Arbeitsblatt 21 - VS Verlag
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Evaluation des Schulversuchs<br />
<strong>Arbeitsblatt</strong> 23: Kinderbefragung – 4. Schuljahr<br />
<strong>Arbeitsblatt</strong> 23: Materialien und Anregungen zur<br />
abschließenden Befragung der Kinder<br />
Die Beteiligung von Kindern an der Evaluation von Fördermaßnahmen ist insbesondere dann<br />
wichtig, wenn eine Einschätzung der Ergebnisse des Modellversuchs die subjektive Sicht der<br />
Kinder berücksichtigen soll – und nicht nur Schulnoten, Testergebnisse oder Leistungsdaten<br />
aus externen Vergleichsarbeiten.<br />
Als Ausgangspunkt ist zunächst zu klären, was erhoben werden soll:<br />
• Sollen Kinder sich selbst einschätzen, oder aber eine Bewertung der pädagogischen<br />
Angebote vornehmen?<br />
• Wie kann mit den vorgeschlagenen Befragungsmöglichkeiten eine Aussage über die<br />
Qualität der Maßnahmen für die Förderung begabter Kinder gewonnen werden?<br />
Leitfragen können sein:<br />
• Haben Kinder selbst das Gefühl, dass sie ihren Begabungen entsprechend gefördert<br />
werden?<br />
• Wie bewerten unterschiedliche Kinder unterschiedliche Lernformen und Angebote<br />
der Lehrkräfte / Erzieherinnen? Was macht ihnen besonders Spaß – wobei lernen sie<br />
viel?<br />
• Wie schätzen unterschiedliche Kinder das Niveau d. schulischen Anforderungen ein?<br />
• Wie bewerten einerseits leistungsstarke, andererseits durchschnittliche und<br />
leistungsschwache Kinder besondere Angebote für besonders Begabte?<br />
• Wofür sind die Erwachsenen nach Ansicht der Kinder wichtig? Was sollten Lehrkräfte<br />
/ Erzieherinnen mehr bzw. weniger tun?<br />
Für eine Befragung von Kindern gibt es zunächst ganz verschiedene „Settings“ und<br />
Methoden:<br />
1. Fragebogen<br />
• übergreifend<br />
• differenziert für einzelne Fächer bzw. Hort<br />
2. Klassengespräche<br />
• mit Lehrkraft<br />
• mit wissenschaftlicher Begleitforschung (Rohrmann)<br />
3. Einzelgespräche<br />
• mit Lehrkraft<br />
• mit wissenschaftlicher Begleitforschung (Rohrmann)<br />
Bei der Gestaltung von Fragebögen sind methodisch verschiedene Möglichkeiten für<br />
Antwortalternativen zu bedenken, die unterschiedlich gut für schnelle und auch statistisch<br />
sinnvolle Auswertungen geeignet sind:<br />
1. Ja – Nein � einfach auszuwerten<br />
2. Mehrere vorgegebene Antwortalternativen � einfach auszuwerten<br />
3. Mehrere Antwortalternativen, Mehrfachantworten möglich<br />
� Problem der Gewichtung bei der Auswertung<br />
4. „Kumulieren“ von zu vergebenden Punkten<br />
� Problem der Gewichtung bei der Auswertung<br />
5. Ratingskala, z.B. 0 � - 5 ☺ � relativ einfach auszuwerten<br />
6. Offene Frage / Antwortrahmen vorgegeben, z.B. „nenne drei Fächer, ...“ � inhaltlich<br />
weit ergiebiger als vorgegebene Antworten, Auswertungsaufwand überschaubar<br />
7. Offene Frage / freie Antwort, z.B: „was hat dir besonders gefallen?“<br />
� inhaltlich noch ergiebiger, aber am schwierigsten systematisch auszuwerten.<br />
Tim Rohrmann · Wechselspiel · Institut für Pädagogik & Psychologie · www.wechselspiel-online.de