Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Elternverein ... - cometo
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Das Jugendrotkreuz<br />
im Brucknergymnasium<br />
von Mag. Renate Singer<br />
Seit 1922 gibt es nun das Österreichische<br />
Jugendrotkreuz. Damals waren die Hauptaufgaben<br />
die Verteilung ausländischer<br />
Spenden <strong>und</strong> die Organisation der amerikanischen<br />
Kinderausspeisung vor allem in<br />
Wiener Schulen. In der Nachkriegszeit des<br />
2. Weltkrieges, als sich das ÖJRK an den<br />
Schulen langsam wieder formierte, stellten<br />
sich SchülerInnen <strong>und</strong> LehreInnen gemeinsam<br />
der Not <strong>und</strong> dem Leid der Nachkriegszeit<br />
entgegen. Schon in den 50er-Jahren<br />
wurde das Tätigkeitsfeld auf das Kurswesen<br />
sowie die Verkehrserziehung ausgeweitet<br />
<strong>und</strong> so kamen im Laufe der Zeit immer<br />
neue Aufgaben hinzu. Not <strong>und</strong> Leid wird<br />
auch heute noch vom ÖJRK bekämpft,<br />
wenn auch Not <strong>und</strong> Leid in anderen<br />
Formen. Die HIV/AIDS peergroup education<br />
ist eine Form davon. SchülerInnen, die<br />
eine gezielte Ausbildung absolviert haben,<br />
thematisieren das heikle wie heiße Thema<br />
AIDS <strong>und</strong> Sexualität mit Gleichaltrigen <strong>und</strong><br />
leisten somit wertvolle Präventivarbeit.<br />
Auch in unserer Schule ist das Jugendrotkreuz<br />
gut aufgestellt. Die HIV/AIDS<br />
peergroup ist ausgebildet <strong>und</strong> arbeitet mit<br />
Gewaltpräventionskurs in der 3E<br />
Erfahrungsbericht aus der Sicht eines Schülers<br />
Jakob Zethofer, 3E<br />
Wir, die 3E, machten einen Kurs in Gewaltprävention.<br />
Der Kurs dauerte vier Einheiten<br />
<strong>und</strong> wurde von den Trainerinnen Andrea<br />
<strong>und</strong> Janine geleitet. In jeder St<strong>und</strong>e lernten<br />
wir etwas <strong>und</strong> übten es anschließend ausführlich.<br />
Am ersten Tag zeigen Andrea <strong>und</strong><br />
Janine uns im Turnsaal, wie wir uns mithilfe<br />
von Handflächenstößen gegen Angreifer<br />
verteidigen können. In der nächsten St<strong>und</strong>e<br />
lernten wir, uns mit unserer Stimme zu wehren<br />
<strong>und</strong> uns Zeugen zu verschaffen, indem<br />
wir laut schreien, was uns der Angreifer tun<br />
will. Erst nach mindestens dreimal schreien<br />
dürfen wir uns mit Gewalt wehren. In der<br />
dritten St<strong>und</strong>e erfuhren wir, dass wir immer<br />
mit den Händen außerhalb der Hosentaschen<br />
<strong>und</strong> breitbeinig stehen sollen, damit<br />
wir uns sofort wehren können <strong>und</strong> dass wir<br />
ernst schauen müssen, denn Lachen oder<br />
Grinsen schreckt den Angreifer nicht ab. In<br />
der vierten Einheit spielten wir Rollenspiele<br />
<strong>und</strong> lernten, wie wir uns verteidigen müs-<br />
sen, wenn uns jemand „umarmen „oder<br />
uns das Geld wegnehmen will. Andrea <strong>und</strong><br />
Janine erklärten uns außerdem, dass wir<br />
einer Person alles geben müssen, was sie<br />
verlangt, wenn sie eine Waffe hat oder in<br />
einer Gruppe angreift, da damit nicht zu<br />
spaßen ist. Außerdem zeigten sie uns, dass<br />
man, wenn man aufrecht steht <strong>und</strong> den<br />
Kopf erhoben hat, nicht so leicht zum Opfer<br />
wird. Ich bin überzeugt, dass wir uns jetzt<br />
erfolgreich gegen Mobbing wehren können.<br />
Erfahrungsbericht aus der Sicht der Klassenvorständin<br />
Mag. Petra Loidl, KV der 3E<br />
Im 3. Jahr werden die SchülerInnen wieder<br />
in neue Klassenverbände eingeteilt, was<br />
meist zu Beginn zu Spannungen <strong>und</strong> Auseinandersetzungen<br />
führen kann, da jeder<br />
Einzelne seinen Platz in der neuen Gruppe<br />
erst finden muss. Auch in der 3E gab es<br />
anfänglich einige Reibereien unter den<br />
Schülern, was ich zum Anlass nahm, einen<br />
so genannten „Gewaltpräventionskurs“<br />
durchzuführen. Ich erhoffte mir davon, dass<br />
die Schüler lernen, sich gegenseitig mehr<br />
den SchülerInnen der 4. Klassen. Auch zur<br />
Unterstützung gewaltfreier Konfliktbewältigung<br />
bietet das JRK eine peer-Ausbildung<br />
an. Der Einsatz von geschulten peers ist in<br />
diesem Bereich auch in unserer Schule<br />
angedacht.<br />
Bei den Elternsprechtagen sorgen Jugendliche<br />
für das leibliche Wohl <strong>und</strong> spenden<br />
Teile des erwirtschafteten Geldes an das<br />
JRK. Auch mit dem Verkauf von Grußkarten<br />
zu Weihnachten <strong>und</strong> im Frühling werden<br />
Projekte des Jugendrotkreuzes unterstützt.<br />
Erste Hilfe-Kurse finden im Brucknergym<br />
große Nachfrage. Gr<strong>und</strong>sätzlich wird angestrebt,<br />
allen SchülerInnen der 4. Klassen in<br />
einem 8-stündigen Kurs lebensrettende<br />
Sofortmaßnahmen beizubringen, sowie den<br />
Klassen der Oberstufe in einem 16-stündigen<br />
Gr<strong>und</strong>kurs eine noch umfassendere<br />
Erste Hilfe-Ausbildung zukommen zu lassen.<br />
Alleine in diesem Schuljahr fanden bereits<br />
6 Kurse mit insgesamt 100 teilnehmenden<br />
SchülerInnen statt.<br />
In diesem Rotkreuz-Sinne versuchen wir,<br />
den SchülerInnen auch hier etwas fürs<br />
Leben mitzugeben.<br />
zu respektieren <strong>und</strong> Konflikte friedlich zu<br />
lösen.<br />
Der Kurs war in fünf Stufen aufgebaut <strong>und</strong><br />
reichte von der aktiven Selbstverteidigung<br />
im Falle eines Angriffes (Stufe 5) bis zum<br />
selbstbewussten Auftreten eines Einzelnen,<br />
um einen möglichen Angriff im Vorfeld<br />
abzuwehren (Stufe 1). Der Kurs war sehr<br />
praktisch ausgerichtet, <strong>und</strong> die Schüler trainierten<br />
zielorientierte Verhaltensweisen in<br />
Form von Partnerübungen.<br />
Die Schüler lernten zu verstehen, dass man<br />
es nicht zulassen muss, selbst zum Opfer<br />
zu werden. Sie haben gelernt, dass sie<br />
nicht hilflos den Aggressionen anderer ausgeliefert<br />
sind, sondern durch selbstbewusstes<br />
Auftreten Akzeptanz <strong>und</strong> Respekt bei<br />
ihrem Gegenüber erreichen können.<br />
Im März finden nochmals zwei St<strong>und</strong>en<br />
statt, um Erfahrungen auszutauschen <strong>und</strong><br />
Gelerntes zu vertiefen.<br />
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