Die Zinsschranke Eigenkapitalvergleich - WTS Aktiengesellschaft ...
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<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
<strong>WTS</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong> Steuerberatungsgesellschaft
1. Einleitung<br />
2. Prüfungsschema<br />
3. Sonderthemen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Agenda<br />
4. Lösungs- und Gestaltungsansätze<br />
07. Juni 2007 2
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Einleitung<br />
• Was geht nicht mehr?<br />
– Unschädliche Bankenfinanzierung<br />
– Safe haven<br />
– Holdingprivileg<br />
– Rückgriffsfälle mit Bankenbescheinigung<br />
– Drittvergleich<br />
– Verdeckte Gewinnausschüttung<br />
07. Juni 2007 3
1. Einleitung<br />
2. Prüfungsschema<br />
3. Sonderthemen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Agenda<br />
4. Lösungs- und Gestaltungsansätze<br />
07. Juni 2007 4
1. Zinssaldo<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Prüfungsschema<br />
2. Freigrenze von 1 mio Euro<br />
3. 30 % des steuerlichen EBITDA<br />
Ausnahmen:<br />
4. Konzern-Klausel<br />
5. Escape-Klausel<br />
a. <strong>Eigenkapitalvergleich</strong><br />
b. Gesellschafterfremdfinanzierung<br />
=> Zinsabzug / Zinsvortrag<br />
07. Juni 2007 5
Zinsaufwand<br />
Zinssaldo<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Zinssaldo<br />
07. Juni 2007 6
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Zinssaldo<br />
• Der Zinsaufwand ist bis zur Höhe der Zinserträge<br />
unbeschränkt abzugsfähig.<br />
• Übersteigen die Zinsaufwendungen die<br />
Zinserträge (Zinssaldo) ist weiter zu prüfen…<br />
07. Juni 2007 7
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Zinssaldo<br />
• Zinssaldo = Zinsaufwand ./. Zinsertrag<br />
• Zinsaufwand umfasst:<br />
– Zinsen für Fremdkapital (sowohl von verbundenen<br />
Unternehmen als auch von Dritten, z.B. Banken)<br />
– Aufzinsungen von Fremdkapital (keine Rückstellungen)<br />
– Abzinsung von Kapitalforderungen<br />
– Zinsvortrag<br />
• Zinsertrag umfasst:<br />
– Zinsen für Fremdkapital<br />
– Abzinsungen von Fremdkapital (keine Rückstellungen)<br />
– Aufzinsungen von Kapitalforderungen<br />
07. Juni 2007 8
Zinssaldo<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Freigrenze von 1 mio Euro<br />
07. Juni 2007 9<br />
1 mio €<br />
Freigrenze!
Zinssaldo<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Freigrenze von 1 mio Euro<br />
07. Juni 2007 10<br />
1 mio €<br />
Freigrenze!
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Freigrenze von 1 mio Euro<br />
• Der Zinssaldo ist unbeschränkt abzugsfähig sofern<br />
er unter 1 mio EUR liegt (entspricht einem 20 mio<br />
EUR Darlehen bei 5% Zinsen p.a.).<br />
• Es ist kein Freibetrag, sondern eine Freigrenze.<br />
Wenn der Zinssaldo 1 mio EUR oder mehr<br />
beträgt, ist für die Abzugsfähigkeit des gesamten<br />
Zinssaldos weiter zu prüfen…<br />
07. Juni 2007 11
Zinssaldo<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
30 % des steuerlichen EBITDA<br />
07. Juni 2007 12<br />
30% EBITDA
Zinssaldo<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
30 % des steuerlichen EBITDA<br />
Konzern-Klausel<br />
Escape-Klausel<br />
07. Juni 2007 13<br />
30% EBITDA
Zinssaldo<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
30 % des steuerlichen EBITDA<br />
Zinsvortrag<br />
07. Juni 2007 14<br />
30% EBITDA
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
30 % des steuerlichen EBITDA<br />
• Der Zinssaldo ist abzugsfähig bis zur Höhe von<br />
30% des steuerlichen EBITDA („<strong>Zinsschranke</strong>“)<br />
• Wenn der Zinssaldo 30% vom steuerlichen<br />
EBITDA übersteigt, ist für den übersteigenden<br />
Betrag weiter zu prüfen…<br />
07. Juni 2007 15
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
30 % des steuerlichen EBITDA<br />
• Steuerlicher EBITDA<br />
– Steuerliches Einkommen des Betriebes vor Zinsen,<br />
Steuern, Abschreibungen, Spenden und Verlustabzug.<br />
– Steuerfreie Einkünfte mindern, nicht abzugsfähige<br />
Betriebsausgaben erhöhen den steuerlichen EBITDA.<br />
– Unsicherheiten durch Betriebsprüfungen<br />
07. Juni 2007 16
• 1. Ausnahme:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Konzern-Klausel<br />
Gesellschaften, die kein Konzern sind, können den<br />
gesamten Zinsaufwand unbeschränkt steuerlich<br />
geltend machen.<br />
07. Juni 2007 17
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Konzern-Klausel<br />
• Definition des steuerlichen Konzernbegriffs:<br />
Ein Betrieb gehört zu einem Konzern,<br />
wenn er mit einem oder mehreren anderen<br />
Betrieben konsolidiert wird oder werden<br />
könnte<br />
oder<br />
wenn seine Finanz- und Geschäftspolitik mit<br />
einem oder mehreren anderen Betrieben<br />
einheitlich bestimmt werden kann.<br />
07. Juni 2007 18
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Konzern-Klausel<br />
• Beispiele für konzernfreie Gesellschaften:<br />
– Einzelunternehmen<br />
– Kapitalgesellschaften im Streubesitz<br />
– Personengesellschaften, die von natürlichen Personen<br />
gehalten werden<br />
– Inländische Betriebstätte<br />
• Ausnahme:<br />
Schädliche Gesellschafterfremdfinanzierung bei<br />
Kapitalgesellschaften oder diesen nachgeordnete<br />
Personengesellschaften<br />
– Schädliche Gesellschafterfremdfinanzierung liegt vor,<br />
wenn mehr als 10% des Zinssaldos an wesentlich (>25%)<br />
Beteiligte, diesen nahestehende Personen oder Dritte, die<br />
auf die Vorgenannten zurückgreifen können, gezahlt<br />
werden.<br />
– Nachweispflicht beim Steuerpflichtigen<br />
07. Juni 2007 19
• 2. Ausnahme:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Escape-Klausel<br />
�<br />
Konzern<br />
Gesellschafter<br />
07. Juni 2007 20<br />
�<br />
EK-Quote (Konzern)=X%<br />
EK-Quote>=X% ?
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
<strong>Eigenkapitalvergleich</strong><br />
• Wenn die Eigenkapitalquote der Gesellschaft<br />
mindestens der des Konzerns entspricht, ist die<br />
<strong>Zinsschranke</strong> nicht anwendbar und der gesamte<br />
Zinsaufwand unbeschränkt abzugsfähig.<br />
• <strong>Die</strong> Eigenkapitalquote der Gesellschaft ist mit der<br />
des Konzerns zu vergleichen.<br />
• Ein Unterschreiten von max. 1% ist unschädlich.<br />
• Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Bilanzsumme<br />
zum Schluss des letzten Wirtschaftsjahres<br />
07. Juni 2007 21
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
<strong>Eigenkapitalvergleich</strong><br />
• 1. Ermittlung der Konzern-Eigenkapitalquote gem.<br />
Rechnungslegungsstandard im Konzern:<br />
IFRS, HGB oder US-GAAP<br />
• 2. Ermittlung der Eigenkapitalquote im<br />
Einzelabschluss<br />
– Basis Rechnungslegungsstandard des Konzerns – ggf.<br />
Überleitungsrechnung vom im Einzelabschluss<br />
verwendeten Rechnungslegungsstandard zu erstellen<br />
– Einheitliche Ausübung von Wahlrechten<br />
– „Prüferische Durchsicht“ erforderlich<br />
– Auf Verlangen der Finanzverwaltung Testat notwendig<br />
– Anpassungen von Eigenkapital und Bilanzsumme zu<br />
beachten<br />
07. Juni 2007 22
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
<strong>Eigenkapitalvergleich</strong><br />
– Anpassungen des Eigenkapitals im Einzelabschluss:<br />
Eigenkapital nach Rechnungslegungsstandard<br />
des Konzerns<br />
+ Im Konzern enthaltener Firmenwert des Betriebes<br />
+ 50% der Sonderposten mit Rücklagenanteil<br />
./.Eigenkapital, das keine Stimmrechte vermittelt<br />
(Ausnahme = Vorzugsaktien)<br />
./.Anteile an anderen Konzerngesellschaften<br />
./.Einlagen innerhalb der letzten 6 Monate vor<br />
Bilanzstichtag, soweit diese innerhalb der ersten 6<br />
Monate nach Bilanzstichtag entnommen oder<br />
ausgeschüttet werden<br />
+/- Sonderbetriebsvermögen bei Personengesellschaften<br />
= Maßgebliches Eigenkapital<br />
07. Juni 2007 23
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
<strong>Eigenkapitalvergleich</strong><br />
– Anpassungen der Bilanzsumme im Einzelabschluss:<br />
Bilanzsumme nach Rechnungslegungsstandard<br />
des Konzerns<br />
./.Kapitalforderungen, die nicht im Konzernabschluss<br />
ausgewiesen sind (Intercompany Forderungen) und<br />
denen Verbindlichkeiten in mindestens gleicher Höhe<br />
gegenüberstehen<br />
= Maßgebliche Bilanzsumme<br />
07. Juni 2007 24
Minderheits-<br />
gesellschafter<br />
Anteil > 25%<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Gesellschafterfremdfinanzierung<br />
Zinsaufwand<br />
�<br />
Konzern<br />
Gesellschafter<br />
07. Juni 2007 25<br />
�<br />
Zinsaufwand
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Gesellschafterfremdfinanzierung<br />
• Ausnahme:<br />
Schädliche Gesellschafterfremdfinanzierung bei<br />
Kapitalgesellschaften oder diesen nachgeordnete<br />
Personengesellschaften<br />
– Schädliche Gesellschafterfremdfinanzierung liegt vor,<br />
wenn von irgendeiner Konzerngesellschaft mehr als 10%<br />
des Zinssaldos an (nicht zum Konzern zugehörige)<br />
wesentlich (>25%) Beteiligte, diesen nahestehende<br />
Personen, die nicht zum Konzern gehören, oder Dritte, die<br />
auf die Vorgenannten zurückgreifen können, gezahlt<br />
werden. (Minderheitsbeteiligte)<br />
– Nachweispflicht beim Steuerpflichtigen<br />
07. Juni 2007 26
Beträge (in mio EUR)<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Zinsvortrag<br />
Zinsertrag 2 2 2<br />
Zinsaufwand - 17 - 17 - 17<br />
Zinssaldo - 15 - 15 - 15<br />
Steuerlicher EBITDA 50 20 80<br />
davon 30% 15 6 24<br />
Zinsabzug - 15 - 6 - 24<br />
Zinsvortrag 0 - 9 0<br />
07. Juni 2007 27<br />
2008 2009 2010
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Zinsvortrag<br />
• Nicht abzugsfähige Zinsen sind auf Folgejahre<br />
vorzutragen (Zinsvortrag).<br />
• Der Darlehensgeber bzw. der Gesellschafter kann<br />
keine korrespondierende Korrektur vornehmen.<br />
• Wegfall des Zinsvortrags bei Übertragungen von<br />
Anteilen gem. § 8c KStG und bei Umwandlungen<br />
gem. § 4 (2) S. 2 UmwStG<br />
• Der Zinsvortrag hat keine Auswirkungen auf die<br />
Konzernsteuerquote, sofern der Zinsvortrag<br />
zukünftig verbraucht werden kann (Deferred Tax<br />
Asset auf Zinsvortrag).<br />
• <strong>Die</strong> Regelungen zur Mindestbesteuerung sind auf<br />
den Zinsvortrag nicht anwendbar.<br />
07. Juni 2007 28
1. Einleitung<br />
2. Prüfungsschema<br />
3. Sonderthemen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Agenda<br />
4. Lösungs- und Gestaltungsansätze<br />
07. Juni 2007 29
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Organschaft<br />
Gesellschafter<br />
EAV<br />
�OG<br />
Konzern<br />
EAV<br />
07. Juni 2007 30<br />
OT<br />
�<br />
OG<br />
Organkreis = 1 Betrieb<br />
1 x Freigrenze 1 mio €<br />
EBITDA = EBITDA Organkreis<br />
EK des Organkreises
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Organschaft<br />
• Der Organkreis wird wie 1 Betrieb behandelt.<br />
• <strong>Die</strong> Anwendung der <strong>Zinsschranke</strong> erfolgt nur beim<br />
Organträger.<br />
• <strong>Die</strong> Freigrenze (1 mio EUR) ist nur einmal<br />
anwendbar.<br />
• Maßgebend für die <strong>Zinsschranke</strong> ist der EBITDA<br />
des gesamten Organkreises.<br />
• Zinsen innerhalb der Organschaft bleiben<br />
unberücksichtigt, z.B. Cash Pool.<br />
• Eine Konsolidierung des Organkreises wird für<br />
steuerliche Zwecke notwendig.<br />
07. Juni 2007 31
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Personengesellschaft<br />
�<br />
Konzern<br />
Gesellschafter<br />
07. Juni 2007 32<br />
1 x Freigrenze 1 mio €<br />
EBITDA des Gesellschafters<br />
inkl. Personengesellschaft<br />
Personengesellschaft<br />
1 x Freigrenze 1 mio €<br />
EBITDA der PerG<br />
EK lt. Handelsbilanz
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Personengesellschaft<br />
• <strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong> gilt auch für<br />
Personengesellschaften.<br />
• <strong>Die</strong> Freigrenze (1 mio EUR) gilt sowohl für die<br />
Personengesellschaft als auch für die<br />
Gesellschafter.<br />
• Es kann bei der Anwendung der <strong>Zinsschranke</strong> zu<br />
einer Mehrfacherfassung des EBITDA kommen.<br />
• Für Zwecke der Escape-Klausel ist das<br />
Sonderbetriebsvermögen der<br />
Personengesellschaft zuzuordnen.<br />
• EK lt. Handelsbilanz<br />
(In IFRS ist das Eigenkapital der Personengesellschaft<br />
als Fremdkapital auszuweisen, IAS 32)<br />
07. Juni 2007 33
1. Einleitung<br />
2. Prüfungsschema<br />
3. Sonderthemen<br />
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Agenda<br />
4. Lösungs- und Gestaltungsansätze<br />
07. Juni 2007 34
<strong>Die</strong> <strong>Zinsschranke</strong><br />
Lösungs- und Gestaltungsansätze<br />
• Was geht ab jetzt?<br />
– Geschickte Ausnutzung der Gestaltungsmöglichkeiten<br />
im Gesamtkonzern<br />
– Vermeidung von Zinsen / Alternativen zum<br />
fremdfinanzierten Kauf<br />
– Gewinnabhängige Vergütungen<br />
– Bilanzpolitik im Konzern<br />
– Änderung des Wirtschaftsjahres<br />
07. Juni 2007 35
Eva Irina Doyé<br />
Neuer Wall 30<br />
20354 Hamburg<br />
Tel. 040 - 320 86 66-10<br />
Mob. 0162 - 24 44 950<br />
Fax 040 - 320 86 66-29<br />
Email Eva.Doye@wts.de<br />
Kontakte<br />
07. Juni 2007 36<br />
Torsten Hopp<br />
Neuer Wall 30<br />
20354 Hamburg<br />
Tel. 040 - 320 86 66-11<br />
Mob. 0162 - 24 44 951<br />
Fax 040 - 320 86 66-29<br />
Email Torsten.Hopp@wts.de