Ormia ochracea - CES
Ormia ochracea - CES
Ormia ochracea - CES
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kaiser — Richtungshören bei <strong>Ormia</strong> <strong>ochracea</strong> 9<br />
Abbildung 12: Antwort der Typ 2 Afferenz auf einen Reiz (A: periodisch, B: anhaltend)<br />
lautstärkeabhängiges Zeitverhalten (erster Puls 2,90 ms ± 0,17 ms). Die ersten beiden<br />
weisen allerdings ein geringeres Rauschen als die folgenden Pulse auf. Die spontane<br />
Aktivität ist gering.<br />
• Typ 3-Afferenzen<br />
Nur 2 der 41 untersuchten Afferenzen waren vom Typ 3. Ob dies dem tatsächlichen<br />
Verhältnis der Anzahl der Typen zueinander entspricht ist unklar. Möglich ist, das<br />
hier beim Anbringen der Elektroden das Größenverhältnis der Axone (Typ 1 und 2: 1-<br />
2µs, Typ 3: < 1µs ) zugeschlagen hat. Die Afferenzen dieses Typs weisen ein tonisches<br />
Verhalten auf, das heißt ein anhaltender äußerer Reiz führt zu einer Dauererregung<br />
der Zelle (Abbildung 13). Der erste Puls ist auch hier wieder reizstärkeabhängig<br />
Abbildung 13: Antwort der Typ 3 Afferenz auf einen Reiz (A: periodisch, B: anhaltend)<br />
zeitlich genau festgelegt (3,79 ms ± 0,082 ms).<br />
4.3 Kodierung<br />
Aus den gewonnen Daten der Aktivitäten der afferenten Neurone kann auf zwei Kodierungsverfahren<br />
des auditiven Systems geschlossen werden. Eine Latenzkodierung und eine<br />
Populationskodierung, die über die Schwellwerte erfolgt.<br />
4.3.1 Latenzkodierung<br />
Die unterschiedlich starken Vibrationen auf der ipsilateralen und kontralateralen Seite<br />
führen zu unterschiedlich langen Latenzen. Je leiser die Vibration, desto länger die Latenz.<br />
Erforderlich dafür ist ein exaktes, wiederholbares Zeitverhalten des ersten Pulses einer Afferenz.<br />
Wie erläutert wurde sind alle drei Typen der Afferenzen dafür geeignet. Abbildung