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Kaum hat - Anna-Freud-Oberschule

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<strong>Anna</strong>-<strong>Freud</strong>-Culture<br />

genug Zeit vorhanden ist, den Patienten<br />

kurz und verschreibt ihm daraufhin ein<br />

Antibiotikum. Auf mögliche Ursachen,<br />

wie psychischen Faktoren, falsche Angewohnheiten<br />

und falsche Lebensstile kann<br />

nicht mehr eingegangen werden, da eben<br />

die Zeit fehlt. Man ist schließlich nur ein<br />

Patient von vielen. Genauso stelle ich es<br />

mir, nach dem Lesen ihres Briefes, an den<br />

Universitäten vor. Man ist ein Student<br />

von vielen, und damit das Korrigieren<br />

der Klausuren, bei der hohen Anzahl an<br />

Studenten, möglichst schnell geht, soll<br />

eben nur das aufgeschrieben werden, was<br />

auch vom Professor gesagt worden ist.<br />

Eigentlich ziemlich schade, wenn man<br />

bedenkt was unser Gehirn so alles leisten<br />

kann und dass mit dieser Lernleistung<br />

eigentlich nur ein Bruchteil unseres<br />

Könnens beansprucht wird. Bedenklich<br />

finde ich diese Art des Studierens deshalb,<br />

weil es die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit<br />

sehr einschränkt. Das eigene<br />

Können und Talente gehen somit unter<br />

und werden vermutlich säuerlich in einem<br />

verkümmern. Wenn keiner mehr weiterdenkt<br />

und vor allem dazu auch nicht mehr<br />

anregt wird, wo werden wir dann laden?<br />

In einer Welt voller Oberflächlichkeiten,<br />

mit mehr Schein als wirklichem Sein?<br />

Ich persönlich hoffe, dass irgendwann<br />

die Menschen erkennen, dass Reichtum im<br />

Leben nicht der ach so tolle Karrieregang,<br />

der mehr oder minder auf Anpassung und<br />

Auswendiglernen basiert und anschließend<br />

ein volles Bankkonto bedeutet, sondern dass<br />

der wirkliche Reichtum im Kopf beginnt.<br />

Ich danke Ihnen für diesen Brief,<br />

weil er mich zum Nachdenken an-<br />

— April 2011 —<br />

geregt <strong>hat</strong> und mir eine Verständnishilfe<br />

auf meinem weiteren Weg ist.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Marleen Brombosch<br />

Strenge Lehrer - gute<br />

Lehrer? Wie streng sollten<br />

Lehrer sein? Wie lernt<br />

es sich am besten?<br />

Nun sind wir ja eine Schule mit pädagogischem<br />

Schwerpunkt. Erst neulich<br />

habe ich gelernt, wie Montessori die „Rolle<br />

der Lehrperson“ sieht. Eine Hilfskraft<br />

im Schulalltag! Und da frage ich mich:<br />

„Was will ich?“ „Wie sollte der Lehrer<br />

sein, bei dem ich am besten lernen kann?“<br />

Eine Lehrerin meinte neulich zu mir,<br />

dass die Schüler am Ende ihres Schullebens<br />

häufig über ihre Lehrer resümieren und es<br />

gäbe den einen Lehrertyp, über den alle<br />

sagen, der war schrecklich, streng, selbstverliebt,<br />

mit schwierigen Klausuren etc.,<br />

aber was ich bei dem gelernt habe, werde<br />

ich mein Leben lang behalten. Dann <strong>hat</strong><br />

sie geflucht und gesagt, diesen Satz könne<br />

sie gar nicht leiden, diese Schüler hätten<br />

nie gelernt, mit Freiheit umzugehen und<br />

aus ihrem eigenen Antrieb zu arbeiten.<br />

Ich denke, da liegt der Punkt. Lehrer,<br />

die dir auf einer Ebene begegnen und dich<br />

begeistern, etwas für ihren Unterricht zu<br />

tun, sind die Lehrer, nach denen wir uns

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