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1. Mai 2012 Wallfahrt der bayerischen Bistümer ... - Patrona Bavariae

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DER WALLFAHRTSORT VIERZEHNHEILIGEN<br />

6<br />

Doch bis dahin gibt es noch große Pläne. Abt Stephan Mösinger ruft<br />

1735 den protestantischen Landbaumeister von Sachsen-Weimar,<br />

Gottfried Heinrich Krohne, nach Langheim, <strong>der</strong> die Klostergebäude,<br />

beson<strong>der</strong>s die Bibliothek, umbauen soll. Daneben entwirft Balthasar<br />

Neumann, <strong>der</strong> im Dienst des Würzburg-Bamberger Fürstbischofs<br />

Friedrich Karl von Schönborn steht, erste Skizzen für eine siebentürmigen(!)<br />

Klosterkirche. Doch aus aktuellen Gründen wird bald<br />

die <strong>Wallfahrt</strong>skirche Vierzehnheiligen als Bauprojekt vorgezogen.<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> <strong>Wallfahrt</strong><br />

Die <strong>Wallfahrt</strong> in Vierzehnheiligen geht auf visionäre Erlebnisse, auf<br />

´Erscheinungen` zurück. Das Kloster Langheim besitzt einen Hof in<br />

Frankenthal, den es vom Bamberger Bistum gekauft hat. Dort<br />

ist Hermann Leicht als Schäfer tätig, dessen Vater vermutlich <strong>der</strong><br />

Pächter des Gutshofes ist. Dieser junge Mann hat vom 24. September<br />

1445 an verschiedene Visionen: Er sieht ein Kind, das schreit,<br />

das weint und lacht, darauf wie<strong>der</strong> verschwindet. Später taucht es<br />

auf mit brennenden Kerzen inmitten eines Kreises von vierzehn<br />

an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n. Hermann Leicht vertraut sich einem Priester an,<br />

<strong>der</strong> ihm rät, bei <strong>der</strong> nächsten Erscheinung zu fragen, wer das sei.<br />

Und er erhält die überlieferte Antwort:<br />

„Wir sein die vierzehn Nothelfer und wöllen ein Kapelln haben,<br />

auch gnädiglich hier rasten, und bist du unser Diener, so wöllen wir<br />

dein Diener wie<strong>der</strong> sein“.<br />

Im Kloster Langheim besteht große Skepsis gegenüber diesem religiösen<br />

Einzelgänger und seiner seltsamen Erfahrung. Jedoch findet<br />

bald am Erscheinungsort die wun<strong>der</strong>same Heilung einer Klostermagd<br />

statt. Während die kirchliche Obrigkeit dem Ganzen noch<br />

kritisch gegenübersteht, beginnt das Volk bereits den besagten Ort<br />

aufzusuchen. Der Abt lässt zunächst ein Kreuz errichten und fasst<br />

bald den Bau einer Kapelle ins Auge, die 1456/57 errichtet wird.<br />

Der älteste erhaltene Kupferstich von 1696 zeigt die <strong>Wallfahrt</strong>skapelle<br />

als Priorat von Kloster Langheim, von einer Ringmauer umgeben.<br />

Der Kirchenbau hat etwa die halbe Länge wie heute; die<br />

Lagepläne <strong>der</strong> alten Kirche sind von Balthasar Neumann benutzt<br />

worden und deswegen erhalten geblieben.

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