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Ormia ochracea - CES

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Kaiser — Richtungshören bei <strong>Ormia</strong> <strong>ochracea</strong> 2<br />

Abbildung 2: Anatomie des Hörapparates<br />

Die beiden Ohren befinden sich direkt hinter dem Kopf, frontal auf dem Thorax (Abb.<br />

1). Das Ohr, das sich näher an der Geräuschquelle befindet wird ipsilaterales Ohr genannt,<br />

das andere kontralateral. Für jedes Ohr dient eine dünnhäutige Membran (PTM, prosternal<br />

tympanal membran) als Trommelfell (Tympanum). Diese Membranen sind wie ein<br />

Fächer gefurcht und auf die Tympanischen Gruben (TP, tympanal pit) ausgerichtet (Abb.<br />

2). Über die Gruben sind die Mebranen durch eine hautähnliche Struktur gekoppelt, die<br />

Intertympanische Brücke genannt wird. Hinter dieser Brücke liegen die bulba acusticae in<br />

einer gemeinsamen Kammer. Sie bestehen jeweils aus 90 bis 100 afferenten, das heißt meldenden,<br />

Zellen (kurz: Afferenzen). Die Aktivierung erfolgt durch mechanische Verformung<br />

(über eine Verbindung mit den Tympanischen Gruben) und verläuft über den Hörnerv, der<br />

ein Teil des Frontalnervs ist, zum Zentral-Ganglion.<br />

3 Der mechanische Hörapparat<br />

3.1 Beobachtungen<br />

Um herauszufinden, wie der in Abschnitt 2 gezeigte Hörapparat auf Schall reagiert, wurden<br />

von Miles et al. [MiRH95] Experimente mit weiblichen, erwachsenen Fliegen durchgeführt.<br />

Für die Experimente wurden die Fliegen auf Halterungen mit einem Wachs fixiert und der<br />

Kopf abgetrennt, um die Schwingungen mit Laservibrometern messen zu können. Ferner<br />

wurde ein Lautsprecher im 45 ◦ Winkel relativ zur Longitudinalachse der Fliege plaziert,<br />

sowie ein Mikrophon möglichst nahe an den Ohren, um verlässliche Daten über den Schalldruck<br />

zu haben. Gemessen wurde das Schwingverhalten der mechanischen Komponenten<br />

bei reinen Sinustönen in einem Frequenzbereich zwischen 1 KHz und 30 kHz (Abb. 3 und<br />

Abb. 4, 5 und 6). Die Ergebnisse in Abbildung 3 zeigen, dass die ipsilaterale Tympanische<br />

Grube stärker ausgelenkt wird, als die kontralaterale. Bei 5 kHz beträgt die Amplitudendifferenz<br />

immerhin 10 dB, was sehr viel ist, wenn man den Abstand der Gruben in Betracht<br />

zieht. Die Abbildungen 4, 5 und 6 zeigen sehr anschaulich das phasische Verhalten bei drei<br />

unterschiedlichen Frequenzen. Bei 2 kHz bewegen sich die Ohren mit annähernd gleicher

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