2. – 3. MAI 2013 - Antiquariatsmesse München
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Erste Ausgabe. Bedeutendes Werk mit grazilen Schattenzeichnungen<br />
Karl Wilhelm Diefenbachs (1851<strong>–</strong><br />
1913), symbolistischer Maler, Silhouettenkünstler<br />
und Vorkämpfer der Lebensreform und Freikörperkultur.<br />
Als Sohn des bekannten Künstlers Leonhard<br />
Diefenbach (1814<strong>–</strong>1875) lebte er in <strong>München</strong> und<br />
Höllriegelskreuth im Isartal, bis 1895 in Wien, hierauf<br />
in Triest und Kairo, seit 1900 dann auf Capri, wo sich<br />
heute das Museum K.W.D. befindet. Am bekanntesten<br />
wurde er durch sein meterlanges Schattenfries<br />
„Per aspera ad astra“ und vorliegender Arbeit, die<br />
in dieser kompletten Form nur selten zu finden ist.<br />
Zum Künstler vgl. Ries, Illustr. 486 u. Thieme-Becker.<br />
<strong>–</strong> Bestens erhalten.<br />
Struwwelpeteriade. <strong>–</strong> Blüthgen, Victor.<br />
Schel menspiegel oder Nehmt Euch ein Exempel<br />
dran! Ein lustiges Bilderbuch. <strong>2.</strong> veränd.<br />
Aufl. Stgt., Kröner, o.J. (1886). 30×23 cm. 1<br />
Bl. 24 S. Mit 12 chromolithogr. Taf. u. 7 Textvignetten<br />
v. Fedor Flinzer. OHlwd. m. chromolithogr.<br />
Deckeillustr. (Rücken u. Vor sätze<br />
erneuert). 480,<strong>–</strong><br />
Wegehaupt II, 357; Rühle 658; vgl. Ries, 522/8. <strong>–</strong><br />
Seltene Tierstruwwelpeteriade Flinzers (1832<strong>–</strong>1911),<br />
den Ries zu den bedeutendsten Illustratoren der<br />
Gründerzeit zählt. „Mit witzigen Versen und Chromolithographien<br />
in bestechend schönen Farben mit<br />
meisterhafter Tierdarstellung. Autor ist der Lyriker<br />
und Jugendschriftsteller Blüthgen (1844<strong>–</strong>1920). In<br />
Wegehaupt II, 357 sind die Geschichten als Fabeln<br />
bezeichnet, doch handelt es sich hier weniger um<br />
die Vermittlung genereller Weisheiten und Regeln<br />
als um die Darstellung von Fehlverhalten mit bösen<br />
Folgen bei einzelnen Tierkindern, die genauso gut<br />
die Gestalt von Kindern haben könnten“ (Rühle).<br />
Die Erstausgabe erschien 1877. <strong>–</strong> Durchgehend etw.<br />
fingerfleckig, einige hinterlegte Einrisse, eine größere<br />
ergänzte, zwei fehlende kleine Blattecken, sonst gut<br />
erhalten.<br />
<strong>–</strong> Spence, Robert u. Philip. Struwwelhitler.<br />
A Nazi Story Book by Doktor Schrecklichkeit.<br />
A parody on the original Struwwelpeter. London,<br />
The Daily Sketch and Sunday Graphic<br />
Ltd., o.J. (1941). 17,5×14 cm. 24 S. Mit zahlr.<br />
farb. Abb. Farb. illustr. OUmschl. (leichte Gebrauchsspuren).<br />
250,<strong>–</strong><br />
Bilderwelt 1804; Brüggemann I,378; Baumgartner<br />
II/20; Rühle, Böse Kinder 125<strong>3.</strong> <strong>–</strong> Berühmte englische<br />
Parodie auf Hitler (Pseudonym: Dr. Schrecklichkeit)<br />
und die Nazi-Größen in Anlehnung an Hoffmanns<br />
Struwwelpeter. Hitler hier nur mit rechter Armbinde<br />
(Hakenkreuzemblem) auf dem Einband und mit dem<br />
Copyright am Buchende „Haycock Press“, sodass es<br />
sich wohl um ein Exemplar der frühen Ausgaben<br />
handelt. <strong>–</strong> Gut erhalten.<br />
Weltkrieg. <strong>–</strong> Bauer, Karl. „Der Fliegerfritz“.<br />
Lpz., W.A.G. Müller, o.J. (1917). 34,5×28 cm.<br />
12 Bl. Mit Titelillustr., 10 ganzs. getönten u.<br />
vielen Textillustr. in Scherenschnittmanier von<br />
Carlos Tips-Karlsruhe. Farb. illustr. OHlwd.<br />
(leicht berieben, gring fleckig). <strong>–</strong> Tips-Bilderbücher,<br />
Bd. I. 720,<strong>–</strong><br />
Slg. Hobrecker 461. <strong>–</strong> Seltenes, reizvoll illustriertes<br />
Bilderbuch mit kindgerechten Reimen, das die<br />
Luftwaffe des I. Weltkrieges verherrlicht. Mit Widmungsblatt<br />
für die Fliegerhelden Max Immelmann<br />
und Oswald Boelcke, „die unbesiegten Sieger. Den<br />
Helden zur Ehre. Der Jugend zur Nacheiferung <strong>–</strong> Uns<br />
allen zum Gedenken“. Der Kunstmaler und Grafiker<br />
Carlos Tips (geb. 1891 in San Antonio/Texas von dt.<br />
Eltern) erhielt 1914 für seine Silhouetten die Ausstellungsmedaille.<br />
1917 wohnte er in Karlsruhe, besuchte<br />
dort die Kunstakademie und lebte später in Frankfurt<br />
(vgl. Vollmer IV, 449). <strong>–</strong> Sehr gut erhalten.<br />
Wilmsen, F(riedrich) P(hilipp). Die Schönheit<br />
der Natur geschildert von deutschen Musterdichtern.<br />
Eine Blumenlese für die Jugend<br />
zur Belebung des religiösen Gefühls und zur<br />
Uebung im Lesen mit Empfindung, auch als<br />
Gesellschafter auf einsamen Spaziergängen.<br />
Berlin, C.F. Amelang, 1818. 16×10 cm. XIV,<br />
396 S. Mit gest. Titel m. Vignette u. schöner<br />
gest. Frontispiz-Tafel v. Bretzing nach [Heinrich]<br />
Study. Brauner Leder-Band. d. Zt. m.<br />
hübscher Rückenvergoldung (leicht berieben).<br />
360,<strong>–</strong><br />
LKJ III, 814; Wegehaupt I, 2299; Seebaß I, 2085. <strong>–</strong> Erste<br />
Ausgabe eines seltenen Kinderbuches des frühen 19.<br />
Jahrhunderts. Eine Anthologie mit Gedichten über die<br />
Natur von Haller, v. Stolberg, Schlegel, Lavater, Matthisson,<br />
Hey, Tiedge, Salis, Schiller, Novalis, Kleist,<br />
Wieland, Claudius u.a. Der Theologe, Pädagoge und<br />
Jugendschriftsteller Wilmsen (1770<strong>–</strong>1831), Sohn eines<br />
Predigers, war in Berlin Schüler von Karl Philipp<br />
Moritz, hatte Verbindung zum Philosophen Johann<br />
Jakob Engel und lernte Lavater auf einer Schweizer<br />
Reise kennen. „Wilmsen schuf ein umfangreiches<br />
und reichhaltiges jugendschriftstellerisches Werk, zu<br />
welchem religiöse und moralische Bücher ebenso<br />
gehören wie Lesebücher für Volksschule und Realienbücher<br />
zur Geographie, Geschichte und Naturkunde“<br />
(vgl. Brüggemann II, 1001 zu einem anderen Titel).<br />
<strong>–</strong> Vorsatz mit alter Widmung u. Besitzvermerk, insgesamt<br />
sehr gut erhalten.<br />
AntiquAriAt AnDreA v. Der osten 39