Institute of Packaging erarbeitet wurde. Es handelt<br />

sich hier um einen zertifizierbaren Standard, der sowohl<br />

Hygienemanagement wie Qualitätswesen anspricht.<br />

cAd (computer Aided design)<br />

Bezeichnet das Erstellen von Konstruktionszeichnungen<br />

mit Hilfe von spezieller Software (z. B. Pro Engineer).<br />

edrawing<br />

Software-Applikation zur Darstellung von 3D-Konstruktionen.<br />

ehs (environment, health and safety)<br />

EHS steht für Umwelt, Gesundheit und Arbeitssicherheit.<br />

emAs (eco management and Audit scheme)<br />

EMAS ist auch bekannt als EU-Öko-Audit oder Öko-Audit.<br />

EMAS ist ein von der Europäischen Gemeinschaft 1993<br />

entwickeltes Instrument für Unternehmen zur Verbesserung<br />

der Umweltleistung über die umweltgesetzlichen<br />

Anforderungen hinaus. Dabei verpflichtet sich ein<br />

Unternehmen, eine Umwelterklärung abzugeben und<br />

wiederkehrende Umweltbetriebsprüfungen von einem<br />

unabhängigen Umweltgutachter durchzuführen.<br />

Feeder(-kanal)<br />

Speiserkanal, in dem das geschmolzene Glas transportiert<br />

und portioniert den Glasproduktionsmaschinen zugeführt<br />

wird.<br />

Flaschen<br />

Als Flaschen werden alle verschließbaren Glasbehälter<br />

bezeichnet, die eine engmundige Öffnung haben.<br />

Die folgenden Segmente sind dem Überbegriff Flaschen<br />

zuzuordnen: Bier, Wein, Sekt, Spirituosen, Wasser und<br />

Softdrinks sowie sonstige Flaschen.<br />

Formen<br />

Werkzeug zur Formgebung des Behälterglases.<br />

gläser<br />

Als Gläser werden alle verschließbaren Glasbehälter<br />

bezeichnet, die eine weitmundige Öffnung besitzen.<br />

Der Oberbegriff Gläser bezeichnet die Segmente Obst,<br />

Gemüse, Sauerkonserven, Babynahrung und sonstige<br />

Gläser.<br />

hAccP (hazard Analysis and critical control Points)<br />

Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte.<br />

heißend/heißes ende<br />

Bereich der Glasherstellung von der Glasschmelze über<br />

die Formgebung bis zum Kühlofen.<br />

kaltend/kaltes ende<br />

Bereich der Glasherstellung vom Kühlofen über die<br />

Qualitätskontrolle bis zur Verpackung.<br />

kaltendinspektionsmaschine<br />

Maschine, die im Bereich des Kalten Endes fehlerhafte<br />

Glasbehälter erkennt und aussortiert.


kühlofen<br />

Anlage, in der die Glasbehältnisse zunächst auf eine<br />

gleichmäßige Temperatur erhitzt und anschließend<br />

langsam heruntergekühlt werden, um Glasspannungen<br />

zu vermeiden.<br />

lo-to („lock out – tag out“)<br />

„Lo-To“ ist der Fachbegriff für ein bestimmtes Vorgehen<br />

bei Fehlermeldungen an Maschinen. Es darf nur repariert<br />

werden, wenn Anlagen zuvor nach festen Regeln abgeschlossen<br />

(lock out) und mit dem Namen des Abschließenden<br />

gekennzeichnet (tag out) wurden.<br />

neues konzept<br />

Neu entwickelter Artikel oder Dienstleistung mit erweitertem<br />

Nutzen.<br />

neues Produkt<br />

Artikel (Flasche oder Glas), der gänzlich neu entwickelt<br />

oder auf Basis eines bereits bestehenden Artikels modifiziert<br />

wird.<br />

ohris (occupational health and risk management<br />

system)<br />

Occupational Health- and Risk-Managementsystem ist<br />

ein in Bayern und Sachsen zertifizierbares, aber international<br />

anerkanntes Arbeitsschutz-Managementsystem.<br />

ohsAs 18001 (occupational health and safety<br />

Assessment series)<br />

Die OHSAS 18001 ist die international anerkannte Spezifi-<br />

kation für Arbeitsschutz-Managementsysteme. Sie wurde<br />

von führenden Handelsgesellschaften und internationalen<br />

Gremien für Standardisierung und Zertifizierung<br />

entwickelt. OHSAS 18001 wird angewendet, um Risiken,<br />

die hinsichtlich der Gesundheit und Sicherheit am<br />

Arbeitsplatz auftreten können, für Mitarbeiter, Kunden<br />

und die Öffentlichkeit zu verringern.<br />

Pit (Prozess data management with industrial<br />

it systems)<br />

Standardisiertes Instrument zur Generierung, Verarbeitung<br />

und Nutzung von Prozessinformationen der<br />

Fertigung.<br />

rendering<br />

Virtuelle und realitätsnahe Darstellung von 3D-Konst-<br />

ruktionen.<br />

wanne<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

Glasschmelzofen, der aus feuerfestem Material besteht<br />

(darin werden die Rohstoffe bei einer Temperatur von<br />

ca. 1.500°C zu flüssigem Glas geschmolzen).<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

157


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

158<br />

FinAnzglossAr<br />

black-scholes optionspreismodell<br />

Von Fischer Black und Myron Samuel Scholes entwickel-<br />

tes finanzmathematisches Modell zur Bewertung von<br />

Finanzoptionen.<br />

cashflow<br />

Saldo der Zahlungsmittelzu- und -abflüsse innerhalb<br />

eines Geschäftsjahres. Der Cashflow wird in der Kapitalflussrechnung<br />

dargestellt.<br />

cash generating unit<br />

Die Cash Generating Unit wird als kleinste Einheit von<br />

Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugt und<br />

weitestgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten<br />

oder einer anderen Cash Generating Unit ist, definiert.<br />

corporate governance<br />

Corporate Governance bezeichnet den rechtlichen und<br />

faktischen Rahmen für die Leitung und Überwachung<br />

von Unternehmen. Diese Regelungen dienen der Transparenz<br />

und stärken damit das Vertrauen in eine verantwortliche,<br />

auf die Wertschöpfung gerichtete Unternehmensleitung<br />

und Kontrolle.<br />

deputatverpflichtungen<br />

Zahlungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitar-<br />

beitern, die sich aus früheren Sachbezügen begründen.<br />

Sie fließen in die Rentenberechnung mit ein, da sie als Teil<br />

der Pensionsverpflichtung gelten.<br />

d&o-Versicherung (directors & officers)<br />

Die Directors and Officers Versicherung sichert das<br />

Haftungsrisiko für Organmitglieder (Vorstände und<br />

Aufsichtsräte) ab.<br />

ebit (earnings before interest and taxes)<br />

Ergebnis vor Zinsen und Steuern.<br />

eigenkapitalquote<br />

Eigenkapitalquote =<br />

Eigenkapital<br />

Gesamtvermögen<br />

x 100<br />

eigenkapitalrendite<br />

Die Eigenkapitalrendite gibt an, wie sich das investierte<br />

Kapital innerhalb einer Periode verzinst hat.<br />

Eigenkapitalrendite =<br />

Jahresergebnis<br />

Eigenkapital<br />

x 100<br />

Fair Value<br />

Der an einem Stichtag einem Vermögenswert oder einer<br />

Schuld tatsächlich beizulegende Zeitwert. Der Fair Value<br />

kann als üblicher Marktpreis interpretiert werden, falls<br />

ein solcher für die betreffenden Vermögenswerte existiert.<br />

Finance lease<br />

Beim Finance Lease überträgt der Leasinggeber das<br />

Investitionsrisiko auf den Leasingnehmer.<br />

Der Geber trägt nur das Kreditrisiko und eventuell<br />

vereinbarte Dienstleistungen.<br />

goodwill<br />

Der Goodwill, auch Geschäfts- oder Firmenwert genannt,<br />

ist ein immaterieller Vermögenswert, der im Rahmen<br />

einer Unternehmensakquisition entstehen kann. Er stellt<br />

den Betrag dar, mit dem der Kaufpreis für eine erworbene<br />

Gesellschaft den Fair Value der erworbenen Vermögenswerte<br />

und Verbindlichkeiten übersteigt.<br />

hedges<br />

Sicherungsgeschäfte, die zur Absicherung von Zins-,<br />

Preis- und/oder Währungsrisiken einzelner oder mehrerer<br />

Grundgeschäfte dienen.<br />

iAsb (international Accounting standards board)<br />

Ein international besetztes unabhängiges Gremium von<br />

Rechnungslegungsexperten, das die IFRS entwickelt<br />

und bei Bedarf überarbeitet.


iFric (international Financial reporting interpretations<br />

committee)<br />

Ein Gremium mit der Aufgabe, für die IFRS und IAS<br />

Rechnungslegungsstandards Auslegungen zur Klarstellung<br />

einzelner Regelungen und neuer Standards zu<br />

veröffentlichen.<br />

iFrs/iAs (international Financial reporting stan-<br />

dards/international Accounting standards)<br />

International geltende Rechnungslegungsstandards zur<br />

Gewährleistung der internationalen Vergleichbarkeit<br />

der Konzernabschlüsse.<br />

impairment test<br />

Der Impairment Test oder auch Werthaltigkeitstest ist ein<br />

verpflichtender, mindestens einmal jährlich durchzuführender<br />

Niederstwerttest zur Bewertung von bestimmten<br />

Positionen des Anlagevermögens.<br />

internes kontrollsystem (iks)<br />

Das IKS besteht aus einem von der Unternehmensleitung<br />

im Unternehmen eingeführten Bündel von Grundsätzen,<br />

Verfahren und Maßnahmen, die folgende Ziele verfolgen:<br />

organisatorische Umsetzung der Entscheidungen der<br />

Unternehmensleitung zur Sicherung der Wirksamkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, Ordnungsmäßigkeit<br />

und Verlässlichkeit der internen und externen<br />

Rechnungslegung sowie Einhaltung der für das Unternehmen<br />

maßgeblichen rechtlichen Vorschriften.<br />

operating lease<br />

Beim Operating Lease wird dem Leasinggeber das Leasingobjekt<br />

zugerechnet, es wird beim Leasinggeber aktiviert<br />

und abgeschrieben.<br />

Poolfinanzierung<br />

Konzerninterner Liquiditätsausgleich, der durch ein<br />

zentrales Finanzmanagement gesteuert wird.<br />

risikomanagement<br />

Systematische Vorgehensweise, um potenzielle Risiken<br />

zu identifizieren, zu bewerten und Maßnahmen zur<br />

Risikohandhabung und -verringerung auszuwählen und<br />

im Unternehmen umzusetzen.<br />

roi (return on investment)<br />

Der ROI gibt Auskunft über die Verzinsung des gebunde-<br />

nen Kapitals.<br />

ROI =<br />

umsatzrendite<br />

Die Umsatzrendite ist Maß für den prozentualen Anteil<br />

des Gewinns am Umsatz und gibt damit auch die Profitabilität<br />

innerhalb einer Berichtsperiode wieder.<br />

Umsatzrendite =<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

x 100<br />

Umsatz<br />

working capital<br />

Finanzkennzahl zur Beurteilung der Liquidität eines<br />

Unternehmens, die sich aus der Differenz von Umlaufvermögen<br />

und kurzfristigen Verbindlichkeiten ergibt.<br />

zahlungsmitteläquivalente<br />

Zahlungsmitteläquivalente sind kurzfristige, äußerst<br />

liquide Finanzmittel, die jederzeit in Zahlungsmittel<br />

umgewandelt werden können und nur unwesentlichen<br />

Wertschwankungen unterliegen.<br />

zinsdeckungsgrad<br />

Operatives Ergebnis<br />

Bilanzsumme – übrige langfristige finanzielle<br />

Vermögenswerte – Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen<br />

Der Zinsdeckungsgrad gibt an, inwiefern ein Unter-<br />

für unsere aktionäre<br />

nachhaltiGkeitsbericht<br />

laGebericht<br />

konzernabschluss<br />

Jahresabschluss<br />

sonstiGe anGaben<br />

nehmen Zinszahlungen für Kredite durch das operative<br />

Geschäft deckt.<br />

Operatives Ergebnis<br />

Zinsdeckungsgrad =<br />

Finanzergebnis<br />

saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

159


saint-Gobain oberland Geschäftsbericht 2009<br />

160<br />

finanzkalender,<br />

kontakt und impressum<br />

FinAnzkAlender 2010<br />

Veröffentlichung Zwischenmitteilung zum 31. März 2010 6. Mai 2010<br />

Hauptversammlung 18. Mai 2010<br />

Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30. Juni 2010 5. August 2010<br />

Veröffentlichung Zwischenmitteilung zum 30. September 2010 4. November 2010<br />

AnsPrechPArtner<br />

Saint-Gobain Oberland AG<br />

Cornelia Banzhaf<br />

Public Relations<br />

Oberlandstraße<br />

88410 Bad Wurzach<br />

Telefon +49 7564 18-255<br />

Telefax +49 7564 18-90255<br />

E-Mail: cornelia.banzhaf@saint-gobain.com<br />

herAusgeber<br />

Saint-Gobain Oberland AG<br />

Postfach 11 60<br />

88404 Bad Wurzach<br />

Oberlandstraße<br />

88410 Bad Wurzach<br />

Telefon +49 7564 18-0<br />

Telefax +49 7564 18-600<br />

E-Mail: info.oberland@saint-gobain.com<br />

www.saint-gobain-oberland.de<br />

konzePt und reAlisAtion<br />

better value, Berlin

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