Aus dem Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der
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Literaturübersicht 28<br />
Antikörper binden. Dadurch wird ein zytotoxischer Angriff <strong>der</strong> NKZellen ausgelöst. Die<br />
Mechanismen entsprechen denen <strong>der</strong> zytotoxischen TZellen. Perforin <strong>und</strong> Granzyme werden<br />
freigesetzt <strong>und</strong> <strong>der</strong> programmierte Zelltod wird induziert. Die Produktion <strong>der</strong> Zytotoxine kann<br />
durch IL2 <strong>und</strong> IL12 gesteigert werden.<br />
Die zytotoxische Aktivität <strong>der</strong> NKZellen wird ebenfalls ausgelöst, wenn sie auf <strong>der</strong><br />
Zielzelloberfläche keine MHCKlasseIMoleküle vorfinden. Die Bindung <strong>der</strong> inhibierenden<br />
Rezeptoren (Ly49 bei Mäusen, KIR (killer cell inhibitory receptor) beim Menschen) an die<br />
MHCKlasseIMoleküle hemmt normalerweise die NKAktivitäten, so dass ges<strong>und</strong>e Zellen<br />
nicht von einem zytotoxischen Angriff betroffen sind. Tumormetastasen <strong>und</strong> virusinfizierte<br />
Zellen exprimieren oft keine MHCKlasseIMoleküle. Einerseits unterbinden einige Viren<br />
die gesamte Proteinsynthese ihrer Wirtszelle, wodurch keine MHCMoleküle produziert<br />
werden können. An<strong>der</strong>erseits verhin<strong>der</strong>n manche Viren selektiv die Exprimierung dieser<br />
Rezeptoren an <strong>der</strong> Zelloberfläche, um <strong>der</strong> Erkennung durch CD8TZellen zu entgehen<br />
(JANEWAY u. TRAVERS 1997, S. 363365).<br />
Ein weiteres Molekül, das die zytotoxische Aktivität <strong>der</strong> NKZellen aktiviert, ist das zu den<br />
MHCKlasseIMolekülen gehörende Protein MICA. Es bindet keine Antigene, ist aber bei<br />
<strong>der</strong> Kommunikation mit TZellen relevant. MICA wird von Krebszellen <strong>und</strong> virusinfizierten<br />
Zellen exprimiert; auf ges<strong>und</strong>en Zellen wird dieser Rezeptor nicht gef<strong>und</strong>en. Da NKZellen<br />
einen Rezeptor <strong>für</strong> MICA besitzen, reagieren sie auf Ziele, die dieses Protein ausbilden mit<br />
<strong>der</strong> Aktivierung ihrer Zytotoxizität. Dabei ist das Signal stärker als die Inhibition durch MHC<br />
KlasseIMoleküle (TIZARD 2000, S. 298). NKZellen können weiterhin mit Hilfe des<br />
erwähnten FasLiganden die Apoptose auslösen.<br />
Die Aktivität <strong>der</strong> NKZellen wird reguliert durch die Zytokine IL2, IL3, IL4, IL12 <strong>und</strong><br />
IFNγ. IL2 stimuliert ihre Proliferation, während IL4 die Zytotoxizität verstärkt. Die<br />
Aktivität <strong>der</strong> Zellen erhöht sich um das 20 bis 100fache bei Kontakt mit IFNα <strong>und</strong> IFNβ<br />
o<strong>der</strong> mit <strong>dem</strong> Aktivierungsfaktor <strong>für</strong> natürliche Killerzellen, <strong>dem</strong> IL12, einem <strong>der</strong> Zytokine,<br />
das in den frühen Phasen vieler Infektionen gebildet wird. IL12 kann zusammen mit TNFα<br />
auch die Synthese großer Mengen von IFNγ durch NKZellen auslösen. Nach ihrer