Menschen für Tierrechte Bayern e.v.
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NR.11<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Landesverband gegen Tierversuche, Intensivtierhaltung<br />
und sonstige Formen der Ausbeutung von Tieren<br />
Ein frohes Weihnachtsfest <strong>für</strong> Euch und uns!<br />
BLICKPUNKT 2.07<br />
Dezember 2007
Inhalt<br />
- Vorwort 03<br />
- Aktionsübersicht 04<br />
- Fischertag Memmingen 05<br />
- Rezeptvorschlag: Seitan - Maroni 06<br />
- Infostände bei Konzerten der „Fanta 4“ 06<br />
- Veggierestaurants keine Ausnahmeerscheinung 07<br />
- Handel und illegale Schlachtung von „Zootieren“ 08<br />
- Spenden 2007 steuerlich stärker begünstigt 08<br />
- Chemnitz lehnt Zirkusse mit bestimmten Wildtieren ab 08<br />
- R.M. Rilke „Der Panther“ 08<br />
- Vegetarier verursachen geringeren Kohlendioxidausstoß 09<br />
- ESCADA pelzfrei - sofort! 10<br />
- Konsequenter Tierschutz-Abbau durch Seehofer 11<br />
- Alkoholversuche an Ratten 12<br />
- Mexikanische Stierquälerei 14<br />
- Tierrechtstag in München 15<br />
- Von bösen Tierschützern und emsigen Staatsschützern 15<br />
- Rodeo untersagt 16<br />
- Welt-Vegetarier-Kongress in Dresden 2008 16<br />
- Barbara Rütting 16<br />
- animal 2ooo übergab Petition Muschelmaustest 17<br />
- Schächten in Deutschland 17<br />
- Stadt Nürnberg - Stadt des Tierleids 18<br />
- Gnadenhof in Pegnitz 19<br />
- Buchtipp: „Bloß a gschicht“ 20<br />
Hinweis: Wir verzichten in diesem Heft auf die<br />
Schreibweise wie „die TierrechtlerInnen“ und verwenden<br />
statt dessen die grammatikalisch männliche Form („die<br />
Tierrechtler“), wenn es sich um gemischte Gruppen<br />
handelt. Wir hoffen, dass Sie auch diese Schreibweise als<br />
politisch korrekt empfi nden.<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Herausgeber / V.i.S.d.P<br />
animal 2ooo<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Landesverband gegen Tierversuche,<br />
Intensivtierhaltung und sonstige<br />
Formen der Ausbeutung von Tieren<br />
Anschrift: Fürstenrieder Str. 143<br />
80686 München<br />
Kontakttelefon und Fax:<br />
(089) 546 90 50<br />
Redaktion:<br />
M.Steck, H.Rudolph,<br />
S.Westermaier<br />
Gestaltung:<br />
Sarah Westermaier<br />
Druck: WDS Druck,<br />
Kempten<br />
Aufl age: 1.100 Stück<br />
Bezugspreis:<br />
im Mitgliedspreis enthalten<br />
Erscheinungsweise: 2mal jährlich<br />
Mitglied bei:<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong><br />
Bundesverband der<br />
Tierversuchsgegner e.V.<br />
Blickpunkt ist die Mitgliedszeitung<br />
von animal 2ooo<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
www.animal2000.de
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Liebe Mitglieder und Freunde,<br />
Drei Themen haben uns in diesem vergangenen<br />
Jahr „in Atem gehalten“ und zwar in einer<br />
Größenordnung, deren Umfang nicht<br />
wiederzugeben ist:<br />
Das Tierheim in Gyla, in dem Ausläufe und<br />
Hütten gebaut und Tiere kastriert wurden (wir<br />
berichteten darüber bereits ausführlich im<br />
vergangenen Heft), nahm viel Zeit und Energie<br />
unserer Aktiven in Anspruch.<br />
Der Fischertag in Memmingen begleitet uns seit<br />
Jahren. Anfragen und Aufforderungen gegen<br />
diese Tierquälerei etwas zu unternehmen wurden<br />
an uns herangetragen. Dieses Jahr haben wir<br />
unser Möglichstes getan: Wir dokumentierten den<br />
Fischertag und organisierten einen Fernsehsender,<br />
der animal 2ooo auf der Veranstaltung begleitete.<br />
Trotz Verbesserungen hat mich der Ablauf des<br />
Spektakels und die Rohheit der Teilnehmer<br />
sehr abgestoßen. Weniger schlimm, aber<br />
aussagekräftig war die Tatsache, dass man mich<br />
– als ich mit dem Presseteam am Fischertag durch<br />
Memmingen ging – anpöbelte, keinerlei Erklärung<br />
zu der tatsächlichen rechtlichen Lage zugelassen<br />
wurde und mich fast in den Bach beförderte. Viel<br />
mehr schockierte mich aber der Umgang mit den<br />
Fischen. Kiemen wurden beschädigt, die Fische<br />
schnappten nach Luft – und die Fischer und<br />
deren Angehörige lachten dazu, wollten sich die<br />
„Mordsgaudi“ nicht verderben lassen. Und oftmals<br />
der dumme Satz: „Sind doch nur Fische, kümmert<br />
euch doch um andere Sachen.“ Dass Fische<br />
fühlende Lebewesen sind und dass wir uns auch<br />
um andere Tiere kümmern, ist selbstverständlich<br />
und Grund genug <strong>für</strong> uns hier dranzubleiben. Dies<br />
scheinen die „aufgeklärten“ Memminger noch<br />
nicht registriert zu haben!<br />
Die Kampagne „Affenschande in München“<br />
begleitete uns 2007 ebenfalls, mit dem<br />
Schrift v e rkehr und der Öffentlichkeitsarbeit (bei<br />
den Tierrechtstagen oder den Infoständen bei<br />
den Konzerten der Fantastischen 4) hofften wir<br />
erfolgreich zu sein.<br />
Eine endgültige<br />
Antwort der<br />
Verantwortlichen<br />
des Klinikums<br />
Großhadern sowie<br />
eine Gerichtsentscheidung<br />
stand<br />
bei Redaktionsschluss<br />
noch aus.<br />
Auch über weitere<br />
Aktivitäten möchten<br />
wir Sie informieren,<br />
z. B. über den<br />
Ausgang diverser Anzeigen bei der Polizei nach<br />
unserer Pelzaktion im letzten Februar vor dem<br />
Pelzgeschäft Geppert. Nur bereits soviel: Die<br />
Bemühungen der Pelzlobby in Kempten, uns durch<br />
unsinnige Anzeigen einzuschüchtern und mundtot<br />
zu machen, sind erfolglos.<br />
Positives, wie Zirkus ohne Wildtiere in Chemnitz<br />
oder Schreckliches, wie Alkoholforschung an<br />
Ratten, erfahren Sie ebenfalls im diesjährigen<br />
Weihnachtsblickpunkt. Die neue Kampagne der<br />
Pelzoffensive stellen wir Ihnen vor – mitmachen<br />
ist natürlich erwünscht. Aktuelles zur leidvollen<br />
Gefl ügelpestverordnung, Rodeo in Mexiko sowie<br />
die Verbindung des Vegetarismus und der Umwelt<br />
halten wir ebenfalls <strong>für</strong> Sie bereit.<br />
Ich wünsche Ihnen auch in diesem Jahr ein<br />
paar ruhige Tage zum Durchlesen unseres<br />
Blickpunktes und natürlich zur Erholung und zum<br />
Beisammensein mit ihren zwei- und vierbeinigen<br />
Familienmitgliedern.<br />
Ich bedanke mich bei allen, die unsere Arbeit <strong>für</strong><br />
die Tiere auch in diesem Jahr unterstützt haben,<br />
Ihre<br />
Margit Brücklmeier<br />
3
4<br />
Aktionsübersicht 2007<br />
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14.01. Treffen des Bundesverbands-<br />
Vereinsnetz<br />
30.01. Gespräch mit Fischertagsverein in<br />
Memmingen<br />
Gespräch mit Herrn Prof. Hoffmann<br />
in München<br />
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02.02. Seehofer-Hühnerkäfi g-Aktion in Ulm<br />
09.02. Seehofer-Hühnerkäfi g-Aktion in Neu-Ulm<br />
10.02. Pelzaktion bei Gepperts in Kempten<br />
24.02. Infostand in Kempten<br />
04.03. - 07.03. Fahrt ins Tierheim Gyula<br />
31.03. Infostand in Kempten<br />
03.04. - 05.04. Fahrt ins Tierheim Gyula<br />
14.04. Jahreshauptversammlung in Kempten<br />
21.04. Affenaktion in München<br />
25.04. - 01.05. Fahrt ins Tierheim Gyula<br />
05.05. Mithilfe bei der Gnadenhoferöffnung<br />
„Zufl ucht <strong>für</strong> Tiere“<br />
12.05. Rodeo Budapest<br />
12.05. Aktion in Ulm zum Internat. Tag<br />
aller Tierversuche, insbersondere der<br />
Affenversuche in Großhadern<br />
13.05. Rodeo Budapest<br />
16.05. - 20.05. Fahrt ins Tierheim Gyula<br />
20.05. Ochsenrennen Illertissen<br />
23.05. Gespräch in Memmingen mit<br />
Behördenvertretern wegen Fischertag<br />
02.06. Infostand in Kempten<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
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14.07. Tierrechtstag in München<br />
21.07. Fischertag in Memmingen<br />
28.07. Rodeo Köln<br />
29.07. Rodeo Köln<br />
29.07. Treffen des Vereinsnetzwerks<br />
Kontrolle des Circus Krone<br />
05.08. Ochsenrennen Aschau<br />
12.08. Ochsenrennen Zaisertshofen<br />
30.08. - 09.09. Fahrt ins Tierheim Gyula<br />
08.09. Ochsenrennen Friedberg<br />
04.10. - 07.10. Fahrt ins Tierheim Gyula<br />
10.11. Taubenbesprechung der<br />
Aktionsgruppe Biber in Esslingen<br />
13.11. Fanta4-Konzert in Kempten<br />
18.11. Fanta4-Konzert in München<br />
29.11. - 02.12. Fahrt ins Tierheim Gyula<br />
Flyerverteilung in der Nähe des Pelzgeschäfts<br />
„Geppert“
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Fischertag Memmingen 2007<br />
Es fällt dem Verfasser schwer, über den Fischertag<br />
2007 in Memmingen zu berichten und sich die<br />
Einzelheiten der „Mordsgaudi“ noch einmal vor<br />
Augen zu führen: Alljährlich springen Schlag 8 Uhr<br />
auf einen Böllerschuss hin über 1000 Männer mit<br />
Keschern bewaffnet in den Memminger Stadtbach<br />
und holen dort möglichst jeden Fisch heraus. Die<br />
Primitivität des Vorgangs ist unbeschreiblich.<br />
Das Gejohle der Fischer, bei dem trotz früher<br />
Stunde nicht wenig Alkohol im Spiel ist, überträgt<br />
sich auch als Brutalität auf die Behandlung<br />
der gefangenen Fische. Es dauerte manchmal<br />
mehrere Minuten, bis die zappelnden Fische<br />
aus dem Käscher-Netz befreit und in die<br />
Transporteimer verfrachtet wurden. Glauben Sie<br />
aber bitte nicht, die Eimer seien vorschriftsmäßig<br />
bis zum Rand mit Wasser aus dem Bach gefüllt<br />
gewesen: Die meisten waren nicht ganz gefüllt.<br />
Wir konnten sogar mehrmals feststellen, dass<br />
Fische in leeren(!) Eimern wegtransportiert<br />
wurden.<br />
Das Aufsichtspersonal hat seine eigentliche<br />
Aufgabe nicht wirklich wahrgenommen. Gemäß<br />
der Beobachtung mehrerer von uns haben<br />
Kontrolleure zwar anfangs eine Zeitlang darauf<br />
geachtet, dass keine halb gefüllten Eimer aus<br />
dem Bach getragen werden. Als sie aber uns als<br />
vermeintliche Tierschützer ausgemacht hatten,<br />
haben sie sich darauf konzentriert, uns am<br />
Fotografi eren und Filmen zu hindern.<br />
Die Aggressionen der Memminger spürte auch<br />
unsere Vorsitzende Margit Brücklmeier, die sich<br />
als einzige ganz eindeutig als animal 2ooo<br />
- Aktivistin outete und die ganz bestimmt die<br />
Veranstaltung nur deswegen heil überstand, weil<br />
ein Fernsehteam im Auftrag von Kabel 1 ständig<br />
dabei war. Unserer stellvertretenden Vorsitzenden<br />
Mechthild Mench hingegen wurde ein voller<br />
Wassereimer von hinten auf Beine und Schuhe<br />
gekippt.<br />
Bei einer derartigen Primitivität verwundert es<br />
kaum, dass wir mehrmals als undemokratisch<br />
beschimpft wurden, weil die Mehrheit in<br />
Memmingen <strong>für</strong> die Ausfi schung des Stadtbachs<br />
sei. Wir sind allerdings der Meinung, dass die<br />
Bürger einer Stadt in unserem Staat nicht<br />
frei darüber beschließen dürfen, ob sie sich<br />
an die Gesetze halten oder nicht. Allerdings<br />
sind wir angesichts der parteiübergreifenden<br />
Spezlwirtschaft, die auch in Memmingen besteht,<br />
nicht ganz sicher, ob es nicht doch nach Meinung<br />
der Staatsanwaltschaft sozusagen ein Memminger<br />
Tierschutzrecht gibt. Wir werden Sie auf dem<br />
Laufenden halten.<br />
Hinweis:<br />
Besuchen Sie doch unsere kritische Website<br />
www.fi schertag.de<br />
5
6<br />
Rezeptvorschlag:<br />
Seitan-Maroni mit Beilagen<br />
Zutaten:<br />
• ca.300 g Seitan*, gewürfelt<br />
• ca.100 g Räuchertofu*, sehr klein gewürfelt<br />
• ca. 250 g essfertige Maroni<br />
• ca. 1–2 rote Zwiebeln, in dünnen Scheiben<br />
• ca. 1 – 2 säuerliche Äpfel, entkernt, gewürfelt<br />
• 1 EL Rübensirup und Rosinen<br />
• ¼ TL Cardamon, Kumin und Muskat<br />
• ¼ TL Curry oder Pfeffer<br />
• ca. 1 – 2 EL Sojasauce*<br />
• 1 – 2 fein gehackte Knoblauchzehen<br />
• 2 EL Madeirawein oder Sherry (Wer keinen<br />
Alkohol möchte, kann diese Zutaten natürlich<br />
weglassen – die Seitan-Maroni schmecken<br />
trotzdem lecker!)<br />
Die ersten drei Zutaten anbraten, nach ca. 3<br />
Minuten die übrigen Zutaten einrühren, etwas<br />
ziehen lassen, abschmecken – fertig.<br />
Als Beilagen empfehlen wir Möhren und Broccoli<br />
mit Reis oder Kartoffeln. Oder Rotkohl mit Äpfel,<br />
dazu Kartoffeln oder Kroketten.<br />
Für die Sauce benötigen Sie ca. ¼ l Wasser mit<br />
1 EL Shoyu*, 1 EL Stärkemehl (kalt anrühren!),<br />
1 EL Zitronensaft, Prise Pfeffer und Muskat,<br />
EL Hefefl ocken, alles leicht köcheln lassen,<br />
abschmecken – und servieren.<br />
Dieses und viele anderen leckeren,<br />
tierfreundlichen Rezepte fi nden Sie im Buch<br />
„Satansbraten“ von Alexander F. Nabben,<br />
ISBN-Nr. 3-931504-36.<br />
Sie können dieses sowie andere Kochbücher auch<br />
direkt beim Verfasser bestellen:<br />
Telefon/Fax: 0 75 62 – 98 14 13, Postfach 11 33,<br />
88305 Isny. Auf der Homepage von Alexander<br />
Nabben (Sie können ihn <strong>für</strong> Feste von bis zu 1.000<br />
Personen buchen) fi nden Sie eine weitere Auswahl<br />
seiner Bücher:<br />
www.vegan-service-veb.de<br />
* gibt’s im Reformhaus, im Naturkostladen, oder in gut<br />
sortierten Supermärkten<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Infostände bei den Konzerten<br />
der „Fantastischen 4“<br />
Nach verschiedenen Anfragen klappte es endlich:<br />
Wir durften bei zwei Konzerten der „Fanta 4“<br />
mit unseren Infoständen dabei sein. Im Vorfeld<br />
organisierten wir Plakatwände, bestückten diese<br />
mit aussagekräftigen Plakaten und starteten<br />
mit viel Infomaterial zu den Konzerten. In<br />
Kempten (ca. 4.000 Besucher) und München (ca.<br />
10.000 Besucher) unsere Aktiven bauten bereits<br />
nachmittags unsere Stände auf, so dass beim<br />
Einlass alles fertig war. Transparente konnten wir<br />
im Foyer an verschiedenen Stellen aufhängen<br />
– dann ging’s los.<br />
Vor Konzertbeginn kamen Interessierte an den<br />
Stand, wir rechneten aber damit, dass nach der<br />
Veranstaltung mehr am Stand „abging“. Am<br />
Einlass verteilten wir Kärtchen und Feuerzeuge<br />
unserer aktuellen Kampagne<br />
„www.ich-liebe-es-nicht.de“, vor allem<br />
in München brachten wir viele Flyer der<br />
Kampagne „Affenschande in München“ unter die<br />
Konzertbesucher.<br />
Wir hoffen, dass animal 2ooo bei verschiedenen<br />
Künstlern die Möglichkeit erhalten wird, zukünftig<br />
Infostände aufzubauen. Vielleicht gelingt es uns<br />
auch mal, dass die Künstler selbst an den Stand<br />
kommen oder auf uns im Foyer aufmerksam<br />
machen. Denn dann wäre diese Art der Infostände<br />
noch erfolgreicher.
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Veggie-Restaurants längst keine Ausnahmeerscheinung mehr<br />
Bio boomt! Gesundheit ist in aller Munde.<br />
Zigaretten sind bald nur noch etwas <strong>für</strong> einsame<br />
Unbelehrbare. Und die Umwelt – ja die soll auch<br />
nicht zu kurz kommen. Global Warming – das<br />
Trendwort 2007!<br />
Alles muss sich verbessern, wir brauchen<br />
erneuerbare Energien, Windkraft, Wasserkraft,<br />
Solaranlagen und so weiter und so fort. Das<br />
Umweltticket der Deutschen Bahn sagt: Lasst<br />
die Autos stehen, Pro 7 setzt sich <strong>für</strong> den<br />
Klimaschutz ein, und die steigenden Ölpreise<br />
treiben auch den Ottonormalverbraucher zum<br />
Sparen an. Scheinbar ist jetzt die Zeit, all jene<br />
Dinge mal zu hinterfragen, die uns sonst so<br />
alltäglich vorkommen. In einer von Lobbyisten<br />
geprägten Welt keimt anscheinend nun ein kleines<br />
Misstrauen auf, man könnte meinen, unsere<br />
Gesellschaft horcht auf…<br />
Auch das Thema Ernährung fi ndet immer mehr<br />
interessierte Ohren, mit dem Bioboom ist der<br />
Vegetarismus auf dem Vormarsch, selbst Veganer<br />
müssen keine Angst mehr haben, als Ökoexoten<br />
abgestempelt zu werden. Der jahrelange Kampf<br />
<strong>für</strong> mehr Toleranz trägt Früchte! Immer mehr<br />
<strong>Menschen</strong> sehen ein, dass Vegetarismus gesund<br />
und keineswegs nur ein Spleen von Tierschützern<br />
ist. Nein, nein, es gibt durchaus Leute, die mit der<br />
Tierrechtsszene gar nichts zu tun haben und sich<br />
trotzdem vegetarisch oder vegan ernähren, der<br />
Gesundheit zuliebe. Wir Tierrechtler begrüßen den<br />
positiven Nebeneffekt <strong>für</strong> die Tierwelt und freuen<br />
uns, dass so das Thema Tierschutz unmerklich<br />
wieder Thema wird.<br />
Gammelfl eischskandale sind bei dieser Sache<br />
natürlich ebenso hilfreich um den Trend zu<br />
einer vegetarischen/veganen Welt weiter zu<br />
unterstützen.<br />
München zeigt, dass sich der Veggietrend auch<br />
wirtschaftlich bezahlt macht. Vegetarische oder<br />
vegane Gerichte sind nicht mehr nur auf diversen<br />
Speisekarten als Alternative zu fi nden, nein sie<br />
nehmen ganze Restaurants in Anspruch.<br />
München bietet <strong>für</strong> die Veggieszene mittlerweile<br />
einige Ausgehmöglichkeiten.<br />
Das Au Lac in der Kur<strong>für</strong>stenstraße 47 in München<br />
Schwabing als rein veganes Restaurant ist nicht<br />
nur Treffpunkt unserer Aktivisten Gruppe. Auch<br />
Tierrechtler anderer Vereine sind dort regelmäßig<br />
schon bei Ihrem Stammtisch gesichtet worden.<br />
Aber auch immer mehr Interessierte ohne<br />
Tierschutzhintergrund fi nden den Weg dorthin.<br />
Ich selbst kann das kleine aber feine Kaede in der<br />
Sommerstrasse 41 noch sehr empfehlen: wer es<br />
ruhig und beschaulich mag, wird sich hier sehr<br />
wohl fühlen. Das Zerwirk in der Ledererstr. 3 als<br />
trendiges Innlokal ist nicht jedermanns Sache,<br />
kann aber durchaus mit seinem Wellnesscharme<br />
überzeugen, sowohl preislich als auch qualitativ.<br />
Etwas individueller ist das Buxs, Frauenstr.<br />
9 oder Amalienstr. 38, wo das Prinzip der<br />
Selbstbedienung dem Kunden ermöglicht, sich<br />
sein Essen selbst zusammen zu stellen, welches<br />
ihm meist vor seinen Augen frisch zubereitet wird.<br />
Ich empfehle sowieso jedem, einfach<br />
ausprobieren, denn auch Veggie-Essen ist<br />
Geschmacksache….<br />
Euer Tierschutzfuchs<br />
Anregungen, Kritik und Fragen an<br />
tierschutzfuchs@web.de<br />
7
8<br />
Handel und illegale<br />
Schlachtung von „Zootieren“<br />
Im TV-Magazin „report“ konnte der<br />
Bundesverband am 20.August 2007 gemeinsam<br />
mit animal public auf den skrupellosen Handel<br />
mit Tigern aus deutschen Zoos und Safariparks<br />
aufmerksam machen. Dem Politmagazin lagen<br />
Beweise vor, dass über 50 Großkatzen u.a.<br />
aus dem Tierpark Berlin, dem Zoo Centrum<br />
Frankfurt, dem Tierpark Hellabrunn in München<br />
sowie Tiger aus dem Safaripark Stukenbrock<br />
bei Bielefeld nach China verkauft wurden. Die<br />
Tiere wurden zumeist ins chinesische Guilin<br />
exportiert, wo sie <strong>für</strong> fragwürdige medizinische<br />
Zwecke und Potenzmittel unter artwidrigen<br />
Bedingungen gehalten und geschlachtet werden.<br />
Der Bundesverband <strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong><br />
fordert eine lückenlose Aufklärung, was mit den<br />
Tieren geschehen ist sowie ein Exportstopp von<br />
Wildtieren nach China.<br />
Spenden ab 2007 steuerlich<br />
stärker begünstigt<br />
Erhöhter Spendenabzug bereits 2007<br />
Bisher konnten nur 5 % des Gesamtbetrages der<br />
Einkünfte steuerlich geltend gemacht werden,<br />
seit dem 01.01.2007 gilt nun folgende Regelung:<br />
Zuwendungen (Spenden und Mitgliedsbeiträge)<br />
sind einheitlich bis zu 20% des Gesamtbetrags<br />
der Einkünfte oder 4 Promille der Summe von<br />
Umsätzen, Löhnen und Gehältern abzugsfähig.<br />
Die Grenze <strong>für</strong> den vereinfachten<br />
Zuwendungsnachweis in § 50 Abs. 2 Satz<br />
1 Nr. 2 EStDV wurde von 100 auf 200 EUR<br />
verdoppelt. Bis zu diesem Betrag reicht also der<br />
Kontoauszug als Beleg.<br />
Noch eine Bitte: teilen Sie uns Ihre neue<br />
Adresse bzw. Ihre neue Bankverbindung<br />
rechtzeitig mit, damit uns unnötige Kosten<br />
erspart bleiben. Rücklastschriften werden von<br />
unserer Bank mit 15 Euro zzgl. fremder Spesen<br />
belastet.<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Chemnitz lehnt Zirkusse mit<br />
bestimmten Wildtieren ab<br />
Der Chemnitzer Stadtrat hat am 24. Oktober<br />
2007 auf Antrag der Grünen ein Auftrittsverbot<br />
<strong>für</strong> <strong>Menschen</strong>affen, Delfi ne, Nashörner, aber auch<br />
Elefantenbullen und Giraffen beschlossen. Dieses<br />
Beispiel macht klar, dass die kommunale Politik<br />
ihren Beitrag zum Thema Tierschutz leisten kann,<br />
auch wenn auf Bundesebene Unentschlossenheit<br />
herrscht.<br />
Bereits in 2003 wurde vom Bundesrat ein Verbot<br />
<strong>für</strong> die Haltung von Affen, Bären und Elefanten<br />
in Zirkussen gefordert. Seither liegt der Antrag<br />
unbearbeitet beim Bundestag.<br />
Es wäre schön, wenn andere Städte diesem<br />
Beispiel folgten und damit auf lange Sicht ein<br />
Verbot <strong>für</strong> Wildtiere in der Manege erreicht<br />
werden könnte.<br />
Rainer Maria Rilke<br />
„Der Panther“<br />
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe<br />
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.<br />
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe<br />
und hinter tausend Stäben keine Welt.<br />
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,<br />
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,<br />
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,<br />
in der betäubt ein großer Wille steht.<br />
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille<br />
sich lautlos auf – dann geht ein Bild hinein,<br />
geht durch der Glieder angespannte Stille –<br />
und hört im Herzen auf zu sein.
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Vegetarier verursachen einen geringeren Kohlendioxidausstoß<br />
Die Kohlendioxidemissionen und die drohende<br />
Klimaveränderung werden in den letzten Jahren<br />
zunehmend in der Öffentlichkeit diskutiert.<br />
Gründe da<strong>für</strong> sind extreme Wetterereignisse<br />
wie Jahrhunderthochwasser in Deutschland<br />
oder ausgedehnte Waldbrände in Griechenland.<br />
Während anfangs die Schuldigen in erster Linie<br />
bei den Stromerzeugern und in der Industrie<br />
vermutet wurden, müssen sich die Bundesbürger<br />
bei detaillierter Betrachtung weitaus stärker an die<br />
eigene Nase fassen: Durch den Personenverkehr<br />
sowie die Beheizung der Gebäude wird ein<br />
großerer Anteil an Treibhausgasen emittiert.<br />
Gleichzeitig sehen Experten in diesen Bereichen<br />
die größten Einsparmöglichkeiten. Welchen Anteil<br />
aber jeder Einzelne an dem Treibhauseffekt hat,<br />
hängt neben dessen Wohnung und Mobilität auch<br />
von dessen Ernährungsgewohnheiten ab.<br />
Laut einem so genannten CO 2 -Rechner des<br />
Umweltbundesamtes (http://co2.klima-aktiv.com/<br />
ubahtml), mit dem vereinfacht der persönliche<br />
Treibhausgasbeitrag ermittelt werden kann,<br />
produziert ein deutscher 2-Personen-Haushalt<br />
im Durchschnitt 22 Tonnen Kohlendioxid und<br />
vergleichbare, treibhauswirksame Gase pro Jahr.<br />
Rund 3,3 Tonnen davon sind der Ernährung<br />
zuzurechnen. Und dieser Wert ist abhängig vom<br />
Fleischkonsum: Während eine fl eischlastige<br />
Ernährung auf 4,2 Tonnen je Jahr kommt, kann<br />
ein Vegetarierpärchen seinen Ausstoß auf 2,2<br />
Tonnen senken. Die ernährungsbewussten<br />
Tierfreunde können also zwischen 1 und 2 Tonnen<br />
je Jahr sparen. Zum Vergleich lassen sich durch<br />
neue Fenster in einer entsprechenden Wohnung<br />
nur 0,4 Tonnen einsparen, eine aufwendige<br />
Fassadendämmung schafft es auf 0,8 Tonnen.<br />
In Flugreisen ausgedrückt entspricht die<br />
ernährungsbedingte Einsparung etwa einer<br />
Mallorcareise <strong>für</strong> beide. Wahlweise könnten sie<br />
auch 5.000 bzw. 10.000 Kilometer weiter in ihrem<br />
Pkw fahren als der Durchschnittsbürger oder der<br />
exzessive Fleischesser.<br />
Die Bedeutung des Fleischkonsums <strong>für</strong> das Klima<br />
liegt größtenteils am Treibhausgas Methan, das<br />
rund 23-mal so klimaschädlich ist wie CO 2 . Für<br />
1 kg Rindfl eisch muss die Kuh in ihrem kurzen<br />
Leben etwa 12 Kilogramm Futter aufnehmen. Bei<br />
der Verdauung entsteht dabei Methan in großen<br />
Mengen.<br />
Die einzige Maßnahme, die entsprechenden<br />
Politikern und Wissenschaftlern auf dieses<br />
Problem einfällt, ist die Verdauung der Kuh oder<br />
das Futter zu manipulieren, um den Methanausstoß<br />
zu verringern. Eine Umstellung der<br />
eigenen Ernährung, die zugleich angesichts der<br />
Hunger leidenenden <strong>Menschen</strong> sozial gerecht<br />
wäre, erscheint ihnen wohl zu abwägig.<br />
Allerdings wird der persönliche Anteil der<br />
Bundesbürger, anders als bei Kraftwerken, nicht<br />
kontrolliert oder begrenzt. In der Praxis müssen<br />
sich die Fleischkonsumenten leider (noch) nicht<br />
in anderen Bereichen als dem Straßenverkehr<br />
einschränken, um nicht ihre persönliche<br />
Verschmutzungsquote zu überschreiten. So bleibt<br />
dem Vegetarier und dem Veganer als Vorteile<br />
weiterhin „nur“ das gute Gewissen gegenüber den<br />
Tieren, die gesunde Ernährung und - sofern das<br />
ersparte CO ² nicht anderweitig ausgegeben wird<br />
- eine positivere Klimabilanz.<br />
9
ESCADA pelzfrei – sofort!<br />
Wie wirksam eine Kampagne, die sich auf einzelne<br />
Unternehmen konzentriert, sein kann, zeigen die<br />
Erfolge der „Offensive gegen die Pelzindustrie“<br />
(OGPI) seit einigen Jahren. Galeria Kaufhof,<br />
Peek&Cloppenburg, Sinn&Leffers sind nur einige<br />
Beispiele, über die wir in den vergangenen<br />
Ausgaben auch mehrmals berichtet haben. Nach<br />
den Erfolgen Anfang des Jahres - einige<br />
Unternehmen sind bereits vor Start einer<br />
Kampagne aus dem Pelzhandel ausgestiegen -<br />
hat die OGPI einen neuen „Gegner“ ins Visier<br />
genommen:<br />
Die ESCADA AG, 1976 in München gegründet,<br />
vertreibt neben Damenoberbekleidung u.a. auch<br />
Taschen, Schmuck, Parfum und<br />
Accessoires in über 60 Ländern<br />
auf der ganzen Welt. Zu der<br />
Unternehmensgruppe gehören<br />
auch apriori, BIBA, cavita und<br />
Laurel. Leider erwirtschaftet der<br />
Modekonzern seinen Jahresumsatz<br />
in Höhe von 695 Mio.<br />
Euro auch mit Produkten, <strong>für</strong> die<br />
unzählige Tiere ihr Leben auf<br />
grausamste Weise lassen müssen, damit ihr Fell<br />
verarbeitet werden kann. ESCADA trägt mit seinen<br />
Entwürfen, die vom Unternehmen in eigenen<br />
Betrieben selbst hergestellt werden, dazu bei,<br />
dass die Pelzindustrie einen Abnehmer <strong>für</strong> seine<br />
Felle hat. Dies muss ein Ende haben, denn ohne<br />
Abnehmer gäbe es auch keine Pelzfarmen. Das<br />
Kampagnennetzwerk fordert, dass die ESCADA AG<br />
• vollumfänglich Echthaarfellprodukte aus<br />
dem Sortiment nimmt, insbesondere<br />
zukünftig keine neuen Echthaarfelle ordert,<br />
• unbefristet den Handel mit<br />
Echthaarfellprodukten beendet – diese<br />
Forderung erstreckt sich auf alle<br />
Echthaarfellprodukte und Tierpelze, somit<br />
z.B. auch auf Kaninchenfelle,<br />
10<br />
• die Forderung hinsichtlich aller Waren<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
und aller Marken der zur ESCADA AG<br />
zusammengeschlossenen oder mit der<br />
ESCADA AG zusammenarbeitenden<br />
Unternehmen erfüllt,<br />
• den Ausstieg aus der Pelzindustrie<br />
sowohl in der Produktion, als auch in<br />
allen bestehenden oder zukünftigen<br />
Vertriebssystemen – z.B. auch in Shop-in-<br />
Stores, Corners, Concessions – realisiert,<br />
• den Ausstieg aus dem Pelzhandel über<br />
eine Presseerklärung öffentlich und damit<br />
zusätzlich verbindlich macht.<br />
Schon vor Kampagnenstart versucht die ESCADA<br />
AG die Proteste mit Hilfe einer<br />
Anwaltskanzlei im Keim zu<br />
ersticken. Trotz diesen Einschüchterungsversuchen<br />
startete<br />
die Kampagne Mitte Oktober<br />
mit zahlreichen Aktionen auf der<br />
ganzen Welt. animal 2ooo<br />
wird sich wie in den letzten<br />
Jahren auch, an den Protesten<br />
beteiligen.<br />
Es wird vermutlich kein leichter Weg - aber die<br />
Vergangenheit hat gezeigt, dass man gemeinsam<br />
mit langem Atem dennoch zum Ziel gelangt.<br />
Dazu sind aber zahlreiche Proteste nötig. Bitte<br />
protestieren Sie per Brief oder E-mail:<br />
ESCADA AG<br />
Margaretha-Ley-Ring 1<br />
85609 Aschheim/München<br />
Telefon: 089-99440 Fax: 089-99441111<br />
E-Mail: info@de.escada.com<br />
Außerdem können Sie sich Unterschriftenlisten<br />
auf www.escada-campaign.org herunterladen.<br />
Auf dieser Seite fi nden Sie zudem ausführliche<br />
Informationen und Aktuelles.
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Konsequenter Tierschutz-Abbau durch Seehofer<br />
Seit 19. Oktober gilt in Deutschland die neueste<br />
„Verordnung zum Schutz gegen die Gefl ügelpest“<br />
(Gefl ügelpest-Verordnung). Demnach ist Gefl ügel<br />
grundsätzlich in geschlossenen Ställen oder<br />
zumindest unter einer Überdachung mit seitlichen<br />
Abgrenzungen zu halten. Diese Vorschrift gilt nun<br />
(unabhängig von der aktuellen Entwicklung im<br />
Bereich der sogenannten Vogelgrippe, die ja als<br />
Grund oder Vorwand dient) zeitlich unbegrenzt.<br />
Ausnahmen sind zwar möglich, soweit Gefl ügel<br />
nicht<br />
• in einem wegen Gefl ügelpest eingerichteten<br />
tierseuchenrechtlich gemaßregelten Gebiet<br />
(Sperrbezirk, Beobachtungsgebiet oder<br />
Kontrollzone),<br />
• in unmittelbarer Nähe eines Gebietes,<br />
in dem sich wildlebende Wat- und<br />
Wasservögel sammeln, insbesondere eines<br />
Feuchtbiotops, eines Sees, eines Flusses<br />
oder eines Küstengewässers, an dem die<br />
genannten Vögel rasten oder brüten, oder<br />
• in einem Gebiet mit einer Gefl ügeldichte<br />
befi ndet, die bestimmte Grenzen<br />
überschreitet,<br />
gehalten wird. Man braucht allerdings kein<br />
Hellseher zu sein um vorauszusehen, dass die<br />
Ausnahmen selten bleiben werden und zwar aus<br />
folgenden Gründen:<br />
• Die eine Ausnahme genehmigende Behörde<br />
übernimmt ein Risiko <strong>für</strong> den Fall, dass<br />
Vogelgrippe auftritt.<br />
• Der Tierhalter muss sich auf eine verstärkte<br />
veterinärärztliche Kontrolle auf seine<br />
Kosten gefasst machen!<br />
• Sollte die Vogelgrippe ausbrechen, kann<br />
sich der Freiland-Tierhalter auf eine Flut<br />
von Schadensersatzansprüchen aus dem<br />
Bereich der mit ihm konkurrierenden<br />
industriellen Intensivtierhaltung gefasst<br />
machen. Angesichts voraussehbar<br />
hektischer Massenkeulungen kann man<br />
davon ausgehen, dass es hierbei um<br />
beträchtliche Summen gehen würde.<br />
Mit dieser Verordnung erweist sich Seehofer<br />
als würdiger Träger des fragwürdigen Titels<br />
„Tierquäler der Nation“. Die These, auf die sich<br />
die Verordnung der Stallhaltung <strong>für</strong> Gefl ügel<br />
gründet, dass die Wildvögel die wesentlichen<br />
Überträger der Gefl ügelpest seien, war nie<br />
unumstritten. Inzwischen halten wir den<br />
Indizienbeweis <strong>für</strong> überwältigend. In dem Artikel<br />
„Fowl play - Falsches Spiel - Die zentrale Rolle der<br />
Gefl ügelindustrie in der Vogelgrippekrise“ (siehe<br />
www.huehner-info.de/vogelgrippe/Vogelgrippegrain-feb2005.pdf)<br />
wird die Firma Charoen<br />
Pokphand (CP), ein Thai-Unternehmen, das Asiens<br />
größter Produzent von Gefl ügel und Gefl ügelfutter<br />
ist, als Ursprung und Verbreiter des H5N1<br />
namentlich benannt. Die Verbreitung geschehe<br />
bezeichnenderweise nicht entlang der Flugrouten<br />
der Zugvögel, sondern entlang der Transportwege<br />
der <strong>Menschen</strong> (Straßen, Eisenbahnlinien) und<br />
ihrer Handelsbeziehungen. Die kleinbäuerliche<br />
Gefl ügelhaltung wird in diesem Papier überdies<br />
nicht als „Problem“, sondern als „Lösung“<br />
eingestuft.<br />
In anderen Ländern, wie z.B. in der Schweiz,<br />
verzichtet man folgerichtig auf die Stallpfl icht.<br />
Sogar in Risikogebieten in der Schweiz müssen die<br />
Tiere nicht eingesperrt, sondern lediglich in<br />
geschützten Räumen getränkt und gefüttert<br />
werden. In einem Communiqué des Schweizer<br />
Bundesrats heißt es dazu, dass wilde Wasservögel<br />
zwar Träger von Vogelgrippeviren sein könnten,<br />
diese aber – wenn überhaupt – nur selten auf<br />
Hausgefl ügel übertragen würden. Diese<br />
Erkenntnis gilt aber an-scheinend nur in der<br />
Schweiz, in der Hennen seit Jahrzehnten nicht in<br />
Käfi gen gehalten werden dürfen. Bei uns dagegen<br />
hilft der u.E. gewissenlose Horst Seehofer munter<br />
mit, die agrarindustriellen Interessen unter<br />
welchen Vorwänden auch immer zu unterstützen. 11
Zusammengefasste Auszüge aus einer<br />
Studie von Dr. med. vet. Martina Kuhtz<br />
Tierexperimentell arbeitende Wissenschaftler<br />
argumentieren, man könne Tierversuche<br />
durchführen, weil Tiere keine Seele haben und<br />
nicht so empfi nden können wie wir. Aber hätten<br />
wir einer Ratte etwa zugetraut, dass sie Magengeschwüre<br />
bekommt, wenn sie Angst hat; dass sie<br />
Alkohol trinkt, wenn sie sich einsam fühlt? Und<br />
dann soll sie durch die Versuche keinen Schaden<br />
nehmen, dann soll es in Ordnung sein, sie ihr<br />
Leben lang ohne jeden Kontakt mit Artgenossen<br />
in einer kleinen langweiligen Box zu halten?<br />
Um <strong>Menschen</strong> zu retten, dürfen wir das, meinen<br />
die Wissenschaftler. Aber: Wie viele <strong>Menschen</strong><br />
hat man denn bis jetzt durch die Versuche schon<br />
gerettet? Viele Jahre laufen diese Versuche nun<br />
schon, sie kosten viel Geld, aber noch viel mehr<br />
Leben, das uns - erschreckend - ähnlich ist. Und<br />
eben auch wieder nicht. Sonst hätte es viele,<br />
„durch Tierversuche abgesicherte“, Katastrophen<br />
nicht gegeben.<br />
In der Tat trinkt auch die Ratte bei sozialem<br />
Stress wie der Mensch Alkohol. Dies ist auch ein<br />
Grund, warum die sehr geselligen Tiere bei den<br />
Versuchen häufi g ihr Leben lang alleine, sogar<br />
ohne Sichtkontakt zu Artgenossen auf engem<br />
Raum gehalten werden. Dadurch wird bei den<br />
Tieren Stress ausgelöst.<br />
Davon abgesehen bestehen physiologisch und<br />
312<br />
psychisch zwischen Mensch und Ratte so<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Alkoholversuche an Ratten - Irrwege der Forschung<br />
große Unterschiede, dass eine Übertragung der<br />
Ergebnisse aus den Versuchen auf den <strong>Menschen</strong><br />
häufi g nicht funktioniert.<br />
Bei der Grundlagenforschung auf dem Gebiet des<br />
Alkoholkonsums geht es darum, die Abläufe<br />
bei Alkoholaufnahme zu untersuchen.<br />
Beispielsweise zeigt der Mensch bei<br />
chronischen Alkoholkonsum Änderungen des<br />
so genannten Homocysteinspiegels oder des<br />
Zuckerstoffwechsels. Beide Phänomene lassen<br />
sich verletzungsfrei am <strong>Menschen</strong> beobachten,<br />
entsprechende Studien wurden auch<br />
durchgeführt.<br />
Dennoch wurden hier<strong>für</strong> Tierversuche an Ratten<br />
vorgenommen, bei denen die Tiere getötet<br />
wurden.<br />
Toxikologische Versuche untersuchen die<br />
schädigenden Auswirkungen von Alkohol. Häufi g<br />
soll der zugrunde liegende Mechanismus<br />
herausgefunden werden - eine fast unerschöpfliche<br />
Möglichkeit, Versuche durchzuführen,<br />
indem man die eingegebenen Alkoholmengen<br />
und die Verabreichungsdauer variiert, immer<br />
wieder andere Gewebe untersucht oder Alkohol<br />
mit anderen schädigenden Stoffen kombiniert,<br />
um zu schauen, ob die verursachten Schäden<br />
dann schlimmer werden. Eine Verbesserung der<br />
Therapie folgt aus den Ergebnissen der Studien<br />
nicht, und weniger Erkrankungen wird es auch<br />
nicht geben, denn wie man Erkrankungen<br />
vermeiden kann, ist bekannt - auf Alkohol<br />
verzichten!<br />
Auch hier gilt wie in der Grundlagenforschung,<br />
dass viele Untersuchungen auch an menschlichem<br />
Gewebe durchgeführt werden könnten. Dazu<br />
sei eine erwähnt, welche die schädlichen<br />
Auswirkungen von Alkohol auf das Herz<br />
behandelt. Hierbei wurden Herzen von Organspendern<br />
untersucht, die plötzlich gestorben<br />
waren.
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Beispiel Alkohol bei Schwangeren:<br />
Schon seit Jahrzehnten weiß man auch, dass<br />
Alkohol während der Schwangerschaft Schäden<br />
beim Foetus hervorrufen kann. Deshalb wird<br />
Schwangeren geraten, auf Alkohol zu verzichten.<br />
Dennoch wird im Jahr 2000 ein Artikel über<br />
eine Studie veröffentlicht, in der trächtigen<br />
Ratten Alkohol verabreicht wird, um zu sehen,<br />
in welchem Stadium welche Bereiche geschädigt<br />
werden. Wo soll hier der Nutzen <strong>für</strong> den<br />
<strong>Menschen</strong> sein? Die Frauen, die dennoch Alkohol<br />
trinken, tun dies in der Regel, weil sie gegen ihr<br />
Verlangen nicht ankommen. Es nützt ihnen wenig,<br />
zu wissen, in welcher Phase der Schwangerschaft<br />
der Alkohol welche Schäden hervorruft! Zudem<br />
gibt es auch in diesem Bereich zahlreiche<br />
Verlaufsstudien beim <strong>Menschen</strong>.<br />
Ein Beispiel <strong>für</strong> „Verhaltens“-Versuche:<br />
Es soll herausgefunden werden, ob Alkohol<br />
bei Ratten angstdämpfend wirkt. Aus<br />
epidemiologischen Übersichtsarbeiten, Familien-<br />
und Feldstudien am <strong>Menschen</strong> weiß man, dass<br />
ängstliche und gestresste Leute Alkohol trinken,<br />
um diese Gefühle zu dämpfen. Mit den Tieren<br />
soll dies nachvollzogen werden. Die bisherigen<br />
Studien zur Bestätigung der Ergebnisse an Tieren<br />
haben viele sich widersprechende Resultate<br />
erzielt, so sagt der Autor selbst. Warum weitere<br />
tierexperimentelle Studien, wenn die Erkenntnisse<br />
<strong>für</strong> den <strong>Menschen</strong> sowieso bekannt sind - wem<br />
kann das nützen?<br />
In Therapieversuchen werden Medikamente<br />
getestet, die sich möglicherweise zur Therapie<br />
eignen könnten. Das hört sich ja erst einmal<br />
nützlich an, de facto geht es jedoch häufi g um<br />
Medikamente, die empirisch bereits angewandt<br />
wurden und Erfolg zeigten. Viele Medikamente,<br />
die im Tierversuch Hoffnung erwecken, wirken<br />
dann wiederum beim <strong>Menschen</strong> nicht Beispiel<br />
Fluoxetin: In klinischen Studien von 1984 bis<br />
1996 wurde bereits herausgefunden, dass<br />
Substanzen dieser Stoffgruppe Alkoholaufnahme<br />
und Verlangen bei bestimmten Untergruppen von<br />
Alkoholikern senken können. Dennoch werden<br />
auch in den folgenden Jahren Tierversuche<br />
zur Wirkung dieser Stoffe durchgeführt. Nach<br />
TRETTER (2000) bleibt es jedoch auch Jahre<br />
später bei der Einsicht: »wahrscheinlich nicht<br />
effektiv, mögliche Wirksamkeit bei Subgruppe«.<br />
Es geht nicht darum, die Bedeutung des<br />
Alkoholismus in Deutschland herunterzuspielen.<br />
Er ist ein großes Problem und den betroffenen<br />
<strong>Menschen</strong> soll geholfen werden. Es geht um das<br />
„wie“! Und hier lautet die Frage: Wie sinnvoll<br />
ist es, Unmengen vom Geld der Steuerzahler in<br />
tierexperimentelle Forschung zu stecken.<br />
Die Zusammenhänge und Ursachen des<br />
Alkoholismus sind jeweils sehr komplex. Sie<br />
hängen mit vererbten Eigenschaften einer Person,<br />
aber auch mit der Umwelt zusammen. Wichtigste<br />
Komponente der Behandlung des <strong>Menschen</strong> ist<br />
die psychologische. Jeder Patient braucht eine<br />
individuell auf ihn eingestellte Behandlung.<br />
Fazit von 10 Jahren Alkoholforschung in<br />
Deutschland:<br />
Durch die von 1990 bis 2000 durchgeführten<br />
Tierversuche - soweit <strong>für</strong> die [hier zusammengefasste]<br />
Studie verfügbar - konnte die Therapie<br />
des Alkoholismus in diesem Zeitraum nicht<br />
verbessert werden.<br />
13
Mexikanische Stierquälerei<br />
Jedes Jahr am<br />
1. Februar werden in<br />
Tlacotalpan, im Staat<br />
Veracruz in Mexiko,<br />
im Rahmen der<br />
„Fiesta de la Virgen<br />
de la Candelaria“<br />
sechs Zebu-Rinder<br />
gequält und getötet. Sie werden zunächst an<br />
Leinen, die an Booten befestigt sind, durch einen<br />
Fluss geschleift und dann durch die Straßen<br />
gehetzt und so lange gequält, bis sie physisch und<br />
psychisch am Ende sind.<br />
Der Teil der Fiesta, der sich im Wasser abspielt,<br />
nennt sich „Embalse de los Toros“ und wird<br />
sogar von Tourismusbehörden beworben. Auf<br />
Grund einer internationalen Kampagne und eines<br />
Treffens mit mexikanischen Tierschützern verbot<br />
der Gouver-neur des Staates Veracruz 2006 den<br />
Einsatz der Stiere. Doch der Bürgermeister stellte<br />
sich auf die Seite der Stierquäler und die Fiesta<br />
lief wie immer ab. Erschütternde Fernseh- und<br />
Zeitungsberichte zeigten, wie einer der panischen<br />
Stiere aus seinem Verschlag auszubrechen<br />
versuchte. Später ertrank ein Rind fast im Fluss.<br />
Die anwesenden Polizisten versuchten so gut es<br />
ging, die Rinder vor dem Mob in Lynchstimmung<br />
zu schützen, doch die Anzahl der Polizisten war zu<br />
gering.<br />
2007 wurden auch die mexikanischen Tourismusbehörden<br />
mit in die Kampagne einbezogen, denn<br />
schließlich ist der Tourismus eine wichtige<br />
Einkommensquelle. Auch die katholische Kirche<br />
wurde angeschrieben. Mexikanische Tierschützer<br />
trafen sich mit den Behörden. Zunächst sah es gut<br />
<strong>für</strong> die Zebus aus. Zwar sollten sie immer noch<br />
den Fluss durchschwimmen müssen, doch man<br />
wollte sie nicht mehr durch die Straßen jagen.<br />
Videokameras sollten den Ablauf der Fiesta<br />
überwachen. Doch dann wurde bekannt, dass<br />
14<br />
man der Bevölkerung dieses Jahr erstmals sechs<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
junge Kühe der beim Stierkampf verwendeten<br />
Rasse „Toros Bravos“ als Spaßfaktor zur Verfügung<br />
stellen wollte. So sollte verhindert werden, dass<br />
die Zebus attackiert würden. Natürlich protestierten<br />
die mexikanischen Tierschützer gegen diese<br />
scheinheilige Verbesserungsstrategie.<br />
Es kam, wie es kommen musste: Am 01.02.07<br />
wurden nicht nur - wie gehabt - die sechs<br />
Zeburinder in den Straßen gequält, sondern noch<br />
zusätzlich und über vier Stunden lang die sechs<br />
jungen Kühe. Die Medien berichten von blutüberströmten<br />
Tieren. Die mexikanischen Tierschützer<br />
haben uns die Fotos zur Verbreitung bei den<br />
europäischen Medien zur Verfügung gestellt. In<br />
einem E-Mail an Initiative Anti-Corrida streiten die<br />
Organisatoren alles ab und behaupten gar, die<br />
Fotos seien Jahrzehnte alt.<br />
Bitte helfen Sie den Stieren in Tlacotalpan und<br />
protestieren Sie bei der mexikanischen Botschaft.<br />
Die aktuelle Kampagne ist auch an die UNESCO<br />
gerichtet, damit Tlacotalpan der Status des<br />
„Weltkulturerbes“ aberkannt wird.<br />
Botschaft von Mexiko<br />
Klingelhöferstr. 3<br />
D-10785 Berlin<br />
E-mail: mail@embamexale.de<br />
The World Heritage Centre UNESCO<br />
7, place de Fontenoy<br />
F-75352 Paris 07 SP<br />
Frankreich<br />
E-mail: wh-info@unesco.org<br />
Weitere E-Mail-Adressen der mexikanischen<br />
Behörden, einen spanischen Musterbrief sowie<br />
weitere Fotos fi nden Sie auf<br />
www.anti-corrida.de/tlacotalpan.htm<br />
Bilder: Horacio Zamora
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Tierrechtstag in München<br />
Unter dem Motto „viva vegan in die Zukunft“<br />
organisierte das „Bündnis TierRechte“ am<br />
14. Juli 2007 ein ganztägiges veganes Fest im<br />
Herzen von München.<br />
Schwerpunkt der Veranstaltung war die vegane<br />
Ernährung. Zahlreiche Münchener Vegan-<br />
Restaurants boten an Infoständen neben<br />
Informationen auch vegane Kostproben an.<br />
Eine Vielzahl von Vereinen und Tierrechtsgruppen<br />
nutzte die Gelegenheit, über die ganze<br />
Bandbreite an Tierrechtsthemen zu informieren.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung<br />
waren die Affenversuche im Klinikum<br />
Großhadern.<br />
Die vielen Stände mit veganen Köstlichkeiten<br />
und Rezepten erstaunten die Passanten – ein<br />
so reichhaltiges Angebot an tierleidfreien<br />
Leckereien kannten bisher die wenigsten.<br />
Neue Bücher von Silke Ruthenberg zur veganen<br />
Ernährung allgemein und im Besonderen <strong>für</strong><br />
Schwangere und Kinder wurden vorgestellt. Ein<br />
Schauspiel lud die Passanten zum Verweilen ein.<br />
Die Tatsache, dass sich viele Prominente<br />
wie der Schauspieler Tobey Maguire, der<br />
slowenische Staatspräsident Dr. Janez Drnovek<br />
und der deutsche Body-Building-Weltmeister<br />
Alexander Dargatz zur rein vegetarischen<br />
Ernährung bekennen, zeigt, dass auch diese<br />
Ernährungsform in der Gesellschaft nicht mehr<br />
als Spinnerei von Einzelnen angesehen wird. Wir<br />
hoffen, am Tierrechtstag zu dieser Erkenntnis<br />
mit beigetragen zu haben.<br />
Von bösen Tierschützern und<br />
emsigen Staatsschützern<br />
Wie bereits im letzten Blickpunkt berichtet, fand<br />
im Februar 2007 eine große Pelzmahnwache „zu<br />
Ehren“ der Neueröffnung der Fa. Pelz Geppert in<br />
Kempten statt. Dabei ging es teilweise recht<br />
turbulent zu. Insbesondere bei befreundeten<br />
Nachbarn des Kürschnerehepaars ernteten wir<br />
keinerlei Sympathie. Als alte Demo-Profi s nahmen<br />
wir jedoch verbale und z.T. sogar tätliche Angriffe<br />
mit Gelassenheit hin, gemäß dem Motto unserer<br />
Mitstreiterin Barbara Rütting:“Wer mich beleidigen<br />
kann, bestimme immer noch ich!“<br />
Nicht schlecht staunten wir deshalb, als Tage nach<br />
der Veranstaltung die Versammlungsleiterin, etliche<br />
Teilnehmer und unsere 1. Vorsitzende<br />
telefonische und schriftliche Vorladungen zur<br />
Kriminalpolizei Kempten, Abteilung Staatsschutz<br />
erhielten. Ausgerechnet eine Anwohnerin die<br />
während der gesamten Veranstaltung mit<br />
geradezu bemerkenswerter Ausdauer und Energie<br />
Teilnehmer anpöbelte und beschimpfte, hatte<br />
Anzeige erstattet. Wir sollten vor ihrem Haus Blut<br />
ausgegosssen und ein Tierfreund sollte sie beleidigt<br />
haben.Selbstverständlich konnten wir diese<br />
Vorwürfe entkräften. Das Verfahren<br />
wurde eingestellt. Auf eine Anzeige wegen<br />
falscher Verdächtigung verzichteten wir - es gibt<br />
Wichtigeres zu tun.<br />
Angesichts eines prall mit Ermittlungsunterlagen<br />
gefüllten Aktenordners auf dem Schreibtisch<br />
des eifrigen Kriminalers drängte sich allen<br />
vorgeladenen Tierfreunden übereinstimmend ein<br />
Gedanke auf: So viel Arbeit wegen ein paar Flecken<br />
auf dem Gehweg? Man kann nur davon<br />
träumen, daß die Polizei Anzeigen von<br />
Tierschutzvereinen wegen Tierquälerei ebenso<br />
akribisch und fl eißig bearbeiten würde. Wieviel<br />
Tierleid könnte künftig verhindert werden?<br />
Was allerdings nichts zu verhindern sein wird: Der<br />
nächste Besuch 2008 bei Geppert - denn „Pelz<br />
tragen ist deppert!“<br />
15
16<br />
Rodeoveranstaltung untersagt<br />
Die Rodeosaison 2007 nahm ein überraschendes<br />
Ende. Die Endausscheidungen mussten ohne Wild<br />
Horse Race auskommen. Das Veterinäramt Passau<br />
traute sich als erste Behörde in diesem Jahr,<br />
den bestehenden Erlass zu Rodeo anzuwenden.<br />
Natürlich zogen die Cowboys wie gehabt im<br />
letzten Moment gegen das Verbot vor Gericht und<br />
scheiterten sowohl vor dem Verwaltungsgericht<br />
Regensburg als auch beim Bayerischen<br />
Volksgerichtshof. Allgemein war die Überwachung<br />
der Veranstaltungen durch die jeweiligen<br />
Veterinärämter besser als in den Vorjahren.<br />
Barbara Rütting<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Welt-Vegetarier-Kongress<br />
2008 im Kulturpalast, Dresden<br />
Dieser fi ndet 100 Jahre nach dem ersten<br />
Welt-Vegetarier-Kongress statt. Aus diesem<br />
Anlass wird er genau wie der Kongress 1908 in<br />
Dresden vom Vegetarier-Bund Deutschlands e.V.<br />
organisiert.<br />
Vom 28.07. - 02.08.2008 sind geplant:<br />
Vorträge von prominenten Persönlichkeiten aus<br />
aller Welt, Workshops, eine Ausstellung zur<br />
Geschichte der IVU (International Vegetarian<br />
Union) und der Weltkongresse, Präsentationen<br />
der Vegetarier-Vereine, Firmenpräsentationen,<br />
Stadtbesichtigung, Tagesausfl üge, kulturelles<br />
Abendprogramm.<br />
Informationen und Anmeldung unter:<br />
http://www.ivu.org/german/congress/2008/<br />
www.welt-vegetarier-kongress-2008.de<br />
www.vebu.de<br />
Am 29. November luden die Grünen im<br />
Bayerischen Landtag zu einer Feier zum<br />
80. Geburtstag von Barbara Rütting ins<br />
Maximilianeum ein und Hunderte kamen. Nach<br />
jeweils dreiminütigen Blitzlicht-Reden u.a. von<br />
Renate Künast hielt Sepp Dürr, Fraktionschef der<br />
Bayerischen Grünen eine längere Laudatio auf<br />
Barbara, in der er auch aus dem Nähkästchen<br />
der Vorbereitung der Feier plauderte. So habe<br />
sie u.a. gebeten „bitte keine Biermösl-Jungs“.<br />
Er sagte auch, in der Grünen Fraktion sei es ein<br />
gefl ügeltes Wort, dass man mit Barbaras Energie<br />
ein ganzes Atomkraftwerk einsparen könnte. Wir<br />
können das nur bestätigen und wünschen ihr,<br />
uns und den <strong>Menschen</strong> und Tieren, denen sie<br />
hilft, dass sie ihren beneidenswerten Elan noch<br />
lange behält.
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
animal 2ooo übergab Petition gegen Muscheltests an Mäusen<br />
animal 2ooo übergab am 06.12.2007 in Brüssel<br />
fast 10.000 Petitionsunterschriften an Philippe<br />
Brunet, dem Kabinettschef des EU-Kommissars<br />
Markos Kyprianou. Die Petition richtet sich<br />
gegen die Verwendung von Mäusen bei der<br />
laufenden Prüfung von Muscheln auf Giftigkeit<br />
(Muschelmaustests).<br />
Dr. Pedro de la Fuente, stellv. Vorsitzender von<br />
animal 2ooo - <strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong><br />
e.V., äußerte bei der Übergabe die Hoffnung<br />
auf eine baldige Beendigung in der EU der<br />
barbarischen Tests von Muscheln an Mäusen.<br />
Philippe Brunet zeigte Verständnis <strong>für</strong> dieses<br />
ethische Anliegen, machte aber klar, dass es<br />
sich nicht so schnell realisieren lasse. Der<br />
Muschelmaustest (offi zielle Bezeichnung Mouse<br />
Bioassay) reagiere (wenn auch mit gewissen<br />
Mängeln) auf 9 verschiedene Giftgruppen und es<br />
sei undenkbar, einen alternativen Test zu fi nden,<br />
der ähnlich breit Aussagen liefert. Vielmehr<br />
müssten tierversuchsfreie Einzeltests entwickelt<br />
werden. Bei zwei Gift-gruppen sei man schon sehr<br />
weit und er äußerte die Hoffnung, dass weitere<br />
nun dazu kämen: Einerseits durch gezielt<br />
geförderte Forschung, andererseits als<br />
Nebeneffekt der durch das Chemikalientestungs-<br />
Programm der EU REACH verstärkten Suche nach<br />
Ersatzmethoden zu Tierversuchen.<br />
Nach der Unterschriften-Übergabe äußerte de la<br />
Fuente der Presse gegenüber:<br />
„Auch wenn es im Einzelfall nicht so effektiv ist,<br />
wie man es gerne hätte, ist es wichtig, denen<br />
in Berlin und<br />
Brüssel zu sagen,<br />
was wir denken.<br />
Im vorliegenden<br />
Fall ist die<br />
Botschaft nach<br />
meinem<br />
Empfi nden klar<br />
angekommen.<br />
Wir dürfen<br />
da aber nicht<br />
nachlassen.“<br />
Schächten: Bundesregierung<br />
hat verfassungrechtliche<br />
Bedenken<br />
Anfang Juli 2007 forderte der Bundesrat<br />
die Bundesregierung dazu auf, Paragraf<br />
4a Tierschutzgesetz so zu ändern, dass<br />
betäubungsloses Schächten nur genehmigt<br />
werden darf, wenn die Religionsgemeinschaft es<br />
zwingend vorschreibt und den Tieren dabei nicht<br />
mehr Schmerzen zugefügt werden als bei einer<br />
Schlachtung mit Betäubung. Ein Teilerfolg <strong>für</strong> den<br />
Tierschutz, denn daraus resultiert nach derzeitigem<br />
Erkenntnisstand, dass die Tiere nicht mehr ohne<br />
eine Elektrokurzzeitbetäubung geschlachtet<br />
werden dürften. Nun hat die Bundesregierung aber<br />
verfassungsrechtliche Bedenken geäußert. Unser<br />
Bundesverband <strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> wird dem<br />
nachgehen und rechtswissenschaftlich belegen,<br />
17<br />
dass es <strong>für</strong> solche Bedenken keine Grundlage gibt.
Stadt Nürnberg - Stadt des Tierleids<br />
Der Kulturausschuss der Stadt Nürnberg<br />
hat am 26.10.2007 dem geplanten Ausbau<br />
der Delphinanlage des Nürnberger Zoos zur<br />
sogenannten »Delfi n Lagune« zugestimmt.<br />
Der Deutsche Tierschutzbund e.V. und der<br />
Bundesverband <strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> e.V.<br />
verurteilen diese Entscheidung. Die Stadt<br />
Nürnberg habe sich damit den unrühmlichen Titel<br />
»Stadt des Tierleids« verdient.<br />
Die wissenschaftlich erwiesene Tierqual in<br />
solchen Anlagen würde durch die Stadt Nürnberg<br />
billigend in Kauf genommen und zudem auch<br />
noch fi nanziell unterstützt. Bereits im Vorfeld<br />
haben die beiden Verbände in einem offenen Brief<br />
an den Oberbürgermeister Dr. Maly gewandt.<br />
Die Gefangenschaftshaltung von Delfi nen müsse<br />
schnellstmöglich beendet werden - nicht nur in<br />
Nürnberg, sondern überall. Allein der Deutsche<br />
Tierschutzbund vertritt insgesamt 800.000<br />
organisierte Tierschützerinnen und Tierschützer in<br />
Deutschland. Dem Bundesverband <strong>Menschen</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Tierrechte</strong> sind 100.000 Mitglieder angeschlossen.<br />
Die seit mehr als drei Jahrzehnten andauernde<br />
Haltung von Delfi nen in Nürnberg, die nach<br />
wie vor geprägt ist von hohen Tierverlusten<br />
und gescheiterten Nachzuchten, zeige<br />
überdeutlich, dass diese Form der Wildtierhaltung<br />
in Gefangenschaft grundsätzlich nicht<br />
verantwortbar ist, so die Tierschützer, die sich<br />
weiterhin entschlossen zeigen: Die beiden<br />
Tierschutzverbände setzen darauf, dass sich im<br />
weiteren Planungsverfahren noch Möglichkeiten<br />
18<br />
ergeben, den Bau zu verhindern.<br />
Den Ausbau der Delfi nanlage in Nürnberg<br />
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
mit der Schaffung von Räumlichkeiten <strong>für</strong><br />
eine Delfi ntherapie zu begründen, sei nur<br />
ein »Feigenblatt«, um der Delfi nhaltung ein<br />
positiveres Image zu verleihen. Die Delfi ntherapie<br />
ist keine sozialrechtlich anerkannte Therapie.<br />
Zudem gibt es bis heute keinen wissenschaftlich<br />
belastbaren Beweis da<strong>für</strong>, dass eine Delfi ntherapie<br />
effi zienter wäre als andere tiergestützte<br />
Therapien, z.B. mit Pferden oder Hunden.<br />
Auch vor dem Hintergrund der anhaltend hohen<br />
Stadtverschuldung von rund 1,8 Mrd. Euro ist die<br />
Finanzierung dieses kostenintensiven und letztlich<br />
tierschutzwidrigen Projektes gegenüber den<br />
Bürgern und Steuerzahlern inakzeptabel.<br />
Aus unserer Sicht ist es an der Zeit, die<br />
Gefangenschaftshaltung von Delfi nen<br />
schnellstmöglich zu beenden, um weiteres Tierleid<br />
zu verhindern.
<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Der Gnadenhof in Pegnitz<br />
Das Aufnehmen von Tieren, die Andere nicht<br />
haben wollen, weil sie entweder zu alt oder<br />
krank oder anderweitig „unbrauchbar“ geworden<br />
sind, ist <strong>für</strong> Monika Pracht zur Lebensaufgabe<br />
geworden. Aus der Tierrechtsszene kommend<br />
(<strong>Menschen</strong> <strong>für</strong> <strong>Tierrechte</strong> seit 1986) wurde sie mit<br />
sämtlichen Arten der Tierquälerei konfrontiert. In<br />
der heutigen Praxis im Umgang mit Tieren geht<br />
es um Millionen - Tiere und Geld, so empfi ndet<br />
Monika Pracht. Es zählen nur wirtschaftliche<br />
Interessen.<br />
Tiere scheinen nach heutigem Verständnis nur<br />
und ausschließlich <strong>für</strong> die unterschiedlichsten<br />
Bedürfnisse der <strong>Menschen</strong> auf der Welt zu sein.<br />
Das himmelschreiende Unrecht, das den Tieren<br />
Tag <strong>für</strong> Tag angetan wird, kann nur durch ein<br />
Umdenken der nächsten Generationen und<br />
wirksamere Gesetze beendet werden.<br />
Das Retten, so wie Frau Pracht es seit vielen<br />
Jahren unermüdlich betreibt, ist <strong>für</strong> viele nur ein<br />
Tropfen auf den heißen Stein.<br />
Dennoch kann eine Einrichtung wie der<br />
Gnadenhof ein Symbol sein <strong>für</strong> die Anerkennung<br />
des tierlichen Individuums. Die Schicksale der<br />
derzeit 61 großen und kleineren Tierbewohner<br />
sind zum größten Teil grauenvoll. So wie das der<br />
Hündin Bonita: Sie kommt von einem Hundezüchter<br />
aus Wuppertal. Mit fünf Monaten wurde<br />
sie krank und hatte große Schmerzen. Die Kosten<br />
<strong>für</strong> die Behandlungen wollten die Besitzer nicht<br />
tragen. Als Bonita am Gnadenhof ankam, hatte<br />
sie am ganzen Körper Ekzemen und mußte 2<br />
Jahre behandelt werden. Jetzt ist sie auf dem<br />
Gnadenhof Muttervertretung <strong>für</strong> die anderen<br />
Hunde. Oder nehmen wir Sinai, sie stammt<br />
aus Madrid. Sinai sollte am Baum stranguliert<br />
und entsorgt werden. Sie wurde von einer Frau<br />
abgeschnitten und gerettet. Die Hündin hat<br />
seitdem einen Rückenschaden und Angst vor<br />
Männern. Es dauerte eineinhalb Jahre, bis sie<br />
Vertrauen aufbauen konnte. Sie ist nach wie vor<br />
ängstlich, aber sehr liebenswert. Für Monika<br />
Pracht ist es jedes Mal wunderbar zu sehen, wie<br />
aus einem verstörten, verängstigten Tier nach und<br />
nach ein selbstbewusstes Wesen wird, aus einem<br />
kranken ein gesundes. Im Laufe der Jahre sind<br />
mehr als 250 Tiere bis zu ihrem Ende umsorgt<br />
worden. Manche waren nur <strong>für</strong> kurze Zeit bei<br />
ihr, sagt Frau Pracht, und sie hofft, dass die Zeit<br />
gereicht hat, ihnen ein anderes Bild von <strong>Menschen</strong><br />
zu vermitteln, als sie es vorher gewohnt waren.<br />
Die Gründung eines Fördervereines war<br />
eine große Hilfe und soll zum Überleben des<br />
Gnadenhofes beitragen, denn die fi nanziellen<br />
Belastungen einer solchen Einrichtung sind <strong>für</strong><br />
eine Privatperson nicht tragbar. Der Förderverein<br />
sucht deshalb nach Mitgliedern, Spendern und<br />
Investoren. Nur wenn größeres Engagement<br />
zu ereichen ist, können dringend notwendige<br />
Projekte, wie beispielsweise ein Trakt <strong>für</strong><br />
behinderte Katzen, realisiert werden. Dies ist<br />
jedoch noch Zukunftsdenken, im Moment geht es<br />
um die Erhaltung des Bestandes. Doch sehen Sie<br />
sich selbst auf dem Gnadenhof unter<br />
www.foerderverein-gnadenhof.de<br />
um.<br />
Spenden bitte unter dem Stichwort „Gnadenhof<br />
Pegnitz“, wir leiten die Überweisung gerne weiter.
Buchtipp: ‚bloß a gschicht‘ von Hans Söllner<br />
„Er kam herein und hat dieses Flimmern mit<br />
sich gebracht und jede [Kuh] hat gespürt,<br />
daß etwas nicht stimmte. Acht Köpfe hoben<br />
sich und jede wußte, wer an der Reihe war.<br />
Sie war dran - und die anderen sieben haben<br />
weitergegessen und versucht, ihre Köpfe ganz<br />
tief in den Futtertrog zu stecken. Nur sie brachte<br />
keinen Bissen mehr runter. Es war Montag. Ja,<br />
es muß Montag gewesen sein, denn es war der<br />
Tag nach dem Tag, an dem sich alle ihre schöne<br />
Kleidung anziehen und die Glocken den ganzen<br />
Tag läuten. [...] Und dieses Flimmern wurde<br />
stärker an diesem Montag. Die Luft war erfüllt<br />
davon. [...] Die Sonne ist grade aufgegangen<br />
an diesem Montag und sie wußte, sie würde sie<br />
heute nicht mehr untergehen sehen. Und wenn<br />
du das irgendwann weißt, mein Freund, dann<br />
weißt du auch, daß es nichts mehr dazu zu lernen<br />
gibt. Dann weißt du, daß deine Zeit vorbei ist. Ich<br />
bin mir sicher, wenn ihr in dem Moment<br />
irgendjemand in die Augen geschaut hätte,<br />
dann hätte er aus jedem Scheißtag einen<br />
Sonntag gemacht. [...] Aber es hat ihr<br />
niemand in die Augen geschaut, selbst er<br />
nicht, als er die Tür aufgemacht hat. Nicht<br />
einmal er schaute zu ihr hin und eben<br />
deshalb, weil er nicht hinschaute, wurde<br />
aus einem ganz normalen Tag ihr Montag.“<br />
Taschenbuch: 117 Seiten<br />
Verlag: Eichborn (Januar 2005)<br />
ISBN-10: 3898983358<br />
ISBN-13: 978-3898983358<br />
Preis: 12,00 EUR<br />
Werden auch Sie Mitglied!<br />
www.animal2000.de