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PDF (128 Seiten, 2 MB) - audio - Leuphana Universität Lüneburg

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Die Geschichte der DJ-Kultur<br />

DJ-Software kombinieren. 285 Außerdem wird das visuelle Bild des DJs im Club durch diese<br />

Systeme nur marginal verändert. Die Präsentation des DJ-Sets auf der Bühne kann auch mit<br />

den vinylbasierten, digitalen Systemen in gewohnter Form erfolgen.<br />

4.3.4 Sampling<br />

Anfang der 1980er setzten einige DJs neben Plattenspielern und Mischpult Drum Machines<br />

ein. 286 Diese auch Rhythmusbox genannten Geräte waren eine Kombination aus Hardware-<br />

Sequenzern und einem Klangmodul, das die Klänge eines Schlagzeuges erzeugte. Zu dieser<br />

Zeit wurden die Klänge noch analog mit Oszillatoren und Filtern erzeugt, wodurch diese rela-<br />

tiv blechern und künstlich klangen. Die Rhythmusabläufe konnten direkt auf den Geräten<br />

programmiert und gespeichert werden. Populäre Geräte im HipHop, später auch im Techno,<br />

waren die TR-808 und der Nachfolger TR-909 von Roland. Die Drum Machine diente den<br />

DJs der Erzeugung eines rhythmischen Grundgerüstes, über das der DJ die Elemente von<br />

verschiedenen Platten schichten konnte. Schon damals wurde die enge Beziehung von Tech-<br />

nologie und den DJs, die damit ihre kreativen Möglichkeiten erweitern können, deutlich. Die-<br />

se Möglichkeiten der auditiven Gestaltung vergrößerten sich Mitte der 1980er Jahre durch<br />

den Einsatz digitaler Sampler.<br />

Sampling ist nach Harenberg das „Grundprinzip des Überführens analoger Klänge in diskre-<br />

te Informationen“. 287<br />

Durch die Analog/Digital-Wandlung werden beim Sampling Klänge, so<br />

genannte Samples (dt.: Proben) über Mikrofon oder von Tonträgern abgetastet und in digitale<br />

Zahlenketten gespeichert. Die Abtastrate (auch Samplingrate genannt) beträgt dabei in der<br />

Regel 44,1 kHz bei einer Auflösung von 16 Bit. 288<br />

Diese Auflösung entspricht der CD und<br />

ermöglicht eine originalgetreue Wiedergabe. Aus den digitalen Werten kann bei der Rück-<br />

wandlung in analoge Audiosignale der Klang reproduziert werden. Die digitale Form der Ge-<br />

räusche und Töne ermöglicht beliebige Manipulationen. So können die Samples beispielswei-<br />

se in der Tonhöhe verändert, kopiert, geloopt oder miteinander vermischt werden. 289<br />

Die ersten Samplingsysteme Fairlight, Synclavier von 1979 und der Emulator (1980) waren<br />

noch sehr teuer und in der Speicherkapazität auf wenige Sekunden limitiert. Mitte der<br />

1980er Jahre wurde die Samplingtechnik mit dem Ensonic Mirage oder dem Akai S-612<br />

auch für Bands bezahlbar. Das Besondere an der neuen Technik war die Möglichkeit, sowohl<br />

285<br />

Vgl. Kapitel 6.<br />

286<br />

Vgl. Poschardt 1997, S. 227ff.<br />

287<br />

Harenberg 2003, S. 81.<br />

288<br />

44.100 Werte pro Sekunde, wobei jeder Wert in einer 16-stelligen Binärzahl gespeichert wird. Vgl. Katz 2006,<br />

S.139.<br />

289 Vgl. Goodwin 1990, S. 261.<br />

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