1. Mai 2012 Wallfahrt der bayerischen Bistümer ... - Patrona Bavariae
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zwar deshalb, damit man aus dem<br />
Kirchenschiff heraus das Kloster<br />
Banz auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite des<br />
<strong>Mai</strong>ntales sehen kann.<br />
Das Problem ist, dass <strong>der</strong> Abt die<br />
Pläne laufend än<strong>der</strong>t, dass Balthasar<br />
Neumann wegen zahlreicher<br />
an<strong>der</strong>er Geschäfte zu wenig in<br />
Vierzehnheiligen präsent ist und<br />
dass <strong>der</strong> degradierte Baumeister<br />
Krohne weiterhin bei den Arbeiten<br />
vor Ort mitredet. Balthasar<br />
Neumann will vorne am Berg eine<br />
Stützmauer anbringen, die einen<br />
burgähnlichen Anstieg zur Kirche<br />
zur Folge hätte. Um diese zusätzlichen Arbeiten zu vermeiden, wird<br />
in Abwesenheit und ohne Wissen Neumanns durch den Abt und<br />
Krohne <strong>der</strong> gesamte Bau um ca. 12 Meter nach oben in den Berg<br />
hinein verschoben. Dadurch liegt die durch einen Felsbrocken unverrückbar<br />
definierte Erscheinungsstelle als Ort für den Gnadenaltar<br />
im Kirchenraum nicht mehr am Schnittpunkt von Längs- und Querschiff,<br />
son<strong>der</strong>n verschiebt sich einige Meter weiter bergabwärts in<br />
Richtung zum Tal hin, d.h. im Innern <strong>der</strong> Kirche auf <strong>der</strong>en Mitte zu.<br />
Die Grundsteinlegung <strong>der</strong> Kirche ist am 23. April 1743. Der Abt,<br />
<strong>der</strong> durch diese Maßnahme Geld sparen will, hat sich dennoch<br />
verkalkuliert; die Kirche kommt teuerer als geplant, wodurch er<br />
endgültig den Bau <strong>der</strong> von Anfang an überdimensionierten Klosterkirche<br />
in Langheim streichen muss. Bei einer Inspektion durch den<br />
Fürstbischof wird die eigenmächtige Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Planung deutlich.<br />
Balthasar Neumann ist entsetzt. Der Abt lässt, obwohl Mitverursacher<br />
<strong>der</strong> Misere, den Baumeister Krohne fallen, um sein Gesicht<br />
zu wahren.<br />
Balthasar Neumann macht sich nun, da die Grundmauern schon ein<br />
Stück hochgezogen sind und die Lage <strong>der</strong> Kirche nicht mehr verän<strong>der</strong>t<br />
werden kann, an eine grundlegende Umplanung. Der Gnadenaltar,<br />
<strong>der</strong> nunmehr nicht im Schnittpunkt von Längs- und Querachse<br />
liegen kann, muss auf an<strong>der</strong>e Weise zum optischen Mittelpunkt des<br />
Kirchenraums werden.<br />
DER WALLFAHRTSORT VIERZEHNHEILIGEN<br />
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