2. – 3. MAI 2013 - Antiquariatsmesse München

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2 Antiquariat Daniela Kromp Heimeranstraße 63 · 80339 München Telefon 089–54047527 daniela.kromp@gmx.de Unikate · Kunst auf Papier · Einbände · Handschriften Bibliophilie und illustrierte Bücher bis 1930 Münchner Prachteinband des späten Biedermeier – [Ohne Titel]. Album mit 2 Bleistiftzeichnungen und zahlreichen eingeklebten Bildern. München [1846 – ca. 1930]. 79 Blätter (davon 40 vakat). Lederband der Zeit von Carl Werner. 39,5×29,5 cm (quer). 1.500,– Nachtblauer Lederband, am Rücken unten signiert „Carl Werner, Buchbinder in München“. Vorderdeckel mit aufwändiger Ledermosaik-Arbeit in vier Farben. Reiche Vergoldung auf dem Rücken, beiden Deckeln, den Steh- und Innenkanten, sowie auf dem ledernen Kapitalband. Doublüren aus cremefarbener Moiréeseide und dunkelgrünem, vergoldetem Leder. Fliegende Vorsätze ebenfalls mit Seidenbezug. – Ursprünglich wohl als Stammbuch angelegt, war das Buch in späterer Zeit zu einem Klebealbum umfunktioniert worden. Auf dem ersten Blatt eine Bleistiftzeichnung des Münchner Blumenmalers Martin Krug (gest. nach 1884): Männliches (Selbst-?) Porträt, signiert und beschriftet, datiert 1846. Eine weitere Bleistiftzeichnung „Oberaudorf Septbr. 1847“ (nicht signiert). Außerdem zahlreiche eingeklebte Bilder aus unterschiedlichen Zeiten, meist Ausschnitte aus illustrierten Zeitschriften und chromolithographische Tafeln aus Bilderbüchern. – Vorderes Gelenk fachmännisch restauriert. Leder stellenweise geringfügig berieben. An den Vorderkanten Spuren einer ehemaligen Schließenbefestigung. Seide etwas fleckig. Innen einige wenige Bilder entfernt. – Schöne Arbeit, wenngleich die Gestaltung sehr an französische Erzeugnisse der Zeit gemahnt. Derart aufwändige deutsche Einbände des Biedermeier, insbesondere signierte, sind selten. Otto Hupp – Chronik der Familie Bloch. Angelegt und gestiftet von Dr. Eduard Bloch – Rechtsanwalt in München. Bis auf den Titeleintrag unbeschrieben gebliebenes Leerbuch. München [vor 1896]. Illustriertes Titelblatt von Otto Hupp und 150 weiße Blätter. Lederband der Zeit von Paul Attenkofer. 18,5×24,5 cm. 550,– 24 AntiquAriAtssAlon München 2013
Reich dekorierter Holzdeckelband im historisierenden Stil mit abgeschrägten Kanten, dunkelbraunem Lederbezug mit Blind- und Schwarzprägung und zwei Riemenschließen von Paul Attenkofer, mit dessen Monogrammstempel auf dem Rückdeckel. Die Mittelplatte des Vorderdeckels nach Entwurf von Otto Hupp (monogrammiert OH) zeigt eine kleine mittelalterliche Münchenansicht mit der Isar im Vordergrund, beschienen von einer gleißenden (goldgeprägten) Sonne. – Die Werkstatt von Paul Attenkofer (1845–1895) war gegen Ende des 19. Jahrhunderts die bedeutendste Münchner Buchbinderei, die für ihre hochwertigen und oft auch künstlerisch anspruchsvollen Einbände und andere Lederarbeiten weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt war. Besonders tat sich Attenkofer durch die Wiederbelebung der mittelalterlichen Lederschnitt-Technik hervor. – Rücken aufgehellt, Kanten leicht berieben. Innen tadelfrei. – Attenkofer, Abb. S. 20 oben. Loubier 170. Vgl. AKL V, 550. Jugendstil – Aus Worpswede. Neue Folge. Berlin, Fischer & Franke 1897. Titelblatt mit radierter Vignette und jeweils 3 Original-Radierungen von Heinrich Vogeler, Hans am Ende, Fritz Mackensen und Fritz Overbeck. Zusammen 13 Blätter, teils (original) auf Karton montiert. In illustrierter Original-Halbleinen-Mappe nach Entwurf von Heinrich Vogeler. 36×53 cm. 6.200,– Frühe und seltene Mappe der 1889 gegründeten Künstlerkolonie. Enthält von Heinrich Vogeler die Blätter „Frühlingsabend“ (hier u.d.T. „Frühling“), „Die Lärche“ und „Dornröschen“ in den Varianten auf farbigem Japanpapier (blau bzw. rosé; Rief 18, 19 II und 20 II). „Mehr noch als die Malerei erregten zu Beginn der künstlerischen Tätigkeit Vogelers dessen Radierungen Aufmerksamkeit. Während einer Zeitspanne von 1894 bis etwa 1900 bildete diese druckgraphische Technik für ihn das bevorzugte Ausdrucksmittel. Und bis heute gelten die subtil gezeichneten, stets etwas märchenhaft-verträumt wirkenden Kompositionen wie Dornröschen [u.a.] als Höhepunkt im Werk Vogelers, spiegelt sich in ihnen doch das feinnervige Wesen des Künstlers am deutlichsten wider“ (R. Ulmer in: H.V. und der Jugendstil S. 100, mit 2 Abb.). – Unterlagekartons nur ganz vereinzelt mit kleinen Stockfleckchen. Seiden-Schutzpapiere teils leicht verknickt. Mappe geringfügig berieben. Sonst von hervorragend guter Erhaltung. – Vollmer V, S. 240. Widmungsexemplar – Ernst Kreidolf: Alte Kinderreime mit Bildern. Cöln, Hermann & Friedrich Schaffstein [1905]. 16 Blätter. Mit illustriertem Titel, 15 blattgroßen Bildern, einer Schlussvignette und illustrierten Vorsätzen von Ernst Kreidolf. Original-Pappband. 24×31 cm. 950,– Erste Ausgabe. – Mit eigenhändiger Widmung und Unterschrift des Verfassers auf dem vorderen fliegenden Blatt verso: „S[einem] l[ieben] Herrn William Ritter / Ernst Kreidolf 1905“. Es handelt sich wohl um den französisch-schweizerischen Maler, Schriftsteller und Musikkritiker (1867–1955). „Unter den Illustratoren um 1900 nimmt Kreidolf einen hervorragenden Platz ein. Er war, wie kaum ein zweiter, ausschließlich Bilderbuchgestalter. (…) Kreidolf widmete seine Aufmerksamkeit nicht nur den Illustrationen, sondern dem Kinderbuch insgesamt. So fühlte er sich für Textsatz und Bildreproduktion mitverantwortlich und gestaltete auch Umschlag, Vorsatz und Titelei seiner Bücher im Sinne der die Stileinheit fordernden künstlerischen Konsequenz jener Zeit“ (Hans Ries in: NDB 12, S. 736). – Mit dem Etikett des ehemals in München ansässigen Antiquars Gunnar A. Kaldewey. – Einband an Ecken, Kapitalen und Gelenken leicht berieben. Drei Seiten mit schwachen Stockflecken. Sonst sehr gut erhaltenes, frisches Exemplar. – Stuck-Villa II, 229. Thieme/B XXI, 483. Norbertine von Bresslern-Roth (1891–1978): Kampf – Hummer und Krake. Farb linol - schnitt auf Simili-Japan. Rechts unterhalb des Drucks mit Bleistift signiert. 22×22 cm (Darstellung), 30×33 cm (Blatt). Unter Passepartout montiert. 1.200,– Erschienen in: Die graphischen Künste 47 (1924), S. 2. – Im weißen Rand mit leichten Knitterspuren. – Die Frühzeit des modernen Holzschnitts 57 (mit farbiger Abb.). AntiquAriAt DAnielA KroMp 25
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