Verkehrstechnische Untersuchung Anschluss L 3376 ...
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Gemeinde Hohenahr, Ortsteil Erda<br />
<strong>Verkehrstechnische</strong> <strong>Untersuchung</strong><br />
<strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West<br />
Stand: 03/2010<br />
Bearbeiterin:<br />
Dipl.-Ing. Bauwesen (FH) Birgit Roeßing<br />
Planungsbüro Holger Fischer – Konrad-Adenauer-Straße 16 – 35440 Linden Tel 06403 9537-0 Fax 9537-30
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 2<br />
Inhalt<br />
1 Aufgabenstellung.........................................................................................................................3<br />
2 Plangebiet ...................................................................................................................................4<br />
3 Verkehrserzeugung .....................................................................................................................5<br />
4 Umlegung der Ziel- und Quellverkehre auf die Knotenpunkte L <strong>3376</strong> / Plangebiet ......................11<br />
5 Ermittlung der maßgebenden Dimensionierungsbelastung.........................................................12<br />
6 Kapazitätsnachweis...................................................................................................................16<br />
7 Beurteilung ................................................................................................................................18<br />
Anlagenverzeichnis<br />
Anlage 1 Kapazitätsnachweis L <strong>3376</strong> / Plangebiet<br />
Anlage 2 Verkehrserzeugung Einzelhandelseinrichtung<br />
Anlage 3 Richtungsbezogene Kfz-Stundenbelastung der Einzelhandelseinrichtungen<br />
Anlage 4 Übersichtsplan Abgrenzung unterschiedliche Gebietsarten<br />
Anlage 5 Richtungsbezogene Kfz-Stundenbelastung des Gewerbe- und Industriegebietes<br />
Anlage 6 Ergebnisse Querschnittszählung (Seitenradarmessgerät)<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 3<br />
1 Aufgabenstellung<br />
Die Gemeinde Hohenahr hat im Jahr 1994 den Bebauungsplan „Gewerbegebiet West“ als Satzung<br />
beschlossen. Der Bebauungsplan weist westlich des Ortsteils Erda ein Gewerbe- und Industriegebiet<br />
auf einer Fläche von rd. 9,3 ha aus. Die verkehrliche Erschließung des Gebietes ist in Richtung Süden<br />
mit direktem <strong>Anschluss</strong> an die L <strong>3376</strong> geplant. Im Jahr 1994 wurde daher zwischen dem Amt für Stra-<br />
ßen- und Verkehrswesen Dillenburg und der Gemeinde Hohenahr eine Verwaltungsvereinbarung über<br />
die technische Ausgestaltung des geplanten Einmündungsbereiches mit separater Linksabbiegespur<br />
und der Kostenübernahme getroffen.<br />
Mit der 1. Änderung des Bebauungsplanes 2009 hat die Gemeinde Hohenahr die Ausweisung eines<br />
Sondergebietes i.S.d. § 11 Abs. 3 BauNVO auf einer Teilfläche des Gewerbegebietes zur Schaffung der<br />
planungsrechtlichen Voraussetzung für die Ansiedlung eines Lebensmittel- und Getränkemarktes mit<br />
einer Verkaufsfläche von 1.200 m² bzw. 500 m² beschlossen. Ziel der Änderung des Bebauungsplanes<br />
„Gewerbegebiet West“ ist es, dem Standort des Gewerbe- und Industriegebietes durch den Einzelhan-<br />
del als Frequenzbringer die Möglichkeit einer besseren Selbstdarstellung zu geben und die Nahversor-<br />
gungssituation der Gemeinde Hohenahr zu sichern.<br />
Übersichtskarte, genordet, ohne Maßstab<br />
Ziel dieser Verkehrsuntersuchung ist der Nachweis der verkehrlichen Erschließung und Funktionalität<br />
des geplanten Einmündungsbereiches der L <strong>3376</strong> unter Berücksichtigung der veränderten Rahmenbe-<br />
dingungen durch die Ansiedlung von Lebensmitteleinzelhandel bei gleichzeitiger Reduzierung der ge-<br />
werblichen Nutzfläche.<br />
Plangebiet<br />
Die <strong>Untersuchung</strong> umfasst folgende Arbeitsschritte:<br />
• Ermittlung der zukünftigen durchschnittlichen täglichen Verkehrsmengen (DTV) anhand der<br />
Verkehrsmengenkarten von 2000 und 2005 des Landes Hessen.<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 4<br />
• Ermittlung der induzierten Neuverkehre der Lebensmittelmärkte und der gewerblich genutzten<br />
Flächen gemäß Heft 42 „Integration von Verkehrsplanung und räumlicher Planung“ Stand<br />
2000 bzw. 2006 und das Programm Ver_Bau: „Abschätzung der Verkehrserzeugung“.<br />
• Ermittlung der für den Kapazitätsnachweis maßgebenden Dimensionierungsbelastung in der<br />
Morgen- und Abendspitze.<br />
• Kapazitätsnachweis der Einmündung L <strong>3376</strong> / Plangebiet mit dem Simulationsprogramm für<br />
Knotenpunkte ohne Lichtsignalanlage KNOSIMO – Version 5.1, das auf den Grundlagen des<br />
„Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen“ (HBS) der Forschungsge-<br />
sellschaft für Straßen- und Verkehrswesen aufgebaut ist.<br />
• Beurteilung der zukünftigen Verkehrssituation und Vergleich der in der Verwaltungsvereinba-<br />
rung von 1994 festgestellten Verkehrsbelastung.<br />
2 Plangebiet<br />
Das Plangebiet liegt westlich der Ortslage Erda. Die verkehrliche Erschließung für den motorisierten<br />
Verkehr soll in Richtung Süden an die L <strong>3376</strong> erfolgen. Des Weiteren ist der Ausbau der Wegeparzellen<br />
in Richtung Ortslage Erda geplant, um auch für die nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmer die Erreich-<br />
barkeit in einem angemessenen Qualitätsstandard gewährleisten zu können. Die Überlegung einer<br />
„Teilortsumfahrung“ über das Gewerbegebiet „Zu den neuen Wiesen“ und „Gewerbegebiet West“ wird<br />
nicht mehr weiter in Betracht gezogen.<br />
Der geplante Knotenpunktsbereich liegt außerhalb der Ortsdurchfahrtsgrenzen im Bereich der freien<br />
Strecke. Der Bereich ist mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h versehen. Die derzeitige<br />
Verkehrsbelastung liegt bei rd. 4.332 Kfz/24h im Gesamtverkehr und 211 Kfz/24h im Schwerverkehr.<br />
Dies entspricht einem Schwerverkehrsanteil von rd. 5 % (vgl. Kap. 5).<br />
Bebauungsplan „Gewerbegebiet West“ 1996, genordet, ohne Maßstab<br />
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Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 5<br />
3 Verkehrserzeugung<br />
Für die Berechnung des Kapazitätsnachweises und die Beurteilung der zukünftigen Verkehrssituation<br />
im Plangebiet werden die induzierten Neuverkehre für die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes (Edeka)<br />
mit einer Verkaufsfläche von 1.200 m², eines Getränkemarktes (500 m² Verkaufsfläche) sowie eines<br />
Lebensmitteldiscounters (Aldi, 800 m² Verkaufsfläche) ermittelt. Des Weiteren wird das Verkehrsaufkommen<br />
der im Bebauungsplan „Gewerbegebiet West“ festgesetzten gewerblichen Bauflächen abgeschätzt.<br />
Zur Ermittlung der planinduzierten Quell- und Zielverkehre dient das Heft 42 „Integration von<br />
Verkehrsplanung und räumlicher Planung“ Stand 2000 bzw. 2006 und das Programm Ver_Bau:<br />
Abschätzung der Verkehrserzeugung.<br />
Das Verfahren zur Abschätzung des Verkehrsaufkommens basiert auf der neuen bzw. geänderten Nut-<br />
zung im Plangebiet. Hierbei wird unterschieden zwischen Gebieten mit Wohnnutzung, Gebieten mit<br />
gewerblicher Nutzung und u.a. Gebieten mit Einzelhandelseinrichtungen.<br />
Für jeden Gebietstyp gibt das Heft 42 sogenannte Schlüsselgrößen „Einwohner, Beschäftigte, Besucher<br />
und Kunden“ an, die durch die Größe der genutzten Flächen, der Nutzungsart und der Nutzungsintensi-<br />
tät bestimmt werden. Das für eine spätere Berechnung der Kapazität des Verkehrsnetzes erforderliche<br />
Pkw-Aufkommen kann anschließend über die Wegehäufigkeit, die Verkehrsmittelwahl (Anteil Motorisier-<br />
ter Individualverkehr: MIV) und den Pkw-Besetzungsgrad ermittelt werden. Um Unabwägbarkeiten der<br />
Planung zu berücksichtigen, werden immer Maximal- und Minimalwerte angegeben. Üblicherweise wird<br />
für die weiteren Berechnungen der Mittelwert angesetzt. Der geplante Standort für den Lebensmittelein-<br />
zelhandel liegt außerhalb der Ortslage Erda und dient hauptsächlich zur Grundversorgung der Ortsteile<br />
Erda und Frankenbach. Aufgrund der fehlenden direkten verkehrlichen Anbindung an das überörtliche<br />
Straßennetz ist zudem im Gewerbe- und Industriegebiet nicht mit einer Ansiedlung verkehrsintensiver<br />
Betriebe wie Logistiker oder logistikverwandte Dienstleistungsbetriebe zu rechnen. Es ist eher davon<br />
auszugehen, dass sich kleinflächige Handwerksbetriebe vor Ort niederlassen. Aus den genannten<br />
Gründen beziehen sich die nachfolgenden Berechnungen der Neuverkehre daher immer auf den Mini-<br />
malwert.<br />
Des Weiteren können für die durch den Lebensmitteleinzelhandel bedingten Verkehrsmengen folgende<br />
Faktoren wie Konkurrenzeffekt, Mitnehmeffekt und Verbundeffekt bei der Ermittlung berücksichtigt wer-<br />
den. Gemäß Heft 42 lautet die Definition wie folgt:<br />
Konkurrenzeffekt:<br />
Falls zu einem bestehenden Markt in räumlicher Nähe ein weiterer Markt der gleichen Branche hinzu-<br />
kommt, kann davon ausgegangen werden, dass das Kundenpotenzial der Branche z. T. bereits ausge-<br />
schöpft ist. Daher ist bei der Abschätzung des Aufkommens durch den hinzukommenden Markt ein<br />
Abschlag von 15-30 % anzunehmen. Die Höhe des Abschlags hängt vor allem ab von der Größe des<br />
Einzugsbereichs bzw. der Anzahl potenzieller Kunden.<br />
Mitnahmeeffekt:<br />
Bei Wegen/Fahrten zu einer neuen Einzelhandelseinrichtung, vor allem in integrierter Lage, handelt es<br />
sich i. d. R. nicht ausschließlich um Neuverkehr. Der Mitnahmeeffekt berücksichtigt, dass ein entspre-<br />
chender Anteil der Einkaufsfahrten nicht als eigenständige neue Fahrt, sondern als Unterbrechung von<br />
vor Realisierung der geplanten Einzelhandelseinrichtung bereits durchgeführten Fahrten stattfindet;<br />
hierdurch ist das induzierte Kfz-Aufkommen geringer, als wenn alle Fahrten neu entstehen. Der Anteil<br />
ist in Abhängigkeit der Lage des Standortes und der Güte der Anbindung an das vorhandene Verkehrs-<br />
netz mit i. d. R. 5-35 % anzunehmen.<br />
Verbundeffekt:<br />
Bei mehreren räumlich zusammen liegenden Einzelhandelseinrichtungen verschiedener Branchen kann<br />
das gesamte Kundenaufkommen aus der Summe der Kunden jeder einzelnen Branche (z. B. Verbrau-<br />
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Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 6<br />
cher- und Baumarkt) abgeschätzt werden. Da ein Teil der Kunden bei einem Besuch des Gebiets dort<br />
mehrere Märkte aufsucht, ist das Kundenaufkommen des Gebiets geringer als die Summe der Kunden-<br />
aufkommen der einzelnen Märkte, wenn sie nicht räumlich zusammen angeordnet wären. Bei integrier-<br />
ter Lage beträgt die Verringerung 5-35 %, bei nichtintegrierter Lage und großem Einzugsbereich bis zu<br />
60 %.<br />
Lebensmittelmarkt (Edeka-Markt, 1.200 m² Verkaufsfläche)<br />
Für die Abschätzung des Verkehrsaufkommens des Edeka-Marktes mit einer Verkaufsfläche von 1.200<br />
m² sind die Anzahl der Fahrten der Beschäftigten, des Kundenverkehrs sowie des Güterverkehrs zu<br />
ermitteln.<br />
Für die Ermittlung des Kundenaufkommens werden folgende Annahmen auf Basis des Hefts 42 getrof-<br />
fen:<br />
• Anzahl Kunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche: 1,0 – 1,2<br />
• Anteil Motorisierter Individualverkehr (MIV): 60 % bis 90 %<br />
• Pkw-Besetzungsgrad: 1,3 Personen / Pkw<br />
• Wegehäufigkeit: 2,0 Wege / Kunde<br />
Für die Ermittlung des Verkehrsaufkommens seitens der Beschäftigten werden folgende Kennwerte<br />
gemäß Heft 42 angenommen:<br />
• Beschäftigtendichte: 1 Beschäftigte/40-60 m² Verkaufsfläche<br />
• Anteil Motorisierter Individualverkehr (MIV): 80 % - 100 %<br />
• Pkw-Besetzungsgrad: 1,1 Personen / Pkw<br />
• Wegehäufigkeit: 2,5 – 3,0 Wege/ Beschäftigten am Tag<br />
Für die Ermittlung des Güterverkehrs werden folgende Annahmen auf Basis des Hefts 42 getroffen:<br />
• Lkw- Fahrten je 100 m² Verkaufsfläche : 0,55 – 0,75<br />
Lebensmitteldiscounter (Aldi, 800m² Verkaufsfläche)<br />
Für die Ermittlung des Kundenaufkommens werden folgende Annahmen auf Basis des Hefts 42 getrof-<br />
fen:<br />
• Anzahl Kunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche: 1,3 – 1,9<br />
• Anteil Motorisierter Individualverkehr (MIV): 60 % bis 90 %<br />
• Pkw-Besetzungsgrad: 1,2 Personen / Pkw<br />
• Wegehäufigkeit: 2,0 Wege / Kunde<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 7<br />
Für die Ermittlung des Verkehrsaufkommens seitens der Beschäftigten werden folgende Kennwerte<br />
gemäß Heft 42 angenommen:<br />
• Beschäftigtendichte: 1 Beschäftigte/70-90 m² Verkaufsfläche<br />
• Anteil Motorisierter Individualverkehr (MIV): 80 % - 100 %<br />
• Pkw-Besetzungsgrad: 1,1 Personen / Pkw<br />
• Wegehäufigkeit: 2,5 – 3,0 Wege/ Beschäftigten am Tag<br />
Für die Ermittlung des Güterverkehrs werden folgende Annahmen auf Basis des Hefts 42 getroffen:<br />
• Lkw- Fahrten je 100 m² Verkaufsfläche : 0,55 – 0,75<br />
Getränkemarkt (500m² Verkaufsfläche)<br />
Für die Ermittlung des Kundenaufkommens werden folgende Annahmen auf Basis des Hefts 42 getrof-<br />
fen:<br />
• Anzahl Kunden pro Quadratmeter Verkaufsfläche: 0,65 – 0,75<br />
• Anteil Motorisierter Individualverkehr (MIV): 70 % bis 90 %<br />
• Pkw-Besetzungsgrad: 1,2 Personen / Pkw<br />
• Wegehäufigkeit: 2,0 Wege / Kunde<br />
Für die Ermittlung des Verkehrsaufkommens seitens der Beschäftigten werden folgende Kennwerte<br />
gemäß Heft 42 angenommen:<br />
• Beschäftigtendichte: 1 Beschäftigte/60 m² Verkaufsfläche<br />
• Anteil Motorisierter Individualverkehr (MIV): 80 % - 100 %<br />
• Pkw-Besetzungsgrad: 1,1 Personen / Pkw<br />
• Wegehäufigkeit: 2,5 – 3,0 Wege/ Beschäftigten am Tag<br />
Für die Ermittlung des Güterverkehrs werden folgende Annahmen auf Basis des Hefts 42 getroffen:<br />
• Lkw- Fahrten je 100 m² Verkaufsfläche : 0,5<br />
Für die Umrechnung der Lkw-Fahrten in die für den Kapazitätsnachweis maßgebenden Pkw-Einheiten<br />
wird das Lkw-Aufkommen mit dem Faktor 2 multipliziert. Somit ergibt sich für das gesamte neuinduzier-<br />
te Verkehrsaufkommen (Kunden-, Beschäftigten- und Güterverkehr) der drei Märkte mit insgesamt<br />
2.500 m² Verkaufsfläche, unter Berücksichtigung des Mitnahmeeffekts (20%) und Verbundeffekts (30%)<br />
bezogen auf den Minimalwert, ein Verkehrsaufkommen von 1.510 Pkw-Fahrten / Tag.<br />
Für den Kapazitätsnachweis ist der Anteil des Verkehrsaufkommens in der Spitzenstunde zu Grunde zu<br />
legen. Die Spitzenstunde erhält man durch die Überlagerung der Verkehrsmengen aus der prognosti-<br />
zierten Verkehrsbelastung und den ermittelten Neuverkehren. Die prozentuale Verkehrsverteilung der<br />
Neuverkehre kann anhand der folgenden Diagramme, welche auf Grundlage des Heft 42 bzw. des Heft<br />
53/1-2006 „Handbuch für Verkehrssicherheit und Verkehrstechnik“ der Hessischen Straßen- und Ver-<br />
kehrsverwaltung basieren, für die Neuverkehre im Quell- und Zielverkehr abgelesen werden (Anlage 3).<br />
Es ist zu erkennen, dass das maximale Verkehrsaufkommen der Kunden im Zeitraum zwischen 18.00<br />
Uhr und 19.00 Uhr liegt. Da der Anteil der Pkw-Fahrten der Kunden größer ist als die Fahrten der Be-<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 8<br />
schäftigten und des Güterverkehrs, liegt das größte Verkehrsaufkommen in der Summe zwischen 18:00<br />
Uhr und 19:00 Uhr.<br />
Anteil (%)<br />
Anteil (%)<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
06-07<br />
06-07<br />
07-08<br />
07-08<br />
08-09<br />
08-09<br />
09-10<br />
10-11<br />
11-12<br />
12-13<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010<br />
13-14<br />
Uhrzeit<br />
14-15<br />
15-16<br />
16-17<br />
Kundenverkehr Beschäftigtenverkehr Güterverkehr<br />
prozentualer Stundenanteil der Neuverkehre des Quellverkehrs<br />
09-10<br />
10-11<br />
11-12<br />
12-13<br />
13-14<br />
Uhrzeit<br />
14-15<br />
15-16<br />
16-17<br />
Kundenverkehr Beschäftigtenverkehr Güterverkehr<br />
prozentualer Stundenanteil der Neuverkehre des Zielverkehrs<br />
Die Überlagerung der vorhandenen Verkehrsbelastung (vgl. Kap. 5) und der Neuverkehre ergibt jedoch<br />
die größte Verkehrsbelastung für die Morgenspitze in der Zeit von 07:00 Uhr bis 08:00 Uhr und in der<br />
Abendspitze von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Aus diesem Grund erhält man als Grundlage für den Kapazitätsnachweis<br />
folgendes Verkehrsaufkommen für die geplanten Lebensmittelmärkte:<br />
17-18<br />
17-18<br />
18-19<br />
18-19<br />
19-20<br />
19-20<br />
20-21<br />
20-21
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 9<br />
Morgenspitze 07:00 Uhr bis 08:00 Uhr<br />
• Quellverkehr: 1 Pkw-E/ Spitzenstunde<br />
• Zielverkehr: 32 Pkw-E/ Spitzenstunde<br />
Abendspitze 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
• Quellverkehr: 94 Pkw-E/ Spitzenstunde<br />
• Zielverkehr: 106 Pkw-E/ Spitzenstunde<br />
Die Verteilung des Verkehrsaufkommens der geplanten Lebensmittelmärkte über den gesamten Tag ist<br />
im nachfolgenden Diagramm dargestellt.<br />
Anzahl Pkw<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
00-01<br />
01-02<br />
02-03<br />
03-04<br />
04-05<br />
05-06<br />
06-07<br />
07-08<br />
08-09<br />
09-10<br />
10-11<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010<br />
11-12<br />
12-13<br />
Uhrzeit<br />
13-14<br />
14-15<br />
15-16<br />
Quellverkehr Zielverkehr<br />
16-17<br />
Verteilung der Neuverkehre im Ziel- und Quellverkehr<br />
Gewerbe- und Industriegebiet gem. Bebauungsplan “Gewerbegebiet West“<br />
Für die Ermittlung des Beschäftigten- und Güterverkehrs im Gewerbe- und Industriegebiet dient die<br />
Nettobaulandfläche (rd. 7,7 ha) als Berechnungsgrundlage. Es werden folgende Annahmen auf Basis<br />
des Hefts 42 getroffen:<br />
Beschäftigungsverkehr:<br />
• Gewerbegebiet (4,7 ha): 40 – 300 Beschäftigte / ha<br />
• Industriegebiet (3 ha): 10 – 150 Beschäftigte / ha<br />
• Anteil Motorisierter Individualverkehr (MIV): 70 % - 90 %<br />
• Pkw-Besetzungsgrad: 1,1 Personen / Pkw<br />
• Wegehäufigkeit: 3,5 – 5,0 Wege / Beschäftigten am Tag<br />
Güterverkehr:<br />
• 5 – 45 Lkw-Fahrten / ha<br />
17-18<br />
18-19<br />
19-20<br />
20-21<br />
21-22<br />
22-23<br />
23-24
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 10<br />
Für den Beschäftigten- und Güterverkehr des Gewerbe- und Industriegebietes ergibt sich somit ein Ver-<br />
kehrsaufkommen von rd. 564 Pkw-Fahrten / Tag. Der Güterverkehr ist mit dem Faktor 2 multipliziert<br />
worden, um die ermittelten Lkw-Fahrten in die für den Nachweis verwendete Pkw-Einheit umzurechnen.<br />
Die prozentuale stündliche Verkehrsverteilung der Neuverkehre kann anhand des folgenden Dia-<br />
gramms abgelesen werden. In der Spitzenstunde zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr liegt der Anteil für<br />
den Zielverkehr bei ca. 28 % des Gesamtaufkommens. In der Abendspitze von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
ist der größte Anteil des Quellverkehrs mit rd. 14 % zu verzeichnen.<br />
Anteil (%)<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
00-01<br />
01-02<br />
02-03<br />
03-04<br />
04-05<br />
05-06<br />
06-07<br />
07-08<br />
08-09<br />
09-10<br />
10-11<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010<br />
11-12<br />
12-13<br />
13-14<br />
14-15<br />
Quellverkehr Zielverkehr<br />
15-16<br />
16-17<br />
Verteilung der Neuverkehre im Ziel- und Quellverkehr<br />
Anhand des Diagramms erhält man als Grundlage für den Kapazitätsnachweis folgendes Verkehrsaufkommen<br />
für das Gewerbe- und Industriegebiet:<br />
Morgenspitze 07:00 Uhr bis 08:00 Uhr<br />
• Quellverkehr: 13 Pkw-E/ Spitzenstunde<br />
• Zielverkehr: 81 Pkw-E/ Spitzenstunde<br />
Abendspitze 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
• Quellverkehr: 39 Pkw-E/ Spitzenstunde<br />
• Zielverkehr: 3 Pkw-E/ Spitzenstunde<br />
Die Verteilung des Verkehrsaufkommens des Gewerbe- und Industriegebietes über den gesamten Tag<br />
ist im nachfolgenden Diagramm dargestellt.<br />
17-18<br />
18-19<br />
19-20<br />
20-21<br />
21-22<br />
22-23<br />
23-24
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 11<br />
Anzahl Pkw<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
00-01<br />
01-02<br />
02-03<br />
03-04<br />
04-05<br />
05-06<br />
06-07<br />
07-08<br />
08-09<br />
09-10<br />
10-11<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010<br />
11-12<br />
12-13<br />
Uhrzeit<br />
13-14<br />
14-15<br />
15-16<br />
Quellverkehr Zielverkehr<br />
16-17<br />
Verteilung der Neuverkehre im Ziel- und Quellverkehr<br />
4 Umlegung der Ziel- und Quellverkehre auf die Knotenpunkte L <strong>3376</strong> / Plangebiet<br />
Mit der Ansiedlung eines Lebensmittel- und Getränkemarktes und eines Lebensmitteldiscounters verfolgt<br />
die Gemeinde Hohenahr das Ziel, die Nahversorgungssituation zu sichern und die vorhandene<br />
Kaufkraft vor Ort zu binden. Gleichzeitig soll die Attraktivität des Standortes „Gewerbegebiet West“ erhöht<br />
werden. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage direkt an der L <strong>3376</strong> bietet der Standort für den<br />
zentralen Ortsteil Erda und für die westlich gelegenen sonstigen Ortsteile der Gemeinde Hohenahr eine<br />
attraktive Einkaufsmöglichkeit. Trotzdem ist davon auszugehen, dass der Hauptanteil des Einkaufsverkehrs<br />
aufgrund der räumlichen Nähe zur Ortslage Erda aus dieser Richtung das Plangebiet aufsucht,<br />
zumal auch der Biebertaler Ortsteil Frankenbach nach der Verlagerung von Aldi keine eigene Versorgung<br />
mehr aufweist und daher das Angebot in Erda nutzen wird. Dies gilt auch für den Beschäftigtenverkehr<br />
des Industrie- und Gewerbegebietes. Der Güterverkehr wird voraussichtlich aufgrund der verkehrsgünstigen<br />
Anbindung an das überörtliche Straßennetz mit Autobahnanschluss in Aßlar aus westlicher<br />
Richtung das Plangebiet anfahren.<br />
In der Nähe des Plangebietes befindet sich die Dünsbergschule. Das Einzugsgebiet umfasst die Ortsteile<br />
Altenkirchen, Großaltenstädten, Hohensolms und Mudersbach. Es ist daher damit zu rechnen, dass<br />
ein Teil der Eltern die Schüler mit dem privaten Pkw zur Schule bringen und dies mit einem Einkauf im<br />
Plangebiet verbinden. Für die Berechnung des Kapazitätsnachweises muss unter Berücksichtigung der<br />
genannten Rahmenbedingungen das abgeschätzte planinduzierte Verkehrsaufkommen für den Lebensmitteleinzelhandel<br />
und für das Gewerbe- und Industriegebiet auf das vorhandene Straßennetz<br />
verteilt werden. Die getroffenen Annahmen sind in den folgenden Abbildungen dargestellt.<br />
17-18<br />
18-19<br />
19-20<br />
20-21<br />
21-22<br />
22-23<br />
23-24
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 12<br />
Ortslage Erda Richtung Hohensolms<br />
65%<br />
60%<br />
Verkehrsverteilung Einzelhandel<br />
Verkehrsverteilung GE/GI<br />
Ortslage Erda<br />
70%<br />
65%<br />
Verkehrsverteilung Einzelhandel<br />
Verkehrsverteilung GE/GI<br />
65%<br />
60%<br />
35%<br />
40%<br />
Plangebiet<br />
35%<br />
40%<br />
Räumliche Verteilung der Neuverkehre in der Morgenspitze<br />
70%<br />
65%<br />
30%<br />
35%<br />
Plangebiet<br />
Richtung Hohensolms<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010<br />
30%<br />
35%<br />
Räumliche Verteilung der Neuverkehre in der Abendspitze<br />
5 Ermittlung der maßgebenden Dimensionierungsbelastung<br />
Für die Berechnung der Kapazität der Einmündung L <strong>3376</strong> / Plangebiet ist neben dem planinduzierten<br />
Verkehrsaufkommen und dem Status Quo der Verkehrssituation auch die zukünftige Entwicklung der<br />
Verkehrsmenge im <strong>Untersuchung</strong>sraum zu berücksichtigen. Um den Verkehrsablauf im vorhandenen<br />
Straßennetz über einen langen Zeitraum abzusichern, ist ein angemessener Prognosehorizont vorzu-<br />
sehen. Für den zu untersuchenden Knotenpunkt wird daher die vorhandene Verkehrsstärke auf das<br />
Jahr 2025 hochgerechnet.<br />
Die Verkehrsmengenkarte von 2000 gibt für den Bereich des Plangebietes einen durchschnittlichen<br />
täglichen Verkehr (DTV) für den Gesamtverkehr von 4.391 Kfz/24h und einen DTV für den Schwerver-<br />
kehr von 261 Kfz/24h an. Dies entspricht einem Schwerverkehrsanteil von rd. 6 %. Für das Jahr 2005
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 13<br />
beträgt der DTV des Gesamtverkehrs 3.915 Kfz/24h und der DTV des Schwerverkehrs 184 Kfz/24h.<br />
Dies entspricht einem Schwerverkehrsanteil von rd. 5 %.<br />
Verkehrsmengenkarte 2000 Verkehrsmengenkarte 2005<br />
Vergleicht man die täglichen Verkehrsbelastungen der Verkehrsmengenkarte 2000 und 2005 des Hes-<br />
sischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen, so ist zu erkennen, dass sich die Verkehrsbe-<br />
lastung der L <strong>3376</strong> im Gesamtverkehr in dieser Zeit um ca. 11 % reduziert hat. Im <strong>Untersuchung</strong>sraum<br />
hat es in den letzten Jahren keine wesentlichen infrastrukturellen Änderungen gegeben, welche eine<br />
solche Reduzierung der Verkehrsmenge erklären könnte. Aus diesem Grund wurde seitens des Amts<br />
für Straßen- und Verkehrswesen Dillenburg die Querschnittsbelastung der L <strong>3376</strong> mittels Seitenradar-<br />
messgerät in der 10 Kalenderwoche 2010 erfasst. Das Ergebnis der Messung ergab, dass die derzeiti-<br />
ge Verkehrsbelastung im mittel bei rd. 4.332 Kfz/24h mit einem Schwerverkehrsanteil von rd. 5 % liegt.<br />
Vergleicht man die Werte mit der Belastung aus der Verkehrsmengenkarte 2000 und 2005, so ist zu<br />
erkennen, dass die tägliche Verkehrsbelastung im Bereich der Ergebnisse von 2000 liegen, jedoch<br />
deutlich über den Werten der Verkehrsmengenkarte 2005. Für die weitere Berechnung der zukünftigen<br />
Verkehrsbelastung der L <strong>3376</strong> werden daher die Messergebnisse als Grundlage verwendet. Die Ergeb-<br />
nisse der Messung sind in Anlage 6 aufgeführt.<br />
Für die Berechnung der Verkehrsmenge für das Jahr 2025 wird des weiteren ein jährlicher Anstieg des<br />
gesamten Verkehrsaufkommens von 0,6 % angenommen, um infrastrukturelle Veränderungen im Un-<br />
tersuchungsraum abzusichern und auch in Zukunft einen reibungslosen Verkehrsablauf zu gewährleis-<br />
ten. Somit errechnet sich mit einem Zunahmefaktor von 9 % für das Jahr 2025 ein DTV2025 von 4.722<br />
Kfz/24h und einem Schwerverkehrsanteil von ca. 5%.<br />
Für den Kapazitätsnachweis werden die Zahlen aus der Verkehrsmengenkarte in die für den Nachweis<br />
maßgebende Einheit „Pkw-Einheiten“ umgerechnet. In dieser Größe werden die jeweiligen Fahrzeugar-<br />
ten Krad, Pkw, Lkw, Bus zueinander „gewichtet“, um den unterschiedlichen Zeitbedarf der Fahrzeuge<br />
(z.B. beim Anfahren) zu berücksichtigen. Daher wird der Schwerverkehr mit dem Faktor 2 multipliziert,<br />
so dass die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung für das Jahr 2025 bei 4.933 Pkw-E/24h liegt.<br />
Für die Beurteilung der Qualität des Verkehrsablaufes einer Verkehrsanlage wird der Nachweis der<br />
Kapazität für die maßgebenden Spitzenstunden geführt. Anhand verschiedener Tagesganglinien kann<br />
der prozentuale Anteil der Tagesbelastung für die Spitzenstunde abgelesen werden. Das Simulations-<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 14<br />
programm enthält 6 verschiedene Tagesganglinien, die sich z.B. durch eine ausgeprägte Vormittags-<br />
spitze oder eine ausgeprägte Vor- und Abendspitze unterscheiden.<br />
Aufgrund der Lage der Gemeinde Hohenahr im ländlichen Raum mit entsprechender Entfernung zur<br />
nächst größeren Stadt ist davon auszugehen, dass das Verkehrsaufkommen stark durch den Pendler-<br />
verkehr zur Arbeitsstätte außerhalb des Ortsteil Erda geprägt ist. Daher wird für die Bestimmung der<br />
Spitzenstunde des Streckenabschnittes der L <strong>3376</strong> die Tagesganglinie mit einer ausgeprägten Vor- und<br />
Abendsspitze gewählt. Die prozentuale Verteilung kann anhand des folgenden Diagramms abgelesen<br />
werden:<br />
Anteil (%)<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
01-02<br />
00-01<br />
03-04<br />
02-03<br />
05-06<br />
04-05<br />
07-08<br />
06-07<br />
09-10<br />
08-09<br />
11-12<br />
10-11<br />
Uhrzeit<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010<br />
13-14<br />
12-13<br />
15-16<br />
14-15<br />
17-18<br />
16-17<br />
19-20<br />
18-19<br />
21-22<br />
20-21<br />
23-24<br />
22-23<br />
Tagesganglinie mit ausgeprägter Vor- und Nachmittagsspitze<br />
Für den Zeitraum von 07:00 Uhr und 08:00 Uhr, 16:00 Uhr und 17:00 Uhr bzw. 17:00 Uhr und 18:00 Uhr<br />
ergibt sich so ein prozentualer Anteil der Tagesbelastung von je rd. 8 %. Der Anteil für die Zeitspanne<br />
von 08:00 Uhr und 09:00 Uhr bzw. 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr liegt bei je rd. 6 %.<br />
Die Abschätzung der planinduzierten Neuverkehre hat gezeigt, dass der größte Einkaufsverkehr nach<br />
den neuen Öffnungszeiten zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr liegt. Die Überlagerung der prognostizier-<br />
ten Verkehrsbelastung gemäß Verkehrsmengenkarte und die ermittelten Neuverkehre des Sonder- und<br />
Gewerbegebietes zeigt jedoch, dass die größte Verkehrsbelastung am Knotenpunkt in der Morgenspit-<br />
ze zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr und in der Abendspitze zwischen 17:00 Uhr und 18:00 Uhr auf-<br />
tritt. Die nachfolgenden Berechnungen der Kapazität werden daher für diese maßgebenden Spitzen-<br />
stunden geführt werden.<br />
Die Auswertung der Ergebnisse der Messung mittels Seitenradarmessgerät im März 2010 zeigt in der<br />
Morgenspitze einen Spitzenstundenanteil von 8 %. Dies deckt sich mit den Angaben der Tagesgangli-<br />
nie. In der Abendspitze liegt der ermittelte Spitzenstundenanteil bei rd. 10 % (laut Tagesganglinie 8 %).<br />
Für die weitere Berechnung wird daher der höhere Spitzenstundenanteil von 10 % angesetzt.
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 15<br />
Die für den Nachweis der Kapazität in der Morgenspitze dienenden Dimensionierungsverkehrsstärken<br />
sind im folgenden Strombelastungsplan für die Einmündung L <strong>3376</strong> / Plangebiet dargestellt.<br />
Verkehrsstrom 2: 193<br />
Verkehrsstrom 3: 70<br />
maßgebende prognostizierte Verkehrsbelastung in der Spitzenstunde zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr in<br />
Pkw-E/h<br />
In der nachfolgenden Tabelle sind nochmals die einzelnen Schritte der Ermittlung der maßgebenden<br />
Verkehrsbelastung in Pkw-Einheiten zusammengefasst.<br />
Verkehrsdaten<br />
Verkehrsstrom 4: 9<br />
Verkehrsstrom 6: 6<br />
Verkehrsstrom<br />
2<br />
Verkehrsstrom<br />
3<br />
Verkehrsstrom<br />
4<br />
Zufahrt 1: Richtung Ortslage Erda<br />
Zufahrt 2: Plangebiet<br />
Zufahrt 3: Richtung Hohensolms<br />
Verkehrsstrom<br />
6<br />
Verkehrsstrom<br />
7<br />
Verkehrsstrom 8: 195<br />
Verkehrsstrom 7: 43<br />
Verkehrsstrom<br />
8<br />
Prognose (Pkw-E/h) 197 - - - - 197<br />
Prognose abzgl. Mitnahmeeffekt<br />
(20 %)<br />
193 - - - - 195<br />
Verkehrsaufkommen Einzelhandel<br />
- 21 1 1 11 -<br />
Neuverkehr (GE / GI) - 49 8 5 32<br />
Summe 193 70 9 6 43 195<br />
Ermittlung der maßgebenden Verkehrsbelastung in der Spitzenstunde 07:00 Uhr bis 08:00 Uhr<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 16<br />
Die für den Nachweis der Kapazität in der Abendspitze dienenden Dimensionierungsverkehrsstärken<br />
sind im folgenden Strombelastungsplan für die Einmündung L <strong>3376</strong> / Plangebiet dargestellt.<br />
Verkehrsstrom 2: 232<br />
Verkehrsstrom 3: 76<br />
maßgebende prognostizierte Verkehrsbelastung in der Spitzenstunde zwischen 17:00 Uhr und 18:00 Uhr in<br />
Pkw-E/h<br />
In der nachfolgenden Tabelle sind nochmals die einzelnen Schritte der Ermittlung der maßgebenden<br />
Verkehrsbelastung in Pkw-Einheiten zusammengefasst.<br />
Verkehrsdaten<br />
Verkehrsstrom 4: 91<br />
Verkehrsstrom 6: 42<br />
Verkehrsstrom<br />
2<br />
Verkehrsstrom<br />
3<br />
Verkehrsstrom<br />
4<br />
Verkehrsstrom<br />
6<br />
Verkehrsstrom<br />
7<br />
Verkehrsstrom<br />
8<br />
Prognose (Pkw-E/h) 247 - - - - 247<br />
Prognose abzgl. Mitnahmeeffekt<br />
(20 %)<br />
232 - - - - 240<br />
Verkehrsaufkommen Einzelhandel<br />
- 74 66 28 32 -<br />
Neuverkehr (GE / GI) - 2 25 14 1<br />
Summe 232 76 91 42 33 240<br />
Ermittlung der maßgebenden Verkehrsbelastung in der Spitzenstunde 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
6 Kapazitätsnachweis<br />
Der Nachweis der Kapazität des Knotenpunktes wird für die Morgenspitze von 07:00 Uhr bis 08:00 Uhr<br />
und für die Abendspitze im Zeitraum von 17:00 Uhr und 18:00 Uhr geführt. Hier treten die größten Ver-<br />
kehrsbelastungen am Knotenpunkt auf. Die Berechnung der Kapazität des Knotenpunktes wird mit dem<br />
Simulationsprogramm für Knotenpunkte ohne Lichtsignalanlage KNOSIMO – Version 5.1 durchgeführt,<br />
welches auf den Grundlagen des Berechnungsverfahren gemäß dem „Handbuch für die Bemessung<br />
von Straßenverkehrsanlagen“ (HBS 2001) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Ver-<br />
kehrswesen (FGSV) aufgebaut ist.<br />
Zufahrt 1: Richtung Ortslage Erda<br />
Zufahrt 2: Plangebiet<br />
Zufahrt 3: Richtung Hohensolms<br />
Verkehrsstrom 8: 240<br />
Verkehrsstrom 7: 33<br />
Die Simulation des Verkehrsablaufes mit dem Programm KNOSIMO bietet eine Möglichkeit wesentlich<br />
weitergehende Ergebnisse zu erzielen. Das Simulationsprogramm erzeugt zufallsgesteuert die Fahr-<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 17<br />
zeuge für alle im Knotenpunkt auftretenden Verkehrsströme. Die Möglichkeiten zur Weiterfahrt werden<br />
geprüft und schließlich wird die Abfahrt durchgeführt. So wird die Entwicklung der Staulängen in jedem<br />
Strom nachgeahmt. Hieraus ergeben sich somit die Wartezeiten bzw. die Verlustzeiten der einzelnen<br />
Fahrzeuge beim passieren der Verkehrsanlage. Die realistische Nachbildung des Verkehrsgeschehens<br />
ermöglicht somit eine detaillierte Beurteilung der Kapazität und der Qualität der gesamten Verkehrssitu-<br />
ation des zu untersuchenden Knotenpunktes. Während das HBS zur Einordnung in Qualitätsstufen u. a.<br />
den Begriff „Wartezeit“ verwendet, weisen die Berechnungsergebnisse des Programms KNOSIMO<br />
„Verlustzeiten“ auf. Der Unterschied zwischen Verlust- und Wartezeit ergibt sich aus den Zeitverlusten,<br />
die sich aus den Abbrems- und Beschleunigungsvorgängen gegenüber der freien Durchfahrt für die<br />
Fahrzeuge ergeben (Verlustzeit = Wartezeit plus Zeitverluste aus Brems- und Beschleunigungsvorgän-<br />
gen). Dieser Zeitverlust liegt im Durchschnitt bei insgesamt etwa acht Sekunden. Ein wesentliches<br />
Kriterium zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit und der Verkehrssituation ist die Einstufung in die<br />
sechs Qualitätsstufen gemäß HBS 2001:<br />
• Stufe A: Die Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann nahezu ungehindert den Knotenpunkt pas-<br />
sieren. Die Wartezeiten sind sehr gering.<br />
• Stufe B: Die Fahrmöglichkeiten der wartepflichtigen Kraftfahrzeugströme werden vom bevor-<br />
rechtigten Verkehr beeinflusst. Die dabei entstehenden Wartezeiten sind gering.<br />
• Stufe C: Die Fahrzeugführer in den Nebenströmen müssen auf eine merkbare Anzahl von be-<br />
vorrechtigten Verkehrsteilnehmern achten. Die Wartezeiten sind spürbar. Es kommt zur Bildung<br />
von Stau, der jedoch weder hinsichtlich seiner räumlichen Ausdehnung noch bezüglich der zeit-<br />
lichen Dauer eine starke Beeinträchtigung darstellt.<br />
• Stufe D: Die Mehrzahl der Fahrzeugführer muss Haltevorgänge, verbunden mit deutlichen Zeit-<br />
verlusten, hinnehmen. Für einzelne Fahrzeuge können die Wartezeiten hohe Werte annehmen.<br />
Auch wenn sich vorübergehend ein merklicher Stau in einem Nebenstrom ergeben hat, bildet<br />
sich dieser wieder zurück. Der Verkehrszustand ist noch stabil.<br />
• Stufe E: Es bilden sich Staus, die sich bei der vorhandenen Belastung nicht mehr abbauen. Die<br />
Wartezeiten nehmen sehr große und dabei stark streuende Werte an. Geringfügige Verschlech-<br />
terungen der Einflussgrößen können zum Verkehrszusammenbruch führen. Die Kapazität ist er-<br />
reicht.<br />
• Stufe F: Die Anzahl der Fahrzeuge, die in einem Verkehrsstrom dem Knotenpunkt je Zeiteinheit<br />
zufließen, ist über ein längeres Zeitintervall größer als die Kapazität für diesen Verkehrsstrom.<br />
Es bilden sich lange, ständig wachsende Schlangen mit besonders hohen Wartezeiten. Diese<br />
Situation löst sich erst nach einer deutlichen Abnahme der Verkehrsstärken im zufließenden<br />
Verkehr wieder auf. Der Knotenpunkt ist überlastet.<br />
Die Ergebnisse der Simulation sind in Anlage 1 aufgeführt.<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 18<br />
7 Beurteilung<br />
Die Gemeinde Hohenahr plant zur Sicherung und Stabilisierung der Nahversorgungssituation und zur<br />
Steigerung der Attraktivität des Gewerbe- und Industriestandortes westlich des Ortsteils Erda die An-<br />
siedlung eines Lebensmittel- und Getränkemarktes sowie eines Lebensmitteldiscounters. Aufgrund der<br />
geänderten Rahmenbedingungen ist für die äußere Erschließung des Plangebietes an die L <strong>3376</strong> die<br />
Funktionalität bzw. die Kapazität dieses Einmündungsbereiches nachzuweisen. Der Kapazitätsnach-<br />
weis wird mit dem Simulationsprogramm KNOSIMO – Version 5.1 in der Morgen- und Abendspitzen-<br />
stunde durchgeführt.<br />
Einmündung L <strong>3376</strong> / Plangebiet – Morgenspitze 07:00 Uhr bis 08:00 Uhr<br />
Die Simulation des Verkehrsablaufes in der morgendlichen Spitzenstunde hat für den Einmündungsbe-<br />
reich ergeben, dass dieser als leistungsfähig einzustufen ist und die prognostizierte Verkehrsbelastung<br />
reibungslos abwickeln kann. Maßgebend für die Leistungsfähigkeit und die Beurteilung einer Verkehrs-<br />
anlage ist der aus der untergeordneten Straße linkseinbiegende Verkehrsstrom (V4), da dieser den<br />
Knotenpunkt erst passieren kann, wenn alle anderen vorfahrtberechtigten Verkehrsströme abgewickelt<br />
sind. Aus diesem Grund treten hier die größten mittleren Verlustzeiten (mittlere Wartezeit + 8 Sekun-<br />
den) und der größte Rückstau durch die wartenden Fahrzeuge auf.<br />
Für den linkseinbiegenden Verkehrsstrom (V4) aus Richtung Plangebiet hat die Simulation ergeben,<br />
dass die mittlere Verlustzeit bei rd. 17 Sekunden liegt. Gemäß Handbuch für die Bemessung von Stra-<br />
ßen- und Verkehrsanlagen (HBS 2001) bedeutet dies eine Einstufung in die Qualitätsstufe A: „Die<br />
Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer kann nahezu ungehindert den Knotenpunkt passieren. Die Wartezei-<br />
ten sind sehr gering.“ Das Ergebnis zeigt zudem, dass die Wahrscheinlichkeit bei ca. 77 % liegt, dass<br />
die Verlustzeit der Verkehrsteilnehmer weniger als 20 Sekunden beträgt und während ca. 95 % der Zeit<br />
ein Rückstau < eine Pkw-Einheit (= 6 m) zu verzeichnen ist.<br />
Die Betrachtung des von der L <strong>3376</strong> in Richtung Plangebiet linksabbiegenden Verkehrsstroms (V7)<br />
zeigt, dass die mittlere Verlustzeit bei rd. 12 Sekunden liegt. Während mehr als 95 % der Zeit ist kein<br />
Aufstauen der abbiegenden Fahrzeuge zu verzeichnen. Bei der Betrachtung der übrigen Zufahrten<br />
konnten keinerlei Beeinträchtigungen im Verkehrsablauf festgestellt werden. Die mittleren Verlustzeiten<br />
lagen unterhalb von 15 Sekunden, was einer Einstufung in die Qualitätsstufe A bedeutet. Der geplante<br />
Einmündungsbereich erhält somit insgesamt die Qualitätsstufe A.<br />
Für den Verkehrsablauf der Einmündung bedeutet dies, dass es zu keinen nennenswerten Verlustzei-<br />
ten in der untergeordneten Erschließungsstraße des Plangebietes kommt. Hier können sich vereinzelt<br />
Fahrzeuge aufstauen, die jedoch nach geringen Wartezeiten den Knotenpunkt passieren können. Für<br />
den Linksabbieger der L <strong>3376</strong> ergeben sich ebenfalls nur geringfügige Verlustzeiten und auch ein<br />
Rückstau von mehreren Fahrzeugen ist hier eher unwahrscheinlich. Der Durchgangsverkehr der L <strong>3376</strong><br />
wird somit nicht beeinträchtigt und Konflikte zwischen den abbiegenden und den geradeausfahrenden<br />
Verkehrsströmen sind nicht zu erwarten.<br />
Einmündung L <strong>3376</strong> / Plangebiet – Abendspitze 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
Das Ergebnis der Simulation des Verkehrsablaufs am Knotenpunkt zeigt, dass der Einmündungsbe-<br />
reich leistungsfähig ist und die zukünftig auftretende Verkehrsbelastung reibungslos abwickeln kann.<br />
Für den aus dem Plangebiet in Richtung Ortslage Erda linkseinbiegenden Verkehrsstrom (V4) ergibt<br />
sich eine mittlere Verlustzeit von 20 Sekunden. Dies entspricht der Einstufung in die Qualitätsstufe B<br />
gemäß HBS 2001: „Die Fahrmöglichkeiten der wartepflichtigen Kraftfahrzeugströme werden vom bevor-<br />
rechtigten Verkehr beeinflusst. Die dabei entstehenden Wartezeiten sind gering.“ Eine Analyse der Er-<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010
Gemeinde Hohenahr, <strong>Anschluss</strong> L <strong>3376</strong> / Gewerbegebiet West 19<br />
gebnisse zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit bei ca. 67 % liegt, dass Verkehrsteilnehmer Verlustzeiten<br />
von weniger als 20 Sekunden hinnehmen müssen. Der maximal simulierte Rückstau liegt bei 7 Pkw-<br />
Einheiten. Aufgrund der niedrigen Wahrscheinlichkeit ist dies aber nicht zu erwarten. Vielmehr ist für<br />
den Hauptteil der Verkehrsteilnehmer ein Rückstau von < 1 Pkw-Einheiten zu erwarten.<br />
Die Simulation des Verkehrsablaufes hat für den auf die L <strong>3376</strong> rechtseinbiegenden Verkehrsstrom (V6)<br />
eine mittlere Verlustzeiten von rd. 13 Sekunden ergeben, wobei rd. 80 % der Fahrzeuge Verlustzeiten<br />
von weniger als 15 Sekunden hinnehmen müssen. Die Betrachtung des von der L <strong>3376</strong> in Richtung<br />
Plangebiet linksabbiegenden Verkehrsstroms (V7) zeigt, dass die mittlere Verlustzeit bei rd. 12 Sekun-<br />
den und der maximale Rückstau bei 3 Pkw-Einheiten liegt. Während 95% der Zeit ist jedoch kein Auf-<br />
stauen der abbiegenden Fahrzeuge zu verzeichnen. Die Planung der Linksabbiegespur gemäß der<br />
Verwaltungsvereinbarung sieht einen Aufstellbereich von 20 m vor. Daher ist genügend Aufstellfläche<br />
für die wartenden Fahrzeuge vorhanden, so das eine Beeinträchtigung des Durchgangsverkehrs nicht<br />
zu erwarten ist. Aufgrund der geringen mittleren Verlustzeiten der einzelnen Verkehrsströme erreicht<br />
der Knotenpunkt insgesamt eine Qualitätsstufe B.<br />
Fazit<br />
Im Erläuterungsbereicht zur Planung einer Linksabbiegerspur auf der L <strong>3376</strong> zur Erschließung des ge-<br />
planten Gewerbe- und Industriegebietes im Rahmen der getroffenen Verwaltungsvereinbarung von<br />
1994 wurde aufgrund der ermittelten Verkehrsbelastung der Ausbautyp 2 gemäß RAS-K1 gewählt. Ent-<br />
sprechend Tabelle 7 kann dieser Ausbautyp bis zu einer Gesamtverkehrsstärke von 300 Kfz/h des Ver-<br />
kehrsstroms aus der Richtung aus der abgebogen wird eingesetzt werden. Die damals für das Jahr<br />
2014 prognostizierte Verkehrsmenge lag bei rd. 197 Kfz/h (für eine Richtung) und es wurde mit einer<br />
zusätzlichen Verkehrsbelastung durch den Verkehr zum Gewerbe- und Industriegebiet von max. 50-60<br />
Kfz/h gerechnet.<br />
Die Ermittlung der maßgebenden Dimensionierungsbelastung in der Morgen- und Abendspitze zeigt,<br />
dass die aus dem Jahr 1994 angesetzten Verkehrsmengen nicht überschritten werden. In der Morgen-<br />
spitze ist mit einer Verkehrsbelastung aus westlicher Richtung (Hohensolms / Mudersbach) von rd. 195<br />
Pkw/h im Durchgangsverkehr sowie rd. 43 Pkw/h im Zielverkehr in Richtung Plangebiet zu rechnen. In<br />
der Abendspitze ist der auftretenden Zielverkehr aus Richtung Westen mit 33 Pkw/h deutlich niedriger,<br />
da hier das Verkehrsgeschehen hauptsächlich durch den Einkaufsverkehr aus Richtung Ortslage ge-<br />
prägt ist.<br />
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 03/2010