position report no. 196 - AOPA Switzerland
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<strong>AOPA</strong> <strong>Switzerland</strong> 36 Position Report <strong>196</strong><br />
Für den Flugplatz Sion sind die reinen Anflugzahlen für das Jahr 2003 nicht verfügbar. Allerdings<br />
weist das BAZL im 2003 für Sion nur gerade 92 Bewegungen des Linien- und Charterverkehrs<br />
aus. Unsere Schätzung, dass rund 15'000 Anflüge unter Sichtflugregeln ausgeführt<br />
werden, ist demnach eher tief angesetzt.<br />
Die Bewegungszahlen zeigen, dass vor allem Flugplätze mit VFR-Verkehr von einem grossen<br />
Einbruch betroffen sind, derweil die vor allem IFR-Verkehr abfertigenden Flugplätze ein<br />
doch sehr viel kleineres Anflugdefizit ausweisen. Deshalb ist es für uns nicht nachvollziehbar,<br />
weshalb gerade die höheren, dem IFR-Verkehr zuzuordnende Gewichtsklassen von<br />
einer Gebührenreduktion profitieren sollen. Die Erhöhung der Anfluggebühren für VFR-Verkehr<br />
wird ein <strong>no</strong>chmals grösseres Loch in die Bewegungszahlen der schon arg strapazierten<br />
Flugplätze reissen. Wir können keine Logik erkennen, die für eine gesunde Einnahmepolitik<br />
der skyguide spricht.<br />
4. Bedürfnisse der VFR-Fliegerei<br />
Obwohl schon zum wiederholten Male vorgebracht, möchten wir auf einen ganz entscheidenden<br />
Punkt hinweisen. Der VFR-Verkehr benötigt keine Flugsicherung. Wegen des in den<br />
letzten Jahrzehnten gestiegenen IFR-Verkehrsaufkommens wurde der Sichtflugverkehr<br />
zunehmends gezwungen, Dienstleistungen der skyguide zu konsumieren, ohne davon auch<br />
nur einen Nutzen davontragen zu können. Der Verursacher dieser Sachlage und einziger<br />
Daseinsberechtigungsgrund einer Flugsicherung ist der IFR-Verkehr. Deshalb muss dieser<br />
verursachende Verkehr für die Finanzierung zur Kasse gebeten werden.<br />
Aus den oben erwähnten Gründen lehnt die <strong>AOPA</strong> <strong>Switzerland</strong> das neue Gebührenmodell<br />
für 2005 ab. Der VFR-Verkehr, der diese ihm aufgezwungenen Kosten nicht auf Passagiere<br />
abwälzen kann, ist von einer Gebührenerhöhung zu befreien. Die von skyguide ausgewiesenen<br />
Kosten müssen vom Verursacher, nämlich vom IFR-Verkehr getragen werden. Eine<br />
Senkung der IFR-Gebühren ist demnach für uns nicht nachvollziehbar.<br />
Ausserdem wird in Ihrer Vernehmlassungsschrift erwähnt, dass die Anfluggebühren für<br />
VFR-Flüge in einem ersten Schritt um 10% erhöht werden. Über die Höhe allfällig weiterer<br />
Schritte ist nichts zu vernehmen.<br />
Es trifft wohl zu, dass seit 2001 keine Anpassung der VFR-Tarife mehr vorge<strong>no</strong>mmen worden<br />
sind. Ganz im Gegensatz der höheren und nicht mehr für den VFR-Verkehr bestimmte<br />
Gewichtsklasse, welche bereits auf das Jahr 2004 eine empfindliche Reduktion der Gebühren<br />
erfahren durfte. Diese Entwicklung ist in unseren Augen nicht erklärbar.<br />
Philippe Hauser<br />
CEO <strong>AOPA</strong> <strong>Switzerland</strong><br />
Es ist wohl kaum anzunehmen, dass die jeweils Verantwortlichen die Aktionen „Aufhebung<br />
der Zollbefreiung“ und „Gebührenerhöhung Skyguide“ abgesprochen haben. Aber es ist zu<br />
hoffen, dass an Stelle des „Zitronen-Prinzips“ (Presst die Zitrone aus, bis sie nichts mehr<br />
hergibt!) auch einmal breiter Konsens als Lösungsmöglichkeit in Betracht gezogen wird. Bis<br />
zum Redaktionsschluss für diese Ausgabe haben wir von Skyguide leider <strong>no</strong>ch keine Ant-