Ormia ochracea - CES
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Kaiser — Richtungshören bei <strong>Ormia</strong> <strong>ochracea</strong> 5<br />
Zeit- und Frequenzbereich sind mit der Fouriertransformation möglich. Im Frequenzbereich<br />
wird die Impulsantwort Übergangsfunktion H(ω)genannt.<br />
Wie oben diskutiert ist die ITD τ der einzige Hinweis auf die Richtung. Die Antwort des<br />
Systems hängt also von τ ab. Es gilt τ = d<br />
cschall sin φ ≈ 2.5 µs mit cschall = 344 m s , φ = 45◦<br />
und d ≈ 1,2 mm, dem Abstand der Orte mit den größten Auslenkungen (kurz hinter den<br />
TPs auf den PTMs gelegen). Physikalisch wird ein schwingendes System durch<br />
kx<br />
<br />
F ederkraft<br />
+ c ·<br />
x<br />
<br />
Reibung<br />
beschrieben. Für das Modell ergibt sich somit<br />
<br />
<br />
k1 + k3<br />
k3<br />
<br />
k3<br />
k2 + k3<br />
<br />
x +<br />
c1 + c3<br />
c3<br />
+ m ··<br />
x<br />
T rägheit<br />
= f (1)<br />
c3<br />
c2 + c3<br />
<br />
·<br />
x +<br />
m 0<br />
0 m<br />
··<br />
x= f (2)<br />
<br />
x1(t)<br />
mit x =<br />
und<br />
x2(t)<br />
<br />
f1(t)<br />
f = . Die Auslenkungen x1(t) und x2(t) sind also<br />
f2(t)<br />
über k3 und c3 miteianander gekoppelt. Die Gesamtmasse m der jeweiligen Seite wird<br />
vereinfachend als punktförmig an den Enden der Brücke konzentriert angenommen. ki sind<br />
die Federkonstanten und ci die Reibungskoeffizienten.<br />
Angenommen die Brücke wäre starr, oder anders gesagt k3 = c3 = ∞. Dann gilt x1(t) =<br />
−x2(t), das heißt, beide Punkte schwingen um 180◦ versetzt, aber mit gleicher Amplitude.<br />
Bei einer Frequenz von 5 kHz entspricht das einer Laufzeitdifferenz von 100 µs (wegen der<br />
halben Periode), aber eine Druckdifferenz tritt nicht auf.<br />
Es gibt zwei extreme Schwingverhalten mit einer jeweils spezifischen Frequenz. Im Translations-<br />
Modus schwingen beide Ohren in Phase mit Frequenz ωt, im rocking”-Modus genau gegen-<br />
”<br />
phasig mit Frequenz ωr. Da k3 und c3 einen endlichen Wert besitzen ergibt sich die Schwingung<br />
des Systems als Überlagerung der beiden Schwingungsmodi. Es sei im folgenden s<br />
die Wirkungsfläche, τ die ITD, ω die Frequenz, m die ipsi- und die kontralaterale Masse<br />
des Sytems, ξ die Dämpfungsrate und î die komplexe Zahl. Mit den Übergangsfunktionen<br />
τ<br />
îω Hf1p(ω) = se 2 = s cos(ω τ<br />
τ<br />
) + îs sin(ω 2 2 ) und Hf2p(ω)<br />
τ<br />
−îω = se 2 = s cos(ω τ<br />
τ<br />
) − îs sin(ω 2 2 )<br />
für die Kräfte ergibt sich als Lösung der Differentialgleichung im Frequenzbereich<br />
mit<br />
ωr =<br />
Hx1p(ω) =<br />
Hx2p(ω) =<br />
s cos(ω τ<br />
2 )/m<br />
ω2 t − ω2 + 2ωtξtîω<br />
s cos(ω τ<br />
2 )/m<br />
ω 2 t − ω 2 + 2ωtξtîω<br />
+ îs sin(ω τ<br />
2 )/m<br />
ω 2 r − ω 2 + 2ωrξrîω<br />
− îs sin(ω τ<br />
2 )/m<br />
ω 2 r − ω 2 + 2ωrξrîω<br />
<br />
<br />
k/m, ωt = k + 2k3/m, ξr = c/ωrm, ξt = (c + 2c3)/ωtm .<br />
Für sehr kleine Frequenzen, ω ≈ 0, ergibt sich aus Gleichung (3) und (4)<br />
Hx1p(ω) ≈ Hx2p(ω) ≈ s/m<br />
ω 2 t<br />
(3)<br />
(4)<br />
. (5)