2. – 3. MAI 2013 - Antiquariatsmesse München
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Krüger, Hilde: Der Widiwondelwald. Ein<br />
Bilderbuch aus bunten Dreiecken. Berlin, J.<br />
H. W. Dietz (1924). 24,5×19 cm. 28 ungez.<br />
Seiten mit 12 ganzseitigen farbigen Illustrationen,<br />
farbig illustr. OHlwd. (etwas fleckig und<br />
berieben). <strong>2.</strong>000,<strong>–</strong><br />
Bilderwelt 607 (mit Abb.); Wegehaupt/Arbeiterklasse<br />
418; Kunze/Wegehaupt S. 267 (mit Abb.); Stuck-Villa<br />
II, 241 (dort als Umschlagillustration verwendet!);<br />
Goebels (1870<strong>–</strong>1945) S. 308<strong>–</strong>311 (mit 3 Abb.): „Das<br />
konstruktivistisch angelegte Buch und sein Folgeband<br />
>Hurleburles Wolkenreise< (1926) sind zwei<br />
ungewöhnliche Bilderbuch-Versuche der 20er Jahre,<br />
vergleichbar dem Werk von El Lissitzky: >Suprematische<br />
Erzählung von zwei Quadraten< (1922).<br />
<strong>–</strong> Die Hauptfigur in den Bänden Hilde Krügers ist die<br />
Hexe Widiwondel.“ <strong>–</strong> Erste Ausgabe. „Hilde Krüger<br />
arbeitet im >Widiwondelwald< mit Stilelementen<br />
des Kubismus, indem sie Körper in geometrische<br />
Segmente zerlegt und zu stark leuchtenden Bildkompositionen<br />
zusammensetzt.“ (Evers/May S. 40). Die<br />
Heftklammern teilweise ganz leicht rostig, sonst nur<br />
vereinzelt schwach fingerfleckig und ungewöhnlich<br />
gut erhalten.<br />
(Netolitzky, Magdalene): Der Aegyptische<br />
Struwwelpeter. [Von Fritz, Magdalene und<br />
Richard Netolitzky]. 999. Auflage. Wien, Carl<br />
Gerold’s Sohn [1895]. 26×19,5 cm. 16 einseitig<br />
bedruckte Blätter mit farbigen Illustrationen<br />
und eingedruckten Versen, OHlwd. (Einband<br />
ganz leicht berieben) mit farbigem Deckelbild<br />
(Papyrus mit Göttern usw.). 1.850,<strong>–</strong><br />
Baumgartner V, 5 (mit 3 Abbildungen); Pressler S. 207<br />
(mit Abb. 138); Wegehaupt II, 8 (mit Abb.); Rühle<br />
1137: „Anonym erschienene, struwwelpeternahe Parodie<br />
auf die Ende des 19. Jahrhunderts sehr populäre<br />
altägyptische Mythologie … In Evers II [Von Peter<br />
Struwwel bis Kriegsstruwwelpeter] S. 26<strong>–</strong>28 wird die<br />
Entstehungsgeschichte der Parodie genau skizziert:<br />
von den 3 Geschwistern Netolitzky (nicht Neolitzky,<br />
wie z. B. bei Müller und Pressler angegeben) war<br />
Fritz (*1875 in Zwickau/Böhmen <strong>–</strong> 1945 in Wien)<br />
der geistige Vater des Projekts, Richard (*1873 in<br />
Zwickau/Böhmen <strong>–</strong> 1967 in Schirmitz bei Weiden in<br />
der Oberpfalz) derjenige, der hauptsächlich die Reime<br />
schrieb, Magdalene (*1872 in Zwickau/Böhmen <strong>–</strong><br />
1920 in Sarajewo) die Zeichnerin … Die meisten<br />
Exemplare der Auflage wurden wieder eingestampft,<br />
nachdem der Verlag Rütten & Loening die Einstellung<br />
des Verkaufs dieses >Struwwelpeter-Plagiates<<br />
juristisch erfolgreich durchgesetzt hatte…“ <strong>–</strong> Erste<br />
Ausgabe. „Lith. & Druck v. E. Nister, Nürnberg“.<br />
Gering gebräunt und minimal fingerfleckig, sonst<br />
ungewöhnlich schönes Exemplar.<br />
Rombach, Hermann: Dorfbilder nach Aquarellen.<br />
Text von Wilh[elm] Widmann. Stuttgart,<br />
Gustav Weise Verlag [ca. 1925]. 30×23,5<br />
cm. 16 ungez. Seiten mit 6 ganzseitigen farbigen<br />
Illustrationen, sehr hübsche, farbig illustr.<br />
Vorsätze, farbig illustr. OHlwd. 1.250,<strong>–</strong><br />
Hermann Rombach. Zeichnungen, Illustrationen, Bilderbücher<br />
221 (mit ganzseitiger Abbildung auf Seite<br />
26), S. 28; Cotsen 11971; Stuck-Villa II, 276 und S.<br />
36. <strong>–</strong> Erste Ausgabe dieses sehr seltenen Bilderbuchs<br />
mit bemerkenswerten Illustrationen in expressionistischer<br />
Farbgebung. Enthält 6 durch Verse erläuterte<br />
„Dorfbilder“: Gänsehirt; Ausflug der Kleinkinderschule;<br />
Schornsteinfeger; Dorfmusikanten; Ausrufer;<br />
Briefträger. <strong>–</strong> Der Maler und Bilderbuchkünstler Hermann<br />
Rombach (1890<strong>–</strong>1970, Böckingen <strong>–</strong> Bietigheim)<br />
war Schüler von Chr. Landenberger, Pötzelberger und<br />
Haug an der Akademie in Stuttgart. Vgl. Vollmer 4,<br />
S. 99. Ungewöhnlich frisches Exemplar mit dem typografisch<br />
gestalteten Original-Umschlag.<br />
Spohn, Jürgen (Reime & Bilder): mini mini<br />
Düsenzwerg. (Gütersloh, <strong>München</strong>, Wien),<br />
Bertelsmann Jugendbuchverlag (1971). 24×<br />
21,5 cm. 24 ungez. Seiten mit farbigen, teils<br />
doppels. Illustrationen, farb. ill. OPp. 180,<strong>–</strong><br />
Kat. Jürgen Spohn. Drunter & Drüber (Oldenburg<br />
1994) S. 177 (Bibliografie) Bilderwelt 893 (mit Abb.);<br />
Doderer/Müller 1503; Hürlimann 1764; Tiessen 4.<br />
<strong>–</strong> Erste Ausgabe. Auf der Bestliste zum „Deutschen<br />
Jugendbuchpreis 1972“. <strong>–</strong> Gut erh. Exemplar. Auf<br />
dem Vorsatz von Jürgen Spohn eigenhändig signiert.<br />
Wols [d. i. Alfred Otto Wolfgang Schulze] <strong>–</strong><br />
WOLS. Paris, Galerie René Drouin [1945].<br />
12,9×10,4 cm. 42 ungez. Seiten mit 14 (1<br />
farb.) ganzseitigen Abbildungen, schwarzer<br />
OKt. mit Schriftzug „WOLS“ auf dem Vorderdeckel.<br />
650,<strong>–</strong><br />
Breton, livres 1683 (mit Abbildung). <strong>–</strong> Sehr seltener<br />
Katalog zur ersten Ausstellung der künstlerischen<br />
Arbeiten von Wols in der Galerie Drouin 1945. Dieser<br />
Katalog wurde von Wols selbst gestaltet (vgl. Hering,<br />
Wols’ druckgraphisches Oeuvre 2003, S. 63) und enthält<br />
neben blattgroßen Abbildungen seiner Arbeiten<br />
Texte von Camille Bryen, Sylvaire (Un petit homme<br />
de la lune), Wols (Reflets) und H.-P. Roché (Extraits<br />
des notes sur Wols) sowie eine Sammlung von Aphorismen.<br />
Der Maler und Grafiker Wols (1913<strong>–</strong>1951),<br />
vorübergehend am Bauhaus, ab 1932 in Paris, war<br />
nach 1945 ein bedeutender Vertreter der phantastisch-surrealen<br />
Kunst. <strong>–</strong> Sehr gut erhalten.<br />
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AntiquAriAt hAns linDner 31